DE10146501A1 - Gleisanlage - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Gleisanlage (1) mit Schienen (2) für spurgeführte Fahrzeuge, insbesondere Straßenbahnen. Bei derartigen Schienen besteht häufig das Problem einer Korrosion. Die Erfindung hat erkannt, dass diese Korrosion auf Ionenströme mit Massentransport zurückzuführen ist. Die Erfindung verhindert eine derartige Korrosion dadurch, dass jede Schiene gegenüber dem die Schiene umgebenden Erdreich vollständig von einer Isolierung (7, 10, 17, 24, 25) aus elektrisch neutralem Material umgeben ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gleisanlage mit Schienen für spurgeführte Fahrzeuge, insbesondere Straßenbahnen.
- Bekannt sind Gleisanlagen der eingangs genannten Art für den Einsatz im innerstädtischen Bereich. Derartige Gleisanlagen sind daher häufig in eine Fahrbahn für Straßenfahrzeuge aller Art eingebettet. Insbesondere sind daher die Schienen dieser Gleisanlagen mit Beton oder ähnlichen Materialien eingebettet.
- Bei derartig ausgebildeten Gleisanlagen besteht der Nachteil, dass es zu einer dem Rostfraß ähnlich Korrosion an der Schiene kommt. Hierdurch wird die Haltbarkeit und Lebensdauer derartiger Gleisanlagen erheblich eingeschränkt.
- Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, die Gefahr der genannten Korrosion zu reduzieren.
- Die Erfindung löst dieses Problem bei einer Gleisanlage der eingangs genannten Art dadurch, dass jede Schiene gegenüber dem die Schiene umgebenden Erdreich vollständig von einer Isolierung aus elektrisch neutralem Material umgeben ist.
- Die Erfindung hat erkannt, dass die eingangs genannte Korrosion insbesondere dadurch zustande kommt, dass es aufgrund der beim Bau derartiger Gleisanlagen verwendeten Materialien, insbesondere Beton, zur Ausbildung von sogenannten Streuströmen zwischen den Schienen und dem umgebenden Erdreich kommt. Bei diesen Streuströmen handelt es sich insbesondere um Ionenströme, die einen Massetransport bewirken. Bei diesem Massetransport wird insbesondere Material der Schienen abgetragen. Die Schiene wird daher als Folge dieser Streuströme zerfressen. Desweiteren haben die Streuströme einen negativen Einfluß auf in der Nähe befindliche Einbauten wie z. B. Erdtanks von Tankstellen.
- Die Erfindung hat ferner erkannt, dass diese Streuströme dadurch verhindert werden können, dass die Schienen von dem die Schienen umgebenden Erdreich vollständig mit einer Isolierung umgeben werden, die die Ausbildung von Streuströmen verhindert. Hierzu sieht die Erfindung eine Isolierung aus elektrisch neutralem Material vor. Hierunter sind insbesondere derartige Materialien zu verstehen, welche die Leitung von Ionenströmen verhindern. Insbesondere handelt es sich hierbei um elektrisch isolierende Materialien.
- Gemäß besonderen Ausführungsformen der Erfindung sind verschiedene Varianten vorgesehen. Gemäß einer ersten Variante werden die Schienen nach unten durch eine bituminöse Schicht, insbesondere eine bituminös gebundene Tragschicht, sowie zu den Seiten hin durch seitliche Isolationsschichten gegen das umgebende Erdreich isoliert.
- Bei einer zweiten Variante ist die untere Isolationsschicht in Dünnschichtbauweise, insbesondere in Form eines Anstrichs oder einer Gummimatte ausgebildet.
- Bei einer dritten Variante wird eine die Gleisanlage umgebende Betonschicht vollständig in eine Kunststoffwanne gelegt.
- Bei diesen verschiedenen Ausführungsformen wird insbesondere darauf geachtet, dass die jeweiligen Grenzbereiche der Isolierung, insbesondere der Übergang der Isolierung zur Fahrbahndecke sowie die Übergangsbereiche von verschiedenen Isolierungsabschnitten, insbesondere unteren und seitlichen Abschnitten, mit Materialien umgeben sind, die weder eine hydroskopische Wirkung haben, noch einen Ionenstrom leiten können.
