DE10052882C2 - Fahrzeugsystem für die Überwachung eines Fahrzeugs - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugsystem für die Überwachung eines Fahr­ zeugs mit mehreren Kameras, die an dem Fahrzeug zum Erfassen wenigstens eines Abschnitts der Außenhaut und einer näheren Umgebung des Fahrzeugs angeordnet sind, einem Aufzeichnungsgerät zum Speichern von Bildsignalen der Kameras und einem Gehäuse zum aufbruchsicheren und manipulationsge­ schützten Aufnehmen des Aufzeichnungsgeräts.

Bekannte Fahrzeugsysteme für die Überwachung eines Fahrzeugs sind soge­ nannte Diebstahlwarnanlagen, die mit Bewegungsmeldern im Innenraum ver­ sehen sind und dann, wenn versucht wird, in ein Fahrzeug einzubrechen, einen Alarmton abgeben. Wird beispielsweise der Lack eines Fahrzeugs mutwillig zerkratzt, so wird in das Fahrzeug selbst nicht eingebrochen und bekannte Diebstahlwarnanlagen lösen nicht aus. Selbst wenn aber die Diebstahlwarnan­ lage einen Alarm auslöst, so z. B. bei schweren Parkschäden mit anschließen­ der Fahrerflucht, ist es praktisch unmöglich, den Täter anhand von Zeugenaus­ sagen und weiteren Indizien ausfindig zu machen.

Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 197 38 321 A1 ist eine Diebstahl­ schutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug bekannt, bei der eine Videokamera im Bereich des inneren Rückspiegels angebracht ist. Im Bereich des Fahrerau­ ßenspiegels kann sich ein Näherungsensor sowie eine weitere Videokamera befinden. Nähert sich ein Benutzer dem Fahrzeug, werden die aufgenommenen Bilddaten mit abgespeicherten Daten verglichen und anhand des Vergleichs eine Berechtigungsüberprüfung vorgenommen. Bei negativem Vergleich kann eine Alarmanlage ausgelöst werden.

Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift DE 295 16 500 U1 ist ein System zur Überwachung des Innenraumes und des Umfeldes gestohlener Kraftfahr­ zeuge bekannt, bei dem mittels versteckt angebrachter Minikameras und Mini­ mikrofone Bilder und Geräusche aus der Umgebung eines entwendeten Fahr­ zeugs aufgenommen werden. Die aufgenommenen Daten werden per Funk an eine Zentrale außerhalb des Kraftfahrzeugs übertragen und ausgewertet. In Verbindung mit einem Ortungssystem kann der Standort eines entwendeten Fahrzeuges anhand von Straßenkennzeichnungen, Wegweisern, Ortsschildern oder dergleichen punktgenau festgestellt werden. Über eine Ton- und Bildüber­ tragung aus dem Innenraum können Informationen über die nicht berechtigten Fahrzeuginsassen erlangt werden.

Aus der französischen Gebrauchsmusterschrift FR 2 784 065 A3 ist ein Über­ wachungssystem für Fahrzeuge bekannt. Mehrere Video-Mikrokameras sind in und an dem Fahrzeug angeordnet, um die Umgebung des Fahrzeugs bzw. dessen Innenraum zu überwachen. Im Fahrzeug ist ein Aufzeichnungsgerät vorgesehen, das manipulationsgeschützt in einem Gehäuse angeordnet ist, das gegenüber Feuer, Wasser und Säuren widerstandsfähig ist.

Mit der Erfindung soll ein Fahrzeugsystem für die Überwachung eines Fahr­ zeugs geschaffen werden, bei dem eine verdeckte Anordnung von Kameras bei gleichzeitig großem Sichtfeld der Kameras ermöglicht ist.

