Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abscheiden
insbesondere kristalliner Schichten auf einem oder
mehreren, insbesondere ebenfalls kristallinen Substra
ten in einer Prozesskammer mittels in die Prozesskammer
eingeleiteten und sich dort pyrolytisch umsetzenden
Reaktionsgasen, mit einer beheizbaren Trägerplatte, in
welcher oberflächenbündig zur Umgebung mindestens ein
Substrathalter lose, insbesondere drehbar einliegt.
Eine derartige Vorrichtung ist aus dem US-Patent
5,788,777, US-Patent 5,027,746 und dem DE-Patent
19 813 523 C2 vorbekannt. In der von der Rückseite
insbesondere mit Hochfrequenz beheizbaren Trägerplatte
aus Grafit liegen Substrathalter lose in ihnen zugeord
neten Aussparungen ein. Beim Stand der Technik werden
die Substrathalter auf einem Gaspolster liegend zufolge
einer besonderen Gaskanalführung im Boden der Träger
platten Aussparung drehangetrieben. Das lose Aufliegen
des Substrathalters auf dem Boden der Aussparung der
Trägerplatte, in welcher der Substrathalter so ein
liegt, dass er mit seiner Oberfläche bündig zu seiner
Umgebung liegt, hat die Ausbildung einer Horizontalfuge
zur Folge, die sich sogar noch verbreitert, wenn der
Substrathalter in der beschriebenen Weise drehangetrie
ben wird. Diese Horizontalfuge bildet eine Störung des
Wännetransportes von der rückwärtig der Trägerplatte
liegenden Heizung in die Prozesskammer. Dies hat zur
Folge, dass die Oberflächentemperatur des Substrathal
ters niedriger ist als die Oberflächentemperatur der
Umgebung. Dies hat auch Auswirkungen auf den Isothermen
verlauf im Gasstrom über der Trägerplatte.
Die WO 96/23913 schlägt eine SiC-Schutzplatte für einen
Substrathalter vor.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den
Isothermenverlauf über der Trägerplatte möglichst flach
zuhalten.
Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen
angegebenen Lösungen.
Der Anspruch 1 schlägt zunächst und im Wesentlichen
eine, auf der Trägerplatte liegende, an den Substrathal
ter angrenzende Kompensationsplatte vor. Der Rand der
Kompensationsplatte folgt dabei der Kontur des Substrat
halters. Der Substrathalter ist von ein oder mehreren
Kompensationsplatten umschlossen. Es sind bevorzugt
eine Vielzahl von Substrathaltern vorgesehen, die plane
tenartig auf der insbesondere auch drehangetriebenen
Trägerplatte angeordnet sind. Die Kompensationsplatten
liegen dann segmentartig auf der ringförmigen Träger
platte. Die Kompensationsplatten können aus TaC oder
aus mit TaC- oder SiC-beschichtetem Grafit bestehen.
Sie können als Verbrauchsteile ausgetauscht werden. Zur
randseitigen Lagerung der kreisscheibenförmigen Sub
strathalter sind Zentrierringe vorgesehen. Diese Zen
trierringe liegen ebenfalls in den Aussparungen der
Trägerplatte. An diese Zentrierringe stoßen die runden
Randkanten der Kompensationsplatten. Auf den Zentrier
ringen liegen Abdeckringe, die auch einen gestuften
Randabschnitt des Substrathalters überdecken. Die Trä
gerplatte wird von unten mittels einer zentralen Stütz
platte getragen. Dies erfolgt durch Randuntergniff.
Oberhalb der Stützplatte kann eine Zugplatte liegen,
die sich ebenfalls auf dem Rand der Trägerplatte ab
stützt. In der Mitte der Zugplatte kann eine Zugstange
angreifen, so dass der Rand der Trägerplatte gleichsam
eingespannt ist. Die äußere Begrenzung der Prozesskam
mer wird von einem Gasauslassring ausgebildet, der eine
Vielzahl von radialen Gasaustrittsöffnungen besitzt.
Dieser soll ebenso wie eine zur Trägerplatte sich paral
lel und beabstandet erstreckende, ebenfalls rückwärtig
beheizte Deckenplatte aus massivem Grafit bestehen.
Zufolge dieser Ausgestaltung hat der Gasauslassring
eine erhöhte Wärmekapazität und gleichzeitig eine gute
Wärmeleitung, so dass von Deckplatte zu Trägerplatte
ein stetiger Temperaturverlauf vorliegt.
