-
Stand der Technik
-
Die
Erfindung geht aus von einer mit einer Kältemaschine und einem Verdichter
ausgestatteten Verkaufstheke zur Präsentation von Waren.
-
Verkaufstheken
zur Präsentation
von Waren mit einer Kältemaschine,
insbesondere mit einem Verdampfer, werden beim Verkauf von Nahrungsmitteln
eingesetzt. Dabei kann es sich beispielsweise um Fleisch- und Wurstwaren,
Fisch, Käse,
Konditor- und Backwaren, Obst, Gemüse und fertig zubereitete Speisen
handeln. In der Verkaufstheke werden die Waren so präsentiert,
dass der Kunde sie betrachten kann, und dass die Lagerung über einen
längeren Zeitraum
die Qualität
der Waren nicht nachhaltig beeinflusst. Um die Haltbarkeit der Waren
zu verbessern und die Qualität
auch bei längerer
Lagerung unverändert
aufrecht erhalten zu können,
werden die Waren in der Verkaufstheke gekühlt.
-
Grundsätzlich unterscheidet
man bei Verkaufstheken mit Kältemaschine
zwischen zwei verschiedenen Varianten. Bei der ersten Variante handelt
es sich um sogenannte Umluftkühltheken.
Bei derartigen Verkaufstheken wird die Luft mittels eines oder mehrerer
Verdichter, welche unterhalb des Warenbo dens angeordnet sind, in
der Verkaufstheke zirkuliert und mittels einer Kältemaschine kontinuierlich gekühlt. Der
Vorteil der Umluftkühltheken
besteht darin, dass die Waren auch dann zuverlässig gekühlt werden, wenn sie in mehreren
Schichten bis zu einer gewissen Höhe in der Verkaufstheke gestapelt
werden. Der Nachteil besteht darin, dass die Ware insbesondere bei
längerer
Lagerung aufgrund des Luftstroms austrocknet, und dass die Reinigung
des Warenbodens aufgrund der Öffnungen
für die
strömende Luft
und aufgrund der unter dem Warenboden angeordneten Ventilatoren
erschwert ist.
-
Bei
der zweiten Variante handelt es sich um sogenannte Differenzialkühltheken.
Hierbei ist der Warenboden als geschlossene Auslagefläche ausgebildet.
Oberhalb des Warenbodens ist auf der Bedienseite der Verkaufstheke
eine Kältemaschine
angeordnet, die sich meist über
die gesamte Länge
der Verkaufstheke erstreckt. Zusätzlich
dazu können
in den Warenboden Rohre integriert sein, durch welche ein Kühlmittel
strömt.
Dadurch wird der Warenboden gekühlt.
Ferner wird die Luft in der Verkaufstheke durch die Kältemaschine
gekühlt.
Die erkaltete Luft sinkt auf den Warenboden ab und sorgt dort für eine zusätzliche
Kühlung
der Ware. Bei der Erwärmung der
Luft in der Kühltheke
steigt diese auf und wird anschließend erneut durch die Kältemaschine
gekühlt. Durch
die natürliche
Konvektion bildet sich eine Luftzirkulation aus. Diese Zirkulation
kann durch einen Verdichter unterstützt werden. Der Vorteil der
Differenzialkühltheken
besteht darin, dass die Ware auch bei einer Lagerung über einen
längeren
Zeitraum nicht oder allenfalls geringfügig austrocknet, und dass sich
der geschlossene Warenboden leicht reinigen lässt. Der Nachteil besteht darin,
dass trotz eines Verdichters die Ware nur nahe des Warenbodens zuverlässig gekühlt wird
und eine Stapelung der Ware in der Verkaufstheke daher nicht oder
nur in geringem Umfang möglich
ist.
-
Aus
dem Stand der Technik der
DE 20 2004 007 942 U1 ist eine Verkaufstheke
mit geschlossenem Warenboden bekannt, bei der oberhalb eines Verdampfers
ein Luftkanal angeordnet ist, an dessen Ende an der Seite der Verkaufstheke ein
Ventilator angeschlossen ist. Ein Nachteil dieser Verkaufstheke besteht
darin, dass aufgrund der Position des Luftkanals die Luft oberhalb
des Verdampfers aus der Verkaufstheke angesaugt und die gekühlte Luft
im unteren Bereich des Verdampfers wieder in die Verkaufstheke gedrückt wird.
