DE10058896C1 - Elektrolytisches Kupferbad, dessen Verwendung und Verfahren zur Abscheidung einer matten Kupferschicht - Google Patents
Elektrolytisches Kupferbad, dessen Verwendung und Verfahren zur Abscheidung einer matten KupferschichtInfo
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Abstract
Bei der Herstellung von Leiterplatten wird gefordert, daß organische Schutzschichten auf den Kupferoberflächen fest haften. Daher sind matte Kupferschichten gegenüber glänzenden vorzuziehen. Das erfindungsgemäße Bad dient zum Abscheiden von matten Kupferschichten, das zusätzlich die vorteilhafte Eigenschaft aufweist, daß die Schichten auch in sehr engen Bohrungen mit ausreichender Schichtdicke bei mittlerer kathodischer Stromdichte abgeschieden werden können. Das Bad enthält hierzu mindestens eine Verbindung aus der Gruppe der Polyglycerine, umfassend Poly(1,2,3-propantriol) und Poly(2,3-epoxy-1-propanol).
Description
Die Erfindung betrifft ein elektrolytisches Kupferbad sowie ein Verfahren zur
Abscheidung einer matten Kupferschicht auf einem Substrat, insbesondere auf
der Oberfläche einer Leiterplatte.
Kupferschichten werden zu vielfältigen Zwecken auf überwiegend elektrisch gut
leitfähigen Untertagen abgeschieden. Beispielsweise dienen Kupferschichten
dazu, dekorative Überzüge auf Kunststoff und Metallteilen zu erzeugen. Die
Kupferschichten werden in diesem Anwendungsfall üblicherweise mit Schichten
weiterer Metalle, beispielsweise mit Nickel und Chrom, überzogen. Außerdem
werden Kupferschichten auch zu Funktionszwecken auf Substrate aufgebracht.
Ein Beispiel hierfür ist die Herstellung von Leiterplatten. Zur Erzeugung von
Leiterbahnen auf den Leiterplattenoberflächen und von elektrisch leitfähigen
Schichten auf den Wänden von durch eine Leiterplatte hindurchgeführte Boh
rungen wird Kupfer eingesetzt, da dieses eine sehr gute elektrische Leitfähig
keit aufweist und außerdem leicht in hoher Reinheit abscheidbar ist.
In der Leiterplattentechnik werden üblicherweise hochglänzende Kupferschich
ten hergestellt. Es wird unter anderem gefordert, daß diese Schichten sehr gute
mechanische Eigenschaften aufweisen, insbesondere eine hohe Bruchelonga
tion und hohe Zugfestigkeit. Außerdem muß die Schicht an allen Stellen auf
dem Leiterplattenmaterial möglichst gleich dick sein. Insbesondere in feinen
Bohrungen soll die Stromdichte trotz der dort herrschenden geringen elektri
schen Feldliniendichte nur wenig von der Stromdichte an den Außenseiten der
Leiterplatten abweichen. Ferner sollen die genannten Eigenschaften insbeson
dere auch bei Anwendung einer hohen kathodischen Stromdichte erreichbar
sein, um in einer kurzen Behandlungszeit eine möglichst dicke Schicht abschei
den zu können.
Kupferabscheidebäder sind beispielsweise in US-A-3,682,788,
US-A-4,376,685, US-A-4,134,803, US-A-4,336,114, US-A-4,555,315,
US-A-4,781,801, US-A-4,975, 159, US-A-5,328,589 und US-A-5,433,840 be
schrieben. Im allgemeinen handelt es sich bei diesen Bädern um Zusammen
setzungen, die Kupfersulfat und Schwefelsäure sowie in geringer Menge ein
Chlorid enthalten. Die dort angegebenen Zusammensetzungen dienen zum
Abscheiden von glänzenden Schichten und sind im wesentlichen dazu geeig
net, Schichten mit guten mechanischen Eigenschaften zu bilden. Außerdem
sollen die mit diesen Bädern hergestellten Kupferschichten an allen Stellen
eines komplex geformten Substrats im wesentlichen gleichmäßig dick sein.
Zur Herstellung von Leiterbahnen und anderen Strukturen sowie nach der Bil
dung dieser Strukturen werden die gebildeten Kupferschichten im allgemeinen
mittels organischer Schutzschichten überzogen, die entweder dazu dienen, die
darunter liegende Kupferschicht gegen ein Ätzmittel zu schützen, das zur Struk
turierung eingesetzt wird, oder dazu, beim Lötprozeß einen Kontakt von flüssi
gem Lötzinn mit den Kupferoberflächen zu vermeiden. Als organische Schutz
schichten werden üblicherweise Photoresistschichten eingesetzt.
Die organischen Schutzschichten müssen auf die Kupferoberflächen haftfest
aufgebracht werden. Hierzu werden die glänzenden Schichten zunächst ge
reinigt, wobei Fett- und Staubreste sowie Oxidschichten entfernt werden. Au
ßerdem sollte die Kupferschicht eine gewisse Rauhigkeit und Struktur aufwei
sen, da Oberflächen mit einer ausreichenden Profiltiefe eine höhere Haftfestig
keit der Schicht auf der Oberfläche ermöglichen als spiegelglatte, glänzende
Oberflächen (Handbuch der Leiterplattentechnik, Band 3, Eugen G. Leuze-Ver
lag, Saulgau, Seite 480). Die Resistschichten können demnach nicht direkt auf
die Kupferoberflächen aufgebracht werden, ohne daß diese zuvor aufgerauht
werden.
