DE1015079B - Ringfilterschaltglied zur Verbindung eines oder mehrerer Generatoren (Sender) mit zwei oder mehr Verbrauchern (z.B. Antennen) oder Hilfsverbrauchern - Google Patents
Ringfilterschaltglied zur Verbindung eines oder mehrerer Generatoren (Sender) mit zwei oder mehr Verbrauchern (z.B. Antennen) oder HilfsverbrauchernInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein aus Leitungsstücken aufgebautes Übertragungsglied, das in der UKW-Technik
für verschiedene Zwecke mit Vorteil anwendbar ist.
Es kann beispielsweise dazu benutzt werden, um die Energie eines Senders beliebig auf zwei Belastungen zu
verteilen. Handelt es sich bei einer dieser Belastungen um eine Nutzlast (z. B. Antenne), bei der anderen um
eine Hilfslast, so läßt sich das Übertragungsglied als Schaltglied mit veränderbarer Betriebsdämpfung verwenden
und ist dann zur Amplitudensteuerung bzw. Amplitudenmodulation, wie sie vielfach bei Navigationseinrichtungen erforderlich ist, geeignet.
Als weiteres Anwendungsgebiet der Erfindung sei der Simultanbetrieb genannt. Das hierbei auftretende Problem,
eine Antenne von zwei oder mehreren Sendern (z. B. vom Bild- und Tonsender in der Fernsehtechnik)
derart zu speisen, daß keine gegenseitige Beeinflussung dieser Sender erfolgt, läßt sich bei Verwendung eines
Ringfilters gemäß der Erfindung in einer Weise lösen, die bezüglich der Breitbandigkeit, der von der Einstellung
nahezu unabhängigen Konstanz des Eingangswiderstandes und der Einfachheit des Aufbaues allen notwendigen Anforderungen
weitgehend genügt.
Es sind bereits Ringfilter bekannt, deren Baulänge k · λ/2 beträgt, wobei k = 2, 3, 4 ... und λ die mittlere
Betriebswellenlänge bedeutet. In der Technik sind sowohl Filter mit dem Umfang einer Wellenlänge (k = 2)
als auch solche mit der Baulänge 3/2 λ (k = 3) gebräuchlich.
Sie sind aus Paralleldrahtleitungen oder aus koaxialen Leitungsstücken aufgebaut und haben vier
Anschlüsse mit einem gegenseitigen Abstand von λ/4. Verbindet man diese Anschlüsse abwechselnd mit je einem
Generator (Sender) und je einem Verbraucher (Antennenteil), so werden beide Verbraucher von beiden Sendern
gespeist, ohne daß sich die beiden Sender einerseits und die beiden Verbraucher andererseits gegenseitig beeinflussen.
Dies gilt für den Fall, daß die Baulänge des Filters ein ungerades Vielfaches einer halben Wellenlänge
beträgt. Da die Leitungswege, z. B. von einem Sender zum anderen, in der einen oder anderen möglichen Richtung
eine Differenz von A/2 aufweisen, tritt an den Anschlußpunkten Gegenphasigkeit der Spannungen auf, so
daß eine gegenseitige Störung, allerdings nur bei Amplitudengleichheit der Spannungen, vermieden wird. Die
Verbraucher sind in der gleichen Weise gegeneinander entkoppelt. Ist die Baulänge des Filters jedoch ein
gerades Vielfaches einer halben Wellenlänge, so ist es nur sinnvoll, die Anordnung aus Paralleldrahtleitungen
aufzubauen, weil sich die zur Auslöschung der Spannung am entsprechenden Anschluß erforderliche Phasenverschiebung
von 180° durch einfaches Uberkreuzen der Leitungen erreichen läßt. Diese Ringfilter bekannter Ausführung
