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Die Erfindung betrifft eine hydraulische Einrichtung zur Sicherung der Ausfahrreihenfolge von mindestens zwei an eine gemeinsame Druckmittelquelle angeschlossenen Hubzylindereinrichtungen, wobei eine erste Hubzylindereinrichtung als zeitlich zuerst ausfahrende Primärzylinderanordnung und eine zweite Hubzylindereinrichtung als zeitlich nachfolgend ausfahrende Sekundärzylinderanordnung ausgebildet ist.
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Gattungsgemäße Einrichtungen kommen in mehrstufigen Hubgerüsten von Flurförderzeugen, beispielsweise Gabelstaplern, zum Einsatz. Hierbei ist eine Primärzylinderanordnung mit einem Lastaufnahmemittel verbunden, beispielsweise einem Gabelträger, während die Sekundärzylinderanordnung mit einem höhenbeweglichen Ausfahrmast des Hubgerüstes verbunden ist, der in einem Standmast höhenbeweglich geführt ist. Bei derartigen Hubgerüsten kann ein einzelner Ausfahrmast vorgesehen werden, sogenannte Duplexhubgerüst, oder mehrere Ausfahrmaste, im Falle von zwei Ausfahrmasten ein sogenanntes Triplexhubgerüst, die jeweils mittels einer entsprechenden Hubzylindereinrichtung ausfahrbar sind.
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Die Ausfahrfolge der Hubzylindereinrichtung wird durch die Flächenüberhänge der hydraulischen Kolbenflächen der entsprechenden Hubzylinder und das Eigengewicht der jeweiligen Hubstufe bestimmt. Hierbei weist beispielsweise eine als zuerst ausfahrende Primärzylinderanordnung eine größere Kolbenfläche auf als die nachfolgend ausfahrende Sekundärzylinderanordnung, so dass die Primärzylinderanordnung aufgrund der größeren Kolbenfläche zuerst ausfährt. Erst wenn die Primärzylinderanordnung vollständig ausgefahren ist und gegen eine Begrenzung anschlägt, beginnt die Sekundärzylinderanordnung auszufahren. Auf diese Weise wird ein Freihub erzielt, bei dem die Last durch die Primärzylinderanordnung angehoben werden kann, ohne dass das Hubgerüst ausfährt und ohne dass die Bauhöhe des Hubgerüstes vergrößert wird. Die Primärzylinderanordnung wird deshalb auch als sogenannter Freihubzylinder bezeichnet.
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Bei ungünstigen Umgebungsbedingungen, insbesondere bei niedrigen Temperaturen des Hydrauliköls, kann es jedoch vorkommen, dass sich die Viskosität des Hydrauliköls in den zulaufseitigen Versorgungsleitungen der Hubzylindereinrichtungen verändert und die daraus resultierenden Druckverluste in den Verbindungsleitungen die Ausfahrreihenfolge der Hubzylindereinrichtungen verändern. Dabei kann es vorkommen, dass zuerst die Sekundärzylinderanordnung ausfährt und zeitlich nachfolgend bzw. zeitgleich die Primärzylinderanordnung ausfährt. Diese falsche Ausfahrreihenfolge führt dazu, dass der von der Sekundärzylinderanordnung betätigte Ausfahrmast eines Hubgerüsts nach oben ausfährt und zu einer unerwünschten Vergrößerung der Bauhöhe des Hubgerüstes führt.
