DE10039557A1 - Verbindungsleitung in einem Narkosemittelverdunster - Google Patents
Verbindungsleitung in einem NarkosemittelverdunsterInfo
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Abstract
Eine Verbindungsleitung (8) zwischen einer Bypassleitung (2) und einer Verdunsterkammer (7) für flüssiges Narkosemittel (6) eines Narkosemittelverdunsters (1) soll derart verbessert werden, dass bei kleinstmöglichem Einbauvolumen eine gute Kompensationswirkung erreicht wird. Zur Lösung der Aufgabe ist vorgesehen, dass die Verbindungsleitung (8) ein vom Gasstrom angeströmtes Bauelement (16) aufweist, welches aus Narkosemitteldampf adsorbierendem Material besteht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Verbindungsleitung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1.
Aus der DE-PS 11 49 860 ist ein nach dem Bypass-Prinzip arbeitender Narkose
mittelverdunster bekannt, der eine Verdunsterkammer für flüssiges Narkosemittel
und eine Bypassleitung besitzt. Ein Teil des in den Narkosemittelverdunster ein
strömenden Gases wird dabei über eine rohrförmige Verbindungsleitung in die
Verdunsterkammer eingeleitet und dort mit dampfförmigem Narkosemittel ange
reichert, während der andere Teil des Gases über die Bypassleitung an der
Verdunsterkammer vorbeiströmt. Der Ausgang der Verdunsterkammer ist über ein
Dosierventil und eine Mischkammer mit der Bypassleitung verbunden. In der
Mischkammer vereinigen sich die beiden Gasströme, wobei mittels des Dosier
ventils der Gasstrom durch die Verdunsterkammer und damit der Anteil des
dampfförmigen Narkosemittels im Gasstrom eingestellt werden kann. Die
Verbindungsleitung besteht aus einem längeren Rohrstück, damit kein Gas aus
der Verdunsterkammer infolge Druckschwankungen in die Bypassleitung gelangen
kann. Derartige Druckschwankungen treten beispielsweise auf, wenn der
Narkosemittelverdunster an ein Anästhesiebeatmungsgerät angeschlossen ist.
Das Volumen des Rohrstückes ist dabei so bemessen, dass bei den maximal
auftretenden Druckamplituden kein Narkosemitteldampf in den Bypasskanal
gelangt. Die bekannte Verbindungsleitung wird auch als Druckkom
pensator bezeichnet.
Nachteilig bei der bekannten Verbindungsleitung ist, dass zur wirksamen
Kompensation von Druckschwankungen, insbesondere bei den ständig
steigenden Anforderungen an die Narkosemittelverdunster bezüglich Füllvolumen
für flüssiges Narkosemittel und sogenannte "Low Flow" Anästhesieformen, größere
Kompensationsvolumina benötigt werden. Der erforderliche Einbauraum für
derartige Volumina steht häufig aber nicht zur Verfügung, da die Kompen
satoren in einem begrenzten Einbauraum, zum Beispiel unter dem Handrad für die
Konzentrationseinstellung, untergebracht werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbindungsleitung der genannten
Art derart zu verbessern, dass bei kleinstmöglichem Einbauvolumen eine gute
Kompensationswirkung erreicht wird.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Der Vorteil der Erfindung besteht im Wesentlichen darin, dass durch Anordnung
eines Narkosemittel adsorbierenden Materials innerhalb der Verbindungsleitung
Narkosemitteldampf für kurze Zeit gepuffert und danach wieder an den die Ver
bindungsleitung durchströmenden Gasstrom abgegeben wird. Geeignete
Materialien sind hierbei Stoffe, die Narkosemitteldampf-Moleküle lösbar binden
können. Das Narkosemitteldampf adsorbierende Material kann sich über die
gesamte Länge des Gasweges innerhalb der Verbindungsleitung erstrecken, oder
es kann auch nur in einem Teilbereich des Gasweges vorhanden sein.
Zweckmäßig ist es hierbei, als Teilbereich innerhalb der Verbindungsleitung einen
Abschnitt auszuwählen, der sich strömungsabwärts von der Bypassleitung bis
etwa zur Hälfte der Gesamtlänge der Verbindungsleitung erstreckt. Dieser
Teilbereich wird nämlich nur bei großen Druckamplituden von der aus der
Verdunsterkammer aufsteigenden Gassäule erreicht. Während der druckfreien
Strömungsphase oder wenn sich die Gassäule unterhalb des mit dem
adsorbierenden Material versehenen Teilbereiches befindet, wird das Material von
narkosemittelfreiem Gas angeströmt, so dass der zuvor gespeicherte
Narkosemitteldampf wieder abgegeben werden kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
In vorteilhafter Weise ist das Material als ein Narkosemitteldampf adsorbierender
Kunststoff ausgeführt. Als Kunststoffe eignen sich besonders gut Fluor-
Elastomere und Silikone.
