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Sicherheitsarmatur für RohrleItungen, insbesondere für
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Kernreaktoren Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsarmatur für Rohrleitungen
und Behälter, mit Sperrfunktion gegenüber hohem Betriebsdruck auf ihrer Primärseite
und selbsttätige Öffnungsfunktion bei Überdruckwerten auf ihrer Sekundärseite gegenüber
dem primären Betriebsdruck, der normalerweise höher als der Sekundärdruck ist, mit
einer in eine Flanschverbindung eingesetzten Berstmembran zur druckdichten Trennung
der beiden Seiten voneinander und mit einem die Berstmembran gegen den Betriebsdruck
abstützenden, siebartig durchbrochenen Stützkörper.
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Eine solche Sicherheitsarmatur ist bekannt (XT-OS 2 216 615).
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Hierbei werden durch Querschnittsschwächung mittels vom Mittelpunkt
der Membranscheibe ausgehenden und zu ihrem Rand verlaufenden Nuten sternförmig
verlaufende Sollbruchstellen gebildet, die bei Erreichen der Anspruch-Druckdifferenz
bewirken5 daß die Membran im Bereich der nutzung reißt und nach Art einer Zackenkrone
sich die Membranpsrtin zur Seite des niedrigeren Druckes umlegen und damit einen
Abströmquerschnitt freigeben, Im Normalfall werden dagegen die Sollbruchstellen
vom Betriebsoruck praktisch nicht beansprucht, da sie auf den massiven Stegen des
Stützkörpers zwischen den siebartigen Durchbrechungen desselben aufliegen. Es hat
sich gezeigt, daß die Herstellung der Sollbruchstellen, um zu einem definierten
Anspruchen zu kommen, mit einem relativ hohen fertigungen technischen Aufwand verbunden
ist; die Sollbruchstellen mtissen
z.B. durch chemisches Ätzen oder
durch Funkenerosion eingearbeitet werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Sicherheitsarmatur der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß ein Herausarbeiten von Sollbruchstellen
nicht erforderlich ist und trotzdem ein definiertes Ansprechen bei vorgebbaren Ansprech-Druckwerten,
d.h. in einem engen Toleranzbereich, ermöglicht ist.
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Gegenstand der Erfindung ist die Sicherheitsarmatur für Rohrleitungen
und Behälter der eingangs genannten Art, bei der die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß
gelöst wird durch eine solche Bemessung der Berstmembran, daß sie mit zunehmendem
Überdruck auf der Sekundärseite bis zu einer maximalen Grenzauslenkung auswölbbar
ist, bei welcher Bersten der Membran auftritt D ferner dadurch, daß in an sich bekannter
Weise eine feststehende, dornartige Durchstoßeinrichtung, mit welcher die Berstmembran
in Eingriff bringbar ist, auf der Primärseite mit Abstand gegenüber der Berstmembran
angeordnet ist, und daß der Abstand der Durchstoßeinrichtung von der in Ruhelage
befindlichen Mem b n kleiner als deren Grenzauslenkung ist, so daß bei einer Ansprechauslenkung
die Berstmembran vorzeitig vor Erreichen ihrer Grenzauslenkung zwangsläufig durchstoßen
und zum Bersten gebracht wird.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind vor allem darin zu
sehen, daß eine Spezialbehandlung der Berstmembran nicht erforderlich ist und daß
durch die dornartige Durchstoßeinrichtung bei Erreichen des Ansprech-Druckwertes
die ausgewölbte Membran zum Einreißen gebracht wird, wodurch das Bersten der Membran
auf definierte Weise eingeleitet wird.
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Feststehende, dornartige Durchstoßeinrichtungen zur Einleitung des
Berstvorganges einer Membran sind an sich bekannt, wie oben bereits erwahnt (siehe
BT-PS 1 204 346). Hierbei ist aber wiederum eine Spezialanfertigung der Membran
erforderlich, die den Boden eines verformbaren Vorratsbezhe1tt;ers bildet welcher
mit Kolbenring bei Druckbeaufschlagung gegen die kraft einer
Rückstellfeder
gegen den feststehenden Dorn drückbar ist.
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Dieser Vorratsbehälter ist innerhalb eines Fingerhutrohres oberhalb
eines Reaktordruckbehälters angeordnet.
