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Randabschluss
für Hochvolt-Halbleiterbauelement
und Verfahren zum Herstellen eines Isolationstrenches in einem Halbleiterkörper für solchen Randabschluss.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Randabschluss für ein Hochvolt-Halbleiterbauelement
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Außerdem bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen eines Isolationstrenches,
wie dieser bei einem solchen Randabschluss verwendet wird.
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Hochvolt-Halbleiterbauelemente
erfordern aufwendige Randkonstruktionen, wenn sie eine Spannungsfestigkeit
von einigen hundert Volt (z.B. 600 bis 900 V) erreichen sollen.
Beispiele für
solche Hochvolt-Halbleiterbauelemente sind SIPMOS- und IGBT-Leistungstransistoren
(SIPMOS = Silizium-Power-MOS; IGBT = Bipolartransistor mit isoliertem Gate)
sowie Hochvolt-Dioden.
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Bei
Hochvolt-Halbleiterbauelementen ist es die Hauptaufgabe des Randabschlusses,
also eines Hochvolt-Chiprandes, die elektrische Feldstärke im Bereich
zwischen dem aktiven Gebiet bzw. Zellenfeld des Halbleiterbauelementes
und dessen Sägekante so
zu steuern, dass ein verfrühter
Durchbruch im Sperrfall des Halbleiterbauelementes sicher vermieden
wird. Hierzu darf im Chiprand die elektrische Feldstärke jedenfalls
nicht die maximalen Werte übersteigen,
welche im aktiven Gebiet des Halbleiterbauelementes auftreten können. Um
dies zu erreichen, müssen
im Sperrfall die Äquipotentiallinien
im Bereich des Chiprandes definiert aus dem Innern des Bauelementes
an dessen Oberfläche
geführt
werden. Diese Führung
der Äquipotentiallinien
und damit des Verlaufes des elektrischen Feldes wird auch als Äquipotentiallinien-
bzw. -Feldlinien-Management bezeichnet.
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Dieses Äquipotentiallinien-
bzw. -Feldlinien-Management muss so ausgeführt werden, dass Krümmung und
Dichte der Äquipotentiallinien
keine Überhöhungen des
elektrischen Feldes verursachen, welche das Bauelement in einen
vorzeitigen Spannungsdurchbruch bringen, also in einen Avalanche-Durchbruch
im Halbleitermaterial, vorzugsweise Silizium, und in einen dielektrischen
Durchbruch in Isolier- und Passivierungsschichten, wie insbesondere
in Siliziumdioxidschichten.
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Eine
weitere Aufgabe des Randabschlusses liegt in der Abschirmung des äußeren Chipbereiches des
Halbleiterbauelementes gegen elektrische Ladungen und chemische
Einflüsse,
welche lokale Feldstärkeerhöhungen und
damit eine Erniedrigung der maximalen Sperrspannung bewirken können.
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Seit
geraumer Zeit werden intensiv Kompensationsbauelemente der sogenannten
CoolMOS-Reihe entwickelt, bei denen es sich um vertikale Leistungstransistoren
handeln kann, für
welche das Produkt aus deren Einschaltwiderstand Ron und aktiver
Chipfläche
A mittels des Kompensationsprinzips optimiert ist. Bei diesen Leistungstransistoren liegen
im ausgeschalteten Zustand die zu sperrenden Spannungen in der Größenordnung
von 600 bis 800 V.
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Bei
Kompensationsbauelementen kompensieren sich beispielsweise in einer
epitaktischen Schicht elektrische Bereiche entgegengesetzter Dotierung
gegenseitig, so dass eine quasi-intrinsische Schicht auf einem hochdotierten
Substrat entsteht. Beispielsweise p-dotierte Kompensationssäulen werden
so auf dem Substrat mittels der sogenannten Aufbautechnik über mehrere
Epitaxie- und Implantationszyklen in einem sonst n- leitenden Gebiet
erzeugt, wobei die Ladungsbilanz lokal über die Fläche der Implantationsöffnungen
gesteuert wird.
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Bei
den Kompensationsbauelementen kann aufgrund der Optimierung des
Produktes Ron × A ein bestimmter Einschaltwiderstand
mit einer kleineren aktiven Fläche
A realisiert werden, als dies bei herkömmlichen Leistungs-MOSFETs
der Fall ist. Dies bedeutet aber, dass bei den Kompensationsbauelementen
der anteilsmäßige Flächenverbrauch
für den Randabschluss
deutlich stärker
ins Gewicht fällt.
So gibt es nämlich
Kompensationsbauelemente, bei denen bis zu 50% der Gesamtfläche des
jeweiligen Bauelementes für
den Randabschluss benötigt
werden.
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Bisher
werden für
den Randabschluss von Hochvolt-Halbleiterbauelementen schon seit
langem verschiedene Maßnahmen
vorgeschlagen, wie Feldplatten, Guard- bzw. Schutzringe, Junction
Termination Extension (JTE), semiisolierendes polykristallines Silizium
(SIPOS), reduziertes Oberflächenfeld
(RESURF) und Dioden-Sequenz (vgl. beispielsweise
US 5 113 237 ,
US 5 714 396 ,
US 5 486 718 ,
US 5 266 831 ,
EP 0 436 171 B1 ,
DE 690 05 805 T2 ,
US 4 927 772 ,
DE 195 31 369 A1 ). Alle
diese bekannten Varianten von Randabschlüssen sind durch einen hohen Flächenbedarf
gekennzeichnet. So benötigt
beispielsweise eine Feldplattenkonstruktion mit einem Polsteroxid
für ein
Halbleiterbauelement mit einer Spannungsfestigkeit von etwa 600
V eine Breite des Randabschlusses von etwa 200 bis 250 μm. Für Halbleiterchips
der CoolMOS-Reihe bedeutet dies, dass bis zu 50% der gesamten Fläche eines
solchen Halbleiterbauelementes für
den Randabschluss aufgewendet werden muss. Neben einem solchen hohen
Flächenverbrauch
weisen die obigen bekannten Maßnahmen
aber noch weitere Nachteile auf: Guard-Ringe zeigen eine starke
Abhängigkeit
von der Dotierung des Halbleitersubstrates und von Grenzflächenladungen.
