DE1009199B - Einrichtung zur Regelung einer Dampfkraftanlage in Blockschaltung - Google Patents

Einrichtung zur Regelung einer Dampfkraftanlage in Blockschaltung

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DE1009199B
DE1009199B DES43927A DES0043927A DE1009199B DE 1009199 B DE1009199 B DE 1009199B DE S43927 A DES43927 A DE S43927A DE S0043927 A DES0043927 A DE S0043927A DE 1009199 B DE1009199 B DE 1009199B
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pressure
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turbine
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DES43927A
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Dipl-Ing Kurt Halle
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Siemens AG
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Siemens AG
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F01MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
    • F01KSTEAM ENGINE PLANTS; STEAM ACCUMULATORS; ENGINE PLANTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; ENGINES USING SPECIAL WORKING FLUIDS OR CYCLES
    • F01K13/00General layout or general methods of operation of complete plants
    • F01K13/02Controlling, e.g. stopping or starting

Description

  • Einrichtung zur Regelung einer Dampfkraftanlage in Blockschaltung Die Erfindung betrifft die Regelung einer Blockanlage, bestehend aus einer Turbine und einem Kessel geringer Speicherfähigkelit, insbesondere einem Zwangdurchlaufkessel, bei der Regel- oder Führungsgrößen gleichzeitig auf die Turbinensteuerung und den Kessellastgeber gegeben werden. Aufgabe jed"-#-r Regelung einer Kraftanlage ist es, die Kesselleistung in Übereinstimmung mit der Kraftmaschinenhelastung zu bringen. Die Regelgrundlagen sind jedoch nach der Art des Kessels verschieden. Beim sp«eicheTfähigen Naturumlaufkessel wird man im allgemeinen mit der Schaltung nach Fig. 1 a auskommen.. Man regelt die Turlyine nach einer vorgegebenen Leitgröße, z. B. Drehzahl, Frequenz, Fahrplan. Dann nimmt die Turbine oine ihrer Belastung, d. h. der Ventilöffnung, entsprechende Dampfmenge auf, mit der sich der Kesseldruck ändert. Steigende Turb-inenbelastung z. B. erfordert eine größere: Dampfmenge. Das Turbinenventil öffnet weiter, und der Kessel gibt eine entsprechend vergrößerte. Darnpfmenge unter Druckabsenkung ab. Vorn sinkenden Kesseldruck aus wird d'ann die Kesselregelung im Sinne einer steigenden Dampferzeugung beeinflußt. Eine Regelung dieser Art wäre für ein Blo#ckkraftwerk mit einem Kessel kleinen Speichervermögens, insbesondere einem Zwangdurchlaufkessel nicht brauchbar, da die Kesselregelung zu spät eingreifen würde. Unzulässige Druckänderungen wären unvermeidbar, Wenn man e#in Blockkraftwerk mit einem Zwangdurchlaufkessel sinnvoll regeln will, ist es erforderlich, Kessel und Turbine als eine Einheit zu behandeln. Man könnte darin theoretisch die Anordnung nach Fig. 1 b wählen. Die Regel- oder Führungsgröße wird jetzt nicht auf die Turbinensteuerung gegeben, sondern auf die Kesselreg-elung. Der Kessel liefert also jeweils so viel Dampf, wie es der angeforderten Leistung entspricht, und die Turbine- verarbeitet diesen Dampf. Dann wäre es nur erforderlich, jeweils die Zu-fuhr der erzeugten Dampfmenge zur Turbine mit Hilfe eines Üb-erströmimpulses zu steuern. Die Drehzahlverstellung würde nach wie vor auf die- Turbineneinlaßventile wirken. Praktisch ist jedoch eine derartige Regelung nicht ausführbar, da sie voraussetzen würde, daß die Einwirkung der Kesselregelung unmittelbar ohne Verzögerung den, Laständerungen folgte und die Durchlaufzeiten durch den Kessel entsprechend gering wären.
  • Es besteht also die Aufgabe, das verschiiedene Verhalten von Kessel und Turbine so zu kompensieren, daß die erstrebte Behandlung von Kess-el und Turbine als eine Einheit möglich wird.