Als besonders vorteilhafte Alternative zu Kunststoffen kann Aktivkohle als
Adsorbens verwendet werden.
Zur Vergrößerung der Adsorptionsfläche ist es vorteilhaft, poröse Materialien zu
verwenden oder auf andere Weise eine große Adsorptionsoberfläche zu
erzeugen. Beispielsweise können mit dem Adsorptionsmaterial beschichtete
Umlenkflächen innerhalb der Verbindungsleitung angeordnet sein.
Die Erfindung ist nicht auf die genannten Materialien beschränkt, sondern es
können auch andere Adsorptionsmaterialien benutzt werden, sofern sie geeignet
sind, Narkosemitteldampf-Moleküle lösbar zu binden.
Besonders vorteilhaft ist es, das Narkosemitteldampf adsorbierende Material als
Innenbeschichtung der Verbindungsleitung aufzubringen.
Besonders vorteilhaft ist es, einen Wandabschnitt eines Strömungskanals aus
Narkosemitteldampf adsorbierendem Material herzustellen. Zur Herstellung des
Strömungskanals wird eine wendelförmig verlaufende Nut in einen Metallblock
eingefräst und mit einer Elastomerplatte als Wandelement abgedeckt. Der so
gebildete Strömungskanal, der eine Alternative zur rohrförmigen
Verbindungsleitung zwischen der Bypassleitung und der Verdunsterkammer
darstellt, wird durch die Nut und die Elastomerplatte begrenzt.
Eine vorteilhafte Verwendung eines Bauelementes aus Narkosemitteldampf adsor
bierendem Material besteht darin, dieses in einer Verbindungsleitung zwischen
einer Bypassleitung und einer Verdunsterkammer eines nach dem Bypass-Prinzip
arbeitenden Narkosemittelverdunsters einzusetzen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur dargestellt und im
Folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Narkosemittel
verdunster mit einer Verbindungsleitung
nach der Erfindung,
Fig. 2 eine alternative Ausführung der
Verbindungsleitung,
Fig. 3 eine Aufsicht auf die komplett montierte
Verbindungsleitung nach der Fig. 2.
Fig. 1 zeigt schematisch einen nach dem Bypass-Prinzip arbeitenden Narkose
mittelverdunster 1 mit einer Bypassleitung 2 zwischen einem Gaseingang 3 und
einem Gasausgang 4, einer Drosselstelle 5 innerhalb der Bypassleitung 2, einer
mit flüssigem Narkosemittel 6 gefüllten Verdunsterkammer 7 und einer als Rohr
stück ausgebildeten Verbindungsleitung 8 zwischen der Bypassleitung 2 und
einem Verdunsterkammer-Eingang 9. Ein in den Gaseingang 3 einströmender
Gasstrom wird durch den sich vor der Drosselstelle 5 aufbauenden Staudruck in
einen Bypass-Gasstrom 10 und einen Verdunsterkammer-Gasstrom 11 aufgeteilt.
In der Verdunsterkammer 7 wird der Verdunsterkammer-Gasstrom 11 bis zur
Sättigungsgrenze mit dampfförmigem Narkosemittel angereichert und gelangt
über einen Verdunsterkammer-Ausgang 12, eine Rohrleitung 13 und ein Dosier
ventil 14 in eine Mischkammer 15, in der sich der Bypass-Gasstrom 10 und der
Verdunsterkammer-Gasstrom 11 vereinigen. Je nach Stellung des Dosier
ventils 14 wird der Verdunsterkammer-Gasstrom 11 größer oder kleiner und es
wird damit dem Bypass-Gasstrom 10 mehr oder weniger Narkosemittel
dampf zugemischt.
