DE4320572C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Schmelzreduktion von Erzen oder vorreduzierten Metallträgern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Schmelzreduktion von Erzen oder vorreduzierten MetallträgernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schmelzreduktion von Erzen
oder vorreduzierten Metallträgern, die von einem
Schmelzreduktionsreaktor in Form einer Emulsion aus Schlacke,
Flüssigmetall und aufschwimmenden Kokspartikeln über ein
Verbindungsstück in ein separates Absetzgefäß gelangen und dort durch
Blasen von Sauerstoff zu Roheisen mit geringem Kohlenstoffgehalt
konvertiert werden sowie die dazu gehörige Vorrichtung.
Aus der EP 0 125 391 A1 ist ein Verfahren zur Eisenherstellung bekannt, bei
dem ein Einschmelzgefäß mit einem Erzreduktionsgefäß gekoppelt ist, bei
dem die aus der Eisenschmelze austretenden Reaktionsgase im
Einschmelzgefäß teilweise nachverbrannt werden. Hierzu sind im oberen
Gasraum des Einschmelzgefäßes Sauerstoffaufblasdüsen angeordnet, deren
Blasrichtung ungefähr auf das Badzentrum ausgerichtet ist. Die im
Gasraum des Einschmelzgefäßes über eine genügend lange Laufstrecke als
Freistrahlen wirkenden Gasstrahlen saugen ein mehrfaches des
eingeleiteten Sauerstoffvolumens von den Reaktionsgasen im Gasraum an
und erreichen hierdurch eine Nachverbrennung.
Das Erzreduktionsgefäß ist über eine Austragvorrichtung und eine
Falleitung mit dem Einschmelzgefäß verbunden.
Weiterhin ist aus der Schrift JP 62 228 420 (Anmeldenummer 85-70 897) ein
Schmelzreduktionsgefäß bekannt, das über ein Verbindungsstück mit einem
Schmelzofen verbunden ist, über das geschmolzene Substanz von dem einen
in das andere Gefäß fließen kann.
In das Gefäßoberteil des Schmelzofens ragen Sauerstoffaufblaslanzen.
Die aus den genannten Schriften bekannten Verfahren und Vorrichtungen
weisen den Nachteil auf, daß der im Absatzgefäß abgetrennte
aufschwimmende Koks in diesem Gefäß verbleibt. Dies hat zur Folge, daß
dieser Koks mitoxydiert werden muß, wenn der angestrebte verminderte
Kohlenstoffgehalt im Metall erreicht werden soll. Die Folge hiervon
ist, daß der Überschußkoks der bekannten Verfahren verlorengeht, wobei
die entsprechende Oxydationswärme zur Vermeidung von Übertemperatur
durch Kühlung vernichtet werden muß.
Darüber hinaus erlauben die installierten Aufblassauerstofflanzen nicht
eine prozeßunabhängige Zufuhr thermischer Energie. Die im Falle einer
Prozeßstörung notwendig wird. Um ein Einfrieren des Absetzherdes zu
verhindern.
Die Erfindung verfolgt das Ziel, ein Verfahren zur Schmelzreduktion und
eine hierzu erforderliche Vorrichtung mit einem Schmelzreaktor und
einem Absetzgefäß zu schaffen, bei denen das Anfahren der
Schmelzreduktionseinrichtung erleichtert, im Normalbetrieb eine
Behinderung der Roheisenerzeugung durch Überschußkoks vermieden und
negative Folgen bei Betriebsstörungen gemindert werden.
Die Erfindung erreicht dieses Ziel durch die kennzeichnenden Merkmale
des Verfahrensanspruchs 1 und des Vorrichtungsanspruchs 4.
Bei bekannten Schmelzreduktionsprozessen entstehen
Schlacke-Metall-Emulsionen, die mehr oder minder große Beimengungen
festen Kohlenstoffs aufweisen können, der in Form von Kohle als
Reduktionsmittel einem Metalloxydträger, z. B. vorreduziertem Eisenerz,
in einem Reaktionsgefäß zugegeben werden. Die Umsetzung der Metalloxyde
oder des ggfs. auch vollständig vorreduzierten Metalloxyds mittels
Kohle zu Metall und Schlacke erfolgt in der Emulsion aus den drei
Komponenten Metall, Schlacke und Kohlenstoff. Hierbei wird die für die
endotherme Reduktionsreaktion und das Schmelzen der Komponenten
notwendige Energie über Teilverbrennung der zugegebenen Kohle mittels
reinem Sauerstoff oder vorgewärmter Luft bereitgestellt. Das
ausreduzierte Metall, das je nach Element eine entsprechend hohe
Löslichkeit für Kohlenstoff aufweisen kann, liegt in Form geschmolzener
Tröpfen in der Schlacke vor oder hat sich zum Teil auch unter dieser
Schlacke als separate Phase abgesetzt.
