DE10102559C2 - Becherhalter - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Becherhalter gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Ein solcher Becherhalter, der auch der Aufnahme von Dosen oder Flaschen dient,
ist aus der DE 27 00 107 A1 bekannt. Bei diesem Becher- bzw. Flaschenhalter sind
Verschlusselemente vorgesehen, die aus dreieckförmigen Verschlusslappen beste
hen, die beim Einstecken einer Flasche seitlich ausgelenkt werden.
Bei einem Herausziehen der eingesetzten Flasche bewegen sich diese Verschluss
lappen, wenn sie aus einem elastischen Material bestehen, aufgrund ihre Rückstell
kräfte, ansonsten durch Federkraft in eine Schließstellung.
Allerdings ist die Rückstellung mittels Federkraft nur mit einem erheblichen kon
struktiven Aufwand zu erreichen, da dann praktisch jedem Verschlusslappen eine
Feder zugeordnet werden muss, was sich als wenig praktikabel erweist. Dabei ist
sowohl die Handhabung wie auch die bauliche Realisierung, letzte insbesondere
hinsichtlich der erheblichen Herstellungskosten, nicht dazu geeignet, einen solchen
Becherhalter sinnvoll als Serienprodukt zu verwenden.
Überdies ergibt sich ein unschönes Oberflächenbild, da die Nahtstellen zwischen
den aneinanderliegenden Verschlusslappen in jedem Fall sichtbar bleiben. Dies
trifft auch dann zu, wenn die Verschlusslappen aus einem elastischen Material, bei
spielsweise aus Gummi bestehen.
Gerade den gestalterischen Aspekt kommt Funktionsteilen, wie sie Becherhalter
darstellen, eine besondere Bedeutung im modernen Automobilbau zu, so dass dieser
bekannte Becherhalter nicht geeignet ist, den diesbezüglich hohen Ansprüchen zu
genügen.
Aber auch rein funktional bietet der bekannte Becherhalter Nachteile. So gestaltet
sich beispielsweise das Herausziehen eines Bechers oder einer Flasche, beispiels
weise einer taillierten Cola-Flasche insofern problematisch, als die Spitzen der Ver
schlusslappen in der Taillierung liegen und beim Herausziehen der Flasche sehr
stark verkanten. Hierdurch kann es, insbesondere wenn die Verschlusslappen aus
einem weniger elastischen Material bestehen, durchaus zu Beschädigungen kom
men bzw. ist die Flasche nur mit größter Anstrengung herauszuziehen.
Aus der US 4 759 584 ist ebenfalls ein Becherhalter bekannt, der jedoch, entgegen
dem Gattungsbegriff, kein schwenkbares Verschlusselement aufweist, sondern ein
solches, das über einen komplizierten Zahnstangentrieb auf und ab bewegbar ist.
Weiter sind Becherhalter bekannt, die vorzugsweise in Mittelkonsolen eines Kraft
fahrzeuges, hier insbesondere eines PKW eingebaut werden und die im wesentli
chen aus einem unverschlossenen Aufnahmeraum bestehen, der seitlich durch eine
Gehäusewandung begrenzt wird, in der wiederum Haltemittel vorgesehen sind, mit
tels derer der eingesteckte Becher gehalten wird.
Auch dieser Becherhalter stellt eine sowohl in optischer wie auch funktionaler Hin
sicht unbefriedigende Lösung dar.
So wird die in jedem Fall sichtbare Vertiefung, d. h., der Aufnahmeraum, als stö
rend empfunden. Hinzu kommt, daß der Aufnahmeraum dieses Becherhalters in
nerhalb relativ kurzer Zeit verschmutzt und nur recht schwer zu reinigen ist.
