DE10117541A1 - Hubkolben-Brennkraftmaschine - Google Patents
Hubkolben-BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Die Wirbelbewegung von Gasen in wenigstens einer Verbrennungskammer (42) einer Hubkolben-Brennkraftmaschine wird dadurch beeinflusst, dass die Zeitsteuerung für das Öffnen und Schließen eines von zwei vorgesehenen Einlassventilen (44, 44') und/oder Auslassventilen verändert wird. Durch ein verzögertes Öffnen des einen Einlassventils (44') im Verhältnis zu dem anderen Einlassventil (44) kann die Wirbelbewegung der Ansauggase in dem jeweiligen Zylinder der Brennkraftmaschine verstärkt werden. Eine Wirbelbewegung der Restgase kann dadurch induziert werden, dass eines von zwei Auslassventilen zeitverzögert geöffnet wird. Hierzu können elektrische oder hydraulische Stellglieder oder mechanisch gesteuerte Ventile vorgesehen sein. Zur Steuerung der Wirbelbewegung in einer Verbrennungskammer kann auch ein variables Ventilhubsystem eingesetzt werden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit einem
oder mehreren Zylindern mit zwei Einlass- oder zwei Auslass
ventilen. Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass entwe
der eines der Einlassventile oder eines der Auslassventile
in Relation zu dem jeweils anderen Einlass- oder Auslassven
til zur Steuerung der Wirbelbewegung von Gasen in dem jewei
ligen Zylinder zeitverzögert arbeitet.
Die Wirbelbewegung von Gasen in den Zylindern von Brenn
kraftmaschinen kann nutzbringend für eine Verbesserung der
Motorleistung und eine Reduzierung von Emissionen eingesetzt
werden. Der Begriff "Wirbel" steht dabei für das Strömen des
Gases in einer kreisförmigen Bahn in dem jeweiligen Zylinder
unter bestimmten Bedingungen. Ein Wirbel kann durch einen
Gasstrom durch die Einlass- oder Auslassöffnungen erzeugt
werden. Bei dem Ansaugstrom bei Dieselmotoren und Ottomoto
ren mit Direkteinspritzung handelt es sich um Luft, während
es sich bei dem Ansaugstrom bei Ottomotoren mit konventio
neller Schlitzeinspritzung um ein Luft/Kraftstoff-Gemisch
handelt.
Bei konventionellen Ottomotoren wird bei niedriger Last die
Verbrennung und die Kraftstoffausnutzung durch Wirbel ver
bessert. Andererseits können Wirbel bei hoher Last in Otto
motoren eine Erhöhung der Klopfneigung zur Folge haben. Bei
hohen Drehzahlen und Lasten ist es wünschenswert, die Wir
belbildung zu reduzieren, um das Klopfen zu minimieren. Dar
über hinaus kann es durch Erzeugung einer zusätzlichen Ver
wirbelung während des Ausströmvorgangs zu einer Verbesserung
der Mischung und zu einer Reduktion von NOx-Emissionen kom
men.
Bei Dieselmotoren führt eine starke Wirbelbildung bei gerin
ger Last und niedriger Motordrehzahl zu einer Reduktion von
Partikelemissionen. Eine Wirbelreduktion bei hohen Lasten
führt zu einem verminderten NOx-Ausstoß.
Bei den gegenwärtig in Entwicklung befindlichen Ottomotoren
mit Direkteinspritzung bewirken Wirbel eine Verbesserung der
Verbrennung und der Motorleistung bei niedrigen und mittle
ren Lasten. Bei hohen Lasten sollte die Bildung von Wirbeln
jedoch minimiert werden, um eine Minderung der maximalen
Leistungsabgabe zu vermeiden. Bei Ottomotoren mit Direktein
spritzung mit später Kraftstoffzündung bei leichter Last
kann ein übermäßig starkes Wirbeln die Verbrennungsstabili
tät vermindern und die Kohlenwasserstoffemissionen erhöhen.
Bei hoher Motordrehzahl und voller Last ist eine Wirbelredu
zierung angezeigt, um Verbrennungsgeräusche zu reduzieren.