  • Den folgenden Ausführungen wird ein bereits früher behandeltes Regelsystern zugrum--le gelegt, bei dem die LeitgrÖße für die Turbine (Drehzahl, Last, Frequenz, Fahrplan usw.) gloichzeitig auf den Kessel gegeben wird.
  • Zu dem Problem gehört aber weiter, daß auch die Zustandswerte Druck und Temperatur unverändert bleiben oder sich jedenfalls nur innerhalb sehr enger Grenzen ändern. Die Temperaturregelung braucht in diesem Zusammenhang nicht im einzelnen behandelt zu werden, jedoch muß die Frage des Kesseldruckes näher betrachtet werden, Wir gehen also davon aus, daß die der Turbine zuzuführende Dampft-nenge und die im Kessel erzeugte Dampfmenge gleichzeitig und parallel geregelt werden. Wie das im einzelnen möglich ist, wird noch ausführlicher erläutert werden. Wir gehen von einem bestimmten Beharrungszustand aus, bei dem Kesselleistung und Turbinenbelastung im Gleichgewicht sind, und nehmen jetzt an, daß die Turbinenbelastung mit einem sehr steilen Gradienten ansteige, also ein entsprechend starker Steuerbefehl gleichzeitig auf Turbine und Kessel gegeben wird. An der Turbine wirkt der Steuerbefehl auf das Einlaßventil, am Kessel auf den Kessellastgeber. jetzt läuft aber das Steuerkommando nach den beiden Einheiten auseinander. An der Turbine wirkt es sich praktisch momentan, aus, am Kessel nicht. Feuerung und Speisewasser brauchen eine gewisse Zeit, um sich auf die vergrößerte Dampfleistung einzustellen. Die Turbine holt sich jetzt aus dem Kessel eine vergrößerte Dampfmenge, die aber feuer- und wasserseitig noch nicht ergänzt ist. Das ist möglich, weil ja der Kessel nicht völlig ohne Speicherwirkung ist, ist aber andererseits nur möglich durch Absenkung des Kesseldruckes. Dieser Vorgang würde so lange andauern, bis sich die vom Kessellastgeber auf Brennstoff, Luft und Wass-er gegebenen, Steuerbefehle in, einer ethöhten Dadmpflieferung am Kesselaustritt ausgewirkt haben. Es ist jetzt eine Aufgabe der Erfindung, die zeitliche Differenz in der Auswirkung des Steuerbefehls auf Turbine und Kessel zu verkürzen. Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin, durch ein-en den Kesseldruck überwachenden Zusatzregler je nach dem Druchänderungsgra,dienten einen zusätzlichen, Vorhaltbefehl als Verschwindbefchl auf den Kessellastgeber zu geben.
  • Bei Kesselregelungen ist es bereits bekanntgeworden, Maßnahmen zu versuchen, die eine Verkürzung der Verzögerung des Regelimpulses bewirken sollen. Bei einer solch-en hekannten Regelung wird von einem zusätzlichen voreilenden Impuls Gebrauch gemacht. Dieser Impuls wird aber von der Temperatur hergeleitet, wobei z. B. ein verhältnismäßig dünnwandliges Impulsrohr an einer Stelle in den Rauchgasstrcrm eingebaut wird, in, der die Temperatur oder ihre Veränderungsgeschwindigkeit gemessen werden soll. Von einer Regelung, bei der Regel- oder Führungsgrößen gleichzeitig auf die Turbinensteuerung und den Kessellastgeber gegeben werden-, ist hier aber nicht die Rede. Weiterhin macht die Erfindung der bekannten Anordnung gegenüber von einem den Kesseldruck überwachenden Regler Gebrauch, nicht aber von einer Einrichtung, die auf Teraperaturimpulse an-.spricht.