Insgesamt wird ein hoher Ausbringungsgrad für das zu erzeugende
metallische Produkt Roheisen angestrebt. Dabei läßt sich Roheisen in
den Weiterverarbeitungsstufen deutlich kostengünstiger umsetzen, wenn
die Teilkonvertierung des kohlenstoffhaltigen Roheisens zu einem
Zwischenmetall mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,5 bis 1,5% erfolgt.
Solche Werte werden insbesondere bei Schmelzreduktionseinrichtungen
erreicht, die ein Reaktorgefäß und ein damit verbundenes separates
Absetzgefäß aufweisen. Bei diesen Einrichtungen wird der Hauptreaktor
ausschließlich für die Schmelzreduktion eingesetzt, wobei die dabei
erreichbaren hohen spezifischen Durchsatzraten je Volumeneinheit voll
genutzt werden können. Von dem Reaktor treten in das angeschlossene
Absetzgefäß die Schlacke-Metall-Kohlenstoff-Emulsionen über, die sich
dort in die drei Phasen Metall, Schlacke und aufschwimmende
Kokspartikel trennen.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, neben den Lanzen, die mit hartem
Strahl im Absetzgefäß Sauerstoff zugeben, um das Roheisen zu einem
Vormetall mit geringem Kohlenstoffgehalt zu konvertieren, mit weichem
Strahl Sauerstoff einzublasen, mit dem der im Absetzgefäß
aufschwimmende Koks zum Teil oxidiert wird, wodurch sich das Gasvolumen
erhöht und hierdurch der aufschwimmende Koks in den
Schmelzreduktionsreaktor zurückgeführt wird.
Dieser aufschwimmende Koks muß daher nicht mitoxydiert werden, so daß
diese Energie dem Prozeß nicht verlorengeht. Darüber hinaus ist es
nicht erforderlich, die Oxydationswärme zur Vermeidung von
Übertemperaturen durch Kühlung zu vernichten.
Das Übergangsstück zwischen Reaktor- und Absetzgefäß ist dabei so
ausgestaltet, daß die auf der Schlacke-Metall-Emulsion aufschwimmenden
Kokspartikel durch den im Vorherd durch die Oxydation des Koks mittels
Sauerstoff erzeugten Gasvolumenstroms entgegen der
Emulsionfließrichtung in das Reaktorgefäß gedrängt werden.
Im Normalbetrieb wird neben der weichen buschigen Flamme durch eine
Zentraldüse Sauerstoff mit hartem Strahl und hohem Impuls erzeugt, der
durch die Schlacke bis zur Metalloberfläche vordringt und dort die
Oxydation von im Metallbad gelöstem Sauerstoff ermöglicht.
Die Lanze für den weichen Sauerstoff-Strahl wird darüber hinaus zum
Aufwärmen des beim Anfahren noch leeren Absetzgefäßes wie auch zum
Warmhalten bei evtl. Störungen der Schmelzreduktionseinrichtung
eingesetzt. Hierbei kann auch ein Gemisch aus verschiedenen
Energieträgern, nämlich Brenngas, Öl oder Kohlenstaub und Sauerstoff
eingesetzt werden.
Ein Beispiel der Erfindung ist in der beigefügten Zeichnung dargelegt.
Dabei zeigt die Fig. 1 den schematischen Aufbau einer Vorrichtung zur
Schmelzreduktion von Erzen oder vorreduzierten Metallträgern.
Die Fig. 1 zeigt ein nach unten leicht konisch zulaufenden
Schmelzreduktionsreaktor 10 mit einem Gefäßunterteil 11 und einen
Gefäßoberteil 12, in dem ein Durchtritt 13 für den Möller und ein Abzug 14
für das Abgas vorgesehen sind. Im Zentrum des Reaktorkopfes 15 ist eine
Lanze 34 vorgesehen, die in das Gefäßoberteil 12 hineinragt und die
über eine Zuleitung 33 mit einer Sauerstoffstation 31 der
Sauerstoffversorgung 30 verbunden ist. Im Bereich des Gefäßunterteils
11 des Schmelzreduktionsreaktors 10 ist ein Verbindungsstück 15
vorgesehen, das diesen mit einem Absetzgefäß 20 verbindet. Der Boden
17 des Verbindungsstückes 15 weist einen zum Absetzgefäß 20 geneigten
Winkel auf.
Im Untergefäß 21 des Absatzgefäßes 20 ist ein Abstich 23 vorgesehen,
über das die Metallschmelze M und die Schlacke S abgestochen werden
kann.
In das Obergefäß 22 des Absatzgefäßes 20 ragt die Lanze 35, die über
eine Zuleitung 35 mit der Sauerstoffstation 31 für das sogenannte
Hartblasen des Sauerstoffes verbunden ist.
