DE102006010738A1 - Fluidspeicher - Google Patents
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Abstract
Ein Fluidspeicher (8), insbesondere für hydraulische Aktuatoren (40) von Fahrwerkstabilisierungssystemen, besitzt ein Gehäuse, das einen Vorratsraum umschließt, und ein Absperrelement (14), das den Vorratsraum fluiddicht in zwei Fluidkammern (16, 18) mit variablem Volumen unterteilt, wobei jede Fluidkammer (16, 18) einen Fluidanschluß aufweist und das Absperrelement (14) zwischen zwei Endstellungen im Vorratsraum bewegbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fluidspeicher, insbesondere für hydraulische Aktuatoren von Fahrwerkstabilisierungssystemen.
- Fluidspeicher sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden insbesondere in Hydraulikkreisläufen zur raschen Bereitstellung von fehlendem Hydraulikfluid oder zur raschen Aufnahme von überschüssigem Hydraulikfluid eingesetzt. In Systemen zur Fahrwerkstabilisierung ist durch sogenannte Fremdansteuerung eines Aktuators eine Kavitationsgefahr in einer Druckkammer des Aktuators gegeben. Fremdansteuerung bedeutet in diesem Zusammenhang, daß der Aktuator nicht infolge einer Zu- oder Abfuhr von Hydraulikfluid eine Bewegung durchführt (Druckansteuerung), sondern, daß durch eine aufgezwungene Bewegung Hydraulikfluid zu- oder abgeführt werden muß. Aufgezwungene Bewegungen für einen hydraulischen Aktuator entstehen bei einem Einsatz in einem Fahrwerkstabilisierungssystem z.B. durch Straßenunebenheiten wie Schlaglöcher etc., denen das dem Aktuator zugeordnete Rad folgt. Im Zusammenhang mit einer möglichen Fremdansteuerung eines hydraulischen Aktuators ist es zur Verhinderung von Zischgeräuschen durch Kavitation besonders wichtig, für eine schnelle Hydraulikzufuhr zu sorgen. Infolge der inneren Reibung und Massenträgheit des Hydraulikfluids müssen hierfür besondere Vorkehrungen getroffen werden.
- Die
DE 101 11 551 A beschreibt eine Kolben-Zylinder-Einheit zur Fahrwerkstabilisierung, die als Dämpfer und hydraulischer Aktuator fungiert. Zur Lösung des Kavitationsproblems schlägt dieDE 101 11 551 A allgemein vor, jede Aktuator-Arbeitskammer mit einer sogenannten Minimaldruck-Versorgungsquelle zu verbinden, aus der Hydraulikfluid nachgesaugt werden kann. - Aufgabe der Erfindung ist es nun, das Kavitationsproblem konkret und mit geringem technischen Aufwand zu lösen.
- Zu diesem Zweck ist ein Fluidspeicher vorgesehen, insbesondere für hydraulische Aktuatoren von Fahrwerkstabilisierungssystemen, mit einem Gehäuse, das einen Vorratsraum umschließt, und einem Absperrelement, das den Vorratsraum fluiddicht in zwei Fluidkammern mit variablem Volumen unterteilt, wobei jede Fluidkammer einen Fluidanschluß aufweist und das Absperrelement zwischen zwei Endstellungen im Vorratsraum bewegbar ist. Dies bietet den Vorteil, daß der Fluidspeicher mittels seiner Fluidkammern bei einer Aktuatorbewegung ein Fluidvolumen zur Verfügung stellen kann. Des weiteren ist der Fluidspeicher ein einfaches, passives Bauelement und ohne große Probleme in einen Hydraulikkreislauf zu integrieren.
- Das Absperrelement kann an seinen Endstellungen jeweils einen Fluidanschluß verschließen. Damit verhindert der Fluidspeicher nach der Bereitstellung des Fluidvolumens seiner Fluidkammer einen weiteren Fluidfluß und nimmt keinerlei Einfluß mehr auf den Hydraulikkreislauf.
- In einer Ausführungsform ist ein Positionsmittel vorgesehen, welches das Absperrelement in eine Ruhestellung mittig im Vorratsraum beaufschlagt. Durch diese Maßnahme ist sichergestellt, daß der Fluidspeicher unabhängig von der Richtung der Aktuatorbewegung in etwa das gleiche Fluidvolumen bereithält.
- In einer besonderen Ausführungsform erstreckt sich das Positionsmittel durch wenigstens eine Fluidkammer. Damit ist eine besonders einfache Bauweise möglich, da sich das Positionsmittel zum einen an einem axialen Ende der Fluidkammer und zum anderen am Absperrelement abstützt.
