-
Die Erfindung betrifft eine mobile Isolier- und Hygieneschleuse für Krankenhäuser,
Sanatorien, Labore, Hotelbetriebe, Lazarette und Notkrankenhäuser.
-
Weltweit ist eine Zunahme von gefährlichen ansteckenden Krankheiten und Infektionen zu
beobachten. Es kommt gehäuft zu Infektionen zum Beispiel mit multiresistenten
Krankheitserregern. Viele Krankenhäuser und Isolierstationen sind diesem Problem nicht
gewachsen. Spezialkrankenhäuser mit fest installierten Hygieneschleusen sind aufwendige
Einrichtungen, die nicht ständig voll besetzt sind. Die meisten Krankenhäuser besitzen
deshalb nur wenige Zimmer, die für eine Isolation von Patienten ausgestattet sind. Fest
installierte Hygieneschleusen sind zum einen sehr teuer und sie stellen in Zeiten, in denen
sie nicht benötigt werden, tote Räume dar.
-
Es muss eine Lösung für normal ausgerüstete Krankenhäuser geben, die bei
Seuchengefahr, Unfall- und Umweltkatastrophen, Erdbeben, Hochwasser und dergl.
Handlungs- und behandlungsfähig sind. Eine Luftschleuse, die zeitweilig an eine
Zimmertür installiert werden kann, ist aus der DE 41 10 970 A1 bekannt. Es handelt sich
dabei um eine Asbestschutzschleuse, deren Wände aus Folienmaterial bestehen und die mit
einer offenen Stirnfläche mit Randabdichtungen beidseitig an eine Tür befestigt wird, um
eine Ausbesserung von asbestbelasteten Türfüllungen vorzunehmen. Die Luftschleuse
steht unter Unterdruck und eine Absaugeinrichtung saugt die kontaminierte Luft ab.
-
Eine derartigen Luftschleuse ist für den vorgesehenen Zweck unbrauchbar.
-
Es ist deshalb die Aufgabe, eine Hygieneschleuse bereitzustellen, mit deren Hilfe ein
normales Krankenzimmer schnell zu einer abgeschirmten Isolationseinrichtung werden
kann. Die Hygieneschleuse soll desinfizierbar, waschbar, nicht staubabgebend und nicht
elektrisch leitend sein. Sie soll außerdem kostengünstig sein und eine schnelle Nachrüstung
von normalen Krankenzimmern erlauben.
-
Die Aufgabe wird durch die anhängenden Patentansprüche gelöst. Die mobile Isolier- und
Hygieneschleuse, ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Bausatz vorhanden ist, der aus zwei
Seitenwänden, einer Vorderwand mit Tür und einer Deckenwand besteht, der über
Befestigungselemente vor oder hinter einer Tür eines zu isolierenden Zimmers montierbar
ist, und dass die Fugen an der Tür, zwischen den Bausatzwänden und zur Zimmerwand an
der Tür des zu isolierenden Zimmers über Weichgummiwulste abgedichtet sind. Die
Bausatzwände bestehen aus einem desinfizierbaren, waschbaren, nicht staubenden, nicht
elektrisch leitenden, glatten Material, so dass eine Desinfektion entsprechend den
hygienischen Vorschriften möglich ist.
-
Zur Sicherung der Standfestigkeit können zwischen den gegenüberliegenden Wände
Stahlbänder vorgesehen werden, die nach Montage der Isolier- und Hygieneschleuse
miteinander verbunden werden.
-
Vorteilhafterweise ist mindestens die Deckenwand lichtdurchlässig. Es sollten aber
möglichst alle Wände durchscheinend sein, damit erkennbar ist, ob die Isolier- und
Hygieneschleuse besetzt oder frei ist.
-
Die mobile Isolier- und Hygieneschleuse entsprechend der vorliegenden Erfindung kann
mit oder ohne Bodenwand ausgerüstet sein. Diese Bodenwand ist luftdicht mit den
Unterkanten der Seitenwände und der Vorderwand verbunden. Sie kann einen Stahlboden
darstellen, sie kann aber auch ein elastischer Gummiboden sein.
