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Abnehmbarer Bowdenzug für Spielzeuge Die Erfindung betrifft einen
Bowdenzug für Spielzeuge, der auf eine besonders einfache und unempfindliche Art
mit dem Spielzeug wahhve.ie gekuppelt werden kann.
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Bowdeilzüge werden bisher z_. B. fest miit dein Spielzeug verbunden.
Der Bowdenzug ist dann ein ständiger Teil des Spiedzeuges. Das Spielzeug kann nur
mit diesem Bowdenzug zusammen verwendet werden, auch wenn das Kind einmal den Wunsch
hat, das Spielzeug ohne dien Bowdenzug zu benutzen. Es ist bei dieser festen Anordnung
fast unverrileldldch, daß ein Kind den Bowdenzug, wenn er ihm allzu-sehr im Wege
ist, wegl>iegt oder gar ernst beschädigt.
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Es ist ferner bekannt, das freie Ende der Bowd;enzughülle mit dem
Spielzeug zu verschrauben, beispielsweise so, daß man es in einen Nippel mit Außengewinde
einlötet und diesen Nippel in eine mit Innengewinde versehene Öffnung des Spielzeuges
einschraubt. Infolge des geringen Durchmessers der Bowdenzughülle kann natürlich
auch das Gewinde eines solchen Nippels nur zart sein, so daß es bald überdreht wird
und seinen Dienst versagt.
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Durch d im Erfindu ng werdea diese Nachtei lm beseitigt. Nach der
Erfindung wird zum Anschließen des abnehmbaren Bowdenzuges an das Spielzeug ein
Führungsstück mit einer nicht bis ans andere Ende reichenden Längsbohrung aus Aufnahme
des freien Endes des Bowdenzugseiles und mit einem über die ganzeLängeverlaufenden,bis
über dieMitte derLängsbohrung gehenden Längsschlitz zum Einlegen des herausragenden
Endces de; Bowdenzugseiles benutzt, welches so kurz bemessen ist, daß in der Grundstellung
das Bowdenzugssi,l die Rückholfeder des zu betätigenden Spielzeugteiles unter Vorspannung
hält. Hierbei gestattet es der Längsschlitz, das herausstehende Ende des ßowrdenzugseiles
bequem in das Führungsstück einzulegen. Dann bewegt man das freie Ende der Bowdenzughiille
nach dem Spielzeug hin, wobed sich die Bowdenzughülle, geführt durch das Zugseil,
leicht und automatisch in die Längsbohrung des Führungsstückes einschiebt, bis sie
am Grunde der Bohrung anstößt. Wird jetzt das Ende des Zugseiles mit dem zu betätigenden
Teil verbundien, indem man beispielsweise das zu einer Öse geformte Ende dies Bowdenzugseiles
über einen Zapfen des zu betätigenden Spielzeugteiles stülpt, so wird. bei ausreichend:
kurz gehaltenem Seilende das zu betätigende Spielzeugtell nicht mehr ganz in der
Grundstellung bleiben, sondern um einen kleinen Betrag entgegen der Kraft der Rückholfeder
in die Wirkstellung gehen. Dieser Betrag muß klein genug sein, damit er sich sich
nicht auf den Mechanismus des Spielzeuges ungünstig auswirkt. Er kann aber praktisch
stets so groß gehalten werden, daß das freie Ende der Bowdenzughülle ausreichend
fest in die Längsbohrung des Führungsstückes gedrückt und so der Bowdenzug zwar
abnehmbar, aber doch ausreichend fest mit dem Spielzeug verbunden wird. Zum Entfernen
des Bowdenzuges wird einfach die obererwähnte Öse ain Ende des Bowdenzugseiles über
den Zapfen des zu betätigenden Spielzeugteiles hinweggehoben und dann das Ende dies
Bowdenzuges rückwärts nach oben weggezogen, ohne daß es einer großen Überlegung
oder langen Übung bedarf, um den BowdIenzug einwandfrei abnehmen oder auch wieder
anbringen zu können.
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Das Führungsstück zum Anschließen eines abnehmbaren Bowdenzuges gemäß
der Erfindung ist ganz besonders dann zu empfehlen, wenn der Bowdenzug starken Verschmutzungen
oder gar der Zerstörung durch chemische Stoffe ausgesetzt ist, wie das z. B. bei
einer Hundertschußeinrichtung der Fall ist. Bisher hatte z. B. ein Spielzeugtank
mit einer Hundertschußeinrichtung ein beliebig absbellbares Uhrwerk, welches den
Vorschubhebel betätigte. Die beim Abschießen der Zündplättchen entstehenden Dämpfe
und Rückstände greifen jedoch die Abschußvorrichtung so stark an und verschmutzen
sie so erheblich, däß ihr Widerstand auch von einem starken Federmotor sehr bald
nicht mehr überwunden wird. Hier ist die Verwendung eines Bowdenzuges zur Betätigung
des VorschubheMs entschieden die bessere Lösiung. Natürlich ist ein Bowdenzug den
Angriffen der Pulvergase und der ascheähnl'ichen Verbrennungsrüclks,tände ehenfalls
ausgesetzt. Auch er wird, wenn sein freies Ende nicht abnehmbar ist und unabhängig
vom Spielzeug bequem gereinigt werden kann, mit der Zeit schließlich versagen. Bei
einem almehmbaren Bowdenzug mit einschraubbarem Gewindenippel würde das Gewinde
festfressen und nicht mehr lösbar sein. Alle diese Nachteile wenden bei Verwendung
eines Führungsstückes nach der Erfindung vermieden. Ein solches Führungsstück gestattet
nicht nur die leichte und mühelose Entfernung und Wiederverbindung des Bowdenzuges
mit dem Spielzeug, sondern es erlaubt
auch das unbrauchbar gewordene
freie Ende des Bowdienzuge;s etwa mit einer Kneifzange zu entfernen und: an das
neue, von den Pulvergasen noch nicht angegriffene, Seilende mit einer in jedem Haushalt
vo:rhand'e:nen Rundzange eine neue Öse anz.ubiegen, die wie bei einem neuen Bowdenzug
einwandfrei arbeitet. 1Ian kann noch ein übriges tun und zur Betätigung des Bowdenzuges
ein Handstück in der üblichen Pistolenform verwenden, dessen Abzughebel gemäß der
Erfindung dem Bow de:nzugseil einen besonders großen Hub erteilt. Dann kann der
Vorschubhe:bel der Hundertschußeinrichtung auch- einmal etwas schwerer gehen, ohne
daß die Betätigung für ein Kind zu viel Mühe bereitet.
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In der Zeichnung ist der zuletzt beschriebene und besonders interessante
Fall der Verwendung eines Führungsstückes nach der Erfindung an der Hundertschußeinrichtung
eines Spielzeugtanks dargestellt. Es zeigt Fig. 1 den drehbaren Turm eines Spielzeugtanks
mit Bo:wd;°nzug und Bedienungshandstück, Fig. 2 das Führungsstück nach der Erfindung
von vorn gesehen im vergrößerten Maßstabe, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III
der Fig. 2 und Fig.4 einen Schnitt nach der LinieIV-IV der Fig.2. Der Turm 1, der
in bekannter Weise auf der Oberseite eines hier nicht dargestellten Tanks drehbar
gelagert ist und dessen bei 2 gelagerter Deckel abgenommen gedacht ist, zeigt in
der üblichen Weise ein Geschützrohr 3 mit einem Schalldämpfer 4. In dem Turm 1 ist
eine Grundplatte 5 eingebaut, welche drei feste, nach oben ragende Zapfen 6, 7 und
8 besitzt. Der Zapfen 6 dient zur Führung des Zündplättchenstrefens 9. Der Zapfen
7 bildet das. Lager für dien Hammerhebel 10, der von einer starken Feder 11 gegen
den festen Amboß 12 der Grundplatte gedrückt wird. Der Zapfen 8 dient zur Führung
des Vorschubheb:ets 13. Die Lagerstelle 14 dieses Vorschusbbebels bestellt nicht
aus einer einfachen Bohrung, sondern aus einem Längsschlitz, auf dessen Wirkungsweise
weiter unten eingegangen wird. An dem oberen, kurzen Arm des Vorschubhebels 13 ist
bei 15 eine Mitnehmerkl:inke 16 drehbar befestigt:, die von einer Feder 17 entgegen
dem Uhrzeigersinn verdreht wird. Dia Feder 17 ist ferner so angeordnet, daß sie
zugleich den Abzughebel 13 im Uhrzeia ersinn zu drehen sucht. Der lange, untere
Arm des Abzughebels13 trägt an seinem äußersten Ende einen Zapfen 18, der die Öse
19 eines Bowdenzugseiles 20 aufnimmt. Das Bowdenzngseil 20 ist in einen Längsschlitz
21 eines Führungsstückes 22 eingelegt, dessen Bohrung 23 das freie Ende 24 der Bowdenzughülle
aufnimmt. Ihr anderes Ende 25 ist an dem pistolenähnlichen Han@dstück 26 befestigt,
während das Bedienungsende 27 des Bowdenzugseiles über das Hüllenende 25 herausragt
und; be-i 28 mit einem Bedienungshebel 29 verbunden ist. Dieser Bedienungshebel
29 ist bei. 30 im Handstück 26 gelagert und wird von, einer Rückholfeder 31, die
ebenfalls bei 28 eingehangen ist, in der gezeichneten Grundstellung gehalten.
