DE10055867A1 - Variabler Falzapparat - Google Patents
Variabler FalzapparatInfo
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Abstract
Um einen variablen Falzapparat zu schaffen, der ein abschmierungsfreies Arbeiten ermöglicht, ist das Schneidmesser (13) der vorgelagerten Querschneideinrichtung (2) mit im zu schneidenden Strang (18) Reststege (19) zurücklassenden Aussparungen versehen und sind im Produktleitbereich (9) zwischen der Querschneideinrichtung (2) und einem Sammelzylinder (1) das ankommende Produkt (10) erfassende und an den Reststegen (19) von dem Strang (18) abreißende Beschleunigungs- und Abreißnocken (7) angeordnet.
Description
Die Erfindung betrifft einen variablen Falzapparat nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Die DE 33 02 036 A1 zeigt einen variablen Falzapparat, bei dem ein zugeführter
Bahnstrang in einer Querschneideinrichtung quergeschnitten wird. Die dabei
entstehenden Produkte werden mittels einer Bandleitung beschleunigt und einem
Sammelzylinder zugeführt. Dabei führen die beschleunigenden Bänder
Relativbewegungen zu den Produkten aus und verschmieren den Druck. Auch
besteht die Gefahr, dass sich der Strang nach dem Schnitt um einen Zylinder der
Querschneideinrichtung wickelt.
Die DE 39 00 663 C2 zeigt eine Vorrichtung zum Querschneiden von Bahnen, bei
der die Bahn in zwei Stufen von zwei Schneidvorrichtungen geschnitten wird. Es
wird zunächst ein durch eine Vielzahl von Stegen unterbrochener Schnitt
ausgeführt. Von der zweiten Querschneideinrichtung wird dann ein durchgehender
Schnitt hergestellt, indem die Stege durchgetrennt werden. Ein derartiger
unterbrochener Schnitt wird angewandt, um im schnittfreien Bereich Bänder einer
Bandleitung unter dem Schneidmesser hindurchführen zu können. Die zwei
Schneidvorrichtungen schlagen sich im Kostenaufwand zur Erstellung der
Vorrichtung nieder.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen variablen Falzapparat zu schaffen, der ein
abschmierungsfreies Arbeiten ermöglicht.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem gattungsgemäßen
Falzapparat mit der Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs
1 gelöst. Dank den Beschleunigungs- und Abreißnocken erübrigen sich den Druck
verschmierende Bandleitungen. Die Beschleunigungs- und Abreißnocken können
in den druckfreien Randbereichen und im ebenfalls druckfreien Mittelbereich
angeordnet werden. Somit werden Störquellen für das Verschmieren des Druckes
beseitigt. So können auch mit Cold-set-Farben bedruckte Bahnen ohne
Abschmieren verarbeitet werden. Weiterhin wird dank dem nicht gänzlich
durchgeschnittenen Strang ein Produktanfang über die Reststegverbindung zum
vorherigen Produkt zuverlässig aus der Schneidzone der Querschneideinrichtung
herausgeführt, so dass Wickler vermieden werden. Der nicht gänzlich
quergeschnittene Strang behält also zunächst seinen Bahncharakter.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen in
Verbindung mit der Beschreibung.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert
werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt schematisch:
Fig. 1 einen variablen Falzapparat im Querschnitt
Fig. 2 die Zuordnung eines Schneidmessers der Querschneideinrichtung und
der Beschleunigungs- und Abreißnocken zum zu verarbeitenden Strang.
Der in Fig. 1 gezeigte variable Falzapparat enthält einen beispielsweise mit
Greifern 23 ausgestatteten Sammelzylinder 1 sowie eine diesem vorgelagerte
Querschneideinrichtung 2. In Bahnlaufrichtung sind der Querschneideinrichtung 2
nacheinander Einlaufwalzen 3 und eine erste und eine zweite Zugeinrichtung 4, 5
vorgelagert. An die Querschneideinrichtung 2 schließen sich eine dritte
Zugeinrichtung 6 und Beschleunigungs- und Abreißnocken 7 an. Letztere arbeiten
mit einer angetriebenen Walze 8 zusammen. Das Verhältnis der Drehzahlen der
Walze 8 zu den Beschleunigungs- und Abreißnocken 7 ist zwecks
Verschleißminimierung und Standzeiterhöhung nicht ganzzahlig. In Fig. 1 sind
beispielhaft Drehzahlen zu einer Bezugsdrehzahl n angegeben. Zwischen der
Querschneideinrichtung 2 und dem Greifer- und Sammelzylinder 1 ist eine
Produktleiteinrichtung 9 in Form eines Bandleitungssystems angeordnet. Die
Bandleitungen des Bandleitungssystems pressen die zu leitenden Produkte 10
nicht und üben auch keine beschleunigenden oder verzögernden Kräfte auf diese
aus. Als Produktleiteinrichtung 9 können beispielsweise auch Zungen zum Einsatz
kommen.
Die Querschneideinrichtung 2 enthält einen Messerzylinder 11 und einen
Nutenzylinder 12. Der Messerzylinder ist mit Schneidmessern 13 bestückt, im
Ausführungsbeispiel mit zwei gegenüberliegenden. Auch eine andere Anzahl von
Schneidmessern 13 ist möglich. Der Nutenzylinder 12 enthält zwei Schneidnuten
14. Jedes Schneidmesser 13 weist drei Aussparungen 15 auf (Fig. 2).
Am Falzwerkeinlauf 16 vor den Einlaufwalzen 3 werden dem variablen
Falzapparat von Magazinwendestangen oder Falztrichtern kommende Bahnen 17
zugeführt. Der daraus gebildete Strang 18 wird von der ersten, zweiten und dritten
Zugeinrichtung 4, 5, 6 nach dem Passieren der Einlaufwalzen 3 weiter gefördert.
Die Zugeinrichtungen 4, 5, 6 können in bekannter Weise beispielsweise aus
Zugwalzen und/oder Rollen bestehen. Die erste und zweite Zugeinrichtung 4, 5
arbeiten mit variabel gegenüber vorgelagerten Druckwerken einstellbarer
Voreilung und sind diesbezüglich so eingestellt, dass der Strang 18 mit der
erforderlichen Bahnspannung der Querschneideinrichtung 2 zugeführt wird. Die
dritte Zugeinrichtung 6 wird mit der Umfangsgeschwindigkeit der ersten und
zweiten Zugeinrichtung betrieben, so dass der Strang 18 mit der erforderlichen
Bahnspannung die Querschneideinrichtung 2 passiert.
Die Querschneideinrichtung 2 schneidet den Strang 18 nicht gänzlich durch.
Aufgrund der Aussparungen 15 in jedem Schneidmesser 13 verbleiben im Strang
18 Reststege 19 (siehe Fig. 2) mit beispielsweise einer Breite b von jeweils 4 mm.
Die Aussparungen 15 sind vorteilhaft im Schneidmesser 13 so vorgesehen, dass
die Reststege 19 in druckfreien Bereichen 28, 29, 30 des Stranges 18, hier in den
Randbereichen und in der Mitte des Stranges, neben den bedruckten Flächen 31,
zu liegen kommen.
Die Beschleunigungs- und Abreißnocken 7 sind vorteilhaft in der Anzahl der
Reststege 19 vorgesehen und vorteilhaft in die Reststege 19 enthaltenden Ebenen
bzw. in den druckfreien Bereichen 28, 29, 30 angeordnet. Für eine diesbezügliche
Einstellung sind die Beschleunigungs- und Abreißnocken 7 auf einer sie tragenden
Welle 20 axial verschiebbar, was mit einem Doppelpfeil 21 angedeutet wird.
Die Beschleunigungs- und Abreißnocken 7 weisen jeweils einen Nockenbereich
22 auf, mit dem sie mit der Walze 8 zusammenarbeitend das beim Querschneiden
des Stranges 18 entstehende Produkt 10 erfassen und transportieren. Vorteilhaft
ist die Mantelfläche der Beschleunigungs- und Abreißnocken 7 verschleißfest und
mit hohem Reibwert ausgeführt, beispielsweise mit einer Diamantbeschichtung.
Die Nockenbereiche 22 der Beschleunigungs- und Abreißnocken 7 haben eine
gegenüber der ersten, zweiten und dritten Zugeinrichtung 4, 5, 6 höhere
Umfangsgeschwindigkeit. Aufgrund dieser höheren Geschwindigkeit wird das
Produkt 10 an den Reststegen 19 abgerissen und auf die
Umfangsgeschwindigkeit des Sammelzylinders 1 beschleunigt und letzterem
zugeführt. Die Geschwindigkeit ist so bemessen, dass zwischen den Produkten 10
eine ausreichend große Lücke erzeugt wird und die Produkte 10 sicher und
beschädigungsfrei von den Greifern 23 des Sammelzylinders 1 aufgenommen
werden.
Die Produktführung am Sammelzylinder 1 wird von an diesem anliegenden und
vorteilhaft vom Sammelzylinder 1 angetriebenen Bandleitungen 24 und 25 oder
Produktführungen unterstützt. In bekannter Weise kann auch Sammelproduktion
gefahren werden. Die Produkte 10 werden anschließend von einer gesteuerten
Ableitzunge 26 in gewohnter Weise in eine Bandleitung 27 abgeleitet und
beispielsweise einem oder nach Splittung zwei Längsfalzvorrichtungen zugeführt.
1
Sammelzylinder
2
Querschneideinrichtung
3
Einlaufwalzen
4
erste Zugeinrichtung
5
zweite Zugeinrichtung
6
dritte Zugeinrichtung
7
Beschleunigungs- und Abreißnocken
8
Walze
9
Produktleiteinrichtung
10
Produkte
11
Messerzylinder
12
Nutenzylinder
13
Schneidmesser
14
Schneidnut
15
Aussparung
16
Falzwerkeinlauf
17
Bahn
18
Strang
19
Reststeg
20
Welle
21
Doppelpfeil
22
Nockenbereich
23
Greifer
24
Bandleitung
25
Bandleitung
26
Ableitzunge
27
Bandleitung
28
druckfreier Bereich
29
druckfreier Bereich
30
druckfreier Bereich
31
bedruckte Fläche
b Breite
n Bezugsdrehzahl
b Breite
n Bezugsdrehzahl
Claims (11)
1. Variabler Falzapparat mit einer Querschneideinrichtung mit einem mit
mindestens einem Schneidmesser bestückten Messerzylinder, weiterhin mit
einem Sammelzylinder sowie mit einer von der Querschneideinrichtung zu
dem Sammelzylinder führenden Produktleiteinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidmesser (13)mehrere indem zu
schneidenden Strang (18) Reststege (19) zurücklassende Aussparungen
(15) aufweist und im Produktleitbereich (9) zwischen der
Querschneideinrichtung (2) und dem Sammelzylinder (1) das ankommende
Produkt (10) erfassende und an den Reststegen (19) von dem Strang (18)
abreißende Beschleunigungs- und Abreißnocken (7) angeordnet sind.
2. Variabler Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Schneidmesser (13) den Randbereichen und der Mitte des Stranges (18)
zugeordnet drei Aussparungen (15) aufweist.
3. Variabler Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
jedem Reststeg (19) ein Beschleunigungs- und Abreißnocken (7) zugeordnet
ist.
4. Variabler Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Beschleunigungs- und Abreißnocken (7) in druckfreien Bereichen (28, 29,
30) des Stranges (18) angeordnet sind.
5. Variabler Falzapparat nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass vor der Querschneideinrichtung (2)
nacheinander eine erste und zweite Zugeinrichtung (4, 5) mit variabel
gegenüber Druckwerken einstellbarer Voreilung angeordnet sind.
6. Variabler Falzapparat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Querschneideinrichtung (2) und den Beschleunigungs- und
Abreißnocken (7) eine dritte Zugeinrichtung (6) angeordnet ist, die die
Umfangsgeschwindigkeit der ersten und zweiten Zugeinrichtung (4, 5)
aufweist.
7. Variabler Falzapparat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Beschleunigungs- und Abreißnocken (7) eine gegenüber der ersten, zweiten
und dritten Zugeinrichtung (4, 5, 6) höhere Umfangsgeschwindigkeit
aufweisen.
8. Variabler Falzapparat nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Beschleunigungs- und Abreißnocken (7) mit einer
angetriebenen Walze (8) zusammenarbeiten.
9. Variabler Falzapparat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das
Verhältnis der Drehzahlen der Walze (8) und der Beschleunigungs- und
Abreißnocken (7) nicht ganzzahlig ist.
10. Variabler Falzapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Produktleiteinrichtung (9) von einem die
Produkte (10) nicht pressenden Bandleitungssystem gebildet wird.
11. Variabler Falzapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Produktleiteinrichtung (9) von Zungen
gebildet wird.
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