Weiterhin ist ein saures galvanisches Kupferbad zur Abscheidung von feinkör
nigem duktilem Kupfer aus EP 0 137 397 A2 bekannt, das Polymere aus bi
funktionellen Propanderivaten enthält, die in Gegenwart von 1 bis 50 Mol-%
eines oder mehrerer ungesättigter Alkohole mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und
einer oder mehrerer Doppel- und/oder Dreifachbindungen polymerisiert werden.
Als bifunktionelle Propanderivate kommen insbesondere Monochlorhydrin, Epi
chlorhydrin und Glycidol in Frage. Zur Herstellung der dem Bad zugesetzten
Polymerisate werden nach den Beispielen Epichlorhydrin, Monochlorhydrin
bzw. Glycidol mit Butin-1,4-diol, 3-Methyl-1-pentin-3-ol, Hexin-3-diol-2,5 bzw.
2,4,7,9-Tetramethyl-5-decin-4,7-diol copolymerisiert. Durch Zugabe dieser
Stoffe zu einem Kupferbad, das Kupfersulfat und Schwefelsäure sowie in gerin
ger Konzentration Chloridionen enthält, sollen feinkristalline, duktile Kupfer
niederschläge mit hohen Bruchdehnungswerten und besserem Schocktest
verhalten erhältlich sein als mit bis dahin bekannten Bädern. Bei Verwendung
dieser Bäder soll zudem das Streuvermögen verbessert werden. Als grundsätz
lich anwendbare kathodische Stromdichte wird ein Bereich von 0,5 bis
10 A/dm2 angegeben. Eine Schichtstärke von 90% in Bohrungen mit einem
Durchmesser von 0,3 mm, bezogen auf die Schichtstärke auf den Plattenober
flächen, wird nach dem einzigen Beispiel dann erhalten, wenn eine kathodische
Stromdichte von 0,5 bis 1,0 A/dm2 eingestellt wird.
Es hat sich jedoch herausgestellt, daß das Streuvermögen des Bades bei Erhö
hung der kathodischen Stromdichte über den in dem Beispiel angegebenen
Wert hinaus deutlich verringert wird. Daher muß die kathodische Stromdichte
dann, wenn Leiterplatten mit Löchern mit derart geringem Durchmesser
(d ≦ 0,3 mm) hergestellt werden sollen, auf einen Wert von maximal 1 A/dm2
eingestellt werden. Eine größere kathodische Stromdichte ist nicht vertretbar.
Bei Einstellung einer derart geringen kathodischen Stromdichte wird allerdings
nur eine geringe Produktivität des Verfahrens erreicht.
Der vorliegenden Erfindung liegt von daher das Problem zugrunde, die Nachtei
le der bekannten Verfahren zu vermeiden und insbesondere ein Verfahren zum
Herstellen von Leiterplatten zu finden, mit dem Kupferschichten mit sehr gleich
mäßiger Schichtdicke auch in Bohrlöchern mit geringem Durchmesser in kurzer
Zeit abgeschieden werden können, wobei die Kupferschichten gute mecha
nische Eigenschaften, beispielsweise eine hohe Bruchelongation und hohe
Zugfestigkeit, aufweisen. Außerdem sollen organische Überzüge, insbesondere
ein Photoresist, ohne zusätzliche Aufrauhung auf die Kupferschicht haftfest
aufgebracht werden können.
Gelöst wird dieses Problem durch das elektrolytische Kupferbad nach Anspruch
1, die Verwendung des Bades nach Anspruch 13 und das Verfahren zur
elektrolytischen Abscheidung einer matten Kupferschicht nach Anspruch 15.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Das erfindungsgemäße elektrolytische Kupferbad ist dadurch gekennzeichnet,
daß es mindestens eine Verbindung aus der Gruppe der Polyglycerine, umfas
send Poly(1,2,3-propantriol) und Poly(2,3-epoxy-1-propanol), enthält. Mit
diesen Bädern werden matte Schichten auf Werkstückoberflächen erhalten.
Zur Herstellung der matten Kupferschichten werden die Oberfläche sowie
mindestens eine Anode mit dem das mindestens eine Polyglycerin enthalten
den Kupferbad in Kontakt gebracht und eine elektrische Spannung zwischen
der Werkstückoberfläche und der mindestens einen Anode derart angelegt,
daß die Werkstückoberfläche gegenüber der mindestens einen Anode katho
disch polarisiert wird.
Das erfindungsgemäße elektrolytische Kupferbad wird insbesondere zur Ab
scheidung von Kupferschichten bei der Herstellung von Leiterplatten einge
setzt. Grundsätzlich ist es natürlich auch denkbar, das Bad zur Erzeugung von
Schichten einzusetzen, die zu anderen funktionellen oder zu dekorativen
Zwecken auf Oberflächen aufgebracht werden, beispielsweise zur Anwendung
in der Sanitärindustrie, bei der Herstellung von Möbelbeschlägen, Leuchten und
anderen Teilen für den Wohnbereich, von Accessoirs im Modebereich sowie in
der Automobilindustrie. Das erfindungsgemäße Bad eignet sich nämlich nicht
nur zur Erzeugung von matten Schichten, die ausschließlich zu funktionellen
Zwecken auf Oberflächen abgeschieden werden, sondern auch zur Herstellung
von matten Schichten zur Erzielung dekorativer Effekte, da die mit dem erfin
dungsgemäßen Bad erzeugten Schichten sehr gleichmäßig matt sind, so daß
ansprechende ästhetische Wirkungen erzielt werden können.
Das erfindungsgemäße Bad wird zur elektrolytischen Herstellung von Kupfer
schichten insbesondere bei der Herstellung von Leiterplatten eingesetzt. Da die
abgeschiedenen Schichten matt sind, können unmittelbar auf diese Schichten
organische Überzüge haftfest aufgebracht werden. Insbesondere eine photo
strukturierbare Lötstopmaske kann auf die matten Kupferschichten aufgetragen
werden, ohne daß die Kupferschichten zuvor noch aufgerauht werden müssen.
