-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausrichten von zweiteiligen
Kapseln, wie sie beispielsweise aus der
DE 34 21 777 A1 bekannt
ist. Bei der in den
4 bis
6 der
DE 34 21 777 A1 dargestellten Ausführungsform
sind die Aufnahmen in der Sortierwalze derart ausgebildet, dass
die Kapseln bei lagerichtigem Einschleusen in die Sortierwalze in
radialer Ausrichtung in der Sortierwalze weitertransportiert werden,
und in dieser Stellung auch aus der Sortierwalze radial ausgeschleust
werden. Muss jedoch eine Kapsel um 180° in bezug auf ihre Einschleusrichtung
gedreht werden, so läuft
die Kapsel mit ihrem über
den Innenumfang der Sortierwalze ragenden Abschnitt gegen ein ortsfestes
Umlenkelement an, das die Kapsel zunächst um ca. 90° dreht, so dass
die Kapsel mit einem Teilkreis der Sortierwalze tangential ausgerichtet
ist. Im weiteren Verlauf der Drehung der Sortierwalze gelangt ein
Drehstern mit einem Schieber mit der Kapsel in Kontakt, der die Kapsel
um die restlichen 90° in
die gewünschte
Ausschleusrichtung dreht. Die bekannte Vorrichtung ist insbesondere
durch den Drehstern mit seinen vielen beweglichen Teilen relativ
kompliziert aufgebaut. Ferner ist mit der bekannten Vorrichtung
kein tangentiales Ausrichten von Kapseln möglich, wie es insbesondere
beim Abgeben von Kapseln aus der Sortierwalze in eine Näpfe für die Kapseln
aufweisende Blisterbahn erforderlich ist.
-
In
der
CH 575855 A ist
eine Kapselausrichtmaschine offenbart. Es ist eine drehbar gelagerte Transporttrommel
vorgesehen, welche Ausnehmungen für jeweils einer Transporttrommel
in radialer Richtung ungeordnet zugeführte Kapseln besitzt. Ein erster
Abschnitt der Ausnehmung ist in seiner Weite dem Durchmesser kleinerer
Kapselkörper
angepasst, während
ein zweiter Abschnitt der im Durchmesser größeren Kapselkappe angepasst
ist. Die Dicke der Transporttrommel zwischen Außenumfang und Innenumfang ist
geringer als die Länge
der Kapseln.
-
Aus
der
EP 077576 B1 sind
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausrichten von Kapseln bekannt.
Hier ist zusätzlich
ein stationäres
Umlenkelement vorgesehen, das nahe dem Außenumfang der Sortierwalze
angeordnet ist, sodass der über
die Sortierwalze hinausragende Abschnitt der Kapsel bei der Drehung
der Sortierwalze von dem Umlenkelement erfasst wird und die Kapsel
in gewünschter Richtung
tangential mit der Umlenkwalze ausgerichtet wird.
-
Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung anzugeben,
die eine Ausrichtung der Kapseln in tangentialer Richtung ermöglicht und besonders
einfach aufgebaut ist. Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs
1.
-
Vorteile der Erfindung
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Ausrichten von zweiteiligen Kapseln mit den Merkmalen des Anspruchs
1 hat demgegenüber
den Vorteil, dass sie eine Ausrichtung der Kapseln in tangentialer
Richtung ermöglicht
und aufgrund des Verzichts auf bewegliche Umlenkeinrichtungen besonders
einfach aufgebaut ist. Dadurch resultiert auch eine besonders zuverlässige Funktion
der Vorrichtung, sowie eine gute Zugänglichkeit für eine Reinigung.
Erfindungsgemäß wird dies
im wesentlichen dadurch erreicht, dass die Sortierwalze zwischen dem
Innenumfang und dem Außenumfang
eine Dicke aufweist, die geringer ist als die Länge einer Kapsel und dass die
Aufnahmen derart ausgebildet sind, dass die Kapseln unabhängig von
ihrer Einschleusrichtung in die Sortierwalze stets entweder über den Außenumfang
oder den Innenumfang der Sortierwalze hinausragen, so dass die über die
Sortierwalze hinausragenden Abschnitte der Kapseln mittels stationärer Umlenkelemente
gedreht werden können.
