DE10039870A1 - Bohrgreifer - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bohrgreifer mit folgenden
Merkmalen:
- a) der Bohrgreifer hat einen Greiferrahmen;
- b) an dem Greiferrahmen sind untenseitig Greiferschau feln derart gelenkig angebracht, daß sie zwischen ei ner Offen- und einer Schließstellung verschwenkbar sind;
- c) die Greiferschaufeln sind in Richtung der Offenstel lung kraftbeaufschlagt;
- d) der Bohrgreifer hat eine Betätigungseinrichtung zur Verschwenkung der Greiferschaufeln;
- e) die Betätigungseinrichtung weist einen Betätigungsme chanismus und eine Kraftübertragungseinrichtung auf;
- f) der Betätigungsmechanismus ist einerseits mit den Greiferschaufeln und andererseits mit der Kraftüber tragungseinrichtung verbunden;
- g) die Kraftübertragungseinrichtung ist mit einer Auf hängeeinrichtung zum Anhängen des Bohrgreifers an z. B. einem Seil oder dergleichen versehen;
- h) die Aufhängeeinrichtung ist gegenüber dem Greiferrah men beweglich geführt;
- i) zwischen Aufhängeeinrichtung und Greiferrahmen ist eine Kupplungseinrichtung vorgesehen;
- j) im Kopplungszustand der Kopplungseinrichtung sind Aufhängeeinrichtung und Greiferrahmen unbeweglich ge koppelt;
- k) im Freigabezustand der Kopplungseinrichtung sind Auf hängeeinrichtung und Greiferrahmen relativ zueinander beweglich;
- l) das Eigengewicht des Greiferrahmens und der mit ihm verbundenen Teile einerseits und die Kraftbeaufschla gung der Greiferschaufeln andererseits sind so abge stimmt, daß beim Anheben des Bohrgreifers mit den Greiferschaufeln in Offenstellung und der Kopplungs einrichtung in Freigabestellung eine Relativbewegung zwischen Aufhängeeinrichtung und Greiferrahmen ent steht, die über die Betätigungseinrichtung derart auf die Greiferschaufeln übertragen wird, daß diese in Schließstellung verschwenken.
Solche Bohrgreifer werden eingesetzt, um Bohrlöcher in
geeigneten Böden herzustellen. Die Bohrgreifer werden da
bei an Ketten oder Seilen in das Bohrloch abgesenkt und
führen dann beim Aufsetzen auf den Bohrlochgrund Bohrar
beiten aus. Das dabei anfallende lose Bodenmaterial wird
mittels Greifschaufeln an dem unteren Ende des Bohrgrei
fers aufgenommen und nach Aufholen des Bohrgreifers aus
dem Bohrloch abgesetzt.
Bohrgreifer dieses Typs arbeiten ohne eigene Energiever
sorgung, so daß eine besondere Ausbildung erforderlich
ist, um die Greiferschaufeln zwischen ihrer Offenstellung
und Schließstellung zu bewegen. Der Bohrgreifer hat einen
Greiferrahmen, an dem untenseitig Greiferschaufeln ver
schwenkbar angebracht sind. Der Bohrgreifer ist nicht an
dem Greiferrahmen aufgehängt. Vielmehr ist hierfür eine
besondere Aufhängeeinrichtung vorgesehen, die in Längs
richtung relativ zu dem Greiferrahmen beweglich geführt
ist. Die Aufhängeeinrichtung ist über eine Betätigungs
einrichtung mit den Greiferschaufeln verbunden, wobei die
Betätigungseinrichtung aufhängeeinrichtungsseitig eine
Kraftübertragungseinrichtung und greiferschaufelnseitig
einen Betätigungsmechanismus aufweist.
Zwischen Aufhängeeinrichtung und Greiferrahmen ist eine
Kopplungseinrichtung vorgesehen, die Kopplungsklinken
aufweist, welche zwischen einem Kopplungszustand, bei dem
Aufhängeeinrichtung und Greiferarm miteinander verbunden
sind, und einem Freigabezustand beweglich sind, bei dem
Aufhängeeinrichtung und Greiferrahmen keine Verbindung
haben, also relativ zueinander beweglich sind.
