DE10131564C1 - Vorrichtung zur Markierung mikroskopischer Präparate - Google Patents

Vorrichtung zur Markierung mikroskopischer Präparate

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Markieren mikroskopischer Präparate. Sie zeichnet sich dadurch aus, das in einfacher, ergonomischer Art und Weise mittels Schreibspitzen kreisbogenförmige Markierungen auf ein Präparat aufgebracht werden können. Dazu wird vermittels eines einzigen Bedienelementes sowohl das Absenken der Schreibspitzen auf das Präparat als auch die Schreibbewegung realisiert.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Markierung mikroskopischer Präparate. Sie kann in Verbindung mit einem herkömmlichen Lichtmikroskop verwendet werden.
Vor allem in der pathologischen Anatomie, der Hämatologie, der Zytologie und der Mikrobio­ logie ist es häufig erwünscht, bestimmte Teile des mikroskopischen Präparates zur Erleichte­ rung eines schnellen Wiederauffindens dauerhaft zu markieren. Dabei soll das eigentlich inte­ ressierende Objekt durch die Markierung jedoch nicht verdeckt oder überlagert werden.
Dazu hat man in der Vergangenheit Vorrichtungen entwickelt, bei denen eine Schreibspitze an einem der Objektive derartig befestigt ist, dass diese bei Annäherung des Objektivs an das Prä­ parat oder des Präparats an das Objektiv eine Markierung in der Nähe der optischen Achse des Objektivs auf dem mikroskopischen Präparat hinterlässt. Solche Vorrichtungen sind beispiels­ weise aus den Druckschriften US 4690521, US 4807979 und US 5715082 bekannt. Der grund­ sätzliche Nachteil dieser Markiereinrichtungen ist der durch den mechanischen Aufbau benö­ tigte Platz zwischen dem Objektiv und dem Präparat, welcher im allgemeinen größer ist als der Betrachtungsabstand des Objektives, dadurch ist das Objektiv nicht zur Präparatbeobachtung einsetzbar. Da deswegen eines der Objektive nicht zur Benutzung zur Verfügung stand, wurde vorgeschlagen, eine Markiereinrichtung so auszugestalten, dass sie anstatt eines Objektivs in den Objektivrevolver des Mikroskops eingeschraubt werden kann. Eine solche Lösung ist in der Druckschrift DE 40 11 575 A1 beschrieben. Dabei wird ein im Inneren der Markiereinrichtung gehaltener Filzstift manuell auf das Präparat abgesenkt und hinterlässt dort in der Art eines Stempels eine kreisförmige Markierung. Der Nachteil dieser Lösung liegt darin, dass die Größe und Form der Markierung durch den Stempel festgelegt ist, also keine unterschiedlichen Mar­ kierungen zur unterscheidbaren Kennzeichnung verschiedener Präparatstellen aufgebracht wer­ den können. Diesen Nachteil weist auch der in der Druckschrift DD 203 650 beschriebene Ob­ jektmarkierer auf, mit welchem nur eine feste punktförmige Markierung erzielbar ist.
Ausgehend von diesen Nachteilen des Standes der Technik stellt sich die Erfindung die Aufgabe, eine Markiereinrichtung für mikroskopische Präparate anzugeben, welche es ermöglicht, in ein­ facher und ergonomischer Art Markierungen verschiedener Form und Größe auf dem Präparat anzubringen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung zur Markierung mikroskopischer Präparate gemäß dem Oberbegriff des ersten Anspruchs durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Anspruchs gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 6 beschrieben.
Dabei ist es vorteilhaft mehrere Schreibspitzen vorzusehen, welche gemeinsam um die optische Achse drehbar sind, um so verschiedene Muster zur Markierung wie Vollkreise und Kreisbögen unterschiedlicher Länge bis hin zu punktförmigen Markierungen zu erzeugen. Durch Variation des Abstandes der Schreibspitzen von der Drehachse lässt sich auch noch die Größe der Markierungen variieren.
Eine besonders ergonomische Lösung ergibt sich, wenn Mittel vorgesehen sind, welche die Bewegung zur Absenkung der Schreibspitzen auf das Präparat automatisch in eine Drehbewegung der Schreibspitzen um ihre Drehachse umsetzen.