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Um die Ausfahrreihenfolge zwischen der Primärzylinderanordnung und der Sekundärzylinderanordnung auch unter ungünstigen Umgebungsbedingungen sicherzustellen, sind bereits hydraulische Einrichtungen bekannt. Aus der
DE 101 25 351 A1 und der
DE 10 2006 003 660 A1 ist zur Sicherstellung der Ausfahrreihenfolge dem Sekundärzylinder ein druckabhängig öffnendes Sperrventil vorgeschaltet. Die
DE 10 2005 052 116 A1 offenbart zur Sicherstellung der Ausfahrreihenfolge von in Reihe geschalteten Primär- und Sekundärzylindern, ein von der Kolbenstange des Primärzylinders gesteuertes Wegeventil in den Primärzylinder zu integrieren, das nur bei vollständig ausgefahrenem Primärzylinder die Verbindung zum Sekundärzylinder freigibt. Aus der
DE 10 2008 013 765 A1 ist zur Sicherstellung der Ausfahrreihenfolge von in Reihe geschalteten Primär- und Sekundärzylindern bekannt, in der Kolbenstange der Sekundärzylinder eine Schiebehülse einzubauen, die den Abfluss von Druckmittel aus einem kolbenstangenseitigen Druckraum des Sekundärzylinders steuert. Die im Stand der Technik bekannten Lösungen mit in dem Hubzylinder angeordneten Wegeventilen oder Schiebehülsen führen jedoch zu einem hohen Bauaufwand des entsprechenden Hubzylinders und sind nur bei fluidtechnisch in Reihe geschaltetem Primärzylinder und Sekundärzylinder verwendbar.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, die bei geringem Bauaufwand die gewünschte Bewegungsreihenfolge zwischen Primärzylinderanordnung und Sekundärzylinderanordnung sicherstellt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die hydraulische Einrichtung ein in der Zulaufseite der Hubzylindereinrichtungen angeordnetes Steuerventil aufweist, das in einer ersten Schaltstellung die Druckmittelquelle mit der Primärzylinderanordnung und der Sekundärzylinderanordnung verbindet sowie in einer zweiten Schaltstellung die Druckmittelquelle mit der Primärzylinderanordnung verbindet und die zulaufseitige Verbindung der Druckmittelquelle mit der Sekundärzylinderanordnung absperrt, wobei das Steuerventil in Abhängigkeit von einem Differenzdruck gesteuert ist, der an einer Drosseleinrichtung auftritt, die in der Zulaufseite von der Druckmittelquelle zu den Hubzylindereinrichtungen, insbesondere zur Primärzylinderanordnung, angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist somit ein hydraulisch betätigtes Steuerventil vorgesehen, das in einer ersten Schaltstellung die zulaufseitigen Verbindungen der Druckmittelquelle mit der Primärzylinderanordnung und mit der Sekundärzylinderanordnung herstellt sowie in einer zweiten Schaltstellung die zulaufseitige Verbindung der Druckmittelquelle mit der Primärzylinderanordnung herstellt und die zulaufseitige Verbindung der Druckmittelquelle mit der Sekundärzylinderanordnung absperrt. Das erfindungsgemäße, die zulaufseitige Verbindung der Primärzylinderanordnung und der Sekundärzylinderanordnung mit der Druckmittelquelle steuernde Steuerventil ist in Abhängigkeit von einem Differenzdruck gesteuert, der an einer Drosseleinrichtung auftritt, die in der Zulaufseite von der Druckmittelquelle zur Primärzylinderanordnung angeordnet ist. In der ersten Schaltstellung kann unter normalen Umgebungsbedingungen die richtige Ausfahrreihenfolge durch die Flächenüberhänge der hydraulischen Kolbenflächen der entsprechenden Hubzylinder und das Eigengewicht der jeweiligen Hubstufe sichergestellt werden. Sofern sich unter ungünstigen Umgebungsbedingungen, insbesondere bei niedrigen Temperaturen des Hydrauliköls, der an der Drosseleinrichtung auftretende Differenzdruck verändert, kann auf einfache Weise das Steuerventil in die zweite Schaltstellung betätigt werden, in der die Betätigung der Sekundärzylinderanordnung solange verhindert ist, bis die Primärzylinderanordnung vollständig ausgefahren ist. Das Steuerventil nutzt somit den vorhandenen, zu den Hubzylindereinrichtungen strömenden Volumenstrom zum Steuern einer hydraulischen Verriegelung, die in der zweiten Schaltstellung durch die Absperrung der zulaufseitigen Verbindung von der Druckmittelquelle zu der Sekundärzylinderanordnung gebildet ist. Das erfindungsgemäße Steuerventil, das der Zulaufseite der Primärzylinderanordnung und der Sekundärzylinderanordnung zugeordnet ist, kann hierbei außerhalb der Kolbenstangen der Hubzylinder angeordnet werden, so dass einfach aufgebaute Plungerzylinder als Hubzylinder verwendet werden können. In Verbindung mit dem einfach aufgebauten Steuerventil kann hierdurch mit geringem Bauaufwand die Ausfahrreihenfolge abgesichert werden. Zudem ermöglicht das erfindungsgemäße, den Zulaufseiten der Primärzylinderanordnung und der Sekundärzylinderanordnung zugeordnete Steuerventil auch bei einer Parallelschaltung der Primärzylinderanordnung und der Sekundärzylinderanordnung die Absicherung der gewünschten Ausfahrreihenfolge.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Steuerventil mittels einer Federeinrichtung in Richtung der ersten Schaltstellung und in Abhängigkeit von der auftretenden Differenzdruck an der Drosseleinrichtung in Richtung der zweiten Schaltstellung beaufschlagt. Hierdurch wird auf einfache Weise sichergestellt, dass unter normalen Umgebungsbedingungen das Steuerventil von der Federeinrichtung in die erste Schaltstellung betätigt ist, in der die richtige Ausfahrreihenfolge durch die Flächenüberhänge der hydraulischen Kolbenflächen der entsprechenden Hubzylinder und das Eigengewicht der jeweiligen Hubstufe sichergestellt werden. Sofern sich unter ungünstigen Umgebungsbedingungen, insbesondere bei niedrigen Temperaturen des Hydrauliköls, der an der Drosseleinrichtung auftretende Differenzdruck erhöht, wird das Steuerventil entgegen der Federeinrichtung in die zweite Schaltstellung betätigt, in der durch die Absperrung der zulaufseitigen Verbindung von der Druckmittelquelle zur Sekundärzylinderanordnung die Betätigung der Sekundärzylinderanordnung solange verhindert ist, bis die Primärzylinderanordnung vollständig ausgefahren ist.