Erfindungsgemäß ist hierzu ein Fahrzeugsystem für die Überwachung eines Fahrzeugs mit mehreren Kameras, die an dem Fahrzeug zum Erfassen wenigs­ tens eines Abschnitts der Außenhaut und einer näheren Umgebung des Fahr­ zeugs angeordnet sind, einem Aufzeichnungsgerät zum Speichern von Bildsig­ nalen der Kameras und einem Gehäuse zum aufbruchsicheren und manipulati­ onsgeschützten Aufnehmen des Aufzeichnungsgeräts vorgesehen, bei dem wenigstens eine Kamera ein mittels Lichtleitern angekoppeltes Objektiv auf­ weist, wobei das Objektiv im Bereich der Außenhaut des Fahrzeugs angeordnet ist.

Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird auch durch ein gattungs­ gemäßes Fahrzeugsystem gelöst, bei dem wenigstens eine Kamera hinter ei­ nem Spiegelglas eines Außenspiegels des Fahrzeugs angeordnet ist.

Weiterhin wird das der Erfindung zugrunde liegende Problem durch ein gat­ tungsgemäßes Fahrzeugsystem gelöst, bei dem wenigstens eine Kamera in eine dritte Bremsleuchte des Fahrzeugs integriert ist.

Indem wenigstens ein Abschnitt der Außenhaut und eine nähere Umgebung des Fahrzeugs durch mehrere Kameras erfasst wird, wird auch ein Täter, der beispielsweise den Lack des Fahrzeugs mutwillig zerkratzt oder mit einem an­ deren Fahrzeug einen Parkschaden verursacht, durch die Kameras erfasst und die entsprechenden Bildsignale der Kameras werden im Aufzeichnungsgerät gespeichert. Damit stehen Aufnahmen des Täters beim Tatvorgang zur Verfü­ gung, die dazu benutzt werden können, den Täter ausfindig zu machen. Indem das Aufzeichnungsgerät aufbruchsicher und manipulationsgeschützt in einem Gehäuse aufgenommen ist, wird zum einen die Beweiskraft der Aufnahme er­ höht, da lediglich berechtigte Personen Zugang zu den gespeicherten Bilddaten haben. Darüber hinaus sind auch bei einem Diebstahl des kompletten Fahr­ zeugs die gespeicherten Aufnahmen nicht ohne weiteres zu löschen, da das Aufzeichnungsgerät aufbruchsicher in dem Gehäuse angeordnet ist. Ein unbe­ fugter Zugriff auf die gespeicherten Aufnahmen, um dieses Beweismittel zu vernichten, erfordert damit einen erheblichen Zeitaufwand und erschwert damit die Verwertung des gestohlenen Fahrzeugs. Vorteilhafterweise werden miniatu­ risierte Kameras, sogenannte Mikrokameras, verwendet, die typischerweise Abmessungen im Bereich weniger Zentimeter aufweisen. Solche Kameras kön­ nen von außen unsichtbar an zahlreichen Stellen des Fahrzeugs angeordnet werden. Die Kameras können bei nachträglichem Einbau des Fahrzeugsystems auch auf die Karosserie oder Anbauteile aufgesetzt und verkleidet werden. Bei serienmäßigem Vorsehen des Fahrzeugsystems können die Kameras in die Fahrzeugkarosserie, in Anbauteile oder in die Innenraumausstattung des Fahr­ zeugs integriert werden, beispielsweise in den Rückspiegel, die Dachverklei­ dung, das Armaturenbrett, die Verkleidung der vorderen Seitenholme, die Scheinwerfer, die Stoßfänger, die Rückleuchten, insbesondere eine dritte Bremsleuchte, die Hutablage, die Kopfstützen, das Fahrzeugdach oder seitli­ che Schutz- oder Zierleisten. Das Gehäuse kann beispielsweise in dem Fahr­ zeugunterboden oder den Motorraum integriert werden oder im Kofferraum, beispielsweise unter die Hutablage, montiert werden. Die Überwachung des Fahrzeugs ist insbesondere während der Standzeiten, d. h. so lange das Fahr­ zeug geparkt ist, sinnvoll.