Bei SIPOS-Randabschlüssen,
die auf hochohmigen polykristallinen Siliziumschichten beruhen,
beeinflusst eindringende Feuchtig keit den Filmwiderstand dieser
Schichten und damit das Durchbruchsverhalten. Außerdem sind SIPOS-Randabschlüsse aufgrund
einer großen RC-Konstanten
der hochohmigen polykristallinen Siliziumschichten für schnelle
Schaltvorgänge
ungeeignet.
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Der
große
Flächen-
bzw. Platzbedarf der für Randabschlüsse bisher
eingesetzten Maßnahmen kommt
letztlich dadurch zustande, dass die Äquipotentiallinien allgemein
ihre Krümmung
zum größten Teil
im Halbleiterkörper,
also vorzugsweise in Silizium, erfahren, um aus dem Bauelement heraus
an die Oberfläche
des Halbleiterkörpers
geführt
zu werden. Eine Krümmung
der Äquipotentiallinien
im Halbleiterkörper
ist aber mit einer Erhöhung
des elektrischen Feldes verbunden. Übersteigt diese den kritischen Wert
im jeweiligen Halbleitermaterial, also insbesondere im Silizium,
so kommt es zu dem bereits erwähnten
Avalanche-Durchbruch. Um nun den Krümmungsradius niedrig zu halten,
ist bei den bisherigen Randabschlüssen in lateraler Richtung
eine erhebliche Ausdehnung notwendig.
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Ein
bestehender Randabschluss kann beispielsweise ausgehend von einer
Gate-Kontaktierung drei Feldplatten in der Nähe der Oberfläche eines
Siliziumkörpers
haben, wobei die Dicke des zwischen diesen Feldplatten und der Oberfläche des
Siliziumkörpers
liegenden Siliziumdioxids von innen nach außen zum Rand hin stufenweise
zunimmt. Mit einer solchen Randkonstruktion kann erreicht werden,
dass die Äquipotentiallinien
im Silizium in einem sanften Bogen zur Oberfläche des Siliziumkörpers geführt sind.
In der horizontal verlaufenden Siliziumdioxidschicht verdichten
sich dann die Äquipotentiallinien.
Maximal auftretende Feldstärken
bei einem solchen Randabschluss, der eine Breite von etwa 150 μm hat, betragen
etwa 250 kV/cm in Silizium und etwa 700 kV/cm in Siliziumdioxid
und liegen damit ausreichend unterhalb der kritischen Werte von
300 kV/cm für
Silizium und 4500 kV/cm für
Siliziumdioxid.
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Weiterhin
ist noch in der WO 00/38242 A1 ein Leistungshalbleiterbauelement
beschrieben, das in einer Randabschlussstruktur einen Graben hat, der
mit einem Dielektrikum gefüllt
ist. Das dieelektrische Material in diesem Graben lenkt dabei Äquipotentialflächen aus
der Horizontalen in einem Halbleiterkörper auf sehr engem Raum in
die vertikale Richtung um. Dadurch kann das elektrische Feld innerhalb
eines kleinen Bereiches der Chipoberfläche aus dem Leistungshalbleiterbauelement
austreten. Damit soll ein Randabschluss eines pn-Überganges
mit möglichst
geringem Chipflächenbedarf
geschaffen werden.
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Schließlich beschreibt
die
DE 38 25 547 A1 eine
Verbindungsschicht auf einem eingegrabenen Dieelektrikum sowie ein
Verfahren zum Herstellen einer solchen Verbindungsschicht. Dabei
können
in ein Siliziumsubstrat Gräben
in beispielsweise drei Reihen von jeweils gleicher Größe eingebracht
werden. Die Oberfläche
des Siliziumsubstrates wird sodann zusammen mit der Innenseite der
Gräben
zur Bildung eines Oxidfilmes thermisch oxidiert, so dass auf der Oberfläche des
Siliziumsubstrates eine Oxidschicht entsteht, die im Bereich der
ehemaligen Gräben
tiefer in das Siliziumsubstrat hinein reicht. Damit soll ein Verfahren
zur Herstellung einer verbesserten Verbindungsstruktur auf dem Siliziumsubstrat
angegeben werden.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Randabschluss für Hochvolt-Halbleiterbauelemente
zu schaffen, der sich durch einen geringen Flächenbedarf auszeichnet und
einfach herstellbar ist; außerdem
soll ein Verfahren zum Herstellen eines Isolationstrenches in einem
Halbleiterkörper
angegeben werden, das in einem solchen Randabschluss verwendet werden
kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Randabschluss mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 bzw. durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 11 gelöst.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Randabschluss
ist der Ort der Krümmung
und der Verdichtung der Äquipotentiallinien
primär
in ein vorzugsweise vertikal verlaufendes Isolatorgebiet aus beispielsweise
Siliziumdioxid verlegt. Damit wird in vorteilhafter Weise ausgenutzt,
dass die Durchbruchsfeldstärke
des das Isolatorgebiet bildenden Isolators einen deutlich höheren Wert
besitzt als das den Halbleiterkörper
bildende Halbleitermaterial, wie insbesondere Silizium. Diese höhere Durchbruchsfeldstärke erlaubt
stärkere
Krümmungen
und Verdichtungen der Äquipotentiallinien,
wodurch sich eine beträchtliche
Verringerung des Flächenbedarfs
erreichen läßt.
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Der
erfindungsgemäße Randabschluss zeichnet
sich gegenüber
dem Stand der Technik speziell durch die folgenden Vorteile aus:
Zunächst kann
der erfindungsgemäße Randabschluss
infolge des vertikal verlaufenden Isolatorgebietes, das zusätzlich noch
mit einer vertikalen Feldplatte versehen sein kann, äußerst schmal gestaltet
werden, so dass im Vergleich mit herkömmlichen Randabschlüssen deutlich
weniger Fläche
auf einem Halbleiterchip verbraucht wird. So hat bei einem Bauelement
mit einer Spannungsbelastbarkeit bis etwa 600 V das Isolatorgebiet
des Randabschlusses mit einer der Feldplatte in lateraler Richtung
lediglich eine Breite von etwa 15 bis 20 μm, so dass sich Randbreiten
von insgesamt weniger als 50 μm realisieren
lassen, was die Chipkosten für
Halbleiterbauelemente deutlich verringert.