Bei Aufnahme des Bodengreifers und Absenken in das Bohr
loch befindet sich die Kopplungseinrichtung im Kopplungs
zustand, d. h. Aufhängeeinrichtung und Greiferrahmen sind
miteinander gekoppelt. Die Betätigungseinrichtung für die
Greiferschaufeln steht unter einer Federvorspannung, wel
che die Greiferschaufeln in Offenstellung hält. Beim Ab
setzen des Bohrlochgreifers auf dem Bohrlochgrund ver
schwenken die Kopplungslaschen der Kopplungseinrichtung
aufgrund des hierdurch entstehenden Stoßes und unterstützt
durch Federn in die Freigabestellung. Wird der
Bohrlochgreifer dann wieder angehoben, verschiebt sich
die Aufhängeeinrichtung relativ zu dem Greiferrahmen nach
oben. Diese Bewegung wird über die Kraftübertragungsein
richtung auf den Betätigungsmechanismus übertragen, der
die Greiferschaufeln in Schließstellung verschwenkt. An
schließend wird der Bohrgreifer aus dem Bohrloch heraus
gehoben und mit dem Greiferrahmen in eine spezielle Vor
richtung so eingeklinkt, daß auf die Aufhängeeinrichtung
kein Zug mehr wirkt. Aufgrund der Federvorspannung der
Betätigungseinrichtung werden die Greiferschaufeln wieder
in die Offenstellung verschwenkt, und das mitgenommene
Bodenmaterial fällt heraus.
Bei dem bekannten Bohrgreifer ist die Kraftübertragungs
einrichtung nach Art eines Flaschenzuges mit zwei Seil
rollen ausgebildet, wobei die eine Seilrolle am Greifer
rahmen und die andere Seilrolle am Betätigungsmechanismus
gelagert und das zugehörige Seil mit der Aufhängeeinrich
tung verbunden ist. Auf diese Weise wirkt die Kraftüber
tragungseinrichtung auch derart kraftverstärkend, daß die
in entgegengesetzter Richtung auf den Betätigungsmecha
nismus wirkende Federvorspannung überwunden wird.
Die bekannte Kraftübertragungseinrichtung ist unter den
schwierigen Bedingungen im Bohrloch störanfällig. Auf
grund von Verschmutzung kommt es nicht selten zu Blockie
rungen, die eine aufwendige Reinigung notwendig machen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen
Bohrgreifer der eingangs genannten Art so zu gestalten,
daß seine Kraftübertragungseinrichtung zuverlässiger ar
beitet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Übertragungseinrichtung als Hydraulikeinrichtung aus
gebildet ist. Solche Hydraulikeinrichtungen arbeiten zu
verlässig und sind gegenüber Verschmutzung relativ unemp
findlich. Sie können auch gut gekapselt werden. Außerdem
können solche Hydraulikeinrichtungen durch entsprechende
Dimensionierungen auf einfache Weise so ausgebildet wer
den, daß ähnlich wie bei einem Flaschenzug eine Kraftver
stärkung bewirkt wird.
Die Hydraulikeinrichtung kann konkret vielfältig ausge
bildet sein. Prinzipiell sollte ein Hydraulikdruckerzeu
ger vorhanden sein, der mit der Aufhängeeinrichtung ver
bunden ist, sowie ein mit dem Hydraulikdruckerzeuger hy
draulisch verbundener Hydraulikdruckaufnehmer, der mit
dem Betätigungsmechanismus mechanisch derart gekoppelt
ist, daß bei dessen Druckbeaufschlagung der Betätigungs
mechanismus bewegt wird. Der Hydraulikdruckerzeuger dient
als Hydraulikquelle, die die Bewegung der Aufhängeein
richtung relativ zu dem Greiferrahmen in einen druckvor
gespannten Volumenstrom umsetzt, der dann in dem Hydrau
likaufnehmer wieder in eine mechanische Kraft umgewandelt
wird, welche den Betätigungsmechanismus in Schließrich
tung der Greiferschaufeln beaufschlagt. Als Hydraulik
druckerzeuger und Hydraulikdruckaufnehmer kommen grund
sätzlich alle Arten von Hydraulikaggregaten in Frage. Für
den vorliegenden Zweck eignen sich insbesondere Kolbenstangenzylinder
wegen ihres einfachen Aufbaus und deshalb
ihrer geringen Kosten und auch wegen ihrer Robustheit.
