DE10213865A1 - Explosionsschutzventil - Google Patents
ExplosionsschutzventilInfo
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Abstract
In einem Gehäuse (2) ist an einer Führungsstange (3) ein Schließkörper (4) derart axial verschiebbar gelagert, dass der Schließkörper aus einer definierten Offenstellung bei einer Druck- oder Sogwelle in wenigstens eine Bewegungsrichtung in eine dichtende Schließstellung verschiebbar ist. Die Offenstellung wird durch eine Rastvorrichtung (6) definiert, welche beim Überschreiten einer auf den Schließkörper einwirkenden Schließkraft lösbar ist. Der Schließkörper wird in der Offenstellung von einer gespannten Schließfeder (5) beaufschlagt, die den Schließkörper beim Lösen der Rastvorrichtung in die Schließstellung verschiebt. Das Fixieren des Schließkörpers in der Offenstellung mit Hilfe einer Rastvorrichtung hat den Vorteil, dass zum Schließen keine hohen Federkräfte überwunden werden müssen. Die Rastvorrichtung kann mittels einer Steuerfeder derart ausgestaltet werden, dass bei geringfügigen Druckschwankungen der Schließvorgang nicht ausgelöst wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Explosionsschutzventil gemäss dem
Oberbegriff von Anspruch 1. Derartige Ventile dienen dazu, die
Fortpflanzung einer Druck- oder Sogwelle in einer Rohrleitung zu
verhindern. Die Ventile werden beispielsweise bei explosionsge
fährdeten Anlagen in Förderleitungen, insbesondere auch in pneu
matischen Förderleitungen eingebaut. Explosionsschutzventile
können aber beispielsweise auch als Druckwellensicherung für die
Zu- und Abluftöffnungen von Schuzträumen oder militärischen Bau
ten eingesetzt werden. Eine weitere Einsatzmöglichkeit ergibt
sich bei der Sicherung von Rohrleitungen gegen Rohrbruch, um ei
nem plötzlichen Druckabfall im Leitungssystem vorzubeugen. Der
Ausdruck Explosionsschutzventil ist somit als Gattungsbezeich
nung zu verstehen und schränkt die Anwendung des Ventils nicht
ein.
Bei den gattungsmässig vergleichbaren Ventilen wird die
Schliessstellung gegen die Kraft einer Feder angefahren. Diese
Feder dient gleichzeitig dazu, den Schliesskörper in einer neu
tralen Offenstellung zu halten, in welcher er vom Gas- oder
Flüssigkeitsstrom umströmt wird.
So zeigt bespielsweise die DE-A-28 01 950 ein Explosionsschutz
ventil mit einem zweiseitig wirkenden Schliesskörper, der zwi
schen zwei Schraubendruckfedern in der Offenstellung zentriert
ist. Schon bei geringen Druckschwankungen beginnt sich dabei der
Schliesskörper zu verschieben, wodurch sich der Ventilquer
schnitt verkleinert. Dies bewirkt gleichzeitig eine Verschlech
terung der Strömungseigenschaften und eine weitere Erhöhung der
Druckdifferenz. Um Druckschwankungen innerhalb bestimmter Tole
ranzen zuzulassen, kann zwar der Ansprechdruck der Federn ver
grössert werden, doch bewirkt dies wiederum eine Verschlechte
rung der Schliesseigenschaften, weil die nötige Kraft bis zum
Erreichen der Schliessstellung wesentlich grösser sein muss.
Die DE-A1 8 16 458 betrifft ein einseitig wirkendes Rohrbruchsi
cherheitsventil, dessen Schliesskörper ebenfalls an einer zen
tralen Führungsstange verschiebbar ist. Der Schliesskörper wird
mittels einer einseitig wirkenden Feder in der Öffnungsstellung
gehalten, deren Federkraft zum Schliessen überwunden werden
muss. Die Feder ist dabei mit einer gewissen Vorspannung einge
baut, womit bis zum Erreichen der Vorspannkraft keine Relativbe
wegung stattfindet und somit gewisse Druckschwankungen tolerier
bar sind. Beim Überschreiten eines tolerierbaren Schliessdruckes
muss die Kraft aber weiter ansteigen, bis das Ventil völlig
schliesst, was je nach Federcharakteristik einen unterschiedli
chen Verlauf der Druckverhältnisse erfordert. Ein zuverlässiger
Schnellschluss des Ventils nach dem Überschreiten des Grenzwerts
ist nicht gewährleistet.