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Die
Geometrie eines vertikal verlaufenden Isolatorgebietes, das gegebenenfalls
mit einer vertikalen Feldplatte versehen ist, eröffnet neue Möglichkeiten
für die
Gestaltung von aktiven Bereichen eines Halbleiterbauelementes. So
kann der erfindungsgemäße Randabschluss
ohne weiteres bei Streifenzellen eingesetzt werden, die quer über das
gesamte Bauelement verlaufen und durch das vertikale Isolatorgebiet
begrenzt sind. Derzeit bei Bauelementen der CoolMOS-Baureihen verwendete
Randabschlüsse
erlauben keine solchen Streifenzellen. Dies folgt allein aus der
Tatsache, dass bei der derzeitigen CoolMOS-Technologie für die Kompensationssäulen im
Randbereich das halbe Zellraster verwendet werden muss, um die geforderte
Spannungsfestigkeit des Randabschlusses zu erreichen.
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Der
erfindungsgemäße Randabschluss
ist unempfindlich gegenüber
Ionen aus Verunreinigungen. Bei intakter Metallisierung können an
sich unerwünschte
Ladungen nur an Stellen eindringen, an denen die Metallisierung
strukturiert ist und insbesondere unterbrochene Bereiche hat. Bei
dem erfindungsgemäßen Randabschluss
ist die Metallisierung nur direkt über dem vertikal verlaufenden
Isolatorgebiet unterbrochen. In diesem Gebiet eindringende Ionen
erfahren im Sperrfall durch ein horizontal verlaufendes elektrisches
Feld im Isolatorgebiet eine Kraft in Richtung auf die Metallisierung.
Ladungen, die im eingeschalteten Zustand des Bauelementes von den Kanten
der Metallisierung weg diffundieren, üben ihren Einfluss hauptsächlich auf
den Feldverlauf im Isolatorgebiet und nicht im Halbleitermaterial,
insbesondere Silizium, des Halbleiterkörpers aus. Im Isolatormaterial
ist diese Störung
aber von untergeordneter Bedeutung und wirkt sich nicht negativ
auf die Zuverlässigkeit
der Durchbruchsfestigkeit aus.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Randabschluss
ist also durch die Verwendung des vertikal verlaufenden Isolatorgebietes
mit einer vertikal angeordneten Feldplatte der Flächenbedarf
deutlich reduziert. Der Randabschluss ist weiterhin mit Streifentransistorzellen
kompatibel. Nachteilhafte Auswirkungen von Verunreinigungen und
anderen freien Ladungen auf die Spannungsfestigkeit bzw. das Durchbruchsverhalten
des Halbleiterbauelementes sind praktisch ausgeschlossen. Ein Durchbruch des
Halbleiterbauelementes im Randbereich kann zuverlässig verhindert
werden.
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Der
erfindungsgemäße Randabschluss
erlaubt so mit Hilfe des vertikal verlaufenden Isolatorgebietes,
gegebenenfalls ergänzt
durch eine Feldplatte, einen Abbau der elektrischen Spannung zwischen
Source (oder Drain) und Sägekante
auf engstem Raum, wobei die Durchbruchsfestigkeit des Randbereiches
gewährleistet
bleibt. Eine Kombination einer vertikalen Feldplatte mit einer horizontalen Feldplatte
kann in vorteilhafter Weise dazu beitragen, die Äquipotentiallinien auf ihrem
Weg zum Chiprand möglichst
lange ohne Krümmung
bzw. Verdichtung verlaufen zu lassen.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Herstellen eines Isolatorgebietes lassen sich solche Isolatorgebiete
mit großer
lateraler sowie noch größerer vertikaler
Ausdehnung erzeugen. So kann die Breite bzw. laterale Ausdehnung
dieser Isolatorgebiete einige 10 μm
betragen, während
ihre vertikale Abmessung einige 10 μm bis einige 100 μm aufweisen
kann.
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Die
Isolatorgebiete sind in aktive Bereiche des Halbleitermaterials
eingebettet und wirken als Isolation zwischen kristallinen Bereichen.
Die Isolatorgebiete können
mit ihren großen
vertikalen und lateralen Abmessungen auch in anderen Halbleiterbauelementen
als Hochvolt-Halbleiterbauelementen bzw. deren Randabschluss eingesetzt
werden. Beispiele für
noch andere Verwendungsmöglichkeiten sind
Produkte aus dem Bereich der Mikromechanik.
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Abweichend
von den bisher üblichen
Lösungsansätzen bei
der Bildung von Isolatorgebieten, nämlich der thermischen Oxida tion
von offenliegenden Halbleiterflächen
einerseits und der Graben- bzw. Trenchätzung und thermischen Oxidation
bzw. Abscheidung von Isolatormaterialien im Trench andererseits
werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
Trenches bzw. Gräben,
die durch schmale Stege voneinander getrennt sind, in einen Halbleiterkörper eingebracht.
Diese Trenches und Stege werden unter Vorgabe geeigneter Oxidationsparameter, wie
Temperatur, Gasatmosphäre
und Zeit, so dimensioniert, dass die Stege vollständig durch
das entstehende Isolatorgebiet konsumiert werden und die Trenche
durch die auf den Trenchseitenwänden
entstehenden Isolatorschichten gerade vollständig gefüllt sind. Mit anderen Worten,
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden zahlreiche, relativ dünne Isolatorschichten
in lateraler Richtung miteinander "aufaddiert".
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt die Herstellung von Isolatorgebieten mit großen lateralen
und vertikalen Abmessungen und kommt ohne aufwendige konforme Abscheideprozesse
aus, da die thermische Oxidation der Stege ausreichend ist. Bei
entsprechender Dimensionierung der Trenches und der Stege können mechanische
Verspannungen und Rissbildungen praktisch ausgeschlossen werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
ohne weiteres Gräben
und Stege im Halbleiterkörper
so definiert, geätzt
und in lateraler Richtung dimensioniert werden, dass bei vorgegebenen
Oxidationsparametern die Halbleiterstege vollständig konsumiert werden und
die Gräben
bzw. Trenches ganz oder teilweise zuwachsen. Dabei können die
Trenches bzw. Gräben
auch relativ breit ausgeführt
werden. In diesem Fall kann ein Abscheideverfahren zusätzlich angewandt
werden, um im Trench verbleibende Restöffnungen zu verschließen. Durch
Kombination mit einem LOCOS-Verfahren (LOCOS = lokale Oxidation
von Silizium) kann verhindert werden, dass die gesamte Oberfläche des
Halbleiterkörpers
einer Oxidation unterworfen ist.
