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Rüstwagen für Oberleitungen mit einer heb- und senkbaren Arbeitsbühne
Die Erfindung betrifft einen Rüstwagen für Oberleitungen, Lichtnetzanlagen u. dgl.
mit einer heb- und senkbaren Arbeitsbühne, die mit ihrer elektrisch, hydraulisch,
pneumatisch oder mechanisch durch Zug-oder Druckstempel betätigten Hubeinrichtung
oberhalb des Wagendaches angebracht ist.
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Bekannt sind Rüst- oder Turmwagen für den Bau oder die Instandhaltung
elektrischer Oberleitungen und Lichtnetzanlagen, bei denen ein Teleskopturm auf
dem Fahrzeugrahmen eines Lastwagens über dem Differential eingebaut ist. Fahrer-
und Mannschaftsraum befinden sich vor dem Turm. Der Teleskopturm, der über das Dach
hinausragt, trägt im Oberteil eine Bühne, die von der Fahrzeugrückseite durch eine
Leiter besteigbar und nach allen Seiten schwenkbar ist. Der Turm wird entweder mechanisch
oder hydraulisch gehoben.
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Weiterhin ist ein mit einer hebbaren Bühne für Montagezwecke versehener
Wagen bekanntgeworden, dessen Arbeitsbühne mittels Schwenkarmen in Parallelogrammanordnung
verstellbar ist. Die Schwenkarme müssen zum Heben und Senken der Bühne eine Kreisbewegung
ausführen, wobei sich die Langseiten des Parallelogramms verschieben, so daß der
Schwenkarmverband wesentlich an Festigkeit verliert. Dadurch erfordert die Ausführung
dieser Konstruktion einen größeren Sicherheitsfaktor, der sich als größeres, auf
dem Wagendach lastendes Gewicht auswirkt. Demzufolge muß auch die Karosserie des
Wagens so weit verstärkt werden, daß diese die entsprechenden Lasten aufnehmen kann.
Außerdem ergibt sich ein ungünstiger Einfluß durch die bei der Kreisbewegung der
Parallelogrammkonstruktion eintretende große Wanderung des Schwerpunktes.
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Straßenbahngeleise und Oberleitungen sowie Straßenbeleuchtungenliegen
meistens in der Mittelachse der Straßen. Die Rüstwagen für Oberleitungen und Lichtnetzanlagen
kommen häufig während der Hauptverkehrszeiten zum Einsatz, so daß der heutige starke
Verkehr rechts und links von den eingesetzten Rüstwagen vorbeifluten muß. Das Bedienungspersonal
ist bislang gezwungen, den Mannschaftsraum, der- zu.-gleich Werkstatt und Vorratsraum
für Ersatzteile ist, seitlich zu verlassen oder wieder zu betreten, währenddie Arbeitsbühne
vom rückwärtigen Ende des Fahrzeuges zu besteigen ist. Das Bedienungspersonal muß
daher die Fahrbahn zu Seiten des Fahrzeuges betreten und wird hierbei ständig durch
den Fahrzeugverkehr gefährdet.
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Den Mängeln der bekannten Konstruktionen sowie auch dem zuletzt genannten
Übelstand und Gefahrenmoment hilft die Erfindung ab. Sie besteht darin, daß die
Arbeitsbühne mittels einer ein- oder mehrteiligen Gelenkschere heb- und senkbar
ist. Dadurch bleibt das Wageninnere für Werkstatt und Lagerraum frei und gestattet
ungehinderten Durchgang für das hinter dem Fahrersitz untergebrachte Bedienungspersonal.
Eine in die Fahrzeugrückwand eingebaute Jalousie gibt, geöffnet, die ganze Fahrzeugrückwand
frei und gestattet ungehinderten Durchgang vom Werkstattraum über eine rückwärtige
Plattform zur Aufstiegleiter und damit zur Arbeitsbühne. Seitliche Schiebetüren
am Fahrersitz und in der gegenüberliegenden Seitenwand des Omnibusses bleiben an
der Einsatz- oder Arbeitsstelle des Rüstwagens geschlossen.
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Die Aufstiegleiter zur Arbeitsbühne ist an der Rückseite des Wagenkastens
angeordnet und wird zusammen mit der Arbeitsbühne ausgefahren, indem das oberste
Glied der Leiter an den oberen festen Gelenken der Gelenkschere angelenkt ist. Ein
am rückwärtigen Ende des Wagenkastens vorgesehener Ausstieg ermöglicht das gefahrenfreie
Besteigen der Leiter vom Innenraum des Wagenkastens aus, besonders wenn, wie weiter
vorgeschlagen wird, am Ende des Wagenkastens eine Plattform vorgesehen ist, die
das Wageninnere mit der Leiter verbindet.
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Eine Ausführungsform eines Rüstwagens für Oberleitungen mit einer
heb- und senkbaren Arbeitsbühne gemäß der Erfindung, ist in der Zeichnung beispielsweise
dargestellt.
