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Die Erfindung geht aus von einem Gargerät mit einer Gebläseeinheit nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der DE 33 45 746 C2 ist ein gattungsbildendes Gargerät, und zwar ein Back- und
Bratofen bekannt. Der Back- und Bratofen besitzt einen in einem Gehäuse angeordneten
von einer Tür verschließbaren Garraum, in dessen rückwärtigen Bereich ein von einem
Motor antreibbarer Lüfter einer Gebläseeinheit angeordnet ist, wobei eine Antriebswelle
des Motors zum Lüfter durch eine Öffnung in einer Rückwand des Garraums
hindurchgeführt und von einem definierten Ringspalt umgeben ist.
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Um einen bestimmten Luftwechsel im Garraum zu erzielen, wird in diesen Frischluft
gesaugt, und zwar mit dem Lüfter durch den die Antriebswelle umgebenden Ringspalt. Im
Betrieb entsteht durch den Ringspalt eine Frischluftströmung, die den Motorraum gegen
Wrasen abdichtet. Ferner ist dem Ringspalt eine Strömungskammer vorgeschaltet, in der
sich überlappende Strömungsleitmittel angeordnet sind, so daß ein labyrinthartiger
Strömungsweg entsteht.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein gattungsgemäßes Gargerät bereitzustellen,
bei dem neben einer vorteilhaften Abdichtung des Motorraums gegen Wrasen eine
flexible Strömungsführung im Garraum realisierbar ist. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst, während vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnommen werden können.
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Die Erfindung geht aus von einem Gargerät mit einem in einem Gehäuse angeordneten,
durch eine Tür verschließbaren Garraum und einer Gebläseeinheit, die einen in einem
Motorraum angeordneten Motor aufweist, über den mit einer durch eine Trennwand
geführten Antriebswelle zumindest ein Lüfter antreibbar ist.
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Es wird vorgeschlagen, daß die Gebläseeinheit eine Zusatzfördereinheit zur Erzeugung
eines den Motorraum gegen Wrasen abdichtenden Gasdrucks aufweist. Es kann eine
vorteilhafte, berührungslose Abdichtung des Motorraums erreicht und gleichzeitig kann
eine von der Abdichtung zumindest weitgehend unabhängige Strömungsführung im
Garraum realisiert werden. Zudem kann der Gasdruck zur Abdichtung in der Weise ausgelegt
werden, daß keine oder nur eine geringe Strömung in dem abzudichtenden Bereich
entsteht, wodurch Energie eingespart werden kann.
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Die Zusatzfördereinheit kann grundsätzlich von einer zu vorhandenen Funktionsgruppen
vollständig getrennten Einheit gebildet sein, beispielsweise mit einem eigenen Motor und
einem eigenen Lüfter, oder kann teilweise einstückig mit einer vorhandenen
Funktionsgruppe ausgeführt sein. Vorteilhaft besitzt die Zusatzfördereinheit zumindest einen an
einem im Motorraum angeordneten Motor-Kühllüfter und/oder zumindest ein am Lüfter
angeordnetes Förderelement. Zusätzliche Bauteile, Bauraum, Montageaufwand und
Kosten können eingespart werden, und zwar insbesondere wenn das Förderelement an den
Motor-Kühllüfter und/oder an den Lüfter angeformt ist.
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Das Förderelement kann von verschiedenen, dem Fachmann als sinnvoll erscheinenden
Bauteilen gebildet sein, wie beispielsweise von einem Zusatzflügel usw. Ist das
Förderelement von einem axialen Förderkanal im Lüfter gebildet, durch den beispielsweise
bedingt durch eine vorhandene Strömungsführung ein gewünschter Gasdruck bzw.
Gasunterdruck erzeugt werden kann, können zusätzliche Bauteile und Bauraum für die
Zusatzfördereinheit vermieden werden. Der Gasdruck kann dabei durch die
Querschnittsfläche, die Lage und durch die Anzahl der Förderkanäle eingestellt werden.
