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Die
Erfindung betrifft eine Orthese zur Behandlung der Hüftdysplasie
und der Luxationshüfte mit
gelenkig an einer Bauchschale angeordneten Oberschenkelhalterungen.
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Eine
solche Orthese ist aus der
DE
83 19 895 U1 bekannt. Dabei ist eine Oberschenkelhalterung
verschwenkbar mittels eines arretierbaren Drehteils an einer Rückenschale
eines Beckenkorbs bzw. einer Befestigungseinrichtung angebracht.
An der Rückenschale
ist zur Befestigung am Becken zusammenziehbar eine Bauchschale oder
ein Bauchgurt befestigt. Die bekannte Orthese hat den Nachteil,
daß sie
sehr groß ist.
Sie fällt
in der Öffentlichkeit sehr
auf. Häufig
ist es Eltern unangenehm, ihre Kinder mit angelegter Orthese in
der Öffentlichkeit
mitzuführen.
Die Orthese wird meist nur zu Hause angelegt. Das verzögert die
Therapie häufig
erheblich.
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Die
bekannte Orthese hat weiter den Nachteil, daß sie für den Patienten, insbesondere
Säuglinge
und Kleinkinder, unangenehm zu tragen ist, denn sie ist schwer.
In Rückenlage
kommt es häufig
zur Beschädigung
von Kleidern oder der Wickelauflage. Das Tragen der bekannten Orthese
führt häufig zur Schweißbildung,
mitunter sogar zum Wundliegen.
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Die
DE 195 00 271 C1 betrifft
eine Orthese zur Behandlung von Morbus Perthes bei Kleinkindern.
Dabei sind Oberschenkelhalterungen mit einem Spreizstab verbunden,
der ein Verschwenken der Oberschenkelhalterungen gegeneinander unmöglich macht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu
beseitigen. Es soll insbesondere eine Orthese angegeben werden,
deren Tragekomfort verbessert ist. Die Orthese soll außerdem einfach
und kostengünstig
herstellbar und universell zur Therapie der Hüftdysplasie und der Luxationshüfte einsetzbar
sein.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben
sich aus den Merkmalen der Ansprüche
2 bis 27.
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Nach
Maßgabe
der Erfindung ist vorgesehen, daß jede Oberschenkelhalterung
mittels eines Gelenks an der Bauchschale angebracht ist. Durch die
Abkehr der nach dem Stand der Technik üblichen Anbringungen der Gelenke
der Oberschenkelhalterungen an der Rückenschale in der Nähe des Hüftgelenks
des Patienten hin zur Anbringung der Gelenke der Oberschenkelhalterungen
an der Bauchschale werden neue Freiheiten in der Konstruktion der
Orthese erzielt. Es ist möglich,
auf die Rückenschale
zu verzichten. Dadurch kann Gewicht eingespart werden. Der Tragekomfort
ist erheblich verbessert. Eine Beschädigung von Kleidern oder einer
Wickelauflage in Rückenlage
kann vermieden werden. Die Bewegungsfreiheit des Patienten kann
erhöht
werden. Es ist beispielsweise möglich,
daß sich
Kleinkinder mit der erfindungsgemäßen Orthese bequem in den Handstütz begeben
können,
was mit herkömmlichen Orthesen
schmerzfrei nicht möglich
gewesen ist.
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Das
Gelenk weist ein erstes arretierbares Scharnier auf, mit dem die
Oberschenkelhalterung um eine parallel zur Körperlängsachse des Patienten verlaufende
Achse bewegbar ist. Das erste Scharnier kann, vorzugsweise mittels
einer ersten Klemmschraube, arretierbar sein. Am ersten Scharnier
ist zweckmäßigerweise
schwenkbar ein zweites Scharnier gehalten, das über ein vorgegebenes Kreissegment
schwenkbar sein kann. Der Winkel des Kreissegments beträgt zweckmäßigerweise
höchstens
30°, vorzugsweise
15°. Die
Lage des Kreissegments kann einstellbar sein. Das zweite Scharnier
kann ebenfalls mittels einer, vorzugsweise zwei, zweiten Klemmschraube/n
arretierbar sein. Nach einer weiteren Ausführungsform ist am zweiten Scharnier
ein drittes, vorzugsweise arretierbares, Scharnier gehalten. Die
Drehachse des zweiten Scharniers kann senkrecht zur Drehachse des
ersten und/oder dritten Scharniers sein.