Es ist somit offensichtlich wünschenswert, die Verwirbelung
steuern zu können, um dadurch widersprüchlichen Motor
betriebserfordernissen entsprechen zu können. Die Intensität
der Gaswirbel in einem Zylinder einer Brennkraftmaschine
wirkt sich sowohl auf den Wirkungsgrad und die Leistungsab
gabe als auch auf das Geräusch- und Vibrationsverhalten und
die NOx-Emissionen aus.
Bei nach dem Stand der Technik bekannten Lösungen zur Steue
rung der Verwirbelung wird die Verwendung einer Wirbel
öffnung (swirl port) in Verbindung mit einem normalen Ein
lassschlitz vorgeschlagen, vgl. US-PS 53 09 880. Obwohl die
ser Vorschlag grundsätzlich akzeptabel erscheint, bedingt
diese Lösung ein komplexes duales Einlassöffnungssystem, was
zu einer Verringerung der maximalen Leistungsabgabe führen
kann. Außerdem ist eine in dem Sekundärdurchlass angeordnete
zusätzliche Drosselklappe erforderlich, um eine Steuerung
gemäß der Motorsteuerungsstrategie sicherzustellen.
Zur Behebung der vorstehend beschriebenen Nachteile und Pro
bleme wird gemäß der vorliegenden Erfindung eine Hubkolben-
Brennkraftmaschine mit mehreren Einlass- oder Auslassöffnun
gen vorgeschlagen, wobei die Einlass- oder Auslassöffnungen
zu unterschiedlichen Zeiten oder unterschiedlich weit geöff
net werden, um die Verwirbelung von Ansauggasen oder Restga
sen in Abhängigkeit von festgelegten Motorbetriebsparametern
und einer Verbrennungssteuerungsstrategie zu steuern.
Die erfindungsgemäße Hubkolben-Brennkraftmaschine weist min
destens eine Verbrennungskammer auf, die durch eine zylin
drische Wand, den oberen Teil eines Hubkolbens sowie einen
Zylinderkopf begrenzt ist. Um die Ansauggase zu steuern,
kann der Zylinderkopf mindestens zwei Einlassöffnungen auf
weisen, wobei jede Einlassöffnung einen Zugang zu der Brenn
kammer bildet. Zu einer der Einlassöffnungen gehören jeweils
mehrere Einlassventile. Mit den Einlassventilen wirken meh
rere Ventilstellglieder derart zusammen, dass die Einlass
ventile während des Motorbetriebs selektiv geöffnet und ge
schlossen werden können. Das Öffnen und Schließen der Venti
le wird nach einem Zeit/Hub-Plan gesteuert, wobei entweder
die Ventilöffnungszeit oder der Grad, bis zu welchem das
einzelne Ventil geöffnet wird, gesteuert werden kann. Die
Steuerung wirkt mit mindestens einem der Stellglieder derart
zusammen, dass der Zeit/Hub-Plan mindestens eines der Ein
lassventile im Verhältnis zu einem anderen der Einlassventi
le variiert wird. Der Zeit/Hub-Plan reagiert auf die Motor
betriebsbedingungen und folgt wechselnden Motorbetriebsbe
dingungen mit einer Änderung der Ansaugstromverwirbelung.
Im Rahmen der Erfindung kann ein Einlassventil in Relation
zu einem anderen Einlassventil mit Zeitverzögerung betätigt
werden, um die Ansaugstromverwirbelung dann zu steigern,
wenn der Motor mit niedriger Drehzahl und unter geringen
Lastbedingungen arbeitet.
Darüber hinaus kann die Verwirbelung dadurch gesteuert wer
den, dass der Grad, bis zu welchem ein Einlassventil angeho
ben wird, variiert wird, oder dass die Öffnungszeit der Ein
lassventile verändert wird. Im Rahmen der Erfindung kann
auch ein Einlassventil im Verhältnis zu dem jeweils anderen
Einlassventil bis zu einem geringeren Grad geöffnet werden,
um die Ansaugstromverwirbelung zu steigern, wenn der Motor
mit niedriger Drehzahl und unter geringen Lastbedingungen
arbeitet.