- Weitere bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus den anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläuterten Ausführungsbeispiele.
- In den Zeichnungen zeigen
- Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Straßenbahn-Gleisanlage gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht einer in Fig. 1 dargestellten Schiene;
- Fig. 3 zwei unterschiedliche vergrößerte Ansichten eines in Fig. 2 dargestellten Übergangsbereichs einer seitliche Isolationsschicht in eine untere Isolationsschicht;
- Fig. 4 einen Querschnitt durch eine Straßenbahn-Gleisanlage gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 5 einen Querschnitt durch eine Straßenbahn-Gleisanlage gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 6 einen Querschnitt durch eine Straßenbahn-Gleisanlage gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 7 einen Querschnitt durch eine Straßenbahn-Gleisanlage gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
- Fig. 8 zwei vergrößerte Ansichten eines in Fig. 7 dargestellten Übergangsbereichs zwischen einer seitliche Isolationsschicht und einer untere Isolationsschicht.
- Fig. 1 zeigt eine Gleisanlage 1 mit zwei als Rillenschienen ausgebildeten Schienen 2, die in einer Straße eingebaut sind. Insbesondere dient die Gleisanlage 1 zum Führen von Straßenbahnen oder anderen spurgeführten Fahrzeugen. Da im innerstädtischen Bereich derartige Gleisanlagen 1 in der Regel von anderem Verkehr mitgenutzt werden, weist die Gleisanlage 1 eine Fahrbahndecke 3 auf, die beispielsweise eine Gussasphaltdecke aufweisen kann. Die Fahrbahndecke 3 ist seitlich durch je einen Bordstein 4 begrenzt, der auf einer Unterbetonschicht 5 angeordnet ist. Die Fahrbahndecke 3 ist auf einer als Füllbeton ausgebildeten Füllschicht 6 aufgebracht, die seitlich an die Schienen 2 sowie die Bordsteine 4 heranreicht.
- Unterhalb der Füllschicht 6 sowie den Unterbetonschichten 5 befindet sich eine untere Isolationsschicht 7, die als bituminöse Tragschicht bzw. als Asphalttragschicht ausgebildet sein kann. Unterhalb der unteren Isolationsschicht befindet sich eine vorzugsweise als Betontragplatte ausgebildete Tragplatte 8. Diese Tragplatte 8 ist vorzugsweise wiederum auf einer (nicht dargestellten) Schottertragschicht vorgesehen, die sich auf dem umgebenden Erdreich befindet.
- Rohrdurchführungen 9 reichen von unten in die Tragplatte 8 hinein. Diese Rohrdurchführungen 9 sind zwar nur in die Tragplatte 8 hineinreichend dargestellt, jedoch reichen sie auch in die darüberliegenden Schichten, insbesondere die untere Isolationsschicht 7 sowie gegebenenfalls in die darüberliegende Füllschicht 6 hinein. Die Rohrdurchführungen 9 dienen als Zu- bzw. Ableitungen für technische Anlagen, die der Gleisanlage 1 zugeordnet sind, beispielsweise zwischen den Schienen 2 eines Gleises 1 vorgesehene Gleis-Entwässerungsanlagen, Stromzuführungen für Weichenantriebe und Weichenheizungen, Kontaktschleifen für Signalsteuerungen und ähnliche Einrichtungen.
- Die Rohrdurchführungen 9 werden über Kernbohrungen in die Tragplatte 8 sowie vorzugsweise durch/in die untere Isolationsschicht 7 und gegebenenfalls die Füllschicht 6 hindurch/hinein hergestellt. Die Rohrdurchführungen 9 bestehen vorzugsweise aus Kunststoff oder anderen sich elektrisch neutral verhaltenden Materialien. Wie eingangs erwähnt, sind dies Materialien, die ein Fließen von Ionenströmen und/oder Elektronenströmen verhindern. Sie wirken auch als elektrische Isolierung.