-
Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Ausrichten
von zweiteiligen Kapseln sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Zeichnung
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 eine
zweiteilige Kapsel in Seitenansicht und
-
2 die
erfindungsgemäße Vorrichtung
in einer vereinfachten Seitenansicht.
-
Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
-
In
der 1 ist eine vorzugsweise aus Hartgelatine bestehende
Kapsel 1 dargestellt, die aus einem Kapselkörper 2,
und eine über
den Kapselkörper 2 gestülpte Kapselkappe 3 besteht.
Der Kapselkörper 2 weist
in seinem zylindrischen Abschnitt einen Durchmesser d auf, während die
Kapselkappe 3 in ihrem zylindrischen Abschnitt einen gegenüber dem Durchmesser
d größeren Durchmesser
D aufweist. Die soweit bekannte Kapsel 1 ist beispielsweise
mit einem Medikament befüllt,
und wird auf der in der 2 dargestellten Vorrichtung 10 verarbeitet.
-
Die
Kapseln 1 treten im Bereich einer Einschleusstelle 11 in
die Vorrichtung 10 ein und im Bereich einer in etwa lotrecht
zur Einschleusstelle 11 angeordneten Ausschleusstelle 12 aus
der Vorrichtung 10 wieder aus. Die Vorrichtung 10 dient
dazu, die aus einem nicht dargestellten Massenspeicher über eine
Zuführrinne 13 zugeführten Kapseln 1 derart
auszurichten, dass die Kapseln 1 nachfolgend in eine Näpfe 5 für die Kapseln 1 aufweisende
Blisterbahn 6, welche kontinuierlich in Förderrichtung 7 gefördert wird,
abgeben werden können.
Auf die mit den Kapseln 1 befüllte Blisterbahn 6 wird
anschließend eine
Deckfolie aufgesiegelt, und aus dem so hergestellten Verbund werden
zuletzt einzelne Blisterstreifen ausgetrennt.
-
Das
Ausrichten der Kapseln 1 in Bezug auf die Blisterbahn 6 ergibt
sich aus optischen Gesichtspunkten, da der Kapselkörper 2 und
die Kapselkappe 3 oftmals unterschiedliche Farben aufweisen,
und beim Verbraucher ein einheitliches Erscheinungsbild der in den
Näpfen 5 abgelegten
Kapseln 1 erwünscht ist.
-
Zur
Abgabe einzelner Kapseln 1 aus der Zuführrinne 13 in die
Vorrichtung 10 dienen in bekannter Weise beispielsweise
zwei übereinander
angeordnete und quer zu der als Reihe anstehenden Kapseln 1 verschiebbare
Stifte 14, 15. Die Vorrichtung 10 weist eine
Sortierwalze 17 auf, die in einer horizontal angeordneten
Drehachse 18 mittels nicht dargestellter Antriebsmittel
kontinuierlich in Richtung des Pfeiles 19 im Gegenuhrzeigersinn
drehbar ist. Bei gleichen Abständen
der Näpfe 5 in
der Blisterbahn 6 sind über den
Umfang der Sortierwalze 17 in gleichmäßigen Winkelabständen beispielsweise
acht Aufnahmen 20 ausgebildet. Jede der identisch ausgebildeten
Aufnahmen 20 ist als Durchbruch in der Sortierwalze 17 ausgebildet
und weist zwei Abschnitte 21, 22 auf. Der erste,
dem Außenumfang 23 und
der Zuführrinne 13 zugewandte
Abschnitt 21 weist eine senkrecht zur Zeichenebene der 2 ausgebildete
Weite auf, die etwas größer ist
als der Durchmesser D der Kapselkappe 3. Der dem Innenumfang 24 der
Sortierwalze 17 zugewandte zweite Abschnitt 22 weist
hingegen eine Weite auf, die etwas größer ist als der Durchmesser
d des Kapselkörpers 2,
jedoch geringer als der Durchmesser D der Kapselkappe 3.
-
Die
Aufnahmen 20 besitzen die Form von Langlöchern, wobei
die Länge
L der Aufnahme 20 etwas größer ist als die Länge l einer
Kapsel 1. Weiterhin ist die Dicke X der Wandlung der Sortierwalze 17, d.
h. der Abstand zwischen dem Außenumfang 23 und
dem Innenumfang 24 geringer, beispielsweise etwa halb so
groß,
wie die Länge
l der Kapseln 1.
