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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Auflösen
von Ungleichmäßigkeiten
in einem zur Herstellung von Faserplatten vorgesehenen Strom von
aus einer Dosiereinrichtung ausgetragenen Holzfasern nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 12. Alle in dem jeweiligen Oberbegriff
enthaltenen Merkmale sind in diesem explizit aufgelistet.
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Ein
derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung sind aus der
DE 100 25 177 B4 bekannt.
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Die
Fasern, bei denen es sich insbesondere um trockenbeleimte Fasern
handeln kann, werden von der Dosiereinrichtung, die insbesondere
ein Dosierbunker sein kann, durch einen Zuführschacht einer Auflösewalze
zugeführt,
die auf ihrer Oberfläche mit
einer Vielzahl von Stiften versehen ist und so rotiert, dass die
Fasern durch die Stifte umgelenkt werden. Dadurch werden die Fasern
im Wesentlichen entlang einem durch einen Teilabschnitt des Umfangs
der Auflösewalze
und eine gegenüberliegende Wandung
begrenzten Schachtabschnitt geführt,
bevor sie an einer Austrittsöffnung
des Schachtabschnitts austreten.
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Walzen,
die zur Auflösung
von Ungleichmäßigkeiten
in einem Faserstrom dienen können,
sind an sich aus der
DE
38 18 117 A1 , der
DE
44 39 653 A1 sowie der
WO
99/11441 bekannt. Die Effektivität dieser Walzen hinsichtlich
der Auflösung
von Ungleichmäßigkeiten
ist jedoch begrenzt.
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In
der
EP 0 800 901 A1 ist
eine Vorrichtung zur Herstellung eines Vlieses aus insbesondere
Spänen
beschrieben, bei der Walzen vorgesehen sind, die in Verbindung einer
nachgeschalteten Windsichtung zur Separierung der Späne in Abhängigkeit
von deren Größe dienen,
um eine Größenverteilung über die
Vliesdicke zu erzielen. Bei Streugut in Form von Fasern ist durch
solche Walzen kein zufriedenstellender Auflöseeffekt zu erreichen.
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In
der
DE 43 02 850 C2 ist
ein gattungsgemäßes Verfahren
bzw. eine Vorrichtung zum Auflösen
von Ungleichmäßigkeiten
in einem zur Herstellung von Faserplatten vorgesehenen Strom von
aus einer Dosiereinrichtung ausgetragenen Holzfasern beschrieben.
Die Auflösung
von Streugutverdichtungen findet dabei durch zwei gegensinnig mit
unterschiedlicher Geschwindigkeit rotierende Walzen statt, die ineinanderfassende
und dadurch einen mäanderförmigen Spaltraum
bildende Auflösezähne aufweisen.
Zur Streuung der Fasern ist eine Mehrzahl von nachgeschalteten Streuwalzen
vorgesehen. Dieses Verfahren ist jedoch sehr aufwendig.
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In
der
DE 25 23 515 A1 ist
eine Vorrichtung zum Ausrichten von längsverlaufenden Holzsträngen und
zur Ausbildung einer orientierten Schicht dieser Stränge zur
Herstellung eines Holzproduktes offenbart. Mit dieser Vorrichtung
soll erreicht werden, dass die Stränge mit einer bestimmten Orientierung
auf eine Netz- bzw. Ablagerungsoberfläche gelegt werden, nämlich parallel
zueinander. Dazu sind oberhalb einer zylindrischen Trommel, die
zwischen einer Quelle der Stränge
und der Netz- bzw. Ablagerungsoberfläche vorgesehen ist, aufrechte
Rippen angeordnet. Diese Rippen sind parallel zu äußeren Leitblechrändern auf
der Trommel orientiert und bewirken eine Anfangs- bzw. Vororientierung
der Stränge.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren
zur Verfügung
zu stellen, das eine verbesserte Auflösung von Ungleichmäßigkeiten
in dem Fasermaterial ermöglicht. Ferner
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung
zu schaffen, mit der ein solches Verfahren durchgeführt werden
kann.