- Beim Einbau der Rohrdurchführungen 9 werden tieferliegende Anschlusspunkte zum Anschluss an die oben erwähnten technischen Anlagen berücksichtigt, das heißt diese tieferliegenden Anschlusspunkte müssen vor dem Einbau der Tragplatte 8 exakt eingemessen werden.
- Zwischen den Rohrdurchführungen 9 und der unteren Isolationsschicht 7 entstehende Fugen 26 (nur in Fig. 5 und 6 dargestellt) werden vor dem Einbau der darüberliegenden Schicht mit einem ebenfalls elektrisch neutralem Material, bspw. einer bituminösen Masse verschlossen.
- Des weiteren sind an den Außenseiten der beiden ein Gleis bildenden Schienen 2 seitliche Isolierschichten 10 vorgesehen, die anhand von Fig. 2 näher erläutert werden.
- Fig. 2 zeigt den in Fig. 1 mit einer gestrichelten Linie II dargestellten Ausschnitt in vergrößerter Darstellung. Die Schiene 2 weist einen Schienenkopf 11, einen Schienenfuß 12 sowie einen Schienenkopf 11 und Schienenfuß 12 verbindenden Mittelsteg 13 auf. Die sich beidseits des Mittelstegs 13 zwischen Schienenkopf 11 und Schienenfuß 12 ausbildenden Kammern 14 sind jeweils mit Kammerfüllprofilen 15 zumindest teilweise ausgefüllt. Wie in Fig. 2 dargestellt, verbleibt vorzugsweise zwischen Kammerfüllprofil 15 und Mittelsteg 13 ein Hohlraum 15a. Durch diese Konstruktion der Kammerfüllprofile 15 wird eine besonders wirkungsvolle Geräuschdämmung von Schienengeräuschen erreicht. Die Kammerfüllprofile 15 dienen insbesondere zur Körperschallisolierung.
- Der Schienenfuß 12 ruht auf einem Schienenunterguss 16, der wiederum auf der unteren Isolationsschicht 7 aufliegt.
- Der sich an der Straßenoberfläche befindende Bereich zwischen Fahrbahndecke 3 und Schienenkopf 11 ist mit einem elektrisch neutralen Schienenfugenverguss 17 auf beiden Seiten des Schienenkopfes 11 vergossen.
- Seitlich neben dem Kammerfüllprofil 15, das an der Außenseite einer Schiene 2 eines Schienenpaares angeordnet ist, befindet sich die seitliche Isolationsschicht 10. Diese seitliche Isolationsschicht 10 deckt den gesamten seitlichen Bereich der Füllschicht 6 ab. Sie ragt insbesondere sowohl in die untere Isolationsschicht 7 hinein, als auch in den die Straßenoberfläche bildenden Bereich aus Fahrbahndecke 3 und Schienenfugenverguss 17.
- Die seitliche Isolationsschicht 10 ist vorzugsweise eine PE-Kunststoffmatte oder eine Matte aus einem anderen elektrisch neutralem Material, das genügend Wiederstandsfähigkeit gegenüber einem etwaigen Durchdrücken von in der Füllschicht 6 enthaltenem Gestein aufweist.
- Die Höhe der vorzugsweise senkrecht, aber auch schräg einbaubaren seitlichen Isolationsschicht 10 ist derart gewählt, dass der mit der Füllschicht 6 eingebaute Beton vollflächig abgedeckt wird. Diese seitliche Isolationsschicht 10 ragt vorzugsweise ca. 0,5 bis 1 cm über die Oberkante der Füllschicht 6 hinaus. Die seitliche Isolationsschicht 10 liegt somit im Bereich des Schienenfugenvergusses 17.
- Die zweite Schiene 2 eines aus zwei Schienen bestehenden Gleises ist spiegelsymmetrisch zu der in Fig. 2 dargestellten Schiene ausgebildet. Das gleiche gilt für die um die Schiene 2 angeordneten Bauteile, insbesondere die beschriebene seitliche Isolationsschicht 10. Auf diese Weise wird der gesamte Bereich um beide Schienen des Gleises von einer Isolierung aus elektrisch neutralem Material umgeben, so dass von den Schienen 2 ausgehende Streuströme bzw. Ionenströme vermieden werden können. Dies liegt insbesondere daran, dass die diese Isolierung bildenden Materialien, nämlich Schienenfugenverguss 17, seitliche Isolationsschicht 10 und untere Isolationsschicht 7 aus einem elektrisch neutralem Material hergestellt sind, das insbesondere keine hydroskopische Wirkung aufweist. Vorzugsweise werden die seitliche Isolationsschichten beim Einbau verklebt, so dass eine andere Art der Befestigung, insbesondere mittels Nägeln oder Klammern vermieden werden kann. Hierdurch kann eine Befestigung der seitlichen Isolationsschichten 10 mit elektrisch leitenden oder hydroskopischen Materialien verhindert werden, die unter Umständen eine Streustromkorrosion begünstigen könnten.
- Zwar ist in Fig. 2 die seitliche Isolationsschicht 10 direkt am Schienenfuß 12 angeordnet. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Die seitliche Isolationsschicht 10 kann vielmehr auch in einigem Abstand zur Schiene 2 vorgesehen sein. Es ist jedoch darauf zu achten, dass sich eine Schiene bzw. das Gleis immer zwischen zwei seitlichen Isolationsschichten befindet, die mit einer unteren Isolationsschicht verbunden sind, und die obere Fuge des jeweils oberen Bereichs einer seitlichen Isolationsschicht 10 mit einem elektrisch neutralem Material vergossen oder überbaut und von diesem Material die drei offenliegenden Flächen der seitlichen Isolationsschicht 10 umschlossen werden. Dies gilt auch für mehrgleisige Bauweisen.
- Zur Gewährleistung einer optimalen Wirkung der erfindungsgemäßen Isolierung sind zumindest - in Schienenlängsrichtung gesehen - am Anfang und am Ende einer Tragplatte 8 in den Schienen 2 Isolierstöße eingebaut, wobei im Bereich der Isolierstöße der darunter liegende Beton senkrecht zur Gleisachse ebenfalls mit einem elektrisch neutralem Material abgedichtet ist. Auch in diesem Bereich werden seitliche Isolationsschichten verwendet, die soweit über den Beton nach oben hinausragen, dass die Oberkante des Betons um ca. 0,5 bis 1 cm überdeckt ist. Die sich oberhalb des Betons befindende Fahrbahndecke weist im Bereich dieser seitlichen Isolationsschichten Fugen auf, die ebenfalls mit einem elektrisch neutralem Material vergossen oder überbaut, wobei dieses Material drei zunächst offen liegenden Flächen dieser seitlichen Isolationsschichten umschließt.
- Im Falle der in Fig. 2 dargestellten Anordnung der seitlichen Isolationsschicht 10 im unmittelbaren Bereich des Schienenfußes 12, werden Schienenbefestigungsmittel 18 auf der gegenüberliegenden Seite des Schienenfußes 12 angebracht, das heißt auf der Innenseite eines von zwei Schienen 2 eines Gleises gebildeten Zwischenraumes. Die Schienenbefestigungsmittel 18 befestigen die Schiene 2 an der Tragplatte 8.
- Die Befestigungsmittel sind derart ausgebildet bzw. konstruiert, dass zwischen Schiene und dem in die Tragplatte eindringenden Befestigungsmittel kein Strom fließen kann.
- Durch diese Anordnung der Schienenbefestigungsmittel 18 an der genannten Innenseite kann auf vorteilhafte Weise eine Behinderung der Anbringung der seitlichen Isolationsschicht 10 auf der gegenüberliegenden Seite des Schienenfußes 12 verhindert werden. Hierdurch können Schwachstellen an der seitlichen Isolationsschicht 10 ausgeschaltet werden.
- Die seitliche Isolationsschicht 10 wird vorzugsweise nach dem Einbau des Schienenuntergusses 16, der Schiene 2 sowie den Kammerfüllprofilen 15, die bei dieser Bauweise auch aus Beton bestehen können, durch Ankleben an diesen Beton und die Füllprofile 15 angebracht.
- Fig. 3 zeigt eine vergrößerte Ansicht der in den Fig. 2, 5 und 6 mit gestrichelten Kreislinien begrenzten Bereiche, nämlich zwei Varianten der Bereiche der sich beim Einbau einer seitlichen Isolationsschicht 10 in die untere Isolationsschicht 7 ergebende Schnittkanten 19.
- Gemäß einer ersten, in Fig. 3a dargestellten Variante ist in der unteren Isolationsschicht 7 eine Nut 20 vorgesehen, die eine Breite aufweist, die größer ist als die Dicke der seitlichen Isolationsschicht 10. Diese Bauweise hat den Vorteil, dass sich der verbleibende Zwischenraum in der Nut auf einfachste Weise mit einem, insbesondere bituminösen Verguss 21 verfüllen lässt, so dass etwaige Schwachstellen der Isolierung im Bereich der Schnittkanten 19 vermieden werden können.
- Bei der in Fig. 3b dargestellten Variante ist eine Nut 22 hingegen passgenau zur seitlichen Isolationsschicht 10 ausgebildet, das heißt die Breite der Nut 22 entspricht im wesentlichen genau der Dicke der seitlichen Isolationsschicht 10. Diese Variante ist dann vorteilhaft, wenn die seitliche Isolationsschicht 10 in die Nut eingeklebt werden soll. Zusätzliche können die Schnittkanten 19 mit einem elektrisch neutralem, insbesondere bituminösem, Verguss 23 verfüllt werden.
- Die Tiefe der Nut 20 bzw. 22 beträgt ca. 2 cm und wird in der bituminösen Tragschicht hergestellt. Vorzugsweise befindet sich die Nut direkt an einer für den Einbau der Betonfüllschicht 6 vorgesehenen Schalungsvorderkante.
- Fig. 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung. Fig. 4 entspricht im wesentlichen Fig. 1, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen nicht die Gemeinsamkeiten, sondern die Unterschiede nachfolgend beschrieben werden. Gleiche Bezugsziffern bezeichnen daher gleiche Teile. Gleiches gilt für die Fig. 5, 6 und 7.
- Im Unterschied zu Fig. 1 befindet sich in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 jede der seitlichen Isolationsschichten nicht im unmittelbaren Bereich der Schiene 2, sondern jeweils in einigem Abstand zur Schiene 2, beispielsweise im Bereich des entsprechenden Bordsteins 4. Gleichwohl ragen auch die auf diese Weise angeordneten seitlichen Isolationsschichten 10 in die untere Isolationsschicht 7 hinein. Ferner überragen die seitlichen Isolationsschichten 10 auch die Füllschicht 6. Eine zwischen Fahrbahndecke 3 und Bordstein 4 oberhalb der seitlichen Isolationsschicht 10 gebildete Fuge 24 ist ebenfalls mit einem elektrisch neutralem Material vergossen. Auf diese Weise wird auch bei der Variante gemäß Fig. 4 eine vollständige Isolierung beider Schienen eines Gleises gegen das umgebende Erdreich gewährleistet. Die Lage der seitlichen Isolationsschichten 10 ist, bei Einhaltung der vorgenannten Anforderungen, somit frei wählbar.
- Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem die seitlichen Isolationsschichten 10 ebenfalls beabstandet zu den jeweiligen Schienen 2 angeordnet sind. Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 dadurch, dass die untere Isolationsschicht 7 und die Füllschicht 6 vertauscht sind. Bei dieser Variante ist jedoch darauf zu achten, dass die seitliche Isolationsschicht auch die Füllschicht 6 seitlich abdeckt und ähnlich wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen die seitlichen Isolationsschichten 10 in die untere Isolationsschicht 7 übergehen. Diese Übergangsbereiche sind wie im Zusammenhang mit Fig. 3a und 3b beschrieben ausgebildet.
