DE10056757A1 - Sitzanordnung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Sitzanordnung in einem Innenraum eines Fahrzeugs, insbesondere einer Großraumlimousine, mit mehreren Sitzreihen, die mindestens einen in einer hinteren Sitzreihe einer Seitenwand des Fahrzeuginnenraums benachbart angeordneten Einzelsitz aufweist, der mit zur Längsachse des Innenraums paralleler Sitzmittellinie mittels einer Halterung am Boden des Fahrzeuginnenraums in veränderbarer Raumposition festgelegt ist. Zur Schaffung einer Sitzverstellmöglichkeit für den mindestens einen in der hinteren Sitzreihe angeordneten Einzelsitz, die einerseits ein kleines Einstiegsmaß zuläßt und andererseits einen komfortablen Abstand zum Vordersitz liefert, ist der Einzelsitz in der Halterung derart verschiebbar ausgebildet, daß er bei einer nach hinten erfolgenden Verschiebebewegung eine mit zunehmendem Verschiebeweg anwachsende, von der Seitenwand weggerichtete Querverschiebung erfährt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Sitzanordnung in einem Innenraum
eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Bei einer bekannten Sitzanordnung dieser Art (DE 79 26 131 U1)
sind hinter den beiden Vordersitzen für Fahrer und
Beifahrer zwei Einzelsitze nebeneinander zu einer hinteren
Sitzreihe zusammengestellt. Die Halterung für den einen
Einzelsitz in der hinteren Sitzreihe hat die Form einer
Parallelschiene, auf der der Einzelsitz festgesetzt ist. Die
Parallelschiene hat noch einen Schenkel, der sich quer zur
Längsachse hinter dem anderen Einzelsitz der hinteren
Sitzreihe erstreckt. Der Einzelsitz kann nun von seiner
vorstehend genannten Sitzraumposition, in welcher die
Sitzmittellinie parallel zur Längsachse des Innenraums
ausgerichtet ist, um 90° geschwenkt auf den Querschenkel der
Parallelschiene montiert werden, so daß der Sitzbenutzer
nunmehr quer zur Fahrzeuglängsachse sitzt und der Raum neben
dem anderen Einzelsitz der hinteren Sitzreihe freigegeben
ist.
Eine ebenfalls bekannte Sitzanordnung (EP 0 423 669 B1) weist
eine vordere Sitzreihe mit drei nebeneinander angeordneten
Sitzen auf, von denen die beiden äußeren Vordersitze an je
einer Seitenwand des Fahrzeuginnenraums mit geringem
Querabstand angrenzen. Alle drei Frontsitze sind auf einer
Längsführungsvorrichtung montiert und relativ zum
Fahrzeugboden verschiebbar und somit in ihrer Längsposition
schnell verstellbar. Die beiden Sitze in der hinteren
Sitzreihe, die so angeordnet sind, daß ihre Sitzmittellinie
jeweils einen spitzen Winkel zur Längsachse des
Fahrzeuginnenraums einschließen, sind fest am Fahrzeugboden
verankert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer
Sitzanordnung der eingangs genannten Art für einen Einzelsitz
in der hinteren Sitzreihe eine Sitzverstellmöglichkeit zu
schaffen, durch die einerseits ein kleines Einstiegsmaß und
andererseits ein komfortabler Abstand zum Vordersitz durch
größtmögliche Verstellung nach hinten verwirklicht werden
kann.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Sitzanordnung hat den Vorteil, daß durch
die erfindungsgemäß ausgebildete Verschiebbarkeit des
Einzelsitzes in seiner bodenseitigen Halterung in einer
vorderen Verstellposition des Sitzes mit geringem Abstand von
den Vordersitzen ein kleines Einstiegsmaß, d. h. ein
minimierter Abstand der Sitzmittellinie von der
Fahrzeugseitenwand, eingehalten werden kann, und bei
maximaler Verstellung des Einzelsitzes nach hinten der
Einzelsitz durch die mit der Verstellbewegung einhergehende
Querschiebung an den Radeinbauten oder Radkästen vorbeibewegt
und so ein komfortabler Abstand zum Vordersitz hergestellt
werden kann. Das geringe Einstiegsmaß in der vorderen
Sitzposition ermöglicht zugleich eine Durchstiegsmöglichkeit
zwischen den Einzelsitzen der hinteren Sitzreihe, was
insbesondere für Großraumlimousinen von Bedeutung ist, bei
denen hinter den Einzelsitzen der zweiten Sitzreihe noch eine
Sitzbank installiert ist.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im folgenden näher beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Großraumlimousine bei
abgenommener Seitenwand, schematisiert dargestellt,
Fig. 2 eine Draufsicht der Großraumlimousine in Fig. 1 bei
abgeschnittenem Dach, schematisiert dargestellt,
Fig. 3 und 4 jeweils ausschnittweise eine Draufsicht des
Fahrzeugbodens der Großraumlimousine im Bereich des
in Fig. 2 linken Einzelsitzes der zweiten Sitzreihe
und der darauf befestigten Sitzhalterung in einer
vorderen (Fig. 3) und einer hinteren (Fig. 4)
Sitzverstellposition.
Die in Fig. 1 in Seitenansicht und in Fig. 2 in Draufsicht
schematisch skizzierte Sitzanordnung im Innenraum 11 einer
Großraumlimousine 10 als Beispiel für ein allgemeines
Kraftfahrzeug weist insgesamt drei Sitzreihen 21, 22, 23 auf,
die in Fahrzeuglängsrichtung hintereinander angeordnet sind.
Die erste Sitzreihe 21 besteht in bekannter Weise aus dem
Fahrersitz 24 und dem Beifahrersitz 25, die den Vordersitzen
der ersten Sitzreihe 21 nachfolgende, hintere Sitzreihe 22
aus zwei Einzelsitze 26, 27 und die dritte Sitzreihe 23 aus
einer Sitzbank 28, auf der z. B. drei Sitzplätze ausgebildet
sind. Anstelle einer Sitzbank können auch mehrere Einzelsitze
oder auch nur ein einziger Einzelsitz vorgesehen werden. Der
Innenraum 11 der Großraumlimousine 10 ist von der
Fahrzeugkarosserie umschlossen, von der der Fahrzeugboden 12,
die beiden Seitenwände 13, die längs der Seitenwände 13
verlaufenden, vorderen und hinteren Türschweller 14 und 15,
die Frontscheibe 16 sowie die Motorhaube 17 dargestellt ist.
Die in den Innenraum 11 hineinragenden Hinterräder 18 sind
innen mit jeweils einem Radkasten 19 abgedeckt. Die quer von
den Seitenwänden 13 abstehenden Radkästen 19 ragen in den
Innenraum 11 hinein und stehen noch mit einem größeren
Überstandsmaß über die hinteren Türschweller 15 vor. Mit 20
ist das Lenkrad der Großraumlimousine 10 angedeutet.
Die beiden Einzelsitze 26, 27 sind am Fahrzeugboden 12
mittels einer Halterung 30 so festgelegt, daß sie in ihrer
Position relativ zu den Vordersitzen 24, 25 verändert werden
können. In jeder Einstellposition sind die Einzelsitze 26, 27
jeweils so ausgerichtet, daß ihre Sitzmittellinie 31 parallel
zur Längsachse 32 des Innenraums 11 verläuft. Die Längsachse
32 des Innenraums 11, die in der Mitte des Fahrzeuginnenraums
11 verläuft und mit der Fahrzeuglängsachse zusammenfällt,
sowie die Sitzmittelinie 31 des Einzelsitzes 26 sind in Fig.
3 und 4 strichpunktiert dargestellt. Ebenfalls in Fig. 3 und
4 ist die Halterung 30 für den Einzelsitz 26 in Draufsicht
dargestellt und der üblicherweise die Halterung 30
verdeckende Einzelsitz 26 nur strichliniert angedeutet, um
die Relativlage von Einzelsitz 26 und Halterung 30 zu
verdeutlichen.
Die Halterung 30 weist ein Paar im Parallelabstand am
Fahrzeugboden 12 befestigte Führungsschienen 33 sowie ein
Paar im Parallelabstand an der Unterseite des Einzelsitzes 26
festgelegte Gleitschienen 34 auf, wobei jeweils eine
Gleitschiene 34 in einer Führungsschiene 33 gleitet. Die
Gleitschienen 34 sind in ausgewählten Verschiebepositionen
relativ zu den Führungsschienen 33 mittels einer manuell zu
betätigenden Arretiervorrichtung festsetzbar. Diese
Arretiervorrichtung greift in Rastlöcher 35 in den
Gleitschienen 34 und Rastlöcher 37 in den Führungsschienen 33
ein und blockiert damit die Verschiebebewegung der
Gleitschienen 34 in den Führungsschienen 33. Die parallelen
Führungsschienen 33 sind schräg zur Längsachse 32 angeordnet
und zwar so, daß sie in ihrer rückwärtigen Verlängerung mit
der Längsachse 32 einen spitzen Winkel einschließen. Die
parallelen Gleitschienen 34 an der Unterseite des
Einzelsitzes 26 sind in gleicher Weise schräg gestellt und
schließen mit der Sitzmittellinie 31 den gleichen spitzen
Winkel ein, wobei die rückwärtige Verlängerung der in Fig. 3
rechten Gleitschiene 34 einerseits und die Verlängerung der
in Fig. 3 linken Gleitschiene 34 nach vorn andererseits
jeweils die Sitzmittelline 31 mit dem gleichen spitzen Winkel
schneiden. Die Schrägstellung der Führungsschienen 33 und der
Gleitschienen 34 bewirkt, daß der Einzelsitz 26 beim
Verschieben in der Halterung 30 nach hinten eine mit
zunehmendem Verschiebeweg anwachsende, von der Seitenwand 13
weggerichtete Querverschiebung erfährt. Durch diese