Gegebenenfalls ist lediglich eine Reinigung der Kupferoberflächen nötig, um
Verunreinigungen, wie Fette, Staub und Oxidschichten, zu entfernen.
Das erfindungsgemäße Kupferbad enthält mindestens ein lineares Polyglycerin
mit der allgemeinen Formel
wobei
n eine ganze Zahl < 1, vorzugsweise < 2, ist und
R1, R2, R3 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl.
n eine ganze Zahl < 1, vorzugsweise < 2, ist und
R1, R2, R3 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl.
Vorzugsweise werden die mit Formel I dargestellten linearen Polyglycerine
eingesetzt. Grundsätzlich kann das Bad auch andere Polyglycerine enthalten,
insbesondere verzweigte Polyglycerine, vorzugsweise mit α-β-Verzweigung,
gemäß folgender allgemeiner Formel II:
wobei
n eine ganze Zahl < 0 ist,
m eine ganze Zahl < 0 ist und
R1, R2, R3, R4 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl,
und/oder Polyglycerine mit cyclischen Etheranteilen gemäß folgender all gemeiner Formel III:
n eine ganze Zahl < 0 ist,
m eine ganze Zahl < 0 ist und
R1, R2, R3, R4 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl,
und/oder Polyglycerine mit cyclischen Etheranteilen gemäß folgender all gemeiner Formel III:
wobei
n eine ganze Zahl < 0 ist und
R1, R2, R3, R4 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl.
n eine ganze Zahl < 0 ist und
R1, R2, R3, R4 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl.
Die vorstehend angegebenen Formeln I, II und III umfassen sowohl unsub
stituierte Polyglycerine als auch deren Derivate, nämlich Derivate mit Alkyl-,
Phenyl- und/oder Benzyl-substituierten Endgruppen, Derivate mit Alkyl-,
Phenyl- und/oder Benzyl-substituierten Alkoholgruppen sowie Derivate mit Car
bonsäure substituierten Endgruppen und Derivate mit Carbonsäure substituier
ten Alkoholgruppen.
Die vorstehend dargestellten Polyglycerine sind im Gegensatz zu den in
EP 0 137 397 A2 beschriebenen Copolymeren Homopolymere.
Das erfindungsgemäße elektrolytische Kupferbad weist folgende Vorteile
gegenüber bekannten Bädern auf:
- a) Das Bad ermöglicht eine sehr gleichmäßige Abscheidung von Kupferschich
ten auch bei hoher kathodischer Stromdichte, beispielsweise mit einer Strom
dichte < 2,5 A/dm2. Sollen Leiterplatten hergestellt werden, die Bohrungen mit
sehr geringem Durchmesser aufweisen, beispielsweise 0,3 mm oder weniger,
so ist die elektrische Feldstärke in den Bohrungen viel kleiner als an der Ober
fläche der Leiterplatten. Daher würde die kathodische Stromdichte in den Boh
rungen normalerweise nur sehr gering sein, verglichen mit der Stromdichte an
der Leiterplattenoberfläche. Durch Steuerung der Überspannung bei der Kup
ferabscheidung kann dieser Unterschied teilweise ausgeglichen werden.
Daher wird mit bekannten Bädern mit einer geringen mittleren Stromdichte (Ge samtstrom/gesamte Plattenoberfläche einschließlich der Bohrlochwand flächen), beispielsweise im Bereich bis 1 A/dm2, eine Verringerung der Strom dichte an den Bohrlochwänden um maximal 10%, bezogen auf die Stromdichte an den Plattenoberflächen, beobachtet. Beispielhaft ist in EP 0 137 397 A2 hierzu angegeben, daß bei einer kathodischen Stromdichte von 0,5 bis 1,0 A/dm2 in Bohrungen mit einem Durchmesser von 0,3 mm eine Streuung von Kupfer von < 90%, bezogen auf Leiterbahnen auf den Außenseiten, er reichbar sei. Allerdings ist zu berücksichtigen, daß die Bezugnahme auf die Schichtdicken von Leiterbahnen für die Angabe der Metallstreuung nicht all gemein anerkannt ist, weil auf gegebenenfalls stärker abgeschirmten Leiterbahnen ohnehin nur eine weniger dicke Kupferschicht abgeschieden wird, so daß rechnerisch ein höherer Streuungswert erhalten wird.
Die in EP 0 137 397 A2 beispielhaft angewendete kathodische Stromdichte ist außerdem relativ gering, so daß dadurch günstigere Werte vermittelt werden. Bei niedriger Stromdichte werden erfahrungsgemäß generell gute Werte für die Streuung erhalten. Allerdings wird bei Anwendung einer derart geringen Strom dichte nur eine sehr niedrige Produktivität bei der Verkupferung erreicht. Bei Einstellung einer größeren mittleren Stromdichte sinkt die Streuung an den Bohrlochwänden relativ zu der an der Plattenoberfläche jedoch ab, so daß die Schichtdicke bei Verwendung der bekannten Bäder nicht innerhalb eines vor gegebenen Toleranzbereiches gehalten werden kann. Nach eigenen Erkennt nissen werden nur Werte von 60 bis 70% erreicht, wenn die in EP 0 137 397 A2 beschriebenen Copolymere als Zusätze zu den Kupferbädern eingesetzt werden und 1,6 mm dicke Platten mit Bohrungen mit einem Durch messer von 0,3 mm mit einer kathodischen Stromdichte von 2,5 A/dm2 verkup fert werden.
Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Bades wird dagegen auch bei Ein stellung einer relativ hohen mittleren Stromdichte, beispielsweise von 4 A/dm2, noch eine ausreichend hohe lokale Stromdichte an den Wänden in sehr engen Bohrlöchern festgestellt, so daß dort auch eine ausreichende Schichtdicke er reicht werden kann. Beispielsweise beträgt die Dicke der abgeschiedenen Schicht bei Anwendung einer mittleren kathodischen Stromdichte von 2,5 A/dm2 in der Mitte von 0,3 mm weiten Bohrungen in 1,6 mm dicken Platten (Lochlänge: 1,6 mm) 80%, bezogen auf die Dicke der ganzflächigen Schicht auf der Plattenoberseite, und nicht nur 60 bis 70% wie bei Verwendung der in EP 0 137 397 A2 beschriebenen Zusätze.
Die genannten Bedingungen beziehen sich auf die Anwendung von Gleich strom. Alternativ kann jedoch auch gepulster Gleichstrom (unipolarer Puls strom) angewendet oder ein Reverse-Puls-Verfahren (bipolarer Pulsstrom) eingesetzt werden. Bei Anwendung von gepulstem Strom kann die Schicht dicke weiter vergleichmäßigt werden. - b) Die abgeschiedenen Kupferschichten sind matt und weisen eine sehr gleich mäßige, feine Rauhigkeit auf. Diese ist erforderlich, um auf den Kupferschich ten ohne zusätzliche Vorbehandlung eine ausreichende Haftfestigkeit von auf die Oberflächen aufgebrachten organischen Überzügen, insbesondere Resi sten, zu ermöglichen. Die Kupferschichten werden bei der Herstellung von Lei terplatten normalerweise zur Erzeugung von Leiterbahnen und anderen Leiter strukturen, beispielsweise Bond- und Lötpads, gebildet. Nach Fertigstellung der Leiterstrukturen wird üblicherweise ein photostrukturierbarer Lötstopplack auf die Leiterplattenaußenseiten aufgetragen. Dieser Lack muß auf den Kupfer oberflächen auch unter thermischer und chemischer Beanspruchung problem los fest haften. Dadurch daß die Kupferschichten gleichmäßig rauh sind, wird eine besonders gute Grundlage für Photolacke geschaffen, so daß ein fester Verbund zwischen dem Lötstopplack und den Kupferoberflächen gebildet wer den kann.
- c) Die gleichmäßig ebene Oberfläche hat zudem weitere Vorteile: Zum einen werden die Leiterplatten nach der Erzeugung der Leiterstrukturen mit optischen Methoden geprüft. Bei der optischen Prüfung können die normalerweise hoch glänzenden Kupferschichten zu Fehlern bei der Erkennung von Strukturen füh ren. Durch matte Schichtoberflächen werden dagegen reflektionsbedingte Fehl erkennungen ausgeschlossen.
- d) Die mit dem erfindungsgemäßen elektrolytischen Kupferbad herstellbaren Kup
ferschichten weisen eine sehr gleichmäßige, feine Rauhigkeit auf, während be
kannte Schichten zum Teil gröber strukturiert sind. Dies führt bei Anwendung der
hergestellten Leiterplatten für Hochfrequenzzwecke zu ungünstigeren elektrischen
Eigenschaften. Außerdem ist die Kantendefinition der Leiterbahnen weniger
präzise. Die gröbere Oberflächenstruktur der mit bekannten Bädern abgeschiede
nen Schichten ergibt sich aus der gröberen Kristallitgröße in der Schicht.
Beim Vergleich von Querschliffen durch mit bekannten Bädern hergestellte mit mit dem erfindungsgemäßen Bad erzeugten Schichten ist feststellbar, daß die mit den bekannten Bädern hergestellten Schichten deutlich größere Kristallite enthalten als die mit dem erfindungsgemäßen Bad erzeugten Schichten. Dies kann insbesondere dann gut sichtbar gemacht werden, wenn die Querschliffe elektropoliert werden. Die mit den bekannten Bädern hergestellten Schichten zeigen wegen der gröberen Kristallitstruktur auch eine geringere Bruchelonga tion. - e) Die mechanischen Eigenschaften der mit dem erfindungsgemäßen Bad ab geschiedenen Kupferschichten sind sehr gut: Zum einen werden Schichten mit einer sehr hohen Bruchelongation, zum anderen mit einer hohen Zugfestigkeit erhalten. Es werden Werte von 19% auch bei einer kathodischen Stromdichte über 2,5 A/dm2 erhalten. Dies führt dazu, daß die Kupferschichten beim Löten der Leiterplatten nicht reißen, selbst wenn die Schichten mit einer hohen katho dischen Stromdichte erzeugt wurden. Würden die Bruchelongation und/oder die Zugfestigkeit nicht ausreichend hohe Werte aufweisen, so könnte die Kup ferschicht der thermischen Ausdehnung des Kunstharzmaterials der Platte durch die schockartige Erwärmung nicht folgen und würde insbesondere an den Übergängen von der Plattenoberfläche zu den Bohrlochwänden reißen. Aus dem erfindungsgemäßen Kupferbad hergestellte Schichten überstehen übliche Schocktests, bei denen Leiterplatten mehrfach auf ein 288°C heißes Lotbad oder alternativ auf ein 288°C heißes Ölbad schwimmend aufgelegt und nach dem Entfernen von der Wärmequelle anschließend rasch abgekühlt wer den, ohne Probleme.
Im Gegensatz dazu wird eine Bruchelongation von 6 bis 20% an Folien erhal
ten, die eine Dicke von 50 µm aufweisen, wenn die in EP 0 137 397 A2 be
schriebenen Bäder eingesetzt werden.