  • Es ist weiterhin eine Regeleinrichtung bekannt, die gemeinsam von Dampfdruck und Leistung abhängt. Dabei wird unter Verwendung einer Druckregelung eine Anpassung an, die: Leistung dadurch herbeigeführt, daß die, Belastung des die Regelung beeinflussenden Druckreglers durch einen, zusätzlichen Mengen- oder Leistungsregler verstellt wird, so. daß der Solldruck der Druckregelung sich in Abhängigkeit von der Leistung ändert. Bei Anlagen, bei denen die Dampferzeugung in Abhängigkeit vom Druck geregelt wird, sieht die bekannte Regeleinrichtung vor, durch die Belastungsverstellung den mit der Erzeugungsmenge sich ändernden Druckabfall in den Leitungen zwischen Kessel- und Dampfverbraucher auszugleich-en, indem der Solldruck in Abhängigkeit von der Leistung um so viel höher bzw. tiefer gelegt wird, als dem mit der Leistung sich ändernden Druckabfall in den Leitungen vom Kessel bis zu den Maschinen entspricht. Die Regelung erfolgt also in Abhängigkeit der Leistung. Schließlich ist noch -eine Kesselregelung bekanntgeworden, die sich auf Wasser-, Brennstoff-und Luftzufuhr erstreckt. Für den Fall von sehr schnellen Belastungsschwankungen ist dabei zusätzlich noch ein Temperaturregler vorgesehen, mit dem man eine größere Konstanz der Dampftemperatur erhalten möchte. Im Gegensatz hierzu sieht die Erfindung als zusätzliche Einrichtung einen den Kesseldruck überwachenden Regler vor, in welchem je nach dem Druckänderungsgradienten ein zusätzlicher Vorhaltb#efehl als Verschwindbefehl auf den Kessellastgeber gegeben, wird.
  • Wenn als&, ausgehend von einer Last = 100, eine plötzliche Laststeigerung auf 110 eintritt, so wird dem Kessellastgeber ebenfalls eine Last von 110 vorgegeben, diese jedoch. durch den Zusatzregler beispielsweise auf 120 gebracht, aber nur als Verschwindkommando in dein Sinn, daß mit Annäherung der Kesselleistung an den- Lastwert 110 die Einwirkung des Zusatzreglers immer mehr zurückgeht und bei Erreichen der Leistung 110 aufhört. Das Erreichen dieser Leistung wird dadurch festgestellt, daß der Kesseldruck seinen vorgegebenen Wert wieder erreicht hat. Die als vorübergehende Zusatzleistung vom Kessel erzeugte Dampfleistung füllt die zunächst verringerte Kesselspeicherung wieder auf.
  • Mit starkern Lastabfall verläuft der Vorgang umgekehrt in analoger Weise. jetzt gibt der Zusatzregler auf den Kessellastgeber ein Zusatzkornnlando im Sinne einer Verringerung der Kesselleistung unter den Lastwert, und zwar so lange-, bis der in diesem Betriebsfalle angestiegene Kesseldruck wieder auf den Ausgangswert gesunken ist.
  • Bei den beiden eben betrachteten, Betriebsfällen wurde davon ausgegangen, daß die Laständerungen mit sehr steilem Gradienten verlaufen seien. Ist der Gradient flach, so, kann die Kesselregelung der Laständerung nachkommen. In diesem Falle wäre ein Eingriff des Zusatzreglers nicht erforderlich und auch nicht erwünscht. Er muß also ein-en Aufbau erhalten, der seinen Eingriff von der Steilheit des Gradienten, von der Größe der Änderung der Last nach der Zeit abhängig macht; oder, mit anderen Worten, es muß der zeitliche Verlauf der Laständerung berücksichtigt werden. Wie das im einzelnen möglich ist, wird an Hand des Ausführungsbeispieles noch erläutert würden.
  • Es wurde bisher davon ausgegangen, daß sich die Turbinenbelastung geändert habe und als Folge hiervon der Kesseldruck. Derartige Druckänderungen können jedoch. auch von der Kesselseite herrühren, etwa hervorgerufen durch Störungen an einem Brenner oder durch Änderung der Brennstoffsorte. Auch diese, Druckänderungen kann der Zusatzregler ausgleichen, daer ja seine Steuerbefehle unmittelbar vom Kesseldruck ableitet. Er wird also. bei absinkendem Kesseldruck über den K vessellastgeber den Druckaufbau einleiten.
  • Da der Zusatzregler bei fallendem Druck auf erhähte und bei steigendem Druck auf verringerte Kessellcistung hinwirkt, ist er nach dein üblichen Sprachgebrauch als Minus-Regler zu bezeichnen.