Über den Zeit/Hub-Plan kann die Öffnungszeit eines der Ein
lassventile so gesteuert werden, dass sie im Verhältnis zu
dem anderen Einlassventil im Wesentlichen zeitgleich ist,
z. B. dann, wenn der Motor mit hoher Drehzahl und unter hohen
Lastbedingungen arbeitet, um Wirbel zu minimieren. Gleicher
maßen kann bei niedrigeren Drehzahlen und unter geringeren
Lastbedingungen die Zeitsteuerung für das Öffnen eines Ein
lassventils in Relation zu dem anderen Einlassventil über
den Zeit/Hub-Plan so gesteuert werden, dass sie verzögert
wird, um die Verwirbelung zu steigern.
Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein An
saugsystem für einen Motor mit mehreren Verbrennungskammern
mit jeweils einem Kolben.
Jede Verbrennungskammer weist mindestens drei Ventile auf,
wobei mindestens zwei der Ventile Einlassventile sind, und
mindestens eines der Ventile ein Auslassventil ist. Die Ven
tile werden über Stellglieder geöffnet und geschlossen. Über
eine Steuereinrichtung kann das Öffnen des einen Einlassven
tils im Verhältnis zu dem anderen Einlassventil derselben
Verbrennungskammer verzögert werden, um das Wirbelverhältnis
im Ansaugstrom zu steigern.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung kann auch zur
Steigerung der Restgasverwirbelung in der Verbrennungskammer
eingesetzt werden, indem eine Mehrzahl von Auslassventilen
bereitgestellt wird, die sich in unterschiedlichen Zeitin
tervallen oder unterschiedlich weit öffnen, um so die Wir
belbildung von Restgasen in der Verbrennungskammer zu stei
gern. Durch eine gesteigerte Restgasverwirbelung kann eine
bessere Mischung der Restgase und eine Minderung von NOx
Emissionen erzielt werden. Das zeitverzögerte Öffnen eines
der Auslassventile kann auch dazu genutzt werden, den Wärme
wirkungsgrad zu steigern.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Steuerung
von Wirbeln in einer Verbrennungskammer der Brennkraftma
schine entweder in den Ansauggasen oder den Restgasen. Dem
Verfahren entsprechend können entweder zwei Einlass- oder
zwei Auslassöffnungen in gesteuerten Zeitintervallen geöff
net und geschlossen werden, so dass sich entweder ein erstes
Einlassventil oder ein erstes Auslassventil zeitversetzt zu
einem zweiten Einlass- oder Auslassventil öffnet, um so die
Verwirbelung, die in den Ansaug- oder Abgasen erzeugt wird,
zu verändern.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden beispielhaften Beschreibung unter Be
zugnahme auf die Zeichnungen. Es zeigen
Fig. 1 ein Phasendiagramm der Einlass- und Auslassventil
takte bei einer konventionellen Zeitsteuerung;
Fig. 2 ein Phasendiagramm der Einlass- und Auslass
ventiltakte mit einem verzögerten Einlasszyklus;
Fig. 3 ein Phasendiagramm der Einlass- und Auslassventil
takte mit einem verzögerten Auslassventil;
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines elektro
hydraulischen Ventilstellsystems;
Fig. 5 eine schematische Ansicht eines Verbrennungs
zylinders mit einem Auslassventil und zwei Einlass
ventilen, die von einer doppelten, oben liegenden
Nockenwelle betätigt werden;
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines Ventils, eines
oben liegenden Nockens und eines Hebers mit variablem
Hub;
Fig. 7 ein Diagramm des Wirbelverhältnisses im Verhältnis
zum Kurbelwinkel mit einer Darstellung der Auswirkung
der differentiellen Ventil-Zeitsteuerung auf das Wir
belverhältnis im Verlauf des Ansaughubs und Verdich
tungshubs, und
Fig. 8 ein Diagramm des Wirbelverhältnisses im unteren Tot
punkt, welches ein Ventil mit einer von 0 bis 90 Grad
variierenden Zeitverzögerung darstellt.
Fig. 1 zeigt ein Phasendiagramm eines konventionellen An
saugtakts 10 und eines konventionellen Ausslasstakts 12 in
Bezug auf den oberen Totpunkt (TDC) und den unteren Totpunkt
(BDC) des Taktes einer Brennkraftmaschine. Bei einer Brenn
kraftmaschine mit zwei Einlass- und/oder Auslassöffnungen
arbeiten beide Einlass- und/oder Auslassöffnungen nach die
sem Plan am besten, wenn die Brennkraftmaschine mit hoher
Last und mit hoher Drehzahl betrieben wird. Nach diesem Plan
öffnen sich beide Einlass- und Auslassventile im gleichen
Zeittakt. Bei dieser Anordnung werden Wirbel und Verbren
nungsgeräusche minimiert.
Fig. 2 stellt ein Phasendiagramm mit einem gegenüber einem
konventionellen Ausslasstakt 12 verzögerten Ansaugtakt 14
dar. Ein Einlassventil wird verzögert betätigt, wie in
Fig. 2 dargestellt, während das andere Einlassventil wie in
Fig. 1 dargestellt verbleibt. Diese Zeitsteuerung wird ge
mäß der Erfindung bei geringer Last und niedriger Drehzahl
der Brennkraftmaschine bevorzugt. Ein Einlassventil wird mit
konventioneller Zeitsteuerung geöffnet, wie sie in Fig. 1
dargestellt ist, während ein zweites Einlassventil verzögert
geöffnet wird. Durch eine solche Zeitsteuerung erfolgt in
der Verbrennungskammer während des Ansaugtakts eine Wirbel
bildung, wenn das Einlassventil verzögert ist. Eine Erhöhung
der Wirbelbildung ist wünschenswert, um die Verbrennungs
geschwindigkeit zu steigern, was bei geringer Last und nied
riger Drehzahl günstiger ist.
Fig. 3 stellt ein Phasendiagramm mit einem gegenüber einem
konventionellen Ansaugtakt 10 verzögerten Auslasstakt 16
dar. Gemäß der Erfindung arbeitet ein Auslassventil so, wie
es in Fig. 1 dargestellt ist, während ein zweites Auslass
ventil wie in Fig. 3 dargestellt arbeitet. Dies führt zu
einer Verwirbelung der Restgase während des Auslasshubs, wo
durch die Mischung der Restgase verbessert und die Bildung
von NOX im Entlüftungszyklus (vent power cycle) reduziert
wird.
Fig. 4 zeigt ein Planungsbeispiel eines elektro
hydraulischen Ventilstellsystems, wie es zur Realisierung
der Erfindung eingesetzt werden kann. Dargestellt ist ein
Auslass- oder Einlassventil 20 in einem Motorkopf 22 mit zu
gehöriger Ventilfeder 24.
Die Ventilfeder 24 übt eine Vorspannung auf das Ventil 20
aus, um das Motorventil zu schließen. Ein hydraulisches
Stellglied 26 dient zum Öffnen des Ventils 20 gemäß einem
Zeit/Hub-Plan. Die Zeitsteuerung für das Öffnen des Ventils
durch das hydraulische Stellglied oder die Steuerung des
Grades, bis zu welchem das hydraulische Stellglied 26 das
Ventil 20 öffnet, erfolgt dabei in einer der vorliegenden
Erfindung entsprechenden Weise. Das hydraulische Stell
glied 26 wird durch eine Hydraulik-Energieversorgung 28 mit
Energie versorgt. Die Position des hydraulischen Stell
glieds 26 wird von einem Positionswandler 30 erfasst, der
ein Rückkopplungssignal 32 zu einem Regler 34 erzeugt. Der
Regler 34 steuert die Betätigung des hydraulischen Stell
glieds in Reaktion auf ein Steuersignal 36 und das Positi
ons-Rückkopplungssignal 32. Der Regler 34 sendet ein Aus
gangssignal an einen Leistungsverstärker 38, der daraufhin
ein Antriebssignal 40 zum Antrieb des hydraulischen Stell
glieds erzeugt.
In Fig. 5 ist ein Beispiel für ein im Rahmen der Erfindung
einsetzbares mechanisches Hebesystem schematisch darge
stellt. Eine Verbrennungskammer 42 weist Einlassöffnungen 44
und 44' und eine Auslassöffnung 46 auf. Ein erstes Einlass
ventil 48 und ein zweites Einlassventil 50 und ein Auslass
ventil 54 bedienen die Einlassöffnungen 44 und 44' und die
Auslassöffnung 46 gemäß einer Steuerungsstrategie. Diese
kann abgewandelt werden, um das Wirbelausmaß in der Verbren
nungskammer 42 zu steigern oder zu reduzieren. Eine Nocken
welle mit konventioneller Zeitsteuerung 60 und eine Nocken
welle mit selektiv verzögerbarer Zeitsteuerung 62 sind vor
zugsweise als obenliegende Nockenwellen ausgebildet. Ein
Auslassheber 64 auf der Nockenwelle mit konventioneller
Zeitsteuerung 60 wird gleichzeitig mit einem Einlass
heber 66, der ebenfalls von der Nockenwelle mit konven
tioneller Zeitsteuerung 60 betrieben wird, betätigt. Auf der
Nockenwelle mit verzögerbarer Zeitsteuerung 62 ist in Über
einstimmung mit einem Zeitplan ein Heber 68 zum Öffnen und
Schließen des zweiten Einlassventils 50 angeordnet. Der Ver
zögerungsgrad kann von 0° bis 90° variiert werden, indem die
Zeitsteuerung der Nockenwelle mit verzögerbarer Zeitsteue
rung 62 geändert wird. Die Verbrennungskammer 42 weist eine
Zündkerze 70 auf, die im Wesentlichen in der Mitte der Ver
brennungskammer angeordnet ist. Während in einem Ottomotor
eine Zündkerze 70 eingesetzt wird, ist diese bekanntlich in
einem Dieselmotor nicht erforderlich.
Die Zeitsteuerung für die Nockenwelle mit konventioneller
Zeitsteuerung 60 und für die Nockenwelle mit verzögerter
Zeitsteuerung 62 erfolgt über ein Steuerriemensystem 72.
Fig. 6 zeigt ein in einer Verbrennungskammer 76 angeordne
tes, mechanisch gesteuertes und in der Hubhöhe variierbares
Ventil 74. Das Ventil 74 weist einen Ventilschaft 78 auf,
der in einer Ventilöffnung 80 aufgenommen ist. Das Ventil 74
wird durch eine Feder 82 in seine Schließstellung gedrückt.
Ein obenliegender Nocken 84 wirkt gemeinsam mit einem He
ber 86 auf das Ventil 74 ein. Der Heber 86 ist verschwenkbar
auf einem in seiner Position veränderbaren Schwenkpunkt 88
gelagert. Der Schwenkpunkt 88 ist verschiebbar angeordnet,
um die Hubhöhe des Ventils 74 verändern zu können. Die An
ordnung kann dadurch zur Erhöhung oder Reduzierung einer
Wirbelbildung in der Verbrennungskammer 76 genutzt werden,
dass das Maß, bis zu welchem das Ventil 74 geöffnet wird,
verändert wird. Wenn der variable Schwenkpunkt 88 nach
rechts bewegt wird, wie es durch 88' angedeutet ist, kann
die Hubhöhe sogar bis auf die geschlossene Position vermin
dert werden, während das Ventil 74 sich weiter öffnet, wenn
der Schwenkpunkt 88 nach links verschoben wird, wie mit 88"
angedeutet.
