DE10106853A1 - Abgabevorrichtung für Bandmaterial - Google Patents

Abgabevorrichtung für Bandmaterial

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Abstract

Es wird eine Vorrichtung zum Abgeben von Bandmaterial, auch von zweischichtigen Bandmaterial, angegeben, mit einem Vorratsteller (1), der mit einer Rolle (2) des abzugebenden Bandmaterials (4) bestückbar und zur Abgabe des Bandmaterials (4) in Rotation versetzbar ist, und mit einer (Primär-)Führungseinheit (3) zur Führung des Bandmaterials (4) bei der Abgabe. Mit dem Ziel einer möglichst einfachen Vorrichtung, mit der beliebige Arten von Bandmaterial abgegeben und einer weiter-verarbeitenden oder -bearbeitenden Vorrichtung zuführbar sind, sieht die erfindungsgemäße Lösung vor, daß die (Primär-)Führungseinheit (3) auf einem Tragarm (5) angeordnet ist, der in bezug auf die Rolle (2) des Bandmaterials (4) im wesentlichen radial angeordnet ist und das Bandmaterial (4) aus dem inneren Umfang (30) der Rolle (2) heraus abnimmt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abgeben von Bandmaterial, mit einem Vorratsteller, der mit einer Rolle des abzugebenden Bandmaterials bestückbar und zur Abgabe des Bandmaterials in Rotation versetzbar ist, und mit einer (Pri­ mär-)Führungseinheit zur Führung des Bandmaterials bei der Ab­ gabe.
Eine solche Vorrichtung ist dem Grunde nach aus der Filmvor­ führtechnik bekannt, wobei dann das Bandmaterial ein Filmband ist, welches einem Filmprojektor zuzuführen ist. Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise in der DE 197 11 509 C1 be­ schrieben. Der Vorratsteller ist dort eine horizontal umlaufen­ de Filmtellerscheibe, auf welche die Filmbandrolle aufgelegt ist, wobei das Filmband an dessen innerem Umgang in Form einer Bandschleife einer konzentrisch zur Filmtellerscheibe ortsfest und zentral angeordneten Einsteckeinheit zugeführt wird. Da die Geschwindigkeit des vorzuführenden Filmbandes während des Abga­ bevorganges konstant gehalten werden muß, bedarf es einer stän­ digen Nachregulierung der Drehzahl des Vorratstellers bzw. der Filmtellerscheibe, und darüber hinaus auch einer Feinregulie­ rung der Drehzahl, wenn nämlich - was in der Praxis die Regel sein wird - der Ablösepunkt des am inneren Umgang der Filmban­ drolle entnommenen Filmbandes in Umfangsrichtung des umlaufen­ den Vorratstellers schwankt oder wandert. Dabei wird ein für den Vorratsteller bzw. die Filmtellerscheibe vorgesehener Antrieb entsprechend der geforderten Drehzahl gesteuert bzw. ge­ regelt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, eine solche aus der Filmvorführtechnik bekannte Vorrichtung zum Abgeben von Bandmaterial in Form eines vorzuführenden Filmban­ des derart weiterzubilden, daß auch anderes Bandmaterial mit ganz anderen charakteristischen Eigenschaften und zu ganz ande­ ren Zwecken generell an eine weiterverarbeitende Maschine oder Vorrichtung abgegeben werden kann, wobei das abzugebende Band­ material auch weiterhin durchaus ein vorzuführendes Filmband sein können soll, welches einem Filmprojektor zugeführt wird. Als Beispiel für ein solches Bandmaterial mit ganz anderen Ei­ genschaften sei ein aus der Halbleiter- oder Bestückungstechnik bekanntes Metallband aus aneinandergereihten, parallel zueinan­ der angeordneten und mittels irgendeines Trägermaterials unter­ einander verbundenen Kontaktstiften genannt. Abgesehen von den mit dem Material "Metall" im Vergleich zu einem Filmband aus Celluloid einhergehenden Unterschieden (wie beispielsweise er­ höhte Beeinträchtigung von Führungselementen durch das härtere Metall) besteht ein wesentlicher Unterschied in der größeren Steifigkeit eines solchen Metallbandes, was die Verwendung der aus der Filmvorführtechnik bekannten zentralen Einsteckeinheit (s. DE 197 11 509 C1) wegen der damit einhergehenden engen Um­ lenkwege ausschließt. Darüber hinaus hat es sich - nunmehr im Hinblick auf die Filmvorführtechnik, wo das abzugebende Bandma­ terial ein Filmband ist - bei der in der Mitte der Filmteller­ scheibe angeordneten Einsteckeinheit als nachteilig erwiesen, daß ein Tellerwechsel, der zumindest jedesmal dann erforderlich ist, wenn der Film das Kino wechselt, wegen der von unten an die Einsteckeinheit herangeführten elektrischen Kontakte um­ ständlich ist.
