DE10125351A1 - Hydraulische Anordnung für die Hubzylinder eines Flurförderzeugs - Google Patents
Hydraulische Anordnung für die Hubzylinder eines FlurförderzeugsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Anordnung für mindestens zwei an eine gemeinsame Druckmittelversorgung angeschlossene Hubzylinder eines Flurförderzeugs. Einer der Hubzylinder ist als zuerst ausfahrender Primärzylinder (4) vorgesehen und weist einen größeren Kolbendurchmesser auf als der zweite Hubzylinder, der als nachfolgend ausfahrender Sekundärzylinder (2 bzw. 3) vorgesehen ist. Um sicherzustellen, dass die Ausfahrfolge der Hubzylinder auch unter ungünstigen Umständen eingehalten wird, ist erfindungsgemäß dem Sekundärzylinder (3) ein druckabhängig öffnendes Sperrventil (5) vorgeschaltet. Der Primärzylinder (4) ist gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung dem Sekundärzylinder (2) nachgeschaltet. Es ist dabei ein zu dem Sekundärzylinder (2) parallel geschalteter zweiter Sekundärzylinder (3) vorgesehen, wobei das Sperrventil (5) dem zweiten Sekundärzylinder (3) vorgeschaltet ist. Es ist auch möglich, dass der Primärzylinder (4) parallel zum Sekundärzylinder (3) geschaltet ist. Das Sperrventil (5) ist bevorzugt in den Sekundärzylinder integriert.
Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Anordnung für mindestens zwei, an eine ge
meinsame Druckmittelversorgung angeschlossene Hubzylinder eines Flurförderzeugs,
von denen einer als zuerst ausfahrender Primärzylinder vorgesehen ist und einen
größeren Kolbendurchmesser aufweist als der zweite Hubzylinder, der als nachfolgend
ausfahrender Sekundärzylinder vorgesehen ist.
Gattungsgemäße Anordnungen kommen in mehrstufigen Hubgerüsten von Gabel
staplern zum Einsatz. Hierbei ist der Primärzylinder mit einem Lastaufnahmemittel
verbunden, beispielsweise einem Gabelträger, während der Sekundärzylinder an einen
höhenbeweglichen Hubmast eines Hubgerüstes gekopplet, das aus einem Standmast
und einem oder mehreren teleskopartig ausfahrbaren Hubmasten besteht. Die Aus
fahrfolge der Hubzylinder wird durch die Kolbenflächen der Hubzylinder bestimmt,
wobei der Primärzylinder aufgrund seiner größeren Kolbenfläche zuerst ausfährt. Erst
wenn der Primärzylinder vollständig ausgefahren ist und gegen eine Begrenzung an
schlägt, beginnt der Sekundärzylinder auszufahren. Auf diese Weise wird ein Freihub
erzielt, bei dem die Last durch den Primärzylinder angehoben werden kann, ohne das
Hubgerüst auszufahren. Der Primärzylinder wird deshalb auch als "Freihubzylinder"
bezeichnet.
Durch den Staudruck in der Verbindungsleitung zum Primärzylinder kann es insbeson
dere bei niedrigen Temperaturen des Hydrauliköls vorkommen, dass der Sekundär
zylinder zuerst ausfährt. Dabei fährt zwangsläufig auch der damit verbundene Hubmast
aus, wodurch sich die Bauhöhe des Hubgerüstes vergrößert.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Anordnung der eingangs
genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei der auch unter ungünstigen Umständen
die Ausfahrfolge der Hubzylinder eingehalten wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass dem Sekundärzylinder ein
druckabhängig öffnendes Sperrventil vorgeschaltet ist.
Der erfindungswesentliche Gedanke besteht demnach darin, die Druckdifferenz
zwischen den beiden Hubzylindern durch ein Ventil zu erhöhen. Hierfür ist im Prinzip
jedes Ventil geeignet, das die gewünschte Druckerhöhungsfunktion erzielt. Zwar ließe
sich die Druckdifferenz zwischen den beiden Hubzylindern auch dadurch erhöhen,
dass der Kolbendurchmesser des Primärzylinders vergrößert wird, dies hat jedoch den
Nachteil, dass die Differenz der Hubgeschwindigkeiten der beiden Hubzylinder vergrö
ßert wird, was zu einem sehr unstetigem Bewegungsablauf beim Heben und Senken
des Lastaufnahmemittels führt.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung wird die Erhöhung der Druckdifferenz durch
ein Sperrventil erzielt. Erst bei Hubende des Primärzylinders wird das Sperrventil durch
den sich erhöhenden Druck freigeschaltet. Zum Anheben des Sekundärzylinders wird
also ein deutlich höherer Druck benötigt als zum Anheben des Primärzylinders. Damit
ist stets die richtige Ausfahrfolge gegeben, auch bei niedrigen Temperaturen des
Hydrauliköls. Ferner ist es möglich, den Kolben- bzw. Kolbenstangendurchmesser des
Primärzylinders zu verkleinern und damit dessen Abmessungen zu verringern. Daraus
resultieren geringere Kosten und eine verbesserte Durchsicht durch das Hubgerüst.
Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der
Primärzylinder dem Sekundärzylinder nachgeschaltet ist und ein zu dem Sekundär
zylinder parallel geschalteter zweiter Sekundärzylinder vorgesehen ist, wobei das
Sperrventil dem zweiten Sekundärzylinder vorgeschaltet ist.
Eine andere günstige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Primärzylinder
parallel zum Sekundärzylinder geschaltet ist.
Das Sperrventil kann in einer zu dem Sekundärzylinder geführten Leitung angeordnet
sein. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Sperrventil in den
Sekundärzylinder integriert.
Hierbei erweist es sich als günstig, wenn das Sperrventil eine im Zylinderboden des
Sekundärzylinders angeordnete Bohrung aufweist, die durch den Kolben des
Sekundärzylinders oder einen im Kolben geführten Schieber verschließbar ist.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schemati
schen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße hydraulische Anordnung,
Fig. 2 eine Variante der erfindungsgemäßen hydraulischen Anordnung und
Fig. 3 einen Schnitt durch das untere Ende eines Sekundärzylinders.
An eine hydraulische Versorgungsleitung 1 sind zwei als Sekundärzylinder 2 und 3 vor
gesehene Hubzylinder, die mit einem ausfahrbaren Hubmast eines Hubgerüstes in
Verbindung stehen, in Parallelschaltung angeschlossen. Ein als Primärzylinder 4 vor
gesehener Hubzylinder, der mit einem am ausfahrbaren Hubmast des Hubgerüsts
höhenbeweglichen Lastaufnahmemittel in Verbindung steht, ist dem in der Figur linken
Sekundärzylinder 2 nachgeschaltet.
Dem in der Figur rechten Sekundärzylinder 3 ist in einer Zweigleitung 1a der Versor
gungsleitung 1 ein Sperrventil 5 vorgeschaltet, das zunächst geschlossen ist (z. B.
durch Federbelastung). Unter Druck stehendes Hydrauliköl fließt daher zunächst in den
Sekundärzylinder 2 und den Primärzylinder 4. Da der Kolbendurchmesser des Primär
zylinders 4 größer ist als der Kolbendurchmesser des Sekundärzylinders 2, fährt zuerst
der Primärzylinder 4 aus. Sobald der Primärzylinder 4 vollständig ausgefahren ist,
erhöht sich der Druck des Hydrauliköls, wodurch das Sperrventil 5 öffnet und
Hydrauliköl nicht nur den Sekundärzylinder 2, sondern auch den Sekundärzylinder 3
beaufschlagt, so dass beide Sekundärzylinder 2 und 3 ausfahren.
Fig. 2 zeigt eine Variante der Erfindung, in der lediglich ein einzelner Sekundär
zylinder 3 vorhanden ist. Hierbei ist der Primärzylinder 4 zum Sekundärzylinder 3
parallel geschaltet.
Fig. 3 zeigt eine Ausgestaltung der Erfindung, bei der das Sperrventil 5 in den Sekun
därzylinder 3 integriert ist. Hierbei ist einem Zylinderboden 6 des Sekundärzylinders 3
eine Ausnehmung 7 angeordnet, in die am unteren Ende die Zweigleitung 1a mündet
und die am oberen Ende eine Bohrung 8 zum Zylinderraum 9 aufweist. Die Bohrung 8
ist im eingefahrenen Zustand des Sekundärzylinders 3 durch den Kolben 10 (linke
Hälfte der Darstellung) oder durch einen im Kolben 10 geführten, federbelasteten
Schieber 11 (rechte Hälfte der Darstellung) verschlossen. Zur Unterstützung der
Verschlusswirkung ist eine Dichtung 12 vorgesehen.
Claims (5)
1. Hydraulische Anordnung für mindestens zwei, an eine gemeinsame Druckmittel
versorgung angeschlossene Hubzylinder eines Flurförderzeugs, von denen einer
als zuerst ausfahrender Primärzylinder vorgesehen ist und einen größeren Kolben
durchmesser aufweist als der zweite Hubzylinder, der als nachfolgend ausfahren
der Sekundärzylinder vorgesehene Hubzylinder, dadurch gekennzeichnet, dass
dem Sekundärzylinder (3) ein druckabhängig öffnendes Sperrventil (5) vorge
schaltet ist.
2. Hydraulische Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Primärzylinder (4) dem Sekundärzylinder (2) nachgeschaltet ist und ein zu dem
Sekundärzylinder (2) parallel geschalteter zweiter Sekundärzylinder (3) vorgese
hen ist, wobei das Sperrventil (5) dem zweiten Sekundärzylinder (3) vorgeschaltet
ist.
3. Hydraulische Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Primärzylinder (4) parallel zum Sekundärzylinder (3) geschaltet ist.
4. Hydraulische Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Sperrventil (5) in den Sekundärzylinder (3) integriert ist.
5. Hydraulische Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das
Sperrventil (5) eine im Zylinderboden (6) des Sekundärzylinders (3) angeordnete
Bohrung (8) aufweist, die durch den Kolben (10) des Sekundärzylinders (3) oder
einen im Kolben (10) geführten Schieber (11) verschließbar ist.
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