-
Die
beiden Abschnitte 21, 22 sind innerhalb der Aufnahmen 20 durch
eine Stufe 25 miteinander verbunden, wobei die Stufe 25 eine
geradlinig ausgebildete Schräge 26 ausbildet,
die mit der radial zur Sortierwalze 17 verlaufenden Einschleusebene
der Kapseln 1 einen Winkel α bildet, der kleiner als 90° ist.
-
Die
einzelnen Kapseln 1 gelangen, wie bereits erwähnt, ungeordnet
in die Zufüllrinne 13,
derart, dass die Kapselkappe 3 der Sortierwalze 17 entweder
zugewandt oder abgewandt ist. In der 2 ist jeweils
eine Kapsel 1a in der Zuführrinne 13 und der
Sortierwalze 17 eingezeichnet, deren Kapselkappe 3 nach
unten ragt, sowie jeweils eine Kapsel 1b, deren Kapselkappe 3 nach
oben ragt. Aufgrund der bisher beschriebenen Ausbildung der Sortierwalze 17 mit
den Aufnahmen 20 ergibt sich, dass eine Kapsel 1a nur
in etwa bis in den Bereich des zweiten Abschnitts 22 der
Aufnahme 20 gelangt, das heißt, dass ein Abschnitt 28 der
Kapsel 1a aus dem Außenumfang 23 der
Sortierwalze 17 herausragt. Demgegenüber gelangt eine Kapsel 1b mit
nach oben ragender Kapselkappe 3 soweit bis in die Aufnahme 20 der Sortierwalze 17 hinein,
bis die Kapselkappe 3 auf der Stufe 25 der Aufnahme 20 aufliegt.
Der dabei aus dem Innenumfang 24 der Sortierwalze 17 herausragende
Abschnitt der Kapsel 1b ist mit der Bezugsziffer 29 versehen.
-
Wesentlich
bezüglich
der Anordnung der Stufe 25 ist auch noch, dass das Ende
der Kapselkappe 3, welches im Falle der Kapsel 1a dem
Innenumfang 24, und im Falle der Kapsel 1b dem
Außenumfang 23 der
Sortierwalze 17 zugewandt ist, nur im geringen Maße über den
Innenumfang 24 bzw. den Außenumfang 23 hinausragt.
-
Um
nun jede der Kapseln 1a, 1b während der Förderung in der Sortierwalze 17 derart
auszurichten, dass deren Kapselkappe 3 anschließend in Förderrichtung 7 der
Blisterbahn 6 zeigt, ist nahe des Außenumfangs 23 und
des Innenumfangs 24 der Sortierwalze 17 jeweils
ein Umlenkelement 31, 32 angeordnet. Das erste
Umlenkelement 31, welches auf der dem Außenumfang 23 der
Sortierwalze 17 zugewandten Seite angeordnet ist, reicht
von der Einschleusstelle 11 bis nahezu an die Ausschleusstelle 12,
das heißt,
es schließt
einen Winkel von etwa 180° ein.
-
Das
erste Umlenkelement 31 ist als gebogenes Blechteil ausgebildet,
und dient neben seiner Funktion zum Ausrichten der Kapseln 1a gleichzeitig als
Abdeckung bzw. Führung
für die
Sortierwalze 17, so daß während des
Transports der Kapseln 1 in der Sortierwalze 17 keine
Kapseln 1 aus den dem Außenumfang 23 zugewandten
ersten Abschnitten 21 der Aufnahmen 20 infolge
Schwerkraft fallen können. Das
ortsfest angeordnete erste Umlenkelement 31 weist nahe
der Einschleusstelle 11 eine schräg verlaufende Umlenkkante 33 auf,
deren Vorderkante 34 zum Außenumfang 23 der Sortierwalze 17 beabstandet
ist.
-
Das
zweite, dem Innenumfang 24 der Sortierwalze 17 zugewandte
Umlenkelement 32 ist ebenfalls ortsfest angeordnet und
als Abdeckblech ausgebildet. Es überdeckt
im dargestellten Ausführungsbeispiel
einen Winkelbereich von ca. 120° und reicht
bis zur Ausschleusstelle 12 heran. Das zweite Umlenkelement 32 weist
eine Umlenkkante 35 auf, deren Vorderkante 36 zum
Innenumfang 24 beabstandet ist.
