DE10117668A1 - Vorrichtung zum Beschichten einer laufenden Materialbahn - Google Patents
Vorrichtung zum Beschichten einer laufenden MaterialbahnInfo
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Abstract
Zum Beschichten von laufenden Materialbahnen sind Vorrichtungen mit einer Schlitzdüse (1) bekannt, aus der das Beschichtungsmaterial in einem freifallenden Vorhang austritt und die an jeder Seite unmittelbar neben dem Austrittsspalt (3) ein sich nach unten erstreckendes Führungselement (2) für den Rand des Vorhangs aufweist. Im Randbereich der Bahn sind Elemente zum Absaugen von Beschichtungsmaterial angeordnet. DOLLAR A Nach der Erfindung ist am unteren Ende jedes Führungselementes (2) ein Absaugelement (6) befestigt, dessen dem Vorhang zugewandte Innenseite mit der Innenseite des Führungselementes (2) fluchtet. Durch das Absaugelement (6) führt ein an eine Saugleitung (8) angeschlossener Absaugkanal (7), der in einem am unteren Ende der Innenseite senkrecht zur Vorhangebene verlaufenden Absaugespitz (9) mündet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschichten einer laufenden Material
bahn mit einer Schlitzdüse, aus der das Beschichtungsmaterial in einem frei
fallenden Vorhang austritt und die an jeder Seite unmittelbar neben dem Austritts
spalt ein sich nach unten erstreckendes Führungselement für den Rand des
Vorhangs aufweist, und mit einem im Randbereich der Bahn angeordneten Ele
ment zum Absaugen von Beschichtungsmaterial.
Zum Beschichten laufender Materialbahnen, wie Papier- oder Kartonbahnen,
Kunststoff- oder Metallfolien sind sogenannte Curtain-Coater bekannt, bei denen
das Beschichtungsmaterial (Kunststoffdispersionen, Pigmentstreichfarbe etc.) aus
einer Schlitzdüse in einem freifallenden Vorhang auf die Materialbahn aufgetragen
wird. Um einen stabilen und über die Beschichtungsbreite gleichmäßigen Vorhang
zu erzeugen, ist es aus der WO 99/09253 bekannt, die beiden Vorhangränder
jeweils mit einem sich von der Schlitzdüse nach unten bis in die Nähe der
Materialbahn erstreckenden Führungselement zu führen. Die beiden Führungs
elemente sind leistenförmig gestaltet, wobei ihre dem Vorhang zugewandte
Innenseite flächig ausgebildet ist. Damit der Vorhang besser an den Führungs
elementen haftet und so einem Einschnüren an den Vorhangrändern entgegen
gewirkt wird, ist es aus der DE 197 35 558 A bekannt, die Innenseite jedes
Führungselementes mit einer die Oberflächenspannung beeinflussenden
Hilfsflüssigkeit, beispielsweise mit Wasser oder Beschichtungsmaterial, zu
benetzen.
Aus der WO 98/47630 ist eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zum Auf
tragen von Dispersionen auf eine Materialbahn bekannt, bei der mit Abstand
hinter der Schlitzdüse in jedem Randbereich der Bahn ein Element zum Absaugen
von Dispersion angeordnet ist. Es werden in der Höhe und quer zur Bahnlauf
richtung positionierbare Saugdüsen eingesetzt, die den Mehrauftrag an den
beiden Bahnrändern absaugen. Der Mehrauftrag an Beschichtungsmaterial wird
dadurch verursacht, daß der freifallende Vorhang an seinen Rändern am Ende
der Randführungen etwas einschnürt und somit der Auftrag auf die Bahn in diesen
Bereichen etwas dicker ist und so ein Randwulst entsteht. Dieser Effekt wird als
"Neck in" bezeichnet. Der Mehrauftrag an den Rändern führt zu unerwünschten
Profilschwankungen der beschichteten Bahn und kann zu Problemen in einem
nachfolgenden Trockner oder beim Aufrollen der beschichteten Bahn führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beschichtungsvorrichtung der
gattungsgemäßen Art so zu verbessern, daß bei konstruktiv vereinfachter
Bauweise ein gleichmäßiger Auftrag von Beschichtungsmaterial über die gesamte
Bahnbreite mit geraden und scharfen Beschichtungskanten möglich ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß am unteren Ende jedes Führungsele
mentes ein Absaugelement befestigt ist, dessen dem Vorhang zugewandte
Innenseite mit der Innenseite des Führungselementes fluchtet und durch das ein
an eine Saugleitung angeschlossener Absaugkanal führt, der in einen Absauge
schlitz mündet, der am unteren Ende der Innenseite des Absaugeelementes
senkrecht zur Vorhangebene verläuft.
Die Gestaltung des Absaugelementes gewährleistet zum einen einen störungs
freien, exakt geführten Ablauf jedes Vorhangrandes bis unmittelbar vor die Bahn,
zum anderen wird der Mehrauftrag an den Rändern horizontal nach außen
abgesaugt und so der sogenannte "Neck in"-Effekt verhindert. Es entsteht ein
scharfer gerader Rand der Beschichtung auf der Bahn.