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Beim Gegenstand der Erfindung wird demgegenüber keine Spezialkonstruktion
eines solchen Fingerhutrohres mit eingelegtem axial verschiebbarem Vorratsbehälter
und Membranboden benötigt. Die Membran ist vielmehr leicht auswechselbar und etwaige
Vorratabehälter für in den Reaktorkern einzuspritzende neutronenabsorbierende Flüssigkeit
können freizügiger untergebracht werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die
Durchstoßeinrichtung aus einem Hohldorn, ist der Hohldorn mit einer siebartigen
Perforierung versehen und ist der Hohldorn in eine Kanalwand der Primärseite der
Sicherheitsarmatur so eingesetzt, daß die strömungsmäßige Verbindung zwischen Primär-
und Sekundärseite im Berstfalle über die Perforierung des Hohldornes erfolgt. Der
Hohldorn erfüllt hierbei eine Doppelfunktion: Zum einen bewirkt er das definierte
Einreißen der Membran im Ansprechfalle und zum anderen ist gewährleistet, daß immer
ein minimaler Abströmquerschnitt des Dornes freibleibt, da die Membranreste aufgrund
der angespitzten zylindrischen Form des Dornes diesen nicht zusetzen können, sondern
durch die Strömung in Nischen zwischen dem Armaturgehäuse und dem Dorn gedrückt
werden. Der Dorn verhindert weiterhin, daß etwaige Membranfetzen in den Primärkreis
gelangen.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung sowie ihre Wirkungsweise
werden im folgenden anhand der ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert,
in welcher zeiger: Fig. 1 die Sicherheitsarmatur nach der Erfindung in einem-Axialschnitt,
wobei der rechte Beitungsst-utzen an ein hier nicht dargestelltes Primärkreissystem
und der linke Leitungastutzen an das ebenfalls nicht dargestellte Sekundärsystem
angeschlossen ist; Fig. 2 die Einzelheit Z aus Fig. 1;
Fig. 3 ein
stark vereinfachtes Schaltbild des Primärkreises eines Druckwasserreaktors, wobei
die erfindungsgemäße Sicherheitsarmatur zum Anschluß eines Borsäure-Abschaltsystems
dient und Fig. 4 zeigt perspektivisch die sogenannte Bersteinheit.
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Die in Fig. 1 dargestellte Sicherheitsarmatur SA ist mit ihrer Primärseite
1 an die im Ausschnitt dargestellte Leitung L1 eines zu schützenden Primärsystems
angeschlossen (rechte Hälfte der Fig. 1) und mit ihrer Sekundärseite 2 an die ebenfalls
ausschnittsweise dargestellte Leitung L2 eines Sekundärsystems, welche zusammen
mit Gehäuseteil 2a auch Teil eines Behälters sein kann (linke Hälfte der Fig. 2).
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Primär- und Sekundärsystem sind in Fig. 1 nicht näher dargestellt;
sie werden beispielsweise anhand der Fig. 3 weiter unten erläutert. Allgemein gesprochen
enthält das Primärsystem ein unter dem Betriebsdruck Pl stehendes Primärmedium PM,
das flüssig oder gasförmig sein kann, wobei im Falle einer Störung innerhalb dieses
Primärsystems durch die Sicherheitsarmatur SA das ebenfalls flüssige oder gasförmige
Selandärmedium SM, das normalerweise unter dem Sekundärdruck p2 steht, in den Primärkreis
mit einem Auslkösedruck P2, eingeschossen wird.
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Das Sekundärmedium kann ein Kühlmittel und/oder ein neutronerabsorbierendes
Medium sein, wie es anhand der Fig. 3 noch erläutert wird.
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Im einzelnen besteht das Gehäuse der Sicherheitsarmatur SA aus einem
primärseitigen, als etwa kegelstumpfförmiger hohler Strömungskörper ausgebildeten
Gehäuseteil la mit verstärktem Ringflansch 1.1, Mittelteil 1.2 und Halsteil 1.3
sowie aus einem zweiten Gehäuseteil 2a, der ebenfalls als hohler, kegelstmnpfförmigar
Körper ausgebildet ist und einen verstärkten Ringflansch 2.1, einen Mittelteil 2.2
und ein Halsteil 2.3 aufweist. Der erste Gehäuseteil 1a und der zweite Gehäuseteil
2a sind jeweils an ihren einander zugewandten Endflächen 14, 2.4 mit Zwischenringen
1.5, 2.5 dichtend verbunden (Ringschweißzlahte 1.6, 2.6). Zwischen den feinstbearbeiteten
Endflächen 1.51 des Zwischenringes 1.5 und 2.51 des Zwischenringes 2.5 ist der ebenfalls
t feinstbearbeiteten Sitzflächen 3.1 und 3,2 versehene Stützköruer
3
eingepaßt und unter Zwischenlage von metallischen, in zugehörige Nuten 3.4 eingelegten
Dichtungsringen 3.3 zwischen den beiden Flanschen 1.1, 2.1 dichtend verspannt. Hierzu
sind als Dehnschrauben ausgebildete Stiftschrauben 4 durch Durchgangsbohrungen 5
des Ringflansches 2.1 sowie durch weitere Durchgangsbohrungen 6.1 eines Halteringes
6 hindurchgesteckt und in zugehörige Gewindebohrungen 7 des Ringflansches 1.1 eingeschraubt
und hier festgezogen. Die in Flucht zueinander liegenden Bohrungen. 5, 6.1, 7 sind,
wie es der Lochkreis 8 im rechten Teil der Fig. 1 zeigt, gleichmäßig über den Umfang
der Ringflansche 1.1, 2.1 und des Zwischenringes 6 verteilt.
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Der Zwischenring 6 dient zur Befestigung des Stützkörpers 3 am ersten
Gehäuseteil 1a, bevor die beiden Gehäusetelle ja, 2a, wie beschrieben, miteinander
verspannt werden und dient zur vorläufigen Dichtung des Primärsystems. Hierzu hintergreift
der Zwischenring 6 mit einer-Schulter 6.2 einen zugehörigen Ringvorsprung 3.5 des
Stützkörpers 7. Der Zwischen ring 6 ist mittels Schraubenbolzen 9, die in seine
Gewinde-Durchgangsbohrungen 6.3 eingeschraubt und am Ringflansch 1.1 verankert sind,
mit letzterem 1.1 verspannt und arretiert auf diese Weise, wie erwähnt, den Stützkörper
3 am ersten Gehäuseteil 1a, bevor beide Gehäuseteile 1a, 2a zusammengespannt werden.
Die Durchgangsbohrungen für die Schraubenbolzen 9 im Ringflansch 1.1 sind mit 10
bezeichnet, der Bolzenkopf mit 9.1.
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Die in Plucht zueinander liegenden Durchgangsbohrungen 10, 6.3 liegen
gleichfalls auf dem Lochkreis 8 und sind jeweils in Umfangsrichtung gesehen zwischen
den Haupt-Bohrungen 5, 6.1, 7 fUr die Dehnschrauben 4 angeordnet. Im übrigen ist
bezeichnet mit 9.2 das Gewinde der Schraubenbolzen 9, mit 4.1 das fußseitige Stiftschraubengewinde
der Dehnschrauben 4, mit 4.2 ihr kopfseitiges Gewinde, mit 4.3 die Stiftschraubenmutter,
mit 4.4 eine Beilagscheibe sowie mit 4.5 ein Mehrkant zum Ansetzen von Schraubwerkzeug
für die Stiftschrauben 4. Die ringförmigen Schweißnähte zwischen der Primärleitung
L1 bzw.
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Sekundärleitung L-2 einerseits und dem prSmärseitigen Gehäuseteil
la bzw. sekundärseitigen Gehäuseteil 2a sind mit 1.7 bzw.
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2.7 bezeichnet. Mit 30 sind in der unteren Hälfte der Fig. 1 noch
umlaufende Dichtsehweißnahte angedeutet, die im eingebauten
Endzustand
der Sicherbeitsarmatur angebracht werden.
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Der Stlltzkbrper 3 ist mit einem Sochfeld 9.6 versehen, das durch
siebartig angeordnete Bohrungen 3.7 gebildet ist. Diese Bohrungen 3.7 verlaufen
in Achsrichtung a der Sicherheitsarmatur SA und dienen der strömungsmäßigen Verbindung
zwischen Primärseite 1 und Sekundärseite 2 im Falle der Zerstörung der Berstmembran
11, welche normalerweise das Lochfeld 3.6 dichtend abdeckt. Der Stützkörper 3 und
mit ihm die im Normalfalle (in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien dargestellt) am Stützkörper
anliegende Berstmembran 11 sind zur Primärseite 1 hin kalottenförmig ausgewölbt,
wobei ein Krümmungsradius r1 mit Erümmungsmittelpunkt M1 vorgesehen ist, der in
etwa dem Durchmesser D1 der Stützkörper-Kalotte 3.8 entspricht. Die als Hohldorn
12 ausgebildete Durchstoßeinrichtung ist im wesentlichen hohlzylindrisch ausgeführt
mit einer konischen Spitze 12.1 und einer siebartigen Perforierung 12.2, die über
den größten Teil der Hohldorn-Bläche verteilt ist und deren einzelne Bohrungen durch
Schnittpunkte eines Rechteckrasters angedeutet sind. Der Hohldorn 12 ist mit seinem
abströmseitigen Ende 12.3 in eine angepaßte Kanalerweiterung 13 des primärseitigen
Gehäuseteils 1a eingepaßt und in dieser Lage durch Schweißpunkte 14 gesichert.
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Der Hohldorn 12 steht mit seiner Spitze 12.1 der Mitte der Membran
11 in ihrer dargestellten Ruhelage mit Abstand d gegenüber. Im Ansprechfalle der
Sicherheitsarmatur, wenn auf der Sekundärseite 2 der Membran 11 ein sekundärer Überdruck
P2, herrscht, der größer ist als der Primärdruck p1, wird die Membran durch diesen
Überdruck aufgewölbt. In Fig. 1 ist ihre Ansprechstellung 11' gestrichelt dargestellt,
wobei die Ansprechauslenkung, bezogen auf Membranmitte, mit m1 bezeichnet ist.
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Es ist dies eine Auslenkung, die ausreicht, die Membran 11 gegen die
Spitze 12.1 derart zu pressen, daß durch die Spitze 12.1 des Hohldorns 12 ein Anriß
in der Membran erfolgt und damit der Berstvorgang eingeleitet wird (siehe Einsattelung
11a1).
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Die Stellung 11' ist gewissermaßen eine Momentaufnahme kurz vor dem
Bersten der Membran 11. Des weiteren ist die Grenzauso lenkung 11"' der Membran
1t strichpunktiert angedeutet, die sie erreichen wiirdeS wenn der Hohldorn 12 nicht
vorhanden wäre.
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Dadurch, daß der Abstand d der Hohldorn-Spitze 12.1 von der Membranmitte
kleiner ist als die Grenzauslenkung mm m der Membran 11 und auch etwa kleiner als
ihre Ansprech-Auslenkung m1, wird erreicht, daß die Membran bereits bei der erwähnten
Ansprechauslenkung m1 so gegen die Hohldornspitze 12.1 gepreßt wird, daß sie zum
Bersten gebracht wird, wodurch ein definiertes Ansprechen erreichbar ist.
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Der Hohldorn 12 ist, wie ersichtlich, in die Kanalwand,1.2, 1.3 des
primärseitigen Gehäuseteils la derart eingesetzt, daß die strömungsmäßige Verbindung
zwischen Primärseite 1 und Sekundärseite 2 im Berstfalle im wesentlichen über die
Perforieflskeitsmäßigen rung 12.2 erfolgen kann. Kleine Bypaßöffnungen zurn eerung
der Nischen 1b1 können vorgesehen sein. Etwaige Bruchstücke der geborstenen Membran
11 werden durch die Strömung in die Nischen 1b1 des Kammerraumes 1b, die sich zwischen
Hohldorn 12 und Zwischenwand 1.2 befinden, gedrückt, so daß der größte Teil der
Perforierung 12.2 zum Einspritzen bzw. Einströmen des Sekundärmittels in das Primärsystem
zur Verfügung steht.
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In Fig. 3-ist ein besonders vorteilhafter Anwendungsfall der Sicherheitsarmatur
dargestellt. Die Sicherheitsarmatur SA ist hier für das Notabschaltsystem eines
Druckwasserreaktors R verwendet, dessen Reaktorkern R1 innerhalb eines Moderatorbehälters
R2 angeordnet ist, der seinerseits vom Reaktordruckbehälter R3 umgeben ist. Der
Reaktorkern R1 enthält einzelne Brennelemente BE, die Reaktivitätsregelung erfolgt
mittels Regelstäben RS, von denen einer symbolhaft dargestellt ist. Der Pfeil fi
deutet die Regelstabbewegung des schräg im Bezug auf die Brennelemente BE einfahrbaren
und wieder herausziehbaren Regelstabes RS an.
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Zur Kühlung des Reaktorkerns wird schweres Wasser D20 verwendet, das
innerhalb des primären Kühlmittelkreises 15 von der Pumpe Pl in Umlauf gesetzt wird,
bei 15.1 in den Reaktordruckbehälter R3 eintritt, den Moderatorbehälter R2 unter
Kühlung der Brennelemente BE durchströmt und den Reaktordruckbehälter R3 bei 15.2
wieder verläßt, wobei es im Primärkreis DEl eines Dampferzeugers DE seine Wärme
an
die nicht näher dargestellte Sekundärseite D132 des Pampferzeugers DE abgibt. Da
es sich im vorliegenden Fall um einen Druckröhrenreaktor handelt, ist eine gesonderte
Kreislaufachleife 16 für die Moderatorflüssigkeit, ebenfalls schweres Wasser, vorgesehen,
wobei der flüssige Moderator bei 16.1 in den Moderatorbehälter R2 eintritt und diesen
außerhalb von die Brennelemente BE umgebenden, nicht näher dargestellten lrennrohren
durchströmt. Nach Durchströmen des Moderatorbehälters R2 tritt der Moderator in
den Raum zwischen Moderatorbehälter R2 und Druckbehälter R3 huber und mischt sich
hier mit dem Primärkühlmittel. Am Verzweigungspunkt 16.2 wird aus der Primärkühlmittel-Schleife
durch die Pumpe P2 ein Teil des schweren Wassers abgezogen und durch den Moderatorkühler
K geschickt, wo der flüssige Moderator auf eine Temperatur unterhalb der Primärkühlmittel-Eintrittstemperatur
gekühlt wird. Der Moderatorkühler K kann als Speisewasservorwärmer für die Sekundärseite
des Dampferzeugers DE verwendet werden.
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Der Borsäure-Behälter B ist über Leitung L2 und die Sicherheitsarmatur
SA sowie die Primärleitung L1 an den Moderatorbehälter R2 angeschlossen, wobei jedoch
normalerweise durch die Sicherheitsarmatur SA keine Verbindung zwischen den Leitungen
L2 und L1 besteht. Oberhalb des Borsäure-Spiegels B1 kann durch eine kleine Entlüftungsbohrung
B2 ein Gasdruck aufrechterhalten werden, der z.B. dem Gebäude-Innendruck entspricht
und demnach wesentlich unterhalb des iM Moderatorbehälter R2 herrschenden Druckes
p1 liegt. p2 ist der statische Druck der Flüssigkeitssäule. An den Gasraum des Borsäure-Behälters
ist eine Gasflaschen-Batterie G über eine Absperrarmatur VI mit Rückschlagsicherung
angeschlossen, wobei die Armatur V1 im Normalbetrieb des Reaktors in Sperrstellung
ist. Sollte nun in einem Störungsfalle eine bestimmte Anzahl der Regelstäbe RS nicht
einfallen, so wird auf die hbsperrarmatur VI, vorzugsweise fernbetätigt, ein huslösesiglzal
gegeben, und der wesentlich höhere Gasdruck P2) der im vor liegenden Falle aus Stickstoff
bestehenden Gasfüllung der Druckflasche wirkt über die geöffnete Armatur VI auf
den Borsaurebehälter B. Dieser Auslösedruck p2 der so gewählt ist,
daß
die Druckdifferenz P2f ~ Pl die Berstmembran der Sicherheitsarmatur SA zum Bersten
bringt, bewirkt nun ein Ansprechen der Sicherheitsarmatur, so daß die Borsäure über
die Leitung L2, die Sicherheitsarmatur SA und die Leitung Ll in den Reaktorkern
R1 eingespritzt wirde Borsäure ist ein sogenanntes Neutronengift, das neutronenabsorbierend
wirkt, so daß auf diese Weise die erwünschte Notabschaltung des Reaktors R eintritt.