Weiterhin ragt in das Obergefäß 22 eine Lanze 38, die einen Ringspalt 39
besitzt, der über eine Zuleitung 37 mit einer Sauerstoffstation 32 für
das Weichblasen von Sauerstoff verbunden ist. Darüber hinaus ist der
Ringspalt 39 mit einer Zuleitung 42 zu einer Station 41 einer
Brennstoffversorgung 40 verbunden.
In der vorliegenden Skizze ist der Ringspalt 39 koaxial zur Lanze 35
angeordnet.
Die in der Schemazeichnung dargestellten Pfeile zeigen die
Strömungsrichtung der einzelnen Medien an. Der aus dem Ringspalt 39 in
weicher, buschiger Flamme austretende Sauerstoffstrahl drängt die
Kokspartikel K vom Absatzgefäß 20 über das Verbindungsstück 15 in den
Schmelzreduktionsreaktor 10.
Bezugszeichenliste
10 Schmelzreduktionsreaktor
11 Gefäßunterteil
12 Gefäßoberteil
13 Durchtritt für Möller
14 Abzug für das Abgas
15 Reaktorkopf
15 Verbindungsstück
17 Boden von 16
20 Absetzgefäß
21 Untergefäß
22 Obergefäß
23 Abstich
30 Sauerstoffversorgung
31 Sauerstoffstation (hart)
32 Sauerstoffstation (weich)
33 Zuleitung zu 34
34 Lanze Reaktorgefäß
35 Zuleitung zu 36
35 Lanze Absetzgefäß
37 Zuleitung zu 38
38 Lanze
39 Ringspalt
40 Brennstoffversorgung
41 Station
42 Zuleitung
α Neigungswinkel
K Koks
S Schlacke
M Metallschmelze
11 Gefäßunterteil
12 Gefäßoberteil
13 Durchtritt für Möller
14 Abzug für das Abgas
15 Reaktorkopf
15 Verbindungsstück
17 Boden von 16
20 Absetzgefäß
21 Untergefäß
22 Obergefäß
23 Abstich
30 Sauerstoffversorgung
31 Sauerstoffstation (hart)
32 Sauerstoffstation (weich)
33 Zuleitung zu 34
34 Lanze Reaktorgefäß
35 Zuleitung zu 36
35 Lanze Absetzgefäß
37 Zuleitung zu 38
38 Lanze
39 Ringspalt
40 Brennstoffversorgung
41 Station
42 Zuleitung
α Neigungswinkel
K Koks
S Schlacke
M Metallschmelze
Claims (7)
1. Verfahren zur Schmelzreduktion von Erzen oder vorreduzierten
Metallträgern, die von einem Schmelzreduktionsreaktor in Form
einer Emulsion aus Schlacke, Flüssigmetall und aufschwimmenden
Kokspartikeln über ein Verbindungsstück in ein separates
Absetzgefäß gelangen und dort durch Blasen von Sauerstoff zu
Roheisen mit geringem Kohlenstoffgehalt konvertiert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das Oberteil des Absetzgefäßes neben den über Lanzen mit hartem Strahl aufgegebenen
Sauerstoff mit weichem Strahl
Sauerstoff eingeblasen wird, der durch Oxydation eines Teiles des
aufschwimmenden Kokses zu einer Erhöhung des Gasvolumens führt,
wobei das Gas über das Verbindungsstück in den
Schmelzreduktionsreaktor strömt und dabei auf der Emulsion
aufschwimmende Kokspartikel entgegen der Strömungsrichtung der
Emulsion zurückdrängt.
2. Verfahren nach 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem weichen Sauerstoff-Strahl Energieträger wie Brenngas, Öl
oder Kohlenstaub zugemischt werden.
3. Verfahren nach 2 oder 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen des Sauerstoffs bzw. des
Sauerstoff-Brennstoff-Gemisches in Abhängigkeit des angestrebten
Kohlenstoffgehaltes des Metalls eingestellt wird.
4. Vorrichtung zur Schmelzreduktion von Erzen oder vorreduzierten
Metallträgern mit einem einen Schacht aufweisenden
Schmelzreduktionsreaktor, der über ein Verbindungsstück mit einem
Absetzgefäß verbunden ist, in das Sauerstoffaufblaslanzen
hineinragen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein in den oberen Teil des Absetzgefäßes (22)
hineinragende Lanze (38) vorgesehen ist; die einen Ringspalt (39)
zur Erzeugung eines weichen, buschigen Strahls aufweist, und
daß der Boden (17) des Verbindungsstückes (16) einen zum
Absetzgefäß (20) fallenden Neigungswinkel (α) aufweist, der ein
Abströmen der Emulsion aus Schlacke und Flüssigmetall zuläßt.
5. Vorrichtung nach 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ringspalt (39) Anschlüsse (37, 42) zur Ankoppelung an
eine Sauerstoff- (32) und an eine Brennstoffversorgungsstation (41)
aufweist.
6. Vorrichtung nach 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ringspalt (39) konzentrisch zu der Sauerstofflanze
(36) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel (α) eine Größe von 3-12° besitzt.
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