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Explosionsschutz
ventil der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem der
Schliesskörper innerhalb bestimmter Druckschwankungen zuverläs
sig in der Offenstellung gehalten wird, wobei nach Überschreiten
eines zulässigen Schliessdrucks eine sofortige und stets gleich
förmige Schliessbewegung gewährleistet ist. Diese Aufgabe wird
erfindungsgemäss mit einem Explosionsschutzventil gelöst, das
die Merkmale in Anspruch 1 aufweist.
Die Rastvorrichtung ermöglicht es, dass der Schliesskörper nicht
gegen die Kraft einer Feder, sondern mit der Unterstützung der
Schliessfeder in die Schliesstellung geschoben wird. Die
Schliessfeder übernimmt dabei die Funktion eines Kraftspeichers,
dessen potentielle Energie nach dem Lösen der Rastvorrichtung
freisetzbar ist. Zum Lösen der Rastvorrichtung muss lediglich
eine auf den Schliesskörper einwirkende Schliesskraft über
schritten werden, um den Schliessvorgang automatisch auszulösen.
Ein Reversieren kurz vor dem Erreichen der Schliessstellung in
Folge sich wiederum verändernder Druckverhältnisse ist somit
nicht mehr möglich. Dagegen kann die Rastvorrichtung derart aus
gebildet werden, dass geringe Druckdifferenzen zulässig sind,
die keine oder allenfalls nur eine unwesentliche Bewegung des
Schliesskörpers verursachen.
Besonders vorteilhaft wird die kritische Schliesskraft durch ei
ne Steuerfeder definiert, welche den Schliesskörper in der Of
fenstellung entgegen der Schliessrichtung vorspannt. Diese Steu
erfeder kann jedoch einen sehr geringen Federweg aufweisen, weil
sie ersichtlicherweise licht den gesamten Schliessweg überbrük
ken muss. Sie kann demzufolge auch relativ schwach ausgebildet
sein, da sie lediglich dazu dient, eine geringe Relativverschie
bung des Schliesskörpers zum Lösen der Rastvorrichtung zu ermög
lichen. Je nach der gewünschten Schliesskraft können Steuerfe
dern mit unterschiedlichen Federcharakteristiken eingebaut wer
den.
Die Rastvorrichtung kann einen gegen die Kraft der Steuerfeder
verschiebbaren Steuerschieber und wenigstens ein Rastelement
aufweisen, das unter der Einwirkung des Steuerschiebers eine
Sperrstellung und eine Freigabestellung einnimmt. Ersichtlicher
weise wird dabei der Schieber einerseits von der Steuerfeder,
andererseits vom Schliesskörper direkt oder indirekt beauf
schlagt. Die Steuerfeder hält den Schieber bei normalem Be
triebsdruck derart, dass das Rastelement die Sperrstellung ein
nimmt, während bei einer Relativverschiebung gegen die Kraft der
Steuerfeder die Freigabestellung eingenommen wird.
Der Schliesskörper ist besonders vorteilhaft auf einem die Füh
rungsstange umgebenden Trägerrohr angeordnet, wobei die
Schliessfeder zwischen dem Trägerrohr und der Führungsstange an
geordnet ist. Andere Anordnungen wären aber je nach der kon
struktiven Ausgestaltung des Ventils denkbar.
Auch die Rastvorrichtung kann auf unterschiedliche Weise aufge
baut sein. Eine vorteilhafte Lösung besteht darin, dass das Ra
stelement ein auf der Führungsstange verschiebbarer Kugelkäfig
mit wenigstens einer Kugel ist, die in der Sperrstellung in eine
Vertiefung in der Führungsstange eingreift und in der Freigabe
stellung auf der Oberfläche der Führungsstange aufliegt, wobei
der vorzugsweise als Ring ausgebildete Steuerschieber eine mit
der Kugel zusammenwirkende Steuerbahn aufweist. Die Kugel kann
somit festgehalten durch den Kugelkäfig aus der Vertiefung her
aus und wieder in die Vertiefung bewegt werden, wobei sich die
Kugel relativ zur Mittelachse der Führungsstange ersichtlicher
weise auch radial verschiebt. Ein Heraustreten aus der Vertie
fung ist aber nur möglich, wenn der Steuerschieber in die ent
sprechende Freistellungsposition gefahren ist. An der durch die
Steuerbahn am Steuerschieber in die Vertiefung gepressten Kugel
ist der Kugelkäfig kraftschlüssig mit der Führungsstange verbun
den und der Schliesskörper kann bis zur Befreiung der Kugeln le
diglich eine geringfügige Bewegung in Axialrichtung ausführen.
Die Steuerfeder kann zwischen dem Kugelkäfig und dem Steuer
schieber gespannt sein, wobei die Bewegung des Kugelkäfigs und
des Steuerschiebers relativ zum Trägerrohr zwischen zwei An
schlägen am Trägerrohr begrenzt ist. Vorteilhaft greift dabei
ausserdem die Schliessfeder am einen Ende des Kugelkäfigs an,
wobei in der Schliessstellung die Steuerfeder durch die wesent
lich grössere Kraft der Schliessfeder zusammengepresst wird.
Auf an sich bekannte Weise kann wenigstens an einem Ende des
Trägerrohrs ein Fangring angeordnet sein, welcher beim Erreichen
der Schliessstellung derart mit einer Verriegelungsvorrichtung
zusammenwirkt, dass der Schliesskörper in der Schliessstellung
arretiert ist. Die Verriegelungsvorrichtung hält somit das Ven
til unabhängig von einer allenfalls vorhandenen Schliessfeder
geschlossen.
An Stelle eines Kugelkäfigs mit wenigstens einer Kugel kann das
Rastelement auch einen auf der Führungsstange verschiebbaren
Sperrring mit wenigstens einer federnden Sperrnase sein, die in
der Sperrstellung in eine Vertiefung in der Führungsstange ein
greift und in der Freigabestellung auf der Oberfläche der Füh
rungsstange aufliegt, wobei auch hier der Steuerschieber die Po
sition der federnden Sperrnase beeinflusst. Es ist dabei denk
bar, die Sperrnasen in die eine oder in die andere Position vor
zuspannen.
Die erfindungsgemässe Lösung lässt sich auch an einem Explosi
onsventil realisieren, bei dem der Schliesskörper in zwei Bewe
gungsrichtungen in eine dichtende Schliessstellung verschiebbar
ist. In einem derartigen Fall ist für jede Bewegungsrichtung ei
ne Rastvorrichtung angeordnet, wobei in der Offenstellung beide
Rastvorrichtungen eingerastet sind und je nach Richtung der
Schliesskraft eine der Rastvorrichtungen lösbar ist. Die
Schliessfeder wird dabei derart beidseitig abgestützt, dass sie
in beide Bewegungsrichtungen entspannbar ist und zwar jeweils
auf diejenige Seite, deren Rastvorrichtung gelöst wurde. Bei der
Lösung mit dem Kugelkäfig und mit dem Steuerschieber müssen die
se Bauteile für jede Rastvorrichtung derart in Axialrichtung
verlängert sein, dass die Funktion jeder Rastvorrichtung in der
verrasteten bzw. in der gelösten Betriebsstellung in jeder der
beiden Schliessstellungen aufrecht erhalten bleibt. Die Verlän
gerung entspricht dabei ersichtlicherweise dem Weg, den der
Schliesskörper aus der Offenstellung in jede der beiden
Schliessstellungen zurücklegen muss.
Schliesslich wäre es in bestimmten Anwendungsfällen auch denk
bar, auf die Schliessfeder völlig zu verzichten und die
Schliessstellung lediglich unter der Einwirkung der Druck- oder
Sogwelle anzufahren. Die Rastvorrichtung hat in einem derartigen
Fall lediglich noch die Funktion, den Schliesskörper unter Auf
nahme tolerierbarer Druckschwankungen in der Offenstellung zu
halten. Dagegen muss die Rastvorrichtung nicht mehr die Kraft
der vorgespannten Schliessfeder aufnehmen. Bei einem Betrieb oh
ne Schliessfeder ist eine automatische Verriegelung in der
Schliessstellung jedoch unabdingbar, weil sonst nicht gewährlei
stet ist, dass der Schliesskörper in der Schliessposition ver
bleibt.
Weitere Vorteile und Einzelmerkmale der Erfindung ergeben sich
aus den Zeichnungen und aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen. Es zeigen
Fig. 1 Ein Querschnitt durch ein einseitig wirkendes Explosi
onsschutzventil mit dem Schliesskörper in der Offen
stellung,
Fig. 2 das Explosionsschutzventil gemäss Fig. 1 mit dem
Schliesskörper in der Schliessstellung,
Fig. 3 ein vergrössertes Detail der Rastvorrichtung beim Ven
til gemäss Fig. 1 in der Ruhestellung,
Fig. 4 die Rastvorrichtung gemäss Fig. 3 beim Auslösen,
Fig. 5 die Rastvorrichtung gemäss Fig. 3 beim Erreichen der
Schliessstellung,
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung des Kugelkäfigs gemäss
Fig. 3,
Fig. 7 eine perspektivische und teilweise geschnittene Dar
stellung des Steuerschiebers gemäss Fig. 3,
Fig. 8 eine perspektivische Darstellung eines alternativen
Ausführungsbeispiels eines Rastelements,
Fig. 9 ein Längsschnitt durch das Rastelement gemäss Fig. 8,
Fig. 10 ein Querschnitt durch einen Schliesskörper mit doppel
seitig wirkender Rastvorrichtung in der Offenstellung,
Fig. 11 der linke Abschnitt der Vorrichtung gemäss Fig. 10 in
der linken Schliessstellung,
Fig. 12 der linke Abschnitt gemäss Fig. 10 in der rechten
Schliessstellung und
Fig. 13 ein alternatives Ausführungsbeispiel einer Rastvorrich
tung.
Wie in Fig. 1 dargestellt, besteht ein allgemein mit 1 bezeich
netes Explosionsschutzventil im wesentlichen aus einem Gehäuse 2
mit den beiden Gehäusehälften 2a und 2b. Diese Gehäusehälften
sind an den Verbindungsflanschen 19, 19' über eine Schraubverbin
dung miteinander verbunden. Das Gehäuse 2 kann an den Anschluss
flanschen 20, 20' in eine Rohrleitung integriert werden.
Im Gehäuse 2 ist ein Schliesskörper 4 auf einer Führungsstange 3
axial verschiebbar gelagert. Die Führungsstange 3 ist dabei an
ihren beiden Enden an Haltestücken 22, 22' gelagert, welche ih
rerseits am Aufhängebolzen 21, 21' am Gehäuse 2 aufgehängt sind.
Der Schliesskörper 4 ist nicht unmittelbar auf der Führungsstan
ge 3 geführt, sondern mittelbar über ein die Führungsstange um
gebendes Trägerrohr 10. Das Trägerrohr beinhaltet auf nachste
hend noch beschriebene Art und Weise eine Rastvorrichtung 6 und
eine Schliessfeder 5.
In der Abbildung am linken freien Ende des Trägerrohrs 10 ist
ein kronischer Fangring 11 angeordnet. Wie in Fig. 2 darge
stellt, wirkt dieser Fangring in der Schliessstellung mit einer
Verriegelungsvorrichtung 12 zusammen, die im Wesentlichen aus
einer im rechten Winkel zum Trägerrohr 10 bzw. zur Führungsstan
ge 3 angeordneten Riegelstange besteht. Die Riegelstange ist
verschiebbar gelagert und mittels einer Riegelfeder 14 gegen die
Längsmittelachse des Ventils vorgespannt. Beim Anfahren der
Schliessstellung wird die Riegelstange 13 durch den Fangring
(11) radial nach aussen gedrückt und beim völligen Erreichen der
Schliessstellung greift die Riegelstange hinter den Fangring und
hält diesen fest. In dieser Schliessstellung wird der Schliess
körper 4 dichtend gegen den Dichtungsring 18 gepresst. Zum Lösen
der Verriegelungsvorrichtung 12 muss die Riegelstange 13 entge
gen der Kraft der Riegelfeder 14 angehoben werden.
An Hand der Fig. 3 bis 5 wird anschliessend die Funktion der
Rastvorrichtung 6 genauer beschrieben. Diese besteht aus einem
Kugelkäfig 15, wie er in Fig. 6 dargestellt ist. An einen zy
lindrischen Käfighals 30 schliesst sich auf einer Seite ein um
laufender Kragen 26 an. Über den Umfang des Käfighalses 30 ver
teilt sind mehrere Kugelöffnungen 29 angeordnet, deren Innen
durchmesser so dimensioniert ist, dass jede Kugelöffnung eine
Kugel 16 möglichst spielfrei aufnehmen kann. Der Kugelkäfig 15
ist axial verschiebbar auf der Führungsstange 3 gelagert, und
zwar derart, dass in der in Fig. 3 dargestellten Ruhestellung
die Kugeln 16 zumindest teilweise in eine umlaufende Nut 17 ge
presst werden. An Stelle einer umlaufenden Nut könnte es sich
auch um Einzelvertiefungen handeln.
Das Niederhalten der Kugeln in die Nut 17 bzw. deren Befreiung
wird durch einen Steuerschieber 8 bewirkt, dessen Details aus
Fig. 7 ersichtlich sind. Der Steuerschieber ist dabei als Ring
ausgebildet, der an einem Gleitabschnitt 31 axial verschiebbar
auf dem Käfighals 30 gelagert ist. Der Gleitabschnitt 31 geht
auf einer Seite in eine Steuerbahn 24 über, die sich an einem
Ende vom Aussendurchmesser des Käfighalses 30 entfernt. An der
Aussenseite verfügt der Steuerschieber 8 ausserdem über eine
Schulter 32.
Zwischen dem Kugelkäfig 15 und dem Steuerschieber 8 ist eine
Steuerfeder 7 gespannt, welche die beiden Bauteile auseinander
presst und welche sich auf einer Seite am Kragen 26 und auf der
anderen Seite an der Schulter 32 abstützt. Kugelkäfig 15 und
Steuerschieber 8 sind dabei ihrerseits zwischen den beiden An
schlägen 25, 25' am Trägerrohr 10 gefangen, welche die maximal
mögliche Relativbewegung zwischen den beiden Bauteilen begren
zen. Ersichtlicherweise bildet die Rastvorrichtung 6 auch noch
ein Gleitlager, das der Führung und Abstützung des Trägerrohrs
10 an der Führungsstange 3 dient.
In Fig. 3 rechts im Bild ist auf der Führungsstange 3 eine
Schliessfeder 5 gelagert, die in der dargestellten Ruhestellung
vorgespannt ist. Die Schliessfeder ist dabei auf einer Seite an
der Stirnseite des Käfighalses 30 und auf der anderen Seite an
einem Anschlag 27 an der Führungsstange 3 abgestützt. Wie bei
der Steuerfeder 7 handelt es sich vorzugsweise um eine Schrau
bendruckfeder. Andere Federarten oder eine Kombination verschie
dener Federarten wäre aber je nach Anwendungsfall denkbar.
In der in Fig. 3 dargestellten Ruhestellung befindet sich der
Steuerschieber 8 in der Sperrstellung, in welcher die Kugeln
(16) teilweise in die umlaufende Nut 17 gepresst werden. Der Ku
gelkäfig 15 ist über die Kugelöffnungen 29 an den Kugeln abge
stützt und die Schliessfeder 5 wird in der gespannten Stellung
gehalten.
Tritt nun am Schliesskörper 4 eine in Pfeilrichtung a wirkende
Schliesskraft auf, verschiebt diese zunächst gegen die Kraft der
Steuerfeder 7 auch die gesamte Anordnung bestehend aus Schliess
körper 4, Trägerrohr 10 und Steuerschieber 8 in Pfeilrichtung
(a). Unterhalb der Spannkraft der Steuerfeder 7 wird keine Ver
schiebung ausgelöst, so dass geringe Druckschwankungen tolerier
bar sind, ohne dass die Rastvorrichtung 6 betätigt wird.
Beim Verschieben des Steuerschiebers 8 auf dem Kugelkäfig 15
werden ersichtlicherweise die Kugeln 16 befreit, so dass sie der
Steuerbahn 24 folgend aus der Vertiefung 17 auf die Oberfläche
23 der Führungsstange 3 gleiten können. Ersichtlicherweise ist
es zweckmässig, wenn die Vertiefung 17 sich kontinuierlich bis
zur Oberfläche 23 erweitert, um die Radialbewegung der Kugeln zu
erleichtern.
Sobald die Kugeln 16 die Vertiefung 17 verlassen haben, ist die
Freigabestellung erreicht und die Rastvorrichtung somit gelöst.
Danach wird schlagartig unter der Einwirkung des Druckstosses
und mit Unterstützung der Schliessfeder 5 die in Fig. 5 darge
stellte Schliessstellung eingenommen. Der Fangring 11 ist dabei
hinter der Regelstange 13 arretiert. Aus strömungstechnischen
Gründen und um Verunreinigung zu vermeiden, wird das Trägerrohr
10 in jeder Betriebsstellung von einer Abschlussmanschette 28
umschlossen, welche den Haltestück 22 (Fig. 1) zugeordnet ist.
In den Fig. 8 und 9 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel
eines Rastelements dargestellt, das ebenfalls mit einem ähnli
chen Steuerschieber, wie in Fig. 7 dargestellt, zusammenwirken
könnte. Das Rastelement besteht dabei aus einem Sperrring 33,
der über seinen Umfang verteilt mehrere, sich in Axialrichtung
erstreckende federnde Zungen 35 aufweist. Am freien Ende dieser-
Zungen sind auf der Innenseite Sperrnasen 34 angeordnet, die
ebenfalls in die umlaufende Nut 17 greifen können. Die federnden
Zungen 35 lassen sich in Pfeilrichtung (b) aufbiegen, was bei
entsprechender Ausgestaltung des Steuerschiebers möglich ist.
Bei einer Axialverschiebung des Sperrrings 33 gleiten die ent
sprechend angeschrägten Sperrnasen 34 aus der umlaufenden Nut
17. Alternativ wäre es auch denkbar, dass die federnden Zungen
35 bereits in Pfeilrichtung b vorgespannt sind, so dass sie bei
einer Befreiung durch den Steuerschieber selbstständig aus der
umlaufenden Nut ausrasten. Ausserdem könnte der Steuerschieber 8
auch als Spreizring ausgebildet sein, der bei einer axialen Ver
schiebung die Zungen 35 durch Untergreifen an einem Spreizab
schnitt aufspreizt.
Die nachfolgenden Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel eines
Explosionsschutzventils mit doppelseitiger Wirkung, das jedoch
nach dem gleichen erfindungsgemässen Prinzip betätigbar ist.
Der in Fig. 10 dargestellte Schliesskörper 4 kann in einem Ven
tilgehäuse angeordnet sein, das ähnlich aufgebaut ist, wie das
jenige gemäss Fig. 1, bei dem jedoch beide Gehäuseteile 2a und
2b symmetrisch ausgebildet sind. Das heisst, dass auf beiden
Seiten je ein Dichtungsring und je eine Fangvorrichtung angeord
net sind.
Die Funktion des doppelseitig wirkenden Schliesskörpers ist im
Grunde genommen genau die gleiche wie beim Ausführungsbeispiel
gemäss den Fig. 3 bis 5. Die Rastvorrichtungen 6 und 6' sind
jedoch spiegelsymmetrisch angeordnet. Ausserdem ist jeder Steu
erschieber 8, 8' mit einem verlängerten Gleitabschnitt 37, 37'
versehen. Wie nachstehend aufgezeigt wird, ist dies nötig, um
die Kugeln 16, 16' auch in der jeweils entgegengesetzten
Schliesstellung in die Vertiefungen 17, 17' zu pressen. Auch die
Kugelkäfige 15, 15' sind mit einem entsprechend verlängerten Kä
fighals 30, 30' versehen. Ersichtlicherweise müssen auch die Steu
erfedern 7, 7' eine grössere Länge aufweisen, allerdings ohne
dass diese eine grössere Kraft aufnehmen müssen.
In der in Fig. 10 dargestellten Offenstellung sind beide
Rastvorrichtung 6, 6' eingerastet. Die Schliessfeder 5 ist zwi
schen den beiden Kugelkäfigen 15, 15' gespannt.
Bei einer Schliesskraft in Pfeilrichtung a spielt sich der glei
che Vorgang ab, wie bereits an Hand der Fig. 4 und 5 be
schrieben. Zuerst wird die Steuerfeder 7 zusammengepresst, wobei
sich der Steuerschieber 8 verschiebt und die Kugel 16 aus der
Vertiefung 17 ausrasten kann. Anschliessend entspannt sich die
Schliessfeder 5 in der Abbildung nach links, bis die Schliess
stellung erreicht ist und der Fangring 11 einrastet.
Fig. 12 zeigt nun die Situation, wenn die Schliesskraft in
Pfeilrichtung c auftritt und die entgegengesetzte Schliessstel
lung eingenommen wird. Ersichtlicherweise muss dabei die
Rastvorrichtung 6 in der eingerasteten Position verbleiben, so
dass sich die Schliessfeder 5 am Kugelkäfig 15 abstützen und in
der Abbildung nach rechts entspannen kann. Der Steuerschieber 8
wird nun zwar ebenfalls nach rechts mitgezogen, doch stellt der
verlängerte Abschnitt 37 sicher, dass die Kugel 16 in der einge
rasteten Position niedergehalten wird.
Fig. 13 zeigt schliesslich noch eine alternative Variante einer
Rastvorrichtung, die ebenfalls nach dem Prinzip einer Kugelraste
funktioniert. Die Führungsstange 3 ist dabei mit wenigstens ei
ner radialen Bohrung 43 versehen, in welcher eine radiale Druck
feder 39 angeordnet ist. Diese trägt am freien Ende eine Rastku
gel 38. Die Rastkugel greift in eine Kugelpfanne 40 an einer
Rasthülse 42, welche auf der Führungsstange 3 verschiebbar gela
gert ist. Die Schliessfeder 5 ist an dieser Rasthülse abge
stützt. Wird nun in Pfeilrichtung a eine zulässige Schliesskraft
überschritten, wird die Rastkugel 38 gegen den Druck der Feder
39 in die Bohrung 43 gepresst und die Rasthülse 42 bewegt sich
ebenfalls in Pfeilrichtung a.
Eine Verlängerung 41 sorgt dafür, dass die Rastkugel 38 bis zum
Erreichen der Schliessstellung in der niedergedrückten Position
bleibt. Auch bei dieser Variante wäre ein Weglassen der
Schliessfeder 5 denkbar.
Claims (12)
1. Explosionsschutzventil (1) mit einem Gehäuse (2) und mit we
nigstens einem beweglichen, innerhalb des Gehäuses an einer
Führungsstange (3) geführten Schliesskörper (4), der aus ei
ner definierten Offenstellung bei einer Druck- oder Sogwelle
in wenigstens eine Bewegungsrichtung in eine dichtende
Schliessstellung verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Offenstellung durch eine Rastvorrichtung (6) defi
niert ist, welche beim Überschreiten einer auf den Schliess
körper (4) einwirkenden Schliesskraft lösbar ist, und dass
der Schliesskörper von einer in der Offenstellung gespannten
Schliessfeder (5) beaufschlagt ist, die den Schliesskörper
beim Lösen der Rastvorrichtung in die Schliesstellung ver
schiebt.
2. Explosionsschutzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Schliesskraft durch eine Steuerfeder (7) defi
niert ist, welche den Schliesskörper (4) in der Offenstel
lung entgegen der Schliessrichtung vorspannt.
3. Explosionsschutzventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, dass die Rastvorrichtung (6) einen gegen die Kraft der
Steuerfeder (7) verschiebbaren Steuerschieber (8) und wenig
stens ein Rastelement aufweist, das unter der Einwirkung des
Steuerschiebers eine Sperrstellung und eine Freigabestellung
einnimmt.
4. Explosionsschutzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, dass der Schliesskörper (4) auf einem
die Führungsstange (3) umgebenden Trägerrohr (10) angeordnet
ist und dass die Schliessfeder (5) zwischen dem Trägerrohr
und der Führungsstange angeordnet ist.
5. Explosionsschutzventil nach Anspruch 3 und Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, dass das Rastelement (6) ein auf der
Führungsstange (3) verschiebbarer Kugelkäfig (15) mit wenig
stens einer Kugel (16) ist, die in der Sperrstellung in eine
Vertiefung (17) in der Führungsstange (3) eingreift und in
der Freigabestellung auf der Oberfläche (23) der Führungs
stange aufliegt und dass der vorzugsweise als Ring ausgebil
dete Steuerschieber (8) eine mit der Kugel zusammenwirkende
Steuerbahn (24) aufweist.
6. Explosionsschutzventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, dass die Steuerfeder (7) zwischen dem Kugelkäfig (15)
und dem Steuerschieber (8) gespannt ist und dass die Bewe
gung des Kugelkäfigs und des Steuerschiebers relativ zum
Trägerrohr (10) zwischen zwei Anschlägen 25, 25' am Träger
rohr begrenzt ist.
7. Explosionsschutzventil nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Schliessfeder (5) am Kugelkäfig an
greift.
8. Explosionsschutzventil nach einem der Ansprüche 4 bis 7, da
durch gekennzeichnet, dass wenigstens an einem Ende des Trä
gerrohrs (10) ein Fangring (11) angeordnet ist, welcher beim
Erreichen der Schliessstellung derart mit einer Verriege
lungsvorrichtung (12) zusammenwirkt, dass der Schliesskörper
(4) in der Schliessstellung arretiert ist.
9. Explosionsschutzventil nach Anspruch 3 und Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, dass das Rastelement ein auf der Füh
rungsstange (3) verschiebbarer Sperrring mit wenigstens ei
ner federnden Sperrnase ist, die in der Sperrstellung in ei
ne Vertiefung in der Führungsstange eingreift und in der
Freigabestellung auf der Oberfläche der Führungsstange auf
liegt und dass der vorzugsweise als Ring ausgebildete Steu
erschieber die Sperrnase befreit bzw. in der Vertiefung nie
derhält.
10. Explosionsschutzventil nach Anspruch 1, bei dem der
Schliesskörper (4) in zwei Bewegungsrichtungen in eine dich
tende Schliessstellung verschiebbar ist, dadurch gekenn
zeichnet, dass für jede Bewegungsrichtung (a, c) eine
Rastvorrichtung (6, 6') angeordnet ist, wobei in der offenen
Stellung beide Rastvorrichtungen eingerastet sind und je
nach Richtung der Schliesskraft eine der Rastvorrichtungen
lösbar ist und dass die Schliessfeder (5) derart beidseitig
abgestützt ist, dass sie in beide Bewegungsrichtungen ent
spannbar ist.
11. Explosionsschutzventil nach Anspruch 5 und Anspruch 10, da
durch gekennzeichnet, dass der Kugelkäfig (15, 15') und der
Steuerschieber (8, 8') jeder Rastvorrichtung (6, 6') derart
in Axialrichtung verlängert sind, dass die Funktion jeder
Rastvorrichtung in der verrasteten bzw. in der gelösten Be
triebsstellung in jeder der beiden Schliessstellungen auf
recht erhalten bleibt.
12. Explosionsschutzventil (1) mit einem Gehäuse (2) und mit we
nigstens einem beweglichen, innerhalb des Gehäuses an einer
Führungsstange (3) geführten Schliesskörper (4), der aus ei
ner definierten Offenstellung bei einer Druck- oder Sogwelle
in wenigstens eine Bewegungsrichtung in eine dichtende
Schliessstellung verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Offenstellung durch eine Rastvorrichtung (6) defi
niert ist, welche beim Überschreiten einer auf den Schliess
körper (4) einwirkenden Schliesskraft lösbar ist, und dass
der Schliesskörper nach dem Lösen der Rastvorrichtung aus
schliesslich unter der Einwirkung der Druck- oder Sogwelle
in die Schliessstellung verschiebbar ist.
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