Sicherheitseinrichtung für ein Rohrleitungssystem mit mindestens einer Aus
schlagsicherung, durch die eine ein Druckmedium führende Rohrleitung hindurch
geführt ist. Unter Rohrleitungssystem wird hierbei insbesondere das Rohrleitungs
system eines Kraftwerkes, z. B. eines Kernkraftwerkes, verstanden.
Ein derartiges, sicherheitsrelevantes Rohrleitungssystem ist insbesondere in einem
Siedewasserreaktor mit entsprechenden Rohrleitungen vom Reaktordruckbehälter
(RDB) zur Turbine im Maschinenhaus vorgesehen. Derartige Rohre oder Rohr
leitungen führen üblicherweise ein Druckmedium mit einer Temperatur größer
100°C bei einem Druck von mehr als 20 bar. An den mit dem Druckbehälter ver
bundenen Rohrleitungen oder Rohrabschnitten sind zudem Durchführungen durch
den Sicherheitsbehälter des Kraftwerkes vorgesehen.
Im sicherheitsrelevantesten Bereich, d. h. im Reaktorgebäude selbst, sind inner
halb der Rohrleitungen mehrere sogenannte Isolationsventile vorhanden. Diese
Isolationsventile dienen zur Absperrung des jeweiligen zum Reaktordruckbehälter
führenden Rohrabschnitts bei allen störenden Ereignissen, während diese Ventile
normalerweise offen sind. Bricht beispielsweise eine Rohrleitung vom Reaktor
druckbehälter aus gesehen hinter einem solchen Isolationsventil, so muss dieses
Ventil schließen. Dies bedeutet, dass dieses Ventil sicherheitstechnisch nicht sol
chen mechanischen Belastungen ausgesetzt werden darf, dass durch eine Ver
formung des Ventils dieses nicht mehr schließen kann.
Üblicherweise sind im Sicherheitsbehälter bzw. im Reaktorgebäude Maßnahmen
vorgesehen, um im Fall eines Rohrbruchs die Bewegungsenergie, die infolge des
am mit dem Reaktordruckbehälter verbundenen Rohrendes austretenden Druck
mediums frei wird, in Verformungsenergie umzuwandeln. Dieses Sicherheitskon
zept beruht darauf, zunächst die potentiellen Bruchstellen entlang des jeweiligen
Rohrverlaufs zu identifizieren. Potentielle Bruchstellen sind insbesondere
Schweißnähte, während die zwischen zwei Schweißnähten liegenden Rohrab
schnitte praktisch nicht als potentielle Bruchstellen postuliert werden.
Des Weiteren geht das Sicherheitskonzept davon aus, dass es bei jedem be
trachteten Rohrabschnitt, entlang dessen eine Bruchstelle postuliert ist, in Strö
mungsrichtung des Druckmediums - d. h. ausgehend vom im Fall eines Bruchs
dem als Druckspeicher wirksamen Reaktordruckbehälter zugewandten Rohrende
- einen zu schützenden Bereich mit beispielsweise einer Armatur, einem Stutzen
oder dergleichen gibt. Somit gibt es im Fall eines Rohrbruchs einen weiterhin mit dem
Reaktordruckbehälter in Verbindung stehenden Rohrabschnitt und einen nicht
mehr mit diesem Druckspeicher verbundenen Rohrabschnitt. In letzterem ist zwar
noch ein unter Druck stehendes Mediumvolumen enthalten, das sich auch ent
spannt. Hier erfolgt jedoch keine weitere Mediumsnachspeisung, während in das
mit dem Reaktordruckbehälter weiterhin verbundene Rohrende weiterhin Medium
eingespeist wird.
Das bisherige Sicherheitskonzept geht zur theoretischen Ermittlung des im Fall
eines Rohrbruchs ablaufenden Szenarios davon aus, dass das mit dem zu schüt
zenden Bereich in Verbindung stehende Rohrende einen zumindest annähernd
kreisförmigen Querschnitt aufweist und diesen auch beibehält. Dadurch baut sich
die Strahlreaktionskraft des im Fall eines Rohrbruchs austretenden Druckmedi
ums bei kreisförmigem Querschnitt ausgehend von einem Maximalwert über die
Zeit ab, bis sich nach etwa 0,4 s bis 0,5 s ein infolge des nachströmenden Mediums
konstanter, mittlerer Wert der Strahlreaktionskraft einstellt. Da nach etwa 1 Se
kunde (1 s) die sich zwischen der Bruchstelle und dem Reaktordruckbehälter be
findende Sicherheitsarmatur geschlossen ist, kann anschließend kein weiteres
Druckmedium nachströmen. Wünschenswert ist dabei, auch während dieser bis
zum Schließen der Sicherheitsarmatur benötigten Zeitspanne ein Höchstmaß an
Sicherheit zu gewährleisten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitseinrichtung für
ein Rohrleitungssystem, insbesondere eines Reaktors, z. B. eines Siedewasser
reaktors, anzugeben, das im Fall eines Rohrbruchs ein möglichst hohes Maß an
Sicherheit gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs
1. Dazu ist bei einer Sicherheitseinrichtung für ein Rohrleitungssystem mit minde
stens einer Ausschlagsicherung der Abstand zwischen einer postulierten Rohr
bruchstelle und einem durch die Ausschlagsicherung gegebenen Festpunkt derart
gewählt, dass das bei einem Rohrbruch infolge der Strahlreaktionskraft des aus
tretenden Druckmediums im Festpunkt angreifende Moment das Kollapsmoment
der Rohrleitung übersteigt. Im Falle eines Rohrbruchs ist somit eine Biegung des
vom Druckmedium weiterhin beaufschlagten Rohrendes zugelassen und sogar
provoziert mit dem Zweck und Ergebnis, dass sich an einem bestimmbaren Punkt
entlang der Rohrleitung aufgrund einer definierten Biegung des Rohrendes infolge
der Strahlreaktionskraft das Rohrende selbst praktisch vollständig abschnürt.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass sich bei genügend großer
Kraftwirkung der durch die im Fall eines Rohrbruchs vom austretenden Druck
medium zwangsläufig hervorgerufenen Strahlreaktionskraft automatisch ein soge
nanntes Fließgelenk ausbildet. Voraussetzung hierfür ist einerseits eine Soll-
Knickstelle, die zweckmäßigerweise mit der üblicherweise vorgesehenen Aus
schlagsicherung der jeweiligen Rohrleitung oder des entsprechenden Rohrab
schnitts zusammenfällt. Andererseits ist erkanntermaßen ein in Strömungsrich
tung des Druckmediums hinter der Ausschlagsicherung sich befindender, bogen
förmiger Verlauf des bis zur postulierten Bruchstelle verbleibenden Rohrabschnitts
erforderlich, um eine Kraftquerkomponente der Strahlreaktionskraft zu erhalten.
Diese Kraftkomponente muss ausreichend sein, um das Rohrende an der pos
tulierten Knickstelle um einen Mindestbiegewinkel umbiegen oder abknicken zu
können. Dieser Mindestwinkel ergibt sich aus dem Verlauf des Biegemomentes in
Abhängigkeit vom Biegewinkel.
Das durch die Strahlreaktionskraft bewirkte Moment ist dabei ausreichend, wenn
das diesem entgegenwirkende Biege- oder Kollapsmoment des in Strömungs
richtung des Druckmediums bis zu einem durch die Ausschlagsicherung vorge
gebenen Festpunkt verlaufenden (ersten) Rohrabschnitts überwunden wird.
Um den Scheitelpunkt und damit das Kollapsmoment des vom Biegewinkel ab
hängigen Biegemomentes zu überwinden, ist erkanntermaßen der Abstand zwi
schen der Bruchstelle und dem Biege- oder Festpunkt bestimmend, so dass der
Hebelarm bei gegebener Strahlreaktionskraft ausreicht, um das Kollapsmoment
bei dem entsprechenden Biegewinkel zu überschreiten. Bei bekannter Strahlreak
tionskraft lässt sich somit der Abstand zwischen der Knickstelle und der Bruch
stelle eindeutig festlegen und bestimmen, um den gewünschten Effekt der Ausbil
dung eines Fliesgelenkes zu erreichen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch
Definition eines im Fall eines Rohrbruchs innerhalb eines Rohrleitungssystems
bewußt zugelassenen oder provozierten Fließgelenkes unter Berücksichtigung
einer Reduzierung des Rohrquerschnitts innerhalb einer besonders kurzen Zeit
spanne, insbesondere bereits nach einigen Millisekunden im Anschluss an einen
Rohrbruch, praktisch eine automatische Absperrung des mit dem Druckspeicher
verbundenen Rohrendes erfolgt und damit die Sicherheit insgesamt entsprechend
erhöht ist. Dabei wird durch die Berücksichtigung der Querschnittsreduzierung in
Folge der zugelassenen Verbiegung des mit dem Druckspeicher verbundenen
Rohrendes im Fall eines Rohrbruchs die Belastung der Sicherheitsarmaturen
deutlich reduziert, wobei speziell für den Rohrbruch vorgesehene Armaturen ohne
Beeinträchtigung der Sicherheit sogar eingespart werden können. Die Sicherheits
einrichtung ist daher sowohl bei einer Nachbewertung eines bestehenden Rohr
leitungssystems als auch bei einer Neuplanung von besonderem Vorteil.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung
näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung ein Rohrleitungssystem eines Siede
wasserreaktors mit einer Ausschlagsicherung im Bereich einer po
stulierten Bruchstelle,
Fig. 2 schematisch den Bewegungsablauf eines Rohrendes im Bereich der
Ausschlagsicherung im Fall eines Rohrbruchs,
Fig. 3-5 Diagramme zur Darstellung der Reduzierung eines Rohrquerschnitts
in Abhängigkeit vom Biegewinkel,
Fig. 6 und 7 Diagrammdarstellungen des Biegewinkels bzw. der Strahlreaktions
kraft unter Berücksichtigung der Querschnittseinschnürung in Ab
hängigkeit von der Zeit,
Fig. 8 in einem Kraft-Zeit-Diagramm den Verlauf der Strahlreaktionskraft
am Ort eines Rohrbruchs ohne Querschnittseinschnürung und
Fig. 9 in einem Moment-Winkel-Diagramm den Momentenverlauf in einem
Fließgelenk.
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszei
chen versehen.
Fig. 1 zeigt eine Sicherheitseinrichtung 1 eines Rohrleitungssystems 2 eines
Siedewasserreaktors mit vier Rohrleitungen 2, die in nicht näher dargestellter Art
und Weise von einem Reaktordruckbehälter ausgehen und zu Sammlern oder
Turbinenanschlüssen 3 führen. Innerhalb der Rohrleitungen 2 des Rohrleitungs
systems sind eine Anzahl von Ventilen oder Armaturen vorgesehen, von denen
lediglich ein Ventil 4 näher bezeichnet ist. In Strömungsrichtung 5 eines vom in
Fig. 2 schematisch dargestellten Druckbehälters zu den Anschlüssen bzw.
Sammlern 3 strömenden Druckmediums D hinter dem Ventil 4 ist eine Ausschlag-
oder Anschlagsicherung 6 positioniert.
Durch die Ausschlagsicherung 6 ist ein erster Rohrabschnitt 2a hindurch geführt,
an den sich ein bogenförmiger, zweiter Rohrabschnitt 2b der Rohrleitung 2 an
schließt. An den zweiten Rohrabschnitt 2b wiederum schließt sich ein dritter Rohrabschnitt
2c mit einer postulierten Bruchstelle 7 an. Die definierte Bruchlage 8 der
postulierten Bruchstelle 7 ist durch eine Doppellinie veranschaulicht.
Die nachfolgend näher betrachteten Rohrabschnitte 2a und 2b sind zusammen
mit der Ausschlagsicherung 6 sowie der Armatur oder dem Ventil 4 in Fig. 2
schematisch dargestellt. Dort ist auch der als Druckspeicher wirksame Druckbe
hälter 9 oder Reaktordruckbehälter (RDB) veranschaulicht. Dabei bildet der zwi
schen dem Druckspeicher 9 und der Ausschlagsicherung 4 liegende oder verlau
fende Bereich des Rohrleitungssystems 2 den zu schützenden und somit sicher
heitstechnisch relevanten Bereich, während der Bereich vom Druckbehälter 9
ausgehend in Strömungsrichtung 5 des Druckmediums D hinter der Ausschlagsi
cherung 4 den hinsichtlich von Störungen beherrschbaren Bereich darstellt.
Das Sicherheitskonzept der nachfolgend näher beschriebenen Sicherheitsein
richtung 1 basiert auf der Wahl oder der Bestimmung und damit auf der Festle
gung oder Definition des Abstandes L zwischen der postulierten Bruchstelle 7 und
einem durch die Ausschlagsicherung 6 gegebenen Festpunkt 10 in Richtung der
Längsachse 11 des ersten Rohrabschnitts 2a. An diesen schließt sich, ausgehend
vom Festpunkt 10 bis zur Bruchstelle 7, der zweite bogenförmige Rohrabschnitt 2b
an.
Der erforderliche Abstand L ergibt sich aus der Bewegungsgleichung:
Dabei sind FS die im Fall eines Rohrbruchs in Richtung des dargestellten Pfeils
wirksame Strahlreaktionskraft des hinter dem mit dem Druckspeicher 9 verbunde
nen Rohrabschnitts 2b austretenden Druckmediums D, Φ der Biegewinkel, Θ das
in Folge der Strahlreaktionskraft FS des an der Bruchstelle 7 austretenden Druck
mediums D im Festpunkt 10 angreifende Moment oder Massenträgheitsmoment
und Mu das Kollapsmoment der Rohrleitung 2 im ersten Rohrabschnitt 2a.
Der Verlauf der Strahlreaktionskraft FS[kN] in Abhängigkeit von der Zeit t[s] ohne
Berücksichtigung einer Querschnittsreduzierung des nachfolgend als Rohrende
12 bezeichneten Rohrabschnitts 2b ist in Fig. 8 dargestellt. Der Verlauf zeigt, dass
ausgehend vom Zeitpunkt t = 0, bei dem die Strahlreaktionskraft FS maximal ist,
diese über die Zeit t zunächst auf etwa die Hälfte der anfänglichen Kraft FS ab
nimmt. Auf diesem Niveau würde die Strahlreaktionskraft FS aufgrund der konti
nuierlichen Nachspeisung von Druckmedium D aus dem Druckspeicher 9 nahezu
konstant bleiben, bis die Armatur 4 - üblicherweise nach etwa 1 s - geschlossen
ist.
Die Fig. 3 bis 5 zeigen den Ablauf der aufgrund der Bestimmung des Abstan
des L sich automatisch einstellenden Querschnittsreduzierung des Rohrendes 12
im Bereich des sich im Festpunkt 10 ausbildenden Fließgelenkes. Dabei ist in den
jeweils oberen Fig. 3a, 4a und 5a die sich - bezogen auf die x- und y-Achse
des Rohrquerschnitts - ergebende, zunehmende Verformung veranschaulicht, wo
bei in allen drei Fig. 3a, 4a und 5a zusätzlich auch die mit Φ = 0° bezeichnete
Kreisform dargestellt ist. Die zugehörige Querschnittsreduzierung in Abhängigkeit
vom Biegewinkel Φ ist in den unteren Fig. 3b, 4b bzw. 5b veranschaulicht.
So zeigen die Fig. 3a und 3b die Verformung des Rohrquerschnitts bei einem
Biegewinkel von Φ = 3°. Die Fig. 4a und 4b zeigen die Querschnittsverfor
mung bzw. -reduzierung bei einem Biegewinkel von Φ = 6°. Die Fig. 5a zeigt eine
Querschnittsverformung von Φ = 16,8°, wobei Fig. 5b wiederum den Verlauf der
Querschnittsreduzierung über dem Biegewinkel Φ veranschaulicht.
Die Ermittlung der in den Fig. 3 bis 5 veranschaulichten Querschnittsreduzierung
basiert auf einem üblichen Rohrinnendurchmesser Ri von 630 mm und einer
Rohrwanddicke Rd von 17 mm sowie dem Rohrwerkstoff Rw mit der Bezeichnung
WB 36 und einem Rohrinnendruck Rp von 73 bar. Dabei ist der Darstellung ge
mäß Fig. 5 entnehmbar, dass bereits bei einem Biegewinkel Φ von 16,8° eine
Querschnittsreduzierung des Rohrquerschnitts auf 35% des ursprünglichen, un
verformten, kreisförmigen Rohrquerschnitts erfolgt ist.
Die Fig. 6 und 7 zeigen den zugehörigen Verlauf der Strahlreaktionskraft FS bzw.
des Biegewinkels Φ unter Berücksichtigung der Querschnittsreduzierung in Ab
hängigkeit von der Zeit t. Dabei ist t0 = 0 auf den Zeitpunkt festgelegt, in dem die
Rohrleitung oder das Rohrende 12 im Anschluss an eine Bruchauslösung und der
nachfolgenden Überbrückung des in Fig. 2 angedeuteten Spiels oder Abstandes d
im Bereich des durch die Ausschlagsicherung 6 bestimmten Festpunktes 10 an
schlägt. Insbesondere aus Fig. 7 ist ersichtlich, dass das bei den gegebenen Pa
rametern Ri, Rd, Rw, Rp nach etwa t = 27 ms die Querschnittsreduzierung mit einer
praktisch vollständigen Rohrabschnürung und der Folge abgeschlossen ist, dass
die Strahlreaktionskraft FS nahezu Null ist.
Den zugehörigen Verlauf des Biegemomentes des im Festpunkt 10 liegenden
Fließgelenkes mit dem Kollapsmoment Mu im Maximum oder Scheitelpunkt dieses
Momentenverlaufs in Abhängigkeit vom Biegewinkel Φ zeigt Fig. 9. Aufgetragen
ist dabei das sich aus den Parametern Ri, Rd, Rw, Rp ergebende Biegemoment in
Abhängigkeit vom Biegewinkel Φ. Der durch die oben angegebene Bewegungs
gleichung definierte Abstand L ist daher im Wesentlichen durch die wirksame
Komponente der Strahlreaktionskraft FS bestimmt, wobei das durch die Strahlre
aktionskraft FS und den Abstand L bestimmte, im Festpunkt 10 angreifende Mo
ment das diesem entgegenwirkende Kollapsmoment Mu gemäß dem in Fig. 9 dar
gestellten Momentenverlauf der Rohrleitung im ersten Rohrabschnitt 2a zumindest
entsprechen oder dieses übersteigen muss. Mit anderen Worten: Der Abstand L
zwischen der Bruchstelle 7 in Richtung der Längsachse 11 des ersten Rohrab
schnitts 2a ist derart bestimmt, dass das bei einem Rohrbruch in Folge der Strahl
reaktionskraft FS des an der Bruchstelle 7 austretenden Druckmediums D im
Festpunkt 10 angreifende Moment dem sich aus den betriebsbedingten Parame
tern Ri, Rd, Rw, Rp ergebenden Kollapsmoment Mu (Fig. 9) der Rohrleitung im er
sten Rohrabschnitt 2a zumindest entspricht, d. h. dieses gerade übersteigt.
Bezugszeichenliste
1
Sicherheitseinrichtung
2
Rohrleitungssystem
2
a, b, c Rohrabschnitt
3
Turbinenanschluss/Sammler
4
Ventil/Armatur
5
Strömungsrichtung
6
Ausschlagsicherung
7
Bruchstelle
8
Bruchlage
9
Druckspeicher/RDB
10
Festpunkt
11
Längsachse
12
Rohrende
D Druckmedium