DE10120098A1 - Heizung und Verfahren zur Steuerung einer Heizung einer Funktionseinheit eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Heizung und Verfahren zur Steuerung einer Heizung einer Funktionseinheit eines KraftfahrzeugesInfo
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Abstract
Die Heizung der Funktionseinheit wird durch eine Steuerungsvorrichtung manuell oder automatisch gestartet. Während und möglicherweise auch vor und nach der eigentlichen Heizung der Funktionseinheit wird eine Heiztemperatur oder eine von der Heiztemperatur abhängige Kenngröße bestimmt. In Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen, wie Lufttemperatur oder Wärmeübergangswiderstand etc., kann dabei die Dynamik der Werte, also die zeitliche Abhängigkeit der Kenngröße stark variieren. DOLLAR A Charakteristische Merkmale des zeitlichen Verlaufs der Heiztemperatur oder der von der Heiztemperatur abhängigen Kenngröße dienen zur Auswertung und Steuerung der Heizung. Ein charakteristisches Merkmal ist beispielsweise die Geschwindigkeit des Abkühlens der Funktionseinheit während einer Heizpause. Die Auswertung der charakteristischen Merkmale wird zur Steuerung der Heizleistung des Heizelementes genutzt. In Abhängigkeit von signifikanten Charakteristika werden beispielsweise Schwellwerte und weitere Faktoren, wie Proportionalitätsfaktoren für die Steuerung ermittelt. Insbesondere werden die Schwellwerte und Faktoren auch für ein späteres Starten der Heizung, beispielsweise nach 24 Stunden, mit der zugehörigen Auswertung und Steuerung verwendet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Heizung und ein Verfahren zur Steuerung einer Heizung einer
Funktionseinheit eines Kraftfahrzeugs.
Heizungen von Funktionseinheiten eines Kraftfahrzeugs erfolgen zum einen elektrisch,
indem Heizwiderstände von der Batterie oder dem Generator (Lichtmaschine) gespeist
werden, oder zum anderen durch von dem Motor erhitzte Luft. Heizungen eines Kraft
fahrzeugaußenspiegels, eines Schlosses oder einer Fensterscheibe erfolgen üblicher
weise durch mindestens ein elektrisches Heizelement, dessen Heizleistung beispielswei
se durch einen Bedienschalter elektrisch steuerbar ist.
Aus der EP 0 408 853 A2 ist eine Heizung eines Kraftfahrzeugseitenspiegels bekannt,
wobei zur Heizung ein Stromfluß durch einen Heizleiter mittels eines Halbleiter-Schalters
gesteuert wird. Der Halbleiter-Schalter wird durch einen Temperaturfühler und eine zwei
stufige Verstärkerschaltung, die sich wie ein Schmitt-Trigger verhält, angesteuert. Dabei
bildet der Halbleiter-Schalter eine der beiden Stufen, die für das Schmitt-Triggerverhalten
mitgekoppelt sind. Nachteilig an dieser Lösung ist, daß für ein Absinken der Temperatur
unter 27°C der Heizstrom bis zum erreichen der Temperatur von 30°C eingeschalten
wird, auch wenn eine Heizung für eine freie Sicht zur Spiegelfläche nicht nötig ist. Der
Energiebedarf der Heizeinrichtung für das Spiegelglas ist daher unnötig hoch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Heizung und ein Verfahren zur Steue
rung der Heizung für eine Funktionseinheit eines Kraftfahrzeugs anzugeben, die den
Energiebedarf der Heizung reduziert.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und
durch die Heizung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 24 gelöst. Vorteilhafte Wei
terbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Demgemäß wird die Heizung der Funktionseinheit durch eine Steuerungsvorrichtung
manuell oder automatisch gestartet. Das Starten wird beispielsweise durch eine Bedie
nung einer manuellen Betätigungseinrichtung, einer Fernbedienung, einem Taster oder
Schalter, ausgelöst, wenn der Fahrzeuginsasse erkennt, daß die Heizung der Funktions
einheit für eine ordnungsgemäße Funktionsfähigkeit derselben notwendig ist. Alternativ
erfolgt das Starten automatisch, indem die Steuerungsvorrichtung die Heizung generell
startet, um eine Funktionsfähigkeit sicherzustellen, oder indem die Steuerungsvorrich
tung erkennt, das eine nicht ausreichende Funktionsfähigkeit wahrscheinlich ist. Bei
spielsweise führt eine erkannte, durch Vereisen verursachte Funktionsunfähigkeit des
Türschlosses, zu einem automatischen Starten der Heizung und damit zum Abtauen des
Türschlosses.
Während und möglicherweise auch vor und nach dem eigentlichen Heizungzeitraum der
Funktionseinheit wird eine Heiztemperatur oder eine von der Heiztemperatur abhängige
Kenngröße bestimmt. Als Kenngröße wird eine elektronisch auswertbare Größe, wie die
Leistungsaufnahme, Energieaufnahme oder die Leistungsbilanz der Heizung und insbe
sondere eine Meßgröße, genutzt. In Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen, wie
Lufttemperatur oder Wärmeübergangswiderstand etc., kann dabei die Dynamik der
Werte, also die zeitliche Abhängigkeit der Kenngröße stark variieren. Die Heiztemperatur
wird zur Vereinfachung beispielsweise in Binärschritten erfaßt, so daß der Bereich von
-40°C bis +87°C in 128 Binärschritte unterteilt wird.
Charakteristische Merkmale des zeitlichen Verlaufs der Heiztemperatur, oder der von der
Heiztemperatur abhängigen Kenngröße dienen zur Auswertung und Steuerung der Hei
zung. Ein charakteristisches Merkmal ist beispielsweise die Geschwindigkeit des Abküh
lens der Funktionseinheit während einer Heizpause. Stagniert beispielsweise die Abküh
lung im Bereich 0°C Heiztemperatur, obwohl die Lufttemperatur deutlich unter 0°C liegt,
wird von der Steuerungsvorrichtung eine im Prozeß befindliche Vereisung der Funktions
einheit erkannt und zur Steuerung die Heizleistung entsprechend erhöht.