Auf der Grundlage der geschilderten Problemstellung lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abgeben von Bandmaterial der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß jegliche Art von Bandmaterial zuverlässig abgegeben werden kann und auch ein Wechsel des Vorratstellers ohne Umstände durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zum Abgeben von Band­ material der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die (Primär-)Führungseinheit auf einem Tragarm angeordnet ist, der in bezug auf die Rolle des Bandmaterials radial angeordnet ist und das Bandmaterial aus dem im wesentlichen inneren Umgang der Rolle heraus abnimmt.
Die erfindungsgemäße Lösung weist eine ganze Reihe wesentlicher Vorteile gegenüber der aus der Filmvorführtechnik bekannten und vorstehend erläuterten Vorrichtung auf. Zum einen durchläuft das Bandmaterial beim Einlauf in die (Primär-)Führungseinheit zwischen dem Ablösepunkt am inneren Umgang der Rolle des abzu­ gebenden Bandmaterials und dem Schwenkpunkt des Bandmaterials eine Kurve mit einem ausreichend großen Radius, so daß auch ein schonender Einlauf von steiferem oder mehr Schonung forderndem Bandmaterial möglich ist. Hierbei ist erwähnenswert, daß sich der Tragarm mit der (Primär-)Führungseinheit, in die das Band­ material einläuft, nicht notwendigerweise bis zum Mittelpunkt des Vorratstellers erstrecken muß, sondern daß zwischen dem freien Ende des Tragarms und dem Mittelpunkt des Vorratstellers ein gewisser Abstand eingehalten werden kann, wobei der Tragarm noch nicht einmal exakt radial, also zum Mittelpunkt weisend ausgerichtet sein muß, sondern einen gewissen "Offset" aufwei­ sen kann, so daß der Tragarm in bezug auf die Rolle des Bandma­ terials tangential angeordnet ist. Die beschriebene Länge bzw. Ausrichtung des Tragarms kann insofern vorteilhaft sein, als ein ausreichend großer Kurvenradius des einlaufenden Bandmate­ rials selbst dann sichergestellt ist, wenn der innere Umgang der Rolle des Bandmaterials am Anfang einen geringen Durchmesser aufweist, also eine verhältnismäßig großvolumige Bandmate­ rialrolle vorliegt.
Des weiteren ist es als ein Vorteil der erfindungsgemäßen Lö­ sung zu nennen, daß die bislang relativ große Bohrung in der Mitte des Vorratstellers - weil die aus dem Stand der Technik bekannte Einsteckeinheit wegfällt - kleiner ausfallen kann, was zu einer Erhöhung der Bestückungskapazität des Vorratstellers führt, da auch der Kern einer Bandmaterialrolle wesentlich kleiner ausfallen kann. Die Tellermitte muß nämlich nunmehr nur noch die Drehlagerung des Vorratstellers aufnehmen, weshalb in der Tellermitte eine einfache Zentrierbohrung ausreicht und auch die Mittenlagerkonstruktion einfacher gestaltet werden kann.
Mit dem Wegfall der "klassischen" Einsteckeinheit einher geht der Vorteil, daß der bisher in der Filmvorführtechnik umständ­ liche Wechsel eines Vorratstellers mitsamt der daraufliegenden Filmrolle wegen der ebenfalls wegfallenden Notwendigkeit, elek­ trische Leitungen oder Stecker an eine Einsteckeinheit heranzu­ führen und mit dieser zu kontaktieren, wesentlich einfacher durchzuführen ist.
