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Die Erfindung betrifft ein zumindest teilweise gekühltes Warenpräsentationsmöbel mit wenigstens einem der Präsentation und/oder Lagerung der Ware(n) dienenden Warenpräsentationsboden, insbesondere ein Kühlregal, bei dem die Kühlung des oder der zu kühlenden Bereiche des Warenpräsentationsmöbels zumindest teilweise mittels eines Kühlluftstromes erfolgt.
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Unter dem Begriff ”Warenpräsentationsmöbel” seien Möbel, die der Präsentation und/oder Lagerung von Waren dienen zu verstehen.
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Für die Kühlung derartiger Warenpräsentationsmöbel wird die benötigte Kühlluft aus der Umgebung des Warenpräsentationsmöbels angesaugt, mittels dafür vorgesehener Einrichtungen innerhalb des Warenpräsentationsmöbels abgekühlt und in den oder die zu kühlenden Warenräume des Warenpräsentationsmöbels eingeleitet.
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Nachteilig bei der vorgenannten Art der Kühlung ist jedoch, dass insbesondere bei Kühlregalen aufgrund des Verlustes von Kühlluft, die nach vorne aus dem zu kühlenden Warenraum aus dem Kühlregal herausfällt, der Energiebedarf hoch ist. Zudem ist die Geräuschentwicklung derartiger Möbel vergleichsweise hoch, da für die Umwälzung der Kühlluft in dem Möbel oftmals mehrere Ventilatoren erforderlich sind.
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DE 91 15 550 U1 offenbart ein Kühlmöbel, insbesondere eine Kühltheke, mit einer Kühleinrichtung, einer Umluftkühlung oder statischen Kühlung und mindestens einem Warentragboden, wobei der Warentragboden aktiv gekühlt ist und eine Deckplatte sowie eine hiervon zumindest stellenweise distanzierte Bodenplatte aufweist, die zwischen sich Hohlräume bilden, durch die ein Kühlmittel fließt.
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DE 195 29 524 A1 offenbart eine Kühlplatte aus einem wärmeleitfähigem Material, vorzugsweise zur Ausstellung verderblicher Lebensmittel, mit einer weitgehend ebenen, horizontalen Oberseite, wobei die Kühlplatte unter- oder innenseitig Kanäle aufweist, die mit der Oberseite in thermischem Kontakt stehen, die Kanäle von einem Kühlmedium durchflossen sind, das von einer Pumpe umgewälzt wird, und die Kanäle über Leitungen mit einem Kühlgerät verbunden sind, das die Temperatur des Kühlmediums regelt.
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US 4 306 616 A zeigt ein gekühltes Warenpräsentationsmöbel mit Warenpräsentationsböden, in denen jeweils eine Kühlschlange angeordnet ist, durch die ein Kühlmittel gepumpt wird. Die Warenpräsentationsböden sind mit einer ersten Schicht, die Fiberglas-Isolationsmaterial umfasst, und einer zweiten Schicht, die geschäumtes Polyurethan umfasst, gefüllt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemässes Warenpräsentationsmöbel anzugeben, das die genannten Nachteile vermeidet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein zumindest teilweise gekühltes Warenpräsentationsmittel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
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Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die 1 und 2 näher erläutert.
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Das in den 1 und 2 in einer seitliche Schnittdarstellungen dargestellte Kühlregal weist einen isolierten Korpus 1 auf, der auf einem Sockel 2 ruht. Der isolierte Korpus 1 umschliesst einen Warenraum 4, in dem im Regelfall mehrere Warenpräsentationsböden 5 angeordnet sind. Zudem dient der Warenraumboden 5' der Präsentation von Waren.
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In dem vorderen unteren Bereich des Kühlregals ist ein Rückluftgitter 10 angeordnet, über das Kühlluft – dargestellt durch die Pfeile – sowie Luft aus der Umgebung des Kühlregals mittels eines Ventilators 9 angesaugt und einem Verdampfer 8, in dem sie abgekühlt werden, zugeführt werden. Der in dem Verdampfer 8 abgekühlte Kühlluftstrom wird anschließend über den Rückluftkanal 3 und den Lufteinlass 11 wieder in den Warenraum 4 geführt. Der von dem Lufteinlass 11 zu dem Rückluftgitter 10 strömende Kühlluftstrom bildet einen Kühlluftschleier, der das Eindringen von warmer Umgebungsluft in den Warenraum 4 wirkungsvoll verhindert. Oftmals wird – durch entsprechende konstruktive Maßnahmen – ein mehrlagiger Kühlluftschleier entlang der Warenraumöffnung gebildet.
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Zusätzlich ist im Regelfall die Rückwand des Warenraumes 4 perforiert ausgebildet – in den 1 und 2 durch die punktierten Pfeile dargestellt –, so dass Kühlluft aus dem Rückluftkanal 3 in den Warenraum 5 eintreten kann, wobei dieser Anteil der Kühlluft über die auf den Warenpräsentationsböden 5 angeordneten Waren strömt und diese kühlt.
