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Die
Erfindung betrifft einen Windsichter zur Trennung von Sichtgut hoher
Härte in
ein Feingut und ein Grobgut mit einer aus einem zylindrischen Gehäuseoberteil
und einem trichterförmigen
Gehäuseunterteil
gebildeten Sichtkammer und einer im Gehäuseoberteil angeordneten rotierenden
Sichtvorrichtung mit Durchbrechungen, die von der Sichtluft entgegen
ihrer Schleuderrichtung durchströmt
wird, wobei das Sichtgut zusammen mit der Sichtluft oder getrennt
in die Sichtkammer einführbar
ist, das Grobgut nach unten aus der Sichtkammer abgeführt und das
Feingut zusammen mit Sichtluft aus der Sichtvorrichtung abgeführt wird.
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Ein
Windsichter der vorstehenden Art ist aus der
GB 927876 bzw. mit unmittelbarer Zufuhr
des Sichtgutes in die Sichtkammer aus der
DE 1757582 C sowie aus der
EP 0 1 15 057 A2 bekannt.
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Zur
Verbesserung der Trennung im Feinstbereich wird ein Sichter gemäß
EP 0115057 A2 der
gattungsgemäßen Art
vorgeschlagen, bei dem die Sichtvorrichtung aus mindestens zwei
gleichartigen für eine
Feinsichtung ausgelegten verfahrensmäßig parallel geschalteten und
einzeln angetriebenen Sichträdern
besteht, wobei die Rotationsachsen der Sichträder in einer Ebene senkrecht
zur vertikalen Achse des Windsichters angeordnet sind und radial
zu dieser verlaufen. Die Sichträder
werden dabei radial von außen
in Bezug auf ihre Rotationsachse von Sichtluft mit Sichtgut angeströmt. Mit
diesem bekannten Windsichter ist zwar eine gute Trennung von Sichtgut auch
hoher Härte
auch im Feinstbereich möglich,
jedoch tritt bei Sichtgut hoher Härte ein hoher Verschleiß der Sichträder bzw.
der Schaufeln der Sichträder
ein, so daß die
Sichträder
immer wieder ausgewechselt werden müssen.
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Auch
bei dem aus der
DD 290
318 A7 bekannt gewordenen Sichtrad für einen Gegenstrom-Zentrifugalsichter
ist die Rotationsachse des Sichtrades horizontal angeordnet und
das Sichtrad mit im wesentlichen radial von außen nach innen verlaufenden
Durchtrittsbohrungen ausgestattet. Die Sichtluft wird zusammen mit
Sichtgut radial von außen
dem Sichtrad zugeführt,
d.h. im wesentlichen senkrecht zur Rotationsachse. Die Fertigung
des einem hohen Verschleiß ausgesetzten
Sichtrades ist aufwendig.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Windsichter mit einer
Sichtvorrichtung zu schaffen, die eine verbesserte Lebensdauer für die Sichtung
von Sichtgut hoher Härte,
d.h. Mohshärten
bis zu 9, wie Korund oder dergleichen aufweist und die auch gestattet,
sehr grobe Rohstoffe mit Kornzusammensetzung bis zu 50 mm zu verarbeiten.
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Gemäß dem Vorschlag
der Erfindung wird diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung
dadurch gelöst,
daß die
Sichtvorrichtung als Sichtscheibe ausgebildet ist und um eine vertikal
angeordnete Achse rotiert und die Sichtscheibe mit von der Unterseite
bis zur Oberseite durchgehenden Durchtrittsöffnungen ausgebildet ist, so
daß Sichtgut mit
Sichtluft die Sichtscheibe von unten anströmt und durch die Durchtrittsöffnungen
Feingut mit Sichtluft nach oben ausgetragen wird. In einer bevorzugten Ausbildung
sind die Längsachsen
der Durchtrittsöffnungen
unter einen Winkel α von
25 bis 65° zur
vertikalen Achse der Sichtvorrichtung geneigt angeordnet und die
Eingänge
bzw. Ausgänge
der Durchtrittsöffnungen
enden auf der Unterseite bzw. Oberseite der Sichtscheibe jeweils
auf einem Kreis, wobei der von den Ausgängen gebildete Kreis einen
kleineren Durchmesser als der von den Eingängen gebildete Kreis aufweist.
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Bevorzugt
sind die Durchtrittsöffnungen
als Bohrungen mit konstantem Durchmesser ausgebildet. Die Durchtrittsöffnungen
sind radial gleichmäßig über die
Sichtscheibe verteilt angeordnet. Eine hohe Verschleißfestigkeit
der Sichtvorrichtung wird insbesondere durch Einsatz eines hochfesten
elastomeren Werkstoffes erreicht. Hierzu wird vorgeschlagen, die Sichtscheibe
aus einem hochfesten Polyurethan massiv zu fertigen. Auch wenn die
Sichtscheibe im Betrieb Verschleiß erleidet, kann sie ausgewechselt werden,
wobei durch die Ausgestaltung und Form der Sichtscheibe mit Durchtrittsöffnungen
als Bohrungen diese relativ preiswert herstellbar ist und austauschbar
ist.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Windsichter unter
Einsatz einer Sichtscheibe mit schräg angeordneten Bohrungen können auch
sehr grobe Rohstoffe mit Kornzusammensetzungen von 0 bis 50 mm verarbeitet
werden. Insbesondere ist es möglich,
auch sehr hartes Sichtgut, wie Korund zu verarbeiten und hier eine
Feinsichtung und Feintrennung bis unterhalb 40μ, d.h. bis in den Feinstbereich
von kleiner 10 μm
zu erzielen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
näher erläutert. Es
zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung im Längsschnitt
durch einen Windsichter mit einer Sichtscheibe
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2 die
Sichtscheibe gemäß 1 im Querschnitt
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3 eine
schematische Draufsicht auf die Sichtscheibe gemäß 2, wobei
die Anzahl der Durchbrechungen nicht auf die dargestellte Anzahl beschränkt ist,
sondern nur das Prinzip aufzeigt.
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In
der 1 ist ein Windsichter 1 mit vertikaler
Achse X dargestellt, dessen Sichtkammer 2 aus einem zylindrischen
Gehäuseoberteil 20 und
einem trichterförmigen
Gehäuseunterteil 21 gebildet
ist. An den Ausgang 4 der Sichtkammer 2 am Ende
des trichterförmigen
Gehäuseunterteils 21 schließt sich eine
Zellradschleuse 5 an, aus der das ausgetragene Grobgut
G abgeführt
wird. Im Gehäuseoberteil 20 ist die
Sichtscheibe 3 angeordnet, die über die nicht näher dargestellte
Antriebswelle, die in dem Lagergehäuse 8 angeordnet ist
mittels des Motors 7 angetrieben wird. Die Antriebswelle
für die
Sichtscheibe 3 ist in der vertikalen Achse X des Windsichters
angeordnet und die Sichtscheibe 3 rotiert um dieselbe.
Oberhalb des zylindrischen Gehäuseteiles 20 befindet sich
ein Auslaßbereich 201 für das nach
oben in Pfeilrichtung ausgetragene Feingut F, das über den Auslaßstutzen 80 zusammen
mit Abluft/Sichtluft F + AL in Pfeilrichtung ausgetragen wird.
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Seitlich
am zylindrischen Gehäuseoberteil 20 unterhalb
der in der Sichtkammer 2 angeordneten Sichtscheibe 3 ist
der Einlaßstutzen 23 für das Sichtgut
S angeordnet. Das Sichtgut wird zusammen mit Sichtluft und zusätzlicher
Heißluft
HL in die Sichtkammer 2 eingetragen. Die Heißluft HL
wird über
den Einlaßstutzen 24,
der zusammen mit dem Einlaßstutzen 23 für das Sichtgut
an dem Gehäuseoberteil 20 mündet, eingetragen.
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Die
Sichtscheibe 3 ist mit, wie aus der 2 ersichtlich,
von der Unterseite 310 der Sichtscheibe, die der Sichtkammer 2 zugewandt
ist bis zur Oberseite 320 durchgehenden Durchtrittsöffnungen 30 ausgebildet.
Die Durchtrittsöffnungen 30 sind
beispielsweise als Bohrungen mit konstantem Durchmesser ausgebildet.
Diese Bohrungen sind zur vertikalen Achse X der Sichtvorrichtung
und des Windsichters um einen Winkel α, der bevorzugt zwischen 65
und 35° liegt,
hier beispielsweise 60° beträgt, geneigt, d.h.
die Achse Y der Durchtrittsöffnungen
ist entsprechend zur Achse X geneigt.
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Die
Durchtrittsöffnungen 30 sind
wie auch aus der schematischen Aufsicht nach 3 ersichtlich
radial , sternförmig
zur vertikalen Achse. X angeordnet dergestalt, daß sowohl
ihre Eingänge 301 auf der
Unterseite 310 der Sichtscheibe auf einem Kreisbogen K1
angeordnet sind wie auch ihre Ausgänge 302 auf der Oberseite
der Sichtscheibe 320 auf einem Kreisbogen K2. Durch die
Neigung, d.h. die schräg
verlaufende Anordnung der Durchtrittsöffnungen 30 ergibt
sich, daß der
Kreisbogen K2 einen kleineren Durchmesser hat als der Kreisbogen
K1. Die Bohrungen 30 sind gleichmäßig voneinander beabstandet.
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Am
Auslaßbereich 4 des
trichterförmigen Gehäuseunterteils 21 wird
der Sichtkammer 2 Spülluft
SL zugeführt.
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Die
Wirkungsweise des Windsichters gemäß 1 ist wie
folgt:
Das im Bereich des Einlaßstutzens 23 in die
Sichtkammer 2 eingetragene Sichtgut wird mit der einströmenden Sichtluft
und Heißluft
kräftig
durchgespült, wobei
die gröbsten
Gutteilchen G bereits nach unten in den Auslaufbereich 4 fallen,
das verbleibende Sichtgut wird mit der Sichtluft mitgerissen nach
oben und durch die Durchtrittsöffnungen 30 der
rotierenden Sichtscheibe 3 mitgerissen. Entsprechend der Drehzahl
der Sichtscheibe 3 wird die Trenngrenze des Sichtgutes
in Feingut und Grobgut bestimmt, wobei das Feingut F durch die Durchtrittsöffnungen 30 nach
oben zusammen mit Sichtluft getragen wird und durch den Auslaßstutzen 80 wieder
ausgetragen wird, während
das abgetrennte Grobgut durch die Schleuderwirkung der Sichtscheibe 3 nach
außen und
unten aus den Durchtrittsöffnungen 30 ausgetragen
wird und im äußeren Bereich
der Sichtkammer 2 als Grobgut G nach unten fällt und
durch den Auslaßbereich 4 in
die Zellenschleuse 5 gelangt und ausgetragen wird. Die
im Bereich des Auslaßbereiches 4 aus
der Sichtkammer zugeführte
Spülluft
SL wirbelt die nach unten fallenden Teilchen des Grobgutes erneut
durch und trennt aus diesen einen Feinbereich F1 wieder aus, der
zentral in der Sichtkammer 2 mit der Spülluft nach oben getragen wird
und wieder der Sichtung zusammen mit dem übrigen Sichtgut durch die Sichtscheibe 3 zugeführt wird.
Durch die Rotation der Sichtscheibe 3 und die in die Durchtrittsöffnungen gelangenden
Teilchen des Sichtgutes werden diese durch die Schleuderwirkung
so beansprucht, daß das Feingut
vom Grobgut getrennt bzw. Aglomarate zerteilt werden und je nach
Rotationsgeschwindigkeit und Luftführung eine entsprechende Feintrennung
in Feingut F und Grobgut G ermöglicht
wird. Hierbei können
Trenngrenzen bis in den Feinstbereich erreicht werden.