DE1004344B

DE1004344B - Impfbesteck fuer Reihenimpfungen, bestehend aus Injektionsspritze, Kanuelen und Kanuelenmagazinen

Info

Publication number: DE1004344B
Application number: DEH17983A
Authority: DE
Inventors: Christian Haber
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1954-09-11
Filing date: 1954-09-11
Publication date: 1957-03-14
Also published as: US2875760A; DE1008879C2; DE1008879B; GB802352A; CH325288A; GB802351A; FR1113394A

Description

DEUTSCHES

Gegenstand der Anmeldung ist ein Impfbesteck, bei dem die Injektionsspritze mit einer Vorrichtung versehen ist, die es gestattet, eine hierzu konstruierte Kanüle aus dem ebenfalls hierzu geschaffenen Kanülenmagazin zu entnehmen und nach der Injektion die Kanüle quer zur Flüssigkeitssäule vom Spritzenmund abzuscheren, ohne daß dabei, insbesondere beim Wechseln der Kanülen, eine Infektion der Spritze eintreten kann.

Bei Injektionen, insbesondere bei Reihen- oder Massenimpfungen, hat sich gezeigt, daß die seither benutzte Konusbefestigung der Kanüle schwerwiegende Nachteile in sich birgt. Auch eine Kanüle, deren Auflagefläche mit Weichmetall· versehen ist und mittels Überwurfmutter auf dem Spritzenmund befestigt wird, beseitigen die obenerwähnten Nachteile, wie im nachfolgenden erläutert wird, nicht.

Die vorerwähnten Nachteile bestehen darin, daß beim Absetzen einer Konuskanüle ein Sog entsteht, der den Inhalt des Kanülenschaftes zu dem Spritzenniund hin bewegt, so daß Flüssigkeit von der Kanülenspitze auf den Spritzenmund kommt, dadurch die Spritze infiziert und für weitere Impfungen ungeeignet macht.

Das Lösen des Konus oder der bis jetzt bekannten sonstigen Befestigungen von Kanülen schließt außer einem Zeitaufwand eine Bedienung durch eine zweite Hand mit oder ohne Hilfsinstrument sowie Bewegungen der Spritze bei dem Lösen der Befestigungen ein. Diese Bewegungen können dazu führen, daß die Spritze während der Abnahme der Kanüle erschüttert wird, so daß sich der Inhalt der Spritze bewegt. Genaueste Untersuchungen haben bewiesen, daß mit den seither gebräuchlichen Kanülenbefestigungen gleich welcher Art eine Infektion der Spritze nicht vermieden werden kann.

Die Erfindung besteht darin, daß an der Injektionsspritze eine Vorrichtung angebracht ist, bestehend aus einem am unteren Ende mit einer Abwurffeder verbundenen, winklig abgebogenen Hebel, der an dem abgebogenen Teil gabelförmig ausgebildet, mit einer Anpreß feder, die sich an ihrem einen Ende gegen ein auf die Injektionsspritze aufgesetztes Metallstück abstützt, fest verbunden und in den Augen dieses Metallstückes auf einer Achse beweglich gelagert ist. Beim Andrücken dieses Hebels gegen die Injektionsspritze entsteht zwischen dem Spritzenmund der Injektionsspritze, der eigens zu diesem Zweck plan geschliffen ist, ein freier Raum, der es gestattet, eine mit einem ebenfalls plan geschliffenen Kanülenfuß versehene Kanüle aus dem Kanülenmagazin herauszunehmen und an den Spritzenmund der Injektionsspritze anzupressen.

Die neue Kanüle weicht von den seither¹ bekann-Impfbesteck für Reihenimpfungen,
bestehend aus Injektionsspritze,
Kanülen und Kanülenmagazinen

Anmelder:

Christian Haber, Rangendingen (Hohenz.), Oberstarzel 404 D

Christian Haber, Rangendingen (Hohenz.),
ist als Erfinder genannt worden

ten Kanülen bezüglich der Konstruktion und der Befestigung an der Spritze ab. Sie wird weder auf einen Konus aufgesteckt noch wird sie als Tellernadel mittels einer Überwurfmutter od. dgl. mit ihrem mit einer Weichmetallauflage versehenen Teller mit dem Spritzenmund verbunden noch wird sie in bekannter Weise nach dem Impfvorgang durch eine Hebevorrichtung nach vorn in Richtung der Flüssigkeitssäule abgeworfen.

In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 den Längsschnitt der Kanülenaufnahme-, Kanülenanpreß- und Kanülenabwurfvorrichtung des Impfbesteckes, wobei die Plankopfkanüle auf die Planfläche des Spritzenmundes der Impfspritze gepreßt ist,

Fig. 2 den gleichen Längsschnitt der Vorrichtung, jedoch nach Abscherung der Kanüle, also· in Ruhestellung der Spritze,

Fig. 3 den Längsschnitt der Plankopfkanüle, wobei deutlich zu ersehen ist, daß die Nadel der Kanüle bis zur Planfläche der Plankopfkanüle durchführt,

Fig. 4 den Längsschnitt durch die Kanüle und Spritzenmund während des Abscherens der Kanüle vom Spritzenmund,

Fig. 5 eine Draufsicht auf die Vorrichtung mit den Zentrierstiften für die Kanüle, ohne Hebel,

Fig. 6 die gleiche Draufsicht, jedoch mit den Aufnahme- und Abwurfhebeln,
Fig. 7 die Vorderansicht eines Kanülenmagazins,

Fig. 8 und 9 die waagerechte Lagerung der Kanülen im Magazin auf der Platte 10,

Fig. 10 die Grundplatte des Kanülenmagazins in Draufsicht und

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Fig. 11 die Draufsicht und Längsschnitt eines runden Kanülenmagazins.

Die kombinierte Kanülenaufnähme-, Kanülenanpreß- und Kanülenabschervorrichtung besteht aus einem durchbohrten Metallkörper 1, der mit der Befestigungssehrau.be 13 auf jede beliebige Impf spritze 14 aufmontiert wird, sie kann jedoch auch mit der Spritze aus einem Stück gefertigt werden. Der Metallkörper 1 ist mit zwei Augen 11 versehen, in welchen sich die Bohrung 12 befindet, in die der Steckbolzen 3, in welchem der im Winkel abgebogene Hebel 2 gelagert ist, eingesteckt wird. Am unteren Teil des Hebels 2 ist die Feder 4, die sich mit ihrem anderen Ende an den Metallkörper 1 anpreßt, befestigt. Auf der Oberseite des Hebels 2 ist die ebenfalls im gleichen Winkel· abgebogene Abwurf feder 5 befestigt. Die am Metallkörper 1 vorgesehenen Begrenzungs- und Distanzstifte 6 und 7 bewirken, daß der Kanülenteller 8 und Spritzenmund 9 sich bei der Aufnahme der Kanüle decken. Sie sind in der Höhe so bemessen, daß der Anpreßhebel 2 nicht auf den Spritzenmund 9 drücken kann, wenn keine Kanüle auf dem Spritzenmund sitzt, so daß also ein freier Raum vorhanden ist.