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Ein
Gelenk mit den vorgenannten Merkmalen ermöglicht einen besonders universellen
Einsatz der vorgeschlagenen Orthese. Es kann damit eine Behandlung
der Hüftdysplasie
und der Luxationshüfte
nach allen bekannten Methoden, z.B. den Methoden nach Fettweis,
Lange oder Lorenz, erfolgen. Das vorgeschlagene Gelenk ist einfach
herstellbar. Es besteht aus wenigen Teilen. Zur Gewichtsersparnis kann
es z.B, aus Leichtmetall, wie Aluminium, gefertigt sein.
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Nach
einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal weist das zweite Scharnier
einen ersten und einen zweiten Scharnierflügel auf, wobei der erste Scharnierflügel eine
erste zylindrische Ausnehmung zur Aufnahme eines ersten Scharnierbolzens
des ersten Scharniers und der zweite Scharnierflügel eine zweite zylindrische
Ausnehmung zur Aufnahme eines zweiten Scharnierbolzen des dritten
Scharniers aufweist. Der erste Scharnierflügel kann einen Durchbruch zur
Aufnahme eines am zweiten Schar nierflügel einstückig angeformten Stehbolzens
aufweisen. Das vorgeschlagene Gelenk ist besonders kompakt aufgebaut.
Es läßt sich
ohne großen
Materialeinsatz fertigen. Es ist leicht und ermöglicht sämtliche erforderlichen Justierungen
und Bewegungen.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung eines Gelenks sind im zweiten Scharnierflügel konzentrisch
verlaufende erste schlitzartige Durchbrüche unterschiedlicher Schlitzbreite
vorgesehen. Eine fünfte Scheibe
kann mit einem zweiten zentralen Durchbruch zum Durchgriff des Stehbolzens
vorgesehen sein, wobei zweckmäßigerweise
der erste Scharnierflügel
mit einer zweiten in eine an der fünften Scheibe vorgesehene fünfte Gewindebohrung
eingreifenden Schraube mit der fünften
Scheibe verspannbar ist. In diesem Fall kann der erste Scharnierflügel und
der zweite Scharnierflügel
mittels einer in eine an der fünften
Scheibe vorgesehene fünfte
Gewindebohrung sich erstreckenden dritten Schraube verspannbar sein,
wobei die dritte Schraube die ersten und die zweiten schlitzartigen
Ausnehmungen durchgreift. – Die
vorgeschlagene weitere Ausführung
eines Gelenks ist besonders stabil. Sie ist universell und läßt sich
leicht justieren.
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Vom
dritten Scharnier erstreckt sich zweckmäßigerweise eine Stange oder
Führungsschiene, auf
der längsverschieb-
und arretierbar die Oberschenkelhalterung aufgenommen ist. Die Oberschenkelhalterung
kann z.B. in Form einer den Oberschenkel teilweise umgreifenden
Kunststoffhalbschale ausgebildet sein, welche mittels eines Klettverschlusses
am Oberschenkel befestigbar ist. Am Ende der vorerwähnten Stange
kann eine weitere Stange oder Führungsschiene
schwenkbar befestigt sein, auf der eine Unterschenkelhalterung längsverschieb-
und arretierbar aufgenommen ist. Die Unterschenkelhalterung kann ebenso
wie die Oberschenkelhalterung in Form einer mit einem Klettverschluß verschließbaren Kunststoffhalbschale
ausgebildet sein. Die Verschiebbarkeit der Ober- und Unterschenkelhalterungen
ermöglicht
eine individuelle Anpassung der Orthese an die Körpergröße des Patienten.