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Besondere Vorteile ergeben sich, wenn gemäß einer Ausgestaltungsform der Erfindung die Drosseleinrichtung derart bemessen ist, dass in einem Normaltemperaturbereich des Druckmittels das Steuerventil von der Federeinrichtung in die erste Schaltstellung betätigt ist. Hierdurch wird auf einfache Weise durch entsprechende Auslegung der Drosseleinrichtung erzielt, dass das Steuerventil nur in einem unterhalb des Normaltemperaturbereichs liegenden Temperaturbereich durch die Erhöhung des Differenzdrucks infolge der Viskositätsveränderung des die Drosseleinrichtung durchströmenden Druckmittels in die zweite Schaltstellung betätigt wird, um die Ausfahrreihenfolge durch Absperren der Sekundärzylinderanordnung abzusichern.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung weist das Steuerventil einen Steuerschieber auf, der in einer Gehäusebohrung längsverschiebbar angeordnet ist, wobei an der Gehäusebohrung ein Anschluss der Druckmittelquelle, ein zulaufseitiger Anschluss der Primärzylinderanordnung und ein zulaufseitiger Anschluss der Sekundärzylinderanordnung ausgebildet ist. Ein derartiges, als Längsschieberventil ausgebildetes Steuerventil weist einen einfachen Aufbau mit einem geringen Bauaufwand auf und ermöglicht auf einfache Weise die Steuerung der zulaufseitigen Verbindungen zwischen der Druckmittelquelle und der Primärzylinderanordnung sowie der Sekundärzylinderanordnung, die bevorzugt fluidtechnisch parallel geschaltet sind.
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Hinsichtlich eines einfachen Aufbaus ergeben sich weitere Vorteile, wenn der Steuerschieber gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mit einer Längsbohrung versehen ist, die den Anschluss der Druckmittelquelle in der ersten und der zweiten Schaltstellung mit dem Anschluss der Primärzylinderanordnung verbindet, und ist der Steuerschieber mit einer von der Längsbohrung abzweigenden Steuerausnehmung versehen, die in der ersten Schaltstellung die Längsbohrung mit dem Anschluss der Sekundärzylinderanordnung verbindet und in der zweiten Schaltstellung die Verbindung der Längsbohrung mit dem Anschluss der Sekundärzylinderanordnung absperrt. Ein derartiger Steuerschieber ermöglicht über die Längsbohrung auf einfache Weise, dass unabhängig von der Schaltstellung der Anschluss der Druckmittelquelle mit dem zulaufseitigen Anschluss der Primärzylinderanordnung verbunden ist, um die Ausfahrbewegung der Primärzylinderanordnung zu ermöglichen. Mit der von der Längsbohrung abzweigenden Steuerausnehmung kann auf einfache in Abhängigkeit von der Schaltstellung die Verbindung des zulaufseitigen Anschlusses der Sekundärzylinderanordnung mit der Druckmittelquelle abgesperrt werden, um durch die hydraulische Verriegelung der Sekundärzylinderanordnung die gewünschte Ausfahrreihenfolge abzusichern.
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Bevorzugt ist in der Längsbohrung des Steuerschiebers die Drosseleinrichtung angeordnet.
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Hinsichtlich eines einfachen Aufbaus des Steuerventils ergeben sich Vorteile, wenn gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Längsbohrung als Drosselbohrung ausgebildet. Die Längsbohrung bildet somit die Drosseleinrichtung, so dass durch eine entsprechende Längsbohrung im Steuerschieber auf einfache Weise die Drosseleinrichtung hergestellt werden kann.