Die Polyglycerine werden nach bekannten Methoden hergestellt. Beispielswei
se sind in folgenden Veröffentlichungen Angaben zu den Herstellungsbedin
gungen enthalten:
- 1. Cosmet. Sci. Technol. Ser., Glycerine, Seite 106, 1991
- 2. Behrens, Mieth, Die Nahrung, Band 28, Seite 821, 1984
- 3. DE-A-25 27 701
- 4. US-A-3,945,894
Zur Herstellung können unter anderem Glycerin, Glycidol oder Epichlorhydrin
verwendet werden. Diese werden beispielsweise bei einer Temperatur von 200
bis 275°C in einer alkalischen Katalyse polymerisiert. Alternativ kann die Poly
merisation auch in Gegenwart von Schwefelsäure oder von Bortrifluorid durch
geführt werden.
In einer ersten Herstellungsvariante wird Epichlorhydrin mit Natronlauge oder
Sodalösung in der Wärme hydrolysiert. Dabei bilden sich Glycerin sowie Oligo
mere des Glycerins. Dann wird Glycerin mit üblichen Methoden abgetrennt, das
Roh-Polyglycerin entwässert und Diglycerin durch Feindestillation entfernt. Aus
dem verbleibenden Rückstand wird durch fraktionierte Destillation Tetraglycerin
mit Minderanteilen an höheren Oligomeren/Polymeren erhalten. Dieses Poly
glycerin stellt ein Gemisch A dar, das mindestens 90 Gew.-% eines Polyglyce
rins mit n = 4 und höchstens 10 Gew.-% von Polyglycerinen mit n = 3 und/oder
5 enthält, wobei die Polyglycerine linear, verzweigt sein und/oder cyclische An
teile haben können. Das Kupferbad kann beispielsweise ein derartiges Ge
misch A von mindestens zwei Polyglycerinen enthalten, die jeweils eine der
allgemeinen Formeln I, II und III aufweisen.
In einer zweiten Herstellungsvariante wird die Umsetzung des Epichlorhydrins
ebenso wie in der ersten Variante durchgeführt. In gleicher Weise wird dann
Glycerin abgetrennt, das Roh-Polyglycerin entwässert und Diglycerin durch
Feindestillation entfernt. Dieser Rückstand enthält neben Tetraglycerin auch
andere Polyglycerine, insbesondere Triglycerin und höher kondensierte Poly
glycerine. Es handelt sich hierbei um ein Gemisch B, das mindestens
40 Gew.-% eines Polyglycerins mit n = 4, höchstens 50 Gew.-% von Polyglyceri
nen mit n = 2, 3 und/oder 5 und höchstens 20 Gew.-% von Polyglycerinen mit n
= 6, 7, 8 und/oder 9 enthält, wobei die Polyglycerine linear, verzweigt sein
und/oder cyclische Anteile haben können. Das Kupferbad kann beispielsweise
ein derartiges Gemisch B von mindestens zwei Polyglycerinen enthalten, die
jeweils eine der allgemeinen Formeln I, II und III aufweisen.
Vorteilhaft können auch noch höhere Homologe der Polyglycerine, die die all
gemeine Formel I, II oder III aufweisen, eingesetzt werden, insbesondere auch
Homologe mit n < 9, beispielsweise n = 16.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die Konzentration
des Gemisches A der Polyglycerine im Bereich von 0,3 g/l bis 1,3 g/l. Die Kon
zentration des Gemisches B der Polyglycerine liegt vorzugsweise im Bereich
von 0,7 g/l bis 2,6 g/l, insbesondere im Bereich von 0,8 bis 2 g/l.
Die Polyglycerine haben ein Molekulargewicht vorzugsweise im Bereich von
166 bis 6000 g/Mol, besonders bevorzugt im Bereich von 240 bis 1600 g/Mol.
Das erfindungsgemäße elektrolytische Kupferbad enthält mindestens ein Kup
fersalz und mindestens eine Säure. Das Kupfersalz ist vorzugsweise ausge
wählt aus der Gruppe der Verbindungen, umfassend Kupfersulfat und Kupfer
fluoroborat. Die Säure ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe der Verbin
dungen, umfassend Schwefelsäure und Fluoroborsäure. Außerdem kann das
Bad ein Chlorid enthalten. Beispielsweise kann ein Alkalisalz eingesetzt wer
den, insbesondere Natriumchlorid oder Kaliumchlorid. Selbstverständlich kann
auch Salzsäure verwendet werden. Anstelle der vorgenannten Salze bzw. der
Säure können grundsätzlich auch andere Verbindungen eingesetzt werden.
Die Konzentration der genannten Badbestandteile ist wie folgt:
Kupfergehalt: 18 bis 30 g/l, bezogen auf CuSO4.5H2O vorzugsweise 20 bis 30 g/l
Schwefelsäure, konz. 180 bis 250 g/l vorzugsweise 220 bis 250 g/l,
Chloridgehalt: 35 bis 130 mg/l vorzugsweise 50 bis 70 mg/l.
Kupfergehalt: 18 bis 30 g/l, bezogen auf CuSO4.5H2O vorzugsweise 20 bis 30 g/l
Schwefelsäure, konz. 180 bis 250 g/l vorzugsweise 220 bis 250 g/l,
Chloridgehalt: 35 bis 130 mg/l vorzugsweise 50 bis 70 mg/l.