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Als
zweckmäßig hat
es sich erwiesen, die Gelenke in einem Winkel von 0 bis 180°, vorzugsweise
von 50°,
an der Bauchschale anzubringen. Die Gelenke können an einer Versteifungsplatte
der Bauchschale befestigt sein. Zur weiteren individuellen Anpassung
der Orthese kann die Bauchschale in ihrer Breite verstellbar sein.
Sie kann ferner mindestens einen Durchbruch zur Belüftung aufweisen.
Das spart Gewicht. Außerdem
wird ein Schwitzen des Patienten vermieden.
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Es
kann ferner ein Klettverschluß zum
Befestigen der Bauchschale am Becken bzw. am Rücken vorgesehen sein. Die vorgeschlagene
Befestigung spart Gewicht. Es kann insbesondere auf eine Rückenschale
verzichtet werden. Selbstverständlich
ist es auch möglich,
zum Befestigen am Becken eine mittels der Bauchschale zusammenziehbare
Rückenschale
vorzusehen. Die Rückenschale
kann in diesem Falle leicht ausgebildet sein, da sie nicht zur Aufnahme
der Gelenke dient. Die Gelenke können auch
an einer Aluminiumplatte angebracht sein, die an der Bauchschale
befestigt ist. Das erhöht
die Festigkeit der Orthese. Die vorzugsweise aus Kunststoff hergestellte
anatomisch geformte Bauchschale kann in diesem Fall auch zweigeteilt
sein, wobei jeder Teil der Bauchschale verschiebbar in Langlöchern an
der Aluminiumplatte befestigt ist. Eine solche verstellbare Bauchschale
läßt sich
bequem an den Körper
des Patienten anpassen.
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Es
hat sich außerdem
als vorteilhaft erwiesen, an der Bauchschale im Querschnitt T-förmig ausgebildete
Profilschienen bzw. Nutensteine zum Eingriff in dazu korrespondierend
ausgebildete schlitzartige Ausnehmungen an der Rückenschale vorzusehen. Die
Bauch- und die Rückenschale
können
auf diese Weise fest miteinander verbunden werden, d.h. ein Verkippen
der Bauch- mit der Rückenschale
ist ausgeschlossen.
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Weiter
hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die
Gelenke, die Stangen- oder Führungsschienen und/oder
die Versteifungsplatte aus Aluminium mit einer Mindestzugfestigkeit
von 500 N/mm2 herzustellen. Ein solcher
Werkstoff ist besonders leicht und fest. Das Aluminium kann zur
Verbesserung der Haltbarkeit eloxiert sein.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine Orthese und
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2 eine
Seitenansicht der Orthese nach 1.
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3 eine
Draufsicht auf eine zweite Orthese,
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4 eine
teilweise Seitenansicht der Orthese gemäß 3,
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5 eine
Schnittansicht durch eine andere Ausführungsform eines Gelenks,
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6a–c eine
Schnitt-, Seiten- und Draufsicht eines ersten Scharnierflügels des
Gelenks gemäß 6,
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7a–c eine
Schnitt-, Seiten- und Draufsicht eines zweiten Scharnierflügels des
Gelenks gemäß 6,
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8a,
b eine Drauf- und Seitenansicht eines ersten Scharnierflügels einer
Unterschenkelhalterung,
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9a,
b eine Drauf- und Seitenansicht eines zweiten Scharnierflügels einer
Unterschenkelhalterung,
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10 eine
Draufsicht auf ein weiteres Gelenk,
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11 eine
Draufsicht auf den zweiten Scharnierflügel des Gelenks gemäß 10,
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12 eine
Draufsicht auf den ersten Scharnierflügel des Gelenks gemäß 10,
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13 eine
Draufsicht auf eine Scheibe des Gelenks gemäß 10,
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14 eine
Detailansicht gemäß 10,
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15a–c
eine Seiten- und Schnittansicht sowie eine Draufsicht des zweiten
Scharnierflügels gemäß 10,
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16a–c
eine Seiten- und Schnittansicht sowie eine Draufsicht des ersten
Scharnierflügels
gemäß 10,
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17 eine
Schnittansicht gemäß 14 und
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18a–c
Seiten- und Frontansichten einer dritten Führungsschine gemäß 10.
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In
den 1 und 2 sind an einer, vorzugsweise
aus Kunststoff hergestellten, Bauchschale 1 Gelenke 2 in
einem Winkel α angebracht.
Jedes der Gelenke 2 kann längsverschieblich (hier nicht
gezeigt) in Langlöchern
parallel zur Körperlängsachse des
Patienten an der Bauchschale 1 befestigt sein. Die Bauchschale 1 ist
(hier nicht gezeigt) in ihrer Breite verstellbar. Dazu kann die
Bauchschale 1 mehrteilig ausgebildet sein, wobei zwei Schalenabschnitte z.B.
in Langlöchern
auf einer gemeinsamen Platte verschiebbar gehalten sind. Die Platte
ist vorzugsweise aus Aluminium hergestellt. An ihr können die Gelenke 2 angebracht
sein (hier nicht gezeigt). Der Winkel α beträgt vorzugsweise 50°. Jedes der
Gelenke 2 weist ein erstes Scharnier 3 auf, das
im wesentlichen aus einem in einem ersten Rohrabschnitt 4 drehbar
gehaltenen ersten Bolzen 5 besteht. Der erste Bolzen 5 ist
mittels einer in einem ersten Langloch 6 geführten ersten
Klemmschraube 7 gesichert. Der Drehwinkel des ersten Bolzens 5 wird
durch den Umfangsabschnitt bestimmt, den das erste Langloch 6 überstreicht.
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Ein
erstes freies Ende des ersten Bolzens 5 weist eine flache
Seite auf und bildet einen Schenkel eines zweiten Scharniers 8,
dessen Scharnierachse im wesentlichen senkrecht zur Scharnierachse
des ersten Scharniers 3 steht. Ein zweites freies Ende
eines zweiten Bolzens 9 weist ebenfalls eine ebene Fläche auf.
Das zweite freie Ende bildet einen weiteren Schenkel des zweiten
Scharniers 8. Die beiden Schenkel sind mit einer Schraube
oder einem Bolzen drehbar miteinander verbunden.
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Im
ersten freien Ende bzw. ersten Schenkel des zweiten Scharniers 8 ist
eine Stellschraube 10 befestigt, welche in ein zweites
Langloch 11 des zweiten Endes bzw. Schenkels ragt. Die
Schwenkbewegung des zweiten Scharniers 8 wird durch das zweite
Langloch 11 auf 10 bis 30° begrenzt. Der erste Schenkel
ist mit einer Mehrzahl von Gewindebohrungen in konzentrischer Anordnung
versehen (hier nicht gezeigt), so daß die Stellschraube 10 in
verschiedenen Stellungen befestigt werden kann. Dadurch ist es möglich, die
Lage des Kreissegments zu verändern, über welches
der zweite Schenkel bewegbar ist.
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Der
sich vom zweiten Schenkel erstreckende zweite Bolzen 9 ist
Bestandteil eines dritten Scharniers 22. Der zweite Bolzen 9 ist ähnlich wie
der erste Bolzen 5 in einem zweiten Rohrabschnitt 12 drehbar geführt. Er
ist mittels einer zweiten Klemmschraube 13, die in einem
dritten Langloch 14 geführt
ist, arretierbar. Durch Zusammenwirken der zweiten Klemmschraube 13 und
des dritten Langlochs 14 ist die Schwenkbewegung des zweiten
Bolzens 9 im zweiten Rohrabschnitt 12 begrenzt. – Die Gelenke 2 sind vorzugsweise
aus Aluminium oder Edelstahl hergestellt.
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Vom
zweiten Rohrabschnitt 12 erstreckt sich eine erste Führungsschiene 15,
an der in vierten Langlöchern 16 eine
Oberschenkelhalterung 17 klemmend gehalten ist. Die Oberschenkelhalterung 17 ist
längsverschiebbar.
An dem Gelenk 2 gegenüberliegenden
Ende der ersten Führungsschiene 15 ist
mittels eines vierten Scharniers 18 schwenkbar eine zweite
Führungsschiene 19 angebracht.
Eine Unterschenkelhalterung 20 ist ähnlich der Oberschenkelhalterung 17 längsverschiebbar
an der zweiten Führungsschiene 19 befestigt.
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Sowohl
die Oberschenkel- 17 als auch die Unterschenkelhalterung 20 können – wie gezeigt – aus Ü-förmigen Kunststoffschalen
bestehen, welche jeweils mittels eines Klettverschlusses (hier nicht
gezeigt) am Ober- bzw. Unterschenkel fixierbar sind.
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Die
Bauchschale 1 ist mittels eines weiteren Klettverschlusses 21 im
Bereich des Beckens des Patienten fixierbar. Sie kann mit Durchbrüchen (hier nicht
gezeigt) versehen sein. In der Bauchschale 1 kann ferner
eine Polsterung aufgenommen sein. Außerdem kann die Bauchschale 1 zur
Fixierung mit einem hosenträgerähnlichen
Geschirr versehen sein.
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Die 3 und 4 zeigen
ein zweites Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Orthese. Hier
ist die Bauchschale 1 polygonal ausgebildet. Sie ist an
der Innenseite mit einer Polsterung 23 versehen. Die Gelenke 2 sind
hier in einem Winkel α von etwa
90° an der
Bauchschale 1 angebracht. Mit der Bauchschale 1 lösbar verbunden
ist eine Rückenschale 24,
die aus Kunststoff bestehen kann. Auch die Rückenschale 24 kann
mit einer Polsterung 23 versehen sein. Zur Befestigung
an der Bauchschale 1 weist die Rückenschale 24 schlitzartige
Ausnehmungen 25 auf. Auf die Außenseite der Bauchschale 1 ist
eine im Querschnitt T-förmig
ausgebildete Profilschiene 26 montiert, welche in die schlitzartigen
Ausnehmungen 25 einschiebbar ist. Die Rückenschale 24 kann
im eingesteckten Zustand mittels weiterer Klettverschlüsse 27 an
der Bauchschale 1 gesichert werden.
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In 5 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Gelenks 2 gezeigt. Das erste Scharnier 3 ist hier
gebildet aus einem an einer dritte Führungsschiene 28 angebrachten
dritten Bolzen 29. Der dritte Bolzen 29 greift
in einen dritten Rohrab schnitt 30 ein, der Bestandteil
des zweiten Scharniers 8 ist. Das dritte Scharnier 22 ist
gebildet aus einem an einer vierten Führungsschiene 31 angebrachten
vierten Bolzen 32, welcher drehbar in einem vierten Rohrabschnitt 33 aufgenommen
ist. Der vierte Rohrabschnitt 33 ist ebenfalls Bestandteil
des zweiten Scharniers 8.
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Die
wesentlichen Bestandteile des zweiten Scharniers 8 sind
in den 6a–c und 7a–c nochmals
im Detail gezeigt. Ein erster Scharnierflügel 34 weist den dritten
Rohrabschnitt 30 und eine einstückig damit hergestellte erste
Scheibe 35 auf. Die erste Scheibe 35 ist mit einem
zentralen ersten Durchbruch 36 und einer Vielzahl konzentrisch
dazu angeordneter erster Gewindebohrungen 37 versehen.
Ein im dritten Rohrabschnitt 30 vorgesehenes fünftes Langloch
ist mit 38 bezeichnet.
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Ein
in den 7a–c gezeigter zweiter Scharnierflügel 39 weist
den vierten Rohrabschnitt 33 und eine einstückig damit
hergestellte zweite Scheibe 40 auf. Von der zweiten Scheibe 40 erstreckt
sich ein zentraler Stehbolzen 41, in den eine zweite Gewindebohrung 42 eingearbeitet
ist. Die zweite Scheibe 40 weist ferner in einander gegenüberliegender
Anordnung konzentrisch verlaufende erste schlitzartige Durchbrüche 43 auf.
Die ersten schlitzartigen Durchbrüche 43 erstrecken
sich vorzugsweise über
einen Winkel von 30°.
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Die 8a,
b sowie 9a, b zeigen ein Ausführungsbeispiel
des vierten Scharniers 18. Ein in den 8a,
b gezeigter dritter Scharnierflügel 44 weist
eine mit einer fünften
Führungsschiene 45 einstückig hergestellte
dritte Scheibe 46 auf, von der sich in zentraler Anordnung
ein zweiter Stehbolzen 47 erstreckt. Die dritte Scheibe 46 ist
ferner versehen mit einer dritten Gewindebohrung 48 und
einem zweiten schlitzartigen Durchbruch 49, welcher sich
konzentrisch über
einen Winkel von 120° erstreckt.
Die dritte Gewindebohrung 48 und der zweite schlitzartige
Durchbruch 49 befinden sich im selben radialen Abstand
vom zweiten Stehbolzen 47. Ein in den 9a,
b gezeigter vierter Scharnierflügel 50 weist eine
mit einer sechsten Führungsschiene 51 einstückig hergestellte
Scheibe 52 auf. Die vierte Scheibe 52 ist mit
einem zentralen zweiten Durchbruch 53, einer radial davon
beabstandeten vierten Gewindebohrung 54 und einem auf demselben
Radius befindlichen dritten schlitzartigen Durchbruch 55 versehen.
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Im
montierten Zustand durchgreift eine (hier nicht gezeigte) Klemmschraube
den zweiten schlitzartigen Durchbruch 49 und ist in der
vierten Gewindebohrung 54 aufgenommen. Eine weitere (hier
nicht gezeigte) Klemmschraube durchgreift den dritten schlitzartigen
Durchbruch 55 und ist in der dritten Gewindebohrung 48 aufgenommen.
Das so gebildete vierte Scharnier 44 ist also durch zwei
Klemmschrauben in einer vorgegebenen Stellung besonders fest arretierbar.
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In
den 10–18c ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Gelenks 2 gezeigt.
Das erste Scharnier 3 ist wiederum gebildet aus einem an
einer dritten Führungsschiene 28 angebrachten
dritten Bolzen 29. Die dritte Führungsschiene 28 ist
in den 18a–c nochmals im Detail gezeigt.
Sie weist einen zweiten Schlitz 56 auf, welche eine Veränderung der
Position der zweiten Führungsschiene 28 erlaubt. Der
dritte Bolzen 29 greift in den dritten Rohrabschnitt 30 ein,
der Bestandteil des zweiten Scharniers 8 ist. Das dritte
Scharnier 22 ist gebildet aus einem an einer vierten Führungsschiene 31 angebrachten vierten
Bolzen 32, welcher drehbar in einem vierten Rohrabschnitt 33 aufgenommen
ist. Der vierte Rohrab schnitt 33 ist ebenfalls Bestandteil
des zweiten Scharniers 8.
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Die
wesentlichen Bestandteile der weiteren Ausführungsform des zweiten Scharniers 8 sind
in den 11–16c nochmals
im Detail gezeigt. Der erste Scharnierflügel 34 weist einen
dritten Rohrabschnitt 30 und eine einstückig damit hergestellte erste
Scheibe 35 auf. Die erste Scheibe 35 ist mit einem
zentralen ersten Durchbruch 36 und in einander gegenüberliegender
Anordnung mit dritten schlitzartigen Durchbrüchen 57 versehen,
die radial verlaufen und jeweils einen Winkel von mehr als 90° einnehmen.
Ein im dritten Rohrabschnitt 30 vorgesehenes fünftes Langloch
ist mit 38 bezeichnet. Das fünfte Langloch 38 nimmt
zweckmäßigerweise
einen Winkel von etwa 180° ein.
Wie aus 16a ersichtlich ist, liegen
die Enden des fünften
Langlochs 38 auf einer Achse, die etwa unter 45° zur Achse
des ersten Durchbruchs 36 steht.
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In
den 11 und 15a–c ist ein
weiteres Ausführungsbeispiel
des zweiten Scharnierflügels 39 gezeigt.
Er weist wiederum einen vierten Rohrabschnitt 33 und eine
einstückig
damit hergestellte zweite Scheibe 40 auf. Von der zweiten
Scheibe 40 erstreckt sich ein zentraler Stehbolzen 41 in
den eine zweite Gewindebohrung 42 eingearbeitet ist. Die zweite
Scheibe 40 weist ferner konzentrisch verlaufende erste
schlitzartige Durchbrüche 43 auf.
Der eine der ersten schlitzartigen Durchbrüche 43 ist hier breiter
ausgebildet als der andere. Der eine schlitzartige Durchbruch 43 erstreckt
sich zweckmäßigerweise über einen
Winkel von etwa 120°.
Der andere ebenfalls radial verlaufende schlitzartige erste Durchbruch
erstreckt sich über
einen Winkel von vorzugsweise 30°.
Die ersten schlitzartigen Durchbrüche 43 sind hier nicht
in einander gegenüberliegender
Anordnung angebracht. Ein im vierten Rohrabschnitt 33 vorgesehenes
sechstes Langloch ist mit 58 bezeichnet. Das sechste Langloch 58 erstreckt
sich zweckmäßigerweise über einen
Winkel von etwa 90°.
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Weiterer
Bestandteil des weiteren Ausführungsbeispiels
des zweiten Scharniers 8 ist eine vorzugsweise aus Edelstahl
hergestellte fünfte
Scheibe 59. Die fünfte
Scheibe 59 weist einen zweiten Durchbruch 60 auf,
in welchen der zentrale Stehbolzen 41 drehbar eingreift.
Ferner ist die fünfte
Scheibe 59 mit zwei fünften
Gewindebohrungen 61 versehen, die in einander gegenüberliegender
Anordnung angeordnet sind.
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Die 14 und 17 zeigen
eine Drauf- bzw. Schnittansicht des weiteren Ausführungsbeispiels
des zweiten Scharniers 8. Der sich von der zweiten Scheibe 40 erstreckende
zentrale Stehbolzen 41 durchgreift den in der ersten Scheibe 35 vorgesehenen
ersten Durchbruch 36 und den in der fünfte Scheibe 59 vorgesehenen
zweiten Durchbruch 60. Der Stehbolzen 41 ist in
seiner Länge
so ausgebildet, daß mit
einer ersten Schraube 62 sowohl die zweite Scheibe 35 als
auch die fünfte
Scheibe 59 schwenkbar mit der zweiten Scheibe 40 verbunden
sind. Eine zweite Schraube 63 greift in den breiten ersten schlitzartigen
Durchbruch 43 des zweiten Scharnierflügels 39 ein. Der Kopf
der zweiten Schraube 63 liegt auf den Rändern des vierten schlitzartigen
Durchbruchs 57 des ersten Scharnierflügels 34 auf. Sie greift
mit ihrem Gewinde in die fünfte
Gewindebohrung 61 der fünften
Scheibe 59 ein, wodurch der erste Scharnierflügel 34 klemmend
mit der fünften Scheibe 59 verbunden
ist. Eine dritte Schraube 64 liegt mit ihrem Kopf auf den
Rändern
des schmalen ersten schlitzartigen Durchbruchs 43 auf.
Sie greift in eine der Gewindebohrungen 61 ein. Zur Fixierung des
zweiten Scharniers 8 wird die dritte Schraube 64 mit
der fünften
Scheibe 59 verspannt, so daß der erste Schar nierflügel 34,
der zweite Scharnierflügel 39 und
die fünfte
Scheibe 59 klemmend gehalten sind. Sofern die dritte Schraube 64 gelockert
wird, ist der zweite Scharnierflügel 39 relativ
zum ersten Scharnierflügel 34 verschwenkbar.
Die Schwenkbewegung wird durch den schmalen ersten schlitzartigen
Durchbruch 43 begrenzt.
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Die
Funktion der Orthese ist folgende:
Durch Verschwenken um die
Achse des ersten Scharniers 3 kann die Abduktion bzw. Adduktion
vorzugsweise in einem Winkel von +100° bis –20° stufenlos eingestellt werden.
Die Flexion bzw. Extension kann durch Einstellen des zweiten Scharniers 8 in
einem Winkelbereich von 0 bis 120° voreingestellt
werden. Eine Teilbewegung der Flexion bzw. Extension um einen Winkelbetrag
von vorzugsweise 30° ist möglich, indem
das zweite Scharnier 8 um den durch das zweite Langloch 11 vorgegebenen
Winkelbetrag schwenkbar ist. Die Innen- bzw. Außenrotation kann schließlich durch
eine Schwenkbewegung um die Achse des dritten Scharniers 22 einstellbar
sein. Die Schwenkbewegung kann hier über einen besonders weiten
Bereich, nämlich
von –90° bis +90°, also insgesamt
180°, erfolgen.
-
- 1
- Bauchschale
- 2
- Gelenk
- 3
- erstes
Scharnier
- 4
- erster
Rohrabschnitt
- 5
- erster
Bolzen
- 6
- erstes
Langloch
- 7
- erste
Klemmschraube
- 8
- zweites
Scharnier
- 9
- zweiter
Bolzen
- 10
- Stellschraube
- 11
- zweites
Langloch
- 12
- zweiter
Rohrabschnitt
- 13
- zweite
Klemmschraube
- 14
- drittes
Langloch
- 15
- erste
Führungsschiene
- 16
- viertes
Langloch
- 17
- Oberschenkelhalterung
- 18
- viertes
Scharnier
- 19
- zweite
Führungsschiene
- 20
- Unterschenkelhalterung
- 21
- Klettverschluß
- 22
- drittes
Scharnier
- 23
- Polsterung
- 24
- Rückenschale
- 25
- Schlitz
- 26
- Profilschiene
- 27
- weiterer
Klettverschluß
- 28
- dritte
Führungsschiene
- 29
- dritter
Bolzen
- 30
- dritter
Rohrabschnitt
- 31
- vierte
Führungsschiene
- 32
- vierter
Bolzen
- 33
- vierter
Rohrabschnitt
- 34
- erster
Scharnierflügel
- 35
- erste
Scheibe
- 36
- erster
Durchbruch
- 37
- erste
Gewindebohrung
- 38
- fünftes Langloch
- 39
- zweiter
Scharnierflügel
- 40
- zweite
Scheibe
- 41
- erster
Stehbolzen
- 42
- zweite
Gewindebohrung
- 43
- erster
schlitzartiger Durchbruch
- 44
- dritter
Scharnierflügel
- 45
- dritte
Führungsschiene
- 46
- dritte
Scheibe
- 47
- zweiter
Stehbolzen
- 48
- dritte
Gewindebohrung
- 49
- zweiter
schlitzartiger Durchbruch
- 50
- vierter
Scharnierflügel
- 51
- vierte
Führungsschiene
- 52
- vierte
Scheibe
- 53
- zweiter
Durchbruch
- 54
- vierte
Gewindebohrung
- 55
- dritter
schlitzartiger Durchbruch
- 56
- zweiter
Schlitz
- 57
- vierter
schlitzartiger Durchbruch
- 58
- sechstes
Langloch
- 59
- fünfte Scheibe
- 60
- zweiter
Durchbruch
- 61
- fünfte Gewindebohrung
- 62
- erste
Schraube
- 63
- zweite
Schraube
- 64
- dritte
Schraube
- α
- Winkel
der Gelenke