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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach Anspruch 1 sowie auf eine
Druckmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3.
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Bei der Bedruckung von Bogen von Papier oder ähnlichem durch Druckmaschinen
ist das lagerichtige Drucken des Druckbildes auf die Bogen von erheblicher
Bedeutung. Dieses Merkmal wird durch den Begriff Registerhaltigkeit bezeichnet. Zur
Feststellung der Registerhaltigkeit werden außer dem aufgedruckten Bild
Registermarken verwendet, durch welche Abweichungen vom lagerichtigen Druck vom
Bediener der Druckmaschine festgestellt und ausgemessen werden. Bei einer
Fortbildung dieses Verfahrens wird die Registerhaltigkeit mit Hilfe von Sensoren in
der Druckmaschine festgestellt und berechnet. Hierzu erfassen die Sensoren die
Registermarken auf dem Transportband oder dem Bogen und ermitteln mittels der
Lage der Registermarken, ob die Bedruckung fehlerfrei stattfindet. Die Verfahren
und Einrichtungen des Stands der Technik erfassen und korrigieren Fehler, die
durch mechanische Verschiebungen der Bogen auf dem Transportband oder
Verschiebungen des Transportbands entstehen. Weiterhin bestehen Fehler, welche
dadurch verursacht werden, dass sich die Drehgeschwindigkeit eines
Bedruckzylinders aufgrund eines zwischen dem Bedruckzylinder und dem Transportband
durchlaufenden Bogens verändert. Die zurückgelegten Wege, nach denen das Bild
auf den Bogen aufgebracht wird, sind jedoch durch eine bestimmte Zeit festgelegt,
welche bei der Bewegung des Transportbands zwischen einem Sensorsignal oder
einem von diesem abgeleiteten Signal und einem Druckspalt oder Nip bei einem
Druckmodul, bei dem das Bild auf den Bogen aufgebracht wird, verstreicht. Daher
wird das Druckbild auf den Bogen bei den Druckmodulen verschoben aufgebracht.
Dies führt zu einem Registerfehler. Aufgabe der Erfindung ist daher, den
vorstehend beschriebenen Registerfehler zu ermitteln. Eine weitere Aufgabe der
Erfindung besteht darin, den ermittelten Fehler zu korrigieren. Die Aufgaben der
Erfindung werden durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und durch eine Druckmaschine
nach Anspruch 3 gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Nachfolgend ist die Erfindung in Bezug auf die Figuren detailliert beschrieben.
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Fig. 1 zeigt zwei Darstellungen zur Beschreibung des Registerfehlers, wobei die
obere Darstellung einen Bedruckzylinder auf einem Transportband ohne
Beeinflussung der Drehgeschwindigkeit des Bedruckzylinders durch einen
Bogen darstellt und die untere Darstellung mit Beeinflussung,
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Fig. 2 zeigt einen Teil eines Transportbands, wobei auf dem Transportband eine
erste Registermarke und eine zweite Registermarke aufgebracht sind,
zwischen denen sich ein Bogen befindet,
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Fig. 3 zeigt eine Einrichtung mit einem Teil eines Druckmoduls bezüglich der
Erfindung.
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Fig. 1 zeigt zwei Darstellungen zur Beschreibung des Registerfehlers bezüglich der
Erfindung. Die obere Darstellung zeigt eine Seitenansicht eines Zwischenzylinders
25 einer Druckmaschine, auf dem ein Bild von einem Bebilderungszylinder 23
aufgetragen ist. Der Zwischenzylinder 25 bewegt sich mit der Winkelgeschwindigkeit
ω1 in Richtung des gekrümmten Pfeils und drückt mit der Kraft F auf die
Oberfläche eines endlosen Transportbands 1, das sich in Richtung des Pfeils nach links
bewegt. In der oberen Darstellung befindet sich kein Bogen 3 auf dem
Transportband 1. Die untere Darstellung ist ähnlich zur oberen Darstellung, wobei sich in der
unteren Darstellung ein Bogen 3 von Papier auf dem Transportband 1 befindet,
der durch die Schwerkraft und im Wesentlichen durch elektrostatische
Anziehungskräfte auf dem Transportband 1 festgehalten wird. Der Bogen 3 unter dem
Zwischenzylinder 25 beeinflusst die Bewegung des Zwischenzylinders 25 derart,
dass sich die Geschwindigkeit des Zwischenzylinders 25 im Vergleich zur oberen
Darstellung verändert. Wie in Fig. 1 zu erkennen, ist das Transportband 1 im
Bereich des Zwischenzylinders 25 in der unteren Darstellung im Vergleich zur oberen
Darstellung etwa um die Länge niedergedrückt, welche der Dicke des Bogens 3
entspricht. Die Winkelgeschwindigkeit ω des Zwischenzylinders 25 der unteren
Darstellung beträgt im Vergleich zur oberen Darstellung aufgrund des Bogens 3
zwischen dem Transportband 1 und dem Zwischenzylinder 25 nun ω2. Diese
Geschwindigkeitsveränderung aufgrund des Bogens 3 führt zu Registerfehlern beim
Druck, wie nachfolgend in Einzelheiten beschrieben.
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Fig. 2 zeigt zwei Darstellungen mit jeweils einer Draufsicht auf einen Abschnitt
eines Transportbands 1, das sich in Richtung des Pfeils bewegt. Die obere
Darstellung zeigt ausschließlich aus Gründen der Verdeutlichung eine erste
Registermarke 5 und eine zweite Registermarke 6, deren Vorderkanten einen zeitlichen
Abstand zwischen dem Erfassen durch einen zweiten Sensor 13 hinter den
Druckmodulen der Druckmaschine aufweisen, der in eindeutiger Weise durch eine
Taktzahl beschreibbar ist, in diesem Fall der Taktzahl TaktzahlSOLL. Die untere
Darstellung zeigt einen Abschnitt eines Transportbands 1, ähnlich dem der oberen
Darstellung. Hierbei befindet sich zwischen den auf dem Transportband 1
aufgebrachten Registermarken 5, 6 der Bogen 3 auf dem Transportband 1. Wie in Fig. 1
dargestellt, drückt auf den Abschnitt des Transportbands 1 nach Fig. 2 ein
Zwischenzylinder 25 auf den Bogen 3. Daher ändert sich, wie beschrieben, die
Winkelgeschwindigkeit des Zwischenzylinders 25 von ω1, zu ω2. Der Bogen 3 übt eine
Bremswirkung auf die Bewegung des Zwischenzylinders 25 auf dem
Transportband 1 aus. Zwischen dem Zwischenzylinder 25 und dem Transportband 1 besteht
ein Reibschluss. Wenn der Zwischenzylinder 25 nach Durchlaufen des Bogens 3
wieder unmittelbar an das Transportband 1 und nicht an den Bogen 3 angreift,
stellt sich wieder die Geschwindigkeit ω1 am Zwischenzylinder 25 ein, bis ein
weiterer Bogen 3 unter den Zwischenzylinder 25 befördert wird, auf den ein weiteres
Bild vom Zwischenzylinder 25 aufgetragen wird. Wie leicht verständlich, führt die
Geschwindigkeitsänderung des Zwischenzylinders 25 mit Bogen 3 zu Fehlern beim
Übertragen des Bildes vom Zwischenzylinder 25 auf den Bogen 3, da sich das
Verhältnis der Geschwindigkeiten des Transportbands 1 und der
Winkelgeschwindigkeit ω des Zwischenzylinders 25 ändert, wobei dieses Verhältnis für das
registerhaltige Aufbringen des Bildes auf den Bogen 3 wesentlich ist. Als Lösung wird
mit Hilfe einer Anordnung der unteren Darstellung von Fig. 2 ein Kalibrierungslauf
zum Ermitteln des Registerfehlers durchgeführt. Der erste Sensor 12 erfasst zuerst
den Vorderrand der ersten Registermarke 5 und danach den Vorderrand der
zweiten Registermarke 6, entsprechend der oberen Darstellung nach Fig. 2. Die
Taktzahl zwischen dem Erfassen der Vorderränder der Registermarken 5, 6
beträgt in diesem Fall jedoch nicht TaktzahlSOLL, sondern weicht um einen Betrag ab,
um den die zweite Registermarke 6 aufgrund des vorstehend beschriebenen
Effektes später auf den Bogen 3 aufgebracht wird. In der Tat verstreicht in der
unteren Darstellung nach Fig. 2 eine Zeit zwischen dem Erfassen der Vorderkante der
ersten Registermarke 5 und der Vorderkante der zweiten Registermarke 6, welche
einer Taktzahl TaktzahlIST zuordnenbar ist, welche größer als die Taktzahl
TaktzahlSOLL ist. Durch Kenntnis und Bilden der Differenz aus der Taktzahl TaktzahlIST
und der Taktzahl TaktzahlSOLL ist die Taktdifferenz TaktzahlDIFF bestimmbar,
welche die Taktzahl beschreibt, die durch den Einfluss des Bogens 3 zwischen dem
Erfassen der Vorderränder der Registermarken 5, 6 mehr gezählt wird als ohne
Bogen 3. Mit Hilfe der Taktdifferenz TaktzahlDIFF ist folglich der Einfluss des
Bogens 3 auf die Registerhaltigkeit des auf den Bogen 3 zu druckenden Bildes
quantisierbar und mit geeigneten Mitteln korrigierbar.
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Fig. 3 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Einrichtung 10 mit einem Teil
eines Druckmoduls einer Druckmaschine oberhalb des Transportbands 1.
Gewöhnlich weist die Druckmaschine mehrere Druckmodule auf, für jede Farbe ein
Druckmodul, wobei sich die einzelnen Farben zum Gesamtbild zusammensetzen.
Das Transportband 1 wird vom Antrieb an der zweiten Umlenkrolle 14 angetrieben
und bewegt sich in Richtung des Pfeils. Die erste Umlenkrolle 16, die zweite
Umlenkrolle 14, eine Anpressrolle 27 zum Bereitstellen einer Gegenkraft zur
Andruckkraft des Zwischenzylinders 25, der Zwischenzylinder 25 und der
Bebilderungszylinder 23 bewegen sich in die in Fig. 3 dargestellten Richtungen. Der
Bebilderungszylinder 23 und der Zwischenzylinder 25 weisen einen ersten Enkoder 24
bzw. einen zweiten Enkoder 26 auf, die einen bestimmten Drehwinkel des
Bebilderungszylinders 23 bzw. des Zwischenzylinders 25 erfassen, so dass der
Drehwinkel zu jedem Zeitpunkt bekannt ist. Ein erster Sensor 12 beim Anfang des
Transportbands 1 erfasst den Vorderrand des Bogens 3 und überträgt als Reaktion
daraus ein Signal an einen Taktzähler 20. Als Folge dieses Signals wird ein weiteres
Signal erzeugt, welches die Bebilderung des Bebilderungszylinders 23 mittels einer
Bebilderungseinrichtung 22 auslöst. Das weitere Signal erfolgt genau zu einem
Zeitpunkt, dass das auf den Bebilderungszylinder 23 übertragene Bild auf den
Zwischenzylinder 25 abgerollt und von diesem exakt an der richtigen Stelle auf den
Bogen 3 übertragen wird. Dies ist durch Kenntnis der Geschwindigkeit des
Transportbands 1 mit Bogen 3 und des Abstands des ersten Sensors 12 und des von
diesem erzeugten Sensorsignals von der Übertragungsstelle des Bildes zwischen
dem Zwischenzylinder 25 und dem Bogen 3, dem Druckspalt oder Nip, möglich.