  • Es besteht nun gemäß der Erfindung eine weitere Möglichkeit, die Druckschwankungen zu begrenzen. Sie ist für sich allein anwendbar, also nicht unbedingt an den Zusatzregler für den, Kessellastgeber gebunden, ist jedoch im Zusammenhang mit ihm besonders vorteilhaft. In Weiterhildung der Erfindung wird eine zusätzliche Regelung eingeführt, die in Überlagerungen der Kessel- und Turbinenregelung der Turbine vorübergehend vorschreibt, -welche Leistung sie, abweichend von der eigentlichen Lastregelung, abzugeben hat. Im Falle der verringerten Feuerleistung und der damit verbundenen Druckabsenkung läßt es dieser Regler nicht zu, daß jetzt die Turbine mehr Dampf erhält, wodurch der Druck noch weiter a-bsinken würde, sondern der Zusatzregler hält die Einlaßventile auf gleicher Offenstellung oder vermindert noch die Dampfzufuhr zur Turbine. Er gibt ihr weniger I-£istung, als sie eigentlich erzeugen sollte, und schiebt dadurch gewissermaßen die Minderleistung auf die übrigen am Netz hängenden Maschinen. Im anderen Falle, also. bei steigendem Dampfdruck, läßt der Regler nicht zu, daß die Turbinenventile weiter schließen, sondern er veranlaßt sie, offen zu bleiben oder sogax weiter zu öffnen, um aus dem Kessel so viel Dampf abströmen zu lassen, wie zurDruckhaltung erforderlich ist. Die Turbine erzeugt jetzt also über die vorgeschriebene Leistung hinaus eine Zusatzleistung, die an, das Netz abgegeben wird, die also die übrigen am Netz hängenden Maschinen entsprechend entlastet.
  • Da dieser Regler bei steigendem Druck die Turbinenventile öffnet und bei sinkendem Druck schließt, ist er nach dein üblichen Sprachgebrauch ein Plus-Regler.
  • Das Schema einer in dieser Weise aufgebauten Regelung ist in Fig. 1 c dargestellt. Die Turbine ist in üblicher Weise mit einem Drehzahlregler ausgerüstet. Außerdem können Führungsgrößen zur Verstellung der Leistung der Turbine eingeführt werden (Frequenz, Drehzahlv'erstellung usw.). Der in diesem Falle von der Frequenz ausgehende Impuls F wirkt einerseits auf die. Einstellung der Turbinenventilt und andererseits als Impuls L auf den Kessellastgebeir ein. Eine Änderung der Turbiriendrehzahl, ausgehend von einer Laständerung, oder die Einwirkung einer Führungsgröße, etwa über die Drehzahlverstellung, bewirkt eine gleichzeittige entsprechende Änderung dez Kes-selleistung. Der Kesseldruck wird durch einen Regler D überwacht, der, wie eben erläutert, einen Plus-Impuls auf die Turbineneinlaßventile gibt. Steigt also der Kesseldruck an., so öffnen die Turbinenventile weiter und schließen weiter, wenn der Kesseldruck absinkt. Gleichzeitig sorgt aber ein Minus-Impuls dafür, daß durch Beeinflussung des Kessellastgebers die Kesselregelung mit Vorhalt wirksam wird.
  • Zum be-sseren Verständnis der Erfindung sei an Hand der Fig. 2 eine Ausführungsmöglichkeit im Zusammenhang mit einer hydraulischen Turbinenregelung erläutert, und zwar bei gleichzeitiger Anwendung des Plus- und Minus-Reglers. Auf der Turbinenwelle 1 sitzt die Kreiselpumpe2, die das Steuer- und Kraftöl für die Betätigung der Turhinetventile liefert. Weitter sitzt auf der Welle 1 der sogenannte Regelkreisel 3, ebenfalls eine Kreiselpumpe, deren Förderdrücke der Turbinend,rehzah.1 verhältnisgleich sind. Der Förderdruck des Regelkreisels 3 wird nicht unmittelbar auf die Turbinensteuerung gegeben, sondern über einen Druckumfermer, der rezip-roke Drücke erzeugt. Ein steigender Förderdruck des Regelkreisels 3 wird in einen fallenden Steuerdruck umgefromt und umgekehrt. Der Förderdruck des Regelkreisels 3 wird über die Leitung 4 unter eine Balgrnembran 5 gegehen, die sich mit einem Stift 6 gegen den Hebel 7 abstützt. Dieser ist bei 8 am Gehäuse angelenkt und trägt am freien: Ende eine Steuerhülse 9 mit Steuerschlitzen. Innerhalb der Hülse 9 ist gleitbax ein Steuerkolben 10, ebenfalls mit Steuerschlitzen, der die Verlängerung eines durch eine Zug-feder 12 belasteten Kolbens 11 bildet. Das Kolbeninnere steht über die Leitung 13 einerseits über die Blende 15 mit der Förderleitung 14 der Kreiselpumpe 2, andererseits mit der Leitung 16 in Verbindung, die unterhalb des federbelasteten Vorsteuerkolbens 17 für den Servomotorkolben 18 mündet.
