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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Alarmierung in einer Vorrichtung
zur Dosierung flüchtiger
Anästhesiemittel,
die einen Alarm auslöst,
wenn die Dosiervorrichtung ohne Anliegen einer vorgesehenen Betriebsspannung
nicht dosierbereit ist, also die Gefahr einer Unterdosierung besteht.
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Zur
Anwendung kommen kann die Erfindung in einer Alarmsteuerung für einen
per Handrad gesteuerten Apparat zur Dosierung flüchtiger Anästhesiemittel, auch Vapor genannt,
wo im ausgeschalteten Zustand des Apparates oder bei Ausfall der
Betriebsspannung verhindert werden muss, dass am Handrad eine Dosierung
eingestellt wird oder ist, die in Folge der fehlenden Betriebsspannung
nicht gewährleistet
werden kann.
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Zum
Betrieb eines Anästhesiemitteldosierers ist
in der Regel elektrische Energie nötig, die aus einem Versorgungsnetz
entnommen wird. Die eigentliche Dosierung erfolgt mit Hilfe einer
mechanisch justierbaren Baugruppe mit variablem Strömungsquerschnitt.
Bei normalem Betrieb erfolgt durch verschiedene elektronische Baugruppen
eine Steuerung, Überwachung
und Absicherung des Dosiervorganges. Kritische Betriebszustände werden
durch softwaregestütze
Warnungen oder Alarmmeldungen vermieden oder angezeigt. Einige der
hierfür
vorgesehenen Funktionen sind entbehrlich, wenn der Apparat außer Betrieb
gesetzt ist.
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Ist
der Apparat jedoch beispielsweise wegen unterbrochener oder abgeschalteter
Energieversorgung nicht betriebsbereit, muss der Benutzer zumindest
dann darauf aufmerksam gemacht werden, wenn die Gefahr einer Fehl-
oder Unterdosierung von Anästhesiemitteln
besteht. Diese Funktion darf nicht von der Bereitstellung der Betriebsspannung über das
Versorgungsnetz oder dem Funktionieren der Software abhängen.
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Bei
herkömmlichen
Anästhesiemitteldosierern
mit Handradsteuerung erfolgt die Sicherung gegen Fehl- oder Unterdosierung
von Anästhesiemitteln
dadurch, dass das Handrad zur Einstellung der Abgabekonzentration
in der Nullstellung verriegelt wird, wenn die Betriebsspannung aus
dem Versorgungsnetz ausfällt.
Es ist somit nicht möglich,
bei ausgeschalteter Energieversorgung eine Abgabekonzentration einzustellen,
wenn sich das Handrad zum Zeitpunkt der Unterbrechung der Betriebsspannung
in Nullstellung befand.
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Diese
Verriegelung wird allerdings nur in der Nullstellung des Handrades
aktiv. Fällt
die Energieversorgung bei einer anderen Konzentrationseinstellung
aus, wird ein zeitlich begrenzter akustischer Alarm gegeben, die
Konzentrationseinstellung lässt sich
jedoch weiterhin verändern.
Die Verriegelung des Handrades unterliegt außerdem einem mechanischen Verschleiß und kann
durch gewaltsames Drehen am verriegelten Handrad beschädigt werden.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, im Falle einer Unterbrechung
der Betriebsspannung einer Vorrichtung zur Dosierung flüchtiger
Anästhesiemittel
eine Sicherung gegen Fehl- oder Unterdosierung von Anästhesiemitteln
aus der Dosiervorrichtung bereitzustellen, die unabhängig vom
Betriebszustand der Dosiervorrichtung zum Zeitpunkt der Unterbrechung
der Betriebsspannung funktioniert und die keinem oder nur geringem
Verschleiß unterliegt.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 2 bis 10 angegeben.
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Die
Erfindung geht davon aus, dass zusätzlich zur softwaregetriebenen
Alarmsteuerung in einer Dosiervorrichtung für flüchtige Anästhesiemittel eine weitere
Alarmierungsmöglichkeit
vorgesehen ist, die unabhängig
vom Funktionieren der Software oder der Bereitstellung der Betriebsspannung über das Versorgungsnetz
Alarm auslöst,
sobald die Gefahr einer Fehl- oder Unterdosierung von Anästhesiemitteln
besteht. Diese Alarmierung erfolgt vorteilhafterweise über denselben
akustischen Signalgeber wie eine softwaregesteuerte Alarmierung während des normalen
Betriebes.
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Die
Erfindung besteht aus einer Vorrichtung zur Alarmierung in einer
Vorrichtung zur Dosierung flüchtiger
Anästhesiemittel,
die so ausgelegt ist, dass immer eine Alarmierung erfolgt, wenn
die Betriebsspannung unterbrochen ist und sich eine die Dosierung
mindestens eines Anästhesiemittels
bestimmende Baugruppe nicht in einem vorgeschriebenen Betriebszustand
befindet.
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Sie
lässt sich
insbesondere einsetzen, wenn eine die Dosierung mindestens eines
Anästhesiemittels
bestimmende Baugruppe eine Mechanik mit variablem Strömungsquerschnitt
umfasst, deren Strömungsquerschnitt über ein
Handrad eingestellt werden kann. Das ist beispielsweise bei Vaporen
der Fall.
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Die
Erfindung lässt
sich ebenfalls mit Vorteil einsetzen, wenn eine die Dosierung mindestens
eines Anästhesiemittels
bestimmende Baugruppe eine elektronisch angesteuerte Ventilbaugruppe
umfasst. In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann mindestens eine
elektronisch angesteuerte Ventilbaugruppe mit einer Mechanik mit
variablem Strömungsquerschnitt, deren
Strömungsquerschnitt über ein
Handrad eingestellt werden kann, kombiniert werden.
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Der
vorgeschriebene Betriebszustand, bei dem im Fall unterbrochener
Betriebsspannung aus dem Versorgungsnetz keine Alarmierung erfolgt, kann
der geschlossene Zustand der Mechanik mit variablem Strömungsquerschnitt
sein, bei dem sich das Handrad in einer Nullstellung befindet.
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Alternativ
kann der vorgeschriebene Betriebszustand, bei dem im Fall unterbrochener
Betriebsspannung aus dem Versorgungsnetz keine Alarmierung erfolgt,
ein Zustand der Mechanik mit variablem Strömungsquerschnitt sein, bei
dem der Strömungsquerschnitt
unterhalb eines Schwellwertes liegt.
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Als
Indiz für
den Betriebszustand der mechanischen Baugruppe kann in beiden Fällen die
Stellung des Handrades ausgewertet werden. Die Energie für einen
eventuell erforderlich werdenden Alarm wird bei fehlender Betriebsspannung
aus dem Versorgungsnetz einer Pufferquelle, vorzugsweise einer aufladbaren Batterie,
entnommen.
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Das
lässt sich
vorteilhafterweise realisieren, wenn mindestens ein Schalter enthalten
ist, der durch das Handrad betätigt
wird, der sich im geöffneten
Zustand befindet, wenn sich das Handrad in einer Stellung befindet,
in der keine Alarmierung erfolgen soll, der sich im geschlossenen
Zustand befindet, wenn sich das Handrad in einer Stellung befindet,
in der eine Alarmierung erfolgen soll, und der in einen Strompfad
integriert ist, der ein alarmgebendes Bauelement nur dann mit der
Ausgangsspannung einer Pufferquelle verbindet, wenn die Betriebsspannung aus
dem Versorgungsnetz unterbrochen ist. Ein derartiger Strompfad kann
beispielsweise über
mindestens ein Halbleiter-Bauelement führen, das bei anliegender Betriebsspannung
nicht leitend ist. Nur wenn das Halbleiter-Bauelement leitend wird,
kann die Ausgangsspannung der Pufferquelle an dem alarmgebenden
Bauelement anliegen, wenn zusätzlich
der Schalter am Handrad geschlossen ist. Auf diese Weise kann softwareunabhängig ein
Alarm ausgelöst werden.
Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn kein Strom aus der Pufferquelle
entnommen wird, wenn der Anästhesiemitteldosierer
ausgeschaltet ist und sich das Handrad in Nullstellung befindet.
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Durch
die softwareunabhängige
Alarmsteuerung kann auf eine zusätzliche
Verriegelung verzichtet werden, da der Anwender durch einen akustischen
Alarm, dessen zeitliche Dauer nur durch die Kapazität der Pufferquelle
beschränkt
wird, beim Öffnen
des Handrades darauf aufmerksam gemacht wird, dass der Apparat für die Dosierung
von Anästhesiemitteln
nicht betriebsbereit ist. Zudem ergibt sich ein immer gleiches Verhalten
unabhängig
davon, welche Konzentration am Handrad zum Zeitpunkt der Unterbrechung
der Betriebsspannung aus dem Versorgungsnetz eingestellt war.
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Bei
Ausfall der Versorgungsenergie während der
Dosierung wird der Anwender durch den dauerhaft anstehenden Alarm
dazu veranlasst, das Handrad in Nullstellung zu drehen, was für den ordnungsgemäßen Neustart
des Gerätes
nötig ist.
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An
einem Ausführungsbeispiel
wird die Erfindung näher
erläutert.
Die zugehörige
Zeichnung zeigt eine Schaltungsanordnung in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Alarmierung in einer Vorrichtung zur Dosierung flüchtiger
Anästhesiemittel
und ihre Anbindung an periphere Baugruppen.
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Eine
Leiterplatte 1 ist unter dem Handrad zur Einstellung der
Abgabekonzentration angeordnet und trägt zwei Reedschalter S1 und
S2. Diese sind unterhalb der minimalen Konzentrationseinstellung geöffnet und
ansonsten geschlossen. Die minimale Konzentrationseinstellung kann
auch eine evtl. mechanisch unterstützte Nullstellung sein. Die
Schaltzustände
werden im normalen Betrieb durch die Software eines Microcontrollers 2 ausgewertet,
zur Aufbereitung der Signale gibt es einen Schaltkreis 3 zur Schalterentprellung,
beispielsweise einen MAX6818. S1 und S2 sind vorteilhafterweise
als redundantes Schalterpaar ausgelegt.
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Eine
aufladbare Batterie BT1 wird nach Bedarf während des normalen Betriebes
durch eine Ladeschaltung 4 aufgeladen. Des Weiteren enthalten ist
ein akustischer Signalgeber LS1, der während des normalen Betriebes
durch den Microcontroller 2 gesteuert wird. Die vorgenannten
Elemente sind durch eine Schaltungsanordnung 5 miteinander
verbunden, die dafür
sorgt, dass bei Anliegen der vorgesehenen Betriebsspannung aus einem
Versorgungsnetz nur Ausgangssignale des Mikrocontrollers 2 zu
einer Ansteuerung des akustischen Signalgebers LS1 führen können, im
Falle einer unterbrochenen Betriebsspannung dagegen ein geschlossener
Schalter S1 stets zu einer Alarmierung durch Ansteuerung des akustischen
Signalgebers LS1 führt.
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Im
Folgenden wird die Funktionsweise der Schaltungsanordnung bei anliegender
und unterbrochener Betriebsspannung aus dem Versorgungsnetz erläutert.
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Im
normalen Betrieb liegt eine Betriebsspannung +5VD aus dem Versorgungsnetz
an. Diese liegt in einem Spannungsbereich zwischen +4,75 V und +5,5
V und der Microcontroller 2 ist aktiv. Es darf kein softwareunabhängiger Alarm
bei Öffnen
des Handrades gegeben werden. Dies wird folgendermaßen sichergestellt.
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Über die
beiden Dioden D4 und D5 fließt Strom
in den Widerstand R3. Dadurch stellt sich am Gate G6 des N-Kanal-MOSFET
Q6 eine Spannung von etwa 3,6 V ein, die Drain-Source-Strecke von
Q6 wird leitend. Am Gate G4 des N-Kanal-MOSFET Q4 stellt sich dadurch eine Spannung
von ca. 0 V ein, so dass dessen Drain-Source-Strecke gesperrt ist.
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Die
Gates der beiden MOSFETs Q2 und Q3 werden bei geöffnetem Handradschalter S1 über den Widerstand
R2 auf einem Potential von 0 V gehalten, so dass Q2 und Q3 ebenfalls
gesperrt sind.
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Schließt der Handradschalter
S1, so erhöht sich
die Spannung an den Gates von Q2 und Q3 und beide MOSFETs werden
leitend. Q3 leitet den Schaltzustand von S1 an den Schaltkreis 3 zur
Entprellung weiter. Über
die Drain-Source-Strecke von Q2 kann kein Strom fließen, da
Q4 gesperrt ist. Somit fließt auch
kein Strom über
den Widerstand R1 und die Gate-Source-Spannung des P-Kanal-MOSFET
Q1 ist null, Q1 ist gesperrt.
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Um
den Schaltzustand von S1 an den Schaltkreis 3 zur Entprellung übertragen
zu können, ist
es nötig,
dass das Signal HRS1B eine Spannung führt, die zum Aufsteuern von
Q3 ausreicht. Diese wird entweder aus der aufladbaren Batterie BT1 über die
Diode D3 oder aus der Betriebsspannung +5VD über D1 bereitgestellt.
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Die
Signalleitung LS+ führt
im normalen Betrieb stets eine Spannung von etwa +4,3 V. Dies ist die
positive Versorgungsspannung für
den Signalgeber LS1. Der Microcontroller 2 steuert den
Alarm über das
digitale Signal, welches über
D_Out bereitgestellt wird und über
dem Widerstand R6 am Gate des N-Kanal-MOSFET Q7 anliegt.
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Führt dieses
Signal High-Pegel, also etwa +5 V, dann ist Q7 leitend und Q5 gesperrt,
da dessen Gate G5 auf Masse gezogen wird. Dadurch kann kein Strom
durch den Signalgeber LS1 fließen.
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Führt D_Out
Low-Pegel, also etwa 0V, dann ist Q7 gesperrt und Q5 ist leitend.
Der Signalgeber LS1 wird bestromt und ein akustischer Alarm wird ausgelöst.
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Im
ausgeschalteten Zustand oder bei unterbrochener Betriebsspannung
aus dem Versorgungsnetz beträgt
die Spannung an +5VD etwa 0 V. Der Microcontroller arbeitet nicht
und der Steuerausgang D_Out ist hochohmig. Über den Widerstand R6 wird das
Gate von Q7 definiert auf Low-Pegel gehalten, so dass Q7 gesperrt
ist.
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Das
Signal HRS1 B wird über
die Diode D3 auf eine Spannung von etwa 6 V gesetzt, was etwa der
Ausgangsspannung der aufladbaren Batterie BT1 entspricht. D1 verhindert
gleichzeitig, dass Strom aus der Batterie in +5VD fließen und
die Steuerelektronik in Betrieb setzen kann.
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Das
Gate G6 von Q6 wird über
R3 definiert auf 0 V gehalten. Damit bleibt Q6 gesperrt und Q4 wird über R4 aufgesteuert.
Das Gate von Q2 (Signal HRS1A) wird bei geöffnetem Handradschalter S1, also
wenn sich das Handrad in Nullstellung befindet, über R2 definiert auf 0V gehalten,
so dass Q2 gesperrt ist. Damit fließt kein Strom über den
Widerstand R1, die Gate-Source-Spannung von Q1 ist null und Q1 ist
ebenfalls gesperrt. Die Spannung auf dem Signal LS+ liegt bei ca.
0V.
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Da
MOSFETs bei statischer Ansteuerung keinen Steuerstrom aufnehmen,
wird bei geöffnetem Handradschalter
S1 kein nennenswerter Strom aus der Batterie entnommen.
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Wird
der Handradschalter S1 geschlossen, erhöht sich die Spannung auf dem
Signal HRS1A auf ca. 6V. Dadurch werden die beiden MOSFETs Q2 und
Q3 aufgesteuert.
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Q3
verhindert durch seine elektrische Isolierung zwischen dem Gate
und der Drain-Source-Strecke, dass Strom in den Eingang des Schaltkreises 3 zur
Entprellung fließen
kann.
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Durch
das Aufsteuern von Q2 fließt
Strom durch R1, wodurch über
R1 eine Spannung abfällt, die
nun auch den P-Kanal-MOSFET Q1 leitend werden lässt. Seine Gate-Source-Spannung
beträgt
in diesem Zustand etwa –6
V. Über
D3 und Q1 fließt Strom
aus der aufladbaren Batterie BT1 zum Signalgeber LS1. Das Signal
LS+ führt
nun eine Spannung von ca. 6 V. Da Q7 gesperrt ist, wird Q5 über den
Widerstand R5 aufgesteuert und der Signalgeber LS1 wird bestromt.
Damit wird bei fehlender Betriebsspannung aus dem Versorgungsnetz
stets ein akustischer Alarm ausgelöst, wenn der Schalter S1 geschlossen
ist. Über
eine entsprechende Verknüpfung des
Schalters S1 mit dem Handrad lässt
sich auf diese Weise gewährleisten,
das die Alarmierung immer dann einsetzt, wenn sich das Handrad außerhalb
der Nullstellung oder außerhalb
eines festgelegten Stellungsintervalls befindet.