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Hinsichtlich
Anzahl, Anordnung und Ausführung
der Stege und Trenches bestehen keine Einschränkungen: diese können vielmehr
beliebig gestaltet werden, solange eine vollständige Konsumierung der Stege
und ein mehr oder weniger komplettes Zuwachsen der Trenches bzw.
Gräben
gewährleistet
sind. Es ist sogar möglich,
eine gesamte Hauptoberfläche
eines Halbleiterkörpers
bzw. -chips mit Stegen und Trenches zu überziehen, um so ein durchgehendes
Isolatorgebiet auf dieser Hauptoberfläche des Halbleiterkörpers entstehen
zu lassen. Bezüglich
der Tiefe der Gräben
bzw. Trenches, also der vertikalen Abmessung des Isolatorgebietes,
bestehen keine Einschränkungen.
Im Extremfall ist es sogar möglich,
den Halbleiterkörper
insgesamt mit den Gräben
oder Trenches durchzuätzen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist nicht auf Silizium als Halbleitermaterial begrenzt. Es kann vielmehr
auch bei allen anderen Materialien erfolgreich eingesetzt werden,
bei denen durch thermische Behandlung, also durch Reaktionen mit
der Gasphase, Oberflächenschichten
entstehen, die vorzugsweise für
eine elektrische Isolation geeignet sind. Bei der Bildung dieser
Oberflächenschichten
muss allerdings Halbleitermaterial konsumiert werden.
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Besonders
vorteilhaft wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
eines Randabschlusses mit einem vertikal verlaufenden Isolatorgebiet
angewandt.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung zur Erläuterung
des Prinzips des Randabschlusses mit einer vertikalen Isolations-/Feldplattenstruktur,
bei der der Ort der Krümmung
der Äquipotentiallinien
in ein Isolatorgebiet verlagert ist,
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2 ein
Ausführungsbeispiel
des Randabschlusses, bei dem als vertikale Feldplatte nichtladungskompensiertes
epitaxiales Silizium dient,
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3 ein
Ausführungsbeispiel
des Randabschlusses, bei dem ein Trench nicht vollständig mit
Isolatormaterial gefüllt
ist,
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4 ein
Ausführungsbeispiel
des Randabschlusses mit einer in ein Isolatorgebiet eingelagerten
polykristallinen Siliziumelektrode,
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5 ein
Ausführungsbeispiel
des Randabschlusses mit einem Dual-Trench-System, bei dem Silizium
zwischen den beiden Isolatortrenches ladungskompensiert ist und
nichtladungskompensiertes Silizium zwischen dem äußeren Trench und einer Sägekante
eine vertikale Feldplatte bildet,
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6 bis 8 Schnittbilder
zur Erläuterung eines
Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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9 und 10 schematische
Schnittdarstellungen eines Halbleiterkörpers bzw. Wafers vor und nach
der Oxidation von Stegen,
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11 und 12 eine
schematische Draufsicht bzw. Schnittdarstellung von geätzten Trenches
und
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13 und 14 zwei
schematische Schnittdarstellungen, die die Herstellung einer "Oxidwand" vor und nach der
Oxidation gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
veranschaulichen.
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1 zeigt
einen Randabschluss eines vertikalen Halbleiterbauelementes mit
einem n–-leitenden
Halbleiterkörper 1,
in dessen Oberfläche
zwei p+-leitende Gebiete 2, 3 als
Guard-Ringe eingelagert sind,
die ihrerseits von einer Feldplatte 4 umgeben sind. Bei
den p+-leitenden Gebieten 3 und
gegebenenfalls auch 2 kann es sich auch um Bereiche der letzten
aktiven Zelle(n) des Halbleiterbauelementes handeln. Auch können die
Gebiete 2, 3 den gleichen Leitungstyp wie der
Halbleiterkörper 1 aufweisen, aber
höher als
dieser dotiert sein. Gegebenenfalls kann auch ein Gebiet n+- und das andere Gebiet p+-dotiert sein. Die
Feldplatte 4 ist durch eine Isolatorschicht 5 aus
beispielsweise Siliziumdioxid von dem n–-leitenden
Halbleiterkörper
bzw. von dem p+-leitenden Gebiet 2 getrennt.
Am Ende der Feldplatte 4 beginnt ein Isolatorgebiet 6,
das eine laterale Breite d und eine vertikale Tiefe D hat. Dieses
Isolatorgebiet 6 besteht vorzugsweise aus Siliziumdioxid.
An das Isolatorgebiet 6 schließt sich noch eine vertikale Feldplatte 7 an,
die auf gleichem Potential +U, wie die der Feldplatte 4 gegenüberliegende
Rückseite
des Halbleiterkörpers 1 liegt.
Zwischen der Feldplatte 4 und dem Isolatorgebiet 6 kann
auch ein kleiner Abstand sein, so daß der Halbleiterkörper 1 bis
zur Oberfläche
reicht. Gleiches gilt auch für
das Isolatorgebiet 6 und die Feldplatte 7. Die
Gebiete 2, 3 sowie die Feldplatte 4 liegen
auf Bezugspotential (Ground).
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Die
aktiven Bereiche des Halbleiterbauelementes liegen in der 1 links
von der gezeigten Darstellung, welche auf ihrem rechten Rand noch eine
Sägekante 8 des
Halbleiterkörpers 1 veranschaulicht.
Gegebenenfalls können
noch die Gebiete 3 und evtl. 2 Teile des aktiven
Bereiches sein, wie dies oben erläutert wurde.
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1 zeigt
also grundsätzlich
lediglich die Elemente des Randabschlusses, die für die Randproblematik
wesentlich sind.