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Die erfindungsgemäße Sicherheitsarmatur kann naturgemäß nicht nur
bei einem Druckröhren-, sondern auch bei einem Druckwasser-Reaktor üblicher Bauform
Anwendung finden.
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Wie es Fig. 2 näher zeigt, ist die Berstmembran 11 von zwei aneinanderliegenden
Membrankörpern gebildet: Einer äußeren, die mechanische Beanspruchung aufnehmenden
Stahlmembran lia und einer die Stahlmembran 11a zur Sekundärseite 2 hin abdeckenden,
dem Korrosionsschutz der Stahlmembran dienenden Schutzmembran 11b. Diese besteht
aus Edelmetall, vorzugsweise Silber, und bietet einen wirksamen Korrosionsschutz
gegen eventuellen Angriff der Stahlmembran 11a durch die Borsäure, welche sonst
über die Bohrungen 3.7 die Stahlmembran Ila benetzen könnte. Eine zweckmäßige Befestigung
der Schutzmembran 11b besteht darin, daß in den Randbereich 3.9 der Stützkörper-Kalotte
außerhalb ihres Lochfeldes 3.6 eine Ringnut 17 gestochen ist, innerhalb welcher
die Schutzmembran 11b mit ihrem abgebogenen Außenrand 11b1 mittels Hartlöten befestigt
ist.
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Das Harlot ist mit 18 bezeichnet. Die Stahlmembran 11a ihrerseits
ist außerhalb und mit Abstand 19 zu der ringförmigen Hartlötung 18 der Schutzmembran
11b am Außenrand 20 der Stützkörpexo kalotte mittels einer umlaufenden S-chweißlippe
21 mit dem Stützkörper 3 verschweißt. Der Außenrand 20 der Stutzkörper-Ealotte 3.8
ist mittels Hinterschneidung 22 an einem pilskragenartigen Überstand 3.91 angeordnet.
Die hierdurch hervorgeruSene An spitzung des Kalotten-Außenrandes 20 bewirkt, daß
im wesentlichen nur Zugbeanspruchung auf die Schweißnaht 21 ausgeübt werden kann
und in diesem Bereich eine Materialwandstärke von Bruchteilen eines Millimeters
gegeben ist, so daß die Stahlmembran 11a, die selbst nur eine Stärke von ca. 0,1
mm hat, durch die Sehreißlippe 21 verzugsfrei mit dem Stützkörper 3 verschweiBt
werden kann, und ohne daß nennenswerte Schweißwärmemengen
durch
den pilskragenartigen Überstand 3.91 zur Haltlöststelle 18 gelengen könnten.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel bestand der Stützkörper 3 und
die Stahlmembran 11a aus austenitischem Stahl.
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Das Haltlot besteand aus AgCu24 Sn8, welches in der Lage ist, nicht
nur Silober, sondern auch austenitischen Stahl zu benetzen. -Durch die ausgeführte
Hartlötung ließ sich eine hohe Dichtigkeit erzielen, so war die Leckrate kleiner
als 10-9 Torr l s-1. Bei einem Fußkreis der Kalotte 3.8 von D1= 110 mm betrug der
Krümmungsradius r1, der Kalotte 3.8 90mm. Die Ansprechauslenkung m1 war etwas größer
als der Abstand d von 5 mm.
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Die Berstmembran war in der Lage, Primärdrücke Pl zwischen -100 und
15,0 atü einwandfrei abzudichten. Die Ansprech-Druckdifferenz p28 pi lag bei ca,
20 atü. Die maximale Auslenkung der Membran 11 die in Fig. 1 nicht maßstäblich dargestellt
ist lag bei ca. 15 o Vor Einbau des Stützkörpers 3 mit befestigter Membran wird
diese Einheit von ihrer Primärseite mit Druck beaufschlagt, so daß durch Kaltverformung
der Membrane 11a, 11b eine Vornoppung erzielt wird, d.h. kleine kalottenförmige
Eindrückungen im Bereich der Bohrungen 3.7, wodurch eine Versteifung der Stahlmembran
11a gegen die statische Beanspruchung durch das Sekundärmedium erzielt wird. Diese
Vornoppung ist in Fig, 4 mit 11c bezeichnet.
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11 Patentansprüche 4 Figuren