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Die Zeitdifferenz zwischen dem weiteren Signal und dem Aufbringen des Bildes,
welches durch das weitere Signal verursacht wird, ist hierbei als Verzögerungszeit
definiert, der in eindeutiger Weise ein Verzögerungswert zugeordnet ist, welcher
als eine Taktzahl dargestellt ist. Im vorliegenden Fall eines Kalibrierungslaufs nach
Fig. 3 wird, wie vorstehend beschrieben, die erste Registermarke 5 vom
Zwischenzylinder 25 auf das Transportband 1 gedruckt. Die Bedruckung erfolgt in der
Weise, dass auf die erste Registermarke 5 ein Bogen 3 auf dem Transportband 1
folgt. Als nächstes bringt der Zwischenzylinder 25 des Druckmoduls die zweite
Registermarke 6 auf das Transportband 1 auf. Auf dem Transportband 1 ergibt sich
folglich eine Anordnung gemäß der unteren Darstellung nach Fig. 2. Der zweite
Sensor 13 am Ende des Druckmoduls erfasst den Vorderrand der ersten
Registermarke 5 und den Vorderrand der zweiten Registermarke 6 und überträgt
Signale an eine Korrektureinrichtung 30, welche den Taktzähler 20 beim Erfassen des
Vorderrands der ersten Registermarke 5 starten und beim Erfassen des
Vorderrands der zweiten Registermarke 6 anhalten. Auf diese Weise wird eine Taktzahl
TaktzahlIST erhalten, welche sich auf den Abstand des Vorderrands der ersten
Registermarke 5 zum Vorderrand der zweiten Registermarke 6 bezieht und mit
Hilfe der Geschwindigkeit des Transportbands 1 in diesen Abstand umrechenbar
ist. Die Taktzahl TaktzahlIST ist der Zeit zuordnenbar, welche vom Erfassen des
Vorderrands der ersten Registermarke 5 bis zum Erfassen des Vorderrands der
zweiten Registermarke 6 verstreicht, da einer Taktzahl in eindeutiger Weise eine
Zeit zuordnenbar ist. Die Taktzahl TaktzahlIST unterscheidet sich von der Taktzahl
TaktzahlSOLL aus dem Grunde, weil der Bogen 3 beim Durchlaufen des Nips
zwischen dem Zwischenzylinder 25 und dem Transportband 1 eine Veränderung der
Winkelgeschwindigkeit ω des Zwischenzylinders 25 im Verhältnis zum
Transportband 1 verursacht. Dieser Effekt ist bei der ersten Registermarke 5 nicht
feststellbar, da diese vor dem Bogen 3 erfasst wird, wie in Fig. 3 ersichtlich. Beim Erfassen
der zweiten Registermarke 6 hinter dem Bogen 3 ist der Effekt jedoch feststellbar,
indem die Differenz TaktzahlDIFF. aus der erfassten Taktzahl TaktzahlIST und einer
gespeicherten Taktzahl TaktzahlSOLL gebildet wird. Die Differenz TaktzahlDIFF
beschreibt in eindeutiger Weise den durch den vorstehenden Effekt verursachten
Registerfehler. Der beschriebene Kalibrierungslauf kann mehrmals durchgeführt
werden, um die Empfindlichkeit beim Ermitteln des Registerfehlers zu erhöhen.
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Die Differenz TaktzahlDIFF wird hierzu gemittelt. In der Korrektureinrichtung 30 wird
der als Taktzahl dargestellte Verzögerungswert um die Differenz TaktzahlDIFF
verändert. Nun liegt ein korrigierter Verzögerungswert vor, welcher den vorstehend
beschriebenen Registerfehler berücksichtigt. Beim auf den Kalibrierungslauf
folgenden Druck wird der korrigierte Verzögerungswert verwendet. Folglich beginnt
die Bebilderungseinrichtung 22 mit dem Übertragen des entsprechenden Bildes zu
einem anderen Zeitpunkt als ohne den vorstehend beschriebenen
Kalibrierungslauf. Der Begriff Bild bezeichnet im Zusammenhang mit dieser Erfindung
Bildzeilen, Bildabschnitte und Bilder von einzelnen Farbauszügen der Druckmodule, die
sich zum Gesamtbild zusammensetzen. Die vorstehende Beschreibung umfasst
Ausführungsbeispiele mit Bogen 3. Die Erfindung erstreckt sich jedoch über alle
Arten von nicht-endlosem Bedruckstoff und ist nicht auf Bogen 3 beschränkt.