DE3015759C2 - Druckgas-Atemschutzgerät mit Überdruck in der Atemluft - Google Patents
Druckgas-Atemschutzgerät mit Überdruck in der AtemluftInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Druckgas-Atemschutzgerät mit Überdruck in der Atemluft, entsprechend dem
Gattungsbegriff des Anspruches 1.
In den Druckgas-Atemschutzgeräten mit Überdruck in der Atemluft ist sichergestellt, daß während der
Benutzung sowohl in der Ausatem- als auch in der Einatemphase in der Atemluft ein Überdruck vorherrscht.
Dieser Überdruck verhindert unter allen Umständen während der Benutzung das Eindringen von
Umgebungsatmosphäre, die möglicherweise gefährlich sein kann, in das System. Durch mögliche Undichtigkeiten
entsteht in diesen immer nur ein Gasstrom von innen nach außen.
Bekannten Geräten haftet jedoch der große Nachteil an, daß mit dem Ende der Benutzung und dem
Abnehmen der Atemschutzmaske, also dem öffnen des Atemsystems, die Atemgasvorratsbehälter verschlossen
werden müssen, da es sonst zu einem Abströmen des Atemgases und damit zu einer Verkürzung der
Benutzungszeit kommt. Bei Undichtheiten an der Maske strömt sauerstoffangereicherte Luft direkt nach
außen ab. Mit offenen Flammen oder Funken in der Nähe kann es dann zu Entflammungen kommen, die den
Maskenträger gefährlich verbrennen können.
Dies gilt auch für das folgende bekannte Kreislauf-Atemschutzgerät
mit Überdruck im Atemkreislauf. In diesem strömt das Atemgas dem Träger aus einem
Atembeutel über einen Einatemschlauch mit einem Einatemventil kurz vor der Atemschutzmaske zu. Das
ausgeatmete Gas gelangt über ein Ausatemventil in den Ausatemschlauch und durch diesen und einen CCVAbsorber
wieder in den Atembeutel. Zum Aufbau des Überdruckes ist der Atembeutel von außen mit einer
Feder belastet.
Zur Deckung des Verbrauches wird Sauerstoff kontinuierlich und zusätzlich durch ein Bedarfsventii
über einen Druckminderer aus einer Sauerstoffflasche dem Atembeutel zugeführt. Das Bedarfsventil wird von
der Bewegung des Atembeutels, resultierend aus der Atemgasbewegung, gesteuert. Es öffnet sich mit dem
Zusammenfallen des Atembeutels und schließt sich wieder mit dem Aufblasen. Vor jedem Ablegen der
Atemschutzmaske muß das Flaschenventil verschlossen werden. Wenn dies versäumt wird, dann kommt es zu
einem großen Sauerstoffverlust, denn bei einer Öffnung des Atemkreislaufs — dies geschieht mit dem
Abnehmen der Atemschutzmaske oder auch mit dem Auftreten einer großen Undichtigkeit — fällt der
Überdruck in diesem ab. Dadurch wird der Atembeutel durch die äußere Feder zusammengedrückt und das
Bedarfsventil geöffnet. Der Sauerstoff kann ausströmen. (Prospekt BP-0878, Bio Marine Industries Inc.)
Ein anderer bekannter Beatmungsapparat besitzt einen flexiblen Atembeutel, mit dessen Bewegungen die
Dosierung des Sauerstoffs erfolgt. Dazu enthält er innen einen Hebel, der automatisch zwei Ventile steuert, und
zwar eines zwischen einer Expansionskammer und dem Atembeutel und das andere von der Sauerstoffhochdruckquelle
zur Expansionskammer.
Die Funktion ist die folgende: Mit der Entnahme des Sauerstoffs aus dem Atembeutel bewegt die Abdeckplatte
des Beutels sich gegen den Boden und nimmt dabei den langen Hebelarm gegen eine Feder mit. Der
kürzere Arm gibt damit einen in der Expansionskammer angeordneten weiteren federbelasteten Winkelhebel
frei, der dann das Ventil zur Sauerstoffquelle öffnet. Es fließt damit Sauerstoff in die Expansionskammer hinein
und von dort durch das andere Ventil in den Atembeutel.
Mit dessen Füllen und dem Ausdehnen bewegt die Abdeckplatte sich wieder zurück. Dabei bewegt die
Feder auch den langen Hebelarm in die Ausgangsstellung, so daß das Ventil zur Sauerstoffquelle schließt.