Die Kolbenstangenzylinder können eigentlich in beliebiger
Weise angeordnet sein. Besonders günstig ist jedoch eine
Anordnung untereinander mit einer gemeinsamen Längsachse,
da sich dann die Möglichkeit ergibt, die Kolben der Kol
benstangenzylinder über eine gemeinsame Kolbenstange zu
verbinden, wodurch der Aufbau sehr einfach wird. In die
Kolbenstange können auch Hydraulikkanäle für die Verbin
dung der Druckräume in den Druckzylindern vorgesehen
sein. Dabei kann die Kolbenstange mit dem Betätigungsme
chanismus, der Druckzylinder des ersten Kolbenstangenzy
linders mit der Aufhängeeinrichtung und der Druckzylinder
des zweiten Kolbenstangenzylinders mit dem Greiferrahmen
verbunden sein.
Grundsätzlich reicht es aus, wenn in jedem Kolbenstangen
zylinder nur ein Druckraum vorhanden ist und diese Druck
räume dann hydraulisch miteinander verbunden sind, da die
Betätigungseinrichtung nur in Schließrichtung der Grei
ferschaufeln aktiv tätig ist, während die Greiferschau
feln durch die Kraftbeaufschlagung in Offenstellung ver
schwenkt werden. Es kann jedoch zweckmäßig sein, in den
Kolbenstangenzylindern jeweils auf beiden Seiten der Kol
ben Druckräume vorzusehen und diese in logischer Weise
hydraulisch miteinander zu verbinden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Betätigungsmechanismus eine Brücke aufweist, die
an der Kolbenstange zwischen den beiden Kolbenstangenzy
lindern angreift. In an sich bekannter Weise kann der Be
tätigungsmechanismus über eine Federeinrichtung kraftbe
aufschlagt sein.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausfüh
rungsbeispiels näher veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Bohrgreifer mit Greiferschaufeln in Offenstellung
und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Bohrgreifer gemäß
Fig. 1 mit Greiferschaufeln in Schließstellung.
Der insgesamt mit 1 bezeichnete Bohrgreifer weist einen
Greiferrahmen 2 auf, der nahezu über die gesamte Höhe des
Bohrgreifers 1 geht. An der Unterseite des Greiferrahmens
2 sind zwei Greiferschaufeln 3, 4 über Schwenkgelenke 5,
6 angelenkt. In Fig. 1 befinden sich die Greiferschaufeln
3, 4 in Offenstellung und in Fig. 2 in Schließstellung.
Im Inneren des Greiferrahmens 2 befindet sich eine Betä
tigungseinrichtung für die Verschwenkung der Greifer
schaufeln 3, 4. Die Betätigungseinrichtung weist einen
Betätigungsmechanismus 7 auf. Dieser hat eine sich hori
zontal erstreckende Brücke 8, an dessen Unterseite über
Schwenkgelenke 9, 10 Betätigungsstangen 11, 12 angelenkt
sind, die gelenkig mit den Greiferschaufeln 3, 4 verbun
den sind. Obenseitig weist die Brücke 8 einen Zylinder 13
auf, der innen- und außenseitig jeweils eine Schraubenfe
der 14, 15 führt, die koaxial ineinandergelegt sind. Die
Schraubenfedern 14, 15 stützen sich untenseitig an der
Oberseite der Brücke 8 und obenseitig an einem Absatz 16
des Greiferrahmens 2 ab, wobei auch der Absatz 16 mit ei
nem kleinen Zylinder 17 zwecks Führung der Schraubenfe
dern 14, 15 versehen ist. Die Schraubenfedern 14, 15 sind
als Druckfedern ausgebildet und deshalb bestrebt, die
Brücke 8 und damit die Betätigungsstangen 11, 12 nach un
ten zu drücken und hierdurch die Greiferschaufeln 3, 4 in
der in Fig. 1 gezeigten Offenstellung zu halten.
Zu der Betätigungseinrichtung gehören ein oberer, erster
Kolbenstangenzylinder 18 und ein unterer, zweiter Kolben
stangenzylinder 19, die in Längsrichtung übereinander mit
gleicher Längsachse angeordnet sind. Zwischen ihnen und
in sie hinein erstreckt sich eine gemeinsame Kolbenstange
20, die oberhalb des zweiten Kolbenstangenzylinders 19
einen nach außen vorstehenden Ringsteg 21 aufweist, auf
dessen Oberseite sich die Brücke 8 unter Beaufschlagung
durch die Schraubenfedern 14, 15 abstützt.
