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Insektizides Wirkstoffgemisch
Die Erfindung betrifft insektizidewirkstoffe und Wirkstoffgemische auf der Basis von halogensubstituierten l, l-Diphenyl-2, 2-dichlorcyclopropan. Es ist zwar die insektizide Wirksamkeit von Verbindungen des nicht halogensubstituierten und nicht chlorierten l, 1-Diphenylcyclopropans und Derivaten in der franz. Patentschrift Nr. 913.366 (Geigy) beschrieben, doch entfalten die Halogenderivate des l, l-Diphenyl-2, 2-dichlorcyclopropans, die als neue Substanzen hergestellt und auf Toxizität gegen- über Insekten untersucht wurden, eine wesentlich andersartige Wirkung.
Die Erfindung betrifft daher insbesondere insektizide Wirkstoffgemische, welche wenigstens ein
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Es wird vermutet, dass die Unfähigkeit von Insekten, eine Dehydrochlorierung der vorstehend genannten Verbindungen vorzunehmen, für die einzigartige Wirksamkeit dieser Verbindungen gegen schädliche Insekten, die DDT-resistent geworden ist, verantwortlich ist.
Bei Verwendung von 1- (4-Chlor- phenyl)-1-(4'-chlorphenyl)-2,2-dichlorcyclopropan als Testverbindung wurde festgestellt, dass die LD50 dieser Verbindung bei DDT-resistenten Fliegen, wie später in den Versuchsdaten angegeben, 0, 5 y/In- sekt gegenüber > 200 y/Insekt für DDT selbst beträgt, während die LD50 der gleichen Verbindung bei DDT-resistenten Larven der Tabakknospenmade (tobacco budwortn) (35 mg) 4, 0 y im Vergleich zu > 100 y für DDT selbst beträgt.
Es wurde ferner festgestellt, dass die vorstehend genannten Verbindungen ausser der einzigartigen
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insektiziden Wirksamkeit eine sehr geringe Toxizität haben. Es wurde gefunden, dass die LD50 von 1- (4-Chlorphenyl) -1- (4'-chlorphenyl) -2. 2-dichlorcyclopropan bei männlichen und weiblichen Ratten bei oraler Verabfolgung 1090 mg/kg beträgt. Dies entspricht einem 4fachen Sicherheitsspielraum gegenüber DDT selbst. Bei Hautadsorptionsversuchen wurde festgestellt, dass die Anwendung von 1000 mg der gleichen Verbindung pro kg bei männlichen und weiblichen Kaninchen nicht letal ist.
Bei Versu- chen zur Ermittlung der Phytotoxizität bei Pflanzen wurde bei Anwendung dieser Verbindung in einer
Menge von 28, 35 kg/ha bei den verschiedensten Nutzpflanzen keine Phytotoxizität festgestellt.
Bei der Bekämpfung von schädlichen Insekten werden die erfindungsgemässen Wirkstoffe entweder als solche oder in insektiziden Präparaten, die diese Wirkstoffe enthalten, auf die Insekten oder ihre Umgebung in einer lethalen oder toxischen Menge angewendet. Dies kann geschehen, indem man diese Wirkstoffe oder die insektiziden Präparate, die diese Wirkstoffe enthalten, in oder um eine befallene Umgebung oder in oder um eine Umgebung, die die Insekten bevorzugen, z. B. auf landwirtschaftlichen Nutzflächen oder andern Wachstumsmedien oder sonstigen Medien, die von den Schädlingen zum Aufenthalt oder zur Ernährung oder für Fortpflanzungszwecke bevorzugt werden, in beliebiger üblicher Weise, bei der die Insekten der insektiziden Wirkung der Wirkstoffe ausgesetzt werden, verteilt.
Diese Verteilung kann erfolgen, indem man feinteilige feste Präparate nach beliebigen bekannten Methoden, z. B. mit Hilfe von motor- oder handgetriebenen Stäube- und Streuvorrichtungen, auf eine Oberfläche aufbringt, die von den Insekten befallen ist oder diese anzieht, z. B. die Oberfläche von landwirtschaftlichen Flächen oder andern Aufenthaltsmedien, z. B. die oberhalb des Erdbodens befindlichen Teile der Wirtspflanzen.
Auch zur Anwendung unterhalb der Oberfläche kann diese Verteilung vorgenommen werden, indem man einfach die jeweiligen Wirkstoffe als solche oder insektizide Stäubemittel oder feinteilige Feststoffe, die diese Wirkstoffe enthalten, mit der befallenen Umgebung oder der von den Insekten bevorzugten Umgebung mischt oder ein flüssiges Trägermaterial für die jeweiligen Wirkstoffe verwendet und die flüssigen Präparate eindringen lässt.
Die gemäss der Erfindung hergestellten Wirkstoffe können zwar als solche zur Bekämpfung schädlicher Insekten verwendet werden, jedoch wendet man sie vorzugsweise in Form einer Dispersion in einem geeigneten Streckmittel an. Der Ausdruck "Dispersion" wird in diesem Zusammenhang in seinem weitesten Sinne gebraucht. Beispielsweise bedeutet er, dass Teilchen der jeweiligen Wirkstoffe von molekularer Grösse sein und in einem geeigneten organischen Lösungsmittel in wahrer Lösung gehalten werden können. Der Ausdruck bedeutet ferner, dass die Teilchen von kolloidaler Grösse und in einer Flüssigphase in Form von Suspensionen oder Emulsionen oder in Form von Teilchen verteilt sein können, die durch oberflächenaktive, nicht-ionisierende Mittel in Suspension gehalten werden.
Der Ausdruck bedeutet ferner, dass die Teilchen in einem halbfesten viskosen Träger, wie Petrolatum, oder in einer andern Salbengrundlage von nicht-ionisierender Natur verteilt sein können, wobei sie in dem halbfesten Material tatsächlich gelöst oder mit Hilfe geeigneter nicht-ionisierender oberflächenaktiver Mittel darin in Suspension gehalten werden können. Der Ausdruck bedeutet ausserdem, dass die Teilchen mit einem festen Trägermaterial gemischt und darin verteilt sein können, wobei ein Gemisch in feinteiliger Form, z. B. in Form von Pellets, Granulat, Pulver oder Stäubemittel, erhalten wird. Die Teilchen können ferner in Mischungen vorliegen, die sich zur Anwendung als Aerosole eignen. Hiezu gehören Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen der jeweiligen Wirkstoffe in einem Trägermaterial, z. B. Dichlordifluormethan u. ähnl.
Fluorchloralkanen oder in Gemischen dieser Trägermaterialien miteinander und/oder mit andern Substanzen, wobei diese Träger unterhalb von Raumtemperatur bei Normaldruck sieden. Unter "Streckmittel" sollen alle Substanzen verstanden werden, in denen die jeweiligen Wirkstoffe dispergiert sind. Hiezu gehören somit die Lösungsmittel einer wahren Lösung, die Flüssigphase von Suspensionen, Emulsionen oder Aerosolen, die halbfesten Träger von Salben und die feste Phase von feinteiligen Feststoffen, z. B. Pellets, Granulat, staub-und pulverförmige Substanzen.
Die Konzentration der gemäss der Erfindung hergestellten Wirkstoffe in den Präparaten liegt innerhalb weiter Grenzen und wird so gewählt, dass die erforderliche Dosis (d. h. die toxische oder letale Menge) auf die Schädlinge oder die Umgebung der Schädlinge angewendet wird. Wenn das Streckmittel eine Flüssigkeit oder ein Gemisch von Flüssigkeiten ist (z. B. in Lösungen, Suspensionen, Emulsionen oder Aerosolen), liegt die Konzentration des Wirkstoffs, mit der die gewünschte Dosierung erzielt wird, im allgemeinen im Bereich von 0,001 bis 50 Gew.-%. Wenn das Streckmittel ein halbfestes oder festes Material ist, liegt die zur Erzielung der gewünschten Dosierung angewendete Konzentration des Wirkstoffs im allgemeinen im Bereich von 0,01 bis 25 Gew. -0/0.
Eine grosse Zahl organischer Flüssigkeiten kann zur Herstellung von Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen der Wirkstoffe verwendet werden. Geeignet sind beispielsweise Isopropyläther, Aceton,
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Methyläthylketon, Octanon, Dioxan, Cyclohexanon, Tetrachlorkohlenstoff, Äthylendichlorid, Tetrachloräthan, Hexan, Heptan u. ähnl. höhere flüssige Alkane, hydrierte Naphthaline, Lösungsbenzol, Benzol, Toluol, Xylol, Erdölfraktionen (z.
B. solche, die fast vollständig unter 2040 C sieden und einen Flammpunkt oberhalb von etwa 270 C haben, insbesondere Leuchtpetroleum), Mineralöle mit einem nicht sulfonierbaren Rest von mehr als etwa 80go, vorzugsweise von mehr als etwa zo In Fällen, in denen Bedenken wegen der Phytotoxizität des organischen flüssigen Streckmittels bestehen, kann ein Teil dieses Streckmittels durch niedrigmolekulare aliphatische Kohlenwasserstoffe ersetzt werden, z. B. durch Dipenten, Diisobutylen, trimeres Propylen u. dgl. oder durch geeignete polare organische Flüssigkeiten, z. B. aliphatische Äther und aliphatische Ketone mit nicht mehr als etwa 10 C-Atomen, z. B.
Aceton, Methyläthylketon, Diisobutylketon, Dioxan, Isopropyläther u. dgl. In gewissen Fällen ist es vorteilhaft, Gemisch von organischen Flüssigkeiten als Streckmittel zu verwenden, z. B. ein Gemisch eines aromatischen Kohlenwasserstoffs mit einem aliphatischen Keton.
Wenn die Wirkstoffe als Aerosole angewendet werden sollen, ist es zweckmässig, die Verbindungen in einem geeigneten Lösungsmittel zu lösen und die erhaltene Lösung in Dichlordifluormethan oder einem ähnlichen Chlorfluoralkan oder in Gemischen von Chlorfluoralkanen mit oder ohne andere Dispergiermittel für Aerosole, die bei Normaldruck unterhalb von Raumtemperatur sieden, zu dispergieren. Sehr vorteilhaft für die Bekämpfung fliegender Insekten, insbesondere DDT-resistenter Moskitos im Bereich des Haushalts, sind die unter Druck stehenden Aerosoldosen, die die Wirkstoffe enthalten.
Die Wirkstoffe werden vorzugsweise in Form von Emulsionen oder Suspensionen angewendet. Emulsionen oder Suspensionen werden hergestellt, indem die Wirkstoffe als solche oder in Form einer organischen Lösung in Wasser mit Hilfe eines wasserlöslichen nichtionogenen oberflächenaktiven Mittels dispergiert werden. Der Ausdruck "oberflächenaktives Mittel" wird ebenso wie im Band II des Buches "Surface Active Agents and Detergents" von Schwartz, Perry und Berch, Interscience Publishers, Inc.,
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sich zur Vermischung mit den Wirkstoffen eignen, um bessere Benetzung und Verteilung des Wirkstoffs im Wasser oder im Trägermaterial, in dem die Wirkstoffe unlöslich sind, durch Verringerung der Oberflächenspannung des Wassers sicherzustellen (s. auch "Chemistry of Insecticides, Fungicides and Herbicides", 2. Auflage, S. 280).
Die in Frage kommenden oberflächenaktiven Mittel sind die wohlbekannten kapillaraktiven Substanzen, die nichtionisierend (oder nichtionogen) sind und ausführlich in Band I und II des oben genannten Buches von Schwartz, Perry und Berch sowie in der Ausgabe November 1947 von"Chemical Industries" (S. 811 bis 824) in einer Arbeit "Synthetic Detergents" von John W. McCutcheon sowie in den Ausgaben Juli, August, September und Oktober 1952 von "Soap and Sanitary Chemicals" unter dem Titel "Synthetic Detergents" beschrieben sind. Bevorzugt werden die wasserlöslichen nichtionogenen oberflächenaktiven Mittel, die in der USA-Patentschrift Nr. 2, 846, 398 beschrieben sind.
Die Wirkstoffe können nach geeigneten Verfahren (z. B. Wälzen oder Mahlen in festen organischen oder anorganischen Streckmitteln dispergiert und in feinteiliger Form angewendet werden. Feststoffe dieser Art sind beispielsweise Tricalciumphosphat, Calciumcarbonat, Kaolin, Kieselgur, Talkum, Bentonit, Fullererde, Pyrophillit, Diatomeenerde, gebrannte Magnesia, vulkanische Asche, Schwefel u. ähnl. anorganische Feststoffe sowie organische Stoffe, wie beispielsweise Korkmehl, Holzmehl und Walnussschalenmehl. Bevorzugt als feste Trägerstoffe werden die als Adsorptionsmittel dienenden Erden, z. B. Bentonit.
Die Gemische können zur Insektenbekämpfung in trockener Form verwendet werden oder die trockenen feinteiligen Feststoffe können durch Zusatz wasserlöslicher nichtionogener oberflächenaktiver Mittel durch Wasser benetzbar gemacht werden, wobei stabile wässerige Dispersionen oder Suspensionen erhalten werden, die als Sprüh- und Spritzmittel verwendet werden können. Für besondere Zwecke können die Wirkstoffe in einem halbfesten Streckmittel, z. B. Petrolatum, mit oder ohne Lösungsvermittler und/oder nichtionogene oberflächenaktive Mittel dispergiert werden.
Ein Konzentrat, z. B. als Grundlage für ein Sprühmittel oder Streu-oder Stäubemittel, kann in einer solchen Form hergestellt werden, dass durch blosses Mischen mit Wasser oder einem festen Streckmittel (z. B. pulverförmigem Ton oder Talkum) oder einem andern, billigen, leicht erhältlichen Material ein leicht herstellbares Sprüh- oder Streu- oder Stäubemittel für den Haushalt oder für landwirtschaftliche Zwecke erhalten wird. In solchen Konzentraten sind die Wirkstoffe gewöhnlich in einer Konzentration von 5 bis 95 Gew. -0/0 vorhanden. Den Rest bilden ein oder mehrere bekannte insektizide Hilfsstoffe, z.
B. oberflächenaktive Erden, Lösungsmittel, Verdünnungsmittel, Trägermittel, Klebstoffe, Verteilungsmittel, Befeuchtungsmittel u. dgl.
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<tb> Testverbindung <SEP> Konzentration, <SEP> ppm
<tb> 2, <SEP> 0 <SEP> 0, <SEP> 2 <SEP> 0, <SEP> 02 <SEP>
<tb> Verbindung <SEP> A <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 60
<tb> Verbindung <SEP> B <SEP> 100 <SEP> 90 <SEP> 10
<tb> Verbindung <SEP> C <SEP> 100 <SEP> - <SEP> -
<tb>
Prodenia eridania : Eine Grundlösung der zu prüfenden Verbindung wurde hergestellt, indem 100 mg der Verbindung in 10 cm3 Aceton gelöst wurden. Ein aliquoter Teil von 1 cm3 dieser Grundlösung wurde mit 9 cm3 Aceton verdünnt, wobei eine Lösung erhalten wurde, die 1, 0 Mikrogramm pro Mikroliter der zu prüfenden Verbindung enthielt.
Die letztgenannte Lösung wurde in eine 0,25 cm3-Spritze gegeben, die dann in einer Vorrichtung zur örtlichen Anwendung angeordnet wurde, die so geeicht war, dass pro Hub 1 Mikroliter abgegeben wurde. Der Applikatorhebel wurde mehrmals gedrückt, um sicherzustellen, dass keine Luftblasen in der Nadel eingeschlossen waren. Die Nadel wurde mit Filterpapier abgewischt, um etwaige überschüssige Lösung zu entfernen. Der Applikatorhebel wurde einmal gedrückt, wobei 1 Mikroliter abgegeben wurde, das unmittelbar auf je 12 Scheiben von Limabohnenblättern von 6,4 mm Durchmesser gegeben wurde. Einzelne Larven von Prodenia eridania wurden neben jede Scheibe gesetzt und in einer Kunststoffkappe von 22 mm Durchmesser eingeschlossen. Nach 48 h bei Raumtemperatur wurden die toten Larven gezählt.
Jede Larve, die zu irgendeiner Bewegung fähig war, wurde
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als lebend angesehen. Der Prozentsatz der getöteten Larven, bezogen auf die Menge der Testverbindung als y/Insekt, ist nachstehend in Tabelle II genannt.
Tabelle II
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<tb>
<tb> Testverbindung <SEP> y/Insekt
<tb> 1, <SEP> 0 <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP>
<tb> Verbindung <SEP> A <SEP> 100 <SEP> 33
<tb> Verbindung <SEP> B-Verbindung <SEP> C <SEP> 100 <SEP> 80
<tb>
Die Wirksamkeit von 1- (4-Chlorphenyl) -1- (4'-chlorphenyl) -2, 2-dichlorcyclopropan gegen DDTresistente Fliegen wurde in folgenden Versuchen ermittelt : Weibliche Hausfliegen eines Alters von 2 bis
3 Tagen wurden mit gasförmiger Kohlensäure betäubt und mit einer Pinzette einzeln an einem Flügel aufgenommen. Ein 1 Mikroliter-Tropfen der Lösung der Verbindung wurde auf eine Fliege aufgebracht (Rücken des Prothorax). Für jeden Einzelversuch bei einer bestimmten Dosis wurden gewöhnlich 10 Flie- gen verwendet.
Die Zahl der Wiederholungsversuche war verschieden je nach der Genauigkeit, die für einen Test gewünscht wurde. Die behandelten Fliegen wurden in 250 cm3-Kartons gegeben, die oben mit einem
Drahtnetz abgedeckt waren. Während der Nachbehandlungszeit wurde den Fliegen flüssige Nahrung ge- geben. Die Fliegen wurden bei der im Laboratorium herrschenden Temperatur und relativen Feuchtig- keit gehalten. Die getöteten Fliegen wurden 24 h nach der Behandlung gezählt. Fliegen, die keine normalen Lauf- und Flugbewegungen ausführen konnten, wurden als tot angesehen. Die Versuche wur- den an Hausfliegen (Musca domestica) des"Roper-Stamms"durchgeführt.
Bei der Ermittlung der wirksamkeit von 1-(4-Chlorphenyl)-1-(4'-chlorphenyl)-2,2-dichlorcyclo- propan gegen DDT-resistente Larven der Tabakknospenmade (tobacco budworm) wurden Versuche wie folgt durchgeführt : l Tropfen von 1 Mikroliter einer chemischen Lösung (aus dem Tropfenapplikator) wurde auf den Rücken des Thorax von Larven (gewöhnlich spätes drittes bis mittleres viertes Übergangs- stadium) gegeben. Die behandelten Larven wurden in Petrischalen aus Kunststoff gegeben, die feuchtes
Filterpapier (9 cm) und reichlich Nahrung (Bohnenblätter) enthielten, so dass sie nach der Behandlung nach Belieben fressen konnten. Die Versuche wurden im Laboratorium 48 h durchgeführt. Nach dieser
Zeit wurden die getöteten Larven ermittelt. Jede Larve, die zu irgendeiner Bewegung fähig war, wurde als lebend angesehen.
Die Versuchslarven gehörten zum sogenannten Texasstamm.
Die erfindungsgemäss verwendbaren 1- (4-Halogenphenyl)-1-(4'-halogenphenyl)-2,2-dichlorcyclo- propane können durch Umsetzung eines l, l-Di- (p-halogenphenyI)-äthylens der Strukturformel
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nen in beliebiger Weise in einem aprotonischen Lösungsmittel gemischt und erhitzt werden. Als Lösungsmittel wird vorzugsweise Benzol verwendet, jedoch sind auch andere Lösungsmittel, wie Chlorbenzol, Methoxy- äthan, Sulpholan, Dimethylformamid u. dgL. geeignet. Die Temperatur ist verschieden je nach dem verwen- detenLösungsmittel, das vorzugsweise oberhalb von 50 C sieden sollte. Die Reaktion wird so lange durchgeführt, bis sie im wesentlichen vollendet ist. Dies ist gewöhnlich nach etwa 2 h der Fall, jedoch sind längere Reaktionszeiten nicht nachteilig.
Als Nebenprodukt entsteht Phenyl-quecksilberchlorid oder-bromid, das durch Filtration entfernt werden kann. Das gewünschte Endprodukt kann in üblicher Weise, z. B.
Eindampfen und Filtration, isoliert werden. Ausbeuten von fast 1000/0 sind erzielbar. Die Herstellung nach diesem Verfahren wird in den folgenden Beispielen beschrieben.
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Beispiel l : 3, 97 g Trichlormethylphenylquecksilber wurden zu 1, 77 g 1,1-Di-(p-chlorphenyl)- - äthylen in 50 ems Benzol gegeben. Die Lösung wurde 36 h am Rückflusskühler erhitzt. Das gebildete Phenylquecksilberchlorid wurde abfiltriert und der Rückstand nach dem Abdampfen des Filtrats aus Petroläther (40 bis 60 C) und Methanol umkristallisiert.
Die Ausbeute an 1- (4-Chlorphenyl)-1- (41-chlor-
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-2, 2-dichlorcyclopropanAnalyse :
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<tb>
<tb> Berechnet <SEP> für <SEP> C15H10Cl4: <SEP> C <SEP> 54, <SEP> 2 <SEP> H <SEP> 3, <SEP> 0 <SEP> Cl <SEP> 42, <SEP> 8
<tb> Gefunden <SEP> : <SEP> C <SEP> 54, <SEP> 3 <SEP> H <SEP> 3, <SEP> 2 <SEP> C142, <SEP> 5 <SEP>
<tb>
Beispiel 2 : 3, 52 g 1,1-Di-p-fluorphenyläthylen wurden mit einer Lösung von 6, 5 g Phenyl- -(trichlormethyl)-quecksilber in 70 cm3 Chlorbenzol 4, 5 h am Rückflusskühler erhitzt. Das ausgefällte Phenylquecksilberchlorid wurde abfiltriert und das Lösungsmittel abgetrennt. Das restliche Öl wurde aus Petroläther umkristallisiert, wobei 1- (4-Fluorphenyl)-1-(4'-fluorphenyl)-2, 2-dichlorcyclopropan in Form von Prismen vom Schmelzpunkt 1140 C erhalten wurde.
Analyse :
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<tb>
<tb> Berechnet <SEP> für <SEP> C15HlnC <SEP> : <SEP> C <SEP> 60. <SEP> 2 <SEP> H <SEP> 3, <SEP> 3 <SEP> Cl <SEP> 23, <SEP> 8 <SEP>
<tb> Gefunden <SEP> : <SEP> C <SEP> 60, <SEP> 0 <SEP> H <SEP> 3, <SEP> 6 <SEP> Cl <SEP> 23, <SEP> 3 <SEP>
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Beispiel 3 : 3,38 g 1,1-Di-p-bromphenyläthylen wurden auf die in Beispiel 2 beschriebene Weise mit 4 g Phenyl- (trichlormethyl)-quecksilber behandelt. Das Produkt wurde aus Petroläther und abschliessend aus Äthanol umkristallisiert, wobei 1-(4-Bromphenyl-1-(4'-bromphenyl)-2,2-dichloxcyclopropan in Form von farblosen Prismen vom Schmelzpunkt 1360 C erhalten wurde.
Analyse :
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<tb> Berechnet <SEP> für <SEP> C15H10Br2Cl2 <SEP> : <SEP> C <SEP> 43,5 <SEP> H <SEP> 4,6
<tb> Gefunden: <SEP> C <SEP> 42,8 <SEP> H <SEP> 4,6
<tb>
Die als Ausgangsmaterialien verwendeten 1,1-Di-(p-halogenphenyl)-äthylene können nach bekannten Methoden hergestellt werden, z. B. aus p-substituiertem Phenylmagnesiumbromid Äthylacetat oder aus Methylmagnesiumjodid und 4, 41-disubstituiertem Benzophenon mit anschliessender Dehydratisierung oder aus substituiertem Acetophenon, wie in"Organic Syntheses"Collective Volumes I, S. 221 bis 222, Ausgabe 1932, beschrieben.
Nach einem andern Verfahren, das nachstehend in Verbindung mit der Herstellung von 1- (4-Chlorphenyl)-1-(4'-chlorphenyl)-2,2-dichlorcyclopropan kurz beschrieben wird, wirdl, l-Di- (p-chlorphe- ny1) -äthylen mit einem Haloform und einer Base umgesetzt. Das Verfahren umfasst beispielsweise die Umsetzung von Chloroform und Kalium-t-butoxyd, jedoch können auch andere Basen, wie Butyllithium, Methyllithium und Natriumhydrid, verwendet werden, während Bromdichlormethan an Stelle von Chloroform verwendet werden kann. Andere Möglichkeiten sind die Umsetzung des 1, 1- (p-chlorphenyl)-äthylens mit Natriummethoxyd und Äthylchloracetat oder die Umsetzung mit Natriumtrichloracetat.
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