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Die
Erfindung betrifft einen Falzaufbau gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 und ein Verfahren zum Aufteilen eines Produktstroms in zwei Teilströme gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 13.
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Aus
der
EP 0 054 963 A1 ist
ein Falzapparat mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1 bekannt, bei dem ein vertikal zwischen Bandfördereinrichtungen geführter Produktstrom
auf eine feststehende Zunge trifft und die Exemplare durch rechts
und links der Zunge angeordnete Scheibenablenker wechselweise in
einen ersten oder einen zweiten Produktpfad abgelenkt werden. Nachteilig
bei diesem bekannten Falzapparat ist die starre Anordnung der Scheibenablenker,
die nur ein wechselweises Ablenken der Exemplare ermöglicht.
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Desweiteren
ist aus der
EP 1 029
820 A2 eine Umlenkvorrichtung zum Umlenken von in einem Strom
transportierten Bogen in mindestens eine von zwei Auslegebahnen
bekannt, die ein erstes Zuführband,
das mit einem zweiten Zuführband
in einer Weise zusammenwirkt, dass zwischen den beiden Zuführbändern Druckprodukte
gehalten und transportiert werden, umfasst. Ein drehbares Umlenkelement
lenkt die Druckprodukte in eine erste oder in eine zweite Auslegebahn.
Ein erstes Auslegeband wird um eine erste Umlenkwalze geführt und
bildet mit dem ersten Zuführband
eine erste Auslegebahn. Ein zweites Auslegeband wird um eine bzgl.
der ersten Umlenkwalze horizontal und vertikal versetzt angeordnete
zweite Umlenkwalze geführt
und bildet mit dem zweiten Zuführband
eine zweite Auslegebahn für
die Druckprodukte. Eine ähnliche
Vorrichtung ist auch aus der
DE 35 26 060 A1 bekannt, bei der zur Aufteilung
eines Produktstromes aus Druckexemplaren in mehrere Auslagerstationen
ein rotierendes Element mit mind. einem Ablenksegment verwendet wird,
in dessen Rotationskreis Umlenkrollen für die den Auslegebandleitungen
zugeordneten Bänder
angeordnet sind.
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Auch
mit der Vorrichtung zum Sortieren von Blättern gemäß der DE-Offenlegungsschrift 26 09 136 können ankommende
Blätter
in zwei Bandleitungen eingeführt
werden, indem an der Aufzweigungsstelle ein rotierendes Element
mit entsprechenden Erhebungen angeordnet ist, so dass bei Vorhandensein
einer Erhebung die Blätter
in eine erste Bandleitung und beim Nichtvorhandensein einer Erhöhung die
Blätter
geradeaus in eine zweite Bandleitung förderbar sind.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
und ein Verfahren der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß flexible
Produktionsmöglichkeiten
eröffnet
werden, bei denen sowohl ein wechselweises Ablenken in den ersten
oder zweiten Produktpfad als auch das Einleiten aller Exemplare
in einen einzigen Produktpfad ermöglicht wird.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 bezüglich der
Vorrichtung bzw. des Patentanspruchs 13 bezüglich des Verfahrens gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den jeweils rückbezogenen Unteransprüchen entnehmbar.
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Der
Kern der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß zumindestens einer der Scheibenablenker mehrere,
in unterschiedlichen Umfangspositionen fixierbare und vorzugsweise
gegeneinander verdrehbare Scheibensegmente aufweist, so daß ein ein
und derselbe Scheibenablenker die Exemplare in unterschiedliche
Produktpfade ablenken kann.
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Vorzugsweise
nimmt jedes Scheibensegment in etwa einen Umfangswinkel von 150° ein.
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Die
Durchmesser der Scheibensegmente und der Abstand der Achse des Scheibenablenkers von
der zweiten Bandfördereinrichtung
sind so gewählt,
daß der
im Durchmesser größere Außenbereich
der Scheibensegmente in Zwischenräume zwischen den Bändern des
zweiten Bandförderers
hindurchgreift.
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In
Gegensatz zum eingangs beschriebenen Stand der Technik zeichnet
sich die vorliegende Erfindung auch dadurch aus, daß der Produktstrom
mittels der zweiten Bandfördereinrichtung
im wesentlichen horizontal an dem rotierenden Scheibenablenker vorbeigeführt wird,
der unterhalb der zweiten Bandfördereinrichtung
angeordnet ist. Durch die Schwerkraft der Exemplare ist es dadurch
in einer besonders einfachen Ausführungsform möglich, auf einen
zweiten, oberhalb der zweiten Bandfördereinrichtung angeordneten
Scheibenablenker zu verzichten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
jedoch ein zweiter Scheibenablenker oberhalb der zweiten Bandfördereinrichtung
im Bereich der Zunge angeordnet, der zur Zwangsführung der Exemplare in den
zweiten unteren Produktpfad dient.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn bezüglich des
Produktstromes gesehen stromauf der Exemplarweiche eine Bremsvorrichtung
zur Abbremsung der Exemplare um etwa 40 Prozent ihrer Ankunftsgeschwindigkeit
angeordnet ist. Hierdurch lassen sich der Verschleiß an der
Zunge, eine Beschädigung
der Exemplare und das Abschmieren der Farbe der frisch bedruckten
Exemplare deutlich reduzieren.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, daß die
Exemplare zunächst
mittels einer Bremsvorrichtung abgebremst werden, dann mittels einer
zweiten Bandfördereinrichtung
zu einer mit einer feststehenden Zunge versehenen Exemplarweiche
geführt
werden, wenigstens ein Teil der Exemplare vor Erreichen der Zunge
durch Scheibensegmente eines ersten Scheibenablenkers, die durch
Zwischenräume
zwischen den Bändern
der zweiten Bandfördereinrichtung
durchgreifen, in einen ersten Verzweigungspfad eingeleitet wird
und ein anderer Teil der Exemplare durch Wegdrehen der Scheibensegmente
in einen zweiten Verzweigungspfad unterhalb der Zunge eingeleitet
wird. Die Abbremsung beträgt
vorzugsweise etwa 40 Prozent der Ankunftsgeschwindigkeit.
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Dieses
Verfahren kann dadurch modifiziert werden, daß durch Verdrehen der Scheibensegmente
gegeneinander am ersten Scheibenablenker in der axialen Projektion
ein weitestgehend geschlossener Zylinder erzeugt wird, so daß alle Exemplare
in den ersten Verzweigungspfad geführt werden.
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Eine
andere Modifikation sieht vor, daß durch Wegdrehen der Scheibensegmente
am ersten Scheibenablenker alle Exemplare in den zweiten Verzweigungspfad
geführt
werden.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß mittels
eines zweiten, oberhalb der zweiten Bandfördereinrichtung angeordnet Scheibenablenkers
die Exemplare im Bereich der Zunge beim Einleiten in den zweiten
Verzweigungspfad zusätzlich
von oben geführt
werden.
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Nachfolgend
ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Falzaufbaus,
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2 eine
schematische Seitenansicht der Exemplarweiche,
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3 eine
Seitenansicht des Antriebs der Scheibenablenker mit den Bandfördereinrichtungen und
der Bremsvorrichtung,
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4 die
Scheibenablenker in einer teilweise geschnittenen Detailansicht,
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5 die
Scheibenablenker und die Bandfördereinrichtungen
in einer Stirnansicht, und
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6 einen
Schnitt durch eine Seitenwand im Bereich des Antriebs der Scheibenablenker.
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In 1 ist
ein Falzaufbau 2 gezeigt, durch welchen eine Druckträgerbahn 1 zunächst zum
Einbringen eines ersten Längsfalz über einen
Falztrichter 3 geführt
wird. Dem Falztrichter 3 nachgeordnet ist ein Paar von
Trichterwalzen 7, eine Bahnstraffungsvorrichtung 8,
eine Querperforation 32 und eine Längsperforation 33.
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Auf
diese folgt ein Schneidzylinder 4, ein Punktur-Falzmesserzylinder 5 und
ein Falzklappenzylinder 6. Die über der Spitze des Falztrichters 3 längsgefaltete
Druckträgerbahn 1 wird
von den Punktur- Nadeln des Punktur-Falzmesserzylinders 5 aufgenadelt
und nach dem Weiterdrehen dieses Zylinders an der hinteren Kante
durch den Schneidzylinder 4 in einzelne Exemplare geschnitten.
Gegebenenfalls wird vor der Übergabe
an den Falzklappenzylinder 6 noch ein zweites Exemplar
am Umfang des Punktur-Falzmesserzylinders 5 gesammelt.
Bei Bedarf wird mittels eines schräg oberhalb des Falzklappenzylinders 6 angeordneten
Greifer-Falzmesserzylinders 31 den
Exemplaren noch ein zweiter Querfalz zugefügt.
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Nach
dem Verlassenen des Falzklappenzylinders 6 werden die Exemplare
liegend durch eine erste Bandfördereinrichtung 11 weiter
transportiert. Mittels einer Bremsvorrichtung 36 werden
die Exemplare dann auf etwa 40 Prozent ihrer Ankunftsgeschwindigkeit
abgebremst, bevor sie an einer insgesamt mit 12 bezeichneten Exemplarweiche
in einen ersten Pfad zu einer oberen zweiten Längsfalz-Vorrichtung 16 oder
in einen zweiten Pfad zu einer unteren zweiten Längsfalz-Vorrichtung 17 oder
wechselweise in einen dieser beiden Pfade geleitet werden.
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Der
oberen zweiten Längsfalz-Vorrichtung 16 ist
ein Schaufelrad 18 und ein oberer Ausleger 19 zugeordnet.
Der unteren zweiten Längsfalz-Vorrichtung 17 ist
ein Schaufelrad 20 und ein unterer Ausleger 21 zugeordnet.
Für eine
gemeinsame Auslage der in der oberen zweiten Längsfalz-Vorrichtung 16 und
der unteren zweiten Längsfalz-Vorrichtung 17 gefalzten
Exemplare ist im unteren Bereich des Gestells 10 ein dritter
Ausleger 22 vorgesehen.
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In 2 ist
der Bereich der Exemplarweiche 12 vergrößert dargestellt. Vom Falzklappenzylinder 6 ausgehend
werden die Exemplare horizontal liegend durch eine Bandleitung 11 von
unten her und eine Bandleitung 37 von oben her geführt. Die
Bandleitung 11 wird an ihrer äußersten rechten Seite von einer
Umlenkrolle 40 nach unten umgelenkt und zum Falzklappenzylinder 6 zurückgeführt. Etwa
in diesem Bereich (siehe 3) wird auch die obere Bandleitung 37 an
einer Umlenkrolle 41 nach oben umgelenkt und zum Falzklappenzylinder 6 zurückgeführt. Die
Exemplare werden an weitere Bandleitungen 14 und 13 übergeben,
die in einem keilförmigen
Spalt S1 aufeinander zu laufen, wobei die Bandleitung 14 die Exemplare
von unten abstützt
und die Bandleitung 13 die Exemplare von oben führt. Von
diesen beiden Bandleitungen 13 bzw. 14 werden
die Exemplare auf die Spitze einer Zunge 25 hin zugeführt. Ein
im wesentlichen unterhalb der Bandleitung 14 angeordneter
unterer Scheibenablenker 23 setzt sich aus mehreren Paaren
axial zueinander versetzter Scheibensegmente 34 bzw. 35 zusammen.
Während
die Scheibensegmente 34 fest mit der Welle 53 des
unteren Scheibenablenkers 23 verbunden sind, sind die Scheibensegmente 35 verdrehbar
auf der Welle 53 gelagert.
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Oberhalb
der Zunge 25 und im wesentlichen oberhalb der oberen Bandleitung 13 ist
ein oberer Scheibenablenker 24 vorgesehen, der auf einer
Welle 54 einen nockenartigen Körper trägt, dessen Außendurchmesser – wie die
gestrichelte Kreislinie in 2 zeigt – in etwa
mit der unteren Begrenzungsfläche
der Zunge 25 fluchtet. Wenn sich der Nocken des oberen
Scheibenablenkers 24 etwa in der 7 Uhr-Stellung befindet, verschließt er einen
Spalt S2, der ansonsten den Weg in eine obere Abzweigung zwischen
der Unterseite der Bandleitung 13 und der Oberseite der
Zunge 25 eröffnet.
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Zum
anderen versperren die Scheibensegmente 34 bzw. 35 des
unteren Scheibenablenkers 23 in der in 2 dargestellten
Position einen Spalt S3, der ansonsten den Weg in eine unterer Abzweigung zwischen
der Unterseite der Zunge 25 und der Oberseite der Bandleitung 14 eröffnet.
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Die
obere Bandleitung 13 wird über eine Umlenkrolle 42 und
zwei weitere Umlenkrollen 43 bzw. 44 annähernd parallel
zur Oberseite der Zunge 25 nach schräg rechts oben geführt. Auf
der Rückseite der
Zunge 25 ist fluchtend mit deren Oberseite eine Umlenkrolle 47 vorgesehen, über die
eine Bandleitung 46 geführt
ist, welche in Verbindung mit der Bandleitung 13 die Exemplare
in den oberen Verzweigungspfad zur oberen Querfalz-Vorrichtung 16 führt.
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Auf
der Rückseite
der Zunge 25 ist weiterhin fluchtend zu deren Unterseite
eine Umlenkrolle 45 angeordnet, über welche eine Bandleitung 15 geführt ist,
die in Verbindung mit der Bandleitung 14 anschließend an
den Spalt S3 die Exemplare in den unteren Verzweigungspfad zur unteren
zweiten Längsfalz-Vorrichtung 17 führt. Die
untere Bandleitung 14 wird über eine dem unteren Scheibenablenker 23 vorgelagerte
Umlenkrolle 48 und eine dem unteren Scheibenablenker 23 nachgelagerte
Umlenkrolle 49 weitestgehend parallel zu Unterseite der
Zunge 25 geführt.
Anschließend
an die Umlenkrolle 49, ab welcher der Exemplarpfad zusätzlich durch
die obere Bandleitung 15 begrenzt wird, wird die Bandleitung 14 schräg nach rechts
fallend über
eine Umlenkrolle 50 weiter in Richtung zur Längsfalz-Vorrichtung 17 geführt.
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In 3 ist
ergänzend
zu den bereits in 2 gezeigten Komponenten eine
der Exemplarweiche 12 vorgelagerte Bremsvorrichtung 36 und weiterhin
schematisch der Antrieb des unteren Scheibenablenkers 23 und
des oberen Scheibenablenkers 24 dargestellt. Die Bremsvorrichtung 36 wird gebildet
von einem im wesentlichen unterhalb der Bandleitung 11 angeordneten
Bremszylinder 38, dessen mehrere voneinander beabstandete
Scheiben durch Zwischenräume
zwischen den Bandleitungen 11 und 37 in Verbindung
mit einem oberhalb der Bandleitung 37 angeordneten Gegendruckzylinder 39 das
letzte Drittel der Länge
eines horizontal geführten
Exemplars abbremst, wenn die vorderen zwei Drittel gerade an die
Bandleitungen 13 und 14 übergeben werden.
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Während die
Bandleitungen 11 und 37 mit derselben Geschwindigkeit
laufen, wie der Punktur-Falzmesserzylinder 5 und der Falzklappenzylinder 6,
laufen die Bandleitungen 14 und 13 nach der Bremsvorrichtung 36 mit
einer um etwa 40 Prozent reduzierten Geschwindigkeit. Dies hat den
zusätzlichen
Vorteil, daß die Exemplare
mit verminderter Geschwindigkeit auf die Zunge 25 auftreffen
und dadurch Beschädigungen
an den Exemplaren oder der Zunge oder ein Abschmieren von Farbe
vermieden werden. Die Abbremsung der Exemplare vor der Exemplarweiche
ist auch für
sich allein betrachtet eine erfinderische Weiterentwicklung im Vergleich
zum bekannten Stand der Technik, da bereits ab der Exemplarweiche
mit einer niedrigeren Geschwindigkeit gearbeitet werden kann, so
daß auch
der folgende zweite Längsfalz
und die Auslage mit einer niedrigeren, die Exemplare schonenderen
Geschwindigkeit erfolgen kann. Insgesamt kann die Arbeitsgeschwindigkeit
im Falzapparat wahlweise auch um bis zu 40 % heraufgesetzt werden,
da das besonders kritische Aufsplitten der Exemplare auf verschiedene
Pfade mit durch die Abbremsung verminderter, also dann wiederum
höchstens
gleicher Geschwindigkeit wie beim Stand der Technik erfolgt.
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Der
Antrieb des oberen Scheibenablenkers 24 und des unteren
Scheibenablenkers 23 erfolgt über einen gemeinsamen Elektromotor,
der über
eine Welle 26 einen Zahnriemen 27 antreibt, der über eine Spannrolle 28,
eine Riemenscheibe auf der Welle 54 des oberen Scheibenablenkers 24 und
eine Riemenscheibe auf der Welle 53 des unteren Scheibenablenkers 23 geführt ist.
Diese Riemenscheiben sind in der 6 mit 53A und 54A bezeichnet.
Während
die Riemenscheibe 53A fest mit der Welle 53 verbunden ist,
ist die Riemenscheibe 54A über eine Kupplung 29 mit
der Welle 54 drehfest verbindbar. Zusätzlich kann die Welle 54 über eine
Scheibenbremse 30 blockiert werden.
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Wie
in 4 dargestellt, sind die Scheibensegmente 35 des
unteren Scheibenablenkers 23 lösbar mit der Welle 53 verbunden.
Zur Verdrehung der lösbaren
Scheibensegmente 35 gegenüber den festen Scheibensegmenten 34 ist
zur Vereinfachung eine Verdrehstange 55 vorgesehen, welche
an den lösbaren
Scheibensegmenten 35 befestigt ist und ihrerseits an zwei äußeren Positionen
mit der Welle 53 verbindbar ist. Dadurch kann durch Lösen von
zwei Befestigungsschrauben die gesamte Gruppe der Scheibensegmente 35 in
einfacher Weise verstellt werden. Statt der bevorzugten verdrehbaren
Lagerung der Scheibensegmente 35 können diese auch in einer baulich
besonders einfachen, jedoch mit höherem Bedienungsaufwand verbundenen
Variante manuell in unterschiedlichen Umfangspositionen an der Welle 53 befestigbar
sein.
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Wie
aus 5 ersichtlich, greifen sowohl die Nocken des oberen
Scheibenablenkers 24 als auch die Scheibensegmente 34 bzw. 35 des
unteren Scheibenablenkers 23 in Zwischenräume 56 zwischen
den Bandleitungen 13 bzw. 14 hinein.
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Je
nach gewünschter
Produktionsart werden der untere Scheibenablenker 23 und
der obere Scheibenablenker 24 auf unterschiedliche Weise
eingesetzt. In einer ersten Produktionsart, bei der die Exemplare
alle in den oberen Exemplarpfad zur Querfalz-Vorrichtung 16 geführt werden
sollen, sind die Scheibensegmente 34 bzw. 35 des
unteren Scheibenablenkers 23, wie in 2 dargestellt,
so gegeneinander verdreht, daß sie
in der axialen Projektion nahezu einen Vollzylinder bilden. Dadurch verschließen die
Scheibensegmente 34 bzw. 35 für jedes Exemplar den Spalt
S3 unterhalb der Zunge 25. Die Exemplare werden von den
Scheibensegmenten 34 bzw. 35 vor der unteren Bandleitung 14 abgehoben
und in den Spalt S2 an der Oberseite der Zunge 25 geführt. Dort
werden sie von den Bandleitungen 13 bzw. 46 erfaßt und der
oberen Querfalz-Vorrichtung 16 zugeführt. Der Nocken des oberen
Scheibenablenkers 24 befindet sich dabei in der in 2 dargestellten
weggedrehten Position, in der den Spalt S2 freigibt. Die Kupplung 29 ist
dabei geöffnet
und die Scheibenbremse 30 aktiviert, so daß die Welle 54 stillsteht
und sich die Riemenscheibe 54A leer auf ihr mitdreht.
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In
einer zweiten Produktionsart werden die Exemplare wechselweise in
den oberen Exemplarpfad und den unteren Exemplarpfad geführt. Hierzu
werden die Scheibensegmente 35 in eine in axialer Projektion
zu den Scheibensegmenten 34 annähernd deckungsgleiche Position
verdreht, sowie dies in 3 dargestellt ist. In der in 3 gezeigten
Position decken die Scheibensegmente 34 bzw. 35 gerade
den unteren Exemplarpfad ab und der obere Scheibenablenker 24 gibt
den oberen Exemplarpfad frei, so daß in diesem Augenblick ein
Exemplar über die
Oberseite der Zunge 25 und die Bandleitungen 13 bzw. 46 der
oberen Querfalz-Vorrichtung 16 zugeführt wird. Wenn sich der obere
Scheibenablenker 24 und der untere Scheibenablenker 23 etwa
um 180 Grad weitergedreht haben, verschließt der obere Scheibenablenker 24 mit
seinem Nocken den Spalt S2, während
der untere Scheibenablenker 23 den unteren Spalt S3 freigibt,
so daß das
folgende Exemplar in den unteren Exemplarpfad über die Bandleitungen 14 und 15 geführt wird.
Bei dieser Produktionsart ist die Scheibenbremse 30 geöffnet und
die Kupplung 29 verbindet die Riemenscheibe 54A drehfest
mit der Welle 54. Oberer Scheibenablenker 24 und
unterer Scheibenablenker 23 werden mit der gleichen Geschwindigkeit
vom Antrieb 26 über
den Zahnriemen 27 angetrieben.