Durch eine Kamera, die ein mittels Lichtleitern angekoppeltes Objektiv aufweist, wobei das Objektiv im Bereich der Außenhaut des Fahrzeugs angeordnet ist, kann das Objektiv beispielsweise in den Türgriff eines Fahrzeugs integriert wer­ den, die Elektronik der Kamera dahingegen in der Tür selbst angeordnet wer­ den. Dadurch ist eine verdeckte Anordnung bei gleichzeitig großem freiem Sichtbereich des Objektivs möglich.

Eine Anordnung einer Kamera hinter einem Spiegelglas eines Außenspiegels des Fahrzeugs ermöglicht ebenfalls eine verdeckte Anordnung der Kamera bei großem freien Sichtbereich des Objektivs.

Eine verdeckte Anordnung der Kamera bei großem freien Sichtbereich kann auch durch Integrieren wenigstens einer Kamera in eine dritte Bremsleuchte des Fahrzeugs erreicht werden. Mittels dieser Anordnung kann das vollständige Fahrzeugheck überwacht werden, ohne dass die Kamera von einem Außenste­ henden bemerkt werden könnte.

In Weiterbildung der Erfindung ist wenigstens ein Bewegungsmelder zum Er­ fassen von Bewegungen in der näheren Umgebung des Fahrzeugs und/oder wenigstens ein Mikrofon zum Erfassen von Geräuschen in der näheren Umge­ bung des Fahrzeugs sowie eine Signalverarbeitungs- und Steuereinheit vorge­ sehen, wobei die Signalverarbeitungs- und Steuereinheit nach dem Erfassen einer Bewegung und/oder eines Geräuschs in der näheren Umgebung des Fahrzeugs das Aufzeichnungsgerät zu einer Abspeicherung der Bildsignale wenigstens einer der Kameras in einem vorbestimmten Zeitraum vor und/oder nach dem Zeitpunkt des Erfassens einer Bewegung und/oder eines Geräuschs steuert. Auf diese Weise kann beispielsweise bei Annäherung einer Person o­ der einem Kratzgeräusch auf der Außenhaut des Fahrzeugs eine dauerhafte Abspeicherung der Bildsignale der Kameras veranlasst werden. Beispielsweise zeichnet das Aufzeichnungsgerät die Bildsignale permanent auf, überspielt die aufgezeichneten Bildsignale aber nach einem vorbestimmten Zeitraum. Wird die Annäherung einer Person oder ein Kratzgeräusch der Außenhaut erfasst, kann ein gewisser Zeitraum vor und nach dem Zeitpunkt der Erfassung markiert werden, so dass dieser Zeitraum nachfolgend nicht überspielt wird. Auf diese Weise kann die zur Verfügung stehende Speicherkapazität opti­ mal genutzt werden. Es ist aber ebenfalls möglich, die Kame­ ras und das Aufzeichnungsgerät erst dann einzuschalten, wenn eine Bewegung und/oder ein Geräusch in der Umgebung des Fahr­ zeugs erfasst wurde.

In Weiterbildung der Erfindung weist das Signalverarbeitungs- und Steuergerät einen Multiplexer für die Bildsignale der mehreren Kameras auf. Mittels eines Multiplexers können meh­ rere Bildsignale auf eine Aufzeichnungsspur, beispielsweise einer Videokassette, gelegt werden. Auf diese Weise wird die vorhandene Speicherkapazität optimal genutzt.

In Weiterbildung der Erfindung sind im Infrarotbereich arbei­ tende Kameras vorgesehen. Auf diese Weise kann das Fahrzeug auch bei vollständiger Dunkelheit überwacht werden. Vorteil­ haft sind auch im Infrarotbereich arbeitende Leuchten, mit denen auch bei vollständiger Dunkelheit eine ausreichende Aufnahmequalität erreicht werden kann.

In Weiterbildung der Erfindung ist ein Monitor zum Anzeigen der Bildsignale vorgesehen, der für einen Fahrer einsehbar angeordnet ist. Auf diese Weise kann das Fahrzeugsystem auch als Einparkhilfe verwendet werden.

In Weiterbildung der Erfindung ist das Gehäuse für eine stoß- und hitzegeschützte Aufnahme des Aufzeichnungsgeräts ausge­ bildet. Da die Umgebung des Fahrzeugs erfasst wird, können die vom Aufzeichnungsgerät gespeicherten Bildsignale der we­ nigstens einen Kamera zur Beweisführung bei Verkehrsunfällen, an denen das Fahrzeug beteiligt ist, oder in Fällen von Ver­ kehrsgefährdung verwendet werden. Durch die Ausbildung des Gehäuses für eine stoß- und hitzegeschützte Aufnahme des Auf­ zeichnungsgeräts ist sichergestellt, dass die gespeicherten Bildsignale auch bei schweren Unfällen erhalten bleiben und zur Beweisführung herangezogen werden können.

In Weiterbildung der Erfindung besteht eine Wandung des Ge­ häuses aus mehreren Schichten, wobei wenigstens eine Schicht aus Stahl oder Keramik und wenigstens eine weitere Schicht aus einem keramischen Fasermaterial besteht. Vorteilhafter­ weise wird ein Sandwichaufbau gewählt, bei dem eine Schicht aus keramischen Faserplatten zwischen zwei Schichten aus Stahl angeordnet ist. Durch diese Maßnahmen wird ein äußerst stabiles und hitzebeständiges Gehäuse bereitgestellt.

In Weiterbildung der Erfindung ist wenigstens eine Kamera zum Erfassen der Instrumente, insbesondere der Geschwindigkeits- und Kilometerstandsanzeige, angeordnet. Durch diese Maßnahmen kann das Fahrzeugsystem als Ergänzung oder als Ersatz eines Fahrtenschreibers in Lastkraftwagen verwendet werden. Im Un­ terschied zur herkömmlichen Fahrtenschreibern ist der miss­ bräuchliche Austausch von Scheiben des Fahrtenschreibers nicht mehr möglich. Indem ein Fahrer beim Einsteigen in das Fahrzeug durch eine Kamera erfasst wird, kann auch festge­ stellt werden, wie lange ein bestimmter Fahrer bereits den Lastkraftwagen steuert. Im Unterschied zu herkömmlichen Fahr­ tenschreibern ist ein Missbrauch dadurch ausgeschlossen. Die Bildsignale der Kameras können beispielsweise bis zu 40 Tage gespeichert und bei Kontrollen durch die Polizei ausgewertet werden. Auch kann eine weitere Kamera zum Erfassen des Fah­ rers angeordnet sein. Da der Fahrer des Lastkraftwagens dann zweckmäßigerweise keinen Zugriff auf das Aufzeichnungsgerät hat, beispielsweise kann das Gehäuse durch ein Klebesiegel von Polizei oder Behörden versiegelt werden, können die auf­ gezeichneten Bildsignale nicht manipuliert werden und von der Polizei zur Überprüfung der Arbeitszeit eines Fahrers oder zur Ermittlung eines Unfallhergangs verwendet werden.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der folgenden Beschreibung in Zusammenhang mit den Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines mit dem erfin­ dungsgemäßen Fahrzeugsystem ausgerüsteten Fahrzeugs in der Draufsicht,

Fig. 2 eine Seitenansicht des mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeugsystem ausgerüsteten Fahrzeugs, und

Fig. 3 eine Schnittansicht eines Gehäuses des erfindungs­ gemäßen Fahrzeugsystems.