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Ist das Förderelement von einer Luftschaufel gebildet, kann vorhandener axialer Bauraum
zwischen dem Motor-Kühllüfter und der Trennwand und/oder vorhandener axialer
Bauraum zwischen dem Lüfter und der Trennwand vorteilhaft genutzt werden. Ferner können
Luftschaufeln vorteilhaft in der Weise angeordnet werden, daß sie zudem
Labyrinthdichtungselemente bilden, wodurch die Dichtwirkung weiter verbessert und insbesondere
auch bei abgeschalteter Gebläseeinheit eine gewünschte Dichtwirkung erzielt werden
kann. Insbesondere können hierfür auch in radialer Richtung hintereinander mehrere
Luftschaufeln in Umfangsrichtung überlappend angeordnet werden.
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Die Abdichtung, insbesondere bei abgeschalteter Gebläseeinheit, kann weiter mit einer
zusätzlichen, den Motorraum abdichtenden Labyrinthdichtungseinheit verbessert werden.
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Besitzt die Labyrinthdichtungseinheit zumindest ein erstes Dichtungselement, das zu
einem dem Motor zugewandten, hinteren zweiten Dichtungselement und zu einem dem
Motor abgewandten, vorderen dritten Dichtungselement überlappend angeordnet ist, kann
die Labyrinthdichtungseinheit konstruktiv einfach und platzsparend mit einem hohen
Wirkungsgrad ausgeführt werden.
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Ferner wird vorgeschlagen, daß das erste Dichtungselement von einem auf der
Antriebswelle angeordneten, scheibenförmigen Bauteil gebildet ist, das von einer Hülse
umschlossen ist, die zumindest einen radial nach innen weisenden, eines der
Dichtungselemente bildenden Bund aufweist. Es kann vorteilhaft radial außerhalb des ersten
Dichtungselements eine Dichtkammer erreicht werden, über die Lagetoleranzen der
Antriebswelle, insbesondere Höhenlagetoleranzen, einfach ausgeglichen werden können.
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Ist, am ersten Dichtungselement zumindest ein Förderelement der Zusatzfördereinheit
angeordnet, kann eine Art dem Motorraum vorgeschaltete und den Motorraum besonders
vorteilhaft gegen Wrasen abdichtende Druckkammer in der Labyrinthdichtungseinheit
erreicht werden.
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Das Förderelement wird dabei vorzugsweise von einer in Richtung Garraum und/oder
einer in Richtung Motor weisenden Luftschaufel gebildet, die platzsparend integriert,
einfach am Dichtungselement angeformt und zudem in der Weise angeordnet werden kann,
daß sie ein Labyrinthdichtungselement bildet.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der
Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die
Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann
wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen
weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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Fig. 1 einen Backofen von vorn,
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Fig. 2 einen schematisch dargestellten Ausschnitt eines Schnitts entlang der Linie II-
II in Fig. 1 und
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Fig. 3 eine Alternative zu Fig. 2 mit einer zusätzlichen Labyrinthdichtungseinheit.
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Fig. 1 zeigt einen Backofen 1 von vorn mit einer in einem Backofengehäuse 10
angeordneten Muffel 33, die einen Garraum 12 begrenzt, der mit einer Backofentür 11
verschlossen ist. Oberhalb der Muffel 33 ist eine Bedieneinheit 34 des Backofens 1 angeordnet. Die
Bedieneinheit 34 besitzt fünf in einem unter einer Blende angeordneten Gehäuse
gelagerte Betätigungselemente, und zwar zwei unterhalb einer Zeitanzeige 35 angeordnete
Betätigungstasten 36, 37 zur Betätigung einer Zeitschaltung, einen mittig, unterhalb einem
Betriebsarten-Display 38 angeordneten, versenkbaren Knebel 39 zur Wahl einer
Betriebsart und einen unterhalb einer Temperaturanzeige 40 angeordneten, versenkbaren
Knebel 41 zur Wahl einer Betriebstemperatur sowie eine neben dem versenkbaren
Knebel 41 angeordnete Betätigungstaste 42 zur Aktivierung einer Schnellaufheizeinheit bzw.
zur Einstellung eines Schnellaufheizmodus.