Die Unteransprüche enthalten bevorzugte, da besonders vorteilhafte Ausfüh
rungsformen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt den Randbereich der Beschichtungsvorrichtung als Querschnitt
durch den Vorhang,
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine Draufsicht von oben auf das Absaugeelement.
Die in den Figuren dargestellte Beschichtungsvorrichtung dient zum Auftragen
eines Dispersionshaftklebstoffes (z. B. eines Acrylats) in wässriger Lösung auf
eine silikonisierte Papierbahn. Aufgrund ihrer vorteilhaften Eigenschaften läßt sich
die Vorrichtung auch zum Auftragen anderer Dispersionen auf Papierbahnen oder
Metall- oder Kunststoffolien, sowie zum Beschichten von Papier- oder Kartonbah
nen mit Streichfarbe einsetzen.
Die Vorrichtung enthält eine Schlitzdüse 1, die oberhalb des Laufs der zu
beschichtenden Bahn im Gestell der Vorrichtung aufgehängt ist. Die Schlitzdüse 1
ist an eine Zufuhr für Beschichtungsmaterial angeschlossen und weist an ihrer
Unterseite einen sich über die Beschichtungsbreite erstreckenden Austrittsspalt 3
auf, aus dem das Beschichtungsmaterial austritt und einen freifallenden Vorhang
bildet, der auf die Bahnoberfläche fällt.
An jeder Seite der Schlitzdüse 1 ist unmittelbar neben dem Austrittspalt 3 ein
leistenförmiges Führungselement 2 befestigt, das sich nach unten bis in die Nähe
der Bahn erstreckt. Jedes Führungselement 2 weist eine dem Vorhang zuge
wandte Innenseite auf, die mit einer beeinflussenden Hilfsflüssigkeit, beispielswei
se mit Wasser oder Beschichtungsmaterial, gespült werden kann. Dazu weist
jedes Führungselement 2 oberhalb des Austrittsspalts 3 der Schlitzdüse 1 eine
Durchgangsbohrung 4 auf, die an eine Zufuhrleitung 5 angeschlossen ist, über die
die Hilfsflüssigkeit zugeführt wird. Innen mündet die Durchgangsbohrung 4 in
einen oberhalb des Austrittsspalts 3 senkrecht nach unten verlaufenden Kanal 14,
dessen Austrittsöffnung sich in Höhe des Austrittsspalts 3 unmittelbar neben
diesem befindet. Der Zufuhrkanal 14 wird konstruktiv einfach so realisiert, daß auf
der Außenfläche der Seitenwand der Schlitzdüse 1 eine senkrechte Längsnut
gebildet ist, die beim Befestigen des Führungselementes 2 an der Seitenwand
abgedichtet wird.
Bevorzugt ist jedes Führungselement 2 in Form einer Leiste gestaltet und weist
eine Dicke von 0,1 mm-3 mm und eine Breite von ca. 10 bis 20 mm auf. Die
Länge des Führungselementes 2 wird der Höhe des Vorhanges angepaßt, also
dem Abstand des Austrittsspalts von der zu beschichtenden Bahn. Im vorliegen
den Ausführungsbeispiel beträgt die Fallhöhe des Vorhanges und somit die sich
nach unten erstreckende freie Länge jedes Führungselementes 2 zwischen 50 mm
und 250 mm.
Wesentlich für die Erfindung ist, daß am unteren Ende jedes Führungselementes
2 ein Absaugeelement 6 befestigt ist, dessen dem Vorhang zugewandte Innen
seite mit der Innenseite des Führungselementes 2 fluchtet. Der an dem Füh
rungselement 2 und anschließend an dem Absaugeelement 6 herabfließende
Vorhangrand wird so auf seinem Weg zu der Bahn nicht gestört. Durch das
Absaugeelement 6 führt von außen nach innen ein Absaugkanal 7, der an eine
Saugleitung 8 angeschlossen ist. Der Absaugkanal 7 ist am unteren Ende des
Absaugeelementes 6 angeordnet und mündet in einen Absaugeschlitz 9, der am
unteren Ende der Innenseite des Absaugeelementes 6 senkrecht zum Vorhang
verläuft. Die in Bahnlaufrichtung gemessene Länge des Absaugschlitzes 9 beträgt
0,5 mm bis 15 mm, bevorzugt 5 mm bis 12 mm, damit die Absaugfunktion bei
entsprechenden Schwankungen des Vorhangs gewährleistet bleibt. Seine Höhe
beträgt 0,1 mm bis 2 mm, bevorzugt 0,5 mm bis 1 mm. Er ist an der Unterseite
des Absaugeelementes 6 so angeordnet, daß sein Abstand von der Bahn 0,1 mm
bis 3 mm beträgt. Damit dieser geringe Abstand eingehalten werden kann, ist der
Absaugkanal 7 unten mit einem dünnen, nur geringfügig gegen die Bahn
geneigten Boden 10 verschlossen, der im Absaugschlitz 9 mit einer scharfen
Kante endet. Die Absaugung des verdickten Randes des Beschichtungsmaterials
erfolgt so im wesentlichen in einer horizontalen Richtung. Dies hat den Vorteil,
daß die dem Absaugen entgegenwirkenden Kräfte minimal sind und zugleich der
Rand beim Absaugen nicht verschmiert wird. Die weitere horizontale Führung
ohne Toträume des Absaugkanals 7 wirkt Ablagerungen von abgesaugtem
Beschichtungsmaterial entgegen.