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Fig. 1 ist eine Seitenansicht des Rüstwagens mit ausgefahrener Arbeitsbühne;
Fig.2 ist eine Rückansicht des betriebsbereiten Rüstwagens, jedoch mit geschlossener
Rückwand des Wagenkastens; Fig. 3 stellt einen Längsschnitt durch den Rüstwagen
nach Linie I-1 der Fig. 1 dar.
Der Rüstwagen für Oberleitungen und
Lichtnetzanlagen ist mit einer außerhalb des Innenraumes des Wagenkastens auf dem
Wagendach gelagerten heb-und senkbaren Arbeitsbühne 1 versehen. Die Seitenschutzwände
9 und 10 der Arbeitsbühne sind umlegbar ausgeführt (Fig.2), um, entsprechend der
in Fig. 1 strichpunktiert eingezeichneten Ruhelage der Arbeitsbühne, eine niedrige
Durchfahrtshöhe des Rüstwagens unter Brücken und Unterführungen od. dgl. sicherzustellen.
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Das Heben und Senken der Arbeitsbühne 1 geschieht mittels einer kraftbetätigten
Gelenkschere, deren Arme 2, 3 einerseits an einem die Arbeitsbühne tragenden Schienenrahmen
17 mittels Zapfen 11, andererseits am Wagendach mittels Zapfen 11' schwenkbar befestigt
sind, während die freien Enden der Arme 2, 3 in dem Schienenrahmen 17 bzw. Führungsschienen
18 auf dem Wagendach verschiebbar sind. Eine pneumatisch oder hydraulisch betätigte
Hubeinrichtung 4, dargestellt durch einen Zylinder mit Kolbenstange kann die Gelenkschere
2, 3 im gewünschten Sinne bewegen. Die Hubeinrichtung 4 ist nur beispielsweise veranschaulicht.
Sie läßt sich durch beliebige andere Mittel, beispielsweise eine Winde, die mechanisch
oder elektrisch betrieben wird, ersetzen. Sie kann vom Führersitz aus betätigt werden
oder wahlweise zusätzlich noch von der Arbeitsbühne aus. An den oberen Gelenkzapfen
11 des Scherenarmes 2 ist das obere Glied 6 einer ausziehbaren Leiter 5, 6 angelenkt,
so daß sich die Leiter zusammen mit der Arbeitsbühne 1 auf die gewünschte Höhe bewegen
kann.
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Die Rückwand des Wagenkastens hat einen die ganze Fläche einnehmenden,
durch eine Jalousie 8 verschließbaren Ausstieg, der auf einer Plattform 7 mündet,
von der aus die Leiter 5, 6 bestiegen werden kann. An der Plattform können Arbeitsgeräte
oder -Hilfsmittel angebracht werden. Das ist durch den Schraubstock 19 angedeutet.
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Wenn der Rüstwagen an einer Einsatzstelle, beispielsweise zur Reparatur
einer Oberleitung einer Straßenbahn oder einer Trolleybusstrecke angekommen ist,
wird zunächst die den rückwärtigen Ausstieg schließende Jalousie 8 von innen hochgeschoben,
so daß die Rückfront des Wagenkastens in fast voller Breite geöffnet ist. Durch
Betätigung der Hubeinrichtung 4 vom Innern des Wagenkastens, beispielsweise durch
eine über den Fahrzeugmotor angetriebene hydraulische Pumpe, wird die Arbeitsbühne
1 vermittels der Scherenarme 2 und 3 bis auf die gewünschte Höhe ausgefahren. Zugleich
wird das an den festen Drehzapfen 11 des Scherenarmes 2 angelenkte obere Glied 6
der ausziehbaren Leiter angehoben. über das Handrad 14 wird die Hinterradfederung
des Rüstwagens blockiert, um Windschwankungen der Arbeitsbühne zu vermeiden. Das
Bedienungspersonal besteigt über die Plattform 7 die ausgefahrene Leiter 5, 6 und
klappt die Seitenwände 9 und 10 der Arbeitsbühne 1 senkrecht hoch und verriegelt
sie gegen Zusammenklappen. Die Arbeitsbühne 1 kann beispielsweise um 90° senkrecht
zur Fahrzeugachse mittels des Drehgestelles 15 in die für die Durchführung der Montagearbeit
günstigste Stellung geschwenkt und in dieser Stellung verriegelt werden.
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Für die Reparatur oder Montage benötigte Materialien können aus Lagerregalen
16 im Wagenkasten entnommen und auf dem Wege durch die geöffnete Rückwand 8 über
die Plattform 7 und die Leiter 5, 6 zur Arbeitsbühne 1 gebracht werden.
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Die seitlichen Schiebetüren 12 und 13 bleiben an der Einsatzstelle
des Rüstwagens geschlossen. Sie dienen lediglich zum Besteigen des Fahrzeuges am
Abstellort bzw. Depot durch den Fahrer und das technische Bedienungspersonal.
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Dadurch, daß das Fahrzeug am Einsatzort nur durch die geöffnete Rückwand
des Wagenkastens verlassen wird, ist mit Sicherheit vermieden, daß das Bedienungspersonal
die Fahrbahn oder die Straße zu Seiten des Fahrzeuges betreten muß und dadurch den
Gefahren des vorbeiflutenden Verkehrs ausgesetzt wird.