Die Draufsicht der Fig. 1 zeigt ein Fahrzeug 10, das mit meh­ reren Kameras 12, 14, 16, 18, 20 und 22 versehen ist, deren Erfassungsbereich in der Darstellung der Fig. 1 angedeutet ist. Die Kameras 12 bis 22 sind mit einer Signalverarbei­ tungs- und Steuereinheit 24 verbunden, die einen Multiplexer aufweist, der die Signale der Kameras 12 bis 22 multiplexiert und an ein Aufzeichnungsgerät 26 übergibt. Die Signalverar­ beitungs- und Steuereinheit 24 mit dem Multiplexer und das Aufzeichnungsgerät 26 sind aufbruchsicher und manipulations­ geschützt in einem Gehäuse 28 angeordnet. Über eine Stromver­ sorgung 30 werden die Kameras 12 bis 22, die Signalverarbei­ tungs- und Steuereinheit 24 und das Aufzeichnungsgerät 26 mit Energie versorgt. Das Fahrzeugsystem kann mit Hilfe eines Schalters 32 an- und ausgeschaltet werden.

An jeder Kamera 12 bis 22 ist ein Bewegungsmelder 34, 36, 38, 40, 42 bzw. 44 vorgesehen, der jeweils denselben Erfassungs­ bereich wie die entsprechende Kamera 12 bis 22 aufweist. Zusammen mit der Kamera 20 und dem Bewegungsmelder 42 ist ein Mikrofon 46 vorgesehen.

Wie in der Fig. 1 zu erkennen ist, sind die Kameras 12 bis 22 so angeordnet, dass im wesentlichen die gesamte Außenhaut des Fahrzeugs 10 mit Ausnahme des Fahrzeugdachs erfasst ist. Dar­ über hinaus wird auch die nähere Umgebung des Fahrzeugs 10 erfasst. Nähert sich beispielsweise eine Person dem Fahrzeug 10 von vorne, wird diese Person vom Bewegungsmelder 42 sowie der Kamera 20 erfasst.

Die Bildsignale der Kameras 12 bis 22 werden von dem Auf­ zeichnungsgerät 26 permanent aufgezeichnet und nach einem vorbestimmten Zeitraum, nämlich dann, wenn die Speicherkapa­ zität des Aufzeichnungsgeräts 26 erschöpft ist, überschrie­ ben. Nähert sich nun eine Person dem Fahrzeug 10 von vorne, wird von dem Bewegungsmelder 42 eine Bewegung erfasst, wor­ aufhin die Signalverarbeitungs- und Steuereinheit 24 in dem Aufzeichnungsgerät 26 gespeicherte Bildsignale markiert, die innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums liegen, der teilweise vor und teilweise nach dem Zeitpunkt liegt, zu dem der Bewe­ gungsmelder 42 die sich dem Fahrzeug 10 nähernde Person de­ tektiert hat. Die Markierung der Bildsignale hat zur Folge, dass die markierten Bildsignale nicht mehr überschrieben wer­ den. Sollte daher eine Beschädigung des Fahrzeugs 10 festge­ stellt werden, können die markierten Bildsignale ausgelesen und analysiert werden. Dadurch kann festgestellt werden, ob die sich dem Fahrzeug 10 von vorne nähernde Person die Be­ schädigung des Fahrzeugs verursacht hat und diese Person kann identifiziert werden. Eine Markierung von Bildsignalen inner­ halb eines vorbestimmten Zeitraums kann auch anhand eines Ge­ räuschs erfolgen, das von dem Mikrofon 46 im Bereich der Um­ gebung des Fahrzeugs detektiert wird. Solche Geräusche können beispielsweise Unterhaltungen von Personen oder Fahrzeugge­ räusche in der Umgebung des Fahrzeugs, Schritte oder auch Kratzgeräusche auf der Außenhaut des Fahrzeugs sein.

Die in dem Aufzeichnungsgerät 26 gespeicherten Bildsignale sind lediglich für berechtigte Personen, wie den Fahrzeughal­ ter oder Fahrer, zugänglich. Auch können die Bildsignale von autorisierten Stellen, beispielsweise der Polizei, Versiche­ rungen oder dem Fahrzeughersteller selbst, ausgelesen und analysiert werden. Da das Gehäuse 28 aufbruchsicher und mani­ pulationsgeschützt ausgebildet ist, ist sichergestellt, dass lediglich befugte Personen auf die aufgezeichneten Bildsigna­ le zugreifen können. Dadurch wird die Beweiskraft der aufge­ zeichneten Kameraaufnahmen erhöht. Darüber hinaus sind die Signalverarbeitungs- und Steuereinheit 24 sowie das Aufzeich­ nungsgerät 26 in dem Gehäuse 28 stoß- und hitzegeschützt un­ tergebracht. Dadurch bleiben aufgezeichnete Daten auch bei einem schweren Verkehrsunfall oder einem Brand des Fahrzeugs erhalten und können für eine Analyse des Verkehrsunfalls ver­ wendet werden. Da die Kameras 12 bis 22 auch die nähere Umge­ bung des Fahrzeugs erfassen, kann mit Hilfe der gespeicherten Bildsignale der Unfallhergang rekonstruiert werden.

Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des in der Fig. 1 dargestell­ ten Fahrzeugs mit dem schematisch angedeuteten Kameras 12, 18, 20 und 22. Die Erfassungsbereiche der Kameras 12, 18, 20 und 22 sind lediglich angedeutet und erstrecken sich über den in der Fig. 2 gezeigten Bereich hinaus.

In den Darstellungen der Fig. 1 und der Fig. 2 ist zu erken­ nen, dass die Kameras 12 bzw. 14 in dem linken bzw. rechten Außenspiegel des Fahrzeugs 10 angeordnet sind. Die Kameras 12 und 14 sind als sogenannte Mikrokameras ausgebildet und hin­ ter dem Spiegelglas des linken bzw. rechten Außenspiegels an­ geordnet. Die Bewegungsmelder 34 bzw. 36 können in die Kame­ ras 12 bzw. 14 integriert und beispielsweise durch elektroni­ sche Bildverarbeitung realisiert sein. Die Anordnung im Au­ ßenspiegel ermöglicht einen günstigen Blickwinkel, da ein ge­ wisser Abstand von der Außenhaut des Fahrzeugs erreicht wird. Die Kamera 20 ist im oberen Bereich der Frontscheibe angeord­ net und beispielsweise hinter der Frontscheibe im Bereich des Innenrückspiegels angeordnet. Auch dadurch ergibt sich ein günstiger Blickwinkel auf die Motorhaube und den Bereich vor dem Fahrzeug 10. Die Kamera 22 ist dahingegen im oberen Be­ reich der Heckscheibe angeordnet und kann beispielsweise in eine dritte Bremsleuchte integriert sein. Die Kameras 16 bzw. 18 sind im Bereich des hinteren rechten bzw. linken Seiten­ fensters angeordnet und weisen einen nach vorne gerichteten Erfassungsbereich auf.

In der Darstellung der Fig. 2 ist zu erkennen, dass das Fahr­ zeug 10 mit weiteren Bewegungsmeldern 48 versehen ist, die in den Stoßfängern und den seitlichen Stoßleisten angeordnet sind. Die Bewegungsmelder 48 dienen zur Erfassung von Bewe­ gungen in der näheren Umgebung des Fahrzeugs 10. Aufgrund ih­ rer Anordnung in den Stoßfängern bzw. den seitlichen Stoß­ leisten können die Bewegungsmelder 48 auch Eingangssignale für eine elektronische Einparkhilfe bereitstellen.

In der Darstellung der Fig. 3 ist eine Querschnittsansicht eines Gehäuses 50 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Das Gehäuse 50 besteht aus einer Un­ terschale 52 und einer Oberschale 54, die jeweils einen um­ laufenden Rand 56 bzw. 58 aufweisen. Der umlaufende Rand 56 der Unterschale 52 ist so angeordnet, dass er von dem umlau­ fenden Rand 58 der Oberschale 54 im zusammengebauten Zustand des Gehäuses umgriffen werden kann. Hierzu wird, ausgehend dem in der Fig. 3 dargestellten Zustand, die Oberschale 54 in Richtung auf die Unterschale 52 zu bewegt, bis der umlaufende Rand 58 an einem umlaufenden Vorsprung 60 der Unterschale 52 anstößt. Im verschlossenen Zustand liegen der umlaufende Rand 56 und der umlaufende Rand 58 dichtend aneinander an und schließen auf diese Weise den Innenraum des Gehäuses 50 her­ metisch gegen die Außenwelt ab.

Im Innenraum des Gehäuses sind die Signalverarbeitungs- und Steuereinheit 24 mit dem Multiplexer sowie das Aufzeichnungs­ gerät 26 angeordnet. Die Signalverarbeitungs- und Steuerein­ heit 24 sowie das Aufzeichnungsgerät 26 sind auf einer Platte angeordnet, die von Teleskopfedern 62 getragen wird. Die Te­ leskopfedern 62 stützen auch die Oberschale 54 gegen die Un­ terschale 52 ab und halten die Oberschale 54 im geöffneten Zustand des Gehäuses 50 im Abstand von der Unterschale 52, so dass das Signalverarbeitungs- und Steuergerät 24 und das Auf­ zeichnungsgerät 26 zugänglich sind. Im verschlossenen Zustand wird das Gehäuse 50 durch eine Schließvorrichtung gehalten, die ein Schloss 64 mit einem Sperrbügel 66 und zwei Ösen 68 aufweist, in die der Sperrbügel 66 im geschlossenen Zustand des Gehäuses eingreift.

Die Unterschale 52 und die Oberschale 54 sind jeweils aus mehreren Schichten aufgebaut, wobei eine Schicht aus kerami­ schen Faserplatten 70 bzw. 72 zwischen zwei Stahlschichten 74 und 78 bzw. 76 und 80 eingebettet ist. Keramische Faserplat­ ten bestehen aus Keramikfasern, die zu einer Platte verbunden sind, und bilden eine wärmeisolierende und feuerfeste Zwi­ schenschicht. An den Stirnseiten der umlaufenden Ränder 56 und 58 ist die Schicht aus keramischen Faserplatten 70 bzw. 72 ebenfalls durch eine Stahlschicht gegen die Außenwelt ab­ geschirmt. Durch die keramischen Faserplatten 70 bzw. 72 er­ gibt sich ein extrem hitzebeständiges Gehäuse 50, das die in dem Aufzeichnungsgerät 26 gespeicherte Bildsignale auch bei einem Fahrzeugbrand nach einem Verkehrsunfall schützt. Durch den mehrschichtigen Aufbau mit zwei Stahlschichten 74 und 78 bzw. 76 und 80 sowie den keramischen Schichten 70 bzw. 72 ist das Gehäuse 50 auch gegen Stoß- oder Gewalteinwirkung ge­ schützt. Das Gehäuse 50 ist damit zum einen aufbruchsicher gestaltet und zum anderen stabil genug, um auch schwere Ver­ kehrsunfälle unbeschädigt zu überstehen.

Claims (10)

1. Fahrzeugsystem für die Überwachung eines Fahrzeugs mit mehre­ ren Kameras (12, 14, 16, 18, 20, 22), die an dem Fahrzeug (10) zum Erfas­ sen wenigstens eines Abschnitts der Außenhaut und einer näheren Umge­ bung des Fahrzeugs (10) angeordnet sind, einem Aufzeichnungsgerät (26) zum Speichern von Bildsignalen der Kameras (12, 14, 16, 18, 20, 22) und ei­ nem Gehäuse (28; 50) zum aufbruchsicheren und manipulationsgeschützten Aufnehmen des Aufzeichnungsgeräts (26), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Kamera ein mittels Lichtleitern angekoppeltes Objektiv auf­ weist, wobei das Objektiv im Bereich der Außenhaut des Fahrzeugs ange­ ordnet ist.