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Die
Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Die Profile mit nagelartigen Erhebungen werden im Folgenden als
Kammleisten bezeichnet. Dadurch, dass die Fasern im Schachtabschnitt
durch mindestens zwei über
die Breite des Schachtabschnitts angeordnete Kammleisten hindurchgeführt werden,
wird eine weitere Auflösung
von Ungleichmäßigkeiten
in dem Faserstrom erreicht. Dies beruht darauf, dass trotz Einwirkung
der Auflösewalze
verbliebene Ungleichmäßigkeiten,
wie z. B. Faserklumpen, bei Auftreffen auf eine nagelartige Erhebung
der Kammleisten zerschlagen werden. Die nagelartigen Erhebungen
der Kammleisten sind vorzugsweise deutlich feiner als die Stifte
der Auflösewalze.
Dadurch kann ein feineres Kämmen
der Fasern erreicht werden.
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Insbesondere
kann eine Kammleiste vorgesehen sein, die über die Breite der Austrittsöffnung des
Schachtabschnitts angeordnet ist.
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Vorzugsweise
sind die nagelartigen Erhebungen der Kammleisten im Winkel zur Strömungsrichtung
der Fasern einstellbar. Insbesondere hat sich ein Winkel von 135° zwischen
den nagelartigen Erhebungen und der Strömungsrichtung der auftreffenden
Fasern, wobei also die Enden der Erhebungen in Richtung Austrittsöffnung des
Schachtabschnitts weisen, als sehr vorteilhaft erwiesen. Es ist aber
auch beispielsweise eine Anordnung der Erhebungen senkrecht zu der
Strömungsrichtung
möglich.
Auch kann eine fest vorgegebene Neigung der nagelartigen Erhebungen
vorgesehen sein.
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Durch
die Neigung der nagelartigen Erhebungen, insbesondere durch die
bevorzugte rampenartige Winkelstellung von 135° der Kammleisten, werden die
Fasern in Richtung der Stifte der Auflösewalze gelenkt. Auf diese
Weise gelangen die Fasern noch einmal in den Wirkungsbereich der
Stifte und werden somit einem weiteren Prozess zur Auflösung von
Ungleichmäßigkeiten
unterzogen und erneut durch die Stifte beschleunigt. Durch die Neigung
der nagelartigen Erhebungen wird einer Verstopfung des Profils mit
den nagelartigen Erhebungen vorgebeugt.
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Grundsätzlich werden
die Fasern bei Auftreffen auf die nagelartigen Erhebungen abgebremst, wodurch
auch bei einer senkrechten Anordnung der Kammleisten eine Verwirbelung
stattfindet, die die Fasern noch einmal in den Wirkungsbereich der
Stifte der Auflösewalze
bringen kann. Die nagelartigen Erhebungen können in mehreren Reihen, auch
versetzt zueinander, angeordnet sein.
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Die
Auflösewalze
rotiert mit hoher Geschwindigkeit. So kann beispielsweise eine Walze
mit einem Durchmesser von 500 bis 600 mm vorgesehen sein, die mit
300 bis 2000 Umdrehungen pro Minute betrieben wird. Vorzugsweise
ist der Schachtabschnitt aufgrund seiner Form, Schachttiefe und
Schachtlänge dazu
geeignet, den Faserstrom nach einer anfänglichen Einwirkung der Stifte
auf die Fasern im weiteren Verlauf vor dem Erreichen der Austrittsöffnung durch die
im Schachtabschnitt erzeugte Luftströmung auf annähernd die
Umfangsgeschwindigkeit der Auflösewalze
zu bringen, wobei die Fasern an der Wandung des Schachtabschnitts
anliegen. In diesem Abschnitt des Schachtabschnitts, wo die Fasern
vorzugsweise zu einem millimeterdünnen Film auseinandergezogen
sind, sind die mindestens zwei Kammleisten vorzugsweise vorgesehen.
Es hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn je nach Umfang der
Auflösewalze
mehrere Kammleisten in dem Schachtabschnitt angeordnet sind, um
dadurch den Feinheitsgrad der Faserauflösung zu optimieren.
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In
der Praxis hat sich gezeigt, dass die Fasern nach dem Auftreffen
auf die Auflösewalze
bereits nach einem Viertel des Walzenumfangs durch die Radialkraft,
die durch die Rotation auf die Fasern wirkt, aus dem Wirkungsbereich
der Stifte heraus sind und sich dann an die Wandung des Schachtabschnitts
anlegen.