Der erste Kolbenstangenzylinder 18 weist einen Druckzy
linder 22 auf, der nach oben in einen Aufhängekegel 23
mit Aufhängelaschen 24 ausläuft, welche eine Querbohrung
25 für die Aufnahme eines Tragbolzens aufweisen. Über den
Tragbolzen kann der Bohrgreifer 1 an einer Kette oder ei
nem Seil aufgehängt werden. Innerhalb des Druckzylinders
22 befindet sich am Ende der Kolbenstange 20 ein Kolben
26, der den Innenraum des Druckzylinders 22 in einen unteren
Druckraum 27 und einen oberen Ausgleichsraum 28
aufteilt. Der Ausgleichsraum 28 hat Verbindung zu einem
Öleinfüllstutzen 29.
Der zweite Kolbenstangenzylinder 19 hat einen Druckzylin
der 30, der mit seiner unteren Stirnseite auf einer Quer
traverse 31 des Greiferrahmens 2 aufsitzt und über einen
die Quertraverse 31 nach unten durchsetzenden Schrauben
bolzen 32 und eine auf diesen aufgeschraubte Spannmutter
33 an der Quertraverse 31 befestigt ist. In dem Druckzy
linder 30 befindet sich ebenfalls ein Kolben 34, der das
untenseitige Ende der Kolbenstange 20 bildet und den vom
Druckzylinder 30 umschlossenen Innenraum in einen unteren
Druckraum 35 und einen oberen Ausgleichsraum 36 aufteilt.
Der Ausgleichsraum 36 hat Verbindung zu einem Ausgleichs
behälter 37.
Die Kolbenstange 20 wird in Längsachsenrichtung von zwei
Kanälen durchsetzt, nämlich einem Druckkanal 38 und einem
Ausgleichskanal 39. Der Druckkanal 38 verbindet die bei
den Druckräume 27, 35 und der Ausgleichskanal 39 die Aus
gleichsräume 28, 36 in den Kolbenstangenzylindern 18, 19.
Der Druckkanal 38 setzt sich zum oberen Ende der Kolben
stange 20 in Richtung auf den oberen Ausgleichsraum 28
fort. In diesem Bereich ist ein Ventil 40 angeordnet. Bei
geöffnetem Ventil 40 können sowohl die Druckräume 27, 35
als auch die Ausgleichsräume 28, 36 über den Öleinfüll
stutzen 29 befüllt werden. Außerdem kann über das Ventil
40 eine Entlüftung der Druckräume 27, 35 vorgenommen wer
den.
Der Ausgleichsbehälter 37 hält die Ausgleichsräume 28, 36
unter leichtem Druck und verhindert so das Eindringen von
Gasen. Außerdem dient er als Volumenausgleich, denn bei
Bewegung der Kolbenstange 20 und der Kolben 26, 34 ist
die Volumenänderung im oberen Ausgleichsraum 28 größer
als im unteren Ausgleichsraum 36. Dies wird hervorgerufen
durch die Differenz der ausgleichsraumseitigen Flächen
der Kolben 26, 34. Die Fläche ist bei dem Kolben 34 auf
grund der den Druckraum 35 durchsetztenden Kolbenstange
20 geringer als diejenige am Kolben 26.
Der Aufhängekegel 23 ist von einer Kopplungseinrichtung
41 umgeben. Diese Kopplungseinrichtung 41 weist eine Hül
se 42 auf, die obenseitig mit einem Kragen 43 versehen
ist. Untenseitig endet die Hülse 42 in einem Ringsteg 44
und ist in diesem Bereich von einer auf Druck beanspruch
ten Schraubenfeder 45 umgeben. Diese stützt sich unten
seitig an dem Ringsteg 44 und obenseitig an dem Absatz 16
des Greiferrahmens 2 ab.
An dem Greiferrahmen 2 sind in Schwenklagern 46, 46'
Kopplungsklinken 47, 48 gelagert. Sie durchsetzen Schlit
ze 49, 50 in der Hülse 42. In der in Fig. 1 gezeigten
Stellung erstrecken sich die Kopplungsklinken 47, 48 waa
gerecht durch die Schlitze 49, 50 bis in einen Kehle 51
zwischen Druckzylinder 22 und Aufhängekegel 23. In der
Stellung gemäß Fig. 2 ist die Hülse 42 nach unten bewegt
und hat über die Schlitze 49, 50 die Kopplungsklinken 47,
48 mitgenommen, so daß sie jetzt schräg nach unten gerichtet
sind und nicht mehr über die Innenwand der Hülse
42 vorstehen.
