DE10133604A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Hin- und Herbewegen von Luntenführern - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Hin- und Herbewegen von Luntenführern

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Wolf-Dieter Kuehn
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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Hin- und Herbewegen von auf mindestens einer angetriebenen Luntenführerschiene 5 angeordneten, über einen bestimmten Breitenbereich laufenden Luntenführung am Eingang von Streck- oder Lieferwerken 1 mit elastischen Walzenbelägen bei einer Textilmaschine, insbesondere Ringspinn- oder Vorspinnmaschine. Erfindungsgemäß wird die Bewegung der Luntenführer 10 so gesteuert, dass sich eine Vergleichmäßigung der Verweildauer der Luntenführer 10 über den gesamten Breitenbereich B ergibt.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Hin- und Herbewegen von auf mindestens einer angetriebenen Luntenführerschiene angeordneten Luntenführern über einen bestimmten Breitenbereich am Eingang von Streck- oder Lieferwerken mit elastischen Walzenbezügen bei einer Textilmaschine, insbesondere Ringspinn- oder Vorspinnmaschine.
  • Als Stand der Technik ist bereits ein Streckwerk für Kammgarn-Spinnmaschinen bekannt (DE 972 392 C2), bei welcher Hin- und Herbewegungen von Luntenführerschienen über ein exzentrisch gelagertes Zahnrad und ein in dieses eingreifende elliptische Zahnrad von dem Antrieb eines Speisezylinders nach vorheriger Herabsetzung der Drehzahl abgeleitet werden. Hierdurch soll ein Einlaufen der Lunten und Fäden in die elastischen Walzenbeläge in einer Laufstellung verhindert werden. Es liegt bei dieser bekannten Bauform ein etwa sinusförmiger Weg/Zeit-Verlauf der Bewegung der Luntenführer vor.
  • Ein weiterer Stand der Technik betrifft ein Verfahren sowie ein Vorrichtung zur Verlängerung der Lebensdauer des Riemchens eines Riemchen-Lieferwerkes für Textilfäden mittels eines eine Hubbewegung quer zum Fadenlauf ausführenden Fadenführers (DE 25 31 359 C2). Hier finden zwei Exzenterbolzen Anwendung, wobei der eine Exzenterbolzen in einer exzentrischen Kreisnut einer Kreisscheibe eingreift, während auf dem anderen Exzenterbolzen ein Zahnrad sitzt, welches mit einem auf einem weiteren Exzenterbolzen fest angeordneten Zahnrad in Eingriff steht. Es ergibt sich daraus eine Konstruktion, bei welcher zwei sinusförmige Weg/Zeit-Verläufe der Bewegung der Luntenführer überlagert sind.
  • Diese vorgenannten sinusförmigen Weg/Zeit-Verläufe der Bewegungen haben den Nachteil, dass die Luntenführer in den Umkehrbereichen länger verweilen als in den Mittelbereichen. Daraus ergibt sich, dass der Verschleiß der elastischen Walzenbeläge in diesen Umkehrbereichen größer ist als den Mittelbereichen. Ein weiterer Nachteil ist, dass diese bekannten Antriebe nicht oder nur sehr beschränkt an besondere Laufverhältnisse angepasst werden können.
  • Entsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine einfach gestaltete Konstruktion bzw. ein entsprechendes Verfahren zu schaffen, bei welchem der Verschleiß bzw. das Einlaufen der elastischen Walzenbeläge noch gleichmäßiger über den Bereich der Hin- und Herbewegung (Changierbereich) verteilt wird, wobei die Möglichkeit gegeben sein soll, die Changierbewegung auf unterschiedliche Verschleißbilder der elastischen Walzenbeläge abzustellen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Bewegung der Luntenführer so gesteuert wird, dass sich eine Vergleichmäßigung der Verweildauer der Luntenführer über den gesamten Breitenbereich ergibt. Hieraus resultiert vorteilhafterweise, dass die Verweildauer der Luntenführer im allgemeinen gleichmäßig über die Changierbreite verteilt wird; in einer Ausführungsform können die Luntenführer - wenn sie beispielsweise schrittweise bewegt werden - an jedem Verweilpunkt gleich lange stehen gelassen werden; in einer anderen Ausführung bei kontinuierlicher Bewegung werden diese mit gleichbleibender Geschwindigkeit angetrieben. Die Luntenführer werden hierzu mittels eines motorischen, insbesondere elektromotorischen Antriebs in Zeitintervallen an unterschiedlichen Positionen entlang des Changierbereichs bewegt und dort für gewisse Zeit stehen gelassen oder aber langsam kontinuierlich weiterbewegt.
  • Bei einer Vorrichtung zum Hin- und Herbewegen von Luntenführern ist erfindungsgemäß dem Antrieb eine Steuereinheit zugeordnet, welche diesen in bestimmten Zeitintervallen für die vorgesehene Zeitdauer ein- und ausschaltet, bzw. dessen Drehzahl bestimmt und die Drehrichtung je nach vorgesehener Verlegerichtung der Luntenführer umkehrt.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
  • Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Luntenführerschiene im Bereich von Streckwerkwalzen.
  • Fig. 2 bis 4 schematische Diagramme von Bewegungsabläufen, wie sie mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt werden.
  • In Fig. 1 ist in der Draufsicht eine Vorrichtung zum Hin- und Herbewegen von Luntenführern 10 am Eingang von Streck- oder Lieferwerken 1 an einer Textilmaschine dargestellt. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Ringspinnmaschine oder um eine Vorspinnmaschine handeln. Über eine Antriebswelle 7 sowie ein Streckwerksgetriebe 14 werden die einzelnen stählernen Streckwerksunterwalzen 3 des Streckwerks angetrieben.
  • Die elastischen Oberwalzen, die jeder der Unterwalzen 3 an jeder Spinnstelle zugeordnet sind, sind hier weg gelassen.
  • Diesen Streckwerkswalzen 3 ist mindestens eine Luntenführersschiene 5 zugeordnet, welche entsprechend den vorhandenen Arbeitsstellen eine Anzahl von Luntenführern 10 aufweist. Diese Luntenführer 10 führen eine Changierbewegung, das heißt Hin- und Herbewegung von Lunten 8 durch, mit dem Zweck, ein Einlaufen dieser Lunten in die elastischen Walzenbeläge der Streckwerksoberwalzen in einer Laufstellung zu verhindern.
  • Die Luntenführerschiene 5 ist über eine Schubmutter 22 mit einer Gewindespindel 24 verbunden, welche am Ausgang eines Getriebes 12 angeordnet ist. Das Getriebe 12 wird von einem Motor 15 angetrieben, der von einer Steuervorrichtung 20 gesteuert wird. Die Luntenführer 10 bewegen sich hierbei über einen bestimmten Breitenbereich B der elastischen Walzenbeläge.
  • Der Gewindebereich G der Gewindespindel 15 ist hierbei auf den Breitenbereich B der Luntenführer 10 abgestellt, um ein unerwünschtes Überlaufen der vorgesehenen Endstellungen sowie ein zu Beschädigungen führendes Weiterlaufen einwandfrei zu verhindern.
  • Durch die Steuereinheit 20 wird die Bewegung der Luntenführerschiene 5 und damit die der Luntenführer 10 so gesteuert, dass sich eine Vergleichsmäßigung der Verweildauer der Luntenführer 10 über den gesamten Breitenbereich B ergibt.
  • Nach Fig. 2, welche ein Diagramm über den Breitenbereich B und die Zeitachse t darstellt, besteht die Möglichkeit, dass beim schrittweisen Bewegen I, II, III usw. der Luntenführer 10 diese an jedem Verweilpunkt a, b, c, usw. gleich lange stehen gelassen werden. Weiterhin kann im Umkehrbereich U, wie gestrichelt dargestellt, eine kürzere Verweilzeit vorgesehen sein. Fig. 2 zeigt damit ein schrittweises Hin- und Herbewegen der Luntenführer 10, gesteuert über die Steuervorrichtung 20, wobei diese Bewegung über den Motor 15, das Getriebe 12, die Gewindespindel 24 sowie die Schubmutter 22 auf die Luntenführerschiene 5 eingeleitet wird.
  • Wenn die Changierbreite B gering ist z. B. ±3 mm, nähert sich bei schrittweiser Verlagerung und mindestens sechs Positionen der Abstand zwischen den Positionen der Laufbreite der Lunten 8, so dass die Luntenführer 10 jeweils wieder in die gleichen Positionen geführt werden können. Bei größeren Changierbreiten (bspw. bis 12 bis 15 mm) und wenn die Anzahl angefahrener Positionen über die Changierbreite gering ist, besteht die Möglichkeit, dass die vorgenannten Positionen verlegt werden. Sie können hierbei programmiert werden, wobei auch die erfindungsgemäße Möglichkeit besteht, sie mittels eines Zufallsgenerators auszuwählen.
  • Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsmöglichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens in Diagrammform wiederum mit der Breite B als Changierbreite und die Zeitachse (t). Hier findet ein stetiges Hin- und Herbewegen, das heißt Changieren, der auf der Luntenführerschiene 5 angeordneten Luntenführer 10 im vorgenannten Sinne statt.
  • Die Weite der Luntenführung 5 ist im allgemeinen größer als die Breite der geführten Lunten 8; die Lunten 8 liegen demzufolge meist an einer Flanke der Luntenführer 10 an. Beim Wechsel der Bewegungsrichtung tritt eine Art Hysterese insofern auf, als Lunten 8 länger in ihrer Position bleiben, bis sie an der anderen Flanke des Luntenführers 10 zur Anlage kommen und in die andere Richtung geführt werden.
  • Um diesen Nachteil zu vermeiden, besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit, dass die Verweildauer in einer Umkehrposition U oder in beiden Umkehrpositionen U verkürzt - wie in Fig. 2 dargestellt - bzw. die Verlagerungsgeschwindigkeit in diesen Bereichen erhöht wird, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist:
    Wie ersichtlich, erfolgt in den Randbereichen R der jeweiligen Umkehrpositionen U eine schnelle Bewegung der Luntenführer 10, das heißt beispielsweise eine abrupte oder stetige Veränderung (R bzw. R') der Geschwindigkeit dieser Luntenführer, mit einer anschließenden allmählichen Ab- bzw. Zunahme der Geschwindigkeit im mittleren Breitenbereich der Changierbreite B.
  • Die Programmierbarkeit des Antriebs 15 über die Steuereinheit 20 bietet die Möglichkeit, das Verlagern der Luntenführer 10 bei Bedarf vorteilhafterweise an besondere Betriebsverhältnisse oder Einlaufbilder anpassen zu können. Als steuerbarer Antrieb können hierbei elektromotorische Antriebe, Schrittmotoren, Klinkenschaltwerke, Kolben-Zylindereinheiten oder äquivalente Vorrichtungen eingesetzt werden.
  • Durch die Erfindung ergibt sich vorteilhafterweise die Möglichkeit, auf einfache Weise sicherzustellen, dass die Luntenführer 10 ein unerwünschtes Einlaufen der Lunten in die elastischen Walzenbeläge der Streckwerkswalzen 3 einwandfrei verhindern, wobei gleichzeitig die Changierbewegung B auf unterschiedliche Verschleißbilder dieser Walzenbeläge abgestellt werden kann.

Claims (10)

1. Verfahren zum Hin- und Herbewegen von auf mindestens einer angetriebenen Luntenführerschiene (5) angeordneten Luntenführern (10) über einen bestimmten Breitenbereich (B) am Eingang von Streck- oder Lieferwerken (1) mit elastischen Walzenbelägen einer Textilmaschine, insbesondere Ringspinn- oder Vorspinnmaschine dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Luntenführer (10) so gesteuert wird, dass sich eine Vergleichmäßigung der Verweildauer der Luntenführer (10) über den gesamten Breitenbereich (B) ergibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verweildauer der Luntenführer gleichmäßig über den gesamten Breitenbereich (B) verteilt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass beim schrittweisen Bewegen (I, II . . .) der Luntenführer (10) diese an jedem Verweilpunkt (a, b, c . . .) gleich lange stehen gelassen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei kontinuierlichem Bewegen der Luntenführer (10) diese mit gleichbleibender Geschwindigkeit bewegt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verweildauer der Luntenführer (10) in mindestens einer Umkehrposition (U) der Luntenführerschiene (5) verkürzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verkürzen der Verweildauer durch Erhöhen der Bewegungsgeschwindigkeit der Luntenführer (10) im Bereich mindestens einer der Umkehrpositionen (U) erreicht wird.
7. Vorrichtung zum Hin- und Herbewegen von auf mindestens einer angetriebenen Luntenführerschiene (5) angeordneten Luntenführern (10) über einen bestimmten Breitenbereich (B) am Eingang von Streck- oder Lieferwerken (1) mit elastischen Walzenbelägen bei einer Textilmaschine, insbesondere Ringspinn- oder Streck- Zwirnmaschine, wobei die Luntenführerschiene (5) über ein Getriebe (12) mit einem Antrieb (15) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass dem Antrieb (15) eine Steuereinheit (20) zugeordnet ist, welche diesen in bestimmten Zeitintervallen für den vorgesehenen Zeitraum ein - und ausschaltet, bzw. dessen Drehzahl bestimmt und die Drehrichtung je nach vorgesehener Verlegerichtung der Luntenführer (10) umkehrt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Luntenführerschiene (5) über eine Schubmutter (22) mit einer Gewindespindel (25) am Ausgang des Getriebes (12) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch, einen auf den Breitenbereich (B) der Luntenführermaschine (10) abgestellten Gewindebereich (G) der Gewindespindel (24).
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (20) mit einem Zufallsgenerator ausgestattet ist.
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