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Im
Sperrfall des Halbleiterbauelementes breitet sich im aktiven Bereich
und auch ausgehend vom p+n–-Übergang
zwischen den Gebieten 2, 3 und dem Halbleiterkörper 1 eine
Raumladungszone aus, die die anliegende Spannung aufnimmt. Äquipotentiallinien 9 verlaufen
dann im Innern des Halbleiterkörpers 1 in
erster Näherung
horizontal. In Richtung auf den Rand des Halbleiterkörpers 1 zu
werden die Äquipotentiallinien
durch die horizontale Feldplatte 4 innerhalb des Halbleiterkörpers 1 am
Abbiegen in Richtung auf die Vorderseite bzw. Oberfläche des Halbleiterkörpers 1 gehindert
und dringen in das vertikale Isolatorgebiet 6 ein. Die
horizontale Feldplatte 4 wird dabei näherungsweise auf dasselbe Potential gelegt
wie die p+-leitenden Gebiete 2, 3,
also beispielsweise auf Source- bzw.
Gate-Potential, oder auch auf Ground.
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Die
vertikal in das Bauelement eingebettete Feldplatte 7, die
auf dem Potential +U, also beispielsweise Drain-Potential liegt,
stellt einen Feldstopp dar und krümmt die Äquipotentiallinien 9 in
Richtung auf die obere Hauptoberfläche des Halbleiterbauelementes.
Dabei kommt es nur innerhalb des Isolatorgebietes 6 zu
starken Krümmungen
und Verdichtungen der Äquipotentiallinien 9.
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Die
Dicke d des vertikalen Isolatorgebietes 6 muss also derart
dimensioniert sein, dass die maximal auftretenden elektrischen Felder
nicht zum dielektrischen Durchbruch in diesem Gebiet 6 führen. Zudem
beeinflusst die Dicke d des Isolatorgebietes b die Krümmung der Äquipotentiallinien 9 im
Silizium des Halbleiterkörpers 1 und
darf deshalb bei vorgegebenem Abstand zwischen der letzten aktiven
Zelle (in 1 ggf. links von dem Gebiet 3)
und dem vertikalen Isolatorgebiet 6 eine Mindestdicke nicht
unterschreiten.
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Die
Tiefe D des Isolatorgebietes 6 kann ohne weiteres an die
gewünschten
Verhältnisse
angepasst werden, indem entsprechende Trenches ausreichend tief
geätzt
werden.
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Bei
Anwendung des Randabschlusses auf ein CoolMOS-Bauelement für 600 V
kann das vertikale Isolatorgebiet 6 eine Breite d von etwa
15 μm und
eine Tiefe D von etwa 50 μm
haben. Die Äquipotentiallinien
verlaufen dann innerhalb des aktiven Chipgebietes in erster Näherung horizontal
und erfahren ihre Hauptkrümmung
und Verdichtung im vertikal angeordneten Isolatorgebiet 6,
wie dies auch in 1 veranschaulicht ist. Die auftretenden
elektrischen Feldstärken
liegen alle für
Silizium als Halbleitermaterial und Siliziumdioxid als Isolator
des Isolatorgebietes 6 unterhalb der kritischen Werte.
Das heißt,
der Randabschluss besitzt die geforderte Durchbruchsfestigkeit.
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Der
Bereich des Randabschlusses zwischen der letzten aktiven Transistorzelle
(in 1 im allgemeinen der Bereiche links von dem Gebiet 3)
und dem Isolatorgebiet 6 ist durch Einbringung geeigneter
p-leitender Gebiete (unterhalb der Gebiete 2, 3) ladungskompensiert
und verhält
sich im Sperrfall intrinsisch, während
der Bereich zwischen dem Isolatorgebiet 6 und der Sägekante 8 die
n-leitende Grunddotierung der Epitaxieschicht in der Größenordnung
von 1,5 mal 1015 Ladungsträger cm–3 hat.
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Aufgrund
der vergleichsweise hohen Leitfähigkeit
in diesem Randabschluß breitet
sich die Raumladungszone nur wenig aus, so dass der entsprechende
Bereich die benötigten
Feldplatteneigenschaften aufweist und die Äquipotentiallinien 9 nahezu
senkrecht in Richtung zur Chipoberfläche gekrümmt sind. Dabei kann die Effektivität der vertikalen
Feldplatte 7, d.h. die Ausdehnung der Raumladungszone im
Bereich zwischen dem Isolatorgebiet 6 und der Sägekante 8 durch
die lokale Einbringung einer entsprechenden Dotierung gesteuert
werden, was ohne weiteres während
der Durchführung
der CoolMOS-spezifischen Aufbautechnik erreicht werden kann.
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Jedenfalls
kann mit dem Randabschluss der Feldverlauf im Randbereich und damit
der Flächenbedarf
für den
Randabschluss optimiert werden. Die horizontale Feldplatte 4,
welche ein zu frühes
Abbiegen der Äquipotentiallinien 9 nach
oben verhindert, stellt sich gegebenenfalls als Fortführung der Gate-Kontaktierung dar.
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Bei
dem Randabschluss wird die elektrische Spannung zwischen einem Source-Gebiet
(allenfalls Gebiet 2) und Sägekante 8 auf praktisch
engstem Raum abgebaut, wobei eine hohe Durchbruchsfestigkeit des
Randes gewährleistet
bleibt.
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2 zeigt
eine vorteilhafte Abwandlung des Ausführungsbeispiels von 1.
In 2 besteht nämlich
das Isolatorgebiet 6 aus einem mit Isolatormaterial vollständig gefüllten Einzeltrench 10. Bei
diesem Ausführungsbeispiel
wird ausgehend von einem Kompensationsgebiet 11 mit einem
n-dotierten Siliziumsubstrat mit bereits gefertigten Kompensationssäulen über eine
Maskierung ein Graben bzw. Trench 10 in den Halbleiterkörper 1 so
eingebracht, dass er ringförmig
um das eigentliche Bauelement verläuft. Dies kann durch anisotropes Ätzen des
Siliziums geschehen. Der Trench-Boden kann dabei je nach Optimierungsvorgabe
in einer den Halbleiterkörper 1 bildenden
epitaktischen Schicht oder in einem Halbleitersubstrat 25 (insbesondere
aus Silizium) dieses Halbleiterkörpers
enden. Ersteres reduziert den Aufwand und die Kosten für die Ätzung des Trenches,
während
letzteres dazu beiträgt,
oxidinduzierte Kristallfehler im aktiven Halbleitergebiet zu vermeiden.
