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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG 1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine Polypropylenfaser
und insbesondere eine Polypropylenfaser, welche brauchbar ist als
ein Material für
nichtgewebte Textilien, wodurch es ermöglicht wird, daß die nichtgewebten
Textilien glatt und ausgezeichnet hinsichtlich der Festigkeit sind,
und wodurch Bearbeitbarkeit und physikalische Eigenschaften für die nichtgewebten
Textilien während
nachfolgenden Prozessen vorgesehen werden. Die vorliegende Erfindung
betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung solcher Fasern.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Um
Stapelfasern aus Polyolefinpolymeren herzustellen, müssen sie
eine Reihe von Verfahren unterzogen werden: die Polyolefinpolymeren
werden allgemein mit einer geringen Menge an Additiven vermischt und
die resultierenden Mischungen in gewöhnlichen kommerziellen Verfahren
schmelzextrudiert, um Fasern zu erhalten, welche gekräuselt und
zu vorbestimmten Längen
geschnitten werden.
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Bei
der Anwendung zur Herstellung nichtgewebter Textilien weden Polyolefinstapelfasern
typischerweise in einer Kardiermaschine verarbeitet, um nichtgewebte
Bahnen bzw. Faservliese zu erhalten, welche dann thermisch gebunden
werden.
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Für das thermische
Binden verwendet man üblicherweise
ein Paar Kalanderwalzen, Ultraschalleinwirkung oder Heißluft.
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Insbesondere
im Falle von Polypropylenfilamenten oder -stapeln werden diese nach Öffnungs-
und Kardierverfahren angeordnet und verbrückt, um Gewebe bzw. Bahnen
zu erzielen. Diese Bahnen werden mit Hilfe einer Kalanderwalze mit
Mustern vom Rauten- oder Delta-Typ thermisch gebunden, um nichtgewebte Textilien
zu erzeugen, welche industriell auf zahlreichen Gebieten nützlich sind.
Alternativ kann anstelle von Kalanderwalzen Heißluft eingesetzt werden. In
diesem Fall werden Bahnen, nachdem sie einem Kardierver fahren unterzogen
worden sind, gebunden, um nichtgewebte Textilien mittels Heißluft, welche
in einer porösen Trommel
zirkuliert wird, zu erzeugen.
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Nichtgewebte
Polypropylentextilien finden zahlreiche Anwendungen bei Wegwerfwindeln,
Windeln für Patienten,
welche an Urininkontinenz leiden, Hygienebinden, Masken und industriellen
medizinischen Tüchern.
Obwohl sie nicht eine so hohe Festigkeit erfordern wie bei gewebten
Textilien, müssen
die für
diese Zwecke eingesetzten nichtgewebten Textilien weich sein und
den Anforderungen an die Sicherheit gegenüber der Haut genügen, da
sie in direktem Kontakt mit der Haut kommen.
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Die
Festigkeit nichtgewebter Textilien variiert in Abhängigkeit
deren Herstellungsverfahren sowie den physikalischen Eigenschaften
von Fasermaterialien.
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Mit
dem Ziel, die Produktivität
zu verbessern, versuchen Hersteller von nichtgewebten Textilien
im allgemeinen eine hohe Herstellungsgeschwindigkeit zu erzielen.
Die hohe Herstellungsgeschwindigkeit erfordert jedoch exzellentere
physikalische Eigenschaften der Fasern für die nichtgewebten Textilien.
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Aus
J. Appl. Polym. Sci. (1995), 57(9), 1075–84 ist es bekannt, dass bei
isotaktischen Polypropylenhomopolymeren durch Einstellen bestimmter
Parameter zwei endotherme Peaks im Differentialabtastkalorimeter
im Temperaturbereich zwischen 155 und 170°C erzielt werden können.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Unter
Erzielung der vorliegenden Erfindung führte die intensive und gründliche
Forschung an für
nichtgewebte Textilien geeigneten Polypropylengarnen oder -stapeln,
welche von den hier genannten Erfindern mit dem Ziel, die oben beim
Stand der Technik auftretenden Probleme zu überwinden, durchgeführt wurde,
zu der Erkenntnis, daß isotaktische
Polypropylenhomopolymere, welche bei Messung durch ein Differentialabtastkaloriemeter
(DSC) zwei endotherme Peaks aufweisen, die Herstellung neuer Fasern
erlauben, über
welche im Fachgebiet noch nicht berichtet worden ist, und eine ausgezeichnete
Festigkeit und Weichheit der aus den Fasern hergestellten, nichtgewebten
Textilien garantieren. Weiterhin hat sich gezeigt, daß die Fasern
einer solchen Struktur erhalten werden durch Regulieren der Schmelzindizes
und Polydispersitätsindizes
bei jedem Verfahrensschritt während
des gesamten Verfahrens.