Überdies sind die Haltemittel nur geeignet, Behältnisse, also Becher oder Flaschen,
innerhalb eines bestimmten engen Durchmesserbereiches sicher zu halten, so daß
solche mit geringerem Durchmesser nicht mit der ausreichenden Festigkeit einge
steckt werden können.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Becherhalter
der gattumgsgemäßen Art so auszubilden, daß er insbesondere bei Nichtgebrauch
optisch ansprechender ist und die Standfestigkeit eingesteckter Behältnisse unter
schiedlicher Durchmesser verbessert wird.
Diese Aufgabe wird durch einen Becherhalter gelöst, der die Merkmale des An
spruchs 1 aufweist.
Durch diese konstruktive Ausgestaltung eines Becherhalters wird eine ganze Reihe
von Vorteilen erzielt.
So zeichnet sich dieser Becherhalter zunächst einmal durch seine fertigungstech
nisch einfache Realisierung aus, da nur wenige, einfach herzustellende Funktions
teile erforderlich sind.
Des weiteren wird durch den Deckel, der in Nichtgebrauchsstellung des Becherhal
ters die Einstecköffnung verschließt, der Gesamteindruck einer Mittelkonsole nicht
gestört, wobei der Deckel so ausgebildet sein kann, daß er flächenbündig mit den
angrenzenden Konsolenbereichen abschließt. Auch kann eine sphärische Oberflä
chenformung vorgesehen werden, die sich an die Formgebung, d. h. die Kontur der
Mittelkonsole insgesamt anpaßt, in diesem Fall an deren mögliche Krümmung.
Da der Aufnahmeraum bei Nichtgebrauch vollständig durch den Deckel verschlos
sen ist, ist zumindest dann eine Verschmutzung des Aufnahmeraumes ausgeschlos
sen. Dies stellt gegenüber dem Stand der Technik eine wesentliche Verbesserung
dar.
Durch die federbelastete Verschwenkung des Deckels in den Aufnahmeraum hinein
beim Einstecken des Behältnisses liegt der Deckel in jedem Fall mit der aufge
brachten Federkraft an dem Behältnis an, unabhängig von dessen Durchmesser, so
daß die Verwendungsfähigkeit des Becherhalters ebenfalls verbessert wird.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Dec
kel mittels eines Doppelgelenks an einer Seitenwand des Aufnahmeraumes ange
schlossen ist, das zwei parallel und mit Abstand zueinander verlaufende Schwenk
achsen aufweist, von denen eine an der Wandung des Aufnahmeraumes und die an
dere am Deckel festgelegt ist und die gemeinsam in einer Schwingplatte gelagert
sind, die gegenüber dem Deckel bei dessen Verschwenken eine relative Schwenk
bewegung vollführt.
Dabei ist auch die Schwingplatte gegen den Druck einer Feder beim Einsetzen des
Behältnisses, d. h. beim Verschwenken des Deckels gleichgerichtet verschwenkbar.
Durch dieses Doppelgelenk wird erreicht, daß der Deckel sozusagen schwimmend
gelagert ist und sich beim Einstecken des Behältnisses an diesem nicht nur punkt
weise, sondern im weitesten Sinn flächig anlegen kann.
Insbesondere das Herausziehen eines taillierten Behältnisses, beispielsweise einer
Cola-Flasche, ist auf diese Art und Weise problemlos möglich, da der Deckel sich
in seiner Lage nur so weit verändert, daß keine Verhakung in der Taille möglich ist.
Ferner bewirkt die doppelgelenkige Anbindung des Deckels, daß eine größtmögli
che Druckfläche an das eingesteckte Behältnis möglich ist, im wesentlichen unab
hängig von dessen Durchmesser.
Gegenüber dem bekannten Becherhalter wird dadurch ein wesentlich festerer und
sichererer Halt des eingesteckten Bechers gewährleistet.
Nach einem weiteren vorteilhaften Gedanken der Erfindung ist vorgesehen, daß die
auf den Deckel sowie die Schwingplatte aufgebrachte Federkraft durch Schenkelfe
dern erzeugt wird, von denen jeweils eine auf der entsprechenden Schwenkachse
geführt ist. Dabei stützt sich die Schenkelfeder, die dem Schwenkbolzen zugeordnet
ist, mit dem der Deckel an der Schwingplatte befestigt ist, einerseits an der Deckel
unterseite und andererseits an der Unterseite der Schwingplatte ab, während die an
dere Schenkelfeder, die auf der Schwenkachse angeordnet ist, die die Schwingplatte
mit der Wandung des Aufnahmeraumes verbindet, mit einem Schenkel an der Un
terseite der Schwingplatte und mit dem anderen Schenkel an der Wandung des Auf
nahmeraumes anliegt.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen ge
kennzeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Becherhalter in einer Explosivdarstellung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Becherhalter in einer geschlossenen Nicht
gebrauchsstellung,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Becherhalter in einer Gebrauchsstellung.
In den Figuren ist ein Becherhalter dargestellt, der vorzugsweise in die Mittelkon
sole 4 eines Kraftfahrzeuges einbaubar ist.
Der Becherhalter weist ein Gehäuse 1 auf, das seitlich durch eine Wand 2 und un
terseitig durch einen Boden 15 begrenzt wird. Dadurch wird ein Aufnahmeraum 16
gebildet, in den ein Becher 5 oder ein ähnliches Behältnis einsetzbar ist.
Das Gehäuse 1 wird auf der dem Boden 15 gegenüber liegenden Oberseite zumin
dest im Randbereich von der Konsole 4 überdeckt, die hier etwa kreisförmig ausge
schnitten ist und so eine Einstecköffnung 19 für den Becher 5 bildet.
Diese Einstecköffnung 19 ist in Nichtgebrauchsstellung des Becherhalters durch ei
nen Deckel 3 verschlossen, der deshalb in Größe und Kontur der Einstecköffnung
19 entspricht und der federbelastet im Randbereich der Einstecköffnung 19 unter
seitig an der Konsole 4 anliegt, wozu zumindest bereichsweise an dem Deckel 3 ein
Kragen 14 angeformt ist, der an der Mittelkonsole 4 anliegt.
Der Deckel 3 ist durch ein Doppelgelenk 6 mit dem Gehäuse 2 schwenkbar verbun
den. Das Doppelgelenk 6 besteht aus zwei parallel und mit Abstand zueinander an
geordneten Schwenkachsen 8, 11, von denen eine 8 in Lagerböcken 9 der Wand 2
und die andere 11 in Lagerböcken 12 an der Unterseite des Deckels 3 gelagert sind.
Zu diesem Zweck ist die Wand 2 im Bereich der angeschlossenen Lagerböcke 9
planeben ausgebildet, so daß sich eine Querschnittskontur des Aufnahmeraumes 16
ergibt, der sich an einen der Schwenkachse 8 gegenüber liegenden halbkreisförmi
gen Bereich ein rechteckförmiger anschließt, wobei das Doppelgelenk 6 in wesent
lichen Teilen außerhalb des Aufnahmeraumes 16 liegt, der der Aufnahme des Be
chers 5 dient.
Weiter weist das Doppelgelenk 6 eine Schwingplatte 7 auf, die an zwei sich gegen
über liegenden Endbreichen mit jeweils zwei Lageraugen 17, 18 versehen ist, in de
nen die Schwenkachsen 8, 11 gelagert sind.
Auf diesen ist jeweils eine Schenkelfeder 10, 13 geführt, wobei die auf der
Schwenkachse 11 des Deckels 3 angeordnete Schenkelfeder 13 sich mit einem
Schenkel an der Unterseite des Deckels 3 und mit dem anderen Schenkel an der
Unterseite der Schwingplatte 7 abstützt. Die Schenkelfeder 10, die auf der an der
Wand 2 angelenkten Schwenkachse 8 angeordnet ist, stützt sich mit einem Schenkel
ebenfalls an der Unterseite der Schwingplatte 7 ab, mit dem anderen Schenkel hin
gegen an der den Lagerböcken 9 zugeordneten Wand 2.
Bei einem Einsetzen des Bechers 5 wird der Deckels 3 zunächst gegen die Kraft der
Schenkelfeder 13 in den Aufnahmeraum 16 verschwenkt und, wie insbesondere die
Fig. 3 sehr deutlich zeigt, in eine Position gebracht, in der er satt an dem Becher 5
anliegt.
Ein Durchmesserausgleich bei Bechern 5 mit unterschiedlichen Durchmessern er
folgt durch die Verschwenkung der Schwingplatte 7, ebenfalls gegen Federkraft,
und zwar die der Schenkelfeder 10.
Durch die Positionierung der Lagerböcke 12 an der Unterseite des Deckels 3 in ei
nem Bereich nahe zu dessen Mitte hin, wird eine schwimmende Lagerung des Dec
kels 3 erreicht, die eine optimale Anpassung der Deckelstellung an den linearen
Verlauf eines konturierten Bechers ermöglicht bzw. eines solchen, der von einer
zylinderförmigen Form abweicht.
Selbstverständlich ist der Einsatz des Becherhalters nicht beschränkt auf den Einbau
in die Mittelkonsole eines Kraftfahrzeuges. Prinzipiell ist er an jeder geeigneten
Stelle einsetzbar.
Claims (12)
1. Becherhalter, vorzugsweise für den Einbau in die Mittelkonsole eines Kraft
fahrzeuges, mit einem Aufnahmeraum (16), dessen oberseitige Einstecköffnung
(19) durch mindestens ein bei Einführung des Bechers in den Aufnahmeraum
(16) schwenkbares Verschlußelement verschlossen ist und der unterseitig durch
einen Boden (15) begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschluße
lement aus einem Deckel (3) besteht, der bei Einführung des Bechers (5) gegen
die Kraft einer Feder in den Aufnahmeraum (16) schwenkbar ist.
2. Becherhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (3)
mittels eines Doppelgelenkes (6) an der den Aufnahmeraum (16) seitlich be
grenzenden Wand (2) angeschlossen ist.
3. Becherhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Doppelge
lenk (6) zwei parallel und mit Abstand zueinander verlaufende Schwenkachsen
(8, 11) aufweist, von denen eine (8) mit der Wand (2) und die andere (11) mit
dem Deckel (3) verbunden ist.
4. Becherhalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkach
sen (8, 11) durch eine Schwingplatte (7) gekoppelt sind.
5. Becherhalter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder
Schwenkachse (8, 11) eine Schenkelfeder (10, 13) geführt ist.
6. Becherhalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der
Schwenkachse (8) geführte Schenkelfeder (10) sich mit einem Schenkel auf der
Unterseite der Schwingplatte (7) und mit dem anderen Schenkel an der Wand
(2) abstützt.
7. Becherhalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der
Schwenkachse (11) angeordnete Schenkelfeder (13) mit einem Schenkel an der
Unterseite der Schwingplatte (7) und mit dem anderen Schenkel an der Unter
seite des Deckels (3) anliegt.
8. Becherhalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkbol
zen (8) in mit der Wand (2) verbundenen Lagerböcken (9) gelagert ist.
9. Becherhalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem
Deckel (3) verbundene Schwenkachse (11) in Lageböcken (12) des Deckels (3)
gelagert ist.
10. Becherhalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkach
se (11) im Mittenbereich oder nahe des Mittenbereiches des Deckels (3) ange
ordnet ist.
11. Becherhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (3)
zumindest bereichsweise einen Kragen (14) aufweist, der in Schließstellung des
Deckels (3) an der Unterseite der Mittelkonsole (4) im Randbereich ihrer Ein
stecköffnung (19) anlegbar ist.
12. Becherhalter nach einem der Ansprüche 3-11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwenkachse (8) außerhalb des Aufnahmeraumes (16) angeordnet ist, wo
bei die Wand (2), an der die Lagerböcke (9) angeordnet sind, planeben ist.
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