-
Im
Bereich der Ausschleusstelle 12 weist das zweite Umlenkelement 32 zusätzlich eine
Aussparung 37 auf, in der beispielsweise ein nicht dargestelltes
mechanisch wirkendes Abstreifelement bzw. eine Auswurfhilfe für die Kapseln 1 angeordnet
sein kann.
-
Die
oben beschriebene Vorrichtung 10 arbeitet wie folgt: Im
Falle einer Kapsel 1a ragt der Abschnitt 28 der
Kapsel 1a über
den Außenumfang 23 der
Sortierwalze 17 hinaus, wenn die Kapsel 1a über die
Zuführrinne 13 in
die Aufnahme 20 der Sortierwalze 17 gelangt. Bei
einer Drehung der Sortierwalze 17 im Gegenuhrzeigersinn
gelangt nun die Vorderkante 34 des ersten Umlenkelements 31 in
Kontakt mit dem Abschnitt 28 der Kapsel 1a. Bei
der weiteren Drehung der Sortierwalze 17 im Gegenuhrzeigersinn wird
die Kapsel 1a vom ersten Umlenkelement 31 im Uhrzeigersinn
gedreht, was durch den Pfeil 39 angedeutet ist. Dabei wird
die Kapsel 1a um ca. 90° im Uhrzeigersinn
gedreht, so dass sie mit ihrer vollen Länge l im ersten Abschnitt 21 zum
liegen kommt. Eine derart ausgerichtete Kapsel 1a gelangt
im Bereich der Ausschleusstelle 12 durch ihr Eigengewicht aus
der Aufnahme 20 in die unterhalb der Ausschleusstelle 12 kontinuierlich
und synchron vorbeigeführte
Blisterbahn 6 bzw. den entsprechenden Napf 5.
Im Falle einer Kapsel 1b, deren Abschnitt 29 aus
dem Innenumfang 24 der Sortierwalze 17 herausragt,
wird die entsprechende Kapsel 1b zunächst von der Sortierwalze 17 um
einen gewissen Winkelbetrag entgegen des Uhrzeigersinns gefördert. Sobald
die Vorderkante 36 des zweiten Umlenkelements 32 mit
dem Abschnitt 29 der Kapsel 1b in Berührung kommt,
wird die Kapsel 1b entgegen dem Uhrzeigersinn um etwa 90° verdreht,
was durch den Pfeil 40 angedeutet ist. Auch diese Kapsel 1b kommt somit
im ersten Abschnitt 21 der Aufnahme 20 mit ihrer
Kapselkappe 3 in Förderrichtung
voran zur Ruhe, und wird anschließend im Bereich der Ausschleusstelle 12 in
den entsprechenden Napf 5 der Blisterbahn 6 abgegeben.
-
Je
nach Dimensionierung der beiden Abschnitte 21, 22,
sowie insbesondere auch bei stark elastischen Kapseln 1,
ist bei manchen Kapseln 1 nicht auszuschließen, das
die Kapsel 1 im Bereich der Stufe 25 der Aufnahme 20 eingeklemmt
wird. Um trotzdem eine gezielte Abgabe derart eingeklemmter Kapseln 1 in
die Näpfe 5 der
Blisterbahn 6 zu ermöglichen,
wird über
das in der Aussparung 37 angeordnete erwähnte Auswerferelement
die Verklemmung der entsprechenden Kapsel 1 gelöst und eine
sichere Übergabe
an den entsprechenden Napf 5 ermöglicht.
-
Ergänzend wird
erwähnt,
dass in der 2 lediglich eine Kapselebene
dargestellt ist. Selbstverständlich
weist die Blisterbahn 6 senkrecht zur Zeichenebene mehrere
Näpfe 5 auf.
Dementsprechend sind auch in der Sortierwalze 17 eine entsprechende Anzahl
von Aufnahmen 20 senkrecht zur Zeichenebene ausgebildet,
und die Zufüllrinne 13 weist
eine entsprechende Anzahl von parallel und senkrecht zur Zeichenebene
verlaufender Kapselreihen auf.