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In
einer dritten Produktionsart, bei der alle Exemplare in den unteren
Exemplarpfad eingeführt werden,
wird der obere Scheibenablenker 24 mit seinem Nocken in
eine Position gedreht, in der er den Spalt S2 für den oberen Exemplarpfad verschließt. In dieser
Position wird der obere Scheibenablenker 24 mittels der
Scheibenbremse 30 arretiert. Der untere Scheibenablenker 23 wird
aus der in 3 gezeigten Position um etwa
180 Grad weiter gedreht, so dass die Scheibensegmente 34 bzw. 35 nach
unten weisen und den Spalt S3 freigeben. Der Antrieb 26 steht in
diesem Falle still.
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Im
Falle, daß am
Punktur-Falzmesserzylinder 5 zunächst zwei Exemplare vor der Übergabe
an den Falzklappenzylinder 6 übereinander gesammelt werden,
läuft der
Antrieb 26 mit halber Drehzahl, da zwischen den Exemplaren
jeweils eine größere Lücke besteht.
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Gemäß einer
besonders einfachen Ausführungsform
ist vorgesehen, daß der
obere Scheibenablenker 24 weggelassen wird. Die Exemplare
werden in diesem Falle allein durch die Schwerkraft auf der unteren
Bandleitung 14 liegend in den Spalt S3 geführt. Für eine Ablenkung
nach oben in den Spalt S2 wird wiederum eines der Scheibensegmente 34 bzw. 35 des
unteren Scheibenablenkers 23 aktiv.
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Falls
die gesamte Vorrichtung ohne die Bremsvorrichtung 36 betrieben
wird, ist es möglich, die
Bandleitung 11 und die Bandleitung 14 zu vereinigen.
Die Bremsvorrichtung 36 ist jedoch ausgesprochen vorteilhaft,
da sie im Gegensatz zu bekannten Falzaufbauten der Exemplarweiche
vorgeschaltet ist, so daß die
Produktionsgeschwindigkeit aufgrund der verbesserten Funktion der
Exemplarweiche deutlich erhöht
werden kann. Ferner ist im Gegensatz zu bekannten Falzaufbauten
nur eine einzige Bremsvorrichtung notwendig, während bislang jeder der zweiten
Längsfalz-Vorrichtungen 16 bzw. 17 eine
eigene Bremsvorrichtung zugeordnet war.
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- 1
- Druckträgerbahn
- 2
- Falzaufbau
- 3
- Falztrichter
- 4
- Schneidzylinder
- 5
- Punktur-Falzmesserzylinder
- 6
- Falzklappenzylinder
- 7
- Trichterwalze
- 8
- Bahnstraffungsvorrichtung
- 9
- Leitvorrichtungen
- 10
- Gestell
- 11
- Bandleitung
- 12
- Exemplarweiche
- 13
- obere
Bandleitung
- 14
- untere
Bandleitung
- 15
- Bandleitung
- 16
- zweite
Längsfalz-
Vorrichtung
- 17
- zweite
Längsfalz-Vorrichtung
- 18
- Schaufelrad
- 19
- oberer
Ausleger
- 20
- Schaufelrad
- 21
- unterer
Ausleger
- 22
- dritter
Ausleger
- 23
- unterer
Scheibenablenker
- 24
- oberer
Scheibenablenker
- 25
- Zunge
- 26
- Antrieb
- 27
- Zahnriemen
- 28
- Spannrolle
- 29
- Kupplung
(für 24)
- 30
- Scheibenbremse
- 31
- Greifer
-Falzmesserzylinder
- 32
- Querperforation
- 33
- Längsperforation
- 34
- (festes)
Scheibensegment
- 35
- (verdrehbares)
Scheiben
-
- segment
- 36
- Bremsvorrichtung
- 37
- Bandleitung
- 38
- Bremszylinder
- 39
- Gegendruckzylinder
- 40
- Umlenkrolle
- 41
- Umlenkrolle
- 42
- Umlenkrolle
- 43
- Umlenkrolle
- 44
- Umlenkrolle
- 45
- Umlenkrolle
- 46
- Bandleitung
- 47
- Umlenkrolle
- 48
- Umlenkrolle
- 49
- Umlenkrolle
- 50
- Umlenkrolle
- 51
- Seitenwand
I
- 52
- Seitenwand
II
- 53
- Welle
(von 23)
- 53A
- Riemenscheibe
- 54
- Welle
(von 24)
- 54A
- Riemenscheibe
- 55
- Verdrehstange
- 56
- Zwischenraum
- S1
- Spalt
(zwischen 13 und 14)
- S2
- Spalt
(zwischen 13 und 25)
- S3
- Spalt
(zwischen 25 und 14)