- Fig. 5 zeigt ferner die sich zwischen den Rohrdurchführungen 9 und der unteren Isolationsschicht 7 ergebenden Fugen, die ebenfalls mit einem elektrisch neutralen Verguss vergossen sind.
- Die auf diese Weise gebildete Isolierung aus seitlichen Isolationsschichten 10, unterer Isolationsschicht 7 sowie Fugen 24 umschließt nunmehr auch die Tragplatte 8.
- Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem ebenfalls die untere Isolationsschicht 7 unterhalb der Tragplatte 8 angeordnet ist, wobei jedoch die seitlichen Isolationsschichten wiederum im Bereich der Schienen 2 angeordnet sind. Die auf diese Weise gebildete Isolierung aus Schienenfugenvergussen 17, seitlichen Isolationsschichten 10 sowie unterer Isolationsschicht 7 schließt wiederum den unterhalb der von beiden Schienen aufgespannten Fläche befindenden Tragplatte 8 ein.
- Fig. 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das weitgehend dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 entspricht. Die untere Isolationsschicht 7 ist jedoch nicht als bituminöse Tragschicht ausgebildet (sowie im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben), sondern in einer Dünnschichtbauweise, nämlich in Form einer Gummimatte bzw. eines Anstrichs 25 mit einem elektrisch neutralem Material. Die Gummimatte bzw. der Anstrich 25überdeckt entweder die gesamte von den Bordsteinen 4 begrenzte Breite der Tragplatte 8 oder nur durch die seitlichen Isolationsschichten 10 begrenzte Breite der Tragplatte 8. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Übergangsbereich zwischen der unteren Isolationsschicht, nämlich der Gummimatte bzw. dem Anstrich 25, und den seitlichen Isolationsschichten 10 besonders sorgsam herzustellen. Insbesondere ist darauf zu achten, dass diese untere Isolationsschicht nicht durch für die Herstellung der Gesamtkonstruktion der Gleisanlage erforderliche Materialien beschädigt wird. Insbesondere werden die an den Rohrdurchführungen 9 im Bereich der unteren Isolationsschicht entstehenden Fugen besonders sorgsam verfugt.
- Alternativ können wiederum die seitlichen Isolationsschichten 10 abseits der Schienen, z. B. im Bereich der Bordsteine 4 angeordnet sein.
- Fig. 8 zeigt in zwei Varianten, nämlich gemäß Fig. 8a und Fig. 8b einen vergrößerten Ausschnitt der in Fig. 7 mit gestrichelten Linien dargestellten Bereiche. Gemäß Fig. 8a ist eine Gummimatte bzw. ein Anstrich 25 zwischen der Füllschicht 6 und der Tragplatte 8 vorgesehen, die bis zur Nut 20 heranreicht. Die Nut ist wie unter Bezugnahme auf Fig. 3a beschrieben ausgebildet. Gleiches gilt für den Verguss 21 im Bereich der Schnittkanten 19.
- In entsprechender Weise ist die in Fig. 8b dargestellte Nut derart ausgebildet, wie in Bezug auf Fig. 3b beschrieben. Gleiches gilt für die Schnittkanten 19, die mit einem Verguss 23 vergossen sind.
- Bei einer weiteren (nicht dargestellten) Variante wird der die Schienen 2 umgebende Beton komplett mit einer Kunststoffhülle gegen die Umgebung isoliert. Die zuvor dargestellten Varianten sind jedoch kostengünstiger, da die Rohrdurchführungen 9 einfacher geschaffen werden können.