können nur zur Speisung zweier Verbraucher durch zwei Sender gleicher oder eng benachbarter Fre-
Ringfilterschaltglied
zur Verbindung eines oder
mehrerer Generatoren (Sender)
mit zwei oder mehr
Verbrauchern (z. B. Antennen)
oder Hilfsverbrauchern
Anmelder:
C. Lorenz Aktiengesellschaft,
Stuttgart-Zuffenhausen,
Hellmuth-Hirth-Str. 42
Stuttgart-Zuffenhausen,
Hellmuth-Hirth-Str. 42
Dr.-Ing. Adolf Linnebach, Stuttgart,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
quenzen und gleicher Energiebeträge bzw. Spannungen für die einzelnen Verbraucher verwendet werden. Außerdem
werden die beiden Verbraucher durch den einen Sender gleichphasig, durch den anderen Sender gegenphasig gespeist,
so daß der Anwendungsbereich äußerst begrenzt ist (bei Antennen nur Drehfeldspeisung). Für Antennen
mit einer einzigen Speisestelle sind diese Filter also nicht verwendbar. Bei Verwendung in der Fernsehtechnik als
Zwischenglieder zur Verbindung des Ton- und BiIdsenders mit der Antenne sind sie sehr ungeeignet, weil
die Energie des Bild- und Tonsenders aus Zweckmäßigkeitsgründen nicht gleich ist. Es läßt sich auch die Verteilung
der Energie auf die beiden Verbraucher nicht verändern, sondern ist ein für allemal durch die Bemessung
der Leitungen bzw. durch ihre Konstruktion festgelegt. Alle diese Nachteile werden durch das Ringfilterschaltglied
gemäß der Erfindung vermieden. Es findet Verwendung zur Verbindung eines oder mehrerer Generatoren,
z. B. Sender, mit zwei oder mehr Verbrauchern oder Hilfsverbrauchern und besteht aus einem Ring einer
Leitung beliebiger Art, z. B. Koaxial- oder Paralleldrahtleitung oder auch aus Hohlleitern, ist aus Leitungsstücken mit einem Umfang von k · λ (k = 1, 2, 3 ...,
λ = Betriebswellenlänge) aufgebaut und ist dadurch gekennzeichnet, daß an den Leitungsstücken zusätzlich zu
den Anschlüssen für die Generatoren und Verbraucher bzw. Hilfsverbraucher zwei als Blindwiderstände wirkende
weitere Leitungsstücke angebracht sind, die derart eingestellt werden können, daß die aus den Generatoren
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3 4
kommende Energie beliebig auf die Verbraucher verteilt jeweils A/4, der zwischen den Anschlüssen für S2 und Ra
werden kann, ohne daß sich der Eingangswiderstand des aber 3 A/4.
Ringfilterschaltgliedes für den oder die Generatoren Um die bei dieser Energieaufteilung auftretenden Verändert,
und zwar derart, daß im abgeglichenen Zustand hältnisse besser erkennen zu können, sei diese Schaltung
die beiden Blindwiderstände sowie die beiden Lastwider- 5 nach Fig. 1 zunächst, wie erwähnt, auf eine Maxwellstände
einander gleich sind bzw. daß das Verhältnis der Brücke zurückgeführt.
beiden Blindwiderstände gleich dem Verhältnis der Last- Denkt man sich die Abstände zwischen den Anschlüssen
widerstände gemacht wird. von 3Ϊ und S1 und von S1 und Rb um je λ/2 verlängert,
Bei dem Ringfilterschaltglied gemäß der Erfindung be- was ja, wie man sich leicht überzeugen kann, keinen Einträgt
der Abstand benachbarter Anschlüsse m · A/4 10 nuß auf die Funktion der Schaltung hat, und wendet man
(m = 0, 1, 2 ...). für den oberen, linken Widerstand sowie für den Wider-.
Die Wegdifferenzen der Übertragungswege über jeweils stand Rb und den Sender S2 die allgemein gültige Umdie
beiden Ringsektoren zwischen gegenseitig zu ent- formung gemäß Fig. 2, in welcher SB einen beliebigen
koppelnden Anschlüssen (z. B. der beiden Sender) be- Widerstand und Z den Wellenwiderstand der Leitung
tragen (2 η + 1) · λ/2 (η = 0, 1, 2 ...), so daß in jedem *5 bedeutet, an, so kommt man auf die in Fig. 3 dargestellte
Falle von dem einen Anschluß zu dem entsprechenden Brückenschaltung, die der Schaltung nach Fig. 1 im
zweiten (z. B. denen der Sender) ein Phasenunterschied Prinzip gleichwertig ist. An Stelle der sich am Sendervon
180° zustande kommt. Da nun noch mit Hilfe der anschluß S2 anschließenden A/4- bzw. 3 λ/4-Leitungen
als Blindwiderstände wirkenden Leitungsstücke die kann natürlich auch eine direkte symmetrische Anspei-Energieverteilung
auf die beiden Ringsektoren beliebig a° sung durch S2 zwischen den Anschlüssen von 3ΐ und Rj,
erfolgen kann, können auch die Spannungen dem Betrage oder auch eine unsymmetrische Anspeisung über einen
nach gleich gemacht werden, so daß eine vollkommene andersgearteten Symmetrieübertrager bekannter Aus-Entkoppelung
entsprechender Anschlüsse, z. B. der- führung erfolgen.
jenigen der Sender bzw. der Verbraucher oder Hilfs- Dieser Schaltung nach Fig. 3 ist folgendes zu ent-
verbraucher, gewährleistet ist. 35 nehmen: Ist die Brücke abgeglichen, d. h. ist die Be-
Es ist hierbei für die Wirkungsweise gleichgültig, ob dingung Ra = Rb erfüllt, so sind die beiden Sender voll-
das Filter aus einer Zweidrahtleitung, einer koaxialen ständig entkoppelt. Die Verteilung der Leistung in den
Leitung oder einem Hohlleiter gebildet wird, wenn sich Nutzwiderstand Ra und den Belastungswiderstand
auch die folgenden Ausführungen im wesentliche auf ^ =^wirdaiieillbeStimmt durch die Dimensionierung
die Verwendung koaxialer Leitungen beschranken werden. 3o ab °
Der Wellenwiderstand der verwendeten Leitungen ist der Widerstände ^ und ^. Außerdem herrscht für den
in weiten Grenzen ohne Einfluß auf die Wirkungsweise des Si
Filters. Bild- und den Tonsender völlig unabhängig von der
Bei der folgenden näheren Betrachtung des Erfindungs- Frequenz ideale Anpassung für den Fall, daß die Blindgegenstandes
scheint es zweckmäßig zu sein, nicht von 35 Widerstandszweige einander bezüglich des Wellenwider-
dem aus der vorerwähnten Kennzeichnung der Erfindung Standes der verwendeten Leitungen reziprok sind (wider-
sich ergebenden einfachstmöglichen Fall auszugehen, standsreziproke Schaltung). Weiterhin geht daraus her-
nämlich, daß der Umfang des ganzen Ringfilters 1 A vor, daß der Wellenwiderstand Z beliebig gewählt werden
(k = 1) ist, sondern vielmehr von einer Filterschaltung, kann.
die als Ausführungsbeispiel in Fig. 1 dargestellt ist, bei 40 Wenn man nun den Frequenzgang der Blindwider-
dem der Umfang 2 A beträgt. Diese Schaltung läßt näm- stände geeignet wählt, kann man die Anteile der Lei-
lich eine das Verständnis erleichternde Analogiebetrach- stungen, die zur Nutzlast gelangen, in Abhängigkeit von
tung zu einer normalen Maxwell-Brückenschaltung zu. der Frequenz einem ganz bestimmten gewünschten Zweck
Die Schaltung hat eine große praktische Bedeutung, und anpassen, d. h., man kann die Betriebsdämpfungen der
da sie etwa demselben Zweck dient wie die obenerwähnten 45 Übertragungswege von S1 zu Ra und von S2 zu Ra mit
bekannten Filteranordnungen, werden durch diese Be- einem ganz bestimmten erwünschten Frequenzgang aus-
trachtungsweise die Vorteile eines Ringfilters gemäß der statten. Diesen Effekt kann man beispielsweise aus-
Erfindung gegenüber dem Bekannten am ehesten deutlich nutzen zur Unterdrückung des unteren Seitenbandes des
werden. Bildspektrums, so daß also unter Verzicht auf ein ge-
Der Umfang des in Fig. 1 dargestellten Ringfilters be- 50 trenntes Einseitenbandfilter die vorgeschriebene Dämp-
trägt, wie oben erwähnt, 2 A. Es weist zwei Eingänge für fungskurve für das untere Seitenband durch geeignete
die Sender S1 und S2 und vier Anschlüsse für Belastungen Wahl der Frequenzcharakteristik der Blindwiderstände
auf. Die beiden Sender S1 und S2 sind dadurch gegen- verwirklicht werden kann.
seitig entkoppelt, daß die Differenz der Wege zwischen Nun ist es aber äußerst schwierig, für diesen Zweck
diesen beiden Sendern A/2 beträgt. Ebenfalls sind die 55 widerstandsreziproke Blindelemente mit gleichem VerAnschlüsse
für die Nutzbelastung Rj, und die Hilfs- halten über dem Frequenzbereich herzustellen, besonders
belastung (Balance-Widerstand) Rb sowie zwischen den wenn es sich hierbei, wie es meist notwendig wird, um aus
beiden gleichgroßen Einstellwiderständen 3Ϊ gegenseitig mehreren Einzelwiderständen zusammengesetzte Gebilde
in der gleichen Weise entkoppelt. Die Nutzlast Ra, bei- handelt. Es zeigt sich aber, daß die Reziprozitätsfordespielsweise
eine Fernsehantenne, wird sowohl von dem 60 rung erst durch die Umformung nach Fig. 2 entstanden
Sender S1, beispielsweise dem Bildsender, als auch dem ist, so daß also bei der gemäß der Erfindung ausgebildeten
Sender S2, beispielsweise einem Tonsender, angespeist. Ringfilterschaltung nach Fig. 1 die beiden Blindwider-In
Abhängigkeit von der Größe und dem Frequenzgang stände gleich werden. Das wirkt sich sowohl bezüglich
der beiden gleichen Blindwiderstände SR kann die Energie der elektrischen Eigenschaften als auch der Fertigung und
der beiden Sender S1 und S2 teilweise von der Hilfs- 65 Erstellung als äußerst vorteilhaft aus.
belastung Rß übernommen werden. Die Blindwider- Es sei bemerkt, daß die in Fig. 1 dargestellte Riagfilterstände
5R sind in Fig. 1 als konzentrierte Elemente ein- schaltung natürlich noch variiert werden kann, d. h. daß
gezeichnet, obwohl sie im allgemeinen durch Leitungs- hierzu gleichwertige Schaltungen ähnlichen Aufbans ,,
abschnitte in an sich bekannter Weise gebildet werden. existieren. Erdet man in der Brückenschaltung gennäß.;·
Der Abstand zwischen benachbarten Anschlüssen beträgt 70 Fig. 3 nicht, wie dargestellt, den rechten Eckpunkt, son-*;I
dem beispielsweise den oberen, so daß also S1 symmetrisch
und S2 unsymmetrisch angeschlossen werden, so kommt man bei rückwärts angewendeter Umformung gemäß
Fig. 2 zu der in Fig. 4 dargestellten Ringfilterschaltung, die der Schaltung nach Fig. 1 gleichwertig ist.
Wenn auch, wie bemerkt, für die Sender S1 und S2
gemäß Fig. 3 unabhängig von der Frequenz völlige Anpassung besteht, so ist hierzu allerdings festzustellen, daß
durch die Umformungen nach Fig. 2 eine Frequenzabhängigkeit auftritt, die aber in den praktisch vorkommenden
Fällen gering ist bzw. durch einen Zusatzwiderstand (Blindwiderstand) z. B. an der in Fig. 1 mit A
bezeichneten Stelle kompensiert werden kann.
Die vorstehenden Ausführungen über das in Fig. 1 gezeigte Ringfilter lassen bereits den allgemeinen Schluß zu,
daß den der Erfindung entsprechend ausgebildeten Ringfiltern mit einem Umfang, der das ganze Vielfache der
Wellenlänge beträgt, besondere Vorteile zuzuschreiben sind. Beispielsweise kann man bei dem Filter nach Fig. 1
an geeigneten Stellen Leitungsstücke der Länge λ einfügen und gemäß der Definition des Prinzips der Erfindung
zusätzliche Anschlüsse oder andere Anschlußkombinationen vorsehen und auf diese Weise verhältnismäßig
einfach auch etwa gestellte Spezialaufgaben einer Lösung zuführen. Im folgenden sei jedoch lediglich noch
eine andere Ausbildung eines der Erfindung entsprechenden Ringfilters dargestellt und beschrieben, nämlich die
einfachstmögliche, bei der der Umfang des Filters nur eine Wellenlänge beträgt.
Im Zusammenhang mit der Beschreibung des in Fig. 1 dargestellten Filters wurde bemerkt, daß die Lastverteilung
zwischen den Widerständen Ra und Rb von
der Größe der beiden Blindwiderstände abhängig ist. Dieses Filter kann also auch ausgenutzt werden, um die
von einem Sender, beispielsweise S1, stammende Energie in Abhängigkeit von der Größe der dann vorzugsweise
veränderbaren Widerstände *R auf die beiden Verbraucher
Ra und Rb, also etwa zwei Antennen, in beliebiger Weise
zu verteilen. Für diesen Fall ist der Anschluß für S2 überflüssig und damit auch das λ lange rechte Leitungsstück
zwischen Ra und SR. Das für den hier erwähnten
Zweck am besten geeignete Filter hat das in Fig. 5 dargestellte Aussehen. Der Umfang beträgt λ. Die Anschlüsse
für Ra und den einen Widerstand *R fallen zusammen.
Die beiden Blindwiderstände fR. sind absolut
gleich und veränderbar, wenn nicht von vornherein ein festes Verhältnis der Leistungsaufteilung zwischen Ra
und Rb erwünscht ist. Die Abstimmittel für die Widerstände
JR können mechanisch gekoppelt werden, so daß ständiger Gleichlauf dieser Widerstände garantiert ist.
Ersetzt man die Blindwiderstände !R in Fig. 5 durch
Schalter oder Schaltkontakte, die gleichzeitig oder bei wiederholtem Schalten synchron betätigt werden, so ist
es in einfacher Weise möglich, die von dem Sender S1 stammende Energie abwechselnd auf den Verbraucher R^
und den Verbraucher Rb umzuschalten. Sind diese Schaltkontakte
kurzgeschlossen (üt = 0), so gelangt die gesamte Sendeenergie in den Verbraucher Rb, sind sie dagegen
offen (SR = 00), so wird lediglich der Verbraucher Ra angespeist.
Wie leicht zu ersehen ist, kann man durch Änderung der Widerstände 3Ϊ oder auch durch Umschaltung zwischen
jeweils zwei bestimmten Größen dieser Widerstände, gegebenenfalls, wie vorher beschrieben, zwischen den
Widerstandswerten 0 und 00, eine mechanische oder durch Reaktanzschaltungen bzw. elektronische Mittel gesteuerte
Amplituden- bzw. Impulsmodulation der einem der beiden Verbraucher zugeführten Energie bewirken.
Die genaue Abstimmung der der Erfindung entsprechenden Ringfilterschaltungen erfolgt zweckmäßig für
eine Frequenz, die etwa in der Mitte des Frequenzbereichs liegt, in welchem sie zur Anwendung gelangen sollen,
und vorzugsweise etwa gleich ist dem geomatrischen Mittel der beiden Randfrequenzen dieses Bereichs.
Natürlich ist es bei Bedarf möglich, mehrere der Erfindung entsprechende Ringfilter gleicher oder unterschiedlicher
Ausführung hintereinander oder in zweckmäßiger Verzweigung zu schalten. Das läßt sich mit diesen
Filtern insofern ohne Schwierigkeiten durchführen, als deren Eingangswiderstände weitgehend frequenzunabhängig
sind und in den meisten Anwendungsfällen als konstant angesehen werden können. Dadurch tritt eine
gegenseitige Abhängigkeit der Filter nicht auf, so daß jedes einzelne Ringfilter als unabhängiges Element betrachtet
werden kann.
Eine beispielsweise Anwendung einer Schaltung mit mehreren Ringfiltern der erfindungsgemäßen Ausbildung
ist in der Schaltung nach Fig. 6 gezeigt, in welcher die Leitungen (Koaxial-, Paralleldraht- oder Hohlleitungen)
der Übersichtlichkeit halber durch einfache Striche angedeutet sind. Hierbei besteht die Aufgabe, das untere
Seitenband des Senders S1 (z. B. Fernseh-Bildsender) zu
unterdrücken. Das Filter I entspricht dem in Fig. 1 dargestellten. Die Filter II, III und IV entsprechen jeweils dem
in Fig. 5 dargestellten Filter. Diese sind so abgestimmt, daß ihre Dämpfungen bß nebeneinanderliegende Maxima
aufweisen, die in der Gesamtwirkung die Unterdrückung eines breiten Frequenzspektrums (unteres Seitenband)
bewirken.
Das Ringfilter I (Fig. 6) kann durch geeignete Wahl des Dämpfungsverlaufes noch dazu benutzt werden, unerwünschte
Seitenfrequenzen oberhalb des Übertragungsbereiches zu unterdrücken, beispielsweise die Bildsenderfrequenz
im Bereich der Tonsenderfrequenzen.
Die resultierende Dämpfungskurve der Filter I bis IV, d. h. die Abhängigkeit der Dämpfung bß des Übertragungsweges
von S1 zu Ra von der Frequenz f, ist in Fig. 7
qualitativ gezeigt.
D as mehrfache Maximum Af1 wird durch Einwirkung
der Filter II, III und IV und das Einzelmaximum M2, das
z. B. im Bereich der Tonsenderfrequenzen des Senders S2
liegt, durch das Ringfilter I bewirkt.
Claims (18)
1. Ringfilterschaltglied zur Verbindung eines oder mehrerer Generatoren (Sender) mit zwei oder mehr
Verbrauchern (z. B. Antennen) oder Hilfsverbrauchern, bestehend aus einem Ring einer Leitung beliebiger
Art, z. B. Koaxial-, Paralleldraht-, Hohlleiter od. dgl., daß aus Leitungsstücken mit einem Umfang
von k ' λ (k — \, 2, 3...,I= Betriebswellenlänge)
aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß an den Leitungsstücken zusätzlich zu den Anschlüssen für die
Generatoren und Verbraucher bzw. Hilfsverbraucher zwei als Blindwiderstände wirkende weitere Leitungsstücke angebracht sind, die derart eingestellt werden
können, daß die aus den Generatoren kommende Energie beliebig auf die Verbraucher verteilt werden kann,
ohne daß sich der Eingangswiderstand des Ringfilterschaltgliedes für den oder die Generatoren ändert, und
zwar derart, daß im abgeglichenen Zustand die beiden Blindwiderstände sowie die beiden Lastwiderstände
einander gleich sind bzw. daß das Verhältnis der beiden Blindwiderstände gleich dem Verhältnis der
Lastwiderstände gemacht wird.
2. Ringfilterschaltglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es drei oder mehr Anschlüsse für
Belastungen, worunter auch Blindbelastungen enthalten sind, und einen oder mehrere Anschlüsse für
Generatoren aufweist und daß die Abstände benach-
barter Anschlüsse etwa m · λ/4 (m = 0,1,2 ...) und
die Wegdifferenz der Übertragungswege zwischen gegenseitig zu entkoppelnden Anschlüssen über jeweils
die beiden Ringsektoren etwa (2 η + 1) · A/2 (n = 0,
1, 2 ...) betragen für den Fall k = 2 längs des Umfanges
drei Anschlußpaare vorgesehen sind, nämlich zwei Eingänge zum Anschluß von Generatoren, zwei
Ausgänge zum Anschluß von Verbrauchern oder Hilfsverbrauchern, die Wirkwiderstände sind, sowie zwei
Anschlüsse für Einstell- bzw. Abstimmwiderstände, die Blindwiderstände sind, wobei die Anschlüsse eines Anschlußpaares
jeweils so angeordnet sind, daß ihr gegenseitiger Abstand einseitig 3/4l, anderseitig 5/4A und der
Abstand benachbarter Anschlüsse verschiedener Paare λ/4 (d. h. m = 1) beträgt, so daß ein Abstand der
Größe 3/4l entsteht, der sich an einer Seite eines Einganges
befindet.