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Der Backofen 1 besitzt ferner eine Gebläseeinheit 13, die einen im hinteren Bereich des
Backofens 1, in einem Motorraum 15 angeordneten Motor 16 aufweist, über den mit einer
durch eine Trennwand 17 geführten Antriebswelle 18 ein im Garraum 12 angeordneter
Lüfter 19 und ein im Motorraum 15 angeordneter Motor-Kühllüfter 22 antreibbar sind (Fig.
2). Die sich senkrecht zur Antriebswelle 18 erstreckende Trennwand 17 wird durch eine
Rückwand 53 der Muffel 33, eine Isolierschicht 54 und durch ein Wand 55 eines den
Motorraum 15 umschließenden Blechbehälters, an dem der Motor 16 über
Befestigungselemente 57 befestigt ist, gebildet.
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Der Lüfter 19 besitzt ein scheibenförmiges Bauteil 44 mit angeformten, sich in axialer
Richtung in den Garraum 12 erstreckenden Luftschaufeln 43 zur Erzeugung einer
Heißluft-Strömung 47 im Garraum 12, wobei der Lüfter 19 im radial inneren Bereich Luft aus
dem Garraum 12 ansaugt und diese im radial äußeren Bereich wieder in den Garraum 12
bläst. Der Motor-Kühllüfter 22 besitzt ein scheibenförmiges Bauteil 45 mit angeformten,
sich in axialer Richtung in den Motorraum 15 erstreckenden Luftschaufeln 46 zur
Erzeugung einer Kühlluft-Strömung 48 im Motorraum 15, wobei der Motor-Kühllüfter 22 im
radial äußeren Bereich Luft aus dem Motorraum 15 ansaugt und im radial inneren Bereich
wieder in den Motorraum 15 auf den Motor 16 bläst.
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Die Gebläseeinheit 13 besitzt ferner eine Zusatzfördereinheit 20 zur Erzeugung eines den
Motorraum 15 gegen Wrasen abdichtenden Gasdrucks. Die Zusatzfördereinheit 20 besitzt
am Motor-Kühllüfter 22 angeformte, sich in Richtung Garraum 12 erstreckende
Luftschaufeln 23 und am Lüfter 19 angeformte, sich in Richtung Motorraum 15 erstreckende
Luftschaufeln 24. Die Luftschaufeln 23, 24 sind jeweils gleichmäßig über den Umfang verteilt.
Die am Motor-Kühllüfter 22 angeformten Luftschaufeln 23 saugen radial von außen Luft
an, blasen diese im radial inneren Bereich in Richtung Garraum 12 und bewirken im radial
inneren Bereich der Luftschaufeln 23 auf der der Trennwand 17 zugewandten Seite des
Motor-Kühllüfters 22 einen Druckaufbau und eine kleine Luftströmung 49 durch einen
Ringspalt 50 zwischen der Antriebswelle 18 und der Trennwand 17. Die am Lüfter 19
angeformten Luftschaufeln 24 saugen radial von innen Luft an, blasen diese radial nach
außen und bewirken im radial äußeren Bereich der Luftschaufeln 24 auf der der Trennwand
17 zugewandten Seite des Lüfters 19 einen Druckaufbau und eine kleine Luftströmung
51.
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Anstatt oder zusätzlich zu den Luftschaufeln 23, 24 könnten noch im radial inneren
Bereich des Lüfters 19 über den Umfang verteilte, axiale Förderkanäle 25 eingebracht sein,
durch die, insbesondere bedingt durch die Heißluft-Strömung 47, Luft von der der
Trennwand 17 zugewandten Seite des Lüfters 19 durch die Förderkanäle 25 in die der
Trennwand 17 abgewandten Richtung gesaugt und ein vor oder im Motorraum 15 gewünschter
Druckaufbau zur Abdichtung und eine Luftströmung 52 erzeugt werden könnte, wie dies in
Fig. 2 angedeutet ist.
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Die scheibenförmigen Bauteile 44, 45 des Lüfters 19 und des Motor-Kühllüfters 22
besitzen einen Abstand von ca. fünf Millimeter zur Trennwand 17 und die Luftschaufeln 23, 24
des Lüfters 19 und des Motor-Kühllüfters 22 einen kleinen Absand von ca. zwei Millimeter
zur Trennwand 17 und bilden dadurch Labyrinthdichtungselemente.
