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Die
Erfindung betrifft ein Windschild für Motorräder, das mittels einer Halteeinrichtung
am Motorrad neigungsverstellbar angebracht ist, mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 wie auch mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 6.
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In
der
DE 39 41 875 C2 ist
ein derartiges Windschild beschrieben, das mittels einer Versteileinrichtung
am Motorrad in seiner Höhe
und in seiner Neigung verstellbar angebracht ist. Die Versteileinrichtung
enthält
zumindest zwei am Motorrad in Längsrichtung
angeordnete und in unterschiedlichen Ebenen geneigte Führungsschienen,
an denen jeweils ein Gleitstück
verschiebbar gelagert ist. Das Windschild ist mit den beiden Gleitstücken um
eine Fahrzeugquerachse schwenkbar verbunden. Ein Elektromotor ist
im Bereich der vorderen, unteren Führungsschiene angeordnet und überträgt über eine
Gewindestange eine lineare Antriebsbewegung auf das an der vorderen
Führungsschiene
gelagerte Gleitstück.
Der Antrieb des Gleitstücks über die
Gewindestange oder ein vergleichbares formsteifes Antriebselement
schränkt
die möglichen
Anordnungspositionen des Elektromotors in der Nähe der vorderen Führungsschiene
ein.
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Die
US 4 696 509 offenbart ein
Windschild, das mittels zweier länglicher
kurvenförmiger
Führungselemente,
die fahrzeugseitig angebracht sind, in seiner Höhe und Neigung verstellt werden
kann.
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Die
JP 2000 159 172 A offenbart
ein bezüglich
eines Windschildes nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6 gattungsgemäßes Windschild
für Motorräder, das
mittels einer Halteeinrichtung am Motorrad neigungsverstellbar angebracht
ist, wobei das Windschild über
zwei an einem fahrzeugfesten Basisteil schwenkbar gelagerte Lagerteile
der Halteeinrichtung bewegbar gelagert ist, das erste Lagerteil
in einem Schwenkgelenk am Windschild gelagert ist und das zweite
Lagerteil eine gegenüber
dem zweiten Lagerteil verschwenkbare Schiebeführung für das Windschild aufweist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein eingangs genanntes Windschild zu schaffen,
das eine einfach aufgebaute Halteeinrichtung aufweist, die eine
Neigungsverstellung des Windschildes ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Windschild mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Das
längliche
Halteelement ist zweckmäßigerweise
eine zumindest abschnittsweise gebogene Stange mit flachem oder
auch rundem Querschnitt. Die Halteeinrichtung kann sowohl ein zentrales
Halteelement wie auch zwei seitlich voneinander beabstandete Halteelemente
aufweisen. Bevorzugt sind die fahrzeugseitigen Führungselemente Rollen, Zahnräder oder
Gleitelemente oder dergleichen. Die Führungselemente können derart
gegeneinander bewegbar gelagert sein, daß ein Halteelement mit über seine
Länge unterschiedlicher
Krümmung
geführt werden
kann und im Bereich einer stärkeren
Krümmung
das Windschild dementsprechend bei gleichem Bewegungsweg entlang
der Führungselemente
stärker
aufstellen kann.
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Zum
Antreiben bzw. Verstellen des Windschildes kann vorgesehen sein,
daß zumindest
ein fahrzeugseitiges Führungselement
angetrieben ist. Alternativ kann auch die Stange mit einem Antrieb gekoppelt
sein.
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Die
Aufgabe wird auch durch ein Windschild mit den Merkmalen des Anspruchs
6 gelöst.
Durch die Kopplung ist ein einfacher und bewegungssicherer Mechanismus
zum Verstellen des Windschildes geschaffen. Die beiden Lagerteile
können
Hebel sein, wobei bevorzugt zumindest eines der beiden Lagerteile
bzw. der Hebel oder die Kopplung antreibbar ist. Die Verbindung
der beiden Lagerteile bzw. Hebel kann über eine starre Kopplung oder über eine längenveränderbare
Kopplung erfolgen. Die beiden Lagerteile können jedoch auch scheibenartig
oder radförmig
gebildet sein, wobei sie über
ein Zwischenrad miteinander gekoppelt sein können.