Der vorbeschriebene Bohrgreifer 1 funktioniert wie folgt.
Fig. 1 zeigt den Bohrgreifer 1 in einer Ausgangssituati
on, bei der er in einer entsprechenden Vorrichtung außer
halb des Bohrlochs nur an dem Kragen 43 der Hülse 42 ge
halten ist. Über die Hülse 42 und die zusammengedrückte
Schraubenfeder 45 wird auf diese Weise der Greiferrahmen
2 gehalten. Durch Einwirkung der Schraubenfedern 14, 15
wird der Betätigungsmechanismus 7 nach unten gedrückt mit
der Folge, daß die Greiferschaufeln 3, 4 in der gezeigten
Offenstellung gehalten werden, die durch hier nicht näher
dargestellte Anschläge begrenzt wird. Über den Ringsteg
21 ist dabei auch die Kolbenstange 20 mitgenommen worden,
so daß der obere Kolben 26 weit oben und der untere Kol
ben 34 weit unten in den jeweiligen Druckräumen 27 bzw.
35 stehen.
Für das Einfahren in ein Bohrloch wird ein Querbolzen
durch die Querbohrungen 25 geschoben und daran eine Kette
befestigt, die an einem entsprechenden Kran aufgerollt
ist. Durch Anziehen der Kette wird auf den Aufhängekegel
23 ein Zug nach oben gegeben mit der Folge, daß sich der
durch die Kehle 51 gebildete Absatz am Druckzylinder 22
an den Unterseiten der Kopplungsklinken 47, 48 angelegt
kommen und diese dann leicht nach oben schwenken, bis sie
an den oberen Enden der Schlitze 49, 50 anschlagen. Auf
diese Weise ist über die Hülse 42 und die auf Anschlag
sitzende Schraubenfeder 45 eine Verbindung zum Greifer
rahmen 2 hergestellt, d. h. die Kopplungseinrichtung 41
befindet sich in Kopplungsstellung. Der Bohrgreifer 1
wird dann mit Hilfe des Krans bis oberhalb des Bohrlochs
gebracht und dann über die Kette in das Bohrloch abge
senkt.
Beim Auftreffen der unteren Spitzen der Greiferschaufeln
3, 4 auf den Bohrlochgrund entsteht eine schlagartige
Verzögerung und gleichzeitig eine Lose in der Kette. Die
dadurch entstehenden Trägheitskräfte verschieben die Hül
se 42 - unterstützt durch die Schraubenfeder 45 - nach
unten und nehmen dabei über die Schlitze 49, 50 die Kopp
lungsklinken 47, 48 mit. Hierdurch werden die Kopplungs
klingen 47, 48 aus der Kehle 51 - unter leichter Ver
schiebung des Druckzylinders 22 nach unten - herausbewegt
und in die in Fig. 2 gezeigte Stellung verschwenkt. Die
Kopplungseinrichtung 41 befindet sich dann in der Freiga
bestellung, d. h. es besteht jetzt keine Verbindung mehr
zwischen Aufhängekegel 23 und Greiferrahmen 2.
Soll der Bohrgreifer 1 wieder aus dem Bohrloch herausge
hoben werden, wird mit Hilfe des Krans Zug auf die Kette
gegeben. Hierdurch wird zunächst nur der Aufhängekegel 23
mit dem Druckzylinder 22 angehoben, d. h. der Greiferrah
men 2 wird mangels Verbindung nicht mitgenommen und
bleibt zunächst in Ruhe. Dies wiederum bewirkt eine Ver
kleinerung des Druckraums 27 und damit eine Verdrängung
des in ihm enthaltenen Hydrauliköls, das über den Druck
kanal 38 in den unteren Druckraum 35 einfließt. Hierdurch
werden der Kolben 34 in dem zweiten Kolbenstangenzylinder
19 und damit die Kolbenstange 20 relativ zum Druckzylin
der 30 und damit letztendlich zum Greiferrahmen 2 angeho
ben mit der Folge, daß der Betätigungsmechanismus 7 über
den Ringsteg 21 ebenfalls angehoben wird, und zwar unter
Komprimierung der Schraubenfedern 14, 15. Folglich werden
auch die Betätigungsstangen 11, 12 angehoben und bewirken
dabei eine Verschwenkung der Greiferschaufeln 3, 4 nach
innen bis in die Schließstellung. Dabei nehmen sie das
lose Material auf dem Bohrgrund auf und schließen es in
den in Schließstellung umgrenzten Raum oberhalb der Grei
ferschaufeln 3, 4 ein. Die Endstellung dieses Vorgangs
ist in Fig. 2 zu sehen.