3. Ringfilter nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch BHndwiderstände als Einstell- bzw. Abstimmwiderstände,
deren Größe und deren Frequenzgang gleich sind.
4. Ringfilter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe und der Frequenzgang
der Blindwiderstände so gewählt wird, daß die Energie aus den beiden Eingängen auf die beiden Belastungen
in einer bestimmten Weise und mit einer bestimmten Frequenzabhängigkeit verteilt wird.
5. Ringfilter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Belastungen gleich dem Wellenwiderstand
sind.
6. Ringfilter nach einem der Ansprüche 2 bis 5, gekennzeichnet durch Anwendung zur Speisung einer
Fernsehantenne, die als eine Belastung (Nutzlast) angeschlossen wird, sowie durch eine Bild- und einen
Tonsender, die mit den beiden Eingängen der Schaltung verbunden sind, wobei die andere Belastung,
deren Größe gleich dem Antennenwiderstand ist, als Hilfslast wirkt,
7. Ringfilter nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine derartige Einstellung der Blindwiderstände entsprechend
Anspruch 4, daß das untere Seitenband des Bildspektrums unterdrückt wird.
8. Ringfilter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Ringleitung der Länge λ mit vier Anschlüssen, die
einen gegenseitigen Abstand λ\4 aufweisen, und zwar je eine für (in der angegebenen Reihenfolge, aber beliebigen
Umlaufs) einen Sender, einen Hilfsblindwiderstand, die Parallelschaltung eines Verbrauchers mit
einem Hilfsblindwiderstand und einem weiteren Verbraucher.
9. Ringfilter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der BHndwiderstände so gewählt
wird, daß sich eine gewünschte bestimmte Aufteilung der Leistung des Senders zwischen den beiden
Verbrauchern ergibt.
10. Ringfilter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Blindwiderstände veränderbar
sind.
11. Ringfilter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstimmittel für die Blindwiderständer
derart gekuppelt sind, daß ein ständiger Gleichlauf dieser Widerstände garantiert ist.
12. Verfahren zur Energieumtastung bzw. Impulsmodulation mit Hilfe eines Ringfilters nach einem der
Ansprüche 8,10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Blindwiderstände zwischen zwei bestimmten
geeigneten Werten sychron umgeschaltet werden.
13. Verfahren zur Energieumtastung bzw. Impulsmodulation entsprechend Anspruch 12 unter Verwendung
eines Ringfilters nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch Verwendung von Schaltern oder Schaltkontakten
an Stelle der Blindwiderstände, die gleichzeitig oder bei wiederholtem Schalten synchron betätigt
werden.
14. Verfahren zur Energieumtastung bzw. Impulsmodulation entsprechend Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schaltwirkung mit Hilfe elektronischer Mittel erzielt wird.
15. Verfahren zur Amplitudenmodulation unter Verwendung eines Ringfilters nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Blindwiderstände entsprechend der aufzumodulierenden
Schwingung synchron geändert wird.
16. Verfahren zur Amplitudenmodulation unter Verwendung eines Ringfilters nach Anspruch 15, gekennzeichnet
durch Verwendung von Reaktanzschaltungen als veränderliche Blindwiderstände.
17. Ringfilter nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es für eine
Frequenz abgestimmt wird, die etwa in der Mitte des Frequenzbereichs liegt, in welchem es zur Anwendung
gelangen soll, und vorzugsweise gleich ist dem geometrischen Mittel der beiden Randfrequenzen dieses Bereichs.
18. Anordnung unter Verwendung von Ringfiltern nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Ringfilter gleicher oder unterschiedlicher Ausbildung hintereinander oder in
zweckmäßiger Verzweigung geschaltet sind.
In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 599 497;
Josef Krönert, »Meßbrücken und Kompensatoren«, Bd. 1, München und Berlin, 1935, S. 195.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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