Als Folge bildet sich lediglich in unmittelbarer Nähe zum Warenboden
eine Schicht kalter Luft aus, während
die Luft in den darüber
liegenden Schichten verhältnismäßig warm
ist. Die Ware kann daher bei dieser Verkaufstheke nicht höher gestapelt
werden als bei einer Differentialkühltheke ohne Ventilator. Darüber hinaus
führt der
oberhalb des Verdampfers angeordnete Luftkanal zu einer größeren Bauhöhe der aus
Verdampfer und Luftkanal gebildeten Einheit. Als Folge muss entweder der
Warenboden tiefer gelegt oder die oberhalb des Verdampfers angeordnete
Arbeitsplatte erhöht
werden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass der Ventilator
an einer der beiden Seiten der Verkaufstheke angeordnet ist und
der Luftstrom aufgrund von Verlusten nur über eine geringe Länge der Verkaufstheke
aufrecht erhalten werden kann.
-
Aus
der
DE 100 57 189
B4 ist eine Verkaufstheke mit geschlossenem Warenboden
bekannt, bei der ein zusätzlicher
Ventilator unterhalb des Warenbodens angeordnet ist. Dies ist mit
dem Nachteil verbunden, dass der Ventilator durch Verunreinigungen,
die ihrer Gewichtskraft folgend nach unten fallen, verschmutzt werden
kann, und dass der Ventilator vereisen kann.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Verkaufstheke mit Kältemaschine
und geschlossenem Warenboden zur Verfügung zu stellen, bei der die
Nachteile des oben genannten Standes der Technik umgangen werden.
-
Die Erfindung und ihre Vorteile
-
Demgegenüber hat
die erfindungsgemäße Verakaufstheke
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 den Vorteil, dass der Verdichter
unmittelbar an der Kältemaschine
in dem dem Warenboden zugewanden vorderen unteren Bereich angeordnet
ist. Aufgrund dieser Position des Verdichters liegt die Saugseite
unten an der Kältemaschine
und unterstützt
damit die Ausbildung einer Schicht von gekühlter Luft in der Theke, die
wesentlich höher
ist als bei bekannten Differentialkühltheken. Die Bauhöhe der aus
Kältemaschine
und Verdichter gebildeten Einheit entspricht der Bauhöhe der Kältemaschine.
Die erfindungsgemäße Verkaufstheke
muss daher weder hinsichtlich der Höhe des Warenbodens noch hinsichtlich
der Höhe
der Arbeitsplatte verändert
beziehungsweise angepasst werden. Darüber hinaus können beliebig
viele Verdichter an der Kältemaschine
in gewissen Abständen
angeordnet werden, so dass auch bei einer langen Verkaufstheke eine
gleichmäßige Luftzirkulation
aufrechterhalten werden kann. Da der Verdichter nicht unterhalb
der Kältemaschine angeordnet
ist, kann eine Verschmutzung durch herunterfallende Verunreinigungen
oder eine Vereisung bei normalen Betrieb ausgeschlossen werden.
-
Bei
dem Verdichter kann es sich je nach Verhältnis von erzeugtem Druck zu
Ansaugdruck um ein Gebläse
oder um einen Ventilator handeln. Bei einem Druckverhältnis zu
Enddruck zu Ansaugdruck von 1,1:1 bis 3:1 wird der Verdichter als
Gebläse
bezeichnet. Bei einem Druckverhältnis
von unter 1,1:1 wird der Verdichter als Ventilator bezeichnet. Da
der Verdichter bei Verkaufstheken mit geschlossenem Warenboden,
sogenannten Differenzialkühltheken,
lediglich die natürliche
Luftzirkulation unterstützen
soll, werden in der Regel Ventilatoren eingesetzt.
-
Bei
der Kältemaschine
handelt es sich typischerweise um einen Verdampfer. Grundsätzlich sind andere
Arten von Kältemaschinen
möglich.
-
Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Kältemaschine
an ihrer dem Warenboden zugewandten vorderen unteren Kante eine Ausnehmung
auf. In diese Ausnehmung ist der Verdichter integriert. Nach einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Größe der Ausnehmung
der Größe des Verdichters
entsprechen, so dass der Verdichter an vier Seiten von der Kältemaschine
umschlossen wird. In diesem Fall ist die aus Verdichter und Kältemaschine
gebildete Einheit genauso groß wie
eine bekannte Kältemaschine ohne
Verdichter. Dies hat zur Folge, dass der oberhalb des Warenbodens
zur Auslage von Ware zur Verfügung
stehende Raum durch den Verdichter nicht verkleinert wird.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Verdichter auf die Vorderseite der Kältemaschine im unteren Bereich
aufgesetzt. Im Unterschied zu dem integrierten Verdichter, steht
in diesem Fall der Verdichter über
die Forderseite der Kältemaschine
hinaus. Da derartige Verdichter aufgrund ihrer geringen Leistung
eine kleine Bauhöhe
aufweisen, führt
dies nur zu einer geringen Vergrößerung der
aus Kältemaschine
und Verdichter gebildeten Einheit. Der oberhalb des Warenbodens zur
Auslage von Ware zur Verfügung
stehende Raum wird dadurch nur in vernachlässigbar geringem Umfang eingeschränkt. Ein
Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass die Leistung der Kältemaschine nicht
eingeschränkt
wird.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine
Abdeckung zwischen der aus Kältemaschine
und Verdichter gebildeten Einheit einerseits und dem Warenboden
andererseits angeordnet. Die Abdeckung verläuft in bevorzugter Weise vertikal.