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Faserbündel und
Kondenswassertropfen werden in dem Faserstrom sehr wirksam durch
die Umlenkung des Faserstroms, dem Kontakt mit den schnell rotierenden
Stiften der Auflösewalze
und durch den Kontakt mit den nagelartigen Erhebungen der Kammleisten
aufgelöst.
Auch die an sich sehr harten Leimklumpen werden zu einem gewissen
Anteil aufgelöst.
An der Austrittsöffnung des
Schachtabschnitts tritt daher ein homogenisierter Faserstrom aus.
Mit der sehr effektiv verringerten Anzahl von Ungleichmäßigkeiten
im Faserstrom und der damit verbundenen Vermeidung von Streifen
und Flecken unterschiedlicher Rohdichte in aus dem Faserstrom hergestellten
Faserplatten ist auch der Ausschuss an Faserplatten erheblich reduziert,
und die technologischen Eigenschaften des Endproduktes, insbesondere
die Oberflächenbeschaffenheit,
sind verbessert. Insbesondere können
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
die genannten Nachteile der leimsparenden und emissionsärmeren Trockenbeleimung
bei der Produktion von Faserplatten beseitigt bzw. in Bezug auf
die Leimklumpen verringert werden.
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Gemäß den Ansprüchen 7 bis
10 kann das Verfahren insbesondere verwendet werden, um die Fasern
auf ein Formband einer Formmaschine zu streuen. Die Vorteile entsprechen
den in der Hauptanmeldung beschriebenen Vorteilen.
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Es
kann eine Austrittsrichtung des Faserstroms vorgesehen sein, die
horizontal ist oder etwas nach oben, also in Richtung der Dosiereinrichtung, geneigt
ist.
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Gemäß Anspruch
11 können
die Fasern auch von der Austrittsöffnung des Schachtabschnitts in
eine pneumatische oder mechanische Fördereinrichtung übergeben
werden, um dadurch einem weiteren Prozess zugeführt zu werden.
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Die
Aufgabe wird in Bezug auf die Vorrichtung durch die Merkmale des
Anspruchs 12 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen
der Vorrichtung sind in den Ansprüchen 13 bis 26 aufgeführt. Die
Vorteile der Vorrichtung entsprechen den Vorteilen des Verfahrens.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei
auf die Figuren Bezug genommen wird. Es zeigen:
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1 schematisch
eine Teilansicht einer Auflösevorrichtung
mit einer integrierten Formmaschine,
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2a schematisch
eine Teilansicht einer Auflösevorrichtung
zur mechanischen Vorseparierung von Schwerteilen mit einem integrierten
Luft-Fasersichter mit aufwärts
gerichtetem Luftstrom,
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2b schematisch
eine Teilansicht einer Auflösevorrichtung
zur mechanischen Vorseparierung von Schwerteilen mit einem integrierten
Luft-Fasersichter mit abwärts
gerichtetem Luftstrom,
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3 schematisch
eine seitliche Teilansicht der Austrittsöffnung 18 der Auflösevorrichtung
gemäß 1,
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4 schematisch
eine Teilansicht der Austrittsöffnung
gemäß 3 in
Draufsicht,
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5 schematisch
eine Teilansicht einer Auflösevorrichtung
mit zwei im Schachtabschnitt angeordneten Kammleisten und
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6 schematisch
eine seitliche Teilansicht des Schachtabschnitts der Auflösevorrichtung
gemäß 5.
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Die
Auflösevorrichtung
gemäß 1 könnte man
auch als Formmaschine mit integrierter Auflösevorrichtung bezeichnen und
die Auflösevorrichtungen
gemäß 2a und 2b als
Luft-Fasersichter mit integrierter Auflösevorrichtung.
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Die
Auflösevorrichtung
mit integrierter Formmaschine gemäß 1 weist
einen Dosierbunker 1 auf, der trockenbeleimte Holzfasern 2 enthält. Im oberen
Bereich des Dosierbunkers 1 ist eine Reihe von Zuführwalzen 3 angeordnet,
die zur Verteilung der durch einen nicht gezeigten Dosierbunkereinlass zugeführten Fasern
in dem Dosierbunker 1 dienen. Mittels eines Dosierbandes 4 und
einer Reihe von frontseitig angeordneten Austragswalzen 5 werden die
Fasern 2 aus dem Dosierbunker 1 ausgetragen. Gleichzeitig
werden durch die Austragswalzen 5 größere Verklumpungen der Fasern 2 aufgelöst.