Damit dies funktionieren kann, ist die von dem Gewicht
des Greiferrahmens 2 und den daran befestigten Teilen
ausgehende, nach unten gerichtete Kraft größer als die
Kräfte, die die Kolbenstange 20 überwinden muß, also im
wesentlichen die Kraft aufgrund des Gewichts des Betäti
gungsmechanismusses 7 und der von den Schraubenfedern 14,
15 ausgeübten Maximalkraft. Unterstützend in dieser Rich
tung wirkt eine Kraftübersetzung, die dadurch hervorgeru
fen wird, daß die wirksame, druckraumseitige Kolbenfläche
am Kolben 26 in dem ersten Kolbenstangenzylinder 18 um
die Querschnittsfläche der Kolbenstange 20 geringer ist
als die druckraumseitige Fläche des Kolbens 34 im zweiten
Kolbenstangenzylinder 19.
In der in Fig. 2 gezeigten Endstellung sitzen die Grei
ferschaufeln 3, 4 auf Anschlag, so daß ein Anheben der
Brücke 8 nicht mehr möglich ist. Dies hat zur Folge, daß
auch die Bewegung des unteren Kolbens 34 und damit der
Kolbenstange 20 blockiert ist. In dem unteren Druckraum
35, dem Druckkanal 38 und in dem oberen Druckraum 27 ent
steht ein hydrostatischer Zustand. Ein weiteres Ausfahren
des Aufhängekegels 23 ist nicht mehr möglich, d. h. das
Anziehen der Kette hat zur Folge, daß der Greiferrahmen 2
vermittels des Hydrauliköls, der Kolbenstange 20 und des
Betätigungsmechanismusses 7 mitgenommen wird. In diesem
Zustand wird der Bohrgreifer 1 wieder aus dem Bohrloch
herausgehoben und in die schon oben erwähnte Vorrichtung
so eingehängt, daß er nicht mehr an dem Aufhängezylinder
23 hängt, sondern nur noch an dem Kragen 43 der Hülse 42.
Durch Abwärtsbewegung des Aufhängekegels 23 und der Kol
benstange 20 verschiebt sich der Betätigungsmechanismus 7
unter Einwirkung der beiden Schraubenfedern 14, 15 wieder
nach unten und bewirkt auf diese Weise ein Öffnen der
Greiferschaufeln 3, 4 zwecks Absetzen des von diesen ein
geschlossenen Bodenmaterials. Die Abwärtsbewegung des
Aufhängekegels 23 und des Druckzylinders 22 wird soweit
fortgesetzt, bis sich die Kehle 51 wieder in Höhe der
Kopplungsklinken 47, 48 befindet und demgemäß der in Fig.
1 gezeigte Zustand mit in Offenstellung befindlichen
Greiferschaufeln 3, 4 erreicht ist.
