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Einrichtung zur Abstimmung von Schwingkreisen mit Tauchkernspulen,
insbesondere als Kanalschalter eines Fernsehempfängers Es sind Kanalschalter für
Fernsehempfänger bekannt, bei denen durch einen Spulenrevolver mehrere Kanäle einschaltbar
sind. Solche Kanalschalter erfordern jedoch einen großen Aufwand, wenn die Empfänger
für eine größere Anzahl von Fernsehkanälen ausgelegt sein sollen, wie es z. B. bei
den heutigen Fernsehempfängern der Fall ist.
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Für die Einstellung bestimmter Sender eines Wellenbereiches kann man
auch, wie bekannt, Raststellungen an den stetig veränderbaren Abstimmmitteln vorsehen.
Ferner ist eine Abstimmeinrichtung bekannt, bei der ein Eisenkern nacheinander durch
mehrere Hochfrequenzspulen geschoben wird, die verschiedenen Wellenbereichen zugeordnet
sind und bei der der Wellenbereich bei Eintritt des Eisenkernes in die jeweils folgende
Spule zwangläufig umgeschaltet wird (deutsche Patentschrift 752 881).
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Es ist auch eine Abstimmeinrichtung bekannt, bei der zwei Wellenbereiche
durch zwangläufige Umschaltung der entsprechenden Tauchkernspulen überstrichen werden,
bei der jedem Wellenbereich ein Tauchkern zugeordnet ist und bei der die Tauchkerne
miteinander mechanisch gekuppelt sind.
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Es ist an sich möglich, eine derartige Abstimmeinrichtung mit Raststellungen
zu versehen, so daß alle Kanäle zweier Wellenbereiche mit einer oder mit mehreren
Umdrehungen des Abstimmknopfes erfaßt werden. Da im Wellenbereich mit den höheren
Frequenzen jedoch die Frequenzen auf der Abstimmskala dichter zusammengedrängt sind,
müssen die Raststellungen in beiden Wellenbereichen trotz gleicher Frequenzabstände
der Sender verschiedene Abstände haben, d. h., der Abstimmknopf müßte beim Übergang
von einer Sendefrequenz auf die benachbarte in beiden Wellenbereichen um verschiedene
Drehwinkel weitergedreht werden. Gleiche Abstände der Raststellungen könnten zwar
durch entsprechend geformte Kurvenscheiben erzielt werden, doch wäre der hierfür
erforderliche Aufwand zu groß.
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Die Erfindung besteht darin, daß jeder Tauchkernspule ein Abstimmkern
zugeordnet ist und daß die dem Wellenbereich mit kürzeren Wellen entsprechende Taudhkernspule
so viel länger als die andere Tauchkernspule ist und das Verhältnis vom Durchmesser
des Abstimmkernes zum Spulendurchmesser für den Wellenbereich mit kürzeren Wellen
so viel kleiner ist und/oder die Werkstoffe der beiden Kerne derart verschieden
sind, daß die absoluten Frequenzänderungen in Abhängigkeit vom Drehwinkel des Abstimmknopfes
auf beiden Bereichen genau oder annähernd gleich sind.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung ist für eine stetige Abstimmung geeignet,
kann aber auch unter Verwendung von Rasten z. B. als Kanalschalter für Fernsehempfänger
verwendet werden. Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung, die den
Vorteil geringen Raumbedarfes und kurzer Leitungsführung bei Vorhandensein von mehreren
abstimmbaren Empfängerstufen hat, sind die den verschiedenen Empfängerstufen entsprechenden
Spulen des einen Wellenbereiches auf einem gemeinsamen Spulenkörper in Achsrichtung
hintereinander angeordnet und die dem anderen Wellenbereich entsprechenden Tauchkernspulen
auf einem zweiten Spulenkörper axial hintereinander angeordnet. Die beiden Spulenkörper
sind nebeneinander unter sich parallel angeordnet. Neben den Spulenkörpern ist parallel
zu diesen die Schaltstange des Wellenbereichschalters so nahe angeordnet, daß sich
kurze Leitungsverbindungen zwischen den Spulen, Röhren und Schaltkontakten ergeben
(Abb. 2).
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Im folgenden soll die Erfindung an Hand der Abbildungen näher beschrieben
werden. Abb.l zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit zwei axial
hintereinander angeordneten und in Reihe geschalteten Tauchkernspulen 1 und 2, die
den beiden Wellenbereichen des Empfangsgerätes entsprechen und deren Induktivität
durch zwei Abstimmkerne 3 und 4 veränderbar ist. Diese bestehen bei dem beschriebenen
Beispiel aus einem unmagnetischen, elektrisch leitenden Werkstoff, z. B. Aluminium,
und sind so hintereinander angeordnet und durch einen Seilzug verbunden, daß jeder
Abstimmkern während der Abstimmung eine Tauchkernspule durchläuft. Dadurch verringert
sich die Induktivität der Spulen bei zunehmender Eindringtiefe der Kerne.
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Die Bilder a und b in Abb. 1 zeigen die Anfangs-und
Endstellung für den ersten Wellenbereich und die
Bilder c und d
diese Stellungen für den zweiten Wellenbereich.
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Zur Erzielung einer gleichen, absoluten Frequenzänderung in beiden
Wellenbereichen bei gleichen Bewegungsbeträgen der Abstimmkerne sind die Tauchkernspulen
so ausgebildet, daB die Spule 2 für den Wellenbereich mit kürzeren Wellen (höherer
Frequenz) eine größere Spulenlänge hat als die Spule l für den Wellenbereich mit
langen Wellen. Meist ist es auch erforderlich, daß das Verhältnis vom Durchmesser
des Abstimmkernes zum Durchmesser der Spule für den Wellenbereich mit kürzeren Wellen
kleiner ist als für den -Wellenbereich mit längeren Wellen. Die Wicklung, der Spulen
des Wellenbereiches mit kürzeren Wellen kann dabei bandförmig ausgeführt sein, um
eine feste Kopplung zwischen Spule und Abstimmkern zu erzielen.
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Bei einer zunächst als kontinuierlich angenommenen Drehung des Abstimmknopfes
bewegen sich die beiden Abstimmkerne 3 und 4 um jeweils gleiche Beträge in Richtung
der Spulen 1 und z. Bei der Überstreichung des ersten Wellenbereiches (längere Wellen)
sind beide Spulen eingeschaltet, da die relativ kleine Induktivität der Spule 2
gegenüber der Induktivität der Spule 1 zu vernachlässigen ist. Sobald der Abstimmkern
4 gemäß Bild b in die Spule 2 eintritt, wird die Spule 1 (großer Induktivität) durch
einen Schalter 5 zwangläufig kurzgeschlossen, wie Bild c zeigt. Die Eindringtiefe
der Kerne in die Tauchkernspulen ist dabei so gewählt, daß eine Induktivitätsänderung
im geradlinigen Bereich der S-förmigen Kurve erfolgt.
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In Abb. 2 ist eine Weiterbildung der Erfindung dargestellt, bei der
gleichzeitig die Tauchkernspulen von mehreren-den Empfängerstufen entsprechenden
- Schwingkreisen abgestimmt werden. Dabei sind die den einzelnen Empfängerstufen
entsprechenden Tauchkernspulen 1, 1' des einen Wellenbereiches auf einem gemeinsamen
Spulenkörper 6 und die entsprechenden Tauchkernspulen 2, 2' des anderen Wellenbereiches
auf einem gemeinsamen Spulenkörper 7 axial hintereinander angeordnet. Die beiden
Spulenkörper 6 und 7 liegen so parallel nebeneinander, daß die Leitungsverbindungen
zwischen den Spulen und den angeschlossenen Röhren 8 und 9 kurz ist. Zur Kurzschließung
der Spulen 2, 2' bei Überstreichung des zweiten Wellenbereiches ist neben dem Spulenkörper
6 eine Schaltstange 10 angeordnet, die durch einen Nocken 11 von dem Abstimmknopf
12 über die Welle 13 bewegbar ist. Die Kontakte 5, 5' dieser Schaltstangen schließen
die Spulen 1, 1' kurz, sobald der erste Wellenbereich durch die Abstimmkerne 3,
3' überstrichen ist und die Abstimmkerne 4, 4' gerade in die Spulen 2, 2' eintreten.
Die Abstimmkerne 3, 3' und 4, 4' sind über eine Umlenkscheibe 16 durch einen Seilzug
15 verbunden, dessen Enden auf der Welle 13 so befestigt sind, daß bei Drehung des
Abstimmknopfes 12 das Ende 17 des Seilzuges aufgewickelt und das Ende
18 des Seilzuges abgewickelt wird. Zur Erzielung einer Spannung des Seilzuges
zwischen den Abstimmkernen ist eine Feder 19 vorgesehen. Durch Verschiebung der
Umlenkscheibe in Richtung der Kernbewegung ist es möglich, die Abstimmkerne des
einen Spulenkörpers relativ zu den Abstimmkernen des anderen Spulenkörpers zu verschieben
und dadurch den Übergang von einem zum anderen Wellenbereich zu justieren.
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Kleine Längenänderungen des Seilzuges können eine Änderung des Abstandes
der Abstimmkerne und dadurch eine Abstimmungsverschlechterung bewirken. Daher können
die Abstimmkerne 3, 3' bzw. 4, 4
durch eine feste Isolierstange und über die
T-Tmlenkscheibe durch einen Seilzug verbunden werden. Zum Abgleichen der Spulen
1, 1' bzw. 2, 2' können die Abstimmkerne auf den Isolierstangen verschiebbar angeordnet
sein. Bei bestimmten Abständen der Spulen 1, 1' und 2, 2' auf den Spulenkörpern
5 und 6 ist es möglich, die Abstimmkerne mittels einer Lehre auf der Isolierstange
zu befestigen und dadurch den Fertigungsgang wesentlich zu erleichtern: Es ist selbstverständlich,
daß die Anordnung der Schaltstange 10 neben den Spulenkörpern 6 und 7 nicht nur
in der gezeichneten Weise erfolgen kann, sondern daß diese Schaltstange ebenso oberhalb,
zwischen oder unterhalb der Spulenkörper liegen kann. Auch ist es möglich, die Abstimmung
für weitere Empfängerstufen durchzuführen, indem auf jedem Spulenkörper die entsprechenden
Tauchkernspulen für die abzustimmenden Schwingkreise hintereinander angeordnet werden.
Durch Anordnung mehrerer Umlenkscheiben kann diese Abstimmung auf mehrere Wellenbereiche
erweitert werden.
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Bei Fernsehempfängern ist es üblich, den verfügbaren Wellenbereich
in Kanäle mit gleichen Abständen einzuteilen und jedem Kanal eine Raststellung zuzuordnen.
Daher ist auf der Welle 13 eine Rastscheibe 20 angeordnet, die mittels der Rastfeder
21 für eine Bewegung der Abstimmkerne um jeweils gleiche Beträge sorgt. Die Nockenscheibe
11 ist so ausgebildet, daß die Umschaltung des Wellenbereiches durch die Schaltstange
10 mit der Umschaltung zweier Raststellungen zusammenfällt.