Die Auswertung der charakteristischen Merkmale wird zur Steuerung der Heizleistung
des Heizelementes genutzt. Dabei können mehrere Kenngrößen zugleich ausgewertet
werden. Zur Bewertung oder Auswertung werden die charakteristischen Merkmale in
einer ersten Ausgestaltungsvariante direkt zur Steuerung verwendet, so daß ermittelte
Werte identisch genutz werden. Bevorzug werden in einer zweiten Ausgestaltungsvari
ante alternativ zur Steuerung Abbildungen oder Transformationen der charakteristischen
Merkmale verwendet. Beispielsweise wird ein spezielles charakteristisches Merkmal auf
die zugehörige Heiztemperatur abgebildet, insbesondere ein Phasenübergang auf die
Temperatur des Phasenüberganges transformiert. In Abhängigkeit von signifikanten
Charakteristika werden beispielsweise Schwellwerte und weitere Faktoren, wie Propor
tionalitätsfaktoren für die Steuerung ermittelt. Insbesondere werden die Schwellwerte und
Faktoren auch für ein späteres Starten der Heizung, zum Beispiel nach 24 Stunden, mit
der zugehörigen Auswertung und Steuerung verwendet.
Wird das Verfahren beziehungsweise die Steuerungsvorrichtung für einen Kraftfahrzeug
seitenspiegel oder eine Verbundglasscheibe beispielhaft verwendet, wird vorteilhafter
weise sichergestellt, daß eine kritische Heiztemperatur, die zur Zerstörung der Funkti
onseinheit führen könnte, nicht erreicht wird, indem die Heizung anhand der charakteri
stischen Merkmale gesteuert, vorzugsweise die Heizleistung vor Erreichen der kritischen
Heiztemperatur heruntergeregelt oder die Heizung vollständig abgeschalten wird.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung geht die Heizung nachfolgend in einen
zweiten Modus über. In diesem zweiten Modus sind unterschiedliche Betriebsarten mög
lich. Zur Reduzierung des Energiebedarfs der Heizung wird die Heizung vorteilhafterwei
se abgeschalten, heruntergeregelt, auf eine konstante Temperatur geregelt oder in be
stimmten Zyklen temporär ein- und ausgeschalten. Die Betriebsart oder eine Kombinati
on mehrerer Betriebsarten hängt insbesondere von der Funktionseinheit und von äuße
ren Umgebungsbedingungen, wie Regen, Schnee etc. ab.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Steuerungsvorrichtung dafür
Mittel zur Auswertung unterschiedlicher Heiztemperaturanstiegsgeschwindigkeiten als
charakteristische Merkmale auf. In dem zuvor genannten Beispiel einer Verbundglas
scheibe, die "beschlagen" ist, auf der sich also kleine Wassertröpfchen angelagert ha
ben, wird die Heizung bis zum Erreichen der Verdampfungstemperatur, beispielsweise
50°C betrieben. Nach einer wieder erhöhten Heiztemperaturanstiegsgeschwindigkeit wird
die Heiztemperatur durch eine entsprechende Regelung konstant gehalten, da die Tröpf
chen von der Oberflächen der Scheibe bereits evaporiert sind. Als Mittel wird vorzugs
weise ein analoges oder digitales Rechenwerk, insbesondere eine arithmetrische logi
sche Einheit mit Differenz- und Divisionsfunktionen oder -algorithmen, verwendet. Die
Dynamik des Temperaturanstiegs während der Heizphase oder des Temperaturabfalls
während der Heizpause oder einer Abkühlungsphase wird so besonders vorteilhaft aus
gewertet.
Durch einen Phasenübergang von Wasser verursachte charakteristische Merkmale wer
den in einer entsprechenden vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ausgewertet. Das
Wasser verursacht Funktionsstörungen durch Vereisen oder Beschlagen von den zuvor
genannten Funktionseinheiten des Kraftfahrzeugs. Die während der Heizung oder wäh
rend einer Abkühlungsphase möglicherweise erfolgenden Phaseübergänge des Wasser
von der festen zur flüssigen Phase oder zur Dampfphase generieren dabei charakteristi
sche Merkmale des zeitlichen Verlaufs der Heiztemperatur, die zur Steuerung der Hei
zung ausgewertet werden, bis die durch das Wasser verursachte Funktionsstörung auf
gehoben ist.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Heizelement ein temperaturab
hängiger Heizwiderstand, der zur Heizung von einem Heizstrom durchflossen wird. Als
Kenngröße wird besonders vorteilhaft der temperaturabhängige Heizwiderstand oder
eine vom temperaturabhängigen Heizwiderstand abhängige Meßgröße bestimmt. Zur
Bestimmung des Heizwiderstandes eignen sich beispielsweise eine temporäre Ver
schaltung als Meßbrücke, Schwingkreis oder dergleichen. Hierzu ist der temperaturab
hängige Heizwiderstand mit der Steuerungsvorrichtung verbunden. Die Heizleistung wird
in Abhängigkeit von der bestimmten Meßgröße oder dem bestimmten Heizwiderstand,
der mit einem Steuerelement der Steuerungsvorrichtung verbunden ist, gesteuert. Übli
cherweise wird ein Heizwiderstand mit einem positiven Temperaturkoeffizienten verwen
det. Es ist alternativ auch die Verwendung eines Heizwiderstandes aus Halbleitermaterial
mit einem entsprechend negativen Temperaturkoeffizienten möglich.
Zur Steuerung der Heizung wird in einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung zu
sätzlich die zeitliche Änderung des Heizwiderstandes oder der vom Heizwiderstand ab
hängigen Meßgröße ausgewertet. Die Steuerungsvorrichtung weist dafür Mittel, bei
spielsweise Speicher und Vergleicher, zur Auswertung der zeitlichen Änderung des
Heizwiderstandes oder der vom Heizwiderstand abhängigen Meßgröße auf. Wird bei
spielsweise ein Mikrocontroller zur Bestimmung der zeitlichen Änderung verwendet, ist
mit dem Mikrocontroller eine Uhr, ein Zeitgeber oder ein Impulsgeber verbunden.
In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird ein Wert des Heizwi
derstandes oder der vom Heizwiderstand abhängigen Meßgröße für ein Minimum der
zeitlichen Änderung (dRH/dt) bestimmt. Dieser bestimmte Wert dient für die weitere Aus
wertung und auch nachfolgenden Auswertungen als Vergleichswert. Vorzugsweise wird
aus dem Wert mindestens ein Schwellwert zur Steuerung bestimmt. Wird der Wert über
mehrere zeitlich versetzte Bestimmungen gewonnen, werden mehrere dieser Werte
fortfolgend gemittelt, um Langzeiteffekte mit auswerten zu können. Vorteilhafterweise
wird der Wert für eine Schmelztemperatur (0°C) gespeichert. So werden besonders ein
fach Vereisungen der Funktionseinheit von der Steuerungsvorrichtung ermittelt.
