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Vakuum-Gipsmischer
Es hat sich gezeigt, daß das Anrühren von Gips mit
Wasser in einem geschlossenen Gefäß hei gleichzeitigem Absaugen der Luft eine wesentliche
Verbesserung der aus diesem Material hergestellten Gipsformen ergibt.
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Es sind nun bereits Mischer bekannt, bei denen durch Aufsetzen eines
mit Rührwerk und Anschluß an eine Vakuumpumpe versehenen Deckels das Anmachen von
Gips unter gleichzeitigem Luftentzug stattfindet. Diese Mischer haben jedoch den
Nachteil, daß nur Gefäße verwendet werden können, die eine gewisse Wandstärke haben,
um dem äußeren Luftdruck standzuhalten. Infolge des dadurch bedingten großen Eigengewichtes
dieser Gefäße ist ihre Handhabung mit einem größeren Kraftaufwand verbunden, und
sie können daher nur da vorteilhaft eingesetzt werden, wo besondere Transporteinrichtungen,
z. B.
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Hängebahnen, vorhanden sind. Ferner ist es heim Gießen von Gips üblich,
daß Gefäße verschiedener Größe verwendet werden, die dem Gipsaufwand für die zu
gießenden Formen angepaßt sind. Es ist daher bei der Verwendung dieser großen Gefäße
oft ein Umschütten des angemachten Gipses in die kleineren Gefäße erforderlich,
was aber einen Zeitverlust bedingt, der bei der kurzen Abbindezeit des Gipses nicht
erwünscht ist.
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Außerdem sind noch Gipsmischer bekannt, bei denen die Anmachgefäße
in einen Druckbehälter eingesetzt werden, auf den dann ein mit Dichtung versehener
Deckel. der das Rührwerk trägt. aufgesetzt wird. Das Absaugen der Luft erfolgt hierbei
durch eine mit dem Druckbehälter durch Rohrleitung verbundene Vakuumpumpe. Diese
Mischer haben den Nachteil, daß der D ruckbehälter einen verhältnismäßig großen
Durchmesser haben muß, bedingt durch die Form der Anmachgefäße, die einerseits mit
einem Ausguß versehen sind und auf der anderen Seite mit einem Henkel.
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Dies bedingt eine größere Wandstärke des Behälters und außerdem einen
unnötig großen Luftinhalt. Da die Anmachzeit des Gipses nur sehr kurz ist, bevor
das Abbinden einsetzt, muß die Vakuumpumpe verhältnismäßig groß sein, um die Luftmenge
in dieser kurzen Zeit abzusaugen. Außerdem erfordert das Herausnehmen der Anmachgefäße,
die oft einen Inhalt von 50 bis 1001 haben, aus dem Behälter einen großen Kraftaufwand.
Daher sind bei größeren Gefäßen zu diesem Zweck noch besondere Hebevorrichtungen
erforderlich. Durch Aufsetzen der Anmachgefäße auf eine Scheil>e, über die eine
vertikal bewegliche Glocke gestülpt wird, könnte man wohl ein bequemeren Aufsetzen
und Ai,nehmen der Anmachgefäße erreichen, jedoch bestünde hier der Nachteil, daß
eine Verunreinigung der Scheibe mit Gips unvermeidlich wäre und diese öfters gründlich
gesäubert werden müßte, da sonst die Glocke nicht einwandfrei abdichtete und kein
einwandfreies Vakuum erzielt würde.
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Die Erfindung geht davon aus, daß das Anmachgefäß in einen zweiteiligen
Druckbehälter eingebracht wird, der Vorrichtungen zum Rühren und Entlüften des Gipsbreies
aufweist, und besteht darin, daß im Druckhehälterunterteil ein Zwischenboden zur
Aufnahme des Anmachgefäßes vorgesehen ist, der gegen das Druckbehälterunterteil
derart relativ beweglich ist, daß der Boden des Anmachgefäßes aus einer Arbeitsstellung
im Druckbehälter mindestens in die Höhe der Teilfuge des Druckbehälters gebracht
werden kann. Der Zwischenboden kann als ortsfeste Transportbrücke oder als anhebbarer
Teller ausgeführt werden. Bei der Transportbrücke wird das Druckbehälterunterteil
so weit gesenkt, bis seine Oberkante sich unter der Oberkante der Transportbrücke
befindet, damit das Anmachgefäß mühelos von der Zubringertransportvorrichtung auf
die Transportbrücke bzw. von der Transportbrücke auf die Abtransportvorrichtung
gebracht werden kann. Der Zwischenboden als Teller dagegen wird so weit angehoben,
bis das Anmachgefäß über der Teilfuge des Druckhehälters steht und somit bequem
abgenommen werden kann. Um das Volumen des Druckbehälters so klein wie möglich zu
halten, ist der Durchmesser des Unterteiles nicht viel größer als der des größten
Anmachgefäßes. Dabei sind in der anhebbaren Glocke des Druckbehälters Ausbuchtungen
für Schnaube und Henkel des Anmachgefäßes vorgesehen. Die Teilfuge zwischen Behälterunterteil
und anhebbarer Glocke wird dabei zweckmäßig in Höhe Henkelansatz bzw.
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Ansatz der Schnaube gelegt, damit das Druckbehälterunterteil ohne
Ausbuchtungen und das Anmachgefäß mit geringem Abstand umschließend ausgeführt werden
kann. Um die Teilfuge vor Gipsspritzern zu schützen, durch die eine Abdichtung beeinträchtigt
werden
könnte, ist die Glocke auf der Innenseite bis unter die Teilfuge herabgezogen.
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In den Zeichnungen sind beide Ausfiihrungsarten beispielsweise dargestellt.
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Abb. 1 zeigt die Ausführung mit geradliniger Transportbewegung in
der Vorderansicht, mit teilweisem Schnitt, Abb. 2 die Draufsicht, Abb. 3 die Seitenansicht
mit teilweisem Schnitt, Abb. 4 die Drehtischausführung in der Vorderansicht, Abb.
5 in der Draufsicht, Abb. 6 die Seitenansicht mit teilweisem Schnitt und Abb. 7
den Unterteil der Glocke und des Anmachgefäßes im Schnitt.
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Bei der Ausführung mit geradliniger Transportbewegung wird das Anmachgefäß
a auf den Zubringertransporteur b aufgesetzt, mit Wasser gefüllt und Gips eingestreut.
Hierauf wird es in das Druckbehälterunterteil c eingefahren, das sich dabei in abgesenkter
Stellung befindet, so daß die als Zwischenboden dienende Transportbrücke d frei
liegt. Die Seitenbewegung wird begrenzt durch den Anschlag e; gleichzeitig schnappt
der Anschlag J hoch, so daß das Gefäß in beiden Richtungen arretiert ist. Das Gefäß
hat zu diesem Zweck am Boden eine Leiste g und außerdem noch zwei seitliche Leisten
lt, auf denen es während der Bewegung gleitet. Nachdem das Gefäß sich in der Endstellung
befindet, wird das Druckbehälterunterteil c durch Hebel i, der durch Druckluftzylinder
k betätigt wird hochgehoben und in die in der Zeichnung dargestellte Lage gebracht.
Hierauf wird die Glocke 1 des Druckbehälters so weit abgesenkt. daß sie auf dem
Druckbehälterunterteil aufsetzt. Die Glocke list mit einem Rührers ausgerüstet,
der bei dem Absenken der Glocke in das Anmachgefäß taucht. Durch Einschalten des
Elektromotors n wird er über den Reibradantrieb o in Umdrehung versetzt und rührt
den Gips an. Gleichzeitig wird der Hahn, der die flexible Leitung von der Glocke
nach der Vakuumpumpe abschließt, geöffnet und die in der Glocke befindliche Luft
abgesaugt. Nach Beendigung des Rührvorganges wird die Glocke l wieder nach oben
bewegt und das Behälterunterteil c nach unten abgezogen. Das Anmachgefäß ist dadurch
wieder freigelegt und wird nunmehr nach erfolgtem Abdrücken der Arretierung e auf
den Transporteur q gebracht.
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Bei der Drehtischausführung wird das Anmachgefäß,4 bei der Station
1 oder II in das Druckbehälterunterteil B so eingesetzt, daß es auf die als Zwischenboden
dienende Scheibe C zu stehen kommt. Hierbei greifen die Stifte D in die konischen
Löcher der auf die Scheibe C aufgesetzten Platte E ein und arretieren das Gefäß.
Nach Ausführung einer durch Hand oder mechanisch erfolgten Drehbewegung des Tisches
F kommt das Gefäß zur Station III. Die vertikal bewegliche Glocke G, die gleichzeitig
das Rührwerk H trägt,
wird nunmehr so weit abgesenkt, daß sie auf dem Behälterunterteil
aufsitzt. Nun wird der Motor J eingeschaltet und das Rührwerk durch den Reibradantrieb
K in Bewegung gesetzt. Gleichzeitig wird der HahnL, der sich in der von der Glocke
nach der Vakuumpumpe befindlichen flexiblen Rohrleitung befindet, geöffnet und die
Luft aus der Glocke abgesaugt.
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Nach Beendigung des Rühr- und Evakuiervorganges wird die Glocke G
wieder nach oben bewegt und das Rührgefäß durch eine weitere Drehung des Tisches
zur Station IV gebracht. Die Scheibe C ist unten mit einem Stößel M versehen. In
der Stellung IV befindet sich dieser unter einem Druckluftzylinder N, dessen Kolben
0 nach Eintritt der Druckluft den Stößel M mit der Platte C und dem Rührgefäß so
weit nach oben bewegt, daß letzteres unbehindert abgenommen werden kann. Nach erfolgter
Abnahme wird die Platte C wieder gesenkt, und es kann sich der vorbeschriebene Arbeitsvorgang
wiederholen.
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PATENTAXSPR VCHE: 1. Vakuum-Gipsmischer mit einem zweiteiligen Druckbehälter,
der Vorrichtungen zum Rühren und Entlüften des Gipsbreies aufweist und in den das
Anmachgefäß eingesetzt ist, gekennzeichnet durch einen im Druckbehälterunterteil
angeordneten Zwischenboden zur Aufnahme des Anmachgefäßes und durch Mittel zum Herbeiführen
einer Relativbewegung des Zwischenbodens gegen das Druckbehälterunterteil derart,
daß der Boden des Anmachgefäßes aus einer Arbeitsstellung im Druckbehälter mindestens
in die Höhe der Teilfuge des Druckbehälters gebracht werden kann.