- Insgesamt erlaubt die vorliegende Erfindung jedoch, eine Gleisanlage wirksam und kostengünstig gegen Streustromkorrosion zu schützen. Aufgrund der beschriebenen Bauweise können andere Maßnahmen gegen die Streustromkorrosion, wie z. B. das Verlegen und Verschweißen mit einer Bewehrung sowie die hierfür erforderlichen Anschlusspunkte und Schächte ersatzlos entfallen, wodurch eine erhebliche Kosteneinsparung erzielt werden kann.
- Ferner können im Bereich der Körperschallisolierung durch die vorgeschlagene Bauweise kostengünstigere Materialien verwendet werden, die herkömmlicherweise eine Streustromkorrosion fördern würden, jedoch aufgrund der erfindungsgemäßen Isolierung sich nicht nachteilig auswirken. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass die beschriebenen Isolationsschichten nicht mit elektrisch leitenden, ionenabgebenden oder hydroskopischen Materialien durchstoßen werden.
- Zwar ist die im Zusammenhang mit den Figuren beschriebene Gleisanlage unter Verwendung von Beton ausgebildet. Die Erfindung ist jedoch auch bei anderen Bauweisen unter Verwendung anderer Materialien einsetzbar, die - ähnlich wie Beton - die Leitung von Ionenströmen begünstigen.
- Ferner können die beschriebenen Ausführungsarten auf vorteilhafte Weise kombiniert werden, wobei sichergestellt wird, dass eine durchgehende Verbindung der waagerechten und senkrechten Isolierung gewährleistet ist.
- Insgesamt erlaubt die Erfindung auf kostengünstige Weise, die die Lebensdauer und Haltbarkeit von Gleisanlagen beeinträchtigende Streustromkorrosion zu verhindern.
Claims (29)
1. Gleisanlage mit Schienen (2) für spurgeführte Fahrzeuge,
insbesondere Straßenbahnen,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede Schiene (2) gegenüber dem die Schiene (2) umgebenden Erdreich
vollständig von einer Isolierung (7, 10, 17, 24, 25) aus elektrisch neutralem
Material umgeben ist.
2. Gleisanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Isolierung (7, 10, 17, 24, 25) ein die Leitung von Ionenströmen
verhinderndes Material aufweist.
3. Gleisanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Isolierung (7, 10, 17, 24, 25) eine elektrische Isolierung ist.
4. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Isolierung eine im wesentlichen parallel zur von zwei benachbarten
Schienen (2) aufgespannten Ebene unterhalb der Schiene verlaufende
untere Isolationsschicht (7, 25) und jeweils seitlich neben einer Schiene
angeordnete seitliche Isolationsschichten (10) aufweist, wobei jede seitliche
Isolationsschicht (10) und die untere Isolationsschicht (7, 25) jeweils
wenigstens eine gemeinsame Schnittkante (19) aufweisen.
5. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die untere Isolationsschicht (7, 25) Bitumen aufweist.
6. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die untere Isolationsschicht (7) eine bituminöse Tragschicht ist.
7. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die untere Isolationsschicht (7) eine Asphalttragschicht ist.
8. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die seitlichen Isolationsschichten (10) als Isolationsmatten oder
Abdichtungsmatten ausgebildet sind.
9. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die seitlichen Isolationsschichten (10) den gesamten Bereich einer an die
jeweilige seitliche Isolationsschicht angrenzenden Füllschicht (6)
abdecken.
10. Gleisanlage nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich der obere Endabschnitt einer seitlichen Isolationsschicht (10) in den
Bereich einer oberhalb der Füllschicht (6) angrenzende Fahrbahndecke
(3) erstreckt.
11. Gleisanlage nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich der untere Endabschnitt einer seitlichen Isolationsschicht (10) in die
unterhalb der Füllschicht (6) angeordnete untere Isolationsschicht (7, 25)
erstreckt.
12. Gleisanlage nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der obere Endabschnitt einer seitlichen Isolationsschicht (10) im Bereich
der Fahrbahndecke (3) mit elektrisch neutralem Material (17) verfugt ist.
13. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die seitlich Isolationsschicht (10) im Bereich des Schienenfußes (12)
angeordnet ist.
14. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die seitliche Isolationsschicht (10) im Bereich einer Seitenfläche der
Füllschicht (6) angeordnet ist, wobei diese Seitenfläche der Füllschicht (6)
einer an die Schiene angrenzenden Seitenfläche der Füllschicht (6)
gegenüberliegt.
15. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die untere Isolationsschicht (7, 25), insbesondere unmittelbar, oberhalb
einer die Gleisanlage (1) tragenden Tragplatte (8) angeordnet ist.
16. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die untere Isolationsschicht (7, 25), insbesondere unmittelbar, unterhalb
der die Gleisanlage (1) tragenden Tragplatte (8) angeordnet ist.
17. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die untere Isolationsschicht (25) eine bituminöse Schicht und/oder einen
Anstrich und/oder eine Gummimatte aus elektrisch neutralem Material
aufweist.
18. Gleisanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
die untere Isolationsschicht (7, 25) im Bereich der wenigstens einen
Schnittkante (19) zwischen seitlicher Isolationsschicht (10) und unterer
Isolationsschicht (25) eine Nut (20, 22) zur Aufnahme der seitlichen
Isolationsschicht (10) aufweist.
19. Gleisanlage nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Nut (20, 22) passgenau zur seitlichen Isolationsschicht (10)
ausgebildet ist.
20. Gleisanlage nach Anspruch 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet, dass
die seitliche Isolationsschicht (10) in der Nut (22) verklebt ist.
21. Gleisanlage nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Nut (20) breiter als die seitliche Isolationsschicht (10) ausgebildet ist
und der sich innerhalb der Nut (20) bei eingebauter seitlicher
Isolationsschicht (10) befindende Zwischenraum mit einem bituminösen Verguss
(21) ausgefüllt ist.
22. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schnittkanten (19) von seitlichen Isolationsschichten (10) und unterer
Isolationsschicht (7, 25) mit einem bituminösen Verguss (21) abgedeckt
sind.
23. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
im wesentlichen senkrechte Rohrdurchführungen (9) unter anderem durch
die untere Isolationsschicht (7, 25) vorgesehen sind, die im Bereich der
Schnittkanten (19) von Rohrdurchführungen (9) und unterer
Isolationsschicht (7) mit bituminösem Verguss abgedeckt sind.
24. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Schiene (2) an einer unteren Tragschicht (7, 8) befestigende
Schienenbefestigungsmittel (18) nur im Bereich des zwischen zwei Schienen
eines Gleises ausgebildeten Zwischenraumes vorgesehen sind.
25. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Isolierung (7, 10, 17, 24, 25) die Schienen (2) eines oder mehrerer
Gleise umgibt.
26. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Isolierung eine Kunststoffwanne aufweist.
27. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Isolierung (7, 10, 17, 24, 25) einen Gleisabschnitt auch an dessen
beiden quer zur Schienenlängsachse verlaufenden Stirnseiten umgibt, wobei
Stirnseitenisolationsschichten vorgesehen sind, deren vertikale
Ausdehnungen den vertikalen Ausdehnungen der seitlich neben den Schienen
angeordneten Isolationsschicht (10) entsprechen.
28. Gleisanlage nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schienen (22) im Bereich der Stirnseitenisolationsschichten
unterbrochen sind, wobei die Unterbrechungen der Schienen (2) mit
Isolationsstößen versehen sind.
29. Gleisanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die untere Isolationsschicht (7) wenigstens an die seitlichen
Isolationsschichten (10) sowie die Stirnseitenisolationsschichten heranreicht.
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---|---|
DE (1) | DE10146501A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1275779A3 (de) * | 2001-07-10 | 2003-12-17 | Berthold Dipl.-Ing. Adler | Eingedecktes Gleis |
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2001
- 2001-09-21 DE DE2001146501 patent/DE10146501A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1275779A3 (de) * | 2001-07-10 | 2003-12-17 | Berthold Dipl.-Ing. Adler | Eingedecktes Gleis |
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