Die Schwellwerte oder der Wert werden in der Weiterbildung mit dem Heizwiderstand
oder der Meßgröße durch einen Vergleicher verglichen. Die Ausgangsgröße ist dann
beispielsweise ein binäres Signal anhand dessen die Heizung gesteuert wird. Auch kann
die Ausgangsgröße ein Teil eines Algorithmus sein, mit dem die Heizung entsprechend
auf-, beziehungsweise abgeregelt wird. Für eine besonders einfache Auswertung wird
der Heizwiderstand oder die Meßgröße durch einen Fensterkomparator als Vergleicher
mit einem oberen Schwellwert und einem unteren Schwellwert verglichen. Demgemäß
wird die Heizung bei Überschreitung des oberen Schwellwertes ausgeschalten und bei
Unterschreiten des unteren Schwellwertes wiederum eingeschalten. Die Schwellwerte
werden vorteilhafterweise analog der Auswertung der Änderungsgeschwindigkeit ermit
telt.
Die Einbeziehung des Temperaturkoeffizienten des Heizwiderstandes in die Auswertung
erfolgt in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung. Der Temperaturkoeffizient wird
zuvor meßtechnisch, beispielsweise in einer Wärmekammer, für ein Widerstandsmaterial
einer Serie ermittelt. In Abhängigkeit von dem Wert und des Temperaturkoeffizienten des
Heizwiderstandes wird die Heizung gesteuert. Vorteilhafterweise wird dabei mittels des
Wertes und des Temperaturkoeffizienten aus dem Heizwiderstand die Heiztemperatur
oder eine von der Heiztemperatur abhängige Kenngröße bestimmt. Die Heiztemperatur
ist nun direkt mit der Temperatur der Umgebungsluft, die mittels eines Temperatursen
sors des Kraftfahrzeugs ermittelt wird, vergleichbar.
Zur Steuerung der Heizung bieten sich eine Vielzahl möglicher Verfahren an. Für einen
Heizwiderstand können als steuerbare Größen die Heizspannung oder der Heizstrom
variiert, insbesondere geschalten oder geregelt werden. Um die Verlustleistung der
Steuerung möglichst klein zu halten, wird zur Steuerung der Heizung der Heizstrom in
Intervallen geschalten. Die Intervalle sind zur Regelung der Temperatur vorzugsweise in
ihrer Dauer variabel. Wird eine schnellere Regelung, insbesondere im Bereich kritischer
Heiztemperaturen benötigt, so wird vorteilhafterweise zur Steuerung der Heizung der
Heizstrom mittels einer Pulsweitenmodulation geregelt.
Um eine Vereisung der Funktionseinheit zu verhindern wird für eine abfallende Tempe
ratur der Funktionseinheit im Bereich um 0°C die Heizleistung erhöht. Die Erhöhung der
Heizleistung wird vorteilhafterweise in Abhängigkeit von der Detektion einer Eisbildung
eingeschalten. Die Detektion der Eisbildung erfolgt dabei durch signifikante Charakteri
stika des zeitlichen Verlaufs der Heiztemperatur über der Zeit.
Zusätzlich wird vorteilhafterweise ein von der Heizung unabhängiger, eine Lufttemperatur
messender Temperatursensor des Kraftfahrzeugs zur Steuerung der Heizung zusätzlich
ausgewertet. Werden die Scheibenwischer über eine längere Zeitspanne nicht betätigt,
so wird die Heizung der Funktionseinheit für eine Lufttemperatur oberhalb des Bereiches
um 0°C nicht eingeschalten, da die Steuervorrichtung weder Regen noch Eis erwartet,
die die Funktionsfähigkeit beeinträchtigen könnten. Ist die Funktionseinheit dennoch
nicht funktionsfähig, weil beispielsweise der Kraftfahrzeugseitenspiegel mit Tau bedeckt
ist, ist der manuelle Start der Heizung durch einen Kraftfahrzeuginsassen dennoch mög
lich.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen bezugnehmend auf
zeichnerische Darstellungen näher erläutert.
Dabei zeigen
Fig. 1a ein schematisches Diagramm des Verlauf des Heizwiderstandes über der
Zeit,
Fig. 1b ein schematisches Diagramm des Verlauf der zeitlichen Heizwiderstands
änderung über der Zeit,
Fig. 2 ein schematischer Schaltkreis einer Steuerungsvorrichtung,
Fig. 3a ein weiterer schematischer Schaltkreis einer Steuerungsvorrichtung,
Fig. 3b ein weiterer schematischer Schaltkreis einer Steuerungsvorrichtung,
Fig. 4 einen schematischen Verfahrensablauf,
Fig. 4' die Fortsetzung des schematischen Verfahrensablaufes aus Fig. 4, und
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer Kraftfahrzeugspiegelheizung.
Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugseitenspiegels KSS. Auf
der Rückseite der Spiegelschicht sind mehrere Heizwiderstände RH1, RH2 und RH3 in un
mittelbarer Nähe zueinander angeordnet. Die Heizwiderstände RH1, RH2 RH3 und umfas
sen dabei einen möglichst großen Bereich der effektiven Spiegelschicht zur Erwärmung.
Zur Heizung werden die Heizwiderstände RH1, RH2 RH3 je nach Steuerung einzeln, in Rei
he oder parallel geschalten. Einer der Heizwiderstände RH1, RH2 RH3 wird temporär als
Meßwiderstand geschalten und dessen Widerstandswert, der von der Heiztemperatur im
Idealfall linear abhängig ist, gemessen.
In Fig. 1a ist ein schematischer Verlauf (als dickere schwarze Linie) des Heizwiderstan
des RH (auf der z-Achse) über der Zeit t (auf der x-Achse) in Form eines Diagramms
dargestellt. Der Verlauf ist dabei rein beispielhaft. In Abhängigkeit von Wärmeüber
gangswiderständen, Wärmekapazitäten, Umgebungstemperaturen und weiteren Einflüs
sen kann der Verlauf, insbesondere dessen Widerstandsänderungen und die Zeitlängen
verhältnisse, variieren. Es wird zudem zunächst angenommen, daß die Widerstandsän
derung des gemessenen Heizwiderstandes RH proportional zur Änderung der Heiztem
peratur ist.
Zum Zeitpunkt t0 wird die Heizung des Kraftfahrzeugspiegels eingeschalten. Der Heizwi
derstand RH zum Einschaltzeitpunkt t0 ist RHon. Es wird in diesem speziellen Fall ange
nommen, daß die Temperatur des Kraftfahrzeugspiegels zum Einschaltzeitpunkt t0 unter
0°C liegt. Zudem ist angenommen, daß der Kraftfahrzeugspiegel vereist ist und das auf
der Spiegelfläche haftende Eis die Sicht des Kraftfahrzeuginsassen behindert. Die ein
geschaltene Heizung führt zu einer Erwärmung des Kraftfahrzeugspiegels und des Ei
ses.