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Anschließend wird
der Trench 10 mit isolierendem Material gefüllt, welches
beispielsweise aus einem oder mehreren der folgenden Stoffe aufgebaut sein
kann: Thermisch aufgewachsenes Siliziumdioxid, abgeschiedenes Siliziumdioxid,
thermisches und abgeschiedenes Siliziumdioxid, Siliziumnitrid, anderes
Isolatormaterial, wie beispielsweise Spin-on-Glass, Flow-Fill-Material,
Aerogel, Polyimid, Photoimid usw.
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Im
Unterschied zum Ausführungsbeispiel von 1 besteht
beim Ausführungsbeispiel
von 2 der Halbleiterkörper aus einem Kompensationsgebiet 11,
also beispielsweise aus einer n-leitenden Schicht, in welche p-leitende
Kompensationssäulen
eingebracht sind. In einem Randbereich, angrenzend an die Sägekante 8 ist
die epitaktische Schicht nicht kompensiert, so dass hier ein nichtkompensiertes
Gebiet 12 vorliegt, das als vertikale Feldplatte wirkt.
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Werden
nichtkonforme Verfüllungsmethoden zum
Füllen
des Trenches 10 angewandt, kann in einem anderen Ausführungsbeispiel,
das in 3 veranschaulicht ist, der Trench 10 mit
einem gegebenenfalls eingeschlossenen Hohlraum 13 hergestellt werden.
Ein solcher Trench 10 mit dem Isolatorgebiet 6 und
dem Hohlraum 13 weist ebenfalls die gewünschten Isolationseigenschaften
auf.
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Als
vertikale Feldplatte dient beim Ausführungsbeispiel der 3 wie
beim Ausführungsbeispiel
der 2 das nichtkompensierte Silizium in einem Gebiet 12 zwischen
dem Trench 10 und der Sägekante 8.
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Bei
den Ausführungsbeispielen
der 2 und 3 kann durch gezielte Anpassung
der p-Implantation im Kompensationsgebiet 11 und durch Einbringen
von p-leitenden Dotierstoffen in Nähe des Trenches 10 im
nichtladungskompensierten Gebiet 12 der Feldverlauf vorteilhaft
beeinflusst werden.
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4 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel des
Randabschlusses. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist im Trench 10 wie bei den Ausführungsbeispielen der 1 bis 3 ein
Isolatorgebiet 6 vorgesehen. Dieses Isolatorgebiet 6 weist
aber zusätzlich
eine eingebettete Feldplatte (bzw. Elektrode) 7 auf, welche
aus polykristallinem Silizium bestehen kann.
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Der
Randabschluss von 4 ist beispielsweise für Bauelemente
vorteilhaft, die keine lokalen Unterschiede der Dotierung im Volumen
haben.
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Als
Elektrodenmaterial für
die Feldplatte 7 eignet sich hier in besonders vorteilhafter
Weise dotiertes polykristallines Silizium, das hervorragende Spalt-Füll-(Gap-Fill-)Eigenschaften
hat. Eine solche Elektrode aus polykristallinem Silizium für die Feldplatte 7 trägt auch
dazu bei, mechanische Spannungen, die durch die Herstellung der
Trenches 10 entstehen, abzubauen.
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Nach
Auskleidung des Trenches 10 mit Isolatormaterial wird die
verbleibende Öffnung
mit polykristallinem Silizium aufgefüllt. Überschüssiges polykristallines Silizium
wird dann mit Hilfe von Ätzen oder
chemisch-mechanischem Polieren, die beide eine hohe Selektivität von polykristallinem
Silizium zum darunterliegenden Isolatormaterial aufweisen, abgetragen.
Ein ganzflächiges
Rückätzen des
Isolatormaterials bis zum Substrat schließt dann die Randherstellung
ab. Die Kontaktierung der Feldplatte 7 kann im Rahmen des üblichen
Herstellungsprozesses des Bauelementes ohne zusätzliche Prozessschritte vorgenommen
werden.
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5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Randabschlusses,
bei dem zwei (oder mehrere) Isolationstrenches 10, 10' verwendet werden,
die in der anhand der 2 bis 4 gezeigten
Weise "gefüllt" sein können. Ein
Hauptvorteil des Ausführungsbeispiels
von 5 liegt darin, dass die Trenches 10, 10' für sich genommen
weniger breit zu sein brauchen und dadurch technologisch einfacher
zu realisieren sind.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
von 5 ist der Bereich zwischen den Trenches 10, 10' ladungskompensiert,
also in gleicher Weise dotiert wie die epitaktische Schicht unterhalb
der Gebiete 2, 3 und der Feldplatte 4.
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Als
vertikale Feldplatte dient beim Ausführungsbeispiel von 5 wie
bei den vorangehenden Ausführungsbeispielen
der 2 bis 4 das nichtkompensierte Silizium
zwischen dem äußeren Trench 10' und der Sägekante 8.
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Die
Trenches 10, 10' können eine
Breite d von beispielsweise 6 μm
und eine Tiefe D von beispielsweise 30 μm haben. Die an dem Bauelement anliegende
und zu sperrende Spannung kann dann etwa 650 V betragen.
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Auch
das Ausführungsbeispiel
von 5 ist in hervorragender Weise geeignet, einen Randabschluss
zu ermöglichen,
bei dem wie bei den vorangehenden Ausführungsbeispielen der 1 bis 4 die
Hauptkrümmung
und Verdichtung der Äquipotentiallinien 9 im
vertikal angeordneten Isolatorgebiet 6, 6' auftritt.
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Der
erfindungsgemäße Randabschluss
beschreitet einen gegenüber
dem Stand der Technik vollkommen neuen Weg: die Grundidee, den Spannungsabbau
zwischen der letzten aktiven Zelle und der Sägekante 8 hauptsächlich in
einem oder mehreren vertikalen Isolatorgebieten 6, 6' zu vollziehen,
erlaubt eine drastische Verringerung der Breite des Randabschlusses.
Ein System aus vertikalen und horizontalen Feldplatten steuert den
Verlauf der Äquipotentiallinien
bzw. der elektrischen Feldstärke
im Randbereich derart, dass hohe elektrische Feldstärken nur
im Isolatorgebiet 6, 6' auftreten. Außerdem kann die Möglichkeit
ausgenutzt werden, den Verlauf des elektrischen Feldes im Randbereich
durch eine geeignete Anpassung der lokalen Dotierungen (vgl. die
Gebiete 2, 3 und das Kompensationsgebiet 11)
zu optimieren.