  • Wenn, ausgehend von einem bestimmten Beharrungszustand, durch Laständerung od. dgl., die Turbinendrehzahl ansteigt, so steigt damit auch der Fbrderdruck des Regelkreisels 3 an, wirkt von unten auf die Membran 5, drÜckt diese zusammen und hebt über Stift 6 und Hebel 7 die Steuerhülse 9 an, so daß sich die Überdeckung der Steuerschlitze in der Hülse 9 und im Kolben 10 vergrößert. Es wird also ein vergrÖßerter Abfluß für das in das Innere des Kolbens 11 einstrÖrnende Öl freigegeben. Das hat eine Druckabsenkung zur Folge, die sich über die Leitungen 13 und 16 zu dem Raum unter dein Hilfssteuerkolben 17 fortpflanzt, so daß die Belastungsfeder 19 den Hilfssteuerkolhen 17 abwärts schiebt. jetzt kann Drucköl aus der Leitung 20 unter den Kolben 18 treten und diesen anheben, wodurch das Einlaßventil 21 der Turb ' ine weiter geschlossen wird. Damit ist der Regel-Vorgang der Turbine beendet. Lastanstieg führt entsprechend zu einer Druckerhöhung in der Leitung 13, 16 und zu einem weiteren, Öffnen des Ventils 21. - Die Leitung 16 führt aber nicht nur zur Turbinensteuerung, sondern ist bei 22 gegabelt, und führt mit einer Verbindung 23 zum Lastgeber 24 des Kessels.
  • Die jetzt zu besprechenden Regelglieder sind nur schematisch angedeutet, da ihr innerer Aufbau für die Erfindwig unwesentlich ist. Voraussetzungskemäß soll der über die Leitung 16 auf den Kessellastgeber 24 zu übertragende Steuer- oder Regelbefehl durch einen Minus-Regler mit Vorhalt verstärkt werden, und zwar in Übereinstimmung mit dem Gradienten der Las - tänderung. Zur Einstellung des Kessellastgebers 24 möge ein statischer Regler 40 dienen, der durch einen öldruck-Ferngeber 39 in Abhängigkeit vom Druck in der Leitung 16 beeinflußt wird und eine Sollwertverstellung 43 besitzt. jedem Druck in der Leitung 16 entspricht bei vorgegebener Sollwerteinstellung eine bestimmte Stellung des Reglers 40 und dieser Stellung eine bestimmte Stellung des Kessellastgebers 24. Mit dem Regler 40, und zwar mit dessen Sollwerteinstellung 43, ist jetzt der Minus-Regler 42 gekoppelt. Dieser wird seinerseits duT-ch einen Dampfdruck-Ferngeber 41 beeinflußt, der den Frischdampfdruck in der Leitung 28 überwacht. Der Regler 42 ist ein Isodromregler.