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Mit besonderem Vorteil ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung an dem Steuerschieber eine von dem Druck stromauf der Drosseleinrichtung beaufschlagte Steuerfläche ausgebildet, die in Richtung der zweiten Schaltstellung wirkt. Hierdurch kann auf einfache Weise eine hydraulische Betätigung des Steuerschiebers in die zweite Schaltstellung bei einem entsprechenden Anstieg des Differenzdrucks an der Drosseleinrichtung erzielt werden.
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Zweckmäßigerweise ist hierzu an dem Steuerschieber eine von dem Druck stromab der Drosseleinrichtung beaufschlagte Steuerfläche ausgebildet, die in Richtung der ersten Schaltstellung wirkt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung ist das Steuerventil in einem Verteilerstück angeordnet, an das die Druckmittelquelle, die Primärzylinderanordnung und die Sekundärzylinderanordnung angeschlossen sind. Ein derartiges Verteilerstück mit einer von dem Steuerventil gebildeten integrierten Sicherung der Bewegungsreihenfolge und somit der Ausfahrreihenfolge der Hubzylindereinrichtungen ermöglicht auf einfache Weise eine Parallelschaltung der Primärzylinderanordnung und der Sekundärzylinderanordnung und kann bei einfachem Aufbau der Hubzylinder außerhalb der Hubzylinder und getrennt von den Hubzylindern angeordnet werden.
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Bevorzugt ist das Verteilerstück an dem Standmast eines Hubgerüstes eines Flurförderzeugs angeordnet.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigt
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1 eine erfindungsgemäße Einrichtung in der ersten Schaltstellung des Steuerventils zu Beginn eines Hubvorgangs,
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2 die erfindungsgemäße Einrichtung in der zweiten Schaltstellung des Steuerventils zur Absicherung der Bewegungsreihenfolge und
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3 die erfindungsgemäße Einrichtung nach vollständigem Ausfahren der Primärzylinderanordnung.
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In den 1 bis 3 sind zwei Hubzylindereinrichtungen 1, 2 dargestellt, die von einer nicht näher dargestellten Druckmittelquelle gemeinsam mit Druckmittel versorgt werden. Die erste Hubzylindereinrichtung 1 ist als zeitlich zuerst ausfahrende Primärzylinderanordnung 1 und die zweite Hubzylindereinrichtung 2 als zeitlich nachfolgend ausfahrende Sekundärzylinderanordnung 2 ausgebildet.
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Die Hubzylindereinrichtung 1 steht mit einem nicht näher dargestellten Gabelträger in Verbindung, der in einem Ausfahrmast eines Hubgerüstes eines Flurförderzeugs anhebbar und absenkbar angeordnet ist. Die Hubzylindereinrichtung 2 steht mit dem Ausfahrmast des Hubgerüstes in Verbindung und dient zum Anheben und Absenken des Ausfahrmastes relativ zu einem Standmastes des Hubgerüstes. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Sekundärzylinderanordnung 2 von zwei Hubzylindereinrichtungen 2 gebildet.
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Die Hubzylindereinrichtungen 1, 2 sind jeweils als einfach-wirkende Plungerzylinder ausgebildet, die jeweils eine in einem Zylindergehäuse 1a, 2a ausfahrende Kolbenstange 1b, 2b aufweisen.
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Die Hubzylindereinrichtungen 1, 2 sind fluidtechnisch parallel geschaltet. Hierzu ist ein Verteilerstück 3 vorgesehen, an dessen Gehäuse 3a ein Anschluss 4 zum Anschluss einer mit der Druckmittelquelle in Verbindung stehenden Versorgungsleitung, ein Anschluss 5 zum Anschluss einer zu der Hubzylindereinrichtung 1 führenden Druckmittelleitung 7, und Anschlüsse 6 ausgebildet sind, die zum Anschluss von Druckmittelleitung dienen, die an die beiden Hubzylindereinrichtungen 2 geführt sind.
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In das Gehäuse 3a des Verteilerstücks 3 ist eine hydraulische Einrichtung 10 zur Sicherung der Ausfahrreihenfolge der Hubzylindereinrichtungen 1, 2 eingebaut.