Zum Zeitpunkt tm1 wird die Schmelztemperatur des Eises erreicht. Weiteres Heizen führt
vorerst nur zu einem geringen Heiztemperaturanstieg des Kraftfahrzeugspiegels. Der
größere Teil der Heizenergie wird zur Phasenumwandlung des Eises in Schmelzwassers
und damit zum Abtauen des Kraftfahrzeugspiegels genutzt. Zum Zeitpunkt tm2 ist das Eis
im wesentlichen abgetaut. Zwischen den Zeitpunkten tm1 und tm2 steigt der Heizwider
stand RH lediglich um den Betrag ΔRHm. Die erste Zwischenphase zwischen Eis und
Schmelzwasser ist in Fig. 1a schraffiert dargestellt.
Die folgende Energiezufuhr führt, da keine Phasenumwandlung stattfindet, zu einer Er
wärmung des Kraftfahrzeugspiegels und des Schmelzwassers. Sicherlich wird ein Teil
des Eises und Schmelzwassers bereits vom Kraftfahrzeugspiegel abgetropft sein, so das
die Anstiegsgeschwindigkeit der Heiztemperatur nach dem Zeitende der Schmelzung tm2
von der Anstiegsgeschwindigkeit vor dem Schmelzbeginn tm1 abweichen kann.
Die zweite Zwischenphase wird durch die Verdampfung von Wasser verursacht, das die
Spiegeloberfläche bedeckt. Zur Trocknung des Spiegels ist dabei eine Heiztemperatur
deutlich unter 100°C ausreichend. Zusätzliche Effekte, die die Trocknung beeinflussen
können, sind z. B. der Fahrtwind oder die mikroskopische Oberflächenstruktur bzw.
Oberflächenenergien der Spiegeloberfläche. Die Dauer vom Beginn te1 bis zum Ende te2
der Verdampfungsphase weicht im Normalfall von der ersten Zwischenphase (Schmelz
phase) aufgrund der Umgebungseinflüssen ab und kann länger oder kürzer als die
Schmelzphase dauern. Analog weicht die Heizwiderstandsänderung ΔRHe der Evaporati
onsphase von der Heizwiderstandsänderung ΔRHm der Schmelzphase u. U. ab.
Nachfolgend führt eine weitere Energiezufuhr zu einer weiteren Erhöhung der Heiztem
peratur, wie in Fig. 1a gestrichelt angedeutet ist. Eine weitere Erhöhung der Heiztempe
ratur ist jedoch oft unerwünscht und hat ggf. keinen weiteren Nutzen für den Fahrzeugin
sassen. Zur Steuerung der Heizung werden Schwellwerte ThR1 und ThR2 festgelegt und
mit dem aktuellen Heizwiderstandwert RH verglichen. Weitere Schwellwerte werden vor
teilhafterweise anhand eines Wertes des Heizwiderstandes RH im Bereich der Zwischen
phasen ΔRHm, ΔRHe bestimmt.
Zur Bestimmung dieser weiteren Schwellwerte wird, wie in Fig. 1b dargestellt ist, vorteil
hafterweise die zeitliche Änderung dRH/dt des Heizwiderstandes RH ausgewertet. Fig. 1b
ist wiederum eine schematische Darstellung analog der Fig. 1a und demgemäß unter
realen Bedingungen aufgrund wechselnder Umgebungseinflüsse starken Schwankungen
unterworfen. Die Flankenwechsel der zeitlichen Änderung dRH/dt werden zur Triggerung
einer Auswertung genutzt, so daß zu den Flankenwechseln der Heizwiderstand RH be
stimmt wird und dessen Wert für eine gleichzeitige oder spätere Steuerung der Heizung
gespeichert wird. Zusätzlich werden vorteilhafterweise die Zeitwerte tm1, tm2, te1, te2 sowie
die Zeitdifferenzen (tm2 - tm1, te2 - te1) gespeichert und in Verbindung mit den Schwell
werten ThR1, ThR2 etc. zur Steuerung ausgewertet. Beispielsweise wird für eine nur gerin
ge Zeitdifferenz zwischen te2 - te1 und den Schwellwerten ThR1 und ThR2 durch die Aus
wertung derart interpretiert, daß auf der Spiegeloberfläche sich keine Feuchtigkeit befin
det und die Heizung für einen längeren Zeitraum abzuschalten ist.
Fig. 1b zeigt schematisch, daß die Anstiegsgeschwindigkeiten dRH/dt der beiden Zwi
schenphasen, der Schmelzphase und der Verdampfungsphase unterschiedlich sein kön
nen. Auch die Anstiegsgeschwindigkeiten dRH/dt der Heizphasen vor bzw. nach den Zwi
schenphase sind u. U. unterschiedlich. Zur Steuerung werden weitere Schwellwerte Thm
und The vorgegeben oder bestimmt, die zur Auswertung mit der Anstiegsgeschwindig
keiten dRH/dt verglichen werden. Eine Steuerung der Heizung kann zusätzlich oder alter
nativ in Abhängigkeit von der Anstiegsgeschwindigkeit dRH/dt und den Schwellwerten
Thm und The erfolgen.
In Fig. 2 ist ein schematisches Blockschaltbild einer Steuerungsvorrichtung IC zum Steu
ern der Heizung beispielsweise des Kraftfahrzeugseitenspiegels KSS dargestellt. Die
Steuerungsvorrichtung IC ist über einen CAN Bus oder einen anderen Bus, wie VAN,
Token Ring, etc. mit weiteren Funktionseinheiten EX des Kraftfahrzeugs verbunden.
Über den CAN Bus werden der Steuerungsvorrichtung IC weitere Daten, beispielsweise
über die Betätigung eines Scheibenwischers zur Verfügung gestellt. Aus der Betätigung
des Scheibenwischers wird von der Steuerungsvorrichtung IC in die Auswertung einbe
zogen, indem beispielsweise auf Regen geschlossen und der Spiegel zumindest tempo
rär bis zur Verdampfungstemperatur erhitzt wird. Weiterhin ist die Steuerungsvorrichtung
IC vorteilhafterweise mit einer Eingabevorrichtung zur manuellen Betätigung von Heiz
funktionen verbunden.
Die Steuerungsvorrichtung IC ist in Reihe mit dem Heizwiderstand RH, der vom Heiz
strom IH durchflossen wird, verbunden und an die Batteriespannung UB, beziehungsweise
an Masse GND angeschlossen. Zur Steuerung weist die Steuerungsvorrichtung IC einen
Schalter S mit einem verbundenen, zugehörigen Treiber D auf. Der Treiber D ist wieder
um mit einer Recheneinheit EU der Steuerungsvorrichtung IC verbunden. Eine Meßein
heit MU der Steuerungsvorrichtung IC ist ebenfalls mit dem Heizwiderstand RH verbun
den. Mit der Meßeinheit MU kann beispielsweise eine Spannung oder ein Strom be
stimmt werden. Die Meßeinheit MU ist zudem mit der Recheneinheit EU zur Auswertung
der Meßwerte verbunden. Zur Bestimmung des temperaturabhängigen Heizwiderstandes
RH oder der Meßgröße wird der Heizwiderstand RH zumindest temporär als Element bei
spielsweise einer Meßbrücke geschalten, die Teil der Meßeinheit MU ist.
Alternativ wird zur Bestimmung des temperaturabhängigen Heizwiderstandes RH oder
der Meßgröße der Heizwiderstand RH zumindest temporär als Element eines Schwing
kreises geschalten. Der Schwingkreis ist dabei ein Teil der Meßeinheit MU. Der Heizwi
derstand RH wird mittels der Frequenz des Schwingkreises bestimmt. Neben diesen
Ausgestaltungen können auch weitere Meßverfahren und Meßeinheit MU zur Bestim
mung des Heizwiderstandes RH genutzt werden
Wird die Steuerungsvorrichtung aus rein analogen Elementen aufgebaut, kann die Aus
wertung und Steuerung zeitkontinuierlich erfolgen. Vorteilhafterweise wird die Steue
rungsvorrichtung neben den analogen Elementen mit einer digitalen Recheneinheit zur
Auswertung und Steuerung ausgestattet. Dies ermöglicht die Berechnung von komple
xen Funktionen und Einbeziehung von temperaturunabhängigen Faktoren, wie die Betä
tigung eines Scheibenwischers, in die Auswertung. In diesem Fall ist die Recheneinheit
mit einem Speicher M, insbesondere ein nicht-flüchtiger Speicher (EEPROM), zur Spei
cherung beispielsweise der Schwellwerte Thm und The verbunden.
Zusätzlich weist die digitale Steuerungsvorrichtung IC eine Uhr C, einen Zeitgeber C
oder Impulsgeber C als Zeitbasis auf. Die Zeitbasis C dient zum einen zum Takten der
digitalen Elemente der Steuerungsvorrichtung IC, also auch zur Berechnung der Zeiten
t0, tm1, tm2, te1 und te2. Die Bestimmung der Meßwerte der Meßeinheit MU erfolgt dabei
zeitdiskret. Aus der Differenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden zeitdiskreten Meß
werten wird beispielsweise die zeitliche Änderung dRH/dt des Heizwiderstandes bezie
hungsweise der Heiztemperatur bestimmt.
Detailliertere schematische Ausführungsbeispiele einer Steuerungsvorrichtung IC sind in
Fig. 3a und Fig. 3b dargestellt. Fig. 3a zeigt eine konventionelle Lösung aus Einzelbauele
menten. Der Heizwiderstand RH ist mit einem Shunt-Widerstand RS oder Meßwiderstand
RS in Reihe verbunden. Der Shunt-Widerstand RS ist von dem Heizwiderstand RH ther
misch entkoppelt und weist im Idealfall keine oder nur eine geringe Temperaturabhän
gigkeit auf. Aus dem Heizstrom IH und einer Heizspannung UB - URS wird der Heizwider
stand RH bestimmt. Der Heizstrom IH wird aus URS/RS bestimmt. Der Spannungsabfall am
Shunt-Widerstand RS wird vom Analog-Digital-Umsetzer ADC in digitale, diskrete Meß
werte gewandelt und von der Recheneinheit EU ausgewertet. Die Recheneinheit EU
weist ein Zählwerk C1 auf, das mit einem Schwingquarz Q1 zur Erzeugung einer Zeitbasis
verbunden ist. Die Recheneinheit EU mit dem Zählwerk C1 ist vorteilhafterweise ein Mi
krocontroller.
Ein Ausgang des Mikrocontrollers EU ist mit einem PNP-Transistor D1 zum Treiben der
Relaisspule LS1 verbunden. Mit der Relaisspule LS1 ist ein Relaisschalter S1 mechanisch
gekoppelt, mit dem der Heizstrom IH in zu steuernden Heizintervallen, schaltbar ist. Wei
terhin ist der Mikrocontroller EU über einen BUS mit einem externen Temperatursensor
eTS verbunden, der die Lufttemperatur der Umgebung mißt. Der externe Temperatur
sensor eTS wird dazu genutzt, für Lufttemperaturen oberhalb des Gefrierpunktes (0°C)
die Heizung nicht einzuschalten, da sich kein Eis auf dem Spiegel vorhanden ist, das die
Sicht des Fahrzeuginsassen beeinträchtigt.
Fig. 3b zeigt eine Lösung, die eine Integration der Steuerungsvorrichtung IC in einer so
genannte Smart-Power-Technologie ermöglicht. Hierzu weist die Steuervorrichtung IC
einen integrierten Schaltkreis mit einem Controller EU und einem, vom Controller EU
steuerbaren Leistungshalbleiter LT1 in Smart-Power-Technologie auf. Die Steuerungs
vorrichtung IC ist wiederum über einen BUS mit weiteren Funktionseinheiten, wie eine
Uhr eCLK und einen Lufttemperatursensor eTS, des Kraftfahrzeugs verbunden. Die Re
cheneinheit EU ist wiederum mit einem Analog-Digital-Umsetzer ADC zur Erfassung der
Meßwerte verbunden.
Zur Steuerung weist die Recheneinheit EU Mittel für eine Puls-Weiten-Modulation PWM
auf. Der Ausgang OUTLT1 der Recheneinheit EU mit den puls-weiten-modulierten Steuer
signalen ist mit dem Gate eines Leistungs-MOSFETs LT1 zur Steuerung der Heizung
verbunden. Zur Generation eines Meßsignals weist die Steuerungsvorrichtung IC eine im
wesentlichen temperaturunabhängige Konstantstromquelle SIK auf, die zumindest tempo
rär mit dem Heizwiderstand RH verbunden ist. Der Konstantstrom IK der Konstantstrom
quelle SIK erzeugt eine heiztemperaturabhängige Meßspannung UM, die von der Analog-
Digital-Umsetzer ADC gemessen wird. Die Konstantstromquelle SIK ist über den Steuer
ausgang OUTSIK der Recheneinheit EU, beispielsweise zur Reduktion des Ruhestroms
steuerbar. Vorteilhafterweise besteht der Leistungtransistor LT1 und die Konstantstrom
quelle SIK aus einem einzigen MOSFET, dessen Gate-Spannung für einen Konstant
strom IK oder für den vollen Heizstrom IH entsprechend variiert wird. Alternativ zu dem
dargestellten Low-Side-Treiber LT1 wird ein High-Side-Treiber verwendet, so daß der
Heizwiderstand RH zwischen High-Side-Treiber und Masse GND angeschlossen ist.