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Generell
kann jede Halteeinrichtung zentral gebildet sein oder sie ist in
zwei nebeneinander angeordnete Einrichtungen aufgeteilt, die jeweils
die beschriebenen Bauteile aufweisen.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele des
Windschilds unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigt:
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1 in
einer Seitenansicht den vorderen Teil eines Motorrades mit einem
verstellbaren Windschild;
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2 in
einer Seitenansicht in schematischer Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Halteeinrichtung des Windschildes;
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3 in
einer Seitenansicht in schematischer Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel der
Halteeinrichtung des Windschildes in einer Ausgangsstellung;
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4 in
einer Seitenansicht in schematischer Darstellung das zweite Ausführungsbeispiel der
Halteeinrichtung in einer Zwischenstellung mit stärker aufgestelltem
Windschild;
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5 in
einer Seitenansicht in schematischer Darstellung das zweite Ausführungsbeispiel der
Halteeinrichtung in einer Endstellung mit aufgestelltem Windschild;
und
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6 in
einer Seitenansicht in schematischer Darstellung ein drittes Ausführungsbeispiel
der Halteeinrichtung des Windschildes.
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Ein
teilweise dargestelltes Motorrad 1 (siehe 1)
enthält
eine Verkleidung 2 und ein Windschild 3, das oberhalb
der Verkleidung 2 mittels einer Halteeinrichtung 4 derart
angebracht ist, daß es
den Fahrtwind an einem Motorradfahrer 5 vorbei leiten kann. Bei
Bedarf ist das Windschild 3 in seiner Höhe und/oder seiner Neigung
mittels der Halteeinrichtung 4 aus einer flachgestellten
Position in eine aufgerichtete, stärker geneigte Position (in 1 schematisch in
strichlierten Linien dargestellt) verstellbar.
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Gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel (siehe 2,
die Seitenansicht zeigt das Windschild mit der Halteeinrichtung
nicht in der tatsächlichen stärker ge neigten
Anordnung am Motorrad) weist die Halteeinrichtung 4 ein
längliches
Halteelement 6 mit z. B. rundem oder rechteckigem Querschnitt
auf, an dem das Windschild 3 befestigt ist. Das im weiteren als
Stange 6 bezeichnete Halteelement ist gebogen und enthält einen
konstanten Krümmungsradius
oder zumindest zwei Abschnitte mit unterschiedlichen Krümmungsradien.
Die Halteeinrichtung 4 enthält des weiteren eine Lagereinrichtung,
mit der das Halteelement 6 bewegbar gelagert und insbesondere
in einer etwa vertikalen Längsebene
des Motorrades 1 verschiebbar ist. Die Lagereinrichtung
enthält
beispielsweise drei oder vier Führungselemente 7, 8 und 9 bzw. 9', die an einem
fahrzeugfesten Basisteil 10 der Halteeinrichtung 4 angeordnet
sind und an denen die Stange 6 relativ zu diesen bewegbar
gelagert ist. Gemäß 2 sind
vier Führungselemente 7, 8, 9 und 9' derart an dem
Basisteil 10 angeordnet, daß die Stange 6 auf
ihren beiden gegenüberliegenden
Seiten jeweils von zwei Führungselementen 7, 8 bzw. 9, 9' verschiebbar
gehalten ist. Dabei ist die Stange 6 derart angeordnet,
daß ihr
Krümmungsmittelpunkt oberhalb
des Windschildes 3 gemäß der Darstellung in 2 bzw.
vor dem Windschild 3 gemäß der Darstellung in 1 liegt.
Wenn die Stange 6 in ihrer Längsrichtung relativ zu den
Führungselementen 7, 8 bzw. 9, 9' bewegt wird,
bewegt sie sich auf einer gekrümmten
Bewegungsbahn, insbesondere auf einer Kreisbahn, und nimmt das Windschild 3 dabei
mit, das gleichzeitig unter Anhebung seines Oberrandes 11 in
seiner Neigung verstellt wird.
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Grundsätzlich können die
Führungselemente 7, 8, 9, 9' auch derart
angeordnet sein, daß die Stange 6 mit
einer gegenüber 2 entgegengesetzten
Krümmung
angeordnet ist, so daß der
Krümmungsmittelpunkt
unterhalb des Windschildes 3 gemäß der Darstellung der 2 liegt.
Beim Ausfahren oder Anheben des Windschildes 3 bzw. der
Stange 6 nimmt die Neigung des Windschildes 3 ab.
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Die
Führungselemente 7, 8, 9, 9' sind beispielsweise
als Rollen mit seitlichen Bünden
gebildet, zwischen denen die Stange 6 gehalten ist. Die
beiden Rollen 9 und 9' stellen Andruckrollen dar, die
die Stange 6 gegen die beiden gegenüber liegenden Rollen 7 und 8 andrücken. Zumindest
eine der Rollen kann durch ein Gleitelement ersetzt sein.
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Der
Antrieb der Stange 6 erfolgt beispielsweise durch Rotation
eines der Führungselemente 7 bis 9', wodurch die
Stange 6 verschoben wird. Das antreibende Führungselement
ist beispielsweise eine Rolle mit einem Reibbelag oder ein Zahnrad,
das mit einer Verzahnung an der Stange 6 in Eingriff ist.
Der Antrieb der Stange 6 kann über eine Koppelung mit einer
Antriebseinrichtung vorgenommen werden. So kann ein manuell oder
von einem Antriebsmotor antreibbarer Seilzug mit der Stange 6 verbunden
sein. In diesem Fall können
alle Führungselemente
als Gleitelemente gebildet sein, da sie keine Antriebsbewegung auf
die Stange 6 übertragen
müssen.
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Die
beiden Führungselemente 9 und 9' können in
einem Führungselement 9 zusammengefaßt sein.
Statt der zwei Rollen 9 und 9' wird dann nur eine Rolle 9 verwendet,
die die Stange 6 gegen die beiden anderen Führungselemente
oder Rollen 7 und 8 andrückt. Statt der einzelnen Führungselemente
kann die Lagereinrichtung ein der Krümmung der Stange 6 angepaßtes Führungsrohr
aufweisen, in dem die Stange 6 verschiebbar geführt ist
(nicht dargestellt). Durch eine Öffnung
in dem Führungsrohr
kann eine Antriebsrolle gegen die Stange 6 gedrückt sein.
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Eine
Variante sieht vor, daß das
Führungselement 9 bzw.
die Führungselemente 9 und 9' in Richtung
zur Stange 6 bewegbar gelagert und gegen die Stange 6 vorgespannt
ist bzw. sind, so daß die
Stange 6 mit über
ihre Länge
unterschiedlichen Krümmungsradien
gebildet sein kann. Dadurch kann beim Aus- oder Einfahren des Windschildes 3 statt
einer kontinuierlichen Neigungsverstellung bei konstanter Krümmung eine
progressive oder degressive Neigungsverstellung eingestellt werden.
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Die
Neigungsverstellung des Windschildes 3 erfolgt beispielhaft
um einen Winkel von etwa 20 bis 25°, wobei der Oberrand 11 des
Windschildes 3 etwa 10 bis 20 cm angehoben wird.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
des Windschildes (siehe 3 bis 5) enthält die Halteeinrichtung 4 eine
fahrzeugfeste Kulisse 20 und einen Hebel 21, der
endseitig in Schwenklagern 22 und 23 am Fahrzeug
bzw. am Windschild 3 oder einer Halterung des Windschildes 3 schwenkbar
gelagert ist. Das Windschild 3 bzw. seine Halterung ist
an der Kulisse 20 in einem Schwenkschiebelager 24 verschiebbar
und gegenüber
der Kulisse 20 verschwenkbar gelagert. Eine Verstellbewegung
wird entweder über
den Hebel 21, der durch eine Antriebseinrichtung verschenkt
wird, oder über
die Kulisse 20 bzw. das an der Kulisse 20 angrenzende Ende
des Windschildes 3 auf dieses eingeleitet. Dazu ist beispielsweise
das Schwenkschiebelager 24 mit einem Schlitten 24 an
der Kulisse 20 gelagert, der von einem Antriebsteil wie
z. B. einem Antriebskabel verschiebbar ist und an dem das Windschild 3 schwenkbar
gelagert ist. Das Windschild 3 kann auch mit einem Eingriffsteil
wie einem Zapfen oder dergleichen an der Kulisse 20 geführt sein
und ein Antriebsteil ist dann direkt mit dem Windschild 3 verbunden.
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In
den schematischen Darstellungen der 3 bis 5 ist
beispielhaft ein Bewegungsweg 25 eingezeichnet, auf dem
sich der Oberrand 11 des Windschildes 3 beim Verstellen
des Windschildes 3 entlang der Kulisse 20 bewegt.
Der Windschild 3 bewegt sich dabei aus der abgesenkten
flachen Stellung (3) über eine aufgestellte Zwischenstellung (4)
bis in eine Endstellung, in der seine Neigung und die Position des
Oberrandes 11 gegenüber
einem Maximum wieder zurückgenommen
ist.
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Die
jeweilige Neigungseinstellung des Windschildes 3 gegenüber dem
fahrzeugfesten Basisteil 10 der Halteeinrichtung 4 kann
durch Variation der Elemente der Halteeinrichtung 4 festgelegt
werden, insbesondere durch die Länge
des Hebels 21 sowie die Positionierung des Schwenklagers 23 relativ
zu der Lagerung des Windschildes 3 an der Kulisse 20 bzw.
zu dem Schlitten 24. Die Kulisse 20 kann gemäß der Darstellung
in den 3 bis 5 linear gebildet sein oder
auch zumindest einen gekrümmten
Abschnitt aufweisen, um im Zusammenwirken mit dem Hebel 21 ein
gewünschtes
Bewegungsverhalten des Windschildes 3 einzustellen.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
des Windschildes (siehe 6) enthält die Halteeinrichtung 4 zwei
Lagerteile 30 und 31, die in voneinander beabstandeten
Schwenklagern 32 bzw. 33 an dem fahrzeugfesten
Basisteil 10 schwenkbar gelagert sind. Die beiden Lagerteile 30 und 31 sind
beispielsweise Schwenkhebel (wie in 6 schematisch
dargestellt) oder Lagerscheiben oder dergleichen. Der erste Schwenkhebel 30 ist
in einem Gelenk 34 mit einem unteren Endabschnitt des Windschildes 3 oder eine
Halterung des Windschildes 3 gelenkig verbunden. Der zweite
Schwenkhebel 31 enthält
an seinem dem Schwenklager 33 gegenüberliegenden Ende eine Kulisse
oder allgemein eine Führung 35 für das Windschild 3 oder
eine Halterung des Windschildes 3, die gegenüber dem
Schwenkhebel 31 schwenkbar gelagert ist bzw. eine relative
Verschiebung sowie eine Verschwenkung des Windschildes 3 gegenüber dem
zweiten Schwenkhebel 31 gestattet. Eine Koppeleinrichtung 36 verbindet
die beiden Schwenkhebel 30 und 31 und ist beispielsweise
eine Koppelstange, die in den beiden Anlenkpunkten 37 und 38 an dem
ersten Schwenkhebel 30 bzw. dem zweiten Schwenkhebel 31 angreift.
Die Verstellbewegung des Windschildes 3 aus einer Ausgangsstellung
(in der die Elemente in 6 mit durchgehenden Linien gezeichnet
sind) in eine geneigte Stellung (in der die Elemente in 6 mit
unterbrochenen Linien gezeichnet sind) erfolgt durch Verschwenken
des ersten oder des zweiten Schwenkhebels 30 bzw. 31 durch
manuelle Betätigung
oder durch einen Antrieb.
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Die
zwei Lagerteile 30 und 31 können auch zwei Räder sein,
die um die Achsen 32 und 33 drehbar sind und von
einem Zwischenrad als Koppeleinrichtung angetrieben werden.
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Die
Koppeleinrichtung kann derart gebildet sein, daß der Abstand zwischen dem
Gelenk 34 und der Führung 35 bei
der Verstellbewegung des Windschildes 3 konstant bleibt.
Andererseits kann die Koppeleinrichtung auch verstellbar sein, so
daß der Abstand
zwischen dem Gelenk 34 und der Führung 35 bei der Verstellbewegung
des Windschildes 3 variierbar ist, so daß gegenüber der
ersten Variante unterschiedliche Neigungseinstellungen realisierbar sind.
Demzufolge kann die Koppeleinrichtung eine Übersetzung oder eine Untersetzung
der Schwenkbewegung vom ersten zum zweiten Lagerteil 30 bzw. 31 vornehmen.
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Bei
allen Beispielen kann die Halteeinrichtung zentral gebildet sein
oder sie ist auf zwei nebeneinander angeordnete Einrichtungen aufgeteilt,
die jeweils die beschriebenen Bauteile aufweisen.