-
Um den Transport des Bausatzes zu erleichtern, können an den am Boden aufsitzenden
Kanten der Bausatzwände Räder angebracht sein, die nach Montage des Bausatzes von
absenkbaren oder abklappbaren Gummilaschen oder von einer elastischen Bodenwand
abgedeckt sind.
-
In einer der Bausatzwände, vorzugsweise in der Deckenwand kann ein Bakterienfilter
vorhanden sein.
-
Die Innenausstattung der mobilen Isolier- und Hygieneschleuse sollte mindestens einen
Bereich zum Stapeln der Päckchen mit nichtkontaminierte Bekleidung und einen
verschließbaren Behälter für kontaminierte Bekleidung enthalten. Die Seitenwände können
abklappbare Haken, ein abklappbares Regal, sowie Befestigungseinrichtungen für andere
Vorrichtungen und dergleichen enthalten.
-
Die mobile Isolier- und Hygieneschleuse kann als zusammenhängende Baugruppe oder in
Einzelteilen, das heißt mit einzelnen Wänden, die bei der Montage ineinander gehängt
werden, vorliegen.
-
Die Bausatzwände, die zur mobilen Hygieneschleuse zusammengesetzt werden sollen,
werden in Befestigungselementen, die in den Wänden neben der normalen
Krankenzimmertür vorsorglich angebracht sein können, eingehängt. Die
Weichgummiwülste an den Kanten der Seitenwände werden dabei luftdicht an die
Zimmerwände angelegt. Dann werden die Vorderwand und die Deckenwand montiert
oder, falls sie bereits mit angedichteten Scharnieren oder durchgehenden Gummilaschen
miteinander verbunden sind, aufgeklappt und miteinander fixiert. Nachdem der Innenraum
der Hygieneschleuse desinfiziert wurde, ist die mobile Hygieneschleuse einsetzbar. Das
Krankenpersonal betritt durch die Tür die Hygieneschleuse. Diese Tür ist entweder die Tür
der Hygieneschleuse, wenn die Hygieneschleuse vor der Zimmertür angebracht ist, oder
die Zimmertür, wenn die Hygieneschleuse hinter der Zimmertür angebracht ist. Auf jeden
Fall befindet sich das Krankenpersonal jetzt in der Hygieneschleuse. Sie lgt hier ihre
kontaminierte Kleidung ab, entnimmt die desinfizierte Kleidung aus deinem bereitgelegten
Päckchen, streift diese über und desinfiziert die Hände. Mund-, Nasen- und Kopfschutz
können in jedem Fall die Kleidung vervollständigen. Dann betritt sie durch die zweite Tür
das Krankenzimmer. Hat es hier seine Aufgabe erfüllt, betritt das Krankenpersonal wieder
die Hygieneschleuse, streift die Kleidung ab und legt sie in einen bereitgestellten
abdeckbaren Behälter, zieht die vorher abgelegte Kleidung wieder an und verlässt die
Hygieneschleuse nach außen.
-
Die mobile Hygieneschleuse stellt bietet den entscheidenden Vorteil, dass sie schnell und
problemlos an jede Zimmertür von innen oder von außen montiert werden kann. Damit ist
eine sofortige Behandlung von Patienten möglich, deren Leben ohne diese Einrichtung
zusätzlich bedroht wäre. Zum anderen sind die Kosten überschaubar. Jede
Krankeneinrichtung selbst Pensionen und Altenheime oder Hotels, die bei Katastrophen
ebenfalls zur Unterbringung und Behandlung von Kranken eingesetzt werden müssen,
könnten über derartige Hygieneschleusen zu Krankenstationen umgestaltet werden, da
diese bei Bedarf schnell montiert werden können. Auch ein Umsetzen innerhalb eines
Ortes kann schnell organisiert werden. Auf diese Weise ist ein sofortiger Schutz sowohl
der Patienten als auch des Personals möglich. Es ist auch für eventuelle Besucher eine
hygienische Trennung zum Krankenzimmer möglich.