Querverschiebung ist es dem Einzelsitz 26 möglich, an dem von
der Seitenwand 13 abstehenden Radkasten 19 vorbeizugleiten,
so daß er ungehindert von dem Radkasten 19 weit nach hinten
geschoben werden kann. Die Schrägstellung der Führungsschiene
33 und der Gleitschienen 34 ist dabei so getroffen, daß bei
dem in seiner vordersten Verschiebeposition sich befindlichen
Einzelsitz 26, in welcher er den kleinstmöglichen
Längsabstand von dem Fahrersitz 24 hat, ein kleines
Einstiegsmaß realisiert ist und daß bei Verschiebung des
Einzelsitzes 26 nach hinten dieser gerade berührungslos den
Radkasten 19 passieren kann. Das Einstiegsmaß ist in Fig. 3
mit Pfeil 36 angegeben und ist das Maß zwischen der
Sitzmittellinie 31 des Einzelsitzes 26 und dem an der
Seitenwand 13 verlaufenden, hinteren Türschweller 15. Ein
solches kleines Einstiegsmaß ist vorteilhaft zum Einsteigen
in das Fahrzeug und gewährleistet eine Durchstiegsmöglichkeit
zwischen den beiden Einzelsitzen 26, 27 zu der
dahinterliegenden Sitzbank 28. In Fig. 3 ist die Halterung 30
und der Einzelsitz 26 in der vordersten Verstellposition des
Einzelsitzes 26 mit geringstmöglichem Abstand vom Fahrersitz
24 dargestellt. In Fig. 4 ist die Halterung 30 und der
Einzelsitz 26 in der am weitesten nach hinten verschobenen
Verstellposition des Einzelsitzes 26 dargestellt, in welcher
er den größtmöglichen Abstand zum Fahrersitz 24 hat und dem
Sitzbenutzer die größte Beinfreiheit eingeräumt wird.
Die hier nicht dargestellte Halterung des Einzelsitzes 27 am
Fahrzeugboden 12 ist in gleicher Weise ausgeführt und
spiegelsymmetrisch zur Halterung 30 des Einzelsitzes 26
angeordnet, wobei die Symmetrieebene die längs der Längsachse
32 sich erstreckende Mittelebene des Innenraums 11 ist.
Claims (4)
1. Sitzanordnung in einem Innenraum eines Fahrzeugs mit
mindestens einem in einer hinteren Sitzreihe (22) einer
Seitenwand (13) des Fahrzeuginnenraums (11) benachbart
angeordneten Einzelsitz (26), der mit zur Längsachse (32)
des Fahrzeuginnenraums (11) paralleler Sitzmittellinie
(31) mittels einer Halterung (30) am Boden (12) des
Fahrzeuginnenraums (11) in veränderbarer Raumposition
festgelegt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Einzelsitz (26) in der Halterung (30) relativ zum
Boden (12) derart verschiebbar ist, daß er bei einer nach
hinten erfolgenden Verschiebebewegung eine mit zunehmendem
Verschiebeweg anwachsende, von der Seitenwand (13)
weggerichtete Querverschiebung erfährt.
2. Sitzanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Maß der Querverschiebung über den Verstellweg so
festgelegt ist, daß der in seiner vordersten
Verstellposition seines Verschiebewegs einen vorgegebenen
minimalen Abstand (36) von der Seitenwand (13) aufweisende
Einzelsitz (26) auf seinem Verschiebeweg an einem von der
Seitenwand (13) abstehenden Radkasten (19) vorbeibewegbar
ist.
3. Sitzanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (30) ein Paar im Parallelabstand am
Boden (12) festgelegte Führungsschienen (33) und ein Paar
im gleichen Parallelabstand an der Unterseite des
Einzelsitzes (26) festgelegte Gleitschienen (34) aufweist,
von denen jeweils eine in einer Führungsschiene (33) axial
verschieblich aufgenommen ist, und daß die parallelen
Führungsschienen (33) unter einem spitzen Winkel zur
Längsachse (32) des Fahrzeuginnenraums (11) und die
parallelen Gleitschienen (34) unter dem gleichen spitzen
Winkel zur Sitzmittellinie (31) schräg angestellt sind.
4. Sitzanordnung nach einem der Ansprüche 1-3,
gekenzeichnet durch
ihre Verwendung für eine Großraumlimousine (10), indem
mindestens drei Sitzreihen (21, 22, 23) vorgesehen werden
und der mindestens eine Einzelsitz (26) in der zweiten
Sitzreihe (22) angeordnet wird.
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