2. Fahrzeugsystem für die Überwachung eines Fahrzeugs nach Anspruch 1, mit mehreren Kameras (12, 14, 16, 18, 20, 22), die an dem Fahrzeug (10) zum Erfassen wenigstens eines Abschnitts der Außen­ haut und einer näheren Umgebung des Fahrzeugs (10) angeordnet sind, ei­ nem Aufzeichnungsgerät (26) zum Speichern von Bildsignalen der Kameras (12, 14, 16, 18, 20, 22) und einem Gehäuse (28; 50) zum aufbruchsicheren und manipulationsgeschützten Aufnehmen des Aufzeichnungsgeräts (26), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Kamera (12, 14) hinter ei­ nem Spiegelglas eines Außenspiegels des Fahrzeugs (10) angeordnet ist.

3. Fahrzeugsystem für die Überwachung eines Fahrzeugs nach Anspruch 1 oder 2, mit mehreren Kameras (12, 14, 16, 18, 20, 22), die an dem Fahrzeug (10) zum Erfassen wenigstens eines Abschnitts der Außenhaut und einer näheren Umgebung des Fahrzeugs (10) angeordnet sind, einem Aufzeichnungsgerät (26) zum Speichern von Bildsignalen der Kameras (12, 14, 16, 18, 20, 22) und einem Gehäuse (28; 50) zum aufbruch­ sicheren und manipulationsgeschützten Aufnehmen des Aufzeichnungsge­ räts (26), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Kamera (22) in ei­ ne dritte Bremsleuchte des Fahrzeugs (10) integriert ist.

4. Fahrzeugsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Bewegungsmelder (34, 36, 38, 40, 42, 44) zum Erfassen von Bewegungen in der näheren Umgebung des Fahrzeugs (10) und/oder wenigstens ein Mikrofon (46) zum Erfassen von Geräuschen in der näheren Um­ gebung des Fahrzeugs (10) sowie eine Signalverarbeitungs- und Steuereinheit (24) vorgesehen sind, wobei die Signalverarbei­ tungs- und Steuereinheit (24) nach dem Erfassen einer Bewe­ gung und/oder eines Geräuschs in der näheren Umgebung des Fahrzeugs (10) das Aufzeichnungsgerät (26) zu einer Abspei­ cherung der Bildsignale wenigstens einer der Kameras (12, 14, 16, 18, 20, 22) in einem vorbestimmten Zeitraum vor und/oder nach dem Zeitpunkt des Erfassens einer Bewegung und/oder ei­ nes Geräuschs steuert.

5. Fahrzeugsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Signalverarbeitungs- und Steuergerät (24) einen Multiplexer für die Bildsignale der mehreren Kameras (12, 14, 16, 18, 20, 22) aufweist.

6. Fahrzeugsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Infrarotbereich arbeitende Kameras vorgesehen sind.

7. Fahrzeugsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Monitor zum Anzeigen der Bildsignale vorgesehen ist, der für einen Fahrer einsehbar angeordnet ist.

8. Fahrzeugsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (28; 50) für eine stoß- und hitzegeschützte Aufnahme des Aufzeichnungsgeräts (26) ausgebildet ist.

9. Fahrzeugsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wandung (52, 54, 56, 58) des Gehäuses (50) aus mehreren Schichten (70, 72, 74, 76) be­ steht, wobei wenigstens eine Schicht (74, 76) aus Stahl oder Keramik und wenigstens eine weitere Schicht (70, 72) aus ei­ nem keramischen Fasermaterial besteht.

10. Fahrzeugsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Kamera zum Er­ fassen der Instrumente, insbesondere der Geschwindigkeits- und Kilometerstandsanzeige, angeordnet ist.