Sie weist Öffnungen
zur Leitung der strömenden
Luft auf. Dabei kann es sich beispielsweise um Schlitze handeln.
Die Abdeckung und die Öffnungen
unterstützen
die Zirkulation der Luft im Bereich der Kältemaschine. Zur gezielten
Ausbildung eines Luftstroms können
gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung Strömungsbleche an
der Abdeckung angeordnet sein. Diese unterstützen das Strömen der
Luft nach dem Ansaugen durch den Verdichter. Die Luft wird gezielt
durch die Kältemaschine
geführt,
so dass die Luft nach Kühlung
im oberen Bereich der Kältemaschine
in die Verkaufstheke wieder hineingedrückt wird.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Verdichter schwenkbar oder drehbar an der Kältemaschine angeordnet. Diese
Befestigung ermöglicht
eine einfache Wartung und Reinigung des Verdichters.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Schwenk- oder Drehachse, entlang
der der Verdichter geschwenkt oder gedreht werden kann, an der Unterseite
des Verdichters angeordnet. In diesem Fall ist der Verdichter von
oben ungehindert zugänglich.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Abdeckung schwenkbar oder drehbar angeordnet und der Verdichter
an der Abdeckung befestigt. Diese Anordnung ermöglicht das gemeinsame Aufklappen
von Abdeckung und Verdichter mit einem Handgriff.
-
Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen zu entnehmen.
-
Zeichnung
-
In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Verkaufstheke
dargestellt. Es zeigt:
-
1 Verkaufstheke
im Querschnitt.
-
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
-
1 zeigt
eine Verkaufstheke mit einem Thekenkorpus 1, einem geschlossenen
Warenboden 2, einer Frontscheibe 3, einer Zahlplatte 4 und
einer Arbeitsplatte 5 im Querschnitt. Auf dem Warenboden 2 sind
verschiedene Waren 3 ausgelegt. In den Warenboden 2 sind
Rohre 7 integriert, die von einem Kältemittel durchströmt werden.
Auf der Bedienseite 12 der Verkaufstheke ist unterhalb
der Arbeitsplatte 5 und oberhalb des Warenbodens 2 ein
als Kältemaschine
dienender Verdampfer 8 angeordnet. Die Bedienseite der
Verkaufstheke entspricht der einem Verkäufer zugewandten Seite. Die
Kundenseite entspricht der einem Kunden zugewandten Seite der Verkaufstheke.
Im vorderen unteren Bereich ist in den Verdampfer 8 ein
als Verdichter dienender Ventilator 9 integriert. Die durch
den Verdampfer 8 und den Ventilator 9 gebildete
Einheit wird durch eine Abdeckung 10 vom übrigen Bereich
der Verkaufstheke getrennt. Die Abdeckung ist mit mehreren in der Zeichnung
nicht erkennbaren Öffnungen
ausgestattet, durch die die Luft ein- und austreten kann.
-
Der
Ventilator 9 saugt die Luft unmittelbar oberhalb des Warenbodens 2 an.
Die aus dem Ventilator 9 austretende Luft wird durch den
Verdampfer 8 geleitet und dabei abgekühlt. Die abgekühlte Luft
tritt anschließend
unmittelbar unterhalb der Arbeitsplatte 5 aus dem Verdampfer 8 aus
und gelangt in den Bereich oberhalb der Waren 6 der Verkaufstheke.
Aufgrund ihrer Strömungsgeschwindigkeit
breitet sich die Luft bis zur Kundenseite 11 der Verkaufstheke aus.
Außerdem
sinkt die kalte Luft aufgrund natürlicher Konvektion bei ihrer
Ausbreitung in Richtung des Warenbodens 2 nach unten ab.
Schließlich
wird die zwischenzeitlich erwärmte
Luft durch den Ventilator 9 erneut angesaugt. Der Kreislauf
beginnt von vorne.
-
Sämtliche
Merkmale der Erfindung können sowohl
einzeln, als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
-
- 1
- Thekenkorpus
- 2
- geschlossener
Warenboden
- 3
- Frontscheibe
- 4
- Zahlplatte
- 5
- Arbeitsplatte
- 6
- Ware
- 7
- Rohr
- 8
- Verdampfer
- 9
- Ventilator
- 10
- Abdeckung
- 11
- Kundenseite
der Verkaufstheke
- 12
- Bedienseite
der Verkaufstheke