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Es
ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, Polypropylenfasern
für nichtgewebte
Textilien vorzusehen, welche bei Hochgeschwindigkeits-Kardiermaschinen
eingesetzt werden können
und welche eine ausgezeichnete Festigkeit und Weichheit der nichtgewebten
Textilien nach dem thermischen Binden garantieren.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung
solcher Polypropylenfasern vorzusehen.
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Schließlich ist
es ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung, aus solchen Polypropylenfasern
hergestellte, nichtgewebte Textilien vorzusehen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Polypropylenfaser vorgesehen, welche
erhalten wird aus einem isotaktischen Polypropylenhomopolymeren
mit einem Isotaxie-Index von 90 bis 99% durch Schmelzspinnen oder
durch Recken nach dem Schmelzspinnen, und welche zwei endotherme Peaks
zwischen 155 und 170°C
im Differentialabtastkalorimeter (DSC) zeigt, wobei die Faser einen
Schmelzindex (MIc) von 16,5–80,0 und
einen Polydispersitätsindex
(PIc) von 2,1–5,7 aufweist.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von
Polypropylenfasern vorgesehen, umfassend die Schritte:
- (a) Schmelzen eines isotaktischen Polypropylenhomopolymeren
mit einem Isotaxie-Index von 90–99%,
einem Schmelzindex (MIa) von 10,0–40,0, vorzugsweise
10,0–25,0,
und einem Polydispersitätsindex
(PIa) von 2,5–6,0, vorzugsweise 2,8–5,0, weiter
vorzugsweise 3,5–4,3,
um ein geschmolzenes Polymer mit einem Schmelzindex (MIb),
wobei das Verhältnis
von MIb/MIa im Bereich
von 1,01 bis 1,50 liegt, und einem Polydispersitätsindex (PIb),
welcher um 10% oder weniger geringer ist als der PIa,
zu ergeben;
- (b) Spinnen des geschmolzenen Polymeren, um Fasern mit einem
Schmelzindex (MIc) von 16,5–80,0 und einem
Polydispersitätsindex
(PIc), welcher um 20% oder weniger geringer
ist als der PIa, wobei das Verhältnis von
MIc/MIa im Bereich
von 1,65 bis 7,50 liegt, zu erzeugen; und
- (c) wahlweise Recken der Fasern.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
obigen sowie weitere Ziele, Merkmale und andere Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden noch verständlicher
aus der folgenden detaillierten Beschreibung im Zusammenhang mit
den beiliegenden Zeichnungen, worin zeigen:
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1 eine
endotherme DSC-Kurve, bei welcher in einer Polypropylenhomopolymerfaser
gemäß der vorliegenden
Erfindung offensichtlich zwei endotherme Peaks erscheinen, wie durch
DSC gemessen;
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2 eine
endotherme DSC-Kurve, bei welcher offensichtlich zwei endotherme
Peaks erscheinen, wobei der sekundäre Peak in Form eine Schulter
des primären
Peaks vorliegt; und
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3 eine
endotherme DSC-Kurve, bei der bei einer herkömmlichen Polypropylenhomopolymerfaser nur
ein endothermer DSC-Peak erscheint.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Polypropylenfasern, welche hergestellt
werden aus Polypropylenhomopolymeren mit einem Isotaxie-Index von
90 bis 99% durch Schmelzspinnen oder durch Schmelzspinnen und Recken,
und welche zwei endotherme Peaks im Bereich von 155 bis 170°C im Differentialabtastkalorimeter
(DSC) aufweisen. Vorzugsweise zeigen die Polypropylenfasern gemäß der vorliegenden
Erfindung einen primären
endothermen Peak bei 160±3°C und einen
sekundären
endothermen Peak bei 165±3°C.