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Die
Fasern 2 fallen von dem Dosierbunker 1 als Faserstrom 6 in
einen Zuführschacht 7,
der durch zwei Formwände 8 und 9 begrenzt
ist. An dem oberen Ende des Zuführschachtes 7 befindet
sich eine erste Luftzuführungsöffnung 10.
Ferner ist an der Formwand 9 über die Breite des Faserstroms 6 eine Reihe
von Düsen 30 angeordnet, über die
Additive 31 auf die Fasern des Faserstroms 6 aufgesprüht werden
können.
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Im
Bereich einer Austrittsöffnung 11 des
Zuführschachtes 7 trifft
der Faserstrom 6 auf eine Auflösewalze 12, auf deren
Oberfläche
eine Vielzahl von Stiften 13 angeordnet ist, die sich mit
größer werdendem
Abstand zur Drehachse der Auflösewalze 12 konisch
zu einer Spitze verjüngen.
Die Auflösewalze 12 weist
einen Durchmesser von 550 mm auf und rotiert in der durch den Pfeil 14 angedeuteten
Drehrichtung mit ca. 1000 U/min. Die Drehzahl der Auflösewalze 12 ist
regelbar, damit diese sich unterschiedlichen aufzulösenden Materialien anpassen
kann. Insgesamt sind auf der Auflösewalze 12, die für eine Prozessbreite
von 1500 mm ausgelegt ist, ca. 6000 Stifte angeordnet.
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Ein
Teilabschnitt 15 des Auflösewalzenumfangs und eine durch
eine der Auflösewalze 12 zustellbare
Haube gebildete Wandung 16 begrenzen einen Schachtabschnitt 17,
der sich etwa von der Austrittsöffnung 11 des
Zuführschachtes 7 bis
zu dem tiefsten Punkt der Auflösewalze 12 erstreckt
und dort eine Austrittsöffnung 18 aufweist.
Durch den Pfeil 29 ist die Bewegungsrichtung der Haube
angedeutet.
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An
der Austrittsöffnung 18 ist
eine Kammleiste 34 angeordnet, die im Winkel zur Strömungsrichtung
der Fasern einstellbare nagelartige Erhebungen 53, im Folgenden
Zähne genannt,
aufweist. Die Zähne 53 sind
kegelförmig
und in zwei zueinander versetzten Reihen jeweils über die
Arbeitsbreite des Schachtabschnitts 17 angeordnet, wie
insbesondere aus den 3 und 4 ersichtlich
ist. Die Zähne 53 sind
in 1 senkrecht zur Strömungsrichtung der Fasern ausgerichtet
und in den 3 und 4 so geneigt,
dass sie mit dem auftreffenden Faserstrom einen Winkel von etwa
135° einnehmen.
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Unterhalb
der Austrittsöffnung 18 des Schachtabschnitts 16 ist
ein als Siebband ausgebildetes Formband 19 angeordnet.
An der Unterseite des Formbandes 19 befindet sich eine
Reihe von Vakuumkästen 20, über die
ein durch den Pfeil 27 angedeuteter Unterdruck am Formband 19 erzeugt
wird. Ein Schieber 32 ist zur Einstellung der abgesaugten Luftmenge
an jedem Vakuumkasten 20 angeordnet. Zwischen der Austrittsöffnung 18 des
Schachtabschnitts 17 und dem Formband 19 befindet
sich eine zweite Luftzuführungsöffnung 21.
Die vertikale Ausdehnung der zweiten Luftzuführungsöffnung 21 ist über die
Breite des Formbandes 19 durch mehrere unabhängig voneinander
höhenverstellbarer
Bleche, von denen in 1 eines gezeigt und mit dem
Bezugszeichen 35 versehen ist, zur Einstellung einer bestimmten
Luftzuführungssymmetrie
veränderbar. Der
Einfachheit halber sind die Bleche 35 in den 3 und 4 nicht
dargestellt.
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An
die Formwand 8 des Zuführschachtes 7 schließt eine
Führungswandung 22 an,
die sich dem Formband 19 auf einen vorbestimmten Abstand
annähert.
Dort, wo die Formwand 8 in die Führungswandung 22 übergeht,
ist eine Nase 23 derartig ausgebildet, dass der Durchlass
zwischen der Formwand 8 bzw. der Führungswandung 22 und
der Auflösewalze 12 am
geringsten ist. Mittels einer Verstellspindel 33 kann die
Formwand 8 quer zum Zuführschacht 7 bewegt
werden, um dessen Querschnitt bzw. die Geschwindigkeit des Faserstroms 6 und
der durch den Zuführschacht 7 strömenden Luft
einzustellen.
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Oberhalb
des Formbandes 19 ist eine Skalpierungswalze 24 angeordnet.
Die Bewegungsrichtung des Formbandes 19 ist durch den Pfeil 25 angedeutet.
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Dadurch,
dass der Faserstrom 6 an der Austrittsöffnung 11 des Zuführschachtes 7 auf
die mit hoher Geschwindigkeit rotierende Auflösewalze 12 trifft und
die Stifte 13 eine zur Bewegungsrichtung des Faserstroms 6 rechtwinklige
Geschwindigkeitskomponente aufweisen, werden zusammenhängende oder verklumpte
Fasern voneinander getrennt und Leimklumpen und Kondenswassertropfen
aufgelöst.
Einzelne Fasern werden durch die Auflösewalze 12 kaum beschädigt. In
dem Schachtabschnitt 17 werden die Fasern durch die Wandung 16 zunächst im Wirkungsbereich
der Auflösewalze 12 gehalten.
Der Schachtabschnitt 17 ist aufgrund seiner Form, Schachttiefe
und Schachtlänge
dazu geeignet, den Faserstrom im weiteren Verlauf vor dem Erreichen der
Austrittsöffnung
durch die im Schachtabschnitt 17 erzeugte Luftströmung auf
annähernd
die Umfangsgeschwindigkeit der Auflösewalze 12 zu bringen.
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Auf
diese Weise werden die Fasern zu der Austrittsöffnung 18 bewegt und
dort durch die kegelförmigen
Zähne 53 abgebremst
und in Richtung der Stifte 13 und damit wiederum in den
Wirkungsbereich der Auflösewalze 12 gebracht.
Da nach der Abbremsung der Fasern die Stifte 13 sich schneller
bewegen als die Fasern, bewirken die Stifte 13 erneut eine
Auflösung
von Ungleichmäßigkeiten
in dem Faserstrom.
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Aufgrund
der Anordnung der Austrittsöffnung 18 am
tiefsten Punkt der Auflösewalze 12 und
der durch die zweite Luftzuführungsöffnung 21 parallel
zu dem Formband 19 gerichteten Luft werden die Fasern auf
das Formband 19 gebracht, ohne dass beim Auftreffen der
Fasern auf dem Formband 19 ein Rolleffekt aufgrund eines
zu großen
Geschwindigkeitsunterschiedes zwischen den Fasern und dem Formband 19 auftritt.
Die Austrittsöffnung 18 des
Schachtabschnitts 17 ist so angeordnet, dass die Fasern
unter Einwirkung der unten beschriebenen und durch Pfeil 28 angedeuteten
Luftströmung
im Wesentlichen mit einer Bewegungskomponente parallel zum Formband
auf dieses gelangen. Dadurch werden Restschwerteile, die einen vorgeschalteten
Luft-Fasersichter, z. B. gemäß 2a oder 2b,
passiert haben, durch einen mechanischen Separierungseffekt der
Auflösewalze 12 der
Formmaschine beim Vliesaufbau in eine obere Lage des Faservlieses transportiert.
Die obere Lage des Faservlieses, ca. 25% der Gesamtvlieshöhe, wird
durch die nachgeschaltete Skalpierungswalze 24 abgekämmt und kann über einen
pneumatischen Transport in einen Dosierbunker des vorgeschalteten
Luft-Fasersichters geführt
werden. Mittels der höhenverstellbaren
Bleche 35 der zweiten Luftzuführungsöffnung 21 kann die
Ablegehöhe
der Fasern über
die Breite des Formbandes 19 beeinflusst werden. Die durch
die beiden Luftzuführungsöffnungen 10 und 21 angesaugte
Luft kann konditioniert und angewärmt sein, um einen späteren Pressprozess
zu beschleunigen.
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Auf
das Formband 19 gelangte Fasern 26 werden durch
das unterhalb des Formbandes 19 erzeugte Vakuum an die
Oberfläche
des Formbandes 19 gesaugt. Die Nase 23 sorgt dafür, dass
nur eine sehr geringe Menge an Fasern aus dem Faserstrom 6 nicht
durch den Schachtabschnitt 17 sondern entlang der Formwand 8 und
der Führungswandung 22 auf
das Formband 19 gelangt. Der Durchlass zwischen der Nase 23 und
der Auflösewalze 12 ist
jedoch groß genug,
um, wie durch den Pfeil 28 angedeutet, sich an der Formwand 8 konzentrierende
Luft aus dem Zuführschacht 7 zu
dem Formband 19 durchzulassen, wodurch der Faserstrom 6 zusätzlich zu
der Gravitationskraft eine Sogwirkung durch das unterhalb des Formbandes 19 angelegte
Vakuum erfährt.
Auf diese Weise wird die Effektivität der Auflösewalze 12 erhöht. Um eine
vermehrte Führung
der Luft entlang der Formwand 8 und der Fasern 6 entlang
der Formwand 9 zu erreichen, können die Formwände 8 und 9 auch
etwas geneigt sein, beispielsweise um 15°.
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Die
Skalpierungswalze 24 sorgt dafür, dass ein auf dem Formband 19 durch
die Fasern 26 geformtes Faservlies in einem vorbestimmten
Vliesgewicht konstant gehalten wird, so dass bei dem sich an die
Formung anschließenden
Pressvorgang eine Faserplatte mit möglichst gleichmäßigem Gewicht
erhalten wird. Weitere Aufgaben der Skalpierungswalze 24 sind
die Herstellung einer ebenen Faservlies-Oberfläche und, wie bereits erwähnt, das
Abkämmen
der möglicherweise
noch mit Restverunreinigungen versehenen oberen Lage des Faservlieses.
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Bei
den Auflösevorrichtungen
mit integriertem Luft-Fasersichter gemäß 2a und 2b sind
Komponenten, die Komponenten der Auflösevorrichtung gemäß 1 entsprechen,
mit denselben Bezugszeichen bezeichnet. Auch die Auflösevorrichtung
gemäß 2a weist
einen Dosierbunker 1 mit Holzfasern (nicht gezeigt) auf.
Die Holzfasern sind dem Dosierbunker 1 entweder von einem
nicht gezeigten Trockner über
eine erste Einlassöffnung 36 oder
als Rückführgut von
einer nicht gezeigten Skalpierungswalze und einer nicht gezeigten
Seitenbesäumung
einer Formmaschine über
eine zweite Einlassöffnung 37 zugeführt worden. Über Austragswalzen 5 werden
die Fasern wiederum als Faserstrom 6 in einen Zuführschacht 7 gegeben,
der durch zwei Formwände 8 und 9 begrenzt
ist und an dessen oberem Ende sich eine erste Luftzuführungsöffnung 10 befindet.
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Eine
Austrittsöffnung 18 eines
Schachtabschnitts 17 weist eine Kammleiste 34 auf,
die wie die Kammleiste der Auflösevorrichtung
gemäß 1 ausgebildet
ist. Insbesondere können
die in 2a in einem Winkel von 135° zur Strömungsrichtung
der Fasern ausgerichteten Zähne
in ihrer Neigung verstellt werden.
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Die
Austrittsöffnung 18 mündet in
einen Luftkanal 38 des Fasersichters. Der Luftkanal 38 weist
einen unteren Kanalabschnitt 39 und einen oberen Kanalabschnitt 40 auf. Über den
unteren Kanalabschnitt 39 wird zur Erzeugung eines durch
die Pfeile 51 und 52 angedeuteten Luftstromes
Luft zugeführt,
deren Menge über
einen Luftzufuhrschieber 41 geregelt werden kann. In dem
unteren Kanalabschnitt 39, im Bereich, wo die Grobgutaussichtung
stattfindet, ist ferner eine Verstellklappe 42 angeordnet,
die zur Einstellung der Strömungsrichtung
und gleichzeitig der Strömungsgeschwindigkeit
der zugeführten
Luft dient. An einem oberen Ende des oberen Kanalabschnitts 40 wird
beispielsweise über
einen nicht gezeigten Ventilator ein Unterdruck erzeugt.