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Die hydraulische Einrichtung 10 ist als ein in der Zulaufseite der Hubzylindereinrichtungen 1, 2 angeordnetes Steuerventil 11 ausgebildet und besteht aus einem Steuerschieber 12, der in einer Längsbohrung 13 des Gehäuses 3a des Verteilerstücks 3 längsverschiebbar angeordnet ist. Die Längsbohrung 13 ist von dem Anschluss 4 zu dem Anschluss 5 geführt und verbindet somit die Druckmittelquelle mit dem zulaufseitigen Anschluss 5 der Primärzylinderanordnung 1.
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Die Anschlüsse 6 der Sekundärzylinderanordnung 2 sind senkrecht zu der Längsbohrung 13 angeordnet und münden in die Längsbohrung 13.
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Der Steuerschieber 12 des Steuerventils 11 ist mit einer den Steuerschieber 12 durchsetzenden Längsbohrung 14 versehen, dessen in den 1 bis 3 oberer Abschnitt als Drosselbohrung 15 und somit als Drosseleinrichtung 16 ausgebildet ist.
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Von dem in den 1 bis 3 unteren Abschnitt der Längsbohrung 14 zweigt eine Steuerausnehmung 17 ab, die zur Verbindung der Längsbohrung 14 mit den Anschlüssen 6 dient. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Steuerausnehmung 17 von mehreren Querbohrungen im Steuerschieber 12 gebildet.
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In Strömungsrichtung des Druckmittels vom Anschluss 4 zum Anschluss 5 ist die Drosseleinrichtung 16 stromab der Steuerausnehmung 17 angeordnet.
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Der Steuerschieber 12 ist mittels einer Federeinrichtung 20 in die in der 1 dargestellte erste Schaltstellung beaufschlagt, in der die mit dem Anschluss 4 verbundene Druckmittelquelle über die Längsbohrung 14 mit dem Anschluss 5 und somit der Primärzylinderanordnung 1 in Verbindung steht und die Druckmittelquelle über die Steuerausnehmungen 17, die mit den Anschlüssen 6 in Verbindung stehen, mit der Sekundärzylinderanordnung 2 in Verbindung steht.
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Das Steuerventil 11 ist in Abhängigkeit von einem Differenzdruck, der an der Drosseleinrichtung 16 auftritt, in Richtung einer in der 2 dargestellten zweiten Schaltstellung gesteuert. In der zweiten Schaltstellung besteht weiterhin über die Längsbohrung 14 im Steuerschieber 12 eine Verbindung der Druckmittelquelle mit dem Anschluss 5 und somit der Primärzylinderanordnung 1. Der Steuerschieber 12 ist jedoch entgegen der Kraft der Federeinrichtung 20 soweit in der Längsbohrung 13 des Gehäuses 3a nach oben verschoben, dass die Steuerausnehmungen 17 die Verbindung zu den Anschlüssen 6 und somit die zulaufseitige Verbindung von der Druckmittelquelle zu der Sekundärzylinderanordnung 2 absperren.
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Der Steuerschieber 12 ist weiterhin hydraulisch von dem in der Drosseleinrichtung 16 auftretenden Differenzdruck und somit in Abhängigkeit von dem in der Längsbohrung 14 der Primärzylinderanordnung 1 zuströmenden Druckmittelvolumenstrom betätigt. Hierzu ist an der in den Figuren unteren Stirnseite des Steuerschiebers 12 eine von dem Druck stromauf der Drosseleinrichtung 16 beaufschlagte Steuerfläche 21 ausgebildet, die den Steuerschieber 12 in Richtung der zweiten Schaltstellung beaufschlagt. An der in den Figuren oberen Stirnseite des Steuerschiebers 12 eine von dem Druck stromab der Drosseleinrichtung 16 beaufschlagte Steuerfläche 22 ausgebildet, die den Steuerschieber 12 zusammen mit der Kraft der Federeinrichtung 20 in Richtung der ersten Schaltstellung beaufschlagt.
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Die Kolbenflächen der hydraulischen Kolbenflächen der Primärzylinderanordnung 1 und der Sekundärzylinderanordnung 2 sind derart abgestimmt, dass in einem Normaltemperaturbereich ein Flächenüberhänge der Kolbenflächen vorliegt, der sicherstellt, dass bei einer Beaufschlagung mit Druckmittel zuerst die Primärzylinderanordnung 1 vollständig ausfährt und erst anschließend die Sekundärzylinderanordnung 2 ausfährt.
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Die Drosseleinrichtung 16 ist derart bemessen, dass in dem Normaltemperaturbereich des Druckmittels der beim Durchströmen der Drosseleinrichtung 16 auftretende Differenzdruck kleiner als die Kraft der Federeinrichtung 20 ist, so dass der Steuerschieber 12 nicht betätigt ist und von der Federeinrichtung 20 in der ersten Schaltstellung gehalten wird. Im Normaltemperaturbereich bleibt somit die Steuerausnehmung 17 und somit die Verbindung der Längsbohrung 14 mit den Anschlüssen 6 durchgehend geöffnet, so dass beim Ausfahren der Hubzylindereinrichtungen 1, 2 ein möglicherweise auftretendes Ruckeln der Bewegung am Übergang der Ausfahrbewegung der Primärzylinderanordnung 1 zur Ausfahrbewegung der Sekundärzylinderanordnung 2 durch eine Schaltbewegung des Steuerschiebers 12 und ein damit verbundenes Öffnen und Verschließen der Steuerausnehmungen 17 vermieden werden kann.
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Treten ungünstige Umgebungsbedingungen und Temperaturen des Druckmittels unterhalb des Normaltemperaturbereichs auf, kann mit dem erfindungsgemäßen Steuerventil 11 diese Ausfahrreihenfolge sichergestellt werden. Die Funktion des erfindungsgemäßen Steuerventils 11 unter ungünstigen Umgebungsbedingungen und Temperaturen des Druckmittels unterhalb des Normaltemperaturbereichs wird anhand der 1 bis 3 näher beschrieben.
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In der 1 ist die Ausgangsstellung dargestellt, in der sich das Steuerventil 11 befindet, wenn kein Volumenstrom von der Druckmittelquelle über den Anschluss 4 zuströmt. Das Steuerventil 11 ist mittels der Federeinrichtung 20 in die erste Schaltstellung beaufschlagt.
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Sofern zum Ausfahren der Hubzylindereinrichtungen 1, 2 den Hubzylindereinrichtungen 1, 2 Druckmittel über den Anschluss 4 von der Druckmittelquelle zuströmt – wie in der 1 durch den Pfeil am Anschluss 4 verdeutlicht ist –, entsteht bei niedrigen Temperaturen unterhalb des Normaltemperaurbereichs bei der Durchströmung der Drosseleinrichtung 16 durch den inneren Widerstand der Drosseleinrichtung 16 ein derart hoher Differenzdruck an den Steuerflächen 21, 22, dass der Steuerschieber 12 – wie in der 2 dargestellt ist – entgegen der Kraft der Federeinrichtung 20 nach oben in die zweite Schaltstellung beaufschlagt wird, in der die Verbindung der Steuerausnehmungen 17 zu den Anschlüssen 6 verschlossen und abgesperrt ist. Dadurch ist die Verbindung von der Druckmittelquelle zu der Sekundärzylinderanordnung 2 abgesperrt und die Sekundärzylinderanordnung 2 gegen ein vorzeitiges Ausfahren verriegelt. Das über den Anschluss 4 von der Druckmittelquelle zuströmende Druckmittel kann somit über den Anschluss 5 der Primärzylinderanordnung 1 zuströmen, so dass zuerst die Primärzylinderanordnung 1 ausfährt, wie in der 2 durch den Pfeil an der Primärzylinderanordnung 1 verdeutlicht ist.
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Gelangt die Primärzylinderanordnung 1 – wie in der 3 dargestellt ist – an einen oberen Endanschlag 25 und ist somit die Primärzylinderanordnung 1 vollständig ausgefahren, endet der Volumenstrom durch die Drosseleinrichtung 16 und der auftretende Differenzdruck bricht zusammen, so dass der Steuerschieber 12 von der Federeinrichtung 20 zurück in die erste Schaltstellung beaufschlagt wird. Dadurch wird die Verbindung der Längsbohrung 14 über die Steuerausnehmung 17 zu den Anschlüssen 6 freigegeben, so dass das über den Anschluss 4 von der Druckmittelquelle zuströmendes Druckmittel der Sekundärzylinderanordnung 2 zuströmen kann und diese – wie in der 3 durch die Pfeil an den beiden Hubzylindern 2 verdeutlicht ist – ausfahren können.
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Das erfindungsgemäße, in dem Verteilerstück 3 eingebaute Steuerventil 11 ermöglicht somit mit geringem Herstellungsaufwand und Bauaufwand, die Ausfahrreihenreihe der Primärzylinderanordnung 1 und der Sekundärzylinderanordnung 2 auch bei ungünstigen Umgebungsbedingungen sicherzustellen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10125351 A1 [0005]
- DE 102006003660 A1 [0005]
- DE 102005052116 A1 [0005]
- DE 102008013765 A1 [0005]