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Wenn
nichtgewebte Textilien aus den Polypropylenfasern gemäß der vorliegenden
Erfindung durch thermisches Binden hergestellt werden, ermöglichen
die oben erwähnten
physikalischen Eigenschaften, daß die nichtgewebten Textilien
glatt sind und mit auszeichneter Festigkeit versehen sind. Es wird
geglaubt, daß dieser
Vorteil aus der Tatsache resultiert, daß, während die durch die Wärme oder
die Wärme
und den Druck zwischen Walzen thermisch geschmolzenen Fasern erneut
verfestigt werden, eine rasche Rekristallisation in den Bereichen
auftritt, welche hohe Schmelzpunkte aufweisen.
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Als
Materialien zur Herstellung der erfindungsgemäßen Fasern eignen sich Polypropylenhomopolymere
mit einem Isotaxie-Index von 90 bis 99%.
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Die
erfindungsgemäßen Polypropylenfasern
besitzen einen Schmelzindex (MIc) von 16,5–80,0, welcher
vorzugsweise 1,65–7,5
mal so hoch ist wie derjenige (MIa) des
isotaktischen Polypropylenmaterials.
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Die
erfindungsgemäßen Polypropylenfasern
weisen einen Polydispersitätsindex
(PIc) im Bereich von 2,1 bis 5,7 und vorzugsweise
3,5 bis 4,3 auf, mit einem Wert, welcher um 20% geringer ist als
der PIa des isotaktischen Polypropylenmaterials.
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Die
erfindungsgemäßen Polypropylenfasern
besitzen vorzugsweise eine Feinheit im Bereich von 1,0 bis 80,0
Denier.
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Das
bei der vorliegenden Erfindung verwendete isotaktische Polypropylen
besitzt vorzugsweise einen Schmelzindex (MIa)
von 10 bis 40 und einen Polydispersitätsindex (PIa)
von 2,5 bis 6,0.
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Wenn
das Polypropylen in einem Extruder geschmolzen wird, wird vorzugsweise
ein Stabilisator oder ein Antioxidationsmittel in einer Menge von
0,03 bis 2,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,03 bis 0,7 Gew.-%, und weiter vorzugsweise
0,03 bis 0,4 Gew.-%, eingebracht.
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Zusätzlich zu
Stabilisatoren oder Antioxidationsmitteln können im Fachgebiet übliche Additive,
wie ein Desoxidationsmittel, ein Färbemittel, Metallcarboxylate
etc. zur Herstellung der erfindungsgemäßen Fasern verwendet werden.
Das für
die vorliegende Erfindung verfügbare
Metallcarboxylat wird aus der Nickelsalze von 2-Ethylhexansäure, Caprylsäure, Decansäure und
Dodecansäure,
Fe-, Co-, Ca- und Ba-Salze von 2-Ethylhexansäure und Kombinationen hiervon
umfassenden Gruppe ausgewählt.
Bezüglich
des Desoxidationsmittels oder des Färbemittels kann Calciumstearat,
das gewöhnlicherweise
zur Herstellung von Polypropylenhomopolymeren in petrochemischen
Anlagen verwendet wird, ausgewählt
werden. Eine Vielzahl von für
die vorliegende Erfindung verfügbaren
Additiven ist im Europäischen
Patent Nr. 279 511 erwähnt.
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Das
bei der vorliegenden Erfindung geeignete, isotaktische Polypropylen
besitzt vorzugsweise, wie oben erwähnt, einen Schmelzindex (MIa) von 10 bis 40. Wenn beispielsweise der
MIa geringer als 10 ist, tritt beim Spinnen
eine Zunahme des Spinndüsendrucks
auf, was in einer Verringerung der Produkti vität resultiert. Für das Schmelzspinnen
eines solchen Polypropylens ist viel Wärme erforderlich, was in einer
Zunahme des Energieverbrauchs resultiert. Zusätzlich zeigen bei solch starker
Hitze erhaltene Fasern eine erhöhte
Tenazität,
so daß sie
für Anwendungen
von nichtgewebten Textilien, bei denen Glätte erforderlich ist, nicht
geeignet sind. Wenn andererseits das isotaktische Polypropylen einen
MIa von mehr als 40 aufweist, sind die resultierenden
Fasern mit Hinblick auf die Festigkeit nicht für ungewebte Textilien geeignet.