-
Beim Einsatz der mobilen Hygieneschleuse ist keine Verbindung zwischen dem
Außenbereich und dem Krankenzimmer vorhanden. Krankheitskeime können so auch nicht
über die Luft nach außen dringen.
-
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Hilfe einiger
Darstellungen erläutert werden. Gleiche Bezugszahlen bezeichnen in den einzelnen
Zeichnungen gleiche oder ähnliche Teile.
-
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung der mobilen Isolier- und Hygieneschleuse
entsprechend der vorliegenden Erfindung
-
Fig. 2 zeigt die Isolier- und Hygieneschleuse entsprechend Fig. 1 in einer Ebene
aufgeklappt; und Fig. 3 zeigt eine Isolier- und Hygieneschleuse mit Innenausstattung.
-
Die mobile Isolier- und Hygieneschleuse entsprechend Fig. 1 ist ein Bausatz, der aus zwei
Seitenwänden 3, einer Vorderwand 1 mit Tür 2 und einer Deckenwand 4 besteht, der über
bewegliche Befestigungselemente 8 vor oder hinter einer Tür eines zu isolierenden
Zimmers montierbar ist. Die Fugen an der Tür 2, zwischen den Bausatzwänden 3, 4 und
zur Zimmerwand 5, an der Tür des zu isolierenden Zimmers sind über Weichgummiwulste
6 abgedichtet. Die Befestigungselemente 8 sind in diesem Ausführungsbeispiel Scharniere,
die die einzelnen Wände 1, 3, 4 miteinander verbinden. An der Unterseite der Vorderwand
1 und der Seitenwände 3 sind Gummilippen 7 vorhanden, die die Isolier- und
Hygieneschleuse nach unten abdichten und die eventuell vorhandenen Räder verdecken.
-
Fig. 2 zeigt die Isolier- und Hygieneschleuse entsprechend Fig. 1 in einer Ebene
aufgeklappt. Die Wände 1, 3, 4 sind über bewegliche Befestigungselemente 8 miteinander
verbunden. Werden die Wände 3 und 4 über die beweglichen Befestigungselemente 8 auf
die Vorderwand 1 gelegt, entsteht eine zusammengeklappte Isolier- und Hygieneschleuse
von der Größe der Vorderwand 1, die in der Ausführung etwa 2 × 1,5 m beträgt und von
zwei Personen einfach befördert werden kann. Befinden sich an der Unterseite der
Vorderwand 1 Räder, kann diese zusammengeklappte Isolier- und Hygieneschleuse von
einer Person verschoben werden.
-
Fig. 3 zeigt eine Isolier- und Hygieneschleuse mit Innenausstattung. Es sind in diesem
Ausführungsbeispiel abklappbare Haken 10, ein abklappbares Regal 13, und ein
Befestigungselement 12 für eine Desinfektionseinrichtung vorgesehen. Es können auch
weitere Befestigungselemente 9 vorgesehen werden, mit deren Hilfe die einzelnen Wände
des Bausatzes zusätzlich arretiert werden. In dieser Ausführung sind an den Unterkanten
Räder 11 angeordnet. Diese Räder sind im montierten Zustand der Isolier- und
Hygieneschleuse arretiert. Der Transport der Schleuse zum Aufstellort und zum
Abtransport wird dadurch erleichtert.
Verzeichnis der verwendeten Bezugzeichen
1 Vorderwand
2 Tür
3 Seitenwand
4 Deckenwand
5 Zimmerwand
6 Weichgummiwulst
7 Gummilippe
8 Befestigungselement
9 Befestigungselement
10 Abklappbare Haken
11 Räder
12 Befestigungselement
13 Abklappbares Regal