Ferner kann das erfindungsgemäße elektrolytische Kupferbad auch Eisen(II)-
Verbindungen enthalten. Beispielsweise können Eisen(II)-Salze enthalten sein,
insbesondere FeSO4. Derartige Salze werden u. a. eingesetzt, um anstelle von
löslichen unlösliche Anoden zu verwenden. In diesem Falle dienen an den Ano
den gebildete Eisen(III)-Ionen dazu, über in einem vorzugsweise separaten
Behälter enthaltene Eisenteile Eisen(II)-Ionen zu produzieren, indem die Ei
sen(III)-Ionen mit den Eisenteilen zu Eisen(II)-Ionen reagieren.
Ferner können in dem erfindungsgemäßen Bad auch weitere Badbestandteile
enthalten sein, beispielsweise Grundeinebner aus der Klasse der Polyethylen-
und Polypropylenglykole sowie deren Blockcopolymere. Außerdem können
Streuungs- und Kornverbesserungshilfsstoffe enthalten sein, beispielsweise
Verbindungen aus der Klasse der merochinoiden Farbstoffe, der Pyridine und
der Pyridiniumsulfobetaine.
Die kathodische Stromdichte kann höher eingestellt werden als bei bekannten
Bädern, wobei die Schichtdicke an allen Stellen einer Leiterplatte innerhalb
eines engen Toleranzbereiches gehalten werden kann (80 bis 100%). Übli
cherweise werden weitgehend gleichmäßig dicke Kupferschichten erhalten,
wenn die kathodische Stromdichte im Bereich von 0,5 bis 4 A/dm2 eingestellt
wird. Bei Einstellung von Werten in diesem Bereich werden auch Schichten
erhalten, die gleichmäßig matt sind. Mit einer kathodischen Stromdichte von
unterhalb von 0,5 A/dm2 werden seidenmatte Schichten abgeschieden. Sehr
gute Ergebnisse werden dann erhalten, wenn die Stromdichte im Bereich von 1
bis 4 A/dm2 eingestellt wird. Typischerweise werden hervorragende Ergebnisse
mit einer kathodischen Stromdichte von etwa 2,5 A/dm2 erhalten.
Die Temperatur des Kupferbades wird während des Betriebes auf einen Wert
im Bereich von 20 bis 40°C, vorzugsweise von 25 bis 35°C, eingestellt.
Das Kupferbad wird durch starke Anströmung und gegebenenfalls durch Ein
blasen von sauberer Luft derart bewegt, daß sich die Badoberfläche in starker
Bewegung befindet. Dadurch wird der Stofftransport in der Nähe des Werk
stücks und der Anoden maximiert, so daß größere Stromdichten ermöglicht
werden. Auch eine Bewegung des Werkstücks bewirkt eine Verbesserung des
Stofftransportes an den jeweiligen Oberflächen. Durch die erhöhte Konvektion
und Elektrodenbewegung wird eine konstante diffusionskontrollierte Abschei
dung erzielt. Die Substrate können horizontal, vertikal und/oder durch Vibration
bewegt werden. Eine Kombination mit der Lufteinblasung in das Abscheidebad
ist besonders wirksam.
Das beim Abscheideprozeß verbrauchte Kupfer wird über Kupferanoden elek
trochemisch ergänzt. Für die Anoden wird Kupfer vorzugsweise mit einem Ge
halt von 0,02 bis 0,067 Gew.-% Phosphor verwendet. Sie können direkt in den
Elektrolyten eingehängt werden oder in Form von Kugeln oder Stücken verwen
det und hierzu in Titankörbe, die sich im Bad befinden, eingefüllt werden.
Grundsätzlich können in dem Kupferbad auch unlösliche Anoden eingesetzt
werden, deren äußere geometrische Form sich beim Abscheideprozeß nicht
verändert. Diese Anoden können beispielsweise aus Titan oder Blei bestehen,
die jedoch zur Vermeidung einer hohen anodischen Überspannung mit kataly
tisch wirksamen Metallen, beispielsweise Platin, beschichtet werden kön
nen.
Üblicherweise werden Beschichtungsanlagen eingesetzt, bei denen die Leiter
platten während des Abscheideprozesses in vertikaler oder horizontaler Lage
gehalten werden. Vorteilhaft sind Beschichtungsanlagen, bei denen die Leiterplatten
in horizontaler Richtung durch die Anlage hindurch transportiert und
dabei verkupfert werden. Hierzu sind beispielsweise in DE 32 36 545 C2,
DE 36 24 481 C2 und EP 0 254 962 A1 konstruktive Lösungen vorgeschlagen
worden, um die Leiterplatten elektrisch zu kontaktieren und gleichzeitig durch
die Anlage zu befördern.
Nachfolgendes Beispiel dient zur Erläuterung der Erfindung:
Ein Gemisch aus Polyglycerinen, bestehend aus 10,2% Diglycerin, 12,7%
Triglycerin, 32,1% Tetraglycerin, 31,4% Pentaglycerin, 8, 9% Hexaglycerin,
4,7% Heptaglycerin und Minderanteilen von höheren Homologen, hergestellt
gemäß der zweiten Herstellungsvariante wurde von Fa. Solvay bezogen. Die
Angaben in [%] sind Relativwerte, die für die Polyglycerine mit n = 2-7 zusam
men 100% ergeben. Die Werte beziehen sich auf die Gewichtsanteile (Gew.-%)
in der Mischung.
Unter Verwendung des vorstehenden Gemisches der Polyglycerine wurde ein
Kupferbad durch Auflösen der Bestandteile in Wasser mit folgender Zusam
mensetzung hergestellt:
CuSO4.5H2O | 80 g (∆ 20 g Cu2+) |
Schwefelsäure, konz. | 240 g |
NaCl | 52 mg |
Gemisch B der Polyglycerine in 1 l Wasser. | 1 g |
Innerhalb von 75 min wurde dann eine Kupferschicht aus dem vorstehend be
schriebenen Bad mit einer mittleren kathodischen Stromdichte von 2,5 A/dm2
bei einer Badtemperatur von 25°C auf einem Kupferträger abgeschieden, der
zuvor stromlos mit Nickel überzogen worden war. Es wurde eine Kupferanode
eingesetzt. Es entstand eine gleichmäßig matte Schicht, die eine gleichmäßige
Dicke von 33 µm auf dem gesamten Träger aufwies.