Fig. 7 zeigt das Wirbelverhältnis im Verhältnis zu dem Mo
torkurbelwinkel, wobei eine Linie 94 eine synchrone Ventil
betätigung zeigt, eine Linie 96 eine 50°-Verzögerung, eine
Linie 98 eine 90°-Verzögerung und eine Linie 100 eine Deak
tivierung einer der beiden Einlassöffnungen/Ventile. Bei ei
ner synchronen Betätigung 94 bleibt in dieser Motor
konfiguration die Wirbelbildung auf konstant niedrigem Ni
veau oder bei Null. Bei einer 50°-Verzögerung, dargestellt
durch die Linie 96, erhöht sich das Wirbelverhältnis dra
stisch auf circa 1,0 während der überwiegenden Zeit des An
saug- und Verdichtungshubs des Motors. Bei einer 90°-Verzö
gerung, dargestellt durch die Linie 98, werden noch größere
Wirbelverhältnisse von circa 1,5 während der überwiegenden
Zeit des Ansaug- und Verdichtungshubs erzeugt. Die graphi
sche Darstellung einer 90°-Verzögerung entspricht etwa der
Darstellung bei Deaktivierung eines Ventils/Schlitzes, wie
mit der Linie 100 dargestellt.
In Fig. 8 ist das Wirbelverhältnis am unteren Totpunkt dar
gestellt, wobei der Verzögerungsgrad der Ventil-
Zeitsteuerung von 0° bis 90° variiert. Linie 102 zeigt die
Zeitverzögerung eines Ventils und veranschaulicht, dass z. B.
bei einer 50°-Verzögerung ein Wirbelverhältnis von 1,0 er
zielt wird, während bei einer 90°-Verzögerung ein Wirbelver
hältnis von 1,5 erreicht wird. Durch Deaktivierung eines
Ventils bzw. einer Öffnung würde ein Wirbelverhältnis
von 1,6 erzielt werden.
Claims (16)
1. Hubkolben-Brennkraftmaschine mit mindestens einer Ver
brennungskammer (42), die durch eine zylindrische
Wand, den oberen Teil eines Hubkolbens und einen Zy
linderkopf begrenzt wird, mit:
mindestens zwei im Zylinderkopf ausgebildeten Einlass öffnungen (44, 44'), wobei jede Einlassöffnung einen Zugang in die Brennkammer bereitstellt;
mehreren Einlassventilen (48, 50), die jeweils zu ei ner der Einlassöffnungen gehören;
mehreren Ventilstellgliedern (26; 60, 62, 64, 66, 68; 84, 86), die mit den Einlassventilen derart zusammen wirken, dass die Einlassventile während des Motorbe triebs nach einem festgelegten Zeit/Hub-Plan selektiv geöffnet und geschlossen werden können, und
einer Steuerung (34), die mit mindestens einem der Stellglieder so zusammenwirkt, dass der Zeit/Hub-Plan von zumindest einem der Einlassventile (44') im Ver hältnis zu einem anderen Einlassventil (44) der Ver brennungskammer in Abhängigkeit von den Betriebsbedin gungen variiert wird, um wechselnden Motorbetriebsbe dingungen mit geänderten Ansaugstromverwirbelungen Rechnung zu tragen.
mindestens zwei im Zylinderkopf ausgebildeten Einlass öffnungen (44, 44'), wobei jede Einlassöffnung einen Zugang in die Brennkammer bereitstellt;
mehreren Einlassventilen (48, 50), die jeweils zu ei ner der Einlassöffnungen gehören;
mehreren Ventilstellgliedern (26; 60, 62, 64, 66, 68; 84, 86), die mit den Einlassventilen derart zusammen wirken, dass die Einlassventile während des Motorbe triebs nach einem festgelegten Zeit/Hub-Plan selektiv geöffnet und geschlossen werden können, und
einer Steuerung (34), die mit mindestens einem der Stellglieder so zusammenwirkt, dass der Zeit/Hub-Plan von zumindest einem der Einlassventile (44') im Ver hältnis zu einem anderen Einlassventil (44) der Ver brennungskammer in Abhängigkeit von den Betriebsbedin gungen variiert wird, um wechselnden Motorbetriebsbe dingungen mit geänderten Ansaugstromverwirbelungen Rechnung zu tragen.
2. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Zeitsteuerung für das Öffnen
und Schließen des einen Einlassventils (44') über den
Zeit/Hub-Plan gesteuert wird.
3. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Einlassventil (44') gegenüber
dem anderen Einlassventil (44) um ein festgelegtes
Zeitinkrement verzögert betätigt ist, um die Ansaug
stromverwirbelung dann zu steigern, wenn der Motor mit
niedriger Drehzahl und unter geringen Lastbedingungen
arbeitet.
4. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass über den
Zeit/Hub-Plan gesteuert wird, wie weit das eine Ein
lassventil (44') beim Öffnen angehoben wird.
5. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass das eine Einlassventil (44') we
niger weit oder weiter als das andere Einlassventil
geöffnet wird, um die Ansaugstromverwirbelung dann zu
steigern, wenn der Motor mit niedriger Drehzahl und
unter geringen Lastbedingungen arbeitet.
6. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass über den
Zeit/Hub-Plan die Zeitsteuerung des einen Einlassven
tils (44') derart erfolgt, dass eine mit dem anderen
Einlassventil (44) nahezu gleichzeitige Betätigung er
folgt, wenn der Motor mit hoher Drehzahl und unter ho
hen Lastbedingungen arbeitet, um die Verwirbelung zu
minimieren, während über den Zeit/Hub-Plan die
Zeitsteuerung des einen Einlassventils (44') bei nied
rigeren Drehzahlen und unter geringeren Lastbedingun
gen derart vorgenommen wird, dass keine gleichzeitige
Betätigung erfolgt.
7. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass über den
Zeit/Hub-Plan die Öffnungsweite des einen Einlassven
tils (44') so gesteuert wird, dass sie der Öffnungs
weite des anderen Einlassventils (44) dann nahezu
gleichkommt, wenn der Motor mit hoher Drehzahl und un
ter hohen Lastbedingungen arbeitet, um die Bildung von
Wirbeln zu minimieren, während über den Zeit/Hub-Plan
die Öffnungsweite des einen Einlassventils (44') bei
niedrigeren Drehzahlen und unter geringeren Lastbedin
gungen so gesteuert wird, dass sie geringer oder grö
ßer ist als die jeweilige des anderen Einlassven
tils (44), um die Bildung von Wirbeln zu erhöhen.
8. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung
ein Motorreglermodul (34) aufweist, und dass das
Stellglied als elektronisches Steuerventil, als elek
tromagnetisches/hydraulisches Steuerventil oder als
elektronisch/hydraulisches Steuerventil ausgebildet
ist.
9. Ansaugsystem für eine Brennkraftmaschine mit mehreren
Verbrennungskammern (42) mit jeweils einem Kolben,
mit:
mindestens drei Ventilen pro Verbrennungskammer, wobei mindestens zwei der Ventile Einlassventile (44, 44') sind und eines der Ventile ein Auslassventil (46) ist;
mehreren Stellgliedern (26; 60, 62, 64, 66, 68; 84, 86) zum Öffnen und Schließen der Ventile, und mit
einer Steuerung (34), die das Öffnen eines der Ein lassventile (44') im Verhältnis zu einem anderen der Einlassventile (44) derselben Verbrennungskammer ver zögert, um das Wirbelverhältnis im Ansaugstrom zu steigern.
mindestens drei Ventilen pro Verbrennungskammer, wobei mindestens zwei der Ventile Einlassventile (44, 44') sind und eines der Ventile ein Auslassventil (46) ist;
mehreren Stellgliedern (26; 60, 62, 64, 66, 68; 84, 86) zum Öffnen und Schließen der Ventile, und mit
einer Steuerung (34), die das Öffnen eines der Ein lassventile (44') im Verhältnis zu einem anderen der Einlassventile (44) derselben Verbrennungskammer ver zögert, um das Wirbelverhältnis im Ansaugstrom zu steigern.
10. Ansaugsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Auslassventile vorgesehen sind,
und dass über die Steuerung das Öffnen eines der Aus
lassventile verzögert erfolgt, um die Verwirbelung von
Restgasen in der Verbrennungskammer zu steigern und um
so die Vermischung zu verbessern und NOx-Emissionen zu
reduzieren.
11. Ansaugsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, dass über die Steuerung die Betätigung eines der
Auslassventile verzögert wird, um die Öffnungszeit der
Auslassventile für verschiedene Motordrehzahlen und
-lasten zu optimieren und auf diese Weise den Wärme
wirkungsgrad zu verbessern.
12. Ansaugsystem nach einem der Ansprüche 9 bis 11, da
durch gekennzeichnet, dass die Steuerung ein Motorreg
lermodul aufweist, und dass das Stellglied als elek
tronisches Steuerventil, als elektromagnetisch/hydrau
lisches Steuerventil oder als elektronisch/hydrauli
sches Steuerventil ausgebildet ist.
13. Ansaugsystem nach einem der Ansprüche 9 bis 12, da
durch gekennzeichnet, dass die Steuerung zwei getrenn
te Nockenwellen (60, 62) aufweist, wobei über eine der
Nockenwellen ein erster Satz von Einlassventilen (44)
nach der normalen Ventilzeitsteuerung betätigt wird,
und über die andere Nockenwelle (62) ein zweiter Satz
von Einlassventilen (44') betätigt und so gesteuert
wird, dass das Öffnen des zweiten Satzes von Einlass
ventilen in Abhängigkeit von festgelegten Motorbe
triebsbedingungen selektiv verzögert wird.
14. Ansaugsystem für eine Brennkraftmaschine mit mehreren
Verbrennungskammern (42) mit je einem Kolben, mit:
mindestens drei Ventilen pro Verbrennungskammer, wobei mindestens zwei der Ventile Einlassventile (44, 44') sind und eines der Ventile ein Auslassventil (46) ist;
mehreren Stellgliedern (26; 60, 62, 64, 66, 68; 84, 86) zum Öffnen und Schließen der Ventile, und
mit einer Steuerung (34), über die das Maß, bis zu dem eines der Einlassventile geöffnet wird, begrenzbar ist, während sich das andere Einlassventil weiter öff nen kann und somit das Wirbelverhältnis im Ansaugstrom erhöht werden kann.
mindestens drei Ventilen pro Verbrennungskammer, wobei mindestens zwei der Ventile Einlassventile (44, 44') sind und eines der Ventile ein Auslassventil (46) ist;
mehreren Stellgliedern (26; 60, 62, 64, 66, 68; 84, 86) zum Öffnen und Schließen der Ventile, und
mit einer Steuerung (34), über die das Maß, bis zu dem eines der Einlassventile geöffnet wird, begrenzbar ist, während sich das andere Einlassventil weiter öff nen kann und somit das Wirbelverhältnis im Ansaugstrom erhöht werden kann.
15. Verfahren zur Steuerung der Verwirbelung von Ansaugga
sen in einer Brennkraftmaschine mit mindestens einer
Verbrennungskammer (42) und mindestens zwei Einlass
öffnungen (44, 44'), die von zwei Einlassventilen (48,
50) geöffnet und verschlossen werden, sowie mindestens
einer Auslassöffnung (46), die über mindestens ein
Auslassventil (54) gesteuert wird, wobei die Zeit
steuerung für das Öffnen und Schließen der beiden Ein
lassventile so erfolgt, dass ein erstes Einlassventil
und ein zweites Einlassventil zu verschiedenen Zeiten
geöffnet und geschlossen werden, um so die Wirbelbewe
gung, in die die Ansauggase versetzt werden, zu verän
dern.
16. Verfahren zur Steuerung der Verwirbelung von Restgasen
in einer Brennkraftmaschine mit mindestens einer
Brennkammer und mindestens zwei Auslassöffnungen, die
über zwei Auslassventile geöffnet und verschlossen
werden können, sowie mindestens einer von mindestens
einem Einlassventil gesteuerten Einlassöffnung, wobei
die Zeitsteuerung für das Öffnen und Schließen der
beiden Auslassventile so erfolgt, dass ein erstes Aus
lassventil und ein zweites Auslassventil zu unter
schiedlichen Zeiten geöffnet und geschlossen, um auf
diese Weise die Wirbelbewegung, in die die Restgase
versetzt werden, zu verändern.
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