Diese Steuerung des Sauerstoffs über die Bewegung des Atembeutels, verursacht durch die Atmung des Geräteträgers,
ist allgemein bekannt und vielfach in Atmungsgeräten ausgenutzt. Mit dem Zusammenfallen des
Atembeutels, wie es beim Abnehmen der Atemmaske oder auch bei großen Undichtigkeiten im System
geschieht, wird die Sauerstoffquelle zwangsläufig geöffnet. Es kommt damit zu einem ungesteuerten
Abströmen des Sauerstoffs. Um dies zu verhindern, muß vor dem Abnehmen der Atemmaske oder bei Auftreten
von Undichtigkeiten die Sauerstoffquelle manuell verschlossen werden (US-PS 18 39 980).
Es soll hier außerdem eine Druckbedarfs-Atmungsvorrichtung mit automatischer Luftunterbrechung betrachtet
werden. In dieser Vorrichtung ist eine Gesichtsmaske mit der Quelle eines Atmungsgases, wie
Luft, verbunden. Dieses fließt über einen Druckbedarfsregulator und eine Zufuhrleitung zu. In der Maske wird
dabei ein positiver Druck aufrechterhalten. Eine automatische Unterbrechungseinrichtung in der Zufuhrleitung
spricht auf abnormale Strömungsbedingungen an. Diese sind gegeben, wenn z. B. die Maske
abgenommen wird.
Beim normalen Betrieb ist die Unterbrechungseinrichtung geöffnet, und die Luft wird unter Druck zur
Gesichtsmaske und damit zum Träger reguliert. Mit dem Abnehmen der Maske geht der Innendruck
verloren. Der Regulator wird damit zu seiner höchsten Strömung veranlaßt. Diese hohe Strömung schließt
dann das automatische Absperrventil in der Einrichtung.
Dies erfolgt über einen sich einstellenden größeren Druckabfall. Die große Druckdifferenz schlägt das
Ventil in die Geschlossenstellung.
Diese bekannte Unterbrechungseinrichtung verlangt die Bewegung großer Luftmengen, um zu den
notwendigen eindeutigen Druckdifferenzen zu kommen. Derartige Luftmengen stehen in einem Kreislaufgerät,
in das nur Sauerstoff in geringen Mengen in den Atemkreislauf hineindosiert wird, nicht zur Verfügung.
Es verbietet sich hier die Anwendung dieses bekannten Prinzips (DE-OS 29 19 163).
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Drucksauerstoff-Kreisiaufgerät
mit Überdruck in der Atemluft mit automatischer Unterbrechung des Atemkreislaufs zu
finden, bei dem die Verschlußeinrichtung — bei durch abgenommene Maske oder beim Auftreten großer
Undichtigkeiten geöffnetem Kreislauf — oder großen Sauerstoffverlust die Sauerstoffzufuhr zum Atembeutel
verschließt.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt gemäß dem Kennzeichen des Anspruches 1 mit vorteilhaften
Weiterbildungen, die in den Ansprüchen 2 und 3 beschrieben sind.
Die Vorteile für den Benutzer der Atemschutzgeräte, die sich aus dieser Lösung ergeben, zeigen sich sehr
deutlich.
Mit dem Abnehmen der Maske oder auch bei großen Undichtigkeiten im Atemkreislauf verschließt sich mit
dem Druckabfall und dem daraus resultierenden Zusammenfallen des Atembeutels automatisch die
Verschlußeinrichtung in der Verbindungsleitung, du^ch die der Sauerstoff nachgeliefert wird. Es kann damit
nicht mehr zu einem unnötigen Sauerstoffverlust kommen. Dies kann für die dadurch längere Benutzungszeit
aus dem mitgeführten Sauerstoffvorrat für den Benutzer u. U. lebenserhaltend sein. Die Verschlußeinrichtung
ist in ihrem Aufbau einfach und damit funktionssicher.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 den Aufbau eines Drucksauerstoff-Kreislauf-Atemschutzgerätes
mit Überdruck und automatischer Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr,
F i g. 2 als Sonderfall das Drucksauerstoff-Kreislaufgerät mit Überdruck ohne automatische Unterbrechung
mit manuell verstellbarer Vorrichtung zur Unterbindung der lungenautomatischen Schaltung.
Das Drucksauerstoff-Kreislauf-Atemschutzgerät mit Überdruck im Atemkreislauf 1 enthält eine Regenerationspatrone
2, die die Ausatemluftkohlensäure bindet, einen Sauerstoffdruckbehälter 3, der über einen
Druckminderer 4 mit einem Lungenautomaten 5 verbunden ist außerdem in einer äußeren Schutzschale
6 auf einem Tragegestell 7 einen mit einer Feder 8 betätigten Atembeutel 9. In einem Boden 10 des
Atembeutels 9 befindet sich eine Druchführung 11 für einen Lungenautomatenhebel 12. Die allgemein bekannten
Verbindungen des Ausatemschlauches über die Regenerationspatrone 2 zum Atembeutel 9 und des
Einatemschlauches von diesem zur Maske sind nicht dargestellt.