Die Kupferschicht konnte danach von dem vernickelten Träger leicht abgezo
gen werden, so daß eine Kupferfolie entstand. Die mechanischen Eigenschaf
ten der Kupferfolie konnten somit leicht bestimmt werden. Die Folie wies eine
Bruchelongation von 19% und eine Zugfestigkeit von 29 kN/cm2 auf.
Dann wurde Leiterplattenmaterial mit einer Dicke von 1,6 mm mit Bohrungen
mit einem Durchmesser von 0,3 mm mit demselben Bad mit einer mittleren
Stromdichte von 2,5 A/dm2 verkupfert.
In Fig. 1 ist eine mit einem Rasterelektronenmikroskop mit einer 1000-fachen
Vergrößerung hergestellte Aufnahme der Oberfläche der Schicht wiederge
geben. Auf der Aufnahme sind gut ausgebildete Kristallite erkennbar.
In Fig. 2 ist ein Ausschnitt aus einer nach Anfertigung eines elektropolierten
Querschliffes erhaltenen Mikroskopaufnahme eines Überganges der Kupfer
schicht von der Materialaußenseite zur Bohrlochwand in 2500-facher Vergröße
rung wiedergegeben. Auf der Aufnahme sind gut ausgebildete Kristallite er
kennbar.
Die Schichtdickenverteilung in den Bohrungen wurde durch Messung der
Schichtdicke in der Mitte der Bohrungen und auf der Außenseite des Materials
bestimmt, indem Querschliffe angefertigt wurden. Hierzu wurde die Dicke in der
Mitte jeder Bohrung zur Dicke an der Außenseite des Materials in Beziehung
gesetzt, indem das Verhältnis der jeweiligen Schichtdicken gemessen wurde.
Nach dieser Methode wurde eine Streuung von 80% ermittelt.
Zur Bestimmung der mechanischen Eigenschaften der Kupferschicht auf dem
Leiterplattenmaterial wurden verkupferte Plattenstücke mit einem Lötschocktest
untersucht. Hierzu wurden die Plattenstücke 10 sec lang auf ein 288°C heißes
Zinn/Blei-Lotbad aufgelegt und anschließend abgekühlt. Dieser Zyklus wurde
zehnmal durchgeführt.
Die Integrität der Kupferschicht wurde danach durch Anfertigen von Querschlif
fen durch die Kupferschicht in den Bohrungen untersucht. Es wurden keine
Risse in der Kupferschicht am Übergang von den Außenseiten zu den Boh
rungswänden an den Bohrungseingängen festgestellt. Auch Abrisse an Über
gängen von der Kupferschicht in den Bohrungen zu Kupferinnenlagen, die von
den Bohrungen angeschnitten waren, wurden nicht beobachtet.
Es wurde ein Kupferbad mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
Kupfersulfat | 75 g |
Schwefelsäure, konz. | 200 g |
NaCl | 55 mg |
Marktüblicher Mattkupferbadzusatz in 1 l Wasser. | 6 ml |
Bei einer mittleren Stromdichte von 2,5 A/dm2 wurde aus diesem Bad bei einer
Badtemperatur von 26°C eine Kupferschicht auf ein Leiterplattenmaterial abge
schieden, das 1,6 mm dick war und Bohrungen mit einem Durchmesser von
0,3 mm aufwies. Nach 30 min betrug die Dicke der abgeschiedenen Kupfer
schicht auf der Außenseite des Materials 16 µm und in den Bohrungen 10 µm.
Es wurden Kupferanoden verwendet.
Die Schichtdickenverteilung in den Bohrungen wurde durch Messung der
Schichtdicke in der Mitte der Bohrungen und auf der Außenseite des Materials
in der gleichen Weise wie im vorstehenden Beispiel bestimmt. Nach dieser
Methode wurde eine Streuung von 60 bis 70% erhalten.
Claims (27)
1. Elektrolytisches Kupferbad zur Abscheidung einer matten Kupferschicht,
enthaltend mindestens eine Verbindung aus der Gruppe der Polyglycerine,
umfassend Poly(1,2,3-propantriol) und Poly(2,3-epoxy-1-propanol).
2. Elektrolytisches Kupferbad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein lineares Polyglycerin mit der allgemeinen Formel
enthalten ist, wobei
n eine ganze Zahl < 1 ist und
R1, R2, R3 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl.
enthalten ist, wobei
n eine ganze Zahl < 1 ist und
R1, R2, R3 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl.
3. Elektrolytisches Kupferbad nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
n < 2 ist.
4. Elektrolytisches Kupferbad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
verzweigte Polyglycerine mit α-β-Verzweigung gemäß folgender allgemeiner
Formel enthalten sind:
wobei
n eine ganze Zahl < 0 ist,
m eine ganze Zahl < 0 ist und
R1, R2, R3, R4 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl.
wobei
n eine ganze Zahl < 0 ist,
m eine ganze Zahl < 0 ist und
R1, R2, R3, R4 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl.
5. Elektrolytisches Kupferbad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Polyglycerine mit cyclischen Etheranteilen gemäß folgender allgemeiner Formel
enthalten sind:
wobei
n eine ganze Zahl < 0 ist und
R1, R2, R3, R4 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl.
wobei
n eine ganze Zahl < 0 ist und
R1, R2, R3, R4 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl.
