DE2512178C3 - Vorrichtung und Verfahren zum Einbringen heißer, mittels Plasmaenergie erzeugter Reduktionsgase in das Gestell eines Hochofens - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Einbringen heißer, mittels Plasmaenergie erzeugter Reduktionsgase in das Gestell eines HochofensInfo
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21B—MANUFACTURE OF IRON OR STEEL
- C21B5/00—Making pig-iron in the blast furnace
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- C21B5/002—Heated electrically (plasma)
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Einbringen heißer, mittels Plasmabrenner
erzeugter Reduktionsgase in das Gestell eines Hochofens über dessen Hauplblasformen oder über in
deren Ebene angeordnete Formen.
Eine Vorrichtung dieser Art ist nach der DE OS 2166 408 bekann:, bei welcher ein Plasmabrenner
Verwendung findet. Das Pl.isma wird dabei diinh
magnetische Induktion erzeugt bzw. eihitzt. Um besondere Installationen aus hit/cbcständigcn Teilen zu
ersparen, wird dieser Plasmabrenner im Innern einer normalen Blasform eines Schachtofens angeordnet. Der
Durchsatz durch einen derartigen Plasmabrenner ist jedoch aus geometrischen Gründen begrenzt, so daß
man auch dann, wenn man eine sehr hohe Au.strittsgeschwiiidigkeit des Plasmastrahls aus dem Brenner
voraussetzt, nur einen entsprechend begrenzten I eil hocherhitzter Reduktionsgase in den Hochofen einführen
kann.
Das Einblasen heißer reduzierender Gase ermöglicht insbesondere eine Senkung des Koksverbrauches.
Grundsätzlich könnte man den Koksverbrauch so weit verringern, daß er nur noch außer seiner Funktion, das
Metall aufzukohlen, als feuerfestes mechanisches Traggerüst zum Abfangen der Beschickung und zur
Trennung von Schlacke und Roheisen dient.
Die Erzeugung und die Erhitzung von Reduklioiisga
sen sind im übrigen nicht nur in Plasmabrennern der beschriebenen Art, sondern bekanntlich auch auf andere
Weise möglich, so zum Beispiel durch katalytische Oxydation unter Einwirkung von Wasserdampf oder
durch roilverbrenniing mit Sauerstoff wie es bei
gasförmigen oder flüssigen Kohlenwasserstoffen An Wendung findet.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen und ein besonders geeignetes
Verfahren für deren Betriebsweise vorzuschlagen, so daß es möglich ist, den Anteil auf sehr hoher
Temperatur erhitzten Reduktionsgasen, die mittels Plasmaenergie erzeugt wurden, an den einzubringenden,
heißen Gasen noch beträchtlich zu steigern.
Demgemäß sieht die Erfindung bei einer Vorrichtung gemäß dem einleitend dargestellten Stand der Technik
vor, daß vor der Blasform ein sich konzentrisch zu ihrer Längsachse erstreckender Plasmaofen von zylindrischer
Form angeordnet ist, in welchem die heißen Reduktionsgase erzeugt werden. Somit werden die
bislang bekanntgewesenen Plasmabrenner durch einen für wesentlich größere Leistungen geeigneten Plasmaofen
ersetzt, der im Hinblick auf seine geometrischen Anordnungen von den Abmessungen der Blasformen
weitgehend unabhängig ist, da er sich jeweils vor der Blasform befindet.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung lassen sich sogar zwei hintereinander angeordnete Plasmaofen
vor jeder Blasform vorsehen.
Die Brenner des oder der Plasmaofen sind zweckmäßig so gestaltet, daß sie sich mit Inertgas, wie zum
IO
15
Beispiel Argon oder vorzugsweise mit Stickstoff, beaufschlagen lassen. Wahlweise können sie auch mit
industriemäßig reinem Wasserstoff oder sogar mit einem derartig verunreinigten Reduktionsgas beaufschlagt
werden, daß es neben Wasserstoff noch relativ große Mengen an CO und Stickstoff und geringe
Mengen an H2O und an CO? enthält.
Die konstruktive Ausgestaltung sieht vor, die den bzw. die öfen bildenden Düsen mit einer Kappe zu
versehen, V) daß sowohl ein Schutz vor herabrieselndem
Wasser als auch eine Schalldämpfung ermöglicht werden.
Das erfindungsgejnaße Verfahren zum Einbringen heißer, mittels Plasmaenergie erzeugter Reduktionsgase
in das Gestell eines Hochofens über dessen I lauplblasfornien oder über in deren Ebene angeordnete
Formen mittels der Vorrichtung, bei welcher zwei hintereinander angeordnete Plasmaofen vor jeder
Blasform vorgesehen sind, sieht vor, daß in diesen
Plasmaofen eine zweistufige Erhitzung der Redukttonsgase
derart erfolgt, daß der nachgeschaltete Plasmaofen die Reduktionsgase bis auf eine zwischen 1700"C und
25000C liegende Einblastemperatur erhitzt.
Wahlweise kann man auch so vorgehen, daß der erste Plasmaofen mit zu reformierendem Gas und einem
oxydierenden Gas beschickt und zur Durchführung des Reformierprozesses mit der Zielsetzung der Bildung
von Reduktionsgasen beschickt wird, und daß das reformierte Gas dann im zweiten Plasmaofen auf seine
Einblastemperatur erhitzt wird.
Um Betriebsstörungen bei einer Unterbrechung tier Einblasung von heißen Reduktionsgasen in das Hochofengestell
/11 vermeiden, werden die Plasmabrenner
des oder der Plasmaofen mit Hilfe eines Inertgases, insbesondere mil Hilfe von Stickstoff, unter einem
solchen Druck gehalten, daß jegliche Rückstronumg
von korrosivem Gjs unterbunden wird.
Um eine lagemalJige Stabilisierung des Plasmazustandes
in dein oder in den Plasmaöfen sicherzustellen, wird der im I lochofen herrschende Druck gemessen und in
Abhängigkeit von den jeweils festgestellten Schwankungen die Stärke des dem oder den Plasmabrennern
zugeführten elektrischen Stromes in der Weise regu-
25
30
j
40 liert, daß der Verbrauch an elektrischer Energie
konstant bleibt.
Auf Grund der hohen Geschwindigkeiten der den bzw. die Plasmaofen durchströmenden Gase läßt sich
eine Stabilisierung des Plasmazustandes auch dadurch erreichen, daß leicht ionisierbare Verbinden, beispielsweise
alkalische oder erdalkalische Verbindungen als Halogenide, vorzugsweise CaCIj, in feiner Verteilung
den Plasmagasen für die Brenner zugefügt werden.
Zur Veranschaulichung der Erfindung wird weiterhin
auf die sich auf ein Ausführungsbeispiel beziehenden Zeichnungen Bezug genommen.
Darin zeigt
Fig. 1 eine Anordnung der Gaseinblasung bei einem
Hochofen von der Ringleitung bis zur Blasform, wahrend
I'ig. 2 einen Querschnitt durch einen Plasmabrenner in seiner Zuordnung zur Blasform darstellt.
F i g. I zeigt einen Teil des nietallisi hen Mantels I und
der feuer festen Zustellung 2 eines i lot hofens.
In herkömmlicher Weise ist für die Gaseinblasung in das Gestell des Hocholens eine Ringleitung 3 für den
Heißwind vorgesehen, an den sich eine Verbindungsleilung 4 anschließt. Letzterer folgen ein Teilstück 5 und
die eigentliche Blasform 6. Ebenfalls sind die Halterung 7 mit ihren Kühlmittclkunälcn und der Formkasten 8
erkennbar.