Schließlich ist es im Hinblick auf die beispielhaft erwähnte Kontaktstift-Bestückungstechnik von Vorteil, daß ein Umspulen der angelieferten Bandmaterialrolle entfällt, da exakt dort mit dem Entnehmen des Bandmaterials begonnen wird, wo beim Herstel­ ler auch mit dem Aufwickeln des Bandmaterials begonnen wurde, nämlich am inneren Umgang der Bandmaterialrolle.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran­ sprüchen angegeben.
So ist beispielsweise vorgesehen, daß die (Primär-)Führungs­ einheit zwei Führungsrollen aufweist, zwischen denen das Bandmaterial hindurchgeführt wird. Diese Führungsrollen bilden gleichzeitig den Schwenkpunkt des Bandmaterials beim Einlauf in die (Primär-)Führungseinheit und sorgen darüber hinaus für ei­ nen ruhigen Weitertransport des Bandmaterials entlang des Tragarms.
Um eine definierte Abgabegeschwindigkeit des Bandmaterials ohne Schlupf zwischen den Führungsrollen zu erzielen, ist vorzugs­ weise vorgesehen, daß die Führungsrollen als Andruckrollen aus­ geführt sind, die das Bandmaterial unter leichtem gegenseitigem Andruck führen. Diese Weiterbildung ist insbesondere bei stei­ ferem Bandmaterial von Vorteil, wie es beispielsweise ein aus Kontaktstiften bestehendes Metallband ist.
Des weiteren ist zur Sicherstellung eines konstanten und insbe­ sondere ruckfreien Bandeinlaufs vorgesehen, daß die (Primär-)­ Führungseinheit eine Sensoreinrichtung mit wenigstens einem Sensor aufweist, mittels derer der Einlauf des Bandmaterials über die Drehzahl des Vorratstellers nachregelbar ist. Eine solche Sensoreinrichtung ist bereits aus der Filmvorführtechnik (s. auch DE 197 11 509 C1) bekannt, wobei diese dann in der Re­ gel zwei Sensoren aufweist, die beispielsweise eine aus zwei Reflexlichtschranken bestehende Leuchtdioden-Anordnung enthält. Diese an sich bekannte Sensoreinrichtung, die sich am äußersten freien Ende des Tragarms befindet, kann bei einem abzugebenden Bandmaterial aus Metall beispielsweise induktiv mittels zweier Metallsensoren realisiert werden.
Besonders bevorzugter Weise ist vorgesehen, daß die Sensorein­ richtung in Transportrichtung des Bandmaterials vor den Füh­ rungsrollen angeordnet ist. Da der Schwenkpunkt des Bandmateri­ als bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Vergleich mit dem beschriebenen Stand der Technik in der Führungsrollenebene und nicht mehr - wie bei der "klassischen" Einsteckeinheit - in der Sensorenebene liegt, ist im Normalbetrieb eine berührungslose Regelung des Bandeinlaufs zwischen den Sensoren möglich. Bei der Einsteckeinheit waren hierfür in der Sensorebene Einlaufku­ fen nötig. Es ist aber durchaus auch denkbar, die Sensoren der Sensoreinrichtung und die Führungsrollen in einer Baueinheit als "Regelrollen" auszuführen, die mittels einer gekoppelten elektronischen Minilogik ein elektrisches Signal an den Antrieb des Vorratstellers abgeben, sobald sich, diese Regelrollen dre­ hen, wobei die Drehung von dem tangential an den Regelrollen vorbeistreichenden Bandmaterial ausgelöst wird. Das ist dann der Fall, wenn der Einlaufwinkel des Bandmaterials seine maxi­ mal zulässige Größe erreicht hat, woraufhin dann die Drehzahl des Vorratstellers (ggf. nur kurzfristig) erhöht und damit der Einlaufwinkel des Bandmaterials in die (Primär-)Führungseinheit verringert wird.
Eine vorteilhafte, wenngleich aus der Filmvorführtechnik teil­ weise bekannte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß der Vorratsteller horizontal und der Tragarm ober­ halb des Vorratstellers angeordnet ist. Die Vorteile einer sol­ chen horizontalen Anordnung liegen insbesondere in einem siche­ ren Aufliegen der Bandmaterialrolle auf dem Vorratsteller und in einem störungsfreien Entnehmen des Bandmaterials ohne nen­ nenswerte Einflüsse der Schwerkraft.
Zum Erzielen einer kompakten Vorrichtung ist des weiteren in vorteilhafter Weise vorgesehen, daß der Tragarm und der Vor­ ratsteller auf einem gemeinsamen Ständer angeordnet sind.
Die folgenden vorteilhaften Weiterbildungen der Erfindung be­ fassen sich mit dem Abgeben von zweilagigem Bandmaterial, wel­ ches beispielsweise eine Nutzlage und eine Träger- oder Trenn­ lage aufweist. Ein Anwendungsbeispiel für ein solches zweilagi­ ges Bandmaterial ist wiederum das vorstehend bereits beschrie­ bene Band aus parallel nebeneinander und quer zur Bandlängs­ richtung angeordneten metallenen Kontaktstiften. Solche Kontaktstifte sind nämlich nicht notwendigerweise völlig gerade oder flach, sondern weisen eine gewisse Kontur auf, die sich beispielsweise in einem "Bauch" in dessen Mitte oder aber in einem Haken an dessen Ende äußern kann. Bandmaterial aus anein­ andergereihten Kontaktstiften allgemein, aber insbesondere sol­ ches Bandmaterial aus konturbehafteten Kontaktstiften, hat beim Auf- oder Abwickeln den Nachteil, daß sich einzelne Bandab­ schnitte sehr leicht ineinander verhaken, was dann zu einer Störung der Bandabgabe führt. Deshalb werden solche Metallbän­ der als zweilagiges Bandmaterial hergestellt, wobei die Nutzla­ ge aus dem eigentlichen Metallband mit den aneinandergereihten Kontaktstiften besteht, und des weiteren eine Träger- oder Trennlage aus Papier oder Kunststoff vorgesehen ist, welche die beim Auf- oder Abwickeln konzentrisch nebeneinander zum Liegen kommenden Bandmaterialabschnitte voneinander separiert und so­ mit ein Verhaken verhindert.
Bei einer solchen Vorrichtung zum Abgeben von zweilagigem Band­ material ist in vorteilhafter Weise eine Sekundär-Führungs­ einheit zum getrennten Abgeben oder Rückführen der Träger- oder Trennlage (im folgenden nur noch kurz "TT-Lage") vorgesehen. In diese Sekundär-Führungseinheit läuft die TT-Lage getrennt von der Nutzslage ein, nachdem sie sich am Ablösepunkt - der nicht mit dem Ablösepunkt der Nutzlage übereinstimmen muß - vom inne­ ren Umlauf des Bandmaterials gelöst hat.
Während die Sekundär-Führungseinheit grundsätzlich auch mit zwei Führungsrollen ausgestattet sein könnte, ist im Hinblick auf ein verhältnismäßig dünnes Papier- oder Kunststoffband als TT-Lage vorzugsweise vorgesehen, daß die Sekundär-Führungs­ einheit zwei Führungskufen aufweist, zwischen denen die TT-Lage des zweilagigen Bandmaterials geführt wird.
Selbstverständlich dient das Beispiel eines zweilagigen Bandma­ terials in Form einer Nutzlage und einer TT-Lage nur der besseren Erläuterung eines denkbaren Anwendungsfalles für die erfin­ dungsgemäße Vorrichtung. Es kann sich ohne weiteres auch um ein zweilagiges Bandmaterial mit zwei abzugebenden Lagen handeln, wobei dann die zweite Nutzlage ähnlich oder genauso wie die er­ ste Nutzlage an die weiterverarbeitende oder -bearbeitende Sta­ tion abgegeben wird.
Im Hinblick auf eine wieder aufzuwickelnde, da ggf. zu recy­ celnde TT-Lage oder im Hinblick auf die Filmvorführtechnik, wo das abzugebende Filmband nach dem Durchlaufen einer Projek­ toreinheit selbstverständlich wieder aufgewickelt werden muß, ist als vorteilhafte Weiterbildung ein in Rotation versetzbarer Aufnahmeteller zum Aufwickeln der TT-Lage oder des einlagigen Bandmaterials vorgesehen.
In Anlehnung an die vorstehend beschriebenen Bauteile zur Abga­ be der Nutzlage bzw. eines einlagigen Bandmaterials ist für die TT-Lage eines zweilagigen Bandmaterials vorgesehen, daß die Se­ kundär-Führungseinheit eine Sekundär-Sensoreinrichtung auf­ weist, mittels derer der Einlauf der TT-Lage über die Drehzahl des Aufnahmetellers nachregelbar ist.
Schließlich ist zum Erzielen einer kompakten Vorrichtung vor­ zugsweise vorgesehen, daß die Sekundär-Führungseinheit und/oder der Aufnahmeteller auf oder an dem Tragarm angeordnet sind. Während es aus der Filmvorführtechnik bekannt ist, das durch die Projektoreinheit gelaufene Filmband auf einem unter dem Vorratsteller angeordneten Aufnahmeteller aufzuwickeln, besteht der wesentliche Vorteil bei der Anordnung des Aufnahmetellers auf oder an dem Tragarm der erfindungsgemäßen Vorrichtung dar­ in, daß sich eine Umlenkung des Filmbandes nach unten erübrigt.
Im folgenden werden drei bevorzugte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abgeben von Bandmaterial an­ hand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbei­ spiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung, für ein zweilagiges Bandmaterial;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels ge­ mäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Vorratsteller 1 eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemä­ ßen Vorrichtung, für ein zweilagiges Bandmateri­ al. und
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Vorratsteller 1 eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemä­ ßen Vorrichtung, für ein Filmband.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Abgeben von Bandmaterial, in vorliegendem Fall von zweilagigem Bandmaterial 4, mit einem Vorratsteller 1, der mit einer Rolle 2 des abzugebenden Bandmaterials 4 bestückt ist und zur Abgabe des Bandmaterials 4 durch einen (nicht dar­ gestellten und üblicherweise unterhalb des Vorratstellers 1 an­ geordneten) Antrieb in Rotation versetzbar ist. Der Vorratstel­ ler 1 ist horizontal angeordnet und - s. Fig. 2 - auf einem er­ sten Träger 27 drehbar gelagert, der wiederum an der Säule 19 eines Ständers 11 befestigt ist, wobei die Säule 19 mittels zweier V-förmig angeordneter Beine 20, 21 auf dem Boden steht. In Fig. 1 wurde der den Vorratsteller 1 tragende erste Träger 27 der besseren Übersichtlichkeit halber weggelassen. Auf dem horizontal angeordneten Vorratsteller 1 liegt das in konzentri­ schen Kreisen aufgewickelte Bandmaterial 4, welches sich am in­ neren Umgang 30 an einem beispielhaft dargestellten Ablösepunkt 31 von der Rolle 2 löst und über einen fiktiven idealen Ein­ laufpunkt 25 in eine Primär-Führungseinheit 3 zur Führung des Bandmaterials 4 bei der Abgabe einläuft. Dabei bildet das Band­ material 4 eine bauchige Bandschleife, deren Radius in Abhän­ gigkeit der Abstimmung zwischen der Bandgeschwindigkeit in der Primär-Führungseinheit 3 und der Drehzahl des Vorratstellers 1 größer oder kleiner ist, was durch die anderen beiden Band­ schleifen dargestellt ist. Dabei ist entweder der sogenannte "Einlaufwinkel", nämlich der Winkel zwischen der (nicht darge­ stellten) Geraden durch den (idealen) Einlaufpunkt 25 in Trans­ portrichtung 24 des Bandmaterials 4 und der (ebenfalls nicht dargestellten) fiktiven Tangente an die tatsächlich einlaufende Bandschleife, oder der Abstand des Bandmaterials von einer Sen­ soreinrichtung 6 eine Stellgröße für die Regelung der Drehzahl des Vorratstellers 1, was nachstehend noch beschrieben werden wird.
Die Primär-Führungseinheit 3 ist auf einem Tragarm 5 angeord­ net, der in bezug auf die Rolle 2 des Bandmaterials 4 im we­ sentlichen radial angeordnet ist und das Bandmaterial 4 aus dem inneren Umgang 30 der Rolle 2 heraus abnimmt und über eine Transportrolle 22 in Transportrichtung 24 weiter transportiert.
Die Primär-Führungseinheit 3 ist im Bereich des freien Endes des Tragarms 5 angeordnet, der sich oberhalb des horizontalen Vorratstellers 1 erstreckt. Die Primär-Führungseinheit 3 weist zwei Führungsrollen 7, 9 auf, die in diesem Ausführungsbeispiel als Andruckrollen mit einer Weichgummibeschichtung ausgeführt sind, die das Bandmaterial 4 unter leichtem gegenseitigem An­ druck führen. Am äußersten freien Ende des Tragarms 5 weist die Primär-Führungseinheit 3 die aus zwei Sensoren 8, 10 bestehende Sensoreinrichtung 6 auf, mittels derer der Einlauf des Bandma­ terials 4 über die Drehzahl des Vorratstellers 1 unter Ausnut­ zung des Einlaufwinkels (z. B. bei einem nicht-metallischen Bandmaterial) oder des Abstandes des Bandmaterials von der Sensoreinrichtung 6 (z. B. bei einem metallischen Bandmaterial) als Stellgröße nachregelbar ist. Das geschieht beispielsweise da­ durch, daß der Sensor 8 immer dann mittels eines Signals eine - ggf. nur kurzfristige - Erhöhung der Drehzahl des Vorratstel­ lers 1 bewirkt, wenn die einlaufende Bandschleife die in der Fig. 1 links von der mittleren Bandschleifenposition (definiert durch den angenommenen Ablösepunkt 31 und den idealen Einlauf­ punkt 25) dargestellte Bandschleifenposition mit dem kleinsten Radius erreicht hat, während der Sensor 10 ein entsprechendes Verlangsamungssignal an den Antrieb des Vorratstellers 1 ab­ gibt, wenn die rechts von der mittleren Position dargestellte Bandschleifenposition mit dem größten Radius erreicht wird.
Dabei ist die Sensoreinrichtung 6 in Transportrichtung 24 des Bandmaterials 4 vor den Führungsrollen 7, 9 angeordnet, was ins­ besondere deshalb von Vorteil ist, da der Schwenkpunkt des Bandmaterials 4 in der Transportrollenebene liegt und somit im Normalbetrieb eine berührungslose Regelung des Bandeinlaufs zwischen den Sensoren 8, 10 der Sensoreinrichtung 6 möglich ist. Eine nicht dargestelle Alternative hierzu besteht darin, daß die Sensoreinrichtung 6 und die Führungsrollen 7, 9 als eine Baueinheit in Form von "Regelrollen" ausgebildet sind, was we­ gen des erforderlichen Reibeingriffes zwischen dem abzugebenden Bandmaterial 4 und den Regelrollen im allgemeinen nur bei einem ausreichenden Reibungskoeffizienten zwischen dem Bandmaterial und dem Material der Regelrollen sinnvoll sein wird. Dies ist beispielsweise bei einem Kontaktstift-Metallband einerseits und gummi- oder kunststoffbeschichteten Regelrollen andererseits der Fall.
Bei dem abzugebenden Bandmaterial 4 handelt es sich beispiels­ weise um ein zweilagiges Bandmaterial mit einer Nutzlage 12 und einer Träger- oder Trennlage 14 (im folgenden nur noch kurz "TT-Lage" genannt). Dabei kann die Nutzlage 12 beispielsweise ein Metallband aus parallel zueinander aufgereihten Kontaktstiften bestehen, die jeweils durch einen oder mehrere kleine Metallpunkte miteinander verbunden sind, die bei der Verarbei­ tung der Kontaktstifte als recyelbares Abfallprodukt anfallen. Um ein gegenseitiges Verhaken des in konzentrischen Kreisen aufgewickelten Kontaktstift-Metallbandes zu verhindern, weist dieses zweilagige Bandmaterial als TT-Lage 14 beispielsweise ein dünnes Papier- oder Kunststoffband auf, welches die einzel­ nen konzentrischen Lagen der Nutzlage 12, also des Kontakt­ stift-Metallbandes, voneinander separiert. Diese TT-Lage 14 des zweilagigen Bandmaterials 4 läuft in dem in Fig. 1 dargestell­ ten Ausführungsbeispiel der Abgabevorrichtung gemeinsam durch die Primär-Führungseinheit 3 und wird danach getrennt weiterge­ führt, indem die TT-Lage 14 über eine Umlenkrolle 23 senkrecht nach unten geführt wird (s. Fig. 2), während die Nutzlage 12 über die Transportrolle 22 in Transportrichtung 24 einer wei­ terverarbeitenden oder -bearbeitenden Vorrichtung zugeführt wird.