DE10121004C1 - Anästhesiemittel-Dosiersystem - Google Patents
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Abstract
Mit der Erfindung wird ein Anästhesiemittel-Dosiersystem bereitgestellt, das einerseits die Nachteile der bisher verwendeten, mit Anästhesiemitteln am Arbeitsplatz nachzufüllenden Anästhesiemittel-Verdampfer vermeidet und andererseits die Wiederbefüllung der Anästhesiemittel-Vorratsbehälter (1) beim Anästhesiemittel-Hersteller ermöglicht. DOLLAR A Erfindungsgemäße Anästhesiemittel-Dosiersysteme zeichnen sich durch die Kombination folgender Merkmale aus: DOLLAR A a) Ein Anästhesiemittel-Vorratsbehälter (1) weist einen mittels eines flexiblen Wandmaterials begrenzten Anästhesie-Vorrat (2) auf, welcher DOLLAR A b) mittels eines über das Wandmaterial darauf einwirkenden Treibmittels (3) mit Druck beaufschlagt ist. DOLLAR A c) Der Anästhesiemittel-Vorratsbehälter (1) weist ein erstes Ventil (4) auf, welches in Strömungsverbindung mit dem flüssigen Anästhesiemittel-Vorrat (2) steht, und ist in ein Aufnahmeelement (6) eines Anästhesiegerätes einsetzbar, wobei DOLLAR A d) die dosierte Anästhesiemittel-Abgabe an das Anästhesiegerät über eine Mengendüse (8) erfolgt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Anästhesiemittel-Dosiersystem mit den Merkmalen von
Anspruch 1.
Bisher bekannte Anästhesiemittel-Dosiersysteme, wie beispielsweise das in der
EP 0 449 545 A1 beschriebene, weisen im Allgemeinen einen Anästhesie
mittel-Verdampfer mit einem zugeordneten Vorratstank mit einem flüssigen
Anästhesiemittel-Reservoir aus. Derartige Vorratstanks sind in der Regel fest am
Anästhesiemittel-Verdampfer installiert und werden über relativ aufwändige und
zeitraubende Techniken mit Füllschlauch, Fülladapter oder Trichter nachgefüllt.
Besonders nachteilig ist hierbei die Tatsache, dass ein Teil des nachgefüllten
Anästhesiemittels leicht verschüttet wird und durch Verdampfen in die
Umgebungsluft die anwesenden Personen ungewollt belastet.
Deshalb besteht die Aufgabe der Erfindung in der Bereitstellung eines ver
besserten Anästhesiemittel-Dosiersystems, das einerseits die Nachteile der
bekannten Systeme überwindet und zusätzlich eine Wiederbefüllung des
Anästhesiemittel-Vorratsbehälters beim Anästhesiemittel-Hersteller ermöglicht.
Die Lösung der Aufgabe erhält man mit den Merkmalen von Anspruch 1.
Die Unteransprüche geben vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung
nach Anspruch 1 an.
Ein wesentlicher Vorteil des Erfindungsgegenstands nach Anspruch 1 folgt aus
der Verwendung eines Anästhesiemittel-Vorratsbehälters, der mit einem
Treibmittel beaufschlagt ist und einen durch eine flexible Trennwand separierten
flüssigen Anästhesiemittel-Vorrat aufweist. Im Zusammenwirken des wie
angegeben ausgestalteten Anästhesiemittel-Vorratsbehälters mit den im Anspruch
1 genannten Bauelementen eines Anästhesiegerätes wird ein Anästhesiemittel-
Dosiersystem geschaffen, welches einen schnellen Wechsel verbrauchter
Anästhesiemittel-Vorratsbehälter und deren Wiederbefüllung beim Anästhesie
mittel-Hersteller ermöglicht. Die bisher übliche aufwändige und gesundheits
belastende Befüllung der Vorratstanks von Anästhesiemittel-Verdampfern am
klinischen Arbeitsplatz entfällt durch das erfindungsgemäße Anästhesiemittel-
Dosiersystem.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird mit Hilfe der einzigen Figur erläutert,
die schematisch die für die Ausführung der Erfindung notwendigen Bauelemente
darstellt.
Ein insbesondere aus Aluminium gefertigter, druckstabiler Anästhesiemittel-
Vorratsbehälter 1 weist einen mittels eines undurchlässigen, flexiblen Wand
materials begrenzten flüssigen Anästhesiemittel-Vorrat 2 auf. Das flexible
Wandmaterial besteht speziell aus Aluminium, Polyethylen oder einem metallisch
beschichteten, flexiblen Kunststoff-Laminat, das nach innen beständig in Bezug
auf das verwendete Anästhesiemittel sein muss sowie nach außen beständig in
Bezug auf das verwendete Treibmittel 3. Anästhesiemittel-Vorrat 2 und Treib
mittel 3 sind durch das Wandmaterial getrennt, wobei das Treibmittel 3 über das
Wandmaterial das Anästhesiemittel mit Druck beaufschlagt. Als Treibmittel 3 wird
vorzugsweise Heptafluorpropan oder ein anderes geeignetes Treibgas wie
Stickstoff verwendet. Der Anästhesiemittel-Vorratsbehälter 1 ist mit einem ersten
Ventil 4 ausgestattet, welches in der Figur als mechanisch betätigtes Hubventil
dargestellt ist. Das erste Ventil 4 steht in Strömungsverbindung mit dem unter
Druck stehenden, flüssigen Anästhesiemittel-Vorrat 2 und wird mittels eines auf
das Aufnahmeelement 6 eines Anästhesiegerätes aufsetzbaren Adapters 5
geöffnet. Alternativ kann elektromagnetisch durch eine oder mehrere Spulen am
Anästhesiegerät das erste Ventil 4 geöffnet werden und somit die Verbindung
zwischen Anästhesiemittel-Vorrat 2 und Anästhesiegerät hergestellt werden.
Das Anästhesiegerät weist vom Aufnahmeelement 6 zum schematisch ange
deuteten Atemkreissystem 9 eine Anästhesiemittel-Dosierleitung auf, die folgende
Bauelemente enthält: Ein zweites Ventil 7, welches in Strömungsverbindung mit
dem Aufnahmeelement 6 steht, wird über eine Mess- und Steuereinheit 10
eingestellt in Abhängigkeit vom aktuell verwendeten Anästhesiemittel und in
Abhängigkeit vom mittels eines z. B. mit einem Piezoelement versehenen
Druckaufnehmer 11 gemessenen Druck des flüssigen Anästhesiemittels,
gemessen in der Anästhesiemittel-Dosierleitung vor dem zweiten Ventil 7. Somit
wird über eine Mengendüse 8 das Anästhesiemittel in das Atemkreissystem 9 des
Anästhesiegerätes dosiert. Die dosierte Menge ist abhängig vom Druck des
flüssigen Anästhesiemittels in der Anästhesiemittel-Dosierleitung. Der Innendruck
im Anästhesiemittel-Vorratsbehälter 1 ist von der Temperatur abhängig, die
beispielsweise mit einem an sich bekannten Temperaturfühler erfasst wird. Bei
Kenntnis der Abhängigkeit der Dosiermenge vom Druck und/oder der
Temperatur kann diese Kennlinie in der Mess- und Steuereinheit 10 hinterlegt
werden, so dass bei unterschiedlichen gemessenen Drücken das zweite Ventil 7
entsprechend angepasst getaktet wird.
Der Adapter 5 erlaubt das Auswechseln eines Anästhesiemittel-Vorratsbehäl
ters 1, ohne dass Anästhesiemittel entweicht, indem das erste Ventil 4 erst öffnet,
wenn der Anästhesiemittel-Vorratsbehälter 1 dicht mit dem Adapter 5 verbunden
ist.
Durch die Erfindung entfällt das umständliche Nachfüllen und Umfüllen von
Anästhesiemitteln. Es wird stattdessen einfach ein entleerter Anästhesiemittel-
Vorratsbehälter 1 aus dem Anästhesiegerät-Steckplatz herausgenommen und
durch einen gefüllten Anästhesiemittel-Vorratsbehälter 1 ersetzt. Die Befüllung
und gegebenenfalls Wiederverwendung des Vorratsbehälters erfolgt beim
Anästhesiemittel-Hersteller unter kontrollierten Bedingungen. Durch die
Möglichkeit des einfachen und schnellen Wechsels des Anästhesiemittel-Vorrats
behälters 1 können auch während einer Narkose verschiedene Anästhesiemittel
nach entsprechendem Behälterwechsel zum Einsatz kommen. Durch die
mechanische Trennung zwischen dem Treibmittel 3 und dem Anästhesiemittel im
Vorratsbehälter wird eine Vermischung beider Gase ausgeschlossen. Die
Flüssigkeitsmenge bzw. die Gasmenge des Treibmittels 3 wird natürlich so
ausgelegt, dass das Anästhesiemittel restlos aus dem Vorratsbehälter
herausgedrückt werden kann.
Die Abtrennung zwischen Treibmittel 3 und Anästhesiemittel-Vorrat 2 kann
alternativ auch mittels eines beweglichen Kolbens mit Dichtelementen verwirklicht
werden, jedoch müssen die Dichtelemente dem Anästhesiemittel standhalten.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht in der Bevorratung des Anästhesie
mittels im Vorratsbehälter, dessen erstes Ventil 4 nur beim Einstecken in den
Steckplatz des Anästhesiegerätes öffnet und beim Abnehmen vom Gerät wieder
vollständig schließt, so dass auch angebrochene, vom Anästhesiegerät ent
fernte Vorratsbehälter bis zum nächsten Einsatz verschlossen bleiben.
Vorzugsweise ist der Anästhesiemittel-Vorratsbehälter 1 mit einer vom
Anästhesiegerät auslesbaren, für das verwendete Anästhesiemittel und/oder für
den individuellen Vorratsbehälter spezifischen Kennung in Form eines
Transponders oder eines elektronischen Speicherelementes ausgestattet.
Besonders bevorzugt ist der Anästhesiemittel-Vorratsbehälter 1 mit einem bei
spielsweise in Form eines elektrisch-kapazitiven Widerstandselementes
ausgebildeten Füllstandssensor versehen, dessen Signal im Anästhesiegerät
verarbeitet wird und/oder in Form einer Anzeige oder eines Alarms das
Bedienpersonal darauf aufmerksam macht, dass der Vorratsbehälter ausgetauscht
werden muss.
Im Anästhesiegerät und speziell in der Anästhesiemittel-Dosierleitung zwischen
Aufnahmeelement 6 und zweitem Ventil 7 kann eine Heizeinrichtung für die
Beheizung des Anästhesiemittels vorhanden sein, um Abkühlungen bei großen
Entnahmemengen entgegenzuwirken.
Üblicherweise verwendete Anästhesiemittel sind Inhalationsanästhetika,
insbesondere Halothan, Enfluran, Isofluran, Desfluran, Sevofluran.
Claims (9)
1. Anästhesiemittel-Dosiersystem mit folgenden Merkmaien:
- a) Ein Anästhesiemittel-Vorratsbehälter (1) weist einen mittels eines flexiblen Wandmaterials begrenzten Anästhesiemittel-Vorrat (2) auf, welcher
- b) mittels eines über das Wandmaterial darauf einwirkenden Treibmittels (3) mit Druck beaufschlagt ist,
- c) der Anästhesiemittel-Vorratsbehälter (1) weist ein erstes Ventil (4) auf, welches in Strömungsverbindung mit dem flüssigen Anästhesiemittel- Vorrat (2) steht, und ist in ein Aufnahmeelement (6) eines Anästhesie gerätes einsetzbar, wobei
- d) die dosierte Anästhesiemittel-Abgabe an das Anästhesiegerät über eine Mengendüse (8) erfolgt.
2. Anästhesiemittel-Dosiersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass
das Anästhesiegerät ein zweites Ventil (7) aufweist, welches in
Strömungsverbindung mit dem Aufnahmeelement (6) steht und über eine
Mess- und Steuereinheit (10) in Abhängigkeit vom aktuell verwendeten
Anästhesiemittel und in Abhängigkeit vom mittels eines Druckaufnehmers (11)
vor dem zweiten Ventil (7) gemessenen Druck und/oder in Abhängigkeit von
der mittels eines Temperaturfühlers gemessenen Temperatur des flüssigen
Anästhesiemittels für die Anästhesiemittel-Dosierung angesteuert wird.
3. Anästhesiemittel-Dosiersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Treibmittel (3) Heptafluorpropan oder Stickstoff ist.
4. Anästhesiemittel-Dosiersystem nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, dass das den flüssigen Anästhesiemittel-Vorrat
(2) begrenzende flexible Wandmaterial aus Aluminium, Polyethylen oder
einem metallisch beschichteten flexiblen Kunststoff-Laminat besteht.
5. Anästhesiemittel-Dosiersystem nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Ventil (4) ein
mechanisch oder elektromagnetisch beim Einsatz in das Anästhesiegerät
geöffnetes Ventil ist.
6. Anästhesiemittel-Dosiersystem nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anästhesiemittel-Vorrats
behälter (1) mit einer vom Anästhesiegerät auslesbaren, für das
Anästhesiemittel und/oder den Anästhesiemittel-Vorratsbehälter (1)
spezifischen Kennung in Form eines Transponders oder eines elektronischen
Speicherelementes ausgestattet ist.
7. Anästhesiemittel-Dosiersystem nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anästhesiemittel-Vorrats
behälter (1) mit einem Füllstandssensor für den verbleibenden Anästhesie
mittel-Vorrat (2) ausgestattet ist, dessen Signal im Anästhesiegerät verarbeitet
und/oder angezeigt wird.
8. Anästhesiemittel-Dosiersystem nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckaufnehmer (11) ein
Piezokristallaufnehmer ist.
9. Anästhesiemittel-Dosiersystem nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Anästhesiegerät mindestens
eine Heizeinrichtung für die Beheizung des Anästhesiemittels angeordnet ist.
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| FR2823980B1 (fr) | 2006-05-26 |
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