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Die hier offenbarte Technologie betrifft ein Sicherheitsventil für einen Druckbehälter mit einem Auslöseelement sowie einen Druckbehälter mit einem solchen Sicherheitsventil. Insbesondere betrifft die Technologie einen Druckbehälter zur Speicherung von Brennstoff in einem Kraftfahrzeug.
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Bei Druckbehältern besteht bei Einwirken eines thermischen Ereignisses (z.B. ein Fahrzeugbrand) auf den Druckbehälter die Gefahr des Berstens. Die Vorschriften (z.B. EC79 oder GTR (Global Technical Regulation ECE/TRANS/WP.29/2013/41)) fordern daher die Installation von mindestens einem thermischen Druckentlastungsventil (auch Thermal Pressure Release Device oder TPRD genannt) pro Druckbehälter. Bei Hitzeeinwirkung auf diese Sicherheitsventile (z.B. durch Flammen) wird das im Druckbehälter gespeicherte Medium in die Umgebung abgelassen. Die Sicherheitsventile lassen das Medium ab, sobald die Auslösetemperatur am Sicherheitsventil überschritten wird.
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Das TPRD ist in der Regel an einem Ende eines Druckbehälters angeordnet. Bei langen Druckbehältern (> 1,65 m) sind mindestens zwei TPRDs vorgeschrieben. Sie sind i.d.R. in Längsrichtung des Druckbehälters angeordnet. Die Verwendung mehrerer Sicherheitsventile steigert die Herstellkosten und den Platzbedarf. Trotzdem können die wenigen Ventile entlang der großen Druckbehälter jeweils nur ein räumlich stark begrenztes Einzugsgebiet berücksichtigen. Eine kleine lokale Flamme, die zwischen zwei Ventilen auf den Tank einwirkt, kann den Druckbehälter daher stark schädigen, ohne dass die Sicherheitseinrichtung aktiviert wird. Die durch die Hitzeeinwirkung einer lokalen Flamme entstehende Schädigung des Druckbehälters, bspw. die Schädigung des lasttragenden Faserverbundwerkstoffes, kann zum Versagen und im Extremfall zum Bersten des Druckbehälters führen. An manchen kritischen Stellen kann eventuell kein TPRD vorgesehen werden, da hier nicht genügend Bauraum vorhanden ist (z.B. zwischen Tank und Mitteltunnel). Ferner sind Druckbehälter mit Auslöseleitungen bekannt, die in einem den Druckbehälter umgebenden Gefahrenbereich angeordnet sind.
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Solche Systeme können Alterungsphänomene unterliegen, die unerwünscht sein können. Nachteilig an den vorbekannten Lösungen ist ferner, dass es zu Leckagen in den Auslöseleitungen kommen könnte.
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Es ist eine Aufgabe der hier offenbarten Technologie, die aus dem Stand der Technik resultierenden Nachteile zu verringern oder zu beheben. Es ist ferner eine bevorzugte Aufgabe der hier offenbarten Technologie, die Sicherheit im Bereich eines Druckbehälters, und hier insbesondere im Bereich eines als Wasserstofftank eingesetzten Druckbehälters in einem Kraftfahrzeug, weiter zu verbessern, insbesondere einfach, effizient, klein und kostengünstig eine sicher und zuverlässig arbeitende thermische Absicherung des Behälters bereitzustellen. Insbesondere ist es eine Aufgabe der hier gezeigten Technologie, sicher lokale thermische Ereignisse zu erfassen, die beabstandet von einer Auslöseleitung vorkommen. Auch ist es ein Bestreben der hier gezeigten Technologie, dass bei einem thermischen Ereignis das Sicherheitsventil schneller und/oder präziser als vorbekannte Lösungen reagiert. Weitere Aufgaben ergeben sich aus den vorteilhaften Effekten der hier offenbarten Technologie. Die Aufgabe(n) wird/werden gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche. Die abhängigen Ansprüche stellen bevorzugte Ausgestaltungen dar.
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Die Aufgabe wird insbesondere gelöst von einem Sicherheitsventil für einen Druckbehälter mit einem Auslöseelement, das sich von einer Druckentlastungseinheit weg erstreckt, sowie von einem Druckbehältersystem mit mindestens einem Druckbehälter und mit einem hier offenbarten Sicherheitsventil. Das Sicherheitsventil ist insbesondere ein thermisches bzw. thermisch aktivierbares Druckentlastungsventil, also ein TPRD.
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Ein solcher Druckbehälter kann beispielsweise ein kryogener Druckbehälter oder ein Hochdruckgasbehälter sein. Hochdruckgasbehältersysteme sind ausgebildet, im Wesentlichen bei Umgebungstemperaturen Brennstoff oder Druckmedium dauerhaft bei einem Druck von über ca. 350 barü, ferner bevorzugt von über ca. 500 barü und besonders bevorzugt von über ca. 700 barü zu speichern.
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Die Druckentlastungseinheit ist die Einheit, die ausgebildet ist, abhängig von einer Krafteinwirkung des nachstehend erläuterten Auslöseelementes direkt oder indirekt den Durchfluss von Brenngas oder Druckmediums aus dem Druckbehälter freizugeben. Zweckmäßig handelt es sich bei der Druckentlastungseinheit um ein Ventil, dass nach dem Öffnen der Einheit im offenen Zustand verweilt, ohne dass es sich wieder verschließt, wenn die lokale Temperatur an der Stelle des thermischen Ereignisses wieder auf einen Wert unterhalb der lokalen Grenztemperatur sinkt.
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Das Auslöseelement ist mechanisch an die Druckentlastungseinheit gekoppelt. Das Auslöseelement kann ein Element sein, beispielsweise ein Schmelzdraht oder ein Schmelzseil, der bzw. die sich bevorzugt zumindest bereichsweise über die Oberfläche des Druckbehälters erstreckt. Bevorzugt verläuft das Auslöseelement zumindest bereichsweise in axialer Richtung und/oder in Umfangsrichtung des Druckbehälters. Das Auslöseelement kann sich insbesondere zumindest bereichsweise über die Umfangsfläche des Druckbehälters erstrecken, wobei mindestens ein Umlenkmittel vorgesehen sein kann. Das mindestens eine Umlenkmittel kann ausgebildet sein, das Auslöseelement umzulenken, insbesondere derart, dass die Zugspannung vor und hinter dem Umlenkmittel vorhanden ist. Das Auslöseelement kann ferner zickzackförmig, mäanderförmig und/oder helixförmig bzw. spiralförmig über der Oberfläche des Druckbehälters angeordnet sein. Bevorzugt sind benachbarte Abschnitte des Auslöseelementes derart beabstandet, dass ein zwischen diesen benachbarten Abschnitten auftretendes thermisches Ereignis sicher detektiert wird, bzw. dass das Sicherheitsventil das Brenngas oder Druckmedium sicher ablässt bevor der Druckbehälter beschädigt wird. Die Länge (I) des Auslöseelementes beträgt bevorzugt mindestens 25%, mindestens 50%, mindestens 75% oder mindestens 100% der Länge (L) des Druckbehälters.
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Das Auslöseelement ist zumindest bereichsweise, bevorzugt vollständig, schmelzbar bzw. aufschmelzbar ausgeführt. Aufschmelzen bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Auslöseelement durch das Schmelzen ganz oder zum ganz überwiegenden Teil durchtrennt ist, insbesondere derart, dass die nachstehend erläuterte Gegenkraft vom Auslöseelement nicht mehr aufgebracht werden kann. Bevorzugt kann das Auslöseelement zumindest bereichsweise ein Material aufweisen, das bei einer Schmelztemperatur von unter 300°C, bevorzugt unter 150°C und besonders bevorzugt unter 120°C oder 100°C schmilzt. Zudem liegt die Schmelztemperatur bevorzugt über 80°C, besonders bevorzugt über 90°C.
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Diese unteren und oberen Grenzwerte können dann vorteilhaft das Auslöse-Temperaturfenster bilden, in dem das Sicherheitsventil auslöst. Bevorzugt kommen als Materialien eine niederschmelzende Metalllegierung (z.B: Bismutlegierungen wie Roses Metall (Bi 50, Pb 28, Sn 22), Orionmetall (Bi 42, Pb 42, Sn 16) oder Blei-Bismut-Eutektikum (Bi 55,5, Pb 44,5;)) oder ein Kunststoff (stark verzweigtes Polyethylen (LD-PE), Polypropylen (PP), Polyamid, etc.) zum Einsatz.
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Das Auslöseelement ist ausgebildet, die Druckentlastungseinheit auszulösen bzw. zu betätigen, wenn das Auslöseelement zumindest bereichsweise aufgeschmolzen ist.
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Das Auslöseelement kann zweckmäßig derart ausgebildet und angeordnet sein, dass es im Betrieb des Sicherheitsventils (insbesondere im Wesentlichen) auf Zug beansprucht wird. Als Betrieb des Sicherheitsventils wird dabei die Situation verstanden, in der das Sicherheitsventil im Kraftfahrzeug bzw. am oder benachbart zum Druckbehälter montiert ist und kein thermisches Ereignis vorliegt (= Temperatur des Auslöseelementes nicht im Auslöse-Temperaturfenster). Abgesehen von den Zugspannungen könnten im Auslöseelement im Betrieb noch weitere Spannungen in anderen Richtungen als die Längsachse des Auslöseelementes vorkommen, die aber für die Funktion „Auslösen der Druckentlastungseinheit“ vernachlässigbar sind.
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Das Auslöseelement ist ausgebildet, eine Gegenkraft F2 zu einer Kraft F1 eines Federmittels der Druckentlastungseinheit aufzubringen, solange das Auslöseelement nicht zumindest teilweise aufgeschmolzen ist. Mit anderen Worten wirken in der Druckentlastungseinheit im normalen Betrieb das Federmittel der Druckentlastungseinheit und das Auslöseelement derart zusammen, dass der Brennstoff oder Druckmedium das Sicherheitsventil nicht durchströmt.
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Bevorzugt kann die Gegenkraft über einen Kraftwandler gewandelt werden. Ein Kraftwandler ist eine mechanische Anordnung zur Veränderung einer Kraft in Bezug auf ihren Angriffspunkt, ihre Richtung oder ihren Betrag. Die einfachsten Kraftwandler sind Seile, Stangen, Rollen, schiefe Ebenen und Hebel. Insbesondere ist der Kraftwandler eingerichtet, den Betrag der Gegenkraft zu wandeln. Vorteilhaft kann somit dass auf Zug belastete Auslöseelement geringeren Kräften ausgesetzt werden, um das Federmittel in der Position zu halten. Somit kann sich die Wahrscheinlichkeit von Längenänderungen des Auslöseelementes aufgrund der mechanischen Belastung verringert werden.
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Der auf Zug belastete Schmelzdraht bzw. das Schmelzseil können beispielsweise als ein Innenzug eines ausgebildet sein, der in einer flexiblen, aber in Zugrichtung druckfesten Hülle aufgenommen ist. Die Hülle kann dabei als mechanische Führung des Zugs und als Gegenlager für die übertragenen Zugkräfte wirken. Vorteilhaft kann kann somit eine gekrümmter Verlauf des Auslöseelementes realisiert werden, beispielsweise in der hier offenbarten Art und Weise um den Druckbehälter. Anstelle einer Übertragung von Zugkraft kann durch das Auslöseelement und der Hülle auch eine Druckkraft übertragen werden. Zwischen Hülle und Schmelzseil/Schmelzdraht kann ein flexibles Gleitrohr (Innenauskleidung, Gleitinnenrohr) aus POM, PE oder Teflon eingebracht sein. Als Material für die Ummantelung wird meist Weich-PVC verwendet. Die Ummantelung schützt den Zug vor äußeren Beschädigungen, verhindert das Eindringen von Staubpartikeln oder Feuchtigkeit und sorgt so dafür, dass die Funktion des Zugs durch mechanische Reibung oder Rost nicht beeinträchtigt wird. Dieser Mechanismus wird auch bei einem Bowdenzug angewandt.
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Zweckmäßig kann die Hülle im Umfangsbereich Aussparungen aufweisen, durch die Wärme besser auf den auslösenden Innenzug übertragen werden kann.
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Somit kann das Brenngas oder Druckmedium sicher abgelassen werden im Falle eines lokalen thermischen Ereignisses (nachstehend: „thermisches Ereignis“) benachbart zum Auslöseelement, zum Beispiel einer lokalen Flamme. Das Auslöse-Temperaturfenster kann insbesondere so gewählt sein, dass das Sicherheitsventil auslöst, bevor das thermische Ereignis den Druckbehälter beschädigt.
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Die hier offenbarte Technologie wird nun anhand der schematischen Figuren erläutert, es zeigen:
- 1 ein Sicherheitsventil 100 gemäß der hier offenbarten Technologie im nicht ausgelösten Zustand;
- 2 ein Sicherheitsventil 100 gemäß der hier offenbarten Technologie im ausgelösten Zustand; und
- 3 ein weiteres Sicherheitsventil 100 gemäß der hier offenbarten Technologie im nicht ausgelösten Zustand;
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Die 1 zeigt eine schematische Querschnittsansicht des hier offenbarten Sicherheitsventils 100. Das Sicherheitsventil 100 ist an einem Ende eines Druckbehälters 200 angebracht. Die Montage des Sicherheitsventils 100 an den Druckbehälter 200 kann unterschiedlich gestaltet sein. In der Regel ist das Sicherheitsventil 100 unmittelbar am Druckbehälter 200 angebracht. Das Sicherheitsventil 100 umfasst eine Druckentlastungseinheit 110
(= Auslösemechanismus) und ein Auslöseelement 120
(= Detektionselement). Ein solches Sicherheitsventil 100 kann stromlos betrieben werden.
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Der Schmelzdraht 120 kann als Spannband ausgebildet sein, dass um den Druckbehälter herumgeführt ist. Als zusätzlicher Schutz vor mechanischen Einwirkungen sowie als Mittel zur Verringerung der Haftreibung des Bandes kann beispielsweise eine löchrige Edelstahlummantelung oder eine vergleichbare CFK-Struktur als Schutz des Auslöseelementes dienen, welche die Hitze weiterhin nahezu ungehindert das Band erreichen lassen. Besonders bevorzugt könnte die mechanische Schutzvorrichtung als Hülle ausgebildet sein (nicht gezeigt), die wie ein Bowdenzug das Auslöseelement umgibt, insbesondere derart, dass es das Auslöseelement 120 mechanisch führt, so dass das Auslöseelement 120 zumindest bereichsweise auf einer gekrümmte Bahn am Druckbehälter 200 angeordnet ist.
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Die Druckentlastungseinheit 110 kann ein Metallquader sein, in dem zwei senkrecht zueinander verlaufende Kanäle bzw. Bohrungen vorgesehen sind. Eine erste Bohrung (hier horizontal eingezeichnet) dient als Druckentlastungsströmungspfad und ist fluidverbunden mit dem Inneren des Druckbehälters 200. Senkrecht hierzu verläuft in der gezeigten Ausgestaltung eine Bohrung (hier vertikal), in der der Querbolzen 111 verschiebbar angeordnet ist. Der Querbolzen 111, er könnte auch als Nadel bzw. Kolben bezeichnet werden, dichtet hier in einer ersten Position den Druckentlastungsströmungspfad im Wesentlichen brennstoffdicht ab. Vorteilhaft können somit vorbekannte Dichtmittel Anwendung finden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst der Druckentlastungsströmungspfad einen Pfad stromauf vom Querbolzen 111 und eine Pfad stromab vom Querbolzen 111, wobei die beiden Pfade in der Druckentlastungseinheit 110 versetzt zueinander angeordnet sind. Besonders bevorzugt sind drei Dichtmittel 114 vorgesehen. Zwei Dichtmittel dichten die Druckentlastungseinheit 110 gegenüber der Umgebung ab und ein Dichtmittel 114 unterbindet Leckage zwischen den beiden Pfaden des Druckentlastungsströmungspfads.
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Das eine Ende des Querbolzens 111 ist mit dem Schmelzdraht 120 gekoppelt. An dem anderen Ende des Querbolzen 111, das dem mit dem Schmelzdraht 120 verbundenen Ende gegenüber liegt, ist ein Federmittel 113 vorgesehen, das auf den Querbolzen 111 im Betrieb eine erste Kraft F1 ausübt. Als Federmittel kann irgendein Federmittel vorgesehen sein, bevorzugt eine Druckfeder 113. Liegt kein thermisches Ereignis vor, übt der Schmelzdraht 120 auf den Querbolzen 111 eine (Gegen)Kraft F2 aus, die entgegengerichtet zur Kraft F1 der Druckfeder 113 ist. Es stellt sich ein Kräftegleichgewicht in einer ersten Position des Querbolzens 111 ein. In dieser ersten Position kann kein Brenngas oder Druckmedium aus dem Druckbehälter 200 entweichen. Am Querbolzen kann ein Kopf vorgesehen sein, der außerhalb vom Gehäuse vorgesehen ist und an den die Druckfedern angreifen. In der ersten Position (= Ausgangslage) wird der Querbolzen durch ein Spannband gehalten, das gleichzeitig das Detektionselement ist. Das Spannband kann beispielsweise hergestellt sein aus einem Verbundmaterial bzw. aus modifiziertem, hitzeempfindlichem Polyamid. Die Eigenschaften des Werkstoffes verbinden hohe Zugfestigkeit mit einem Schmelzpunkt um die 100°C. Das Band wird i.d.R. leicht gespannt um den auf Überhitzung bzw. Brand zu prüfenden Körper gelegt, sodass es bei Erreichen der kritischen Temperatur schmilzt bzw. in kurzer Zeit stark nachgibt.
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Die 2 zeigt das Sicherheitsventil 100 der 1 im ausgelösten Zustand. Trat ein thermisches Ereignis benachbart zum Schmelzdraht 120 ein, das ausreichte, um den Schmelzdraht 120 aufzuschmelzen, so entfällt die Kraft F2 . Folglich bewirkte die Kraft F1 der Druckfeder 113, dass der Querbolzen 111 aus der ersten Position in die zweite Position verschoben wurde. In dieser zweiten Position (=Auslöseposition) kann der Brennstoff aus dem Druckbehälter 200 entweichen. Um Probleme bezüglich der Abdichtung wegen eines eingeklemmten Restes des Auslöseelementes zu vermeiden, kann ein Verschlussmechanismus 160 (z.B. ein Schieber) an seiner Vorderseite derart scharf ausgebildet sein, dass der Verschlussmechanismus das Band zerschneiden kann. Hierzu kann der Verschlussmechanismus 160 einen Schieber aufweisen, der zweckmäßig in der ersten Position des Querbolzens 111 (vgl. 1) durch den Querbolzen 111 in seiner Position gehaltern wird und von einem Federmittel 161 gegen das Auslöseelement 120 gedrückt wird (vgl. 2), wenn der Querbolzen 111 in die zweite Position überführt wird.
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Die 3 zeigt eine schematische Querschnittsansicht eines weiteren Sicherheitsventils 100. Um das Auslöseelement 120 hinsichtlich der teilweise benötigten Federspannungen nicht überzubelasten und/oder um unerwünschte Fließeffekte zu vermeiden, kann ein Kraftwandler 170 zwischen das Auslöseelement 120 und dem Querbolzen 111 geschaltet sein, der den Betrag der Gegenkraft F2 wandelt. Hierzu ist in der 3 ein Hebelarm vorgesehen. Dieser Kraftwandler könnte aber auch anders ausgestaltet sein. Vorteilhaft kann bei gleicher Belastung des Auslöseelementes 120 ein Vielfaches an Zugspannung auf den Querbolzen 111 und damit auf die Druckfedern gegeben werden. Entsprechend können die Druckfedern so kräftig ausgewählt werden, dass die Nadel bei fehlender Zugkraft problemlos aus der Bohrung gedrückt werden kann, ohne dass die Reibung der Dichtringe die Bewegung einschränkt.
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Über eine direkte Zuleitung, in welcher der Tankdruck ansteht, wird das hier offenbarte System in die Sicherheitskette eingebunden. Im Ausgangszustand ist die Zuleitung innerhalb des Gehäuses leckagefrei abgedichtet. Dies wird dadurch bewerkstelligt, dass der Querbolzen durch den Zug auf das Auslöseelement 120 „in das Gehäuse hinein“ gezogen wird, zeitgleich werden die Druckfedern an der Gegenseite des Gehäuses „vorgespannt“. Falls aufgrund einer Fehlfunktion eines elektrischen Bauteils ein thermisches Event nahe am Druckbehälter auftreten sollte, so würde das Auslöseelement 120 reißen. Die zuvor gespannten Druckfedern am Gehäuse können den Querbolzen 111 aus dem Gehäuse der Ventileinheit 110 befördern. Somit werden bis zu drei Öffnungen der Tankzuleitung freigegeben, durch die der auf Hochdruck komprimierte Tankinhalt je nach individueller Auslegung des Systems und seiner Öffnungen in die entsprechenden Richtungen bis auf Außenluftdruck entweichen könnte. Alternativ könnte ein einzelner Hauptstrom generiert werden.
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Ein Vorteil der hier offenbarten Technologie liegt in der Zuverlässigkeit. Das System ist weder von elektrischen Strom noch vom Druckbehälterinnendruck abhängig. Ferner können vorteilhaft Alterungsprozesse des Materials eine geringere Rolle spielen. Ein weiterer Vorteil gegenüber anderen Systemen, die beispielsweise mit Glaselementen arbeiten, ist die gute Integrität des Detektionselements, da das Auslöseelement 120 über größere sowie unebene Flächen angebracht werden kann und dabei unempfindlich gegen Vibrationen oder vergleichbare mechanische Einflüsse ist, die beim Bewegen eines Fahrzeugs entstehen. Ferner ist die hier offenbarte Technologie vergleichsweise günstig und robust.
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Die vorhergehende Beschreibung der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung sowie ihrer Äquivalente zu verlassen.