Während der Ausatemphase wird der Atembeutel 9 mit Atemluft gefüllt und dabei mit dessen Ausdehnung
die Feder 8 spannend zusammengedrückt. Während der Einatmung wird der Atembeutel 9 unter Mithilfe der
Feder 8 entleert. Eine obere Platte 13, die den Atembeutel 9 abschließt, stößt mit dem Ende der
normalen Entleerung, wenn der Überdruck aus der Teilspannung der Feder 8 noch gegeben ist, gegen den
Lungenautomatenhebel 12 und öffnet damit den Lungenautomaten 5. Damit fließt der Sauerstoff, über
den Druckminderer 4 zugeleitet, in den Atembeutel 9
hinein. Mit der dann beginnenden Ausatemphase füllt der Atembeutel 9 sich wieder und die Atemluft
vermischt sich dabei mit dem eingeströmten Sauerstoff.
Eine Verschlußeinrichtung 14 in der Verbindungsleitung
15 zwischen dem Druckminderer 4 und dem Lungenautomaten 5 weist an einem durch eine
Spannfeder 16 in Offenstellung gehaltenen Schließbolzen 17 einen Hebel 18 auf. Gegen diesen Hebel 18 stößt
bei Druckabfall im Atembeutel 9 und durch die Feder 8 weiterbewegt gleich nach dem öffnen des Lungenautomaten
5 ein Vorsprung 19 der oberen Platte 13 an und verschließt unter Anspannung der Spannfeder 16 die
Verschlußeinrichtung 14. Damit wird die Sauerstoffzufuhr trotz des geöffneten Lungenautomaten 5 in den
Atembeutel 9 unterbrochen. Ein völliger Druckabfall ergibt sich bei abgenommener Maske oder anderen
großen Undichtigkeiten im Atemkreislauf.
Für Sonderfälle genügt die Unterbindung der Schaltung des Lungenautomaten 5 per Hand. Hier
entfällt die Verschlußeinrichtung 14 nach Fig. 1.
In dieser Ausführung besitzt der Boden 10 eine Sperrvorrichtung 20 mit einer Verstellplatte 21 und
einem Drehhebei 22. Mit einer Drehung des Drehhebels 22 verschiebt sich die Verstellplatte 21 aus der
Betriebsstellung 23 in Richtung auf die obere Platte 13 in die Sperrstellung 24, so daß bei der Entleerung des
Atembeutels 9 deren Weg verkürzt ist. Sie erreicht dann den Lungenautomatenhebel 12 nicht mehr, so daß der
Lungenautomat 5 geschlossen bleibt und damit bei offenem Atemkreislauf ein unnötiger Sauerstoffverbrauch
verhindert wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Druckgas-Atemschutzgerät mit Überdruck in der Atemluft der durch eine flexible Kammer, die in
Füllrichtung eine Feder spannt, gehalten wird, und einer Dosierung des Atemgases durch einen
Lungenautomaten über die Bewegung einer oberen Platte der flexiblen Kammer und einer auf einen
abnormalen Luftdruckabfall in der Atemluft ansprechenden, automatisch in Tätigkeit tretenden sich
stromaufwärts des Lungenautomaten in einer Verbindungsleitung zum Druckgasbehälter befindlichen
Verschlußeinrichtung für die Absperrung der Luftzufuhr, dadurch gekennzeichnet, daß
bei einem Drucksauerstoff-Kreislauf-Gerät mit dem Druckabfall im Atemkreislauf ein Vorsprung (19) der
oberen Platte (13) der durch den Atembeutel (9) gebildeten flexiblen Kammer beim Entleeren gegen
einen Hebel (18) eines Schließbolzens (17) der Verschlußeinrichtung (14) stößt und sie betätigt.
2. Druckgas-Atemschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußeinrichtung
(14) in der Verbindungsleitung (15) zwischen einem Druckminderer (4) hinter dem Sauerstoffdruckbehälter
(3) und dem Lungenautomaten (S) angeordnet ist.
3. Druckgas-Atemschutzgerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließbolzen
(17) durch eine Spannfeder (16) in Offenstellung der Verschlußeinrichtung (14) gehalten wird.
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