6. Elektrolytisches Kupferbad nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Gemisch A von mindestens zwei Polyglycerinen
enthalten ist, die jeweils eine der allgemeinen Formeln I, II und III aufweisen,
wobei das Gemisch A mindestens 90 Gew.-% eines Polyglycerins mit n = 4 und
höchstens 10 Gew.-% von Polyglycerinen mit n = 3 und/oder 5 enthält.
7. Elektrolytisches Kupferbad nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Konzentration des Gemisches A der Polyglycerine im Bereich von 0,3 g/l bis
1,3 g/l liegt.
8. Elektrolytisches Kupferbad nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Gemisch B von mindestens zwei Polyglycerinen
enthalten ist, die jeweils eine der allgemeinen Formeln I, II und III aufweisen,
wobei das Gemisch B mindestens 40 Gew.-% eines Polyglycerins mit n = 4,
höchstens 50 Gew.-% von Polyglycerinen mit n = 2, 3 und/oder 5 und höch
stens 20 Gew.-% von Polyglycerinen mit n = 6, 7, 8 und/oder 9 enthält.
9. Elektrolytisches Kupferbad nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Konzentration des Gemisches B der Polyglycerine im Bereich von 0,7 g/l bis
2,6 g/l liegt.
10. Elektrolytisches Kupferbad nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polyglycerine ein Molekulargewicht im
Bereich von 166 bis 6000 g/Mol haben.
11. Elektrolytisches Kupferbad nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Kupfersalz, ausgewählt aus der
Gruppe der Verbindungen, umfassend Kupfersulfat und Kupferfluoroborat, und
mindestens eine Säure, ausgewählt aus der Gruppe der Verbindungen,
umfassend Schwefelsäure und Fluoroborsäure, enthalten sind.
12. Elektrolytisches Kupferbad nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Chloridionen enthalten sind.
13. Verwendung des Kupferbades nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zur Her
stellung einer Kupferschicht als Unterlage für einen organischen Überzug.
14. Verwendung des Kupferbades nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß die Kupferschicht als Unterlage für einen photostrukturierbaren Resist
dient.
15. Verfahren zur elektrolytischen Abscheidung einer matten Kupferschicht auf
der Oberfläche eines Werkstückes, wobei die Oberfläche sowie mindestens
eine Anode mit einem Kupferbad in Kontakt gebracht werden und eine elek
trische Spannung zwischen der Werkstückoberfläche und der mindestens
einen Anode derart angelegt wird, daß die Werkstückoberfläche gegenüber der
mindestens einen Anode kathodisch polarisiert wird, dadurch gekennzeich
net, daß das Kupferbad mindestens eine Verbindung aus der Gruppe der
Polyglycerine, umfassend Poly(1,2,3-propantriol) und Poly(2,3-epoxy-1-pro
panol), enthält.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein lineares Polyglycerin mit der allgemeinen Formel
enthalten ist, wobei
n eine ganze Zahl < 1 ist und
R1, R2, R3 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl.
enthalten ist, wobei
n eine ganze Zahl < 1 ist und
R1, R2, R3 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß n < 2 ist.
18. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß verzweigte
Polyglycerine mit α-β-Verzweigung gemäß folgender allgemeiner Formel ent
halten sind:
wobei
n eine ganze Zahl < 0 ist,
m eine ganze Zahl < 0 ist und
R1, R2, R3, R4 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl.
wobei
n eine ganze Zahl < 0 ist,
m eine ganze Zahl < 0 ist und
R1, R2, R3, R4 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl.
19. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß Polyglycerine
mit cyclischen Etheranteilen gemäß folgender allgemeiner Formel enthalten
sind:
wobei
n eine ganze Zahl < 0 ist und
R1, R2, R3, R4 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl.
wobei
n eine ganze Zahl < 0 ist und
R1, R2, R3, R4 gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus der Gruppe der Reste, umfassend H, Alkyl, Acyl, Phenyl, Benzyl.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gemisch A von mindestens zwei Polyglycerinen enthalten ist, die je
weils eine der allgemeinen Formeln I, II und III aufweisen, wobei das Gemisch
A mindestens 90 Gew.-% eines Polyglycerins mit n = 4 und höchstens
10 Gew.-% von Polyglycerinen mit n = 3 und/oder 5 enthält.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzen
tration des Gemisches A der Polyglycerine im Bereich von 0,3 g/l bis 1,3 g/l
liegt.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gemisch B von mindestens zwei Polyglycerinen enthalten ist, die je
weils eine der allgemeinen Formeln I, II und III aufweisen, wobei das Gemisch
B mindestens 40 Gew.-% eines Polyglycerins mit n = 4, höchstens 50 Gew.-%
von Polyglycerinen mit n = 2, 3 und/oder 5 und höchstens 20 Gew.-% von Poly
glycerinen mit n = 6, 7, 8 und/oder 9 enthält.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzen
tration des Gemisches B der Polyglycerine im Bereich von 0,7 g/l bis 2,6 g/l
liegt.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polyglycerine ein Molekulargewicht im Bereich von 166 bis 6000 g/Mol
haben.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 24, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Kupfersalz, ausgewählt aus der Gruppe der Verbindungen,
umfassend Kupfersulfat und Kupferfluoroborat, und mindestens eine Säure,
ausgewählt aus der Gruppe der Verbindungen, umfassend Schwefelsäure und
Fluoroborsäure, enthalten sind.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 25, dadurch gekennzeichnet,
daß Chloridionen enthalten sind.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 26, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrische Spannung derart variiert wird, daß ein gepulster Strom
zwischen dem Substrat und der mindestens einen Anode fließt.
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