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung für Bandmaterial, wie sie anhand von Fig. 1 beschrieben wurde. Anhand dieser Darstel­ lung ist zunächst erkennbar, daß unterhalb des Vorratstellers 1 ein weiterer Teller, nämlich ein Aufnahmeteller 15 zum Aufwic­ keln der TT-Lage 14 des Bandmaterials 4 oder - im Fall eines einlagigen Bandmaterials - des Bandmaterials 4 selbst vorgese­ hen ist. Dieser Aufnahmeteller 15 ist drehbar auf einem zweiten Träger 28 gelagert, der seinerseits an der Säule 19 des Stän­ ders 11 befestigt ist. Des weiteren ist anhand dieser Fig. 2 der weitere Verlauf der TT-Lage 14 zu sehen, nachdem sie die Umlenkrolle 23 nach unten gerichtet umlaufen hat. Auf Höhe der Aufwickelebene des Aufnahmetellers 15 befindet sich nämlich ei­ ne weitere Umlenkrolle 26, mittels derer die TT-Lage 14 in Form einer Rolle 29 auf dem Aufnahmeteller 15 aufgewickelt wird. Im Falle eines zweilagigen Bandmaterials 4 kann die Rolle 29 der TT-Lage 14 nach Beendigung des Aufwickelvorganges entnommen und einem Recycling zugeführt werden. Im Falle eines einlagigen Filmbandes, welches nach einer (nicht dargestellten) Projek­ toreinheit ebenfalls wieder aufgewickelt werden muß, erfolgt die Rückführung des Filmbandes zum Aufnahmeteller 15 in ähnli­ cher Weise, wobei allerdings - vom Ablauf her - zwischen den Umlenkrollen 23, 26 die Projektoreinheit durchlaufen wird. Somit wird deutlich, daß das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbei­ spiel einer Abgabevorrichtung für Bandmaterial auch hervorra­ gend in der Filmvorführtechnik verwendbar ist.
Fig. 3 zeigt eine Detail-Draufsicht eines zweiten Ausführungs­ beispiels der erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung für Bandmate­ rial. In dieser Darstellung ist der Ständer 11 der besseren Übersichtlichkeit halber weggelassen. Dieses Ausführungsbei­ spiel unterscheidet sich von dem der Fig. 1 und 2 dadurch, daß zum getrennten Abgeben oder Rückführen der TT-Lage 14 eine separate Sekundär-Führungseinheit 13 mit zwei Führungskufen 16, 17 und einer Sekundär-Sensoreinrichtung 18 vorgesehen ist. Dabei sind die Führungskufen 16, 17, die grundsätzlich auch als Führungsrollen ausgebildet sein könnten, dafür vorgesehen, daß die TT-Lage 14 des zweilagigen Bandmaterials 4 zwischen ihnen hindurchläuft und geführt wird. Mittels der Sensoreinrichtung 18 ist der Einlauf der TT-Lage 14 über die Drehzahl des Aufnah­ metellers 15 nachregelbar. Hierbei kann die Sekundär-Sensorein­ richtung beispielsweise durch eine Lichtschranke realisiert sein, die, sobald sie durch die TT-Lage 14 abgedeckt wird, ein elektrisches Signal abgibt, mittels dessen die Drehzahl des (nicht dargestellten) Antriebs des Aufnahmetellers 15 - ggf. nur kurfristig - erhöht wird.
Der zweite wesentliche Unterschied des in Fig. 3 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiels der Abgabevorrichtung besteht dar­ in, daß sowohl die Sekundär-Führungseinheit 13 als auch der Aufnahmeteller 15 auf bzw. an dem Tragarm 5 angeordnet sind.
Somit entfällt die bei dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 und 2 erforderliche Umlenkung der TT-Lage 14.