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Gegenüber von
der Austrittsöffnung 18 des Schachtabschnitts 17 ist
ein Einlass 43 eines Grobgutaustragsschachtes 44 angeordnet.
Der Grobgutaustragsschacht 44 erstreckt sich in vertikaler
Richtung und weist an seinem unteren Ende einen Grobgutaustrag 45 auf.
Oberhalb des Grobgutaustrags 45 sind dritte Luftzuführungsöffnungen 46 angeordnet. Über den
Querschnitt des Grobgutaustragsschachtes 44 sind Luftregulierungsklappen 47 angebracht. Hinter
dem Einlass 43 befindet sich ein Grobgutabweiser 48 in
Form einer Verstellklappe.
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Der
Auflösevorrichtung
mit integriertem Luft-Fasersichter liegt folgende Funktionsweise
zugrunde. Der der Auflösewalze 12 dosiert
und geführt aufgegebene
Faserstrom 6 wird durch die Auflösewalze 12 beschleunigt
und dadurch auseinander gezogen. Bei Auftreffen der Fasern auf die
Kammleiste 34 wird der Faserstrom durchkämmt und überwiegend
erneut in den Wirkungsbereich der Auflösewalze 12 gelenkt
und durch diese beschleunigt. Durch die Einwirkung der Auflösewalze 12 und
der Kammleiste 34 werden Verunreinigungen überwiegend
aufgelöst
bzw. zerkleinert. Als auseinander gezogener Faserstrom gelangen
die Fasern in den Luftkanal 38. Leichtes Normalgut 49,
also durchschnittlich schwere einzelne Fasern, beschreiben aufgrund
ihrer relativ geringen kinetischen Energie nach dem Austritt aus dem
Schachtabschnitt 17 ansatzweise eine kurze Wurfparabel,
um dann von dem in dem Luftkanal 38 aufwärts gerichteten
Luftstrom 51, 52 mitgenommen zu werden.
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Grobgut 50,
welches schwerer als das Normalgut 49 ist, beschreibt durch
die höhere
kinetische Energie eine längere
Wurfparabel und gelangt dadurch nach einem Aufprall auf den Grobgutabweiser 48 in
den Grobgutaustragsschacht 44.
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Durch
eine in dem Grobgutaustragsschacht 44 herrschende geringe
Luftströmung
fallen Schwerteile des Grobgutes 50 aus dem Luftstrom 51, 52 heraus
in den Grobgutaustrag 45. Faserteilchen, die im Grenzbereich
zwischen leicht und schwer liegen, werden aus dem Grobgutaustragsschacht 44 in
den Luftstrom 51, 52 des Luftkanals 38 zurückgehoben.
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Die
Durchsatzleistung des Luft-Fasersichters kann etwa 300 g Fasern/m3 Luft betragen mit einer Luftgeschwindigkeit
von 20 m/sec im Fasersichter.
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Die
durch den oberen Kanalabschnitt 40 abgeführten Fasern
können
beispielsweise über
einen Zyklon einer Auflösevorrichtung
mit integrierter Formmaschine gemäß 1 zugeführt werden.
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Bei
der Auflösevorrichtung
mit integriertem Luft-Fasersichter gemäß 2b sind
Komponenten, die Komponenten der Auflösevorrichtung gemäß 2a entsprechen,
mit denselben Bezugszeichen bezeichnet. Die Auflösevorrichtung gemäß 2b unterscheidet
sich von der Auflösevorrichtung
gemäß 2a im
Wesentlichen durch einen abwärts gerichteten
Luftstrom, der durch die Pfeile 51a und 52a angedeutet
ist. Der abwärts
gerichtete Luftstrom strömt
auf der dem Schachtabschnitt 17 gegenüberliegenden Seite der Auflösewalze 12 in
einer Richtung, die der Drehrichtung der Auflösewalze 12 entgegengesetzt
ist. Der aufwärts
gerichtete Luftstrom der Auflösewalze 12 gemäß 2a strömt hingegen in
einer Richtung, die der Drehrichtung der Auflösewalze 12 entspricht.
Die Klappen 42 und 48 der Auflösevorrichtung gemäß 2a sind
bei der Auflösevorrichtung
gemäß 2b nicht
verwirklicht. Bei der Auflösevorrichtung
gemäß 2b ist
ein in der Höhe verstellbarer
Grobgutabweiser 48a so angeordnet, dass das Grobgut 50 in
den Grobgutaustragsschacht 44 abgewiesen wird, wobei das
Normalgut 49 in den unteren Kanalabschnitt 39 gelangt.
Im oberen Kanalabschnitt 38, im Bereich, wo die Grobgutaussichtung stattfindet,
ist ferner eine Verstellklappe 42a angeordnet, die zur
Einstellung der Strömungsrichtung und
gleichzeitig der Strömungsgeschwindigkeit
der zugeführten
Luft dient. Ferner ist die Position des Luftzufuhrschiebers 41 gegenüber der
Auflösevorrichtung
gemäß 2a geändert.
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Bei
der Auflösevorrichtung
gemäß 5 sind
Komponenten, die Komponenten der Auflösevorrichtung gemäß 1 entsprechen,
mit denselben Bezugszeichen bezeichnet. Die Auflösevorrichtung gemäß 5 weist
zwei im Schachtabschnitt 17 angeordnete Kammleisten 34 und 34a auf.
Die Kammleiste 34 ist an der Austrittsöffnung 18 des Schachtabschnitts 17 angeordnet,
die Kammleiste 34a etwa in der Mitte des Schachtabschnitts 17,
wo sich die Fasern bereits aufgrund der Zentrifugalkraft gegen die
Wandung 16 des Schachtabschnitts 17 gelegt haben.
Die Kammleisten 34 bzw. 34a weisen wiederum im
Winkel zur Strömungsrichtung
der Fasern einstellbare Zähne 53 bzw. 53a auf,
die in zwei zueinander versetzten Reihen jeweils über die
Arbeitsbreite des Schachtabschnitts 17 angeordnet sind.
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Bei
Auftreffen der Fasern auf die Kammleiste 34a werden die
Fasern, nachdem sie bereits im Wirkungsbereich der Stifte 13 der
Auflösewalze 12 waren,
ein erstes Mal durchkämmt
und gleichzeitig in den Wirkungsbereich der Auflösewalze 12 zurückgeführt. Aufgrund
des Aufpralls der Fasern auf die kegelförmigen Zähne 53a werden die
Fasern abgebremst, so dass sie eine geringere Geschwindigkeit als
die Stifte 13 der Auflösewalze 12 bekommen.
Die erneute Einwirkung der Stifte 13 auf die Fasern sorgt für eine weitere
Auflösung
von Ungleichmäßigkeiten in
dem Faserstrom und wiederum für
eine Beschleunigung der Fasern, so dass sich diese im weiteren Verlauf
des Schachtabschnitts 17 wiederum an die Wandung 16 anlegen.
An der Austrittsöffnung 18 treffen
die Fasern auf die Kammleiste 34 und werden dadurch erneut
durchkämmt
und ein weiteres Mal in den Wirkungsbereich der Auflösewalze 12 zurückgeführt. Durch
die Einstellbarkeit des Winkels der kegelförmigen Zähne 53 bzw. 53a zur
Strömungsrichtung der
Fasern kann die Rückführung der
Fasern in den Wirkungsbereich der Auflösewalze 12 optimal
eingestellt werden. In 6 ist die Anordnung und Einwirkung
der Kammleiste 34a auf die Fasern detaillierter dargestellt.
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An
die Austrittsöffnung 18 des
Schachtabschnitts 17 schließt sich eine pneumatische oder
mechanische Fördereinrichtung
(nicht gezeigt) an. Eine Anordnung mit mindestens zwei Kammleisten,
wie sie in 5 gezeigt ist, ist bei den Auflösevorrichtungen
gemäß den 1, 2a und 2b vorgesehen.
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Grundsätzlich kann
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
anstelle der Kammleiste auch ein Leitblech vorgesehen sein, das
rampenartig in Richtung der Stifte der Auflösewalze geneigt ist, beispielsweise wiederum
mit einem Winkel von 135°.
Dadurch wird erreicht, dass alle Fasern des Faserstroms im Schachtabschnitt
in den Wirkungsbereich der Auflösewalze
zurückgeführt werden.
Im Gegensatz zu den Kammleisten haben solche Leitbleche jedoch nicht den
vorteilhaften Effekt, dass die Fasern durchkämmt werden.