Wie sich aus F i g. 2 ergibt, mündet das Teilstück 5 in
den Plasmaofen 9 ein, der vor der Blasform 6 angeordnet ist, und der koaxial zu dem Teilstikk 5 und
der Blasform 6 in bezug auf die gemeinsame Langsachse 10— 11 ausgerichtet ist. Es handelt sich hierbei um einen
dreiphasigen Plasmaofen, dessen neutraler Punkt auf der Längsachse 10— 11 liegt.
Der zylindrische Plasmaofen 9 umfaßt eine feuerfeste Ausmauerung 12 und ist mit einem Kühlmantel 13
versehen, durch den Umlaufwasser geführt ist, wie durch die beiden mit 14 bezeichneten Pfeile veranschaulicht
wurde. Der Ofen weist drei radiale, um jeweils 120" gegeneinander versetzte Plasmabrenner 15 auf, deren
Achsen sich in einem Punkt auf der Längsachse* 10—11
schneiden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Einbringen heißer, mittels Plasmaenergie erzeugter Reduktionsgase, in das
Gestell eines Hochofens über dessen Hauptblasformen oder über in deren Ebene angeordnete Formen,
dadurch gekennzeichnet, daß vor der Blasform (6) ein sich konzentrisch zu ihrer
Längsachse (10—11) erstreckender Plasmaofen (9) von zylindrischer Form angeordnet ist, in welchem
die heißen Redukfionsgase erzeugt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei hintereinander angeordnete
Plasmaöfen (9) vor jeder Blasform (6) vorgesehen sind.
Ϊ. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Plasmagas für die ikenner (15) des oder der Plasmaofen (9) aus Inertgas, wie
z. 15. Argon oder Stickstoff, besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Plasniagas für die Brenner
(15) des oder der Plasmaofen (9) aus industriemäßig reinem Wasserstoff besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Plasmagas für die Brenner
(15) des oder der Plasmaofen (9) aus derartig unreinem Reduktionsgas besteht, daß es neben
Wasserstoff noch relativ große Mengen von CC) und Stickstoff und geringen Mengen H..O und CO..
enthält.
6. Verfahren zum hinbringen heißer, mittels l'lasmaenergie erzeugter Reduktionsgase in das
Gestell eines Hochofens über dessen llaiiptblasformen
oder über in deren Ebene angeordnete Formen mittels der Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erhitzung der Reduktionsgase zweistufig in beiden Plasmaofen erfolgt, wobei
der nachgeschaltete Plasmaoff η die Reduktionsgase bis auf eine zwischen 1700"C und 25OO"C liegende
Einblaslemperatur erhitzt.
7. Verfahren zum Einbringen heißer, mittels l'lasmaenergie erzeugter Reduktionsgase in das
Gestell eines Hochofens über dessen Hauptblasformen oder über in deren Ebene angeordnete Formen
mittels der Vorrichtung oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Plasmaofen zur
Durchführung des Reformierprozesses mit dem zu reformierenden Gas und einem oxydierenden Gas
beschickt wird, und daß das reformierte Gas im zweiten Plasmaofen auf die Einblastemperaiur
erhitzt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 7. dadurch gekennzeichnet, daß bei Unterbrechung der
Einblasung von heißen Reduktionsgasen in das Hochofengestell die Plasmabrenner mit Hilfe eines
Inertgases, insbesondere mit Hilfe von Stickstoff, unter einem derartigen Druck gehalten werden, daß
jegliche Rückströmung von korrosiven Gasen unterbunden wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur lagemäßigen Stabilisierung
des Plasmazustandes in dem oder den Plasmaofen der im Hochofen herrschende Druck gemessen und
in Abhängigkeit von den jeweils festgestellten Schwankungen die Stärke des dem oder den
Plasmabrennern zugeführten elektrischen Stromes in der Weise reguliert wird, daß der Verbrauch an
elektrischer Energie konstant bleibt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß leicht ionisierbare
Verbindungen, wie beispielsweise alkalische oder erdalkalische Verbindungen als Halogenide, vorzugsweise
CaCb, in feiner Verteilung den Plasmagasen für die Brenner zugefügt werden.
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