Claims (10)
1. Bohrgreifer (1) mit folgenden Merkmalen:
- a) der Bohrgreifer (1) hat einen Greiferrahmen (2);
- b) an dem Greiferrahmen (2) sind untenseitig Grei ferschaufeln (3, 4) derart gelenkig angebracht, daß sie zwischen einer Offen- und einer Schließ stellung verschwenkbar sind;
- c) die Greiferschaufeln (3, 4) sind in Richtung der Offenstellung kraftbeaufschlagt;
- d) der Bohrgreifer (1) hat eine Betätigungseinrich tung (7, 18, 19, 20) zur Verschwenkung der Grei ferschaufeln (3, 4);
- e) die Betätigungseinrichtung weist einen Betäti gungsmechanismus (7) und eine Kraftübertragungs einrichtung (18, 19, 20) auf;
- f) der Betätigungsmechanismus (7) ist einerseits mit den Greiferschaufeln (3, 4) und andererseits mit der Kraftübertragungseinrichtung (18, 19, 20) verbunden;
- g) die Kraftübertragungseinrichtung (18, 19, 20) ist mit einer Aufhängeeinrichtung (23, 24, 25) zum Anhängen des Bohrgreifers (1) an z. B. einem Seil oder dergleichen versehen;
- h) die Aufhängeeinrichtung (23, 24, 25) ist gegen über dem Greiferrahmen (2) beweglich geführt;
- i) zwischen Aufhängeeinrichtung (23, 24, 25) und Greiferrahmen (2) ist eine Kopplungseinrichtung (41) vorgesehen;
- j) im Kopplungszustand der Kopplungseinrichtung (41) sind Aufhängeeinrichtung (23, 24, 25) und Grei ferrahmen (2) unbeweglich gekoppelt;
- k) im Freigabezustand der Kopplungseinrichtung (41) sind Aufhängeeinrichtung (23, 24, 25) und Grei ferrahmen (2) relativ zueinander beweglich;
- l) das Eigengewicht des Greiferrahmens (2) und der mit ihm verbundenen Teile einerseits und die Kraftbeaufschlagung der Greiferschaufeln (3, 4) andererseits sind so abgestimmt, daß beim Anheben des Bohrgreifers (1) mit den Greiferschaufeln (3, 4) in Offenstellung und der Kopplungseinrichtung (41) in Freigabestellung eine Relativbewegung zwischen Aufhängeeinrichtung (23, 24, 25) und Greiferrahmen (2) entsteht, die über die Betäti gungseinrichtung (7, 18, 19, 20) derart auf die Greiferschaufeln (3, 4) übertragen wird, daß die se in Schließstellung verschwenken;
- m) gekennzeichnet durch die Ausbildung der Übertra gungseinrichtung als Hydraulikeinrichtung (18, 19, 20).
2. Bohrgreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydraulikeinrichtung (18, 19, 20) derart aus
gebildet ist, daß eine Kraftverstärkung bewirkt wird.
3. Bohrgreifer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hydraulikeinrichtung einen Hydrau
likdruckerzeuger (18), der mit der Aufhängeeinrich
tung (23, 24, 25) verbunden ist, und einen mit dem
Hydraulikdruckerzeuger (18) verbundenen Hydraulik
druckaufnehmer (19) aufweist, der mit dem Betäti
gungsmechanismus (7) mechanisch derart gekoppelt ist,
daß bei Druckbeaufschlagung des Hydraulikdruckaufneh
mers (19) der Betätigungsmechanismus (7) bewegt wird.
4. Bohrgreifer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß Hydraulikdruckerzeuger und Hydraulikdruckaufneh
mer als erste und zweite Kolbenstangenzylinder (18,
19) ausgebildet sind, die Druckzylinder (22, 30) mit
hydraulisch verbundenen Druckräumen (27, 35) und Kol
ben (26, 34) mit Kolbenstangen (20) aufweisen.
5. Bohrgreifer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolbenstangenzylinder (18, 19) untereinander
in einer gemeinsamen Längsachse angeordnet und ihre
Kolben (26, 34) über eine gemeinsame Kolbenstange
(20) verbunden sind.
6. Bohrgreifer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolbenstange (20) einen Hydraulikkanal (38)
für die Verbindung der Druckräume (27, 35) in den
Druckzylindern (22, 30) aufweisen.
7. Bohrgreifer nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kolbenstange (20) mit dem Betäti
gungsmechanismus (7), der Druckzylinder (22) des er
sten Kolbenstangenzylinders (18) mit der Aufhängeein
richtung (23, 24, 25) und der Druckzylinder (30) des
zweiten Kolbenstangenzylinders (19) mit dem Greifer
rahmen (2) verbunden sind.
8. Bohrgreifer nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Betätigungsmechanismus (7)
eine Brücke (8) aufweist, die an der Kolbenstange
(20) zwischen den beiden Kolbenstangenzylindern (18,
19) angreift.
9. Bohrgreifer nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die auf der den Druckräumen (27,
35) abgewandten Seiten der Kolben (26, 34) liegenden
Räume (28, 36) hydraulisch miteinander verbunden
sind.
10. Bohrgreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Betätigungsmechanismus (7)
über eine Federeinrichtung (14, 15) kraftbeaufschlagt
ist.
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |