DE1013919B - Verfahren zur Schaedlingsbekaempfung - Google Patents
Verfahren zur SchaedlingsbekaempfungInfo
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- DE1013919B DE1013919B DEST5744A DEST005744A DE1013919B DE 1013919 B DE1013919 B DE 1013919B DE ST5744 A DEST5744 A DE ST5744A DE ST005744 A DEST005744 A DE ST005744A DE 1013919 B DE1013919 B DE 1013919B
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N43/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds
- A01N43/02—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds having rings with one or more oxygen or sulfur atoms as the only ring hetero atoms
- A01N43/24—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds having rings with one or more oxygen or sulfur atoms as the only ring hetero atoms with two or more hetero atoms
- A01N43/32—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds having rings with one or more oxygen or sulfur atoms as the only ring hetero atoms with two or more hetero atoms six-membered rings
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Description
- Verfahren zur Schädlingsbekämpfung Es wurde gefunden, daß die Chlorierungsprodukte des Dioxans, vorzugsweise die Derivate des Dioxans mit mehr als zwei Chloratomen im Dioxanring, gegen Schädlinge, insbesondere gegen Insekten, sowie Bakterien und Pilze wirksam sind.
- Die Herstellung der chlorierten Dioxane kann z. B. so erfolgen, daß man Dioxane bei niedriger Temperatur und in flüssiger Phase so lange mit Chlor behandelt, bis die gewünschte Chlormenge aufgenommen worden ist. Man erhält so je nach Chlorierungsgrad Chlordioxane mit 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 Chloratomen, von denen alle außer dem Hepta- und dem Oktachlordioxan in mehreren räumlichen Isomeren auftreten. Mehrere dieser Verbindungen, insbesondere mit 4, 6, 7 und 8 Chloratomen werden dabei kristallisiert erhalten, während andere bei Raumtemperatur als wasserhelle Flüssigkeiten erhalten werden. Die niedrigchlorierten Produkte sind als a-Halogenäther labile und gegen feuchte Luft empfindliche Verbindungen, aber bereits das Tetrachlordioxan (F. 101°) ist überraschenderweise so stabil, daß es mit Wasserdampf flüchtig ist. Die Hexa-, Hepta- und Oktachlordioxane sind gegen Feuchtigkeit noch stabiler, so daß diese Verbindungen sämtlich technisch verwertbar sind.
- DieVerbindungen sind für sich allein oder alsbeliebige Mischung wirksam. Sie können selbstverständlich auch im Gemisch mit schon bekannten Insektiziden und Schädlingsbekämpfungsmitteln angewendet werden. Die Verbindungen können in reinem Zustand angewendet werden, vorzugsweise werden sie aber verdünnt zur Anwendung gebracht. Zu diesem Zweck werden sie entweder mit einem festen Stoff, wie z. B. Kalk, Kreide, Gips, Kieselsäure, Talkum oder Ton, gemischt. Oder sie werden in einem organischen Lösungsmittel, wie z. B. Aceton, Methyläthylketon, Methylazetat, Essigester, Methylal, Tetrachlorkohlenstoff, Benzol, Cyclohexan, Erdöl, Petroleum, Petroläther, Ligroin, Terpentinöl, Dioxan, Tetrahydrofuran, Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol, Speiseöl, Erdnußöl, Olivenöl, Glykoläther gelöst, oder sie werden in Emulsionen angewendet, die man aus einer solchen Lösung direkt oder mittels eines Emulgators und/oder gegebenenfalls eines Netzmittels erhält, indem man in an sich bekannter Weise wie bei anderen Schädlingsbekämpfungsmitteln verfährt.
- Die Stoffe wirken als Kontakt- und Fraßgift. Sie können z. B. mit Kleie oder einem anderen Futtermittel vermischt als Fraßgift angewendet werden. Durch Bestreichen oder Imprägnieren können Gegenstände, z. B. Holz, Eisen, Stein, Zement, vor dem Befall durch Bakterien und Pilze geschützt werden und unter Wasser auch vor dem Bewachsenwerden durch Wasserpflanzen, wobei man zweckmäßig die gelöste Substanz in an sich bekannter Weise in einem Anstrichmittel, Lackgrundstoff, Kunststoff, Weichmacher, Teer, Harz usw. gegebenenfalls zusammen mit Pigmenten anwendet.
- Von den verschiedenen Chlorierungsprodukten zeichnet sich das Heptachlordioxan durch die Leichtigkeit seiner Darstellung (über 80% Ausbeute), durch seine hohe Wirksamkeit und durch seine besonders geringe Toxizität aus. Die Konzentration der wirksamen Substanz soll vorzugsweise zwischen 0,1 und 10 Gewichtsprozent liegen.
- Es ist bereits bekannt, 5-Aminoderivate des 1, 3-Dioxans und 2-Phenyl-4-keto-1, 3-benzodioxane als Insektizide zu verwenden. Derivate des Dioxans mit Chloratomen in a- und ff-Stellung zum Sauerstoffatom sind bisher jedoch noch nicht bekanntgeworden. Im Gegensatz zu den bisher bekannten a-Halogenäthern sind alle hochchlorierten Dioxane äußerst stabile chemische Verbindungen, die durch Wasser, Säuren und Alkalien nicht hydrolysiert werden, auch nicht in der Siedehitze. Diese große Stabilität zeichnet sie vor allen bisher bekanntgewordenen chlorhaltigen Insektiziden aus, die sämtlich durch Alkalien, auch schon durch den Kalkgehalt der Böden, unter Hydrolyse, insbesondere auch durch Abspaltung von Chlorwasserstoff, rasch unwirksam werden.