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Die Luftschaufeln 23, 24 sind jeweils im radial inneren Bereich des Motor-Kühllüfters 22
und des Lüfters 19 angeformt. Die Luftschaufeln 23, 24 können dadurch gegenüber im
radial äußeren Bereich angeordneten Luftschaufeln mit einem geringen Abstand zur
Trennwand 17 angeordnet werden, ohne daß diese durch Toleranzen bedingte
Taumelbewegungen oder durch Wärmeverformungen mit der Trennwand 17 in Kontakt kommen.
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In Fig. 3 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel mit einer Gebläseeinheit 14 dargestellt.
Im wesentlichen gleichbleibende Bauteile sind grundsätzlich mit den gleichen
Bezugszeichen beziffert. Ferner kann bezüglich gleichbleibender Merkmale und Funktionen auf die
Beschreibung zum Ausführungsbeispiel in den Fig. 1 und Fig. 2 verwiesen werden. Die
nachfolgende Beschreibung beschränkt sich im wesentlichen auf die Unterschiede zum
Ausführungsbeispiel in den Fig. 1 und 2.
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Die Gebläseeinheit 14 besitzt in einem Motorraum 15 eine zusätzliche, den Motorraum 15
abdichtende Labyrinthdichtungseinheit 26. Die Labyrinthdichtungseinheit 26 besitzt ein
erstes, auf einer Antriebswelle 18 drehfest angeordnetes, scheibenförmiges
Dichtungselement 27, das von einer Blechhülse 30 umschlossen ist, die auf der dem Motorraum 15
zugewandten Seite einen radial nach innen weisenden, ein das erste Dichtungselement
27 in radialer Richtung überlappendes zweites Dichtungselement 28 bildenden Bund
aufweist. Die Blechhülse 30 ist auf der einem Garraum 12 zugewandten Seite mit einem sich
radial nach außen erstreckenden Bund 56 an einer Trennwand 17 befestigt.
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Auf der dem Garraum 12 zugewandten Seite ist in der Blechhülse 30 ein drittes,
scheibenförmiges, das erste Dichtungselement 27 in radialer Richtung überlappendes
Dichtungselement 29 befestigt. Das dritte Dichtungselement 29 ist aus einem elastischen,
temperaturbeständigen Kunststoff gebildet und schleift während des Betriebs mit seinem
Innenumfang auf der Antriebswelle 18. Das dritte Dichtungselement 29 ist als schleifende
Dichtung ausgeführt, könnte jedoch auch berührungslos zur Antriebswelle 18 ausgeführt
werden, wodurch die zusätzliche Labyrinthdichtungseinheit 26 vollständig reibungsfrei
ausgeführt werden könnte. Ferner könnte das dritte Dichtungselement auch zumindest
teilweise einstückig mit der Trennwand ausgeführt sein.
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Am ersten Dichtungselement 27 sind in Richtung eines Motors 16 und in Richtung
Garraum 12 weisende Luftschaufeln 31, 32 einer Zusatzfördereinheit 21 angeformt, die
jeweils einen kleinen axialen Abstand zum zweiten bzw. zum dritten Dichtungselement 28,
29 von ca. zwei Millimeter aufweisen und Labyrinthdichtungselemente bilden. Das erste
Dichtungselement 27 besitzt zur Blechhülse 30 einen radialen Abstand von ca. fünf
Millimeter zum Ausgleich von Höhenlagetoleranzen der Antriebswelle 18. Durch den radialen
Abstand ergibt sich im radial äußeren Bereich zwischen dem ersten Dichtungselement 27
und der Blechhülse 30 eine Art Dichtkammer.
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Die in Richtung Motor 16 weisenden Luftschaufeln 31 saugen im radial inneren Bereich
Luft an und blasen diese radial nach außen, wogegen die in Richtung Garraum
weisenden Luftschaufeln 32 im radial äußeren Bereich Luft ansaugen und diese im radial inneren
Bereich in Richtung Garraum 12 blasen, so daß in der Blechhülse 30 ein vom Motorraum
15 in Richtung Garraum 12 wirkender, den Motorraum 15 abdichtender Gasdruck
entsteht.