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Die
vertikale Feldplatte 7 bzw. 12 (gebildet aus nichtkompensiertem
Silizium) kann entweder in das Isolatorgebiet eingebettet sein oder
durch höher dotiertes
Halbleitermaterial, insbesondere Silizium, gebildet werden, das
sich zwischen dem Isolatorgebiet 6 bzw. 6' und der Sägekante 8 befindet.
Letzteres erlaubt es auch, die Effektivität der Feldplatte, gebildet
durch das nichtladungskompensierte Gebiet 12, und damit
den Feldverlauf in günstiger
Weise zu beeinflussen.
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Nachfolgend
wird ein Verfahren zum Herstellen eines Isolatorgebietes anhand
der 6 bis 8 näher beschrieben.
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In
einen Halbleiterkörper 1 aus
Silizium werden Kammstrukturen anisotrop über eine geeignete Maskierung
ausreichend tief geätzt.
Die Böden
von so entstehenden Trenches 10' zwischen Stegen 14 mit
einer Breite s können
dabei in einer auf ein Substrat 25 aufgebrachten epitaktischen
Schicht oder im Substrat 25 selbst enden, wenn der Halbleiterkörper 1 aus
dem Substrat und der darauf aufgebrachten epitaktischen Schicht
besteht. Die Trenchbreite b und die Stegbreite s sind in geeigneter
Weise zu dimensionieren (vgl. 6), wie
dies weiter unten noch näher
erläutert
werden wird.
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Anschließend wird
das Silizium des Halbleiterkörpers 1 in
Stegen 14 thermisch oxidiert, wodurch es auch in die Gräben 10' hineinwächst. Damit
entsteht die in 7 gezeigte Anordnung mit einem
Bereich 26 an thermisch oxidiertem Siliziumdioxid.
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Grundsätzlich sind
für die
Bemessung der Trenchbreite d und der Stegbreite s die folgenden
Varianten möglich:
In
einer ersten Variante werden die Trenchbreite b und die Stegbreite
s derart gewählt,
dass bei einer vollständigen
Oxidation der Stege 14 die Trenches 10' in voller Breite
zusammenwachsen. Unter der Annahme, dass für eine Siliziumdioxidschicht
einer Dicke t eine etwa 0,5·t
dicke Siliziumschicht verbraucht wird, sind dann b und s jeweils
etwa gleich zu wählen, so
dass beispielsweise b = 3 μm
und s = 3 μm
gelten.
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In
einer zweiten Variante wird die Trenchbreite b deutlich größer dimensioniert
als die Stegbreite s. Dies führt
dazu, dass nach einer vollständigen
Oxidation der Stege 14 noch Zwischenräume zwischen den oxidierten
Stegen vorhanden sind. Diese können dann
anschließend
mit einem abgeschiedenen Isolatormaterial 27 (z.B. Siliziumdioxid
oder Siliziumnitrid) verfüllt
werden, wie dies in 8 gezeigt ist.
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Bei
dieser zweiten Variante können
für die Größen b und
s beispielsweise die folgenden Werte gewählt werden: b = 3 μm, s = 1 μm. Nach der
thermischen Oxidation ergibt sich hieraus eine verbleibende Trenchbreite
von b' = 2 μm (vgl. 8).
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Zum
Verfüllen
der verbleibenden Trenches der Breite b' können
verschiedene Oxide, Spin-on-Glass, Flow-Fill-Material oder ein beliebiges anderes
isolierendes Füllmaterial
eingesetzt werden.
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Außerdem kann
die verbleibende Trenchöffnung
an der Oberseite mit einem Pfropf 30 verschlossen werden,
so dass ein eingeschlossener Hohlraum 15 entsteht (vgl. 7).
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist es möglich,
den Trench 10 (vgl. 2 und 3)
mit Isolatormaterial lediglich auszukleiden oder im Trench 10 die
Feldplatte 7 einzubetten (vgl. 4).
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Voraussetzung
für die
Anwendung der Ausführungsform
von 3 mit einem offenen Trench 10 ist es,
dass solche große
offenliegende Trench-Volumina mit nachfolgenden Prozessen kompatibel
sind. Kritisch können
in diesem Zusammenhang beispielsweise Photoprozesse sein, da offenliegende
Trenches als Lacksenken wirken. Sind die nachfolgenden Prozesse
also tatsächlich
kritisch, so empfiehlt es sich, die Herstellung der Trenches vorzugsweise nach
der Abscheidung und Strukturierung von Metallisierungen im Gesamtprozess
vorzunehmen, wenn ein offener Trench beibehalten werden soll.
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Sollen
aber derartige Einschränkungen
für die
nachfolgende Prozessführung
vermieden werden, besteht die Möglichkeit,
die Trenchoberseite bei der Variante von 3 nach Auskleidung
des Trenches mit isolierendem Material zu verschließen, wodurch
ein Hohlraum (Lunker) im Trench entsteht (vgl. 7).
Diese Verkapselung kann beispielsweise mit Hilfe von nichtkonformen
Abscheidungen erreicht werden, welche zu einem Zuwachsen der Trenchoberseite
führen,
bevor der Trench selbst vollständig mit
Isolatormaterial gefüllt
ist. Der Vorteil der Ausführungsform
von 3 mit einem offenliegenden bzw. verkapselten Trenchvolumen
liegt in der geringen Dicke der im Trench aufgebrachten dielektrischen
Isolatorschicht und in der damit sich ergebenden Möglichkeit,
sehr breite Trenches zu realisieren. Solche breiten Trenches sind
nämlich
aus elektrischer Sicht vorteilhaft, da der Abstand zwischen Source-
und Draingebieten ausreichend groß gewählt werden kann.
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Die 9 und 10 zeigen
nochmals den Zusammenhang zwischen der Trenchbreite d der Trenches 10' und der Stegbreite
b der Stege 14 in einem Halbleiterkörper 1 aus Silizium.
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Wenn
angenommen wird, dass die Dicke dOX einer aufwachsenden Siliziumoxidschicht 16 mit einer
Wachstumsfront 28 (in 10 in
Strichlinien gezeigt) pro Trenchseitenwand etwa 1,0 μm beträgt, so ergeben
sich eine Stegbreite b = 2 × 0,45
dOX = 0,9 μm
und eine Trenchbreite d = 2 × (dOX – b/2) =
2 × (1,0 μm – 0,45 μm) = 1,1 μm.