- In dieser Ausführungsform kann das Positionsmittel wenigstens eine Feder sein. Dies ist besonders vorteilhaft, weil Federn sehr preiswerte und dauerhafte Positionsmittel sind.
- In einer weiteren Ausführungsform ist der Fluidspeicher mit einem hydraulischen Aktuator parallelgeschaltet. Durch diese Anordnung ist mit einem Fluidspeicher eine Reduzierung der Kavitationsgefahr in zwei Aktuatorkammern möglich.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand einer bevorzugten Ausführungsform ausführlich beschrieben. Dabei wird Bezug genommen auf die beigefügten Zeichnungen, in denen zeigt:
-
1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Fluidspeicher; -
2 ein Absperrelement des Fluidspeichers aus1 im Detail; -
3 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Fluidspeichers, parallelgeschaltet mit einem hydraulischen Aktuator, in einer Ruhestellung; -
4 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Fluidspeichers, parallelgeschaltet mit einem hydraulischen Aktuator, bei einer Druckansteuerung; und -
5 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Fluidspeichers, parallelgeschaltet mit einem hydraulischen Aktuator, bei einer Fremdansteuerung. -
1 zeigt einen erfindungsgemäßen Fluidspeicher, insbesondere für hydraulische Aktuatoren von Fahrwerkstabilisierungssystemen, mit einem Gehäuse10 , das einen Vorratsraum12 umschließt, einem Absperrelement14 , das den Vorratsraum12 fluiddicht in zwei Fluidkammern16 ,18 mit variablem Volumen unterteilt, wobei jede Fluidkammer16 ,18 einen Fluidanschluß20 ,22 aufweist und das Absperrelement14 zwischen zwei Endstellungen im Vorrats raum bewegbar ist. Das Gehäuse10 umfaßt eine zylinderförmige Seitenwand24 sowie eine obere Abdeckkappe26 und eine untere Abdeckkappe28 . Die Abdeckkappen26 ,28 sind fest und fluiddicht mit der Seitenwand24 verbunden. Ferner weisen die Abdeckkappen26 ,28 jeweils einen mittigen Fluidanschluß20 ,22 auf. Das Absperrelement14 wird durch ein Positionsmittel in eine Ruhestellung mittig im Vorratsraum12 beaufschlagt. Das Positionsmittel umfaßt in1 zwei Federn30 , die sich jeweils durch eine Fluidkammer16 ,18 erstrecken. Dabei liegt jeweils ein Ende der Federn30 am Absperrelement14 an, das andere Ende umgibt den Fluidanschluß20 bzw.22 und greift an einer Vertiefung32 bzw.34 der Abdeckkappen26 ,28 an. Die Vertiefungen32 ,34 der Abdeckkappen26 ,28 sind jeweils dem Vorratsraum12 zugewandt und so ausgebildet, daß sie jeweils eine der Federn30 in ihrem zusammengedrückten Zustand aufnehmen können. Folglich ist es möglich, daß jeweils ein axiales Ende des Absperrelements14 am Rand der Abdeckkappen26 bzw.28 angreift und damit eine obere und untere Endstellung des Absperrelements14 definiert wird. -
2 zeigt das Absperrelement14 im Detail, mit einer oberen axialen Dichtung36 , einer unteren axialen Dichtung37 und einer radialen Dichtung38 . Die radiale Dichtung38 ist so ausgebildet, daß sie an der Seitenwand24 des Gehäuses10 gleitbar anliegt. Dabei entsteht eine weitgehend fluiddichte Verbindung mit üblichen Schmier- und Leckageverlusten. Bei auftretenden Druckunterschieden zwischen den Fluidanschlüssen20 ,22 bewegt sich das Absperrelement14 abhängig von einer Federhärte und einer möglichen Vorspannung der Federn30 zwischen der oberen und unteren Endstellung. Insbesondere in diesen Endstellungen können die Druckunterschiede an den Fluidanschlüssen sehr groß werden. Daher wird die radiale Dichtung38 in den Endstellungen von der axialen Dichtung36 bzw.37 unterstützt. Dabei wird die axiale Dichtung36 ,37 des Absperrelements14 durch den Druckunterschied auf den Randbereich der Abdeckkappen26 ,28 gedrückt und verhindert einen Fluidfluß durch den Fluidspeicher8 (siehe insbesondere4 und5 ). Das Absperrelement14 verschließt also an seinen Endstellungen jeweils einen Fluidanschluß20 ,22 . -