  • Es sei von einer steil ansteigenden Turbinenb,elastung ausgegangen, die ein entsprechendes Öffnen des Einlaßventils 21 der Turbine und. eine entsprechende Verstellung des Kessellastgebers 24 zur Folge hat. Die Auswirkung des Steuerbefehls des Lastgebers 24 ist g-egenüber der Öffnungsbewegung des Ventils 21 zeitlich verzögert mit dem Ergebnis, daß der Frischdampfdruck in der Leitung 28 absinkt. Diese Abs-enkung wirkt auf den Dampfdruck-Ferrir geber41 und über diesen auf den Minus-Regler42, der nun seinerseits den Sollwert des Reglers 40 so verstellt, daß dieser Regler den Kessellastgeber 24 auf eine höhere Kesselleistung einstellt, als dem Lastzustand deT Turbine entsprechen würde. jetzt beginnt der Kesseldruck wieder anzusteigen. Dem Anstieg folgt der Druckgeber 41 und mit ihm der Minus-Regler 42, und zwar in der Weise, daß die Vorwärtseinstellung des Sollwertgebers 43 nach und nach so weit zurückgeführt wird, bis schließlich der Dampfdruck den Ausgangswert erreicht hat.
  • Es war bereits darauf hingewiesen" daß der Zusatzregler den Gradienten der Laständerung berÜcksichtigen soll. Das tut die eben beschriebene Regeleinrichtung. Denn wenn der Gradient flachist, so folgt der Kessel der Laständerung mit hinreichender Übereinstimmung nach, d. h. die Änderungen des Frischdampfdruckes; in der Leitung 28 sind so gering, und verlaufen so langsani, daß der- Regler 42 gar nicht zu einer nennenswerten Verstellung des SollwertgebeTs 43 am Regler 40 kommt. Die beschriebene Regelung erfaßt also nicht nur die absolute Größe der Laständerung, sondern auch ihren Verlauf über der Zeit.
  • Es sei jetzt die zweite Regelung beschrieben, deren Anwendung, wie gesagt, nicht unbedingt a-uf die Verbindung mit dem Minus-Regler beschränkt ist.
  • Der Plus-Regler, der der Turbine ihre Lastaufnahme vorschreibt, ist mit 25 bezeichnet.
  • Es ist angenommen, daß er als Strahlrohrregler ausgebildet sei, dessen Stmhlrohr 26 unter der Einwirkung einer Balginembran 27 steht, auf die über die Leitung 28 der Frischdampfdruck einwirkt. Die Rückführung wird durch einen Hebel 29 und die Rückführfeder 30 gebildet. Die beiden Steuerleitungen 31 und 32 des Strahlrohrreglers münden oberhalb und unterhalb. eines Verstellkolbens 33, dessen Stange, 34 an einem bei 36 gelagerten Hebel 35 angelenkt ist. An diesem Hebel 35 ist über die Stan'ge 37 auch der Aufhängungspunkt der Zugfeder 12 befestigt.
  • Der Regler 25 wirkt folgendermaßen: Es sei angenommen, der Frischdampfdruck steige über den Sollwert an. Dann wird das Kräftegleichgewicht zwischen der Membran 27 und der Gegenfeder 30 gestört und das Strahlrohr ausgeschwenkt, so daß es gegenüber der der Leitung 32 zugeordneten Steueröffnung steht. Es tritt Druck-öl unter den -#I'erstellkolben 33 und liebt diesen unter gleichzeitiger Spannung der Zugfeder 12 an. Die Überdeckung der Steuerschlitze 9, 10 wird verkleinert, der ölabfluß verringert und hierdurch eine Drucksteigerung in der Leitung 13 hervorgerufen. Diese Drucksteigerung bewirkt aber, daß der Steuerkolben 17 geg-,ii seine Belastungsfeder 19 angehoben wird, so daß jetzt Öl über den Kolben 18 tritt, der sich abwärts bewegt und hierbei das Turbinenventil 21 weiter öffnet. Der gestiegene Kesseldruck drückt also der Turbine eine vergrößerte Last auf, die über die durch den Regler oder das Steuerorgan eingestellte Last hinausgeht. Infolge der Kupplung des Hebels 29 mit dem Hebel 35 über den Seilzug 38 wird gleichzeitig die Spannung der Feder 30 vergrößert und das Strahlrühr 26 wieder in seine -Mittellage zurückgeführt.
  • Bei sinkendem Dampfdruck wird das Strahlrohr 26 nach links ausgelenkt und damit über den Kolben 33 ein Schließhefehl auf das Ventil 21 gegeben, also, die Dampf7uführung zur Turbine eingeschränkt, um einem weiteren Absinken des Kesseldruckes vorzubeugen.
  • Züi der Ausbildung der Regeleinrichtung sei noch folgendes bemerkt.
  • Die Balginernbran 5 ist durch eine Feder 43 gegenbelastet, die jedoch keine feste, sondern eine einstellbare Vorspannung hat. Zu di - esein Zweck ist eine Stellvorrichtung 44 vorgesehen, die entweder von Hand oder durch einen Moto.r45 einstellbar ist. Man hat es auf diese Weist in der Hand, über die, Spannung der Feder 43 eine Führungsgröße wie Drehzahl, Last, Frequenz, Fahrplan einzuführen. Da nun diese Führungsgrößen in ihrer Angriffsmöglichkeit nicht direkt durch den Druckregler 25 beeinflußt werden darf, wirkt der von diesem Regler eingestellte Druck nicht auf die, Membran 5, sondern über den Verstellkolben 33 auf die Zugfeder 12, deren Aufhängungspunkt bei der üblichen Bauart ein Festpunkt wäre. Verfolgt man den eben beschriebenen Regelvorgang, so sieht man, daß der vom Plus-Regler kommende Druckimpuls in eine- Änderung der VGrspannung der Feder 12 umgewandelt wird und mit Rückgang des Frischdampfdruckes auf den Sollwert der Kolben 33 in seinen Ausgangstnittel-,vert über die Rückführung 38 zurückgeführt wird und daher auch die Spannung der Zugfeder 12 wieder auf den Ausga,ngswert gebracht wird, ohne daß die vorgegebene Regel- oder Führungsgröße liierbei, abgesehen von einer vorübergehenden Änderung, beeinflußt wird.

Claims (2)

  1. PATEN TANSPR C CII E 1. E inrichtung zur Regelung einer Blockanlage mit einer Turbine und cinem Kessel geringer Speicherfähigkeit, insbesondere einem Zwangdurchlaufkessel, bei der Regel- oder Führungsgrößen gleichzeitig auf die Turbinensteuerung und den Kessellastgeber gegeben werden, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen, den Kesseldruck überwachenden Regler (Minus-Regler 42), in dem je nach dem Druckänderungsgradienten ein zusätzlicher Vorhaltbefehl als Verschwindbefehl auf den Kessellastgeber (24) gegeben wird.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Minus-Regler ein Isodromregler ist, der - z. D. ül>,-r einen elektrischen Stellmotor - auf die Sollwertverstellung (43) eines primär gesteuerten statischen Verstellreglers (40) für den Kessellastgeber (24) einwirkt. 3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen 7usätzlichen, abhängig vom Frischdampfdruck arbeitenden statischen Regler (Plus-Regler 25), der in Überlagerung der vorgegebenen Lastgröße. bei Abweichungen des Dampfdruckes vom Sollwert die Dampfzufuhr im Sinne einer Druckhaltung so lange steuert, bis über den Kessellastgeber der Drucksollwert wieder herg#-stellt ist. 4. Einrichtung nach Anspruch 3. für eine Turbine mit hydraulischer Regelung, bei der mit der Drehzahl wechselnde Öld#rücke auf einen Federkörper gegeben werden, dessen Wirkkraft durch Führungsgrößen (Drebzahlverstellung, Last, Frequenz, Fahrplan old. dgl.) einstellbar ist, und der auf einen Druckwandler arbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß der Plus-Regler ebenfalls als hvdraulischer Regler ausgebildet ist und seine #teuerbefehle nicht auf den Federkörper (5) des Reglers, sondern auf den Druckwandler (Spannung der Feder 12) gibt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 612 310, 686 159; S. G. Gerassirnow, E. G. Dudnikow und S.F. Tschistjakow, Automatische Regelung vort Kesselanlagen, 1952, S. 321 bis 323.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE612310C (de) * 1931-08-15 1935-04-17 Christian Christians Einrichtung zur selbsttaetigen Regelung von Dampfanlagen in gemeinsamer Abhaengigkeit vom Dampfdruck und Leistung
DE686159C (de) * 1935-06-19 1940-01-04 Siemens & Halske Akt Ges Einrichtung zur selbsttaetigen elektrischen Regelufkesseln, die nur eine geringe Speicherfaehigkeit haben

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