Eine solche Umsetzung wird realisiert durch einen ersten, im Wesentlichen rohrförmigen Träger, welcher am Objektivrevolver arretierbar ist und in seiner Umfangsfläche mindestens zwei schlitzförmige Aussparungen aufweist einen koaxial im Inneren des ersten Trägers befindlichen zweiten im wesentlichen rohrförmigen Träger, wobei der zweite Träger gegen den ersten Träger verdrehbar und axial verschiebbar ist, mit den Schreibspitzen und dem oder den Tintentank(s) verbunden ist und in seiner Umfangsfläche mindestens zwei nutenförmige Aussparungen aufweist, weiterhin ein vorzugsweise ringförmiges Teil vorgesehen ist, welches den ersten Träger derart umschließt, dass es entlang der Wand des ersten Trägers bewegbar ist und sich mit einer Feder gegen den ersten Träger abstützt. Dabei sind die Schlitze des ersten und die Nuten des zweiten Trägers gegeneinander geneigt und so zueinander orientiert, dass im Inneren des ringförmigen Teils vorhandene, zapfenförmige Verbindungselemente durch die Schlitze derart in die Nuten eingreifen, dass bei axialer Bewegung des ringförmigen Teils in Richtung des Präparats der zweite Träger vermittels der Verbindungselemente mitgenommen wird und bei Hemmung dieser Mitnahmebewegung durch Auftreffen der Schreibspitzen auf das mikroskopische Präparat der zweite Träger gegen den ersten Träger verdreht wird und somit die Schreibspitzen auf dem Präparat kreisförmige, kreisbogenförmige oder annähernd punktförmige Markierungen anbringen.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich wenn die Schlitze im ersten Träger parallel zur optischen Achse verlaufen und die Nuten des zweiten Trägers als Wendelnut ausgeführt sind. In diesem Fall wird zum Aufbringen der Markierung das ringförmige Teil gerade nach unten geführt, durch die als Mitnehmer wirkenden Zapfen der zweite Träger und damit die Schreibspitzen mitgenommen bis die Schreibspitzen auf das Präparat auftreffen. Da eine weitere Abwärtsbewegung der Schreibspitzen nicht möglich ist, wird bei Weiterbewegung des ringförmigen Teils diese Bewegung vermittels des Eingriffs der Zapfen in die Wendelnut in eine Drehbewegung des zweiten Trägers und damit der Schreibspitzen umgewandelt. Die Länge der aufgebrachten Kreisbögen wird durch die Bewegung des kreisförmigen Teils nach dem Auftreffen der Schreibspitzen auf das Präparat bestimmt. Da eine kreisförmige Markierung auf das Präparat aufgebracht wird, ohne dass der Benutzer eine Drehbewegung ausführen muss, ist die erfindungsgemäße Lösung besonders ergonomisch.
Indem die Schreibspitzen so in dem zweiten Träger angebracht werden, dass ihr Abstand zur Drehachse verändert werden kann, sind verschiedene Durchmesser der Markierungen erzielbar. Die Einstellung des Abstandes kann z. B. dadurch erfolgen, dass die Schreibspitzen exzentrisch an zylinderförmigen Tintentanks angebracht sind und die Tintentanks durch geeignete Mittel wie beispielsweise Zahnräder, Zahnkränze oder Reibräder gekoppelt verdreht werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Markiervorrichtung in Ruhestellung
Fig. 2 dieselbe Markiereinrichtung im betätigten Zustand
Fig. 3 den zweiten Träger zur besseren Anschauung als Einzelteil
Zur besseren Anschauung ist die Markiervorrichtung auf den Zeichnungen teilweise aufgeschnitten dargestellt.
In Fig. 1 umhüllt ein erster, äußerer zylinderförmiger Träger 1 einen zweiten, inneren Träger 2, wobei der innere Träger 2 sich mit einer Feder 3 gegen eine Auskragung 4 des äußeren Trägers 1 abstützt. In dem inneren Träger 2 befinden sich drei Tintentanks 5 mit Schreibspitzen 6. Bei Nichtgebrauch der Markiervorrichtung sind die Schreibspitzen mit Schutzkappen 7 abgedeckt. Der äußere Träger 1 weist mehrere vertikale Schlitze 8 auf, von denen in der Zeichnung nur einer zusehen ist. Der innere Träger 2 weist eine gleiche Zahl von Wendelnuten 9 auf. Ein ringförmiges Teil 10 umschließt den äußeren Träger 1 und dient als Betätigungselement. Dazu greift das ringförmige Teil 10 über zapfenförmige Verbindungselemente 11 durch die Schlitze 8 in die Wendelnuten 9 ein. Der innere Träger 2 ist gegen den äußeren Träger 1 sowohl verdrehbar als auch axial verschiebbar während das ringförmige Teil 10 bedingt durch die vertikalen Schlitze 8 nur axial gegen den Träger 1 bewegbar ist. Der äußere Träger 1 weist in seinem oberen Teil 12 ein hier nicht dargestelltes Gewinde zum Einschrauben in ein Objektivauge eines Objektivrevolvers eines Mikroskops auf.
Fig. 2 zeigt die Markiervorrichtung nach dem Betätigen. Das ringförmige Teil 10 wurde von Hand, geführt von den Schlitzen 8 des äußeren Trägers 1, nach unten bewegt. Dabei wird der innere Träger 2 vermittels der Zapfen 11 mitgenommen und ebenfalls nach unten aus dem Träger 1 herausgeschoben und die Schreibspitzen 6 an das hier nicht dargestellte Präparat angenähert.
In Fig. 3 ist der innere Träger 2 zur Verdeutlichung ohne den äußeren Träger 1 dargestellt. In seinem Umfang weist der Träger 2 eine der Zahl der Schlitze 8 des äußeren Trägers 1 entsprechende Zahl von Wendelnuten 9 auf. In seinem Inneren sind die Tintentanks 5 mit den Schreibspitzen 6 angebracht. Die Schreibspitzen 6 weisen alle den gleichen Abstand von der Drehachse des inneren Trägers 2 auf. Wenn die Tintentanks 5 ihrerseits zylinderförmig sind und die Schreibspitzen 6 exzentrisch zur Zylinderachse der Tintentanks 5 angeordnet sind kann der Abstand der Schreibspitzen von der Drehachse des inneren Trägers 2 in einfacher Art und Weise durch gemeinsames Verdrehen der Tintentanks um ihre jeweilige Achse, z. B. mit Rändelrädern, realisiert werden.
Zum Aufbringen einer Markierung auf ein mikroskopisches Präparat wird die entsprechende Stelle mit einem Beobachtungsobjektiv des Mikroskops identifiziert, anschließend die in einem anderen Auge des Objektivrevolvers befindliche Markiereinrichtung eingeschwenkt. Durch entsprechende Justierung des Objektivrevolvers und der Objektive bleibt die Zuordnung der optischen Achse und damit der Markiereinrichtung zu der zu markierenden Stelle des Präparats erhalten. Dabei darf die Position des Präparats natürlich nicht verändert werden. Anschließend wird der Betätigungsring 10 nach unten zum Präparat hin bewegt. Dabei wird der innere Träger 2 von den Zapfen 11 mitgenommen und damit die Schreibspitzen 6 auf das Präparat abgesenkt. Wenn die Schreibspitzen auf das Präparat auftreffen wird die Abwärtsbewegung des inneren Trägers 2 gehemmt. Wenn jetzt der Betätigungsring 10 weiter nach unten bewegt wird bewirken die Zapfen 11 vermittels der Wendelnuten 9 des inneren Trägers 2 eine Drehbewegung des Trägers 2 um seine Achse, die mit der optischen Achse des Mikroskops zusammenfällt, und damit eine kreisförmige Bewegung der Schreibspitzen 6 auf dem Präparat. Die aufgebrachten Markierungen sind damit Kreisbögen, deren Länge von dem Weg abhängt, um den der Betätigungsring 10 nach Auftreffen der Schreibspitzen 6 auf das Präparat noch weiter bewegt wird. Bei voller Betätigung kann auch ein Kreis aufgebracht werden.
Wenn der Betätigungsring losgelassen wird drückt die Feder 3 den inneren Träger 2 wieder in die Ausgangsstellung zurück.
Die Erfindung ist nicht an das dargestellte Ausführungsbeispiel gebunden, so können z. B. auch Mittel vorgesehen sein um Kreisbögen definierter Länge aufzubringen.
In gleicher Weise kann die Erfindung dazu genutzt werden, an einem inversen Mikroskop Markierungen von unten an die Präparate (z. B. Petrischalen) anzubringen.

Claims (6)

1. Vorrichtung zur Markierung mikroskopischer Präparate,
mit einer anstatt eines Mikroskopobjektivs in einen Objektivrevolver einschraubbaren, eine zentrale Achse aufweisenden Baueinheit, deren Achse im wesentlichen mit der optischen Achse des zu ersetzenden Mikroskopobjektivs zusammenfällt
mit mindestens einem Tintenvorratstank und zumindest einer zugehörigen Schreibspitze,
wobei die Schreibspitze manuell und im wesentlichen parallel zu der Achse der Baueinheit auf das Präparat absenkbar ist und bei Kontakt mit dem Präparat auf diesem eine Markierung hinterläßt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schreibspitze außerhalb der Achse der Baueinheit gelagert und um die Achse der Baueinheit drehbar ist.
2. Markiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Baueinheit Mittel aufweist, welche die manuelle Absenkbewegung der Schreibspitze bei deren Auftreffen auf das Präparat in eine Drehbewegung der Schreibspitze um die Achse der Baueinheit als Drehachse umsetzt.
3. Markiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel ein äußeres, in den Objektivrevolver einschraubbares Rohr und ein koaxial in diesem äußeren Rohr aufgenommenes Innenrohr sowie einen das Außenrohr umfassenden, manuell und axial verschiebbaren Betätigungsring umfassen, wobei das Außenrohr mindestens zwei Axialschlitze oder Wendelschlitze, das Innenrohr mindestens zwei Wendelnuten oder Axialnuten und der Betätigungsring mindestens zwei in die Axialschlitze und Wendelnuten oder in die Wendelschlitze und Axialnuten eingreifende Zapfen aufweist, und wobei bei Axialverschiebung des Betätigungsrings das Innenrohr vermittels der Zapfen zunächst mitgenommen und beim Auftreffen der Schreibspitze auf dem Präparat die Schreibspitze zusammen mit dem Tintenvorratstank gegenüber dem Außenrohr verdreht wird.
4. Markiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Schreibspitze von ihrer Drehachse verstellbar ist.
5. Markiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere, um die Drehachse drehbare Schreibspitzen vorgesehen sind.
6. Markiervorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet dadurch, dass die Schreibspitzen im wesentlichen den gleichen Abstand von der Drehachse aufweisen.
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