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Die in der 1 dargestellten Warenpräsentationsböden 5 sowie gegebenenfalls der Warenraumboden 5' sind nunmehr erfindungsgemäß mit einer Sole 6 befüllt. Zudem sind Leitungen 7 in den Warenpräsentationsböden 5 sowie dem Warenraumboden 5' vorgesehen, durch die ein Kältemittel strömt. Die Leitungen 7 sind beispielsweise in Form von Rohrschlangen in den Warenpräsentationsböden 5 sowie dem Warenraumboden 5' angeordnet. Das darin strömende Kältemittel dient der Kühlung der Sole 6. Im Regelfall ist diese zusätzliche Kühlung erforderlich, jedoch kann prinzipiell auch auf sie verzichtet werden, wodurch sich die in der 1 dargestellten Leitungen 7 erübrigen.
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Das in den Leitungen 7 strömende Kältemittel wird den Leitungen 7 über entsprechende Vorrichtungen, wie beispielsweise eine flexible Schlauchleitung zugeführt. Das Kältemittel wird vorzugsweise innerhalb des Möbels im Kreis geführt und mittels entsprechender, dem Fachmann geläufiger Vorrichtungen, gekühlt.
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Das Vorsehen der Sole in den Warenpräsentationsböden 5 sowie dem Warenraumboden 5' hat den Vorteil, dass während der erforderlichen Abtauprozesse sowie während eines Störfalles, bei dem die Umluftkühlung außer Betrieb genommen werden muss, ein Kältepuffer vorhanden ist, so dass die Gefahr des Verderbens der Ware verringert werden kann.
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Bei der in der 2 dargestellten Ausführungsform, die nicht Bestandteil der beanspruchten Erfindung ist, sind die Mittel zum Kühlen der Warenpräsentationsböden 5 derart ausgebildet, dass die Warenpräsentationsböden 5 zumindest in Teilbereichen hohl ausgebildet sind und ihnen zumindest ein Teilstrom des Kühlluftstromes zugeführt wird.
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Wiederum kann die Zuführung des Kühlluftstromes mittels beispielsweise einer flexibler Schlauchleitung erfolgen. Denkbar ist jedoch auch, in der Warenraumrückwand Öffnungen vorzusehen, die zu entsprechenden Öffnungen im rückwärtigen Bereich der Warenpräsentationsböden 5 korrespondieren – in der 2 dargestellt durch den Verbindungsbereich 12 zwischen Warenraumrückwand und Warenpräsentationsböden 5.
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Über ein an der dem Kunden zugewandten Seite des Warenpräsentationsbodens 5 angeordnetes Gitter 13 kann der Kühlluftteilstrom aus dem Warenpräsentationsboden 5 ausströmen und wird anschließend wieder über das Rückluftgitter 10 dem Verdampfer 8 zugeführt. Die über das Gitter 13 aus den Warenpräsentationsböden 5 austretende Kühlluft bildet hierbei vergleichsweise kurze, jeweils bis zum darunterliegenden Warenpräsentationsboden 5 reichende Kühlluftschleier.
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Den beiden vorbeschriebenen Alternativen ist gemein, dass die Kühlung der auf den Warenpräsentationsböden 5 angeordneten Waren optimiert wird, da diese Waren nunmehr nicht mehr ausschliesslich von oben – wie dies beim Stand der Technik der Fall ist –, sondern auch von unten gekühlt werden. Durch diese optimierte Kühlung kann die umzuwälzende Kühlluftmenge deutlich verringert werden, was eine erhebliche Energieeinsparung zur Folge hat.
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Die Verringerung der umzuwälzenden Luftmenge hat zudem den Vorteil, dass weniger Kühlluft aus dem Möbel herausfällt und damit auch die Umgebung des Möbels weniger stark abgekühlt wird. Dieser Effekt wird insbesondere für den Kunden, der vor dem Möbel steht, als angenehm empfunden.
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Beiden Varianten ist ferner gemein, dass sie weniger und/oder kleinere Ventilatoren benötigen, so dass die mit den Ventilatoren verbundene Geräuschentwicklung verringert werden kann.
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Sofern die Rückwand des Warenraumes 4 perforiert ausgebildet ist, kann die Lochung verringert werden, wodurch sich die optische Wirkung des Möbels verbessert und darüber hinaus die gestaltbare Fläche für Werbung – beispielsweise Folienaufkleber mit Kundenlogo – vergrössert wird.
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Beide Alternativen garantieren eine gleichmäßigere Warentemperatur mit einer geringeren Temperaturspreizung, was insbesondere im Hinblick auf empfindliche Warengruppen, die keinen großen Temperaturhub vertragen, oder für verpackte Frischware, die bisher zuviel Wasser verlieren, von Vorteil ist.
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Die Erfindung ist selbstverständlich auf alle diejenigen Kühlmöbeltypen – wie beispielsweise Kühltheken – übertragbar, die wenigstens einen Warenpräsentationsboden aufweisen; im Falle einer Kühltheke fungiert der Warenraumboden als Warenpräsentationsboden. Ferner sind beispielsweise truhenförmige Warenpräsentationsmöbel – wie Kühlinseln – bekannt, bei denen im Warenraum Warenpräsentationsböden vorgesehen sein können.