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Einrichtung zur Vermeidung des Ansetzens von Eisenbären beim Verblasen
von Roheisen im Konverter Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Vermeidung
des Ansetzens von Eisenbären beim Verblasen von Roheisen im Konverter, bei welchem
mit einem gegen die Badoberfläche gerichteten und durch ein Rohr zugeführten Gasstrahl
(Luft oder mit an Sauerstoff angereicherte Luft) gefrischt wird. Das an sich bekannte
Blasen von Sauerstoff oder von mit Sauerstoff angereicherter Luft gegen die Badoberfläche
bietet wesentliche Vorteile gegenüber denjenigen Blasverfahren, bei welchen Luft
von unten durch das Bad geblasen wird. Beim Blasen von Sauerstoff oder mit Sauerstoff
angereicherter Luft gegen die Badoberfläche entsteht jedoch eine heftige Reaktion
des Sauerstoffes mit dem Bad unter heftiger Kochbewegung, und es tritt unter gewissen
Betriebsbedingungen der Nachteil auf, daß sich Schlacken- und Eisenspritzer in besonderem
Maße im oberen Bereich, insbesondere an der Mündung des Konverters, an die Innenwand
des Konverters in Form von Eisenbären ansetzen. Abgesehen von Eisenverlust wird
der Betrieb hierdurch beeinträchtigt, und das Entfernen dieser Eisenbären ist schwierig,
zeitraubend und ohne Zerstörung der feuerfesten Auskleidung des Konverters kaum
möglich. Durch das Ansetzen dieser Eisenbären im Bereich der Mündung des Konverters
kann es sogar vorkommen, daß die Konvertermündung im Laufe des Betriebes so weit
zuwächst, daß ein weiterer Betrieb unmöglich wird. Diese Bärenbildung ist im wesentlichen
dadurch bedingt, daß bei den für den Prozeß zweckmäßigsten Temperaturen im Bad die
Konvertermündung verhältnismäßig kälter bleibt als beim üblichen Thomas- oder Bessemerprozeß.
Wenn man nun aber einem Ansetzen von Eisenbären entgegenwirkt und die Frischgase
gegen die Radoberfläche führt, so daß die abziehenden Gase heißer werden, d. h.
wenn man mit einem Sauerstoffüberschuß arbeitet, um eine Gasverbrennung über dem
Bad zu erreichen, so können die für den Prozeß zweckmäßigsten Temperaturen im Bad
nicht eingehalten werden. Ein Vorschlag, beim Unterwindfrischen gleichzeitig Frischgase
gegen die Badoberfläche zu blasen, hat daher nicht zum Erfolg geführt.
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Die Erfindung zielt nun darauf ab, diesen beim Blasen von Sauerstoff
oder von mit Sauerstoff angereicherter Luft gegen die Badoberfläche in besonderem
Maße auftretenden Nachteil zu vermeiden, und die Erfindung besteht im wesentlichen
darin, daß neben dem Frischgasrohr noch wenigstens ein in den. oberen Bereich des
Konverters hineinragendes Rohr angeordnet ist, das in der Zone endet, in der sich
der Eisenbär ansetzt, und zur Nachverbrennung der Reaktionsgase des Bades sauerstoffhaltige
Gase, insbesondere Luft, einführt. Auf diese Weise wird durch Schaffung einer sauerstoffhaltigen
Atmosphäre im oberen Bereich des Konverters die Verbrennung des bei der Reaktion
des gegen die Badoberfläche geblasenen Sauerstoffs mit dem Bad entstehenden C O
zu C 02 begünstigt, wodurch der Ablauf des Frischprozesses nicht tangiert wird.
Durch die Schaffung dieser sauerstoffhaltigen Atmosphäre im oberen Bereich des Konverters,
nahe der Konvertermündung, welche im allgemeinen nicht erhalten bleibt, sondern
sofort durch die Verbrennung des CO verbraucht werden wird, wird die Temperatur
in der Zone des Konverters, in welcher sich der Eisenbär ansetzen würde, so hoch
gehalten, daß das Absetzen von Eisen an der Konverterwand bzw. die Bildung des Eisenbären
zumindest weitgehend vermieden wird. Es können somit auf diese Weise Betriebsstörungen
weitgehend verhindert werden, und es wird die Lebensdauer des Konverterfutters,
welches nun nicht mehr oder nur in geringem Maße von Eisenbären gereinigt werden
muß, erhöht.
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Hierbei bietet die Maßnahme, den zusätzlichen Sauerstoff durch ein
neben dem das Blasmedium führenden Rohr angeordnetes Rohr in den oberen Bereich
des Konverters einzuführen, wesentliche Vorteile gegenüber einer Zuführung des Sauerstoffes
durch im oberen Bereich der Konverterwand angeordnete Düsen. Dadurch, daß die Rohrmündung
im Innenraum des Konverters und nicht unmittelbar an der Wand liegt, werden lokale
Erhitzungen der Auskleidung vermieden und diese geschont. Überdies ist die Möglichkeit
einer Höhen- und Seitenverstellbarkeit dieses zusätzlichen Rohres gegeben, so daß
der
Ort der Wärmeeinwirkung den jeweiligen Betriebsbedingungen angepaßt
werden und die Temperaturerhöhung so gesteuert werden kann, daß die Höchsttemperatur
an der Stelle der größten Bärenbildung auftritt. Dies ist vorteilhaft, da der Ort
der Bärenbildung abhängig von den wechselnden Verfahrensbedingungen ist. Je heißer
der Prozeß geführt wird, desto weiter oben entsteht die Bärenbildung, während bei
kühlerem Stahlbad. die Bärenbildung tiefer erfolgt. Andererseits ist auch eine einseitig
stärkere Bärenbildung möglich. Abgesehen davon wird auch durch die Anordnung des
die zur Nachverbrennung dienenden Gase führenden Rohres neben, dem Frischgasrohr
die Freizügigkeit in der Konstruktion des Konverters aufrechterhalten, welche an
sich einen Vorteil des Blasens von oben gegenüber dem Blasen durch einen Düsenboden
darstellt. Gemäß der Erfindung ist die Anordnung daher zweckmäßig so getroffen,
daß das den zur Nachverbrennung dienenden Sauerstoff führende Rohr aus der Konvertermündung,
gegebenenfalls gemeinsam mit dem Frischgasrohr, herauszi°hbar angeordnet ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
schematisch veranschaulicht.
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In dem Konverter 1, dessen Ausmauerun.g bzw. Futter mit 2 bezeichnet
ist, ist durch die Mündung 3 ein Rohr 4 eingeführt, durch welches Sauerstoff gegen
die Badoberfläche 5 geblasen wird. Zwischen dem Sauerstoff und dem Bad findet nun
eine heftige Reaktion unter starker Kochbewegung statt, die insbesondere an den
Stellen 6 im Bereich der Konvertermündung 3 am Futter 2 die Bildung von Eisenbären
bewirken würde. Durch ein zusätzliches Rohr 7, dessen Mündung 8 im oberen Bereich
des Konverters nahe der Konvertermündung 3 bzw. in zweckmäßigster Höhe über dem
Bad liegt, wird nun Luft oder ein anderes sauerstoffhaltiges Gas, gegebenenfalls
auch Sauerstoff, in den Konverter eingeblasen, so daß in diesem oberen Bereich das
C O zu CO, verbrennt und durch die positive Wärmetönung dieser Reaktion die
Temperatur an den. gefährdeten Stellen erhöht. Hierdurch wird ein Ansetzen von Eisenbären
im Bereich 6 der Konvertermündung 3 weitgehend vermieden.