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Auf
jeden Fall wird auf diese Weise ein Isolatorgebiet 29 mit
sehr großer
lateraler Gesamtabmessung und ebenfalls großer vertikaler Gesamtabmessung
erhalten, wie dies in 10 veranschaulicht ist. Solche
Isolatorgebiete 29 können
ohne weiteres für die
Isolatorgebiete 6 bei dem eingangs erläuterten Randabschluss verwendet
werden. Dabei bestehen hinsichtlich der Breite des Isolatorgebietes 29 keine Einschränkungen,
da eine beliebige Anzahl von Stegen 14 und Trenches 10' lateral nebeneinander
ausgeführt
werden können.
Es ist sogar möglich,
einen Halbleiterkörper 1 bzw.
Wafer insgesamt mit solchen Stegen 14 und Trenches 10 zu
versehen, so dass auf dem Halbleiterkörper 1 ein durchgehendes
Isolatorgebiet aus Siliziumdioxid oder einem anderen geeigneten
Isolationsmaterial entsteht.
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Auch
hinsichtlich der Tiefe der Gräben
oder Trenches 10 (bzw. 10') sind für die vertikale Abmessung des
Isolatorgebietes 29 keine grundsätzlichen Einschränkungen
vorhanden: im Extremfall ist es möglich, mit den Trenches 10' sogar den Halbleiterkörper 1 insgesamt
zu durchätzen.
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Die 11 und 12 zeigen
eine verkleinerte Draufsicht auf Trenches 10' mit zwischenliegenden Stegen 14 sowie
einen Schnitt AA' durch
diese Trenches 10' und
Stege 14 in einem Randbereich von 11. Auf
diese Weise entsteht ein isoliertes Gebiet 17 in einem
Wafer 18 einer Waferdicke t, auf dessen Rückseite
eine Siliziumdioxidschicht 19 abgeschieden ist und das
aus einer epitaktischen Schicht 20 auf einem Siliziumsubstrat 21 besteht.
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Die
Herstellung der Anordnung der 11 und 12 kann
in der folgenden Weise geschehen: Zunächst werden auf dem Wafer 18 die
zu ätzenden Trenchgebiete
definiert (vgl. die Draufsicht von 11). Dabei
werden keine zusammenhängend umlaufenden
Ringe aus den Trenchgebieten gebildet, da sonst die Zwischenstege
herausfallen würden.
Umlaufende Isolationsgebiete werden vielmehr aus Kreisen oder Rechtecken
zusammengesetzt, die in einem geeigneten Abstand voneinander enden,
so dass bei der Oxidation die Wachstumsfronten 28 aus den
einzelnen Trenches miteinander zusammenwachsen.
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Anschließend wird
die Trenchätzung
durch den gesamten Wafer 18, der gegebenenfalls zuvor gedünnt werden
kann, vorgenommen, so dass eine maximale Trenchtiefe entsteht.
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Dann
wird ein Oxidationsschritt vorgenommen, wobei gegebenenfalls noch
die Isolatorschicht 19 aus Siliziumdioxid auf der Waferrückseite
aufgewachsen werden kann.
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Die 13 und 14 zeigen
noch eine Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
einer mikromechanischen Einrichtung, wobei 13 einen
Zustand vor einer Oxidation und 14 den
Zustand nach der Oxidation der Oxidwand veranschaulicht. Diese Einrichtung
hat zusätzliche
Gräben 22,
die durch Ätzen
in den Halbleiterkörper 1 eingebracht
sind und zusammen oder getrennt von den Trenches 10 eingebracht
werden können. Nach
dem Oxidieren der Gräben
bzw. Trenches 10 und 22 liegt die in 14 gezeigte
Anordnung vor, bei der eine breite Oxidwand 23 in einem
Trench 10 die Gräben 22 von einander
trennt, in deren Boden- und Randbereich Siliziumdioxidschichten 24 aufgewachsen
sind. Im unteren aktiven Gebiet des Halbleiterkörpers 1 können gegebenenfalls
Bauelemente untergebracht werden.
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Die
Trenches 10 bzw. 10' können, worauf
bereits mehrmals hingewiesen wurde, nur teilweise mit dem Isolatormaterial
verfüllt
werden. Eine solche teilweise Füllung,
die in den 3 und 8 veranschaulicht
ist, bietet Vorteile hinsichtlich einer Stressminderung: treffen
nämlich
zwei Oxidationsfronten in einer Trenchmitte aufeinander, so kann
dies zu starken mechanischen Spannungen und zu einer Verbiegung
des Wafers führen.
Ein definierter Spalt, der mit einem anderen Material verfüllt wird,
entspannt diese Situation.
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Weiterhin
können
verschiedene Vorprozesse, wie beispielsweise Phototechnik und Ätzverfahren,
zu Schwankungen in der Trenchbreite b und der Stegbreite s führen. Auch
können
Temperaturschwankungen bei der Oxidation zu Abweichungen in der
Enddicke der jeweils gebildeten Oxidschichten bewirken. Bei nur
teilweiser Füllung
der Trenches durch thermische Oxidation werden hiermit verbundene
Probleme vermieden, da keine zu dicken Oxidschichten bei zu schmalen
Gräben
auftreten. Auch lässt
sich eine nachträgliche
Verfüllung
der verbleibenden Spalten durch Abscheidung leichter kontrollieren.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist nicht auf Silizium als Halbleitermaterial begrenzt, sondern kann
bei allen Materialien angewandt werden, bei denen durch thermische
Behandlung, also durch Reaktionen mit der Gasphase, Oberflächenschichten
entstehen, die für
beispielsweise elektrische Isolation geeignet sind. Außerdem muss
bei der Entstehung dieser Oberflächenschichten
Grundmaterial aus den Stegen konsumiert werden.
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Besonders
vorteilhaft ist aber die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung eines Randabschlusses, wie dieser eingangs ausführlich beschrieben
wurde.
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Andere
Anwendungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
die Herstellung von Kondensatoren betreffen, bei denen die nach
der Oxidation verbleibenden Spalten in Trenches mit leitenden Materialien,
wie beispielsweise polykristallinem Silizium, verfüllt werden
(vgl. das Ausführungsbeispiel
von 4).