Fig. 4 zeigt wiederum nur eine Detail-Draufsicht auf ein drit­ tes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Abgabevorrich­ tung, in diesem Fall für ein einlagiges Bandmaterial in Form eines vorzuführenden Filmbandes, welches wiederum mit der Be­ zugsziffer 4 bezeichnet ist. Wie bei den vorherigen Ausfüh­ rungsbeispielen liegt auch hier die Rolle 2 des Bandmaterials 4 auf dem horizontalen Vorratsteller 1 und wird an einem bei­ spielhaft dargestellten Ablösepunkt 31 vom inneren Umgang 30 der Rolle 2 in Form einer Bandschleife über den Einlaufpunkt 25 einer Führungseinheit 3 zugeführt, welche mit einer Sensorein­ richtung 6 gekoppelt ist. Die Führungseinheit 3 kann in diesem Fall, was aus dem Stand der Technik bekannt und hier nicht nä­ her dargestellt ist, Einlaufkufen aufweisen, und die Sensorein­ richtung 6 kann, ebenfalls nicht dargestellt, eine aus zwei Re­ flexlichtschranken bestehende Anordnung sein.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß es wesentlich für alle drei Ausführungsbeispiele ist, daß der Tragarm 5 in bezug auf die Rolle 2 des Bandmaterials 4 nicht exakt radial ausge­ richtet sein und sich auch nicht bis zum Mittelpunkt des Vor­ ratstellers 1 erstrecken muß. Vielmehr kann durch eine tangen­ tiale Anordnung ein gewisser seitlicher Abstand ("Offset") zum Mittelpunkt des Vorratstellers 1 eingestellt werden, und mit einer Verkürzung des Tragarms 5 ein gewisser radialer Abstand. Beide Einstellungsmöglichkeiten können dazu dienen, die Band­ schleife, mit der das Bandmaterial vom Ablösepunkt 31 zum Ein­ laufpunkt 25 verläuft, so sanft wie erforderlich verlaufen zu lassen.

Claims (13)

1. Vorrichtung zum Abgeben von Bandmaterial, mit einem Vor­ ratsteller (1), der mit einer Rolle (2) des abzugebenden Bandmaterials (4) bestückbar und zur Abgabe des Bandmate­ rials (4) in Rotation versetzbar ist, und mit einer (Pri­ mär-)Führungseinheit (3) zur Führung des Bandmaterials (4) bei der Abgabe, dadurch gekennzeichnet, daß die (Pri­ mär-)Führungseinheit (3) auf einem Tragarm (5) angeordnet ist, der in bezug auf die Rolle (2) des Bandmaterials (4) im wesentlichen radial angeordnet ist und das Bandmaterial (4) aus dem inneren Umgang (30) der Rolle (2) heraus ab­ nimmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die (Pri­ mär-)Führungseinheit (3) zwei Führungsrollen (7, 9) auf­ weist, zwischen denen das Bandmaterial (4) hindurchgeführt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrollen (7, 9) als Andruckrollen ausgeführt sind, die das Bandmaterial (4) unter leichtem gegenseiti­ gen Andruck führen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die (Primär-)Führungseinheit (3) eine Sensoreinrichtung (6) mit wenigstens einem Sensor (8) aufweist, mittels de­ rer der Einlauf des Bandmaterials (4) über die Drehzahl des Vorratstellers (1) nachregelbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung (6) in Transportrichtung (24) des Bandmaterials (4) vor den Führungsrollen (7, 9) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung (6) und die Führungsrollen (7, 9) als eine Baueinheit in Form von Regelrollen ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsteller (1) horizontal und der Tragarm (5) ober­ halb des Vorratstellers (1) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragarm (5) und der Vorratsteller (1) auf einem ge­ meinsamen Ständer (11) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, zum Ab­ geben von zweischichtigem Bandmaterial (4) mit einer Nutz­ lage (12) und einer Träger- oder Trennlage (14), gekennzeichnet durch eine Sekundär-Führungseinheit (13) zum getrennten Abgeben oder Rückführen der Träger- oder Trennlage (14).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundär-Führungseinheit (13) zwei Führungskufen (16, 17) aufweist, zwischen denen die Träger- oder Trennla­ ge (14) des zweilagigen Bandmaterials (4) geführt wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, gekennzeichnet durch einen in Rotation versetzbaren Aufnahmeteller (15) zum Aufwickeln der Träger- oder Trennlage (14) des Bandmateri­ als (4) oder des Bandmaterials selbst.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundär-Führungseinheit (13) eine Sekundär- Sensoreinrichtung (18) aufweist, mittels derer der Einlauf der Träger- oder Trennlage (14) über die Drehzahl des Auf­ nahmetellers (15) nachregelbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundär-Führungseinheit (13) und/oder der Aufnahme­ teller (15) auf oder an dem Tragarm (5) angeordnet sind.
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