Um mehrere Heizungen, die auch verschiedene Funktionseinheiten beheizen können,
durch die Steuerungsvorrichtung IC zu steuern, weist die Steuerungsvorrichtung IC ei
nen, in den Figuren nicht dargestellten, Mulitplexer auf, der die Meßeinheit MU der
Steuerungsvorrichtung IC mit dem zu messenden Heizwiderstand RH zyklisch verbindet.
Zusätzlich weist die Steuerungsvorrichtung IC mehrere Leistungtransistoren LT1 auf, um
die einzelnen Heizströme IH zu steuern.
Ein schematischer Verfahrensablauf, in Form eines Flußdiagrammes eines Teils eines
Programmes der Recheneinheit EU ist in den Figuren Fig. 4 und Fig. 4' dargestellt. Dabei
ist die Fig. 4' lediglich die Fortsetzung der Fig. 4. In Schritt 1 wird die Heizung gestartet.
Das Starten der Heizung erfolgt beispielsweise durch den Fahrzeuginsassen, der das auf
dem Kraftfahrzeugseitenspiegel haftende Eis auftauen möchte. Alternativ kann die Hei
zung auch automatisch gestartet werden, wenn die Außentemperatur der Luft beispiel
weise unter 0°C liegt oder die eingeschaltenen Scheibenwischer Regen signalisieren.
Schritt 2 ermöglicht die Abfrage ob ein äußerer Parameter Tex unterhalb eines Schwell
wertes Texth liegt. Beispielsweise ist der äußere Parameter Tex eine Außentemperatur,
oder eine Information, daß das Kraftfahrzeug in einer Garage gestanden hat. In Schritt 3
wird die Heizung dementsprechend gestoppt. In Schritt 4 erfolgt eine Sicherheitsabfrage.
Liegt die Heiztemperatur TS über einem Schwellwert TSmax, der die maximal zulässige
Heiztemperatur darstellt, wird die Heizung in Schritt S sofort gestoppt. Andernfalls, wenn
TS < TSmax wird die Heizung in Schritt 6 gesteuert und elektrische Leistung in Wärme ge
wandelt.
Nach einer bestimmten Heizdauer wird in Schritt 7 die zeitliche Änderung dRH/dt des
Heizwiderstandes RH ausgewertet und die zeitliche Änderung dRH/dt mit einem Schwell
wert Thm für das Schmelzen des Eises verglichen. Ist die zeitliche Änderung dRH/dt grö
ßer als der Schwellwert Thm, folgen wiederum die Schritte 4 und 5 beziehungsweise 6
und nach eine bestimmten Heizdauer wiederum 7. Ist die zeitliche Änderung dRH/dt klei
ner als der Schwellwert Thm, wird der aktuelle Wert des Heizwiderstandes RH(t) als
Schwellwert RHm gespeichert. Danach folgen die Schritte 4' und 5' beziehungsweise 6'
analog den Schritten 4, 5 und 6.
In Schritt 9 wird wiederum die zeitliche Änderung dRH/dt des Heizwiderstandes RH aus
gewertet und die zeitliche Änderung dRH/dt mit dem Schwellwert Thm verglichen. Ist die
zeitliche Änderung dRH/dt des Heizwiderstandes RH wesentlich größer als der Schwell
wert Thm, wird der aktuelle Wert des Heizwiderstandes RH(t) als Schwellwert ThR1 ge
speichert. Die Schritte 4'', 5'' und 6'' gelten analog den Schritte 4, 5 und 6.
Schritt 12 ist analog Schritt 7 zu betrachten. In Schritt 12 wird die zeitliche Änderung
dRH/dt mit einem Schwellwert The für die Verdampfung auf dem Spiegel haftende Feuch
tigkeit verglichen. Der aktuelle Wert des Heizwiderstandes RH(t) wird als Schwellwert
ThR2 oder als Verdampfungswert RHe gespeichert. In folgenden, nicht dargestellten
Schritten kann die Heizung beispielsweise abgeschalten werden. Die gespeicherten
Schwellwerte Thm, The, ThR2 und ThR1 dienen zur Auswertung und Steuerung späterer
Heizvorgänge, beispielsweise nach einem Neustart des Kraftfahrzeugs.
Wird beispielsweise das Kraftfahrzeug neu gestartet, wird (die folgenden Verfahrens
schritte sind nicht in den Figuren enthalten) die Außentemperatur als unter 0°C detek
tiert. Der Heizwiderstand RH wird zur Erwärmung bestromt. Nimmt beim Erreichen des
Schwellwertes RHn die zeitliche Änderung dRH/dt des Heizwiderstandes RH nicht ab, bei
spielsweise unter den Schwellwert Thm, so wird die Heizung gestoppt. Der Spiegel ist
offensichtlich nicht vereist.
Alternativ zu den zuvor genannten bevorzugten Weiterbildungen wird die Heiztemperatur
durch einen mit der Funktionseinheit thermisch gekoppelten Heiztemperatursensor be
stimmt. Der Heiztemperatursensor kann unabhängig von Fertigungstoleranzen des
Heizwiderstandes gefertigt werden und damit eine besonders genaue Bestimmung der
am Heiztemperatursensor gemessenen Heiztemperatur. Hierzu ist jedoch eine sehr gute
thermische Kopplung zwischen Heizwiderstand und Heiztemperatursensor nötig.
t Zeit
t0
t0
Heizbeginn
tm1
tm1
Zeitbeginn der Schmelzung
tm2
tm2
Zeitende der Schmelzung
te1
te1
Zeitbeginn der Verdampfung
te2
te2
Zeitende der Verdampfung
RH
RH
, RH1
, RH2
, RH3
Heizwiderstand
ΔRHm
ΔRHm
Heizwiderstandsdifferenz während der Schmelzung
ΔRHe
ΔRHe
Heizwiderstandsdifferenz während der Verdampfung
RHon
RHon
Heizwiderstandswert zu Beginn der Heizung
ThR1
ThR1
, ThR2
Schwellwert
The
The
, Thm
Schwellwert
dRH
dRH
/dt Ableitung des Heizwiderstandes nach der Zeit
IC Steuerungsvorrichtung
UB
IC Steuerungsvorrichtung
UB
Spannung der Kraftfahrzeugbatterie
GND Masse
BUS serieller oder paralleler Datenbus (CAN)
EX externe Einheit
EU Recheneinheit
MU Meßeinheit
D Treiber
S Schalter
M Speicher
C Taktgeber oder Impulsgeber, Uhr
eTS externer Temperatursensor
C1
GND Masse
BUS serieller oder paralleler Datenbus (CAN)
EX externe Einheit
EU Recheneinheit
MU Meßeinheit
D Treiber
S Schalter
M Speicher
C Taktgeber oder Impulsgeber, Uhr
eTS externer Temperatursensor
C1
Zähleinheit
Q1
Q1
Schwing-Quarz
D1
D1
Treibertransistor (PNP)
LS1
LS1
Relaisspule zum Schalter S1
RS
Meßwiderstand oder Shuntwiderstand
ADC Analog-Digital-Umsetzer
eCLK externe Uhr, externer Taktgeber oder Impulsgeber
PWM Einheit zur Puls-Weiten-Modulation
OutLT1
ADC Analog-Digital-Umsetzer
eCLK externe Uhr, externer Taktgeber oder Impulsgeber
PWM Einheit zur Puls-Weiten-Modulation
OutLT1
Steuerausgang für Leistungstransistor
LT1
LT1
Leistungstransistor (MOSFET)
OutSIK
OutSIK
Steuerausgang Konstantstromquelle
SIK
SIK
Konstantstromquelle, Konstantstromsenke
IK
IK
Konstantstrom
UM
UM
Meßpotential, Meßspannung gegen Masse
KSS Kraftfahrzeugseitenspiegel
Tex
KSS Kraftfahrzeugseitenspiegel
Tex
umgebende Lufttemperatur
Texth
Texth
Schwellwert für die umgebende Lufttemperatur
TS
TS
Spiegeltemperatur
TSmax
TSmax
Schwellwert für die maximale Spiegeltemperatur
RHm
RHm
Heizwiderstandswert für die Schmelzphase
RHe
RHe
Heizwiderstandswert für die Verdampfungsphase
Claims (32)
1. Verfahren zur Steuerung einer Heizung einer Funktionseinheit eines Kraftfahrzeugs,
insbesondere eines Außenspiegels, eines Schlosses oder einer Fensterscheibe, mit
mindestens einem Heizelement (RH), dessen Heizleistung elektrisch steuerbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizung der Funktionseinheit manuell oder automatisch gestartet wird,
eine Heiztemperatur oder eine von der Heiztemperatur abhängige Kenngröße (RH, UH, IH, Um, Im) bestimmt wird,
charakteristische Merkmale des zeitlichen Verlaufs der Heiztemperatur oder der von der Heiztemperatur abhängigen Kenngröße (RH, UH, IH, Um, Im) ausgewertet werden, und
die Heizleistung des Heizelementes (RH) in Abhängigkeit von der Auswertung der charakteristischen Merkmale gesteuert wird, um insbesondere den Energiebedarf der Heizung zu reduzieren.
dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizung der Funktionseinheit manuell oder automatisch gestartet wird,
eine Heiztemperatur oder eine von der Heiztemperatur abhängige Kenngröße (RH, UH, IH, Um, Im) bestimmt wird,
charakteristische Merkmale des zeitlichen Verlaufs der Heiztemperatur oder der von der Heiztemperatur abhängigen Kenngröße (RH, UH, IH, Um, Im) ausgewertet werden, und
die Heizleistung des Heizelementes (RH) in Abhängigkeit von der Auswertung der charakteristischen Merkmale gesteuert wird, um insbesondere den Energiebedarf der Heizung zu reduzieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
als charakteristische Merkmale unterschiedliche Anstiegsgeschwindigkeiten der
Heiztemperatur ausgewertet werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
durch einen Phasenübergang von Wasser verursachte charakteristische Merkmale
ausgewertet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem temperaturabhän
gigen Heizwiderstand (RH) als Heizelement (RH), der zur Heizung von einem Heiz
strom (IH) durchflossen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
als von der Heiztemperatur abhängige Kenngröße (RH, UH, IH, Um, Im) der tempera turabhängige Heizwiderstand (RH) oder eine vom temperaturabhängigen Heizwider stand (RH) abhängige Meßgröße (UH, IH, Um, Im) bestimmt wird, und
die Heizleistung anhand des bestimmten Heizwiderstandes (RH) oder der bestimmten Meßgröße (UH, IH, Um, Im) gesteuert wird.
dadurch gekennzeichnet, daß
als von der Heiztemperatur abhängige Kenngröße (RH, UH, IH, Um, Im) der tempera turabhängige Heizwiderstand (RH) oder eine vom temperaturabhängigen Heizwider stand (RH) abhängige Meßgröße (UH, IH, Um, Im) bestimmt wird, und
die Heizleistung anhand des bestimmten Heizwiderstandes (RH) oder der bestimmten Meßgröße (UH, IH, Um, Im) gesteuert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Steuerung der Heizung zusätzlich die zeitliche Änderung (dRH/dt) des Heizwider
standes (RH) oder der vom Heizwiderstand (RH) abhängigen Meßgröße (UH, IH, Um, Im)
ausgewertet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Wert (RHm) des Heizwiderstandes (RH) oder der vom Heizwiderstand (RH) abhän
gigen Meßgröße (UH, IH, Um, Im) für ein Minimum der zeitlichen Änderung (dRH/dt) be
stimmt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Wert (RHm) für einen Phasenübergang von Wasser gespeichert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Wert (RHm) für eine Schmelztemperatur (0°C) gespeichert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
anhand des Wertes (RHm) und des Temperaturkoeffizienten des Heizwiderstandes
(RH) die Heizung gesteuert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
aus dem Wert (RHm) mindestens ein Schwellwert (ThR2, ThR1) zur Steuerung bestimmt
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
mittels des Wertes (RHm) und des Temperaturkoeffizienten aus dem Heizwiderstand (RH) die Heiztemperatur oder eine von der Heiztemperatur abhängige Kenngröße bestimmt wird, und
die Heizung anhand der Heiztemperatur oder der Kenngröße gesteuert wird.
dadurch gekennzeichnet, daß
mittels des Wertes (RHm) und des Temperaturkoeffizienten aus dem Heizwiderstand (RH) die Heiztemperatur oder eine von der Heiztemperatur abhängige Kenngröße bestimmt wird, und
die Heizung anhand der Heiztemperatur oder der Kenngröße gesteuert wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Heizwiderstand (RH) oder die Meßgröße (UH, IH, Um, Im) durch einen Vergleicher mit
einem Schwellwert (ThR2, ThR1) verglichen wird, und die Heizung anhand des Verglei
ches gesteuert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Heizwiderstand (RH) oder die Meßgröße (UH, IH, Um, Im) durch einen Fensterkompa
rator als Vergleicher mit einem oberen Schwellwert (ThR2) und einem unteren
Schwellwert (ThR1) verglichen wird, und die Heizung bei Überschreitung des oberen
Schwellwertes (ThR2) ausgeschalten und bei Unterschreiten des unteren Schwell
wertes (ThR1) eingeschalten wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Steuerung der Heizung der Heizstrom (IH) in Intervallen geschalten wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Steuerung der Heizung der Heizstrom (IH) mittels einer Pulsweitenmodulation ge
regelt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
aus dem Heizstrom (IH) und einer Heizspannung der Heizwiderstand (RH) bestimmt
wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bestimmung des temperaturabhängigen Heizwiderstandes (RH) oder der Meß
größe der Heizwiderstand (RH) zumindest temporär von einem konstanten (von der
Temperatur unabhängigen) Strom (IK) durchflossen wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bestimmung des temperaturabhängigen Heizwiderstandes (RH) oder der Meß größe der Heizwiderstand (RH) zumindest temporär als Element einer Meßbrücke geschalten wird, und
der Heizwiderstand (RH) mittels der Meßbrücke bestimmt wird.
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bestimmung des temperaturabhängigen Heizwiderstandes (RH) oder der Meß größe der Heizwiderstand (RH) zumindest temporär als Element einer Meßbrücke geschalten wird, und
der Heizwiderstand (RH) mittels der Meßbrücke bestimmt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bestimmung des temperaturabhängigen Heizwiderstandes (RH) oder der Meß größe der Heizwiderstand (RH) zumindest temporär als Element eines Schwingkrei ses geschalten wird, und
der Heizwiderstand (RH) mittels der Frequenz des Schwingkreises bestimmt wird.
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bestimmung des temperaturabhängigen Heizwiderstandes (RH) oder der Meß größe der Heizwiderstand (RH) zumindest temporär als Element eines Schwingkrei ses geschalten wird, und
der Heizwiderstand (RH) mittels der Frequenz des Schwingkreises bestimmt wird.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
für eine abfallende Temperatur der Funktionseinheit im Bereich um 0°C die Heizlei
stung erhöht wird.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein von der Heizung unabhängiger eine Lufttemperatur messender Temperatursen
sor (eTS) des Kraftfahrzeugs zur Steuerung der Heizung zusätzlich ausgewertet
wird.
22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizung der Funktionseinheit für eine Lufttemperatur oberhalb des Bereiches um
0°C nicht eingeschalten wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Heiztemperatur durch einen mit der Funktionseinheit thermisch gekoppelten
Heiztemperatursensor bestimmt wird.
24. Heizung einer Funktionseinheit eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Außen
spiegels, eines Schlosses oder einer Fensterscheibe, mit mindestens einem Heiz
element (RH), dessen Heizleistung elektrisch steuerbar ist,
gekennzeichnet durch
eine Steuerungsvorrichtung (IC) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche.
25. Heizung nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Heizelement (RH) ein temperaturabhängiger Heizwiderstand (RH) ist, der zur Hei zung von einem Heizstrom (IH) durchflossen wird,
der temperaturabhängige Heizwiderstand (RH) mit einer Meßeinheit (MU) der Steue rungsvorrichtung (IC) zur Bestimmung des temperaturabhängigen Heizwiderstandes (RH) oder einer vom temperaturabhängigen Heizwiderstand (RH) abhängigen Meß größe (UH, IH, Um, Im) verbunden ist, und
der Heizwiderstand (RH) zur Steuerung mit einem Steuerelement (S, S1, LT1) der Steuerungsvorrichtung (IC) verbunden ist.
dadurch gekennzeichnet, daß
das Heizelement (RH) ein temperaturabhängiger Heizwiderstand (RH) ist, der zur Hei zung von einem Heizstrom (IH) durchflossen wird,
der temperaturabhängige Heizwiderstand (RH) mit einer Meßeinheit (MU) der Steue rungsvorrichtung (IC) zur Bestimmung des temperaturabhängigen Heizwiderstandes (RH) oder einer vom temperaturabhängigen Heizwiderstand (RH) abhängigen Meß größe (UH, IH, Um, Im) verbunden ist, und
der Heizwiderstand (RH) zur Steuerung mit einem Steuerelement (S, S1, LT1) der Steuerungsvorrichtung (IC) verbunden ist.
26. Heizung nach einem der Ansprüche 24 oder 25,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bestimmung der zeitlichen Änderung (dRH/dt) die Steuerungsvorrichtung (IC) mit
einem Zeitgeber (C) oder einem Impulsgeber (C) verbunden ist, oder einen Zeitgeber
(C) oder einen Impulsgeber (C) aufweist.
27. Heizung nach einem der Ansprüche 25 oder 26,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßeinheit (MU) einen Analog-Digital-Umsetzer (ADC) aufweist, dessen analo
ger Eingang mit dem Heizwiderstand (RH) verbunden ist.
28. Heizung nach einem der Ansprüche 24 bis 27,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerungsvorrichtung (IC) einen Speicher (M) zur Speicherung eines Wertes
(RHe, RHm) der Heiztemperatur oder der Kenngröße (RH, UH, IH, Um, Im) für ein Charakte
ristikum des zeitlichen Verlaufs der Heiztemperatur aufweist.
29. Heizung nach einem der Ansprüche 24 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bestimmung des Heizwiderstandes (RH) die Steuerungsvorrichtung (IC) eine
Konstantstromquelle (SIK) aufweist, die mit dem Heizwiderstand (RH) zumindest tem
porär verbunden ist.
30. Heizung nach einem der Ansprüche 24 bis 29,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerungsvorrichtung (IC) mit einer Eingabevorrichtung zur manuellen Betäti
gung von Heizfunktionen verbunden ist.
31. Heizung nach einem der Ansprüche 24 bis 30,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuervorrichtung (IC) einen integrierten Schaltkreis mit einem Controller und ei
nem, vom Controller steuerbaren Leistungshalbleiter in Smart-Power-Technologie
aufweist.
32. Heizung nach einem der Ansprüche 24 bis 31,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine einzige Steuerungsvorrichtung (IC) für mehrere Heizungen verwendet wird, in
dem die Steuerungsvorrichtung (IC) mittels eines Multiplexers mit den Heizungen
wahlweise verbindbar ist.
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