Die Erfindung betrifft ferner eine Weiterbildung der
aus der US 57 88 777 grundsätzlich schon bekannten
Deckplatte und deren Halterung am Gaseinlassorgan. Bei
der Epitaxie von SiC mit den Reaktionsgasen Silan und
Methan/Propan sind die aus Grafit bestehende Trägerplat
te und eine ebenfalls aus Grafit bestehende Deckplatte
inert beschichtet. Die Beschichtung kann aus TaC oder
SiC bestehen. Derartig beschichtete Deck- oder Träger
platten unterliegen einem Verschleif, da die Reaktions
gase eine ätzende Wirkung entfalten. Erfindungsgemäß
wird die Deckplatte mit austauschbaren Verkleidungsrin
gen verkleidet, welche aus TaC bestehen können. Die
Verkleidungsringe halten sich durch gegenseitigen Unter
griff. Der innenliegende Ring kann mit seinem Rand auf
der Tragschulter eines Trägers liegen, der an einem
Gaseinlassorgan sitzt. In einer Variante der Erfindung
ist vorgesehen, dass die Verkleidungsringe aus Grafit
bestehen und mit TaC oder SiC beschichtet sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Prozesskam
mer eines Reaktors,
Fig. 2 eine Explosionsdarstellung der Trägerplatte
nebst Substrathalter,
Fig. 3 einen vergrößerten Schnitt durch die Träger
platte gemäß der Schnittansicht Fig. 1 und
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Trägerplatte.
Die im Ausführungsbeispiel dargestellte Vorrichtung
dient zum monokristallinen Abscheiden von SiC-Schichten
auf monokristallinen Si-Substraten, diese Substrate
können einen Durchmesser von 4 Zoll besitzen.
In einem Reaktorgehäuse 2 befindet sich eine Prozesskam
mer 1. Diese Prozesskammer 1 besitzt eine Trägerplatte
3, die die Substrathalter 45 trägt. Parallel zur Träger
platte 3 erstreckt sich oberhalb dieser eine Deckplatte
4. Die Trägerplatte 3 wird von unten mittels einer
wassergekühlten HF-Spule 19 beheizt. Die Deckplatte 4
wird von oben mit einer ebenfalls wassergekühlten HF-
Spule 20 beheizt. Die Trägerplatte 3 ist ringförmig
gestaltet, wobei der Außendurchmesser etwa doppelt so
groß ist wie der Innendurchmesser. Die Innenwandung der
Trägerplatte 3 besitzt eine radial einwärts ragende
Ringstufe 3'. Mit dieser Ringstufe 3 liegt die Träger
platte 3 auf dem Rand einer Stützplatte 1 auf. Die
Stützplatte 1 stützt sich wiederum auf einem Stützrohr
24 ab, welches von einer Zugstange 23 durchragt wird.
Die Zugstange 23 greift etwa mittig an einer oberhalb
der Stützplatte 21 angeordneten Zugplatte 22 an, welche
mit ihrem Rand auf den Kragen 3 aufliegt. Durch Zug an
der Zugstange 23 von unten wird die Trägerplatte 3
klemmbackenartig gehalten.
Die Trägerplatte 3 und die Deckplatte 4 werden von
einem Gasauslassring 5 umgeben. Dieser Gasauslassring 5
bildet die seitliche Prozesskammer-Wand. Der Gasaus
lassring 5 besitzt eine Vielzahl von radialen Bohrungen
25, durch welche das Prozessgas austreten kann. Der
Gasauslassring 5 ist ebenso wie die Stützplatte 21, die
Zugplatte 22, die Trägerplatte 3 und die Deckplatte 4
aus massivem Grafit gefertigt. Er ist einstückig und
hat eine Breite, die etwa der Höhe der Prozesskammer 1
entspricht. Hierdurch besitzt der Gasauslassring 5 eine
relativ hohe Wärmekapazität, was zur Folge hat, dass
das Temperaturprofil innerhalb der Prozesskammer auch
am Rand sehr homogen ist. Indem der Gasauslassring 5
eine von der Deckplatte 4 überfangene Stufe 35 und eine
von der Trägerplatte unterfangene Stufe 36 ausbildet,
ragt er bereichsweise in den Zwischenraum von Deckplat
te 4 und Trägerplatte 3.
Die Deckplatte 4 ist an ihrer Unterseite mit insgesamt
drei Verkleidungsringen 34 ausgefüttert. Diese Verklei
dungsringe können aus Grafit bestehen oder aus TaC. Sie
werden ähnlich wie Ofenringe durch gegenseitigen über
griff aneinander gehalten, wobei sich der innerste Ring
34 auf einen Ringkragen eines Grafitträgers 33 ab
stützt, welcher auf das untere Ende des Gaseinlasso
rganes 6 aufgeschraubt ist. Im Bereich des Übereinander
liegens sind die Verkleidungsringe 34 gefälzt. Sie
bilden übereinanderliegende Ringabschnitte 34', 34"
aus, so dass ihre Oberfläche stufenlos verläuft.
Das Gaseinlassorgan 6 ist insgesamt zweiteilig ausgebil
det. Es besitzt einen Kern, der einen in die Prozesskam
mer 1 ragenden Abschnitt 49 ausbildet, welche eine
Kegelstumpfgestalt besitzt. Dieser Kern wird von einem
Mantel 50 umgeben. Mittels O-Ringdichtung 12 ist der
Mantel 50 gegenüber dem Kern 49 abgedichtet.
Die Zuführung des Silans erfolgt durch die Zuleitung
27. Es tritt durch eine ringkeilförmige Öffnung 30 aus.
Die Wände des Kanals 30 sind gekühlt. Hinter den Kanal
wänden befinden sich Kühlwasserkammern 28, durch welche
Kühlwasser strömt um die Wandungstemperatur unterhalb
der Zerlegungstemperatur des Silans zu halten.
Die Basisfläche 52, welche ebenfalls zufolge rückwärti
ger Kühlwasserbeaufschlagung bei einer Temperatur gehal
ten ist, bei welcher sich die Reaktionsgase nicht zerle
gen, befindet sich etwa in der Mitte der Prozesskammer
und verläuft parallel zur Oberfläche der Trägerplatte 3.
In der Mitte der Basisfläche 52 befindet sich die Öff
nung 31 der Methan- bzw. Propan-Zuleitung 26. Die Pro
zessgase werden ebenfalls zusammen mit Wasserstoff
durch die ihnen zugeordneten Zuleitungen 26, 27 gelei
tet.
Um die beim Betrieb der Vorrichtung etwa bis auf 1600°C
aufgeheizte Deckplatte 4 von dem gekühlten Gaseinlass
organ 6 zu isolieren, ist eine Isolationsmanschette 32
aus einem Kohlenstoffschaum vorgesehen, welche auf dem
Träger 33 sitzt.
Die Trägerplatte 3 wird über das Stützrohr 24 drehange
trieben. Die Trägerplatte 3 besitzt zudem Kanäle 54,
durch welche Gas strömt, welches in Spiralnuten 55
austritt, die sich am Boden von Aussparungen 56 befin
den. In den Aussparungen 56 liegen die Substrathalter
45 ein. Sie drehen sich auf einem Gaspolster des Gases,
das durch die Spiralnuten 55 strömt. Die Substrathalter
45 sind von Zentrierringen 46 umgeben, die auch in der
Aussparung 56 einliegen und am Rand der Aussparung
anliegen. Der Randbereich der Oberfläche der Substrat
halter 45 besitzt eine Stufe. Auf dieser Stufe liegt
ein auch den Zentrierring 56 überdeckender Abdeckring
47. Die Bereiche zwischen den Substrathaltern 45 bzw.
den Zentrierringen 46 bzw. Abdeckringen 57 werden von
Kompensationsplatten 48 ausgefüllt. Diese liegen lose
auf der Oberfläche der Trägerplatte 3 auf. Die Oberflä
chen von Substrathalter 45, Abdeckring 47 und Kompensa
tionsplatte 48 fluchten zueinander. Die Kompensations
platten 48 sind vorzugsweise aus TaC gefertigt und
austauschbar.
Wird die Trägerplatte 3 von unten beheizt, so tritt im
Bereich der Horizontalfuge 48' zwischen Kompensations
platte 48 und Trägerplatte 3 etwa der gleiche Tempera
tursprung auf, wie an der Horizontalfuge 45 zwischen
Substrathalter 45 und Trägerplatte 3.
Am Ausführungsbeispiel sind insgesamt 5 Substrathalter
45 vorgesehen, die planetenartig um das Zentrum der
Trägerplatte 3 angeordnet sind. Sie haben eine kreisför
mige Aussenkontur. Die Kompensationsplatten 48 liegen
zwischen den Substrathaltern 45 und ergänzen sich zu
einer ringförmigen Gestalt. Die innere Öffnung der
ringförmigen Plattenanordnung, in welcher die Zugplatte
22 sitzt, wird von einer kreisrunden Kompensationsplat
te 44 ausgefüllt, die lose auf der Zugplatte 22 auf
liegt.
Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswe
sentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit
auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) voll
inhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale
dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung
mit aufzunehmen.