3 zeigt einen Aktuator40 in Kolben-Zylinder-Bauweise. Ein Kolben42 unterteilt dabei einen Zylinder44 in zwei Druckkammern46 ,48 . Der Fluidspeicher8 ist mit dem hydraulischen Aktuator parallelgeschaltet. Dies bedeutet, daß jeweils eine Fluidkammer16 ,18 mit einer Druckkammer46 ,48 über eine obere Fluidleitung50 bzw. eine untere Fluidleitung52 in Verbindung steht.3 zeigt diese Parallelschaltung für den Fall, daß entweder kein Druck, oder gleicher Druck an den Druckkammern anliegt. Der Kolben42 bzw. das Absperrelement14 befinden sich in einer mittigen Ruhestellung im Zylinder44 bzw. im Vorratsraum12 . - Zur klareren Darstellung ist in den
3 -5 der Fluidspeichers8 im Verhältnis zum Aktuator40 stark vergrößert gezeichnet. Für die Verhinderung der Kavitation wird lediglich ein, im Verhältnis zum Volumen der Druckkammern46 ,48 , kleines Volumen benötigt. -
4 zeigt die Parallelschaltung des Aktuators40 mit dem Fluidspeicher8 aus3 bei einer Druckansteuerung. Im Vergleich zu3 wurde in der oberen Fluidleitung50 der Druck erhöht. Dies geschieht z.B., wenn ein mit dem Kolben42 gekoppeltes Fahrzeugrad relativ zu der mit dem Zylinder44 gekoppelten Fahrzeugkarosserie nach unten bewegt werden soll. Die Fluidleitungen sind zu diesem Zweck mit einer Druckquelle, beispielsweise einer Pumpe (nicht gezeigt) gekoppelt. Der hohe Druck liegt dabei nicht nur an der Druckkammer46 des Aktuators40 , sondern auch an der oberen Fluidkammer16 des Fluidspeichers8 an. Damit bewegt sich das Absperrelement14 bis in die untere Endstellung, wobei das Fluid der unteren Fluidkammer18 aus der Kammer hinausgedrückt wird, bis die untere axiale Dichtung37 am Rand der unteren Abdeckkappe28 anliegt und einen weiteren Fluidfluß absperrt. Aufgrund des geringen Fluidvolumens in den Fluidkammern16 ,18 im Verhältnis zu den Druckkammern46 ,48 wird durch die Parallelschaltung des Fluidspeichers die Ansprech- und Reaktionszeit des Aktuators allenfalls unerheblich erhöht. -
5 zeigt die Parallelschaltung aus3 und4 bei Fremdansteuerung. Dabei führt z.B. der Kolben42 eine erzwungene Bewegung relativ zum Zylinder nach unten aus. Damit erhöht sich der Druck in der unteren Druckkammer48 und verringert sich der Druck in der oberen Druckkammer46 des Aktuators40 schlagartig. Durch den Druckabfall in der oberen Druckkammer besteht Kavitationsgefahr. Da der Fluidspeicher8 zum Aktuator40 parallelgeschaltet ist, liegt auch hier am unteren Fluidanschluß22 ein höherer Druck als am oberen Fluidanschluß20 an. Es entsteht eine Saugwirkung am oberen Fluidanschluß20 und gleichzeitig ein Überdruck am unteren Fluidanschluß22 . Damit bewegt sich das Absperrelement14 nach oben und führt der oberen Druckkammer46 des Aktuators40 das in der oberen Fluidkammer16 befindliche Fluid zu. Durch die räumliche Nähe der Fluidkammern16 ,18 und der Druckkammern46 ,48 geschieht dies sehr rasch, wodurch ein Auftreten von Kavitation im Aktuator40 verhindert ist.
Claims (6)
- Fluidspeicher (
8 ), insbesondere für hydraulische Aktuatoren (40 ) von Fahrwerkstabilisierungssystemen, mit einem Gehäuse (10 ), das einen Vorratsraum (12 ) umschließt, und einem Absperrelement (14 ), das den Vorratsraum (12 ) fluiddicht in zwei Fluidkammern (16 ,18 ) mit variablem Volumen unterteilt, wobei jede Fluidkammer (16 ,18 ) einen Fluidanschluß (20 ,22 ) aufweist und das Absperrelement (14 ) zwischen zwei Endstellungen im Vorratsraum (12 ) bewegbar ist. - Fluidspeicher (
8 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrelement (14 ) an seinen Endstellungen jeweils einen Fluidanschluß (20 ,22 ) verschließt. - Fluidspeicher (
8 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Positionsmittel vorgesehen ist, welches das Absperrelement (14 ) in eine Ruhestellung mittig im Vorratsraum (12 ) beaufschlagt. - Fluidspeicher (
8 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Positionsmittel sich durch wenigstens eine Fluidkammer (16 ,18 ) erstreckt. - Fluidspeicher (
8 ) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Positionsmittel wenigstens eine Feder (30 ) ist. - Fluidspeicher (
8 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Fluidspeicher (8 ) mit einem hydraulischen Aktuator (40 ) parallel geschaltet ist.
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