Weiterhin tritt häufig
eine unvollständige
Abschreckung nach dem Spinnen auf, was zu einer Verschmelzung zwischen
benachbarten Fasern führt.
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Es
sollte beachtet werden, daß die
erfindungsgemäßen Fasern
diejenigen beinhalten, welche durch Schmelz-, Spinn-, Verfestigungs-
und Aufnahmeverfahren erhalten werden sowie solche, welche erhalten
werden durch ein Reckverfahren nach Schmelz- und Spinnverfahren
und notwendigerweise den Verfahren des Kräuselns, thermischen Fixierens
und Schneidens zu Stapeln unterzogen worden sind. Die Fasern, welche
ein Schmelzspinnen erfahren, sind nahezu identisch im Hinblick auf
MI, PI und endothermen DSC-Peak zu denjenigen, welche weiterhin
einem Recken unterworfen werden.
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Bei
einer Ausführungsform
der Herstellung von Polypropylenfilamenten oder -stapeln gemäß der vorliegenden
Erfindung wird das Polymermaterial in einem Extruder geschmolzen,
um ein geschmolzenes Polymer zu ergeben mit einem Schmelzindex (MIb), bei einem Verhältnis von MIb/MIa von 1,01 bis 1,50, und einem Polydispersitätsindex
(PIb), welcher um 10%, und vorzugsweise
um 5% geringer ist als PIa. Ein bevorzugter
PIb liegt im Bereich von 2,4 bis 5,0.
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Wenn
beispielsweise MIb das 1,5fache von MIa überschreitet,
wird die Molekülkette
des Polypropylens so gespalten, daß dessen inherente Festigkeit
nicht beibehalten werden kann. Zusätzlich führt eine solche Spaltung zu
einer unzureichenden Viskosität
für die
Orientierung der Molekülketten
an der Düse,
und es kann ein für
das Spinnen geeigneter Druck nicht aufrechterhalten werden. Weiterhin
sind die erhaltenen Fasern hinsichtlich der Festigkeit unzureichend,
so daß die
aus den Fasern hergestellten, nichtgewebten Textilien sich bei Berührung rauh
anfühlen.
Als Ergebnis wird eine schlechte Produktivität erzielt. Eine MI-Änderung
so groß wie
oder größer als
1% tritt na türlicherweise
im Polypropylen bei der Extrusion auf. Wenn sich der MIb um
weniger als das 1,01fache von MIa ändert, ergeben
sich ernsthafte Schwierigkeiten beim Herstellungsverfahren der Fasern.
Insbesondere scheint eine hohe Viskosität an der Düse den Druck der Düse zu erhöhen, wodurch das
Spinnverfahren sehr instabil wird. Demzufolge verringert sich die
Produktionsausbeute mit einer ernsthaften Herabsetzung der Faserqualität.
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Durch
Regulieren der Abschreckbedingungen nach dem Spinnen wird es dem
Polymer, das beim Extrudierverfahren einer MI-Änderung unterlegen ist, ermöglicht,
eine zweite MI-Änderung
einzugehen. Die MI-Änderung
beim Abschreckungsschritt wird bestimmt in Abhängigkeit der Temperatur des
verzögerten
abgeschreckten Bereichs, der Atmosphäre, der Temperatur, Geschwindigkeit
und Menge der Abschreckluft. Das US-Patent Nr. 4,193,961 beschreibt
die Verwendung einer Verzögerungsabschreckung
und Abschreckluft, welche ebenso in anderen Dokumenten entnommen
werden kann, beispielsweise M. Ahmed "Polypropylene Fibers-Science and Technology" gesponsert durch
Society of Plastics Engineers, Inc.
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Gemäß der erfindungsgemäßen Herstellung
werden die Fasern, welche den Abschreckschritt erfahren, vorzugsweise
so reguliert, daß sie
einen Schmelzindex (MIc), welcher 1,65–7,50fach
größer ist
als der Schmelzindex (MIa) des Polymermaterials,
und einen Polydispersitätsindex
(PIc), welcher um 20% oder weniger geringer
ist als (PIa) des Polymermaterials (das
heißt,
welcher 0,80 × PIa oder größer ist),
aufweisen. Die Fasern besitzen vorzugsweise einen PIc im
Bereich von 2,1 bis 5,7, weiter vorzugsweise 2,3 bis 4,5 und am meisten
bevorzugt 3,0 bis 4,0.
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Wenn
der MIc oberhalb des obigen Bereichs liegt,
wird die Festigkeit der Graugarne verschlechtert. Die Herstellung
nichtgewebter Textilien aus den Graugarnen leidet an einer schlechten
Bearbeitbarkeit, da die ungewebten Textilien dazu neigen, mit Karde-Umhüllung verunreinigt
zu sein und auf der Kalanderwalze teilweise zu schmelzen. Genauer
gesagt, wenn der MIc von der oberen Grenze
abweicht, besitzt das Garn ein zu stark verringertes Molekulargewicht
und der Abschreckeffekt nach dem Spinnen von der Düse ist verringert, wodurch
ein Schmelzen zwischen Garnen erzeugt wird. Wenn die Garne zur Herstellung
nichtgewebter Textilien verwendet werden, nachdem sie trotz der
obigen Bedingungen gezwungenermaßen hergestellt worden sind, wird
eine große
Menge Pulver aus den schlechten Garnen bei einem Öffnungs-
und Kardierverfahren erzeugt, was einen negativen Einfluß auf das
Herstellungsverfahren ausübt.
Zusätzlich
werden wärmeanfällige Bereiche
der schlechten Garne beim Kalandern unter Verschmutzung der Oberfläche der
Kalanderwalze ausgeschmolzen, was eine Rolle spielt beim letztendlichen
thermischen Binden der nichtgewebten Textilien.
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Wenn
andererseits der MIc unterhalb der unteren
Grenze liegt, ist die Festigkeit des Graugarns verbessert, jedoch
ist es schwierig mit solchen Graugarnen den thermischen Bindungsindex
(nachfolgend als "TBI" bezeichnet) auf
ein erwünschtes
Ausmaß zu
verbessern. Das heißt,
die erhaltenen nichtgewebten Textilien zeigen einen geringen TBI
und fühlen
sich bei der Berührung
rauh an. Obwohl die Festigkeit oder der TBI der nichtgewebten Textilien
verbessert werden kann durch Erhöhen
der Temperatur der Kalanderwalze oder des thermischen Bindungsbereichs
verbleiben die nichtgewebten Textilien immer noch rauh.
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Nach
Herstellung der nichtgewebten Textilien variieren deren Orientierung
in Maschinenrichtung und Festigkeiten in Querrichtung in Abhängigkeit
der Arten und Anordnungen der Kardiermaschinen. Es können Unterschiede
in den Festigkeiten der Maschinenrichtung und der Querrichtung der
nichtgewebten Textilien gefunden werden, welche durch Kardiermaschinen
geführt
worden sind, wenn diese Maschinen von unterschiedlichen Herstellern
hergestellt worden sind. Selbst bei Kardiermaschinen, die von den
gleichen Herstellern hergestellt worden sind, zeigen die nichtgewebten
Textilien unterschiedliche physikalische Eigenschaften in Abhängigkeit
der Form und des Materials der Kardierumhüllung und des Vorhandenseins
von Randomwalzen. Zusätzlich
sind die nichtgewebten Textilien unterschiedlich im Grundgewicht,
in Abhängigkeit
der Anforderungen für
die Nachbehandlung. Die gemessenen Festigkeitswerte der nichtgewebten
Textilien repräsentieren einfache
Tenazität
und deren Einheiten sind charakteristischerweise verschieden von
einer Firma zur anderen. Da daher der Fall auftreten kann, daß eine Überlegenheit
zwischen diesen nicht unterschieden werden kann, ist die einfache
Tenazität
ungeeignet, um zu bestimmen, ob die physikalischen Eigenschaften
der nichtgewebten Textilien verbessert sind. Es können jedoch
die Struktur und inherenten physikalischen Eigenschaften des Garns
oder Stapels verglichen werden hinsichtlich des Einflusses auf die
nichtgewebten Textilien unter Be zugnahme auf die Bindungsindizes
der hergestellten nichtgewebten Textilien, obwohl ein Unterschied
vorliegen kann hinsichtlich den Arten oder den Anordnungen der Kardiermaschinen.
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Beim
genauen Bestimmen des Einflusses der physikalischen Eigenschaften
von Garnen oder Stapeln auf deren nichtgewebte Textilien wird daher
das Konzept des TBI als sehr geeignet anerkannt. Einzelheiten des
TBI sind in einem Polypropylenfasern und -Textilien betreffenden
Artikel beschrieben, welcher bei der Fourth International Conference,
abgehalten von The Plastics and Rubber Institute, vorgestellt wurde.
Tatsächlich
wird der TBI bei der vorliegenden Erfindung als der wertvollste
Parameter eingeführt,
um in vergleichender Weise den Einfluß der physikalischen Eigenschaften
von Garnen oder Stapeln auf die nichtgewebten Textilien zu bestimmen.
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Aus
den erfindungsgemäßen Fasern
können
nichtgewebte Textilien mit einem TBI von 2,0 oder höher bei
guter Weichheit hergestellt werden.
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Bei
den folgenden Beispielen wurden die erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Fasern und nichtgewebten Textilien hinsichtlich der physikalischen
Eigenschaften analysiert.
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Endotherme
DSC-Peaks: Faserproben wurden ausreichend gewaschen, um Schmiermittel
zu entfernen. Nach dem Trocknen über
30 Minuten an der Luft wurden die Proben während 1 Stunde in einem Exsikkator
vakuumgetrocknet und in einer Länge
von 2–4
mm geschnitten. Die geschnittenen Proben von 5 mg wurden auf eine
Meßpfanne
gegeben, welche dann einer Thermoanalyse unterzogen wurde unter
Verwendung des Thermal Analysis System der Perkin Elmer 7-Reihe,
wobei die Temperatur mit einer Geschwindigkeit von 5°C/min von
30°C auf
190°C erhöht wurde,
um so endotherme Kurven zu erhalten. Die weiteren Bedingungen dieser
Messung stimmten mit der ASTM 3418-82 Methode überein. Herkömmliche
Polypropylenhomopolymerfasern zeigten einzelne endotherme Peaks,
während
die erfindungsgemäßen Fasern
endotherme Doppelpeaks besaßen,
wie in den beiliegenden Zeichnungen gezeigt. 1 zeigt
zwei offensichtlich endotherme DSC-Peaks der erfindungsgemäßen Faser,
und 2 zeigt, daß ein
sekundärer
endothermer DSC-Peak in Schulterform eines primären endothermen DSC-Peaks auftritt. 3 ist
eine endotherme Kurve, welche zeigt, daß bei einer herkömmlichen
Faser nur ein endothermer DSC-Peak erscheint.
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Denier
von Garn und Stapel: Gemessen unter Verwendung von Vibroskop, hergestellt
von Lenzing.
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Stärke und
Dehnung von Garn und Stapel: Gemessen unter Verwendung von Vibrodyn,
hergestellt von Lenzing, gemäß ASTM D
638.
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Schmelzindex
(MI): Gemessen unter Verwendung des Modells MP 993 von Tinius Olsen,
gemäß ASTM D
1238. Für
die Messung des MI wurden die Faserproben mit reichlich Wasser gewaschen,
zentrifugiert, bei 105°C
während
15 Minuten in einem Ofen getrocknet und zu 1 cm geschnitten.
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Polydispersitätsindex
(PI): Unter Verwendung von Modell RMS-800 (Scheibe; parallele Platte)
von Rheometrics, U.S.A., wurde G
c bei 200°C bei einer
Scherrate von 0,1–100
unter den Bedingungen einer Spannung von 10% gemessen und in die
folgende Gleichung eingesetzt
worin G
c der
Modul eines Punktes ist, bei dem der Speichermodul (G') und der Verlustmodul
(G'') sich bei zwei bis
sechs Frequenzen in einem Frequenzbereich von 5–250 Hz kreuzen. Wenn keine
Kreuzungspunkte auftraten, wurde G
c durch
Extrapolation bestimmt.
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Isotaxie-Index
(I.I.): Eine Polypropylenhomopolymerprobe wurde in eine Länge von
5 mm geschnitten, mit Wasser gewaschen und bei 105°C während 1
Stunde im Ofen getrocknet. Nachdem etwa 5 g genommen und dann genau
gewogen wurden, wurde ein Teil der getrockneten Probe etwa 5 Stunden
in Heptan für
die Extraktion gekocht. Nach Vervollständigung der Extraktion wurde
die Probe ausreichend mit Wasser gewaschen, bei 105°C während 1
Stunde in einem Ofen getrocknet und danach gewogen. Die vor und
nach der Extraktion gemessenen Gewichte wurden in die folgende Gleichung
eingesetzt, um den Isotaxie-Index zu erhalten.
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Thermischer
Bindungsindex (TBI) der nichtgewebten Textilie: Berechnet gemäß der folgenden
mathematischen Gleichung:
worin MD die Festigkeit in
Maschinenrichtung (kg/50 mm), CD die Festigkeit in Querrichtung
(kg/50 mm) und das Grundgewicht das Gewicht pro Fläche einer
ungewebten Textilie sind.
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Festigkeit
der nichtgewebten Textilie: Proben mit der Abmessung von 50 mm Breite
und 140 mm Länge
wurden unter Verwendung eines Instron bei einer Zuggeschwindigkeit
von 100 mm/min gemessen.
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Weichheit:
Das Gefühl
bei Berührung
wurde wie folgt bewertet: 1 sehr rauh; 2 rauh; 3 mittelmäßig; 4 weich;
5 sehr weich.
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BEISPIELE 1 BIS 7 UND
VERGLEICHSBEISPIELE 1 BIS 7
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Isotaktische
Polypropylenhomopolymere mit einem Isotaxie-Index von 97% und einem
MI wie in nachstehender Tabelle 1 angegeben, enthaltend ein Antioxidationsmittel
und einen Stabilisator in einer Menge von 0,09 Gew.-%, wurden bei
einer Extrudertemperatur von 250 bis 290°C schmelzgesponnen, während das
Erwärmen
im Bereich vom Extruder zu der Düse
in einem Bereich von 285–310°C mittels
eines Heizmediums reguliert wurde, um zu gewährleisten, daß die Schmelze
einen MIb wie in nachfolgender Tabelle 1
gezeigt, aufweist. Für
den Vergleich von MI zwischen dem Ausgangsmaterial und der Schmelze
vor der Düse
wurde ein Bypass zur Aufnahme der Proben errichtet, während auf
den Druck unmittelbar vor einer Zahnradpumpe, welche dazu diente,
die Schmelze konstant in die Düse
einzuspeisen, ein Minimum angestrebt wurde.
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Danach
wurde die Schmelze bei einer Spinngeschwindigkeit von 1500 m/min
durch eine Mehrlochdüse
extrudiert, durch eine Wärmereservezone
für ein
verzögertes
Abschrecken geführt
und dann abgeschreckt, um primäre
Garne von 2,4 Denier zu erzielen, welche MIc,
PIc und endotherme DSC-Peaks wie in Tabelle
1 gezeigt aufwiesen.
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Die
so erhaltenen, primären
Garne wurden in einem Bündel
gesammelt und bei einem Reckverhältnis von
1,5fach gereckt, während
sie in einer Kräuselvorrichtung
gekräuselt
wurden, wonach sie zu Stapeln von 40 mm Länge geschnitten wurden.
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In
Tabelle 2 sind MI, PI, Faserfestigkeit, Anzahl der Kräuselungen
und endotherme DSC-Peaks der erhaltenen Stapeln angegeben.
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Zur
Herstellung nichtgewebter Textilien wurden die Stapeln den Kardiermaschinen
gemäß den Herstellern
zugeführt.
Die obere zur Herstellung nichtgewebter Textilien verwendete Walze
war von einem Rauten-Typ mit einer Versiegelungfläche von
22%, während
die Kalanderwalze ihre Funktion bei 147°C bei einem Druck von 95 kg/cm
ausübte.
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Die
erhaltenen nichtgewebten Textilien sind hinsichtlich Grundgewicht,
Festigkeit in Maschinenrichtung und Querrichtung, TBI und Weichheit
in nachstehender Tabelle 3 beschrieben.
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Wie
aus den obigen Beispielen ersichtlich, zeigen die nichtgewebten
Textilien, welche durch thermisches Binden der isotaktischen Polypropylenhomopolymerfasern
mit zwei endothermen DSC-Peaks gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden, ausgezeichnete Festigkeit, zusätzlich daß sie weich
sind. Ebenso können
die nichtgewebten Textilien in Hochgeschwindigkeits-Kardiermaschinen
hergestellt werden. Folglich ermöglicht
die vorliegende Erfindung die Herstellung qualitätsreicher nichtgewebter Textilien
in hoher Ausbeute.