Die Verbindungsleitung 8 ist mit einer Innenbeschichtung 16 aus einem Fluor-
Elastomer versehen. Wird der Gasausgang 4 des Narkosemittelverdunsters 1 mit
einer in der Fig. 1 nicht dargestellten Beatmungsvorrichtung für automatische
oder auch manuelle Beatmung verbunden, wirken Beatmungs-
Druckschwankungen bis in die Verdunsterkammer 7 zurück, so dass eine mit
Narkosemitteldampf gesättigte Gassäule 17 im Bereich der Verbindungsleitung 8
zwischen der Bypassleitung 2 und der Verdunsterkammer 7 oszilliert. Diese
Oszillation ist umso stärker, je höher die von der Beatmungsvorrichtung erzeugte
Druckamplitude, je niedriger der Gasstrom am Gaseingang 3 und je niedriger die
Einstellung des Dosierventils 14 ist. Innerhalb der Verbindungsleitung 8 wird
Narkosemitteldampf aus der Verdunsterkammer 7 durch die erfindungsgemäße
Innenbeschichtung 16 adsorbiert. Da die Oszillation nur zu Beginn der
Ausatemphase kurz stattfindet, während der übrigen Zeit aber ständig
narkosemittelfreies Gas aus der Bypassleitung 2 nachströmt, wird das adsorbierte
Narkosemittel anschließend wieder ausgewaschen.
Die Speicherfähigkeit der Innenbeschichtung 16 soll beispielhaft an einem
Zahlenbeispiel erläutert werden.
Ein Gasvolumen von 30 Milliliter enthält bei einer Sättigungskonzentration des
Narkosemittels von 35% etwa 0,05 Milliliter flüssiges Narkosemittel. Fluor-
Elastomere können bis etwa 70 Gewichtsprozent Narkosemittel aufnehmen, das
heißt eine Beschichtung von etwa 1 Gramm hat eine Aufnahmekapazität von
0,7 Gramm, was 0,43 Milliliter flüssigem Anästhesiemittel entspricht. Ein
beschichtetes Volumen kann somit deutlich mehr Narkosemitteldampf aufnehmen
als ein unbeschichtetes Volumen.
Fig. 2 veranschaulicht eine alternative Ausführungsform einer Verbindungs
leitung, die als Grundkörper einen Metallblock 18 mit einer darin wendelförmig
verlaufenden Nut 19 besitzt. Die der Nut 19 zugewandte Fläche des Metall
blockes 18 ist als eine Dichtfläche 20 ausgeführt.
Fig. 3 zeigt eine Aufsicht auf die montierte Verbindungsleitung, bei der die
Dichtfläche 20 mit einer Elastomerplatte 21 aus einem Fluor-Elastomer abgedeckt
ist, wobei eine Druckplatte 22 die Elastomerplatte 21 gegen die Dicht
fläche 20 presst. Der Anpressdruck wird durch in der Fig. 3 nur schematisch ver
anschaulichte Schrauben 23 erzeugt. Im montierten Zustand strömt das Gas
durch einen Strömungskanal, der durch die Nut 19 und die Elastomerplatte 21
begrenzt wird. Diese alternative Ausführungsform der Verbindungsleitung zeichnet
sich dadurch aus, dass auch Adsorptionsmaterialien verwendet werden können,
die sich nicht für eine Innenbeschichtung der Verbindungsleitung 8 eignen.
Claims (9)
1. Verbindungsleitung zwischen einer Bypassleitung und einer
Verdunsterkammer für flüssiges Narkosemittel eines
Narkosemittelverdunsters, durch welche eine Gas-Strömungs
verbindung zwischen der Bypassleitung und der Verdunsterkammer
hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindungsleitung (8) ein im Gasstrom befindliches Bauelement (16)
aufweist, welches aus Narkosemitteldampf adsorbierendem Material besteht.
2. Verbindungsleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Material Kunststoff ist.
3. Verbindungsleitung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kunststoff ein Fluor-Elastomer ist.
4. Verbindungsleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Material Aktivkohle ist.
5. Verbindungsleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass das Material aus einem porösen Werkstoff besteht.
6. Verbindungsleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Bauelement als eine Innenbeschichtung (16) der
Verbindungsleitung (8) ausgeführt ist.
7. Verbindungsleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass das Bauelement ein Wandabschnitt (21) eines die
Verbindungsleitung bildenden Kanals (19) ist.
8. Verbindungsleitung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der
Wandabschnitt eine Elastomerplatte (21) ist.
9. Verwendung eines Bauelementes (16, 21) aus Narkosemittel adsor
bierendem Material in einer Verbindungsleitung (8, 19) zwischen einer
Bypassleitung (2) und einer Verdunsterkammer (7) eines nach dem
Bypass-Prinzip arbeitenden Narkosemittelverdunsters (1).
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