Um Anbackungen oder Ablagerungen im Absaugeschlitz 9 und dem Absaugkanal
7 zu verhindern, werden diese zusätzlich mit einer geeigneten Spülflüssigkeit,
beispielsweise mit Wasser, gespült. Dazu führen zwei Spülleitungen 11 parallel zu
der Absaugleitung 8 zu dem Absaugschlitz 9, die mit geringem Abstand vor diesen
in den Absaugkanal 7 münden. Die Spülflüssigkeit wird gemeinsam mit dem
abgesaugten Beschichtungsmaterial über die Absaugleitung 8 weggeführt. Die
Absaugleitung 8 ist dazu an eine Pumpe angeschlossen.
Damit der auf die Bahn auftreffende Rand des Vorhangs quer zur Bahnlaufrich
tung begrenzt eingestellt werden kann, sind die beiden Führungselemente 9 aus
einem begrenzt flexiblem, elastisch biegbaren Material gefertigt, bevorzugt aus
Federstahl. Zur Abstützung und Verstellung jedes Führungselementes 2 erstreckt
sich außen mit geringem Abstand eine Stützleiste 12 parallel zum Führungsele
ment 2 nach unten, die ebenfalls an der Seitenwand der Schlitzdüse 1 befestigt
ist. Die Stützleiste 12 ist aus einem steifen Material, beispielsweise aus ausrei
chend dickem Stahl gefertigt und endet mit geringem Abstand vor dem Absauge
element 6. Im unteren Bereich der Stützleiste 12 ist ein von außen gegen das
Führungselement 2 bewegbares Verstellelement gelagert, im Beispiel eine
Verstellschraube 13. Mittels der Verstellschraube 13 läßt sich das freie Ende des
Führungsselementes 2 mit dem daran befestigten Absaugelement 6 begrenzt
quer zur Bahnlaufrichtung verstellen, um die Position des Absaugeschlitzes 9
exakt einstellen zu können. Zusätzlich läßt sich mit dem Verstellelement auch der
Verlauf des Führungselementes 2 begrenzt variieren, um die Führung und
Haltung des Vorhangrandes optimal einzustellen.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Beschichten einer laufenden Materialbahn mit einer Schlitzdüse
(1), aus der das Beschichtungsmaterial in einem freifallenden Vorhang austritt und
die an jeder Seite unmittelbar neben dem Austrittsspalt (3) ein sich nach unten
erstreckendes Führungselement (2) für den Rand des Vorhangs aufweist, und mit
einem im Randbereich der Bahn angeordneten Element zum Absaugen von
Beschichtungsmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende jedes
Führungselementes (2) ein Absaugeelement (6) befestigt ist, dessen dem
Vorhang zugewandte Innenseite mit der Innenseite des Führungselementes (2)
fluchtet und durch das ein an eine Saugleitung (8) angeschlossener Absaugkanal
(7) führt, der in einen Absaugeschlitz (9) mündet, der am unteren Ende der
Innenseite des Absaugeelementes (6) senkrecht zur Vorhangebene verläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Absaugschlitz
(9) am unteren Ende des Absaugeelementes (6) mit einem Abstand von 0,1 mm
bis 3 mm von der Bahn angeordnet ist und eine Länge in Bahnlaufrichtung von
0,5 mm bis 15 mm, bevorzugt 5 mm bis 12 mm, aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe
des Absaugschlitzes (9) 0,1 mm bis 2 mm, bevorzugt 0,5 mm-1 mm, beträgt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in
den Absaugkanal (7) zumindest eine Leitung (11) zur Zufuhr von Spülflüssigkeit
mündet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Absaugkanal (7) unten mit einem dünnen, nur geringfügig gegen die Bahn
geneigten Boden (10) verschlossen ist, der im Absaugschlitz (9) mit einer scharfen
Kante endet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das jedes Führungselement (2) in Form einer Leiste gestaltet und aus einem
begrenzt flexiblen, elastisch biegbaren Material, insbesondere aus Federstahl,
gefertigt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des
Führungselementes (2) mit dem daran befestigten Absaugelement (6) mittels
eines Verstellelementes quer zur Bahnlaufrichtung verstellbar ist.
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