- Der zweite Vorteil der hochchlorierten Dioxane ist die völlige Reizlosigkeit für die Haut und die Schleimhäute des Menschen und der Säugetiere sowie ihre auffallend niedrige Toxizität. So ist es nicht möglich, selbst nicht mit den maximal möglichen Dosen von Heptachlordioxan F. 56°, sämtliche Ratten einer Versuchsreihe zu töten. Es sterben immer nur einzelne Tiere. Aus diesem Grund konnte bis jetzt die Dosis Letalis oder die D.L.50 nicht ermittelt werden. Die Toxizität des Octachlordioxans ist noch geringer, seine Wirksamkeit übertrifft alle chlorierten Dioxane. Es ist in 0,1'%iger Konzentration über mehrere Wochen gegen Körperläuse wirksam. Insektizide von solch geringer Toxizität waren bisher völlig unbekannt. Bekanntlich sind auch y-Hexachlorcyclohexan und Dichlor-diphenyl-trichloräthan nicht ungiftig.
- Die hohe Stabilität und die geringe Toxizität stellen ganz wesentliche technische Vorteile dieser neuen Schädlingsbekämpfungsmittel dar. Beispiel 1 1 ml einer 0,1%igen Lösung von Heptachlordioxan wird auf dem etwa 50 qcm großen Boden eines Glases eindunsten lassen. Alle Fliegen, die mit dem Mittel in Berührung kommen, zeigen nach wenigen Minuten Lähmungserscheinungen und Krämpfe in den Beinen und Freßwerkzeugen und sind sämtlich nach wenigen Stunden tot. Beispiel 2 10 g Heptachlordioxan F. 56° läßt man aus einer Lösung in Aceton sich auf 990 g Talkum niederschlagen. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels streut man den Puder in dünner Schicht in einen mit Ameisen besetzten Käfig. Alle Ameisen sind nach 2 bis 6 Stunden tot. Beispiel 3 Octachlordioxan wird in Fluorchlormethan gelöst (Konzentration 1%) und in einem geschlossenen Raum versprüht. Fast augenblicklich fallen alle Insekten zu Boden und sind nach kurzer Zeit tot. Beispiel 4 1 g Octachlordioxan wird aus einem Lösungsmittel auf 1 kg Talkum verteilt und der Puder als Körperpuder angewendet. Es ist ein für den Menschen reizloses Mittel, z. B. gegen Körperläuse, die nach wenigen Stunden abgetötet werden. Beispiel 5 1 g Octachlordioxan und 100g Kleie werden mit wenig Wasser zu einem zähen Brei vermengt und in Krümeln an der Luft trocknen gelassen. Nach dem Zerdrücken der Masse streut man das Pulver auf von Ameisen befallene Stellen. Die Ameisen gehen an diesem Futter nach kurzer Zeit ein.
- Beispiel 6 Heptachlördioxan F. 56° schmilzt man zu Kugeln oder anderen Körpern zusammen. Man verteilt das Mittel zwischen Wäschestücke, in Kleiderschränke, Pelzwaren usw., wodurch diese Gegenstände vor Mottenfraß geschützt werden. Vorhandene Motten und Larven gehen ein.
Claims (5)
- PATENTANSPRUCIIE: 1. Verfahren zur Schädlingsbekämpfung, insbesondere zur Bekämpfung von Insekten, dadurch gekennzeichnet, daß Chlorierungsprodukte des Dioxans, insbesondere mit mehr als zwei Chloratomen im Dioxanring, allein oder miteinander gemischt oder zusammen mit einem Verdünnungsmittel verwendet werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verdünnungsmittel ein festes Pulver verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verdünnungsmittel ein organisches Lösungsmittel verwendet wird.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das unverdünnte oder verdünnte feste oder flüssige Mittel gegebenenfalls mit einem Emulgator oder einer Seife und/oder gegebenenfalls einem Netzmittel durch Zusammengeben mit einem nicht mischbaren Lösungsmittel, wie z. B. Wasser, in eine Emulsion übergeführt wird und als Emulsion angewendet wird, z. B. durch Versprühen auf Pflanzen.
- 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zusammen mit einem die Schädlinge anlockenden Stoff, der z. B. freßbar sein soll, angewendet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften ?\Tr. 2 485 987, 2 540 988; deutsche Patentanmeldung D 4161 IV a/451.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEST5744A DE1013919B (de) | 1952-12-16 | 1952-12-16 | Verfahren zur Schaedlingsbekaempfung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEST5744A DE1013919B (de) | 1952-12-16 | 1952-12-16 | Verfahren zur Schaedlingsbekaempfung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1013919B true DE1013919B (de) | 1957-08-14 |
Family
ID=7453862
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEST5744A Pending DE1013919B (de) | 1952-12-16 | 1952-12-16 | Verfahren zur Schaedlingsbekaempfung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1013919B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1717103A1 (de) * | 1968-02-03 | 1971-08-05 | Basf Ag | Nichtwaessrige fluessige Zubereitungen mit biologisch aktiven Wirkstoffen |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2485987A (en) * | 1944-02-19 | 1949-10-25 | Commercial Solvents Corp | Aminodioxanes as insecticides |
US2540988A (en) * | 1946-06-19 | 1951-02-06 | Monsanto Chemicals | 4-keto-1,3-benzodioxane derivatives |
-
1952
- 1952-12-16 DE DEST5744A patent/DE1013919B/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2485987A (en) * | 1944-02-19 | 1949-10-25 | Commercial Solvents Corp | Aminodioxanes as insecticides |
US2540988A (en) * | 1946-06-19 | 1951-02-06 | Monsanto Chemicals | 4-keto-1,3-benzodioxane derivatives |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1717103A1 (de) * | 1968-02-03 | 1971-08-05 | Basf Ag | Nichtwaessrige fluessige Zubereitungen mit biologisch aktiven Wirkstoffen |
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