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Soll die Hun.dertschußeinrichtung betätigt werden, so erfaßt man das
Griffende 32 sowie dein Bedienungshebel 29 des Handstückes 26 mit einer Hand und
drückt,dann beide aneinander. Dadurch wird der Bedienungshebel 29 entgegen der Spannung
der Feder 31 um den Drehpunkt 30 im Uhrze:igersinn verschwenkt und dabei das Ende
27 dies Bowdenzugseiles nach Links gezogen. Das Ende 25 der Bowdenzughülle würde
der Bewegung des Seiles 27 folgen. Da die Hülle aber in dem Nippel 33 des Handstückes
26 festgehalten ist, bleibt die Hülle trotz der Bewegung des Zugseiles 27 in Ruhe.
An der Bewegung des Seilende s 27 nimmt aber natürlich. sein anderes Ende 20 teil,
welches. über Öse 19 und Zapfen 18 mit dem Vorschubhebel 13 verbunden ist. Es wird
also bei Betätigung des Bedienungshebels 29 zugleich der Zapfen 18 nach dem Führungsstück
22 hin gezogen und dabei der Vorschubhebel 13 entgegen dem Uhrzeigersinn und entgegen
der Kraft der Rückholfeder 17 um den Zapfen 8 gedreht. Dabei kommt zuerst die linke,
scharfe Kante der Mitnehmerklinke 16 an den Amboß 12 zu liegen, so daß sie von da
an den Zündplättchenstreifen 9 auf dem Amboß nach links weiterschiebt. Etwa zu gleicher
Zeit stößt aber auch die etwas abgerundete Kante 34 des Vor:schubhebels 13 an einen
Vorsprung 35 des Hammerhebels 10 und verdreht diesen enstgegen der Spannung der
starken Feder 11 im Uhrzeigersinn um dien Zapfen 7. Das geschieht, bis die Kante
34 ausreichend weit nach unten zurückgewichen ist und vom Vorsprung 35 des Hammerhebels
10 abgleitet. Jetzt zieht die Feder 11 den Hammerhebel 10 mit großer Irraft in die
gezeichnete Grundstellung zurück und bringt das unter dem Hammerhebe110 befindliche
Zündplättchen des Streifens 9 zur Entzündung.
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Beim Entspannen der Hand zieht die Feder 31 den 13ed@i-enungs.hebe129
in die gezeichnete Grundstellung zurück. Zugleich soll auch der Zapfen 18 und mit
ihm de;r Vorschubhebe113 in die Grundstellung zurückkehren. Das v-erhind@ert aber
der Hammerhebel 10, der ja bereits in der Grundstellung ist und dessen Vorsprung
35 der Kante 34 im Wege isst. Es ist daher die Lagerfläche 14 als Langloch oder
Schlitz ausgebildet, so daß der Hebel 13 auf dem Rückwärtswege in die Grundstellung
nicht nur eine Drehbewegung im Uhrzeigersinn ausführt, sondern zugleich nach unten
ausweicht. Der Schlitz 14 ist dabei so schräg angeordnet, d.aß die Feder 17 den
Zapfen 8 immer an dem linken Ende des. Schlitzes 14 zu halten sucht.
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Soll deir Bowdenzug abgenommen werden, so wird der hier nicht gezeichnete
Deckel des Turmes 1 hochge hoben, die Öse 19 über den Zapfen 18 weggehoben tnd dann
der Bowd:4nzug nach rechts oben herausgezogen. Dabei verläßt das freie Ende 24 der
Bowdenzughülle die Bohrung 23, und das Seilende springt aus dem Schlitz 21 heraus,
bevor noch die Öse 19 das Führungsstück 22 erreicht hat. Nunmehr kann das freie
Ende dies Bowdenzuges durch die Öffnung 36 mühelos nach außen gelangen.