Die Arbeitsweise der Impfspritze ist folgende: Beim waagerechten Entnehmen einer Kanüle nach Fig. 3 aus dem Magazin 17 wird der Hebel 2 geöffnet und mit dem gabelförmig geformten Teil 15 des Hebels über den Kanülenteller gefahren, der Hebel 2 wieder losgelassen und die Kanüle aus dem Magazin mittels der Spritze mit einer Hand gezogen. Die beiden Begrenzungsstifte 6 und 7 haben die Aufgabe, daß sich der Umfang vom Kanülenteller 8 und Spritzenmund 9 genau decken und somit die Bohrungen des Spritzenmundes und der Kanüle in einer Achse liegen. Beim Vorgang der Kanülenaufnahme auf den Spritzenmund wird zugleich die Abwurffeder 5 in Vorspannung gebracht. Nach der Injektion wird durch Lockerung des Anpreßhebels 2 der Anpreßdruck auf den Spritzenmund so· weit herabgesetzt, daß die Kraft der Abschervorrichtung größer wird als der Anpreßdruck auf die beiden Dichtflächen des Kanülentellers 8 und Spritzenmundes 9 und die Kanüle von dem Spritzenmund blitzartig abgeschert wird. Dadurch werden zwangläufig die Bohrungen der Kanüle und des Spritzenmundes gegeneinander verschoben, so daß keine Flüssigkeitsbewegung im Kanülenschaft auftreten kann. Die Abscherung der Kanüle vom Spritzenmund schließt daher einen Sog aus. Da der Abwurfvorgang außerdem schnell erfolgt, können molekulare Spannungen sowie Oberflächenspannungen des in der Regel an der Kanülenspitze befindlichen Tropfens nicht zur Auswirkung kommen, und der Spritzenmund bleibt auch bei einem häufigen Wechsel der Kanülen steril. Somit ist eine Infektion der Spritze ausgeschlossen. Dadurch, daß das Kanülenmagazin mit der Bestückung von mehreren Kanülen dem Sterilisator ohne Berührung der Kanülen entnommen wird und daß aus dem Magazin die Kanüle waagerecht direkt von der neuen Vorrichtung auf den Spritzenmund gebracht wird, entsteht außer einer wesentlichen Beschleunigung bei Reihen- und Masseninjektionen eine erhöhte Sicherheit, da die Kanülen durch Berührung mit anderen Gegenständen nicht infiziert werden können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Impfbesteck für Reihenimpfungen, bestehend aus Injektionsspritze, Kanülen und Kanülenmagazin, dadurch gekennzeichnet, daß an der Injektionsspritze eine Vorrichtung angebracht ist, bestehend aus einem am unteren Ende mit der Abwurffeder (5) verbundenen, winklig abgebogenen Hebel (2), der an dem abgebogenen Teil gabelförmig ausgebildet, mit der Anpreß feder (4), die sich an ihrem einen Ende gegen das Metallstück (1) abstützt, fest verbunden und in den Augen (11) des Metallstückes (1) auf der Achse (3) beweglich gelagert ist.

2. Impf besteck nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Andrücken des Hebels (2) gegen die Spritze (14) zwischen dem gabelförmigen Teil des Hebels und dem plan geschliffenen Spritzentnund (9) ein freier Raum entsteht, der es gestattet, eine mit einem ebenfalls plan geschliffenen Kanülenfuß (8) versehene Kanüle aus dem Kanülenmagazin herauszunehmen und an den Spritzenmiund (9) anzupressen.

3. Impfbesteck nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß schon beim Spannen des Hebels (2) mit nachfolgender Aufnahme der Kanüle auf den Spritzenmund die ebenfalls winklig abgebogene Abwurffeder (5) vorgespannt wird und dadurch beim Lockern des Hebels (2) die Kanüle vom Kanülenfuß (8) quer zur Flüssigkeitssäule vom Spritzenmund (9) abgeschert wird.

4. Impfbesteck nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlnadel der Kanüle bis zur Planfläche des Kanülenfußes (8) durchgeht und mit dieser abschließt.

5. Impfbesteck nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanülen in einer besonderen Lage, insbesondere in waagerechter Lage im Kanülenmagazin gelagert und in dieser Lage von dem Hebelmechanismus der Spritze direkt aufgenommen werden.

6. Impfbesteck nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungsstifte (6 und 7) bei der Aufnahme der Kanüle auf die Spritze den Kanülenfuß (8) mit dem Spritzenmund (9